FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Nordrhein-Westfalen A - D > Dortmund
 NRW E - L    NRW M - Z

Bibliothek des Stadtarchivs und des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark

Adresse. Stadthaus, Olpe 1, 4600 Dortmund 1 [Karte]
Telefon. (0231) 542-2 21 51

Unterhaltsträger. Stadt Dortmund und Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark
Funktion. Archivbibliothek.
Sammelgebiete. Stadtgeschichte, Landesgeschichte Westfalens. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 8-15.45 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät als Reader-Printer. Hinweise für anreisende Benutzer. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien U 41, U 45, U 47) bis Haltestelle Stadtgarten. Parkplätze auf öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern in unmittelbarer Nähe, Parkplatz am Südbad gebührenfrei.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Stadtarchiv, das seit 1546 in einem Archivturmanbau des Rathauses untergebracht war, hat wahrscheinlich keine eigene Bibliothek aufgebaut. Die Anfänge der Bibliothek sind im Zusammenhang mit dem 1872 gegründeten Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark zu sehen; die Wiederbelebung des im 19. Jh verwaisten und weitgehend verwahrlosten Archivs wurde vom Historischen Verein von Anfang seines Bestehens an zielstrebig betrieben. Der Verein gründete alsbald eine Vereinsbibliothek, die zunächst im Gymnasium untergebracht war und mit dem ersten Stadtarchivar Karl Rübel (1873-1916) vom Gymnasium zum Stadtarchiv umzog. Der Buchbestand des Historischen Vereins ist daher als ursprünglicher Kernbestand der Bibliothek zu bezeichnen. Bis zum heutigen Tage wird die Vereinsbibliothek vom Stadtarchiv verwaltet und bildet einen gesonderten Bestand der Archivbibliothek.

1.2 Rübel betreute das Stadtarchiv zusammen mit der Stadtbibliothek, die zunächst lediglich als Dienstbibliothek für die Stadtverwaltung eingerichtet wurde (s. Eintrag dort), von 1873 bis 1899 nur nebenamtlich; Bucherwerbungen des Archivs konnten von Rübel infolgedessen nur sehr zögernd vorgenommen werden. In der Zeit um 1900 lag aufgrund der dienstlichen Ausrichtung und der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete von Rübel das Schwergewicht der Erwerbungen auf dem Gebiet der historischen Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft, sowie auf Quelleneditionen und mittelalterlicher Fachliteratur.

1.3 Durch Verknüpfung mit der Bibliothek des Historischen Vereins wurden dem Archiv aber Ende des 19. Jhs umfangreiche Buchbestände zur Verfügung gestellt, vor allen Dingen Tremoniensia und Werke zur westfälischen Landesgeschichte. Noch heute bereichert der Tauschverkehr des Historischen Vereins mit anderen Geschichtsvereinen die Archivbibliothek mit landesgeschichtlichen Zeitschriften.

1.4 Teile der privaten Bibliotheken von Dr. Hermann Becker (Oberbürgermeister 1871-1875) und der Familie Hiltrop, insbesondere des Landrats Friedrich Wilhelm Hiltrop und seines 1866 verstorbenen gleichnamigen Sohnes (Geh. Oberjustizrat), konnten u. a. auch für die Archivbibliotheken gewonnen werden. Weitere Buchbestände aus privater Hand wurden der Bibliothek zusammen mit Nachlässen als Schenkung übergeben, zuletzt die Bibliothek des Dortmunder Lokalhistorikers Helmut Esser.

1.5 Dem Archiv wurde 1952 die im Zusammenhang mit der Patenschaft der Stadt Dortmund über den Stadt- und Landkreis Waldenburg in Schlesien entstandenen " Waldenburger Sammlungen" angeschlossen, die unter anderem auch eine Buch- und Druckschriftensammlung umfassen. Während des Zweiten Weltkriegs hat die Bibliothek im Unterschied zu den ausgelagerten Archivbeständen keine nennenswerten Verluste erlitten. Der Bestand der Bibliothek umfaßt heute ca. 30.000 Titel.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Gegenstand der Beschreibung ist lediglich der eindeutig bestimmbare Buchbestand der Bibliothek. Auch Archivbestände enthalten ältere Druckerzeugnisse als archivisches Sammelgut, insbesondere die umfangreichen Zeitungsbestände (vorwiegend Dortmunder Provenienz), die bis zum Jahre 1799 zurückreichen. Zeitungsausschnittsammlungen werden seit etwa 1930 geführt. Ferner existiert eine Sammlung von Flugschriften (Findbuch) und eine Sammlung von Theaterprogrammen (bis weit in das 19. Jh zurückreichend, aber noch nicht erschlossen). Die Beschreibung basiert auf der Auszählung des Standortkatalogs, der die systematische Aufstellung bis 1969 widerspiegelt; später erschienene Werke wurden in die systematische Bestandsgliederung eingereiht.

2.2 Der vor 1900 erschienene Buchbestand (ca. 1700 Bde, bei einem Gesamtbestand von ca. 30.000 Titeln, zum überwiegenden Teil Monographien, außerdem ca. 600 Bde von etwa 100 Zeitschriften) stammt zum größten Teil aus dem 19. Jh (ca. 1500 Bde; aus dem 16. Jh 3 Bde; aus dem 17. Jh 22 Bde; aus dem 18. Jh 130 Bde) und enthält fast ausschließlich deutschsprachige Werke.

2.3 Die Bibliothek des Historischen Vereins, die der Archivbibliothek inkorporiert ist, wurde als besonderes Corpus von Anfang an nach dem Numerus currens aufgenommen und aufgestellt. Der Katalog der Vereinsbibliothek von 1908 nimmt eine Sachgruppenaufteilung vor: Historische Hilfswissenschaften, Archäologie, Geschichte des Mittelalters, Rheinische und Westfälische Landesgeschichte mit einem umfangreichen Bestand an Tremoniensia.

2.4 Die Sachgruppeneinteilung der eigentlichen Archivbibliotheken bis zum Jahre 1969 gliedert sich wie folgt: Antike, Historische Hilfswissenschaften mit Archivkunde und Bibliothekswesen, Quelleneditionen, Mittelalterliche Geschichte, Westfälische Landesgeschichte, Tremoniensia (etwa 300 Bde vor 1900), Genealogie.

2.5 Der Bibliothek angegliedert ist die Sammlung amtlicher Druckschriften mit Verwaltungsberichten, Jahresberichten und Mitteilungen von ca. 450 Ämtern und Institutionen, aber auch privaten Unternehmen (vorwiegend Dortmunder mit etwa 80 Titeln des 19. Jhs). Sondersammlung

2.6 Die dem Stadtarchiv angeschlossenen Waldenburger Sammlungen (Waldenburger Bergland in Schlesien) enthalten neben Museums- und archivischem Sammelgut auch zahlreiche Druckwerke: Heimatkundliche Literatur, die bis in das 19. Jh zurückreicht; eine Kartensammlung; handschriftliche und maschinenschriftliche Schicksalsberichte von Gemeinden und Personen; auch Anschriftenverzeichnisse und Adreßbücher.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog [nach RAK]

Standortkatalog

[Bandkatalog, seit 1982 als Kartei]

Schlagwortkatalog

[unterteilt in: Allgemeiner Sachkatalog; Ortskatalog; Dortmunder Katalog; Personenkatalog]

Für die Benutzung der älteren Bestände kann auf zwei gedruckte Kataloge zurückgegriffen werden:

Katalog der Bibliothek des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark, bearb. von Friedrich Haupt. Dortmund 1908

Katalog der Bibliothek des Archivs der Stadt Dortmund. Dortmund 1909

Inventar der Waldenburger Sammlungen im Stadtarchiv Dortmund, bearb. von Heinrich Bartsch und Horst Oskar Swientek. Dortmund 1968 (Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Dortmund, Heft 3)

[gesondertes Inventar für die Waldenburger Sammlungen, welches auch die Bibliothek erschließt]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Die Zeitungsbestände sind bei Hagelweide verzeichnet.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Stadtarchiv Dortmund Best. 115

4.2 Darstellungen

Gesamtinventar des Stadtarchivs Dortmund, bearb. von Horst Oskar Swientek und Willy Timm. Dortmund 1964 (Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Dortmund, Heft 1)

Luntowski, Gustav: Zur Geschichte des Stadtarchivs Dortmund. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 67 (1971) S. 53-72

Klotzbücher, Alois: Chronik der städtischen Bibliotheken in Dortmund. In: ders. (Hrsg.): Von Büchern und Bibliotheken in Dortmund. Beiträge zur Bibliotheksgeschichte einer Industriestadt. Zum 75jährigen Bestehen der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Dortmund 1982, S. 197-224

Stand: August 1988

Petra Schulz

Thomas Schilp


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.