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Stadtbibliothek

Adresse. Weinhof 12, 89073 Ulm; [Karte]
Postadresse: Stadtbibliothek, 89070 Ulm
Telefon. (0731) 161-4100 oder -4101
Telefax. (0731) 161-1633
Bibliothekssigel. <122>

Unterhaltsträger. Stadt Ulm
Funktion. Literaturversorgung der Einwohner Ulms, Neu-Ulms und der näheren Umgebung.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Alle Wissensgebiete mit Schwerpunkt auf den Geisteswissenschaften; vorwiegend deutschsprachige Literatur. 2. Besondere Sammelgebiete: Literatur zu Ulm und Oberschwaben.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (Sofortausleihe). Öffnungszeiten: Lesesaal und Ausleihe: Dienstag, Donnerstag und Freitag 10-18 Uhr, Mittwoch 14-18 Uhr und Samstag 10-12.30 Uhr. Drucke vor 1850 sowie Rara, bibliophile Drucke, Tafelwerke und Loseblattausgaben sind nur im Lesesaal zu benutzen. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät zur Selbstbedienung für Literatur ab 1851. Auftragskopien für Literatur bis 1850. Kleinbildaufnahmen und Rückvergrößerungen aus Drucken, aus denen aus konservatorischen Gründen nicht kopiert werden darf, werden von der Fotostelle des Stadtarchivs angefertigt. Mikrofiche-Lesegerät.
Gedruckte Informationen. Merkblätter für Benutzer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Busverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 2) oder 10 Minuten Fußweg. Parkmöglichkeit in der 3 Genuten entfernten Fischerviertel-Tiefgarage in der Schwilmengasse.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 In seinem Testament vom 31. März 1516 bestimmte der Ulmer Münsterpfarrer Ulrich Krafft, daß seine Bücher in eine vom Rat der Stadt zu gründende Bibliothek kommen sollten. Außerdem stiftete er ein Kapital von 100 Gulden, aus dessen Zinsen deren Bestand zu vermehren war. Am 15. Februar 1518 beschloß der Rat die Errichtung einer Behausung auf dem nördlichen Münsterkirchhof für die inzwischen ins Leben gerufene Bibliothek, die der Aufsicht der Pfarrkirchenbaupfleger unterstellt war. Da dieses Gebäude an deren als Hütte bezeichnetes Amtshaus angebaut wurde, hat sich die Benennung Hüttenbibliothek eingebürgert. Wir wissen nicht, welchen Umfang der Buchbesitz Ulrich Kraffts hatte. Er scheint keine Eigentumsvermerke angebracht zu haben, doch ließ sich für eine Gruppe von 13 Inkunabeln der Stadtbibliothek seine Vorbesitzerschaft wahrscheinlich machen. Dazu dürften ungefähr ebenso viele Drucke aus dem frühen 16. Jh kommen.

1.2 Von Anfang an waren Schenkungen und Übernahmen geschlossener Bibliotheken für die Bestandsvermehrung mindestens ebenso wichtig wie der Kauf. Im Jahre 1531 wurde im Zuge der Reformation in Ulm das Franziskanerkloster aufgelöst. Dessen Bücher wurden bald danach der Stadtbibliothek einverleibt. Erhalten geblieben sind 187 Inkunabeln und vermutlich etwa 100 Drucke des frühen 16. Jhs. Nach dem Tod des 1533 verstorbenen Ulmer Reformators Konrad Sam wurden dessen Bücher aufgekauft. Davon sind noch 90 Drucke, fast ausschließlich Schriften von Reformatoren, in der Stadtbibliothek nachweisbar. Im Jahre 1549 wurde ein systematisch angelegter Katalog des Gesamtbestandes erstellt. Er enthält 830 Titel; 530 entfallen auf die Theologie, 220 auf die Rechtswissenschaft und insgesamt 100 auf Geschichte, Philosophie, Literatur und Medizin.

1.3 In der zweiten Hälfte des 16. Jhs wurde für die Bibliothek wenig getan. Das änderte sich mit dem Amtsantritt des Superintendenten Konrad Dieterich im Jahre 1614. Er sorgte dafür, daß die Bücher des in der Reformationszeit ebenfalls aufgehobenen Ulmer Dominikanerklosters, die ins Spital gebracht worden waren und dort ungenutzt lagen, in die Bestände der Stadtbibliothek eingereiht wurden. Davon sind noch 104 Inkunabeln nachweisbar, die Anzahl der Drucke des frühen 16. Jhs dürfte ungefähr ebenso groß sein.

1.4 Weiterhin veranlaßte Konrad Dieterich eine Neuordnung und Neukatalogisierung der Bibliothek. Der in den Jahren 1617 und 1618 erstellte Systematische Katalog verzeichnet 1360 " libri veteres". An der Spitze steht die Theologie mit 890 Titeln, es folgen die Rechtswissenschaft mit 240 und das historische, philosophische, philologische und medizinische Schrifttum mit zusammen 230 Titeln. Eine am 6. Dezember 1619 erlassene Bibliotheksordnung sieht eine regelmäßige Bestandserweiterung durch Kauf vor. Die Neuerwerbungen sollten in den neu erstellten Katalog eingetragen werden; dies geschah bis in die fünfziger Jahre des 17. Jhs. Von diesen fast 1000 " libri novi" entfallen 730 auf die Theologie und 260 auf Geschichte, Philologie, Philosophie, Medizin und Rechtswissenschaft. Die Stadtbibliothek besaß somit um 1660 insgesamt 1350 Titel.

1.5 Im Verlaufe des 17. Jhs erhielt sie eine Reihe von Schenkungen. 1656 gelangten die Bücher Balthasar Gockels, des Seniors der Ulmischen Kirche, in ihren Besitz. Dieser Bestand, der nicht unbeträchtlich gewesen zu sein scheint, konnte bisher noch nicht in vollem Umfang identifiziert werden. 1666 folgte die 1439 gegründete Neithartsche Familienbibliothek, die allerdings nur mittelalterliche Hss. und keine Druckschriften enthielt. Sie scheint noch im 17. Jh weitgehend verschleudert worden zu sein. Die ursprünglich vermutlich fast 1000 Drucke des spätestens um die Mitte des 17. Jhs verstorbenen Ulmer Apothekers David Regulus Villinger, zum größten Teil Flugschriften aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, gelangten zu einem unbekannten Zeitpunkt, auf jeden Fall aber vor 1676, in die Bibliothek. Auf Grund von Besitzvermerken wissen wir von zahlreichen weiteren kleineren Schenkungen, meistens von Rektoren und Professoren des Ulmer Gymnasiums.

1.6 Dieser erhebliche Zuwachs machte eine Neukatalogisierung des Bestandes wünschenswert, die der eigens zu diesem Zweck im Jahre 1671 eingestellte Bibliotheksadjunkt Johann Georg Schielen bis zum Jahre 1676 durchführte. Sein Katalog ist systematisch angelegt und hat ein alphabetisches Verfasserregister. Er enthält 2740 theologische Titel, 1100 historische, 360 juristische, 220 philologische, 200 philosophische und 80 medizinische. Der Gesamtbestand belief sich somit jetzt auf 4700 Titel, er hatte sich also in kaum zwanzig Jahren verdoppelt. Die Theologie machte immer noch mehr als die Hälfte aus, aber sie dominierte nicht mehr so stark wie in der ersten Jahrhunderthälfte. Dies war auf den starken Zuwachs an historischer Literatur durch den Erwerb der Bücher von David Regulus Villinger zurückzuführen.

1.7 Zu Beginn des 18. Jhs mußte der Enkel Konrad Dieterichs die Bibliothek seines Großvaters als Entgelt für ein großes Defizit, das er als Pfarrkirchenamtsschreiber gemacht hatte, der Stadt überlassen. Ihr Umfang wird mit 3000 Bdn angegeben. Da kein Katalog existiert, ist die Anzahl der Titel nicht bekannt. Dieser Bestand konnte bisher noch nicht vollständig identifiziert werden. 1725 erhielt die Bibliothek die 2000 Titel umfassende Büchersammlung des Ulmer Arztes Johann Frank (1649-1725) mit vorwiegend medizinischen Schriften mit der Auflage, sie geschlossen aufzustellen. Weiterhin stiftete er ein Kapital von 300 Gulden, aus deren Zinsen sie weiter vermehrt werden sollte.

1.8 Da die bisherigen Räume durch diese Schenkungen zu klein geworden waren, beschloß der Rat die Verlegung der Bibliothek in das Schwörhaus am Weinhof, die im Jahre 1726 erfolgte. 1754 stiftete der sehr produktive Ulmer Drucker Christian Ulrich II. Wagner von allen Büchern, die er sowie sein Großvater und Vater gedruckt hatten, je ein Exemplar der Stadt. Auch von seiner künftigen Produktion und von der seiner Nachfahren sollte je ein Exemplar zur Verfügung gestellt werden. Die daran geknüpfte Bedingung, daß dieser Bestand in der Bibliothek geschlossen aufgestellt werden sollte, ist heute insofern nicht mehr ganz erfüllt, als er später in die akzessorische Aufstellung eingereiht wurde, dort aber mit wenigen Ausnahmen zusammensteht.

1.9 Am 15. November 1785 griff ein Brand in der Nachbarschaft auf das Schwörhaus über und vernichtete über ein Drittel der Bestände. Besonders dezimiert wurde die Franksche Sammlung, während das theologische Schrifttum weitgehend gerettet werden konnte. Die Stadtbibliothek wurde jetzt wieder in ihrer alten Behausung auf dem nördlichen Münsterkirchhof untergebracht. Von 1789 an fertigte der Bibliothekar Albrecht Ludwig Vetter einen Alphabetischen Katalog in 6 Bdn und einen Systematischen Katalog in 17 Bdn an, die beide bis 1885 weitergeführt wurden. Bei Ausklammerung der späteren Eintragungen gibt Vetters Katalog Auskunft über die Bestandsgröße am Ende des 18. Jhs. Es sind insgesamt ca. 15.000 Titel. Archivalische Quellen sprechen von 9000 Bdn. Bedenkt man die große Anzahl der Sammelbände mit oft 50 und mehr Titeln, so erscheint diese Angabe als durchaus glaubhaft. Damit wäre der vor dem Schwörhausbrand existierende Bestand, der mit 8391 Bdn angegeben wird, nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten gewesen. Das war möglich geworden durch die Bewilligung außerordentlicher Gelder durch den Rat ab 1788 zum Ausgleich der erlittenen Verluste. Die Theologie steht mit 8500 Titeln weiterhin an der Spitze. Fast die Hälfte davon sind allerdings Dissertationen des 17. und 18. Jhs, über deren Herkunft meist nichts bekannt ist. An zweiter Stelle steht die Geschichte mit 3000 Titeln, es folgt die Literatur mit 2000, vornehmlich Klassische Philologie und neulateinische Gelegenheitsliteratur. Die später ins Stadtarchiv gelangten Leichenreden ( s. u. 1.18) machen fast die Hälfte aus. Auf die Medizin entfallen 600, auf die Rechtswissenschaft 500 und auf Philosophie und Naturwissenschaft zusammen 400 Titel.

1.10 Einen zahlenmäßig kleinen, wertmäßig jedoch nicht geringen Verlust erlitt die Stadtbibliothek am Ende von Ulms kurzer Zugehörigkeit zu Bayern (1802-1810). Etwa 80 Drucke und Hss. wurden auf Geheiß der Bayerischen Regierung ausgewählt und in die Königliche Bibliothek nach München gebracht, darunter einige Sammelbände mit Lutherdrucken aus der Bibliothek Konrad Sams. Die Bücher des säkularisierten Augustinerchorherrenstifts zu den Wengen in Ulm kamen in den Jahren 1812 bis 1822 zum größten Teil in die Königliche Bibliothek in Stuttgart und in andere Staatliche Bibliotheken Württembergs, doch ging die Stadtbibliothek Ulm nicht leer aus. Sie erhielt annähernd 500 Titel, darunter 78 Inkunabeln.

1.11 Die ersten Jahre der Zugehörigkeit Ulms zu Württemberg waren keine günstige Zeit für die Stadtbibliothek. Bis zum Jahre 1840 gab es keinen regelmäßigen Vermehrungsetat. Die Unterbringung in der alten Hüttenbibliothek war für die inzwischen gewachsenen Bestände unzureichend. Deshalb hielt man Ausschau nach einem geeigneten Gebäude. Am 15. November 1821 konnte man das mittlere Stockwerk des östlich des Münsters gelegenen Schuhhauses mieten, aber erst am 31. Oktober 1826 war der Umzug dorthin abgeschlossen. In den dreißiger Jahren erhielt der Bestand der Bibliothek die heute noch bestehende Aufstellung. Die Signaturen wurden von dem Antiquar und späteren Bibliothekar Wolfgang Matthias Neubronner, der schon den Umzug geleitet hatte, in die Kataloge von Albrecht Ludwig Vetter aus dem ausgehenden 18. Jh eingetragen.

1.12 Daß die Bibliothek in den ersten fünfzig Jahren ihrer Unterbringung im Schuhhaus ihren Bestand verdoppeln konnte, ist fast ausschließlich einer Reihe von Schenkungen zu verdanken. Die bei weitem größte und wertvollste ist mit 13.600 Titeln die Bibliothek des Ulmer Patriziers Erhard Schad (1604-1681), die von seinen Erben am 13. Januar 1826 übergeben wurde. Bedingung war eine geschlossene Aufstellung, die bis heute beibehalten wurde. Um 1840 fertigte Wolfgang Matthias Neubronner einen Standortkatalog dieser Bibliothek an, von der außerdem ein vierbändiger Systematischer Katalog existiert, der nach der Jahrhundertmitte von Wilhelm Neubronner erstellt wurde.

1.13 In den folgenden Jahren konnten, z. T. allerdings durch Kauf, aus den Nachlässen von vier Forschern reiche Bestände zur Geschichte der Stadt Ulm und ihres Umlandes erworben werden. Es waren dies Johann Christoph von Schmid († 1827), Albrecht Weyermann († 1832), Georg Veesenmeyer († 1833) und Johann Glöcklen († 1833). Diese Erwerbungen wurden zunächst separat aufgestellt, sind aber vom Beginn des 20. Jhs an teils in die akzessorische Aufstellung eingereiht ( s. u. 2.10) und teils dem Stadtarchiv Ulm zugeschlagen worden.

1.14 Der Ulmer Bürgermeister Christoph Heinrich von Besserer hatte in seinem Testament vom 28. Januar 1791 verfügt, daß sein Buchbesitz den Grundstock zu einer Fideikommißbibliothek bilden solle. Dazu stiftete er ein Kapital von 1000 Gulden, aus dessen Zinsen sie vermehrt werden sollte. 1829 wurde mit diesen Mitteln die Bibliothek des Ulmer Patriziers Johann Jakob Schad gekauft und mit ihr vereinigt. 1836 beschloß die Familie Schad, die Bibliothek jetzt schon der Stadt zu übergeben und nicht, wie vom Testator vorgesehen, erst nach deren Aussterben. Es sind ungefähr 1000 Titel, die zunächst geschlossen aufgestellt waren, jetzt aber im normalen Bestand mit zwischendurch größeren Beimischungen aus anderen Provenienzen zu finden sind.

1.15 Bald darauf gelangte die Stadt in den Besitz einer zweiten Büchersammlung, die von einem Mitglied der Familie Besserer zusammengetragen worden war. Der am 25. September 1841 verstorbene württembergische Landjägerhauptmann Christoph Heinrich von Besserer, der mit dem Bürgermeister gleichen Namens nur sehr entfernt verwandt war, hatte bestimmt, daß seine 1200 Titel umfassende Bibliothek vorbehaltlich der Eigentumsrechte seiner noch unmündigen Tochter der Stadtbibliothek zur Verwahrung übergeben werden sollte. Das geschah am 4. Oktober 1841. Am 15. April 1871 verzichtete die Tochter endgültig auf die Bücher ihres Vaters. Sie wurden gesondert aufgestellt.

1.16 Die fünziger Jahre des 19. Jhs waren von großer Bedeutung für die Organisation der Bibliothek. Der seit 1851 amtierende Wilhelm Neubronner legte ausgehend von Vetters Systematischem Katalog einen Standortkatalog an, der bis zum heutigen Tage fortgeführt wird. Ungefähr bis zur Signatur 16.800 sind immer wieder größere Abschnitte zu erkennen, innerhalb derer sachlich Zusammengehöriges aufeinander folgt, dann nimmt der Katalog den Charakter eines Zugangsbuchs an. Aus Einträgen, die von da an gemacht werden, ist ersichtlich, daß es von der Jahrhundertmitte an einen zwar bescheidenen, aber einigermaßen regelmäßigen Buchvermehrungsetat gab. Weiterhin verzeichnete Neubronner den gesamten Bestand in einem Alphabetischen Katalog und in einem Schlagwortkatalog.

1.17 Auch in der zweiten Hälfte des 19. Jhs und zu Beginn des 20. Jhs konnten einige geschlossene Bibliotheken erworben werden. Der Tübinger Byzantinist Gottlieb Lukas Friedrich Tafel (1787-1860), der seine letzten Lebensjahre in Ulm verbrachte, vermachte seine aus über 2000 Titeln bestehende Büchersammlung der Stadtbibliothek. Im Jahre 1863 konnte die Bibliothek des Pfarrers Ulrich Best gekauft werden, die hauptsächlich aus Literatur zur Geschichte Ulms bestand. Im November 1910 übergab der Verein für Mathematik und Naturwissenschaft seine Buchbestände der Stadtbibliothek als dauerndes Depositum. Sie bestehen im wesentlichen aus Zeitschriften, die im Tausch gegen die von ihm seit 1888 herausgegebenen Mitteilungen von anderen lokalen und regionalen Vereinen ähnlicher Art erworben worden waren und von denen ca. 80 ins 19. Jh zurückreichen. Sie haben eigene Signaturen.

1.18 Im Verlaufe des 19. Jhs lag die Verwaltung von Stadtbibliothek und Stadtarchiv häufig, aber nicht immer, in einer Hand. Dieser Dienst wurde nebenamtlich geleistet. Im Jahre 1907 wurden die beiden Institutionen zu einem städtischen Amt zusammengefaßt. Ihr Leiter übte seine Tätigkeit jetzt als Hauptamt aus. Im Jahr darauf bekamen Archiv und Bibliothek im Schwörhaus am Weinhof eine geräumigere Unterkunft. Dieses wurde am 17. Dezember 1944 bei einem Luftangriff auf Ulm mit Ausnahme des Westteils bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Die Bücher und Archivalien waren vorher schrittweise ausgelagert worden. Die trotzdem eingetretenen Verluste betrafen den Altbestand in nur geringem Ausmaß. Nachdem die Bibliothek in der unmittelbaren Nachkriegszeit z. T. in anderen Gebäuden untergebracht war, konnte sie im Spätsommer 1954 das wieder aufgebaute Schwörhaus beziehen. Im Jahre 1968 wurde sie organisatorisch, nicht räumlich, vom Archiv getrennt und mit der Öffentlichen Bücherei, die ebenfalls im Schwörhaus untergebracht ist, zusammengelegt. Dabei behielt sie im wesentlichen ihre Struktur. Vorher waren aber eine schwer zu beziffernde Anzahl von Drucken, die den Charakter von Quellen zur Geschichte Ulms haben, wie z. B. Verordnungen des Rats oder auf Ulmer Bürger bezügliche Leichenreden, dem Stadtarchiv zugeschlagen worden.

1.19 Die Mittel, die in der Nachkriegszeit zum Kauf von Antiquaria zur Verfügung standen, waren sehr begrenzt. Infolgedessen mußte man sich auf den Erwerb von Ulmer Drucken und von Literatur zur Geschichte und Kultur der Stadt Ulm beschränken. Seit 1973 wird für den Antiquariatskauf ein eigenes Zugangsbuch geführt, für das ein geschlossenes Signaturenkontingent reserviert ist. In dieses wurden auch ca. 2500 Dissertationen des 17. und 18. Jhs eingetragen, die bisher unkatalogisiert waren. In den siebziger Jahren wurden zwei größere Büchersammlungen, die fast ausnahmslos aus Drucken vor 1900 bestehen, der Stadtbibliothek übergeben, allerdings nur als Deposita.

1.20 Die erste besteht aus den vereinigten Bibliotheken der Landkapitel Wiblingen (später Laupheim) und Ulm, die zu Beginn des 19. Jhs als Lesegesellschaften für die katholische Geistlichkeit gegründet worden waren. Seit 1824 und 1913 sind sie im Bibliothekssaal des ehemaligen Benediktinerklosters Wiblingen bei Ulm untergebracht. Die beiden Bibliotheken enthalten vor allem Gebrauchsliteratur für die Pfarrer. Von den ca. 6000 Titeln sind ca. 5600 vor 1900 erschienen. Die Aufstellung erfolgte getrennt nach zwei verschiedenen Systematiken. Im Jahre 1972 wurden die beiden Bibliotheken der Stadtbibliothek zur Verwaltung übergeben. Dabei blieben die Eigentumsrechte der Kapitel unberührt. Bei der Neukatalogisierung wurde die systematische Ordnung übernommen, die Signaturen jedoch geändert. Die Katalogisate sind in den Katalogen der Stadtbibliothek enthalten. Der Aufstellungsort ist weiterhin der Bibliothekssaal der ehemaligen Benediktinerabtei Wiblingen.

1.21 Im Jahre 1977 wurde die 3380 Titel umfassende Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung der Stadtbibliothek zur Verwaltung übergeben. Die Eigentumsrechte der Familie blieben dadurch unberührt. Fast ein Drittel der Bestände stammt aus dem Besitz des Ulmer Patriziers Egenolph Schermar (1573-1605), über die Hälfte geht auf die Sammeltätigkeit seines Sohnes Anton Schermar (1604-1681) zurück, der die Bibliothek am 21. März 1681 testamentarisch zum Bestandteil einer Familienstiftung machte. Sie sollte aus den Zinsen einer damit verbundenen Geldstiftung weiter regelmäßig vermehrt werden; dies ist bis ins frühe 20. Jh hinein in abnehmendem Umfang geschehen. Bei der Übernahme durch die Stadtbibliothek und bei der sich anschließenden Katalogisierung mußte leider festgestellt werden, daß der größte Teil des nicht sehr umfangreichen, aber kostbaren Inkunabelbestandes und zahlreiche Drucke aus der ersten Hälfte des 16. Jhs fehlten. In dem 1745 angefertigten Katalog sind sie verzeichnet und waren mindestens teilweise noch nach dem Zweiten Weltkrieg vorhanden. Bei der Einarbeitung wurde die vorgefundene systematische Aufstellung beibehalten, die Signaturen wurden jedoch geändert.

1.22 Schließlich ist auf einen Bestand hinzuweisen, der zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Stadtbibliothek gekommen ist und bisher nicht katalogisiert werden konnte. Es sind die älteren Teile der Bibliothek des 1819 gegründeten Kreisgerichtshofes für den Donaukreis mit Sitz in Ulm, bestehend aus etwa 3200 Titeln. Die Einarbeitung dieses Bestandes ist für die nächsten Jahre geplant.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand beläuft sich auf ca. 240.000 Bde. Der historische Buchbestand umfaßt einschließlich Zeitschriften und Einblattdrucken, aber ohne die Akzidenzdrucke der Wagner-Bibliothek (s. o. 1.8, s. u. 2.14), ca. 55.600 Titel. Grundlage für die chronologische und sprachliche Übersicht sind die Standortkataloge. Für die Bibliothek des Kreisgerichtshofes erfolgte die Zählung am Bestand. Grundlage für die systematische Übersicht sind für den größten Teil des Bestandes alte Systematische Kataloge. Außerdem wurde, besonders bei Angaben zu thematisch eng umgrenzten Schwerpunkten, der im Aufbau begriffene Schlagwortkatalog der Literatur vor 1900 herangezogen, der bereits zwei Drittel des Altbestandes enthält.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Von insgesamt ca. 55.600 Titeln entfallen 605 auf Inkunabeln, 10.700 auf das 16. Jh, 22.000 auf das 17. Jh, 12.000 auf das 18. Jh und 10.300 auf das 19. Jh. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt im 16. und 17. Jh mit zusammen fast 59 Prozent. Das ist hauptsächlich auf die Übernahme von zwei umfangreichen Patrizierbibliotheken des 17. Jhs (von Erhard Schad und der von Schermarschen Familienstiftung, s. u. 2.15-2.25 und 2.32-2.33) zurückzuführen. Der geringe Anteil an Drucken des 19. Jhs (40 Prozent davon gehören nicht dem Grundbestand, sondern den Kapitelsbibliotheken Laupheim und Ulm an) spiegelt die Etatsituation der Stadtbibliothek in dieser Zeit wider.

2.3 Die Titel in lateinischer Sprache stehen mit 29.900 an der Spitze. Dies ist z. T. durch den hohen Anteil der Drucke des 16. und 17. Jhs bedingt, z. T. durch den Bestand an Dissertationen des 17. und 18. Jhs, der bei 10.000 Titeln liegen dürfte. Es folgen die deutschen Titel mit 23.800, die italienischen mit 1600, die französischen mit 950, die mehrsprachigen mit 170, die griechischen mit 100, die spanischen mit 50 und die Titel in sonstigen Sprachen mit 30. Daß die deutschsprachigen Drucke nicht zahlenmäßig überwiegen, hängt mit der geringen Anzahl der Drucke des 19. Jhs zusammen, bei denen die fremdsprachigen in der Regel 15 Prozent kaum übersteigen. Daß sie fast 43 Prozent des Gesamtbestandes erreichen, bedeutet, daß ihr Anteil in den Jahrhunderten, in denen die lateinische Sprache dominiert, überdurchschnittlich groß ist. Im 15. Jh sind nahezu 10 Prozent der Titel deutschsprachig, im 16. Jh 25 Prozent, im 17. Jh 28,6 Prozent und im 18. Jh 48,3 Prozent. Auch das ist z. T. auf die beiden Patrizierbibliotheken des 17. Jhs zurückzuführen, die im Gegensatz zu Klosterbibliotheken in der Regel reich an volkssprachlicher Literatur sind. Dies gilt auch für den mit 2,8 Prozent relativ hohen Anteil italienischer Titel, von denen über vier Fünftel aus der Bibliothek von Erhard Schad stammen.

Systematische Übersicht

2.4 Die systematische Übersicht basiert für den Grundbestand, d. h. für die Erwerbungen bis 1885 mit Ausnahme der Sonderbestände ( s. u. 2.12-2.34), auf dem Systematischen Katalog von Albrecht Ludwig Vetter mit seinen Nachträgen ( s. o. 1.9). Das sind im ganzen nur etwas über 16.000 Titel. Für den größeren Rest standen in vielen Fällen systematische Sonderkataloge zur Verfügung. Wo auch diese fehlten, mußten die entsprechenden Kontingente der Numerus-currens-Aufstellung inhaltlich analysiert werden. Eine abschließende systematische Übersicht über den Gesamtbestand gibt eine Zusammenfassung der vorangegangenen Teilübersichten ( s. u. 2.35-2.39). Vetter-Katalog

2.5 Auf die Gruppe " Libri dogmatici, polemici, homiletici, catechetici" entfallen in Vetters Katalog 1560 Titel. Einen besonders hohen Anteil an dieser Gruppe hat die Kontroverstheologie des 16. und 17. Jhs. Auf " Libri exegetici" entfallen 770 Titel, fast ausschließlich Bibelausgaben des 16. und 17. Jhs, davon viele deutschsprachige, und Kommentare zu einzelnen biblischen Büchern. Nahezu alles, was von der Bibliothek Konrad Sams erhalten geblieben ist ( s. o. 1.2), steht in diesem Bereich. Die Gruppe " Scriptores qui vulgo patres audiunt" umfaßt 110 Kirchenväter-Ausgaben, vorwiegend des 16. Jhs.

2.6 Die " Libri historiae ecclesiasticae atque antiquitatum" zählen 1190 Titel. Schwerpunkte sind Kirchengeschichte des süddeutschen Raumes und des konfessionellen Zeitalters. Unter " Miscellanea theologica" sind 1173 theologische Kleinschriften eingeordnet, die zu einem großen Teil der Kontroverstheologie des 16. und 17. Jhs zuzurechnen sind. Vieles davon scheint aus den Bibliotheken Balthasar Gockels und Konrad Dieterichs zu stammen, die beide noch nicht vollständig identifiziert sind ( s. o. 1.5, 1.7). Es folgen die " Disputationes theologicae" mit 4598 Titeln.

2.7 Unter " Libri iuridici" verzeichnet der Vettersche Katalog 750 Titel. Die " Libri medici" sind mit 560 Titeln vertreten. Es sind die Reste der beim Schwörhausbrand 1785 stark dezimierten Bibliothek des Ulmer Arztes Johann Frank ( s. o. 1.7), darunter etwa ein Dutzend bemerkenswerte Kräuterbücher des 16. und 17. Jhs.

2.8 Bei den " Libri Historiae litterariae et antiquitatum" stehen 550 Titel, hauptsächlich Bibliographien und Werke zur Literärgeschichte. Die " Libri geographici, chronologici, genealogici, numismatici et historici in genere" zählen 1600 Titel (Topographien, Reisebeschreibungen, historische Hilfswissenschaften und allgemeine Geschichte). Auf die Gruppe " Particulae historiae civilis" entfallen 1420 Titel, fast ausschließlich Flugschriften aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die Hälfte davon aus dem Besitz des Ulmer Apothekers David Regulus Villinger ( s. o. 1.5).

2.9 Die " Libri philologici" sind mit 960 Titeln im Vetterschen Katalog vertreten. Drei Viertel dieses Bestandes entfallen auf Klassische Philologie, der Rest auf neulateinische Gelegenheitsdichtung und Reden. Die " Libri logici, metaphysici, iuris naturae, ethici, politici, oeconomici, physici et mathematici" umfassen 800 Titel. Numerus-currens-Aufstellung (23.000-28.000)

2.10 Von 1885 an bzw. von der Signatur 23.000 an wurde der Neuzugang nicht mehr in Vetters Systematischem Katalog verzeichnet. Bis etwa zur Signatur 28.000, die im Jahre 1916 erreicht war, werden noch in nennenswertem Umfang Altbestände verschiedener Herkunft eingetragen. Seinem Anteil nach nicht erheblich ist der antiquarische Kauf, eine etwas größere Rolle spielen Schenkungen, am wichtigsten jedoch sind alte, bisher gesondert aufgestellte Bestände, die jetzt erst in die Numerus-currens-Aufstellung eingearbeitet wurden. Der Anteil an Literatur zur Geschichte der Stadt Ulm und ihres Umlandes ist durchweg sehr hoch, am höchsten bei den letztgenannten Beständen, die aus dem Nachlaß von vier Lokalhistorikern stammen ( s. o. 1.13). Von den ca. 3300 Titeln mit Erscheinungsjahr bis 1900 in diesem Signaturenbereich sind sicher mehr als zwei Drittel lokalgeschichtliches Schrifttum. Numerus-currens-Aufstellung (28.000 ff.)

2.11 Auf den Signaturen 28.000 ff. ist Altbestand nur noch sporadisch anzutreffen mit Ausnahme des Bereichs 40.000-46.000, der für Antiquariatskäufe seit 1973 vorbehalten ist. Hier findet sich auch ein Bestand von etwa 2500 Dissertationen des 17. und 18. Jhs, der erst in den siebziger Jahren des 20. Jhs katalogisiert worden ist. Außer diesen befinden sich dort jetzt ca. 800 Titel mit Erscheinungsjahr bis 1900, meist im 19. Jh gedruckt und mit heimatkundlichem Inhalt. Sondersammlungen Inkunabeln und Drucke bis 1520

2.12 Die Inkunabeln und Drucke von 1501 bis 1520 (640 Titel) sind, soweit sie nicht einem Sonderbestand angehören und weder im späten 19. Jh noch im 20. Jh erworben wurden, geschlossen aufgestellt (Signaturen 14.760-15.399). Sie stammen fast ausschließlich aus den Bibliotheken Ulmer Klöster. Über zwei Drittel sind theologischen Inhalts. Eine Besonderheit bilden über 100 Titel zum Zivilrecht, die fast alle vor 1500 gedruckt sind und ehemals der Bibliothek der Ulmer Franziskaner angehörten. Wagner-Bibliothek

2.13 Die von Christian Ulrich Wagner gestiftete Bibliothek ( s. o. 1.8) umfaßt etwa 1500 Titel, die mit geringen Beimischungen auf den Signaturen 16.800-18.400 stehen. Dazu kommen noch knapp 200 von ihm gedruckte Titel, die über den älteren Bestand verstreut sind. Von insgesamt 1700 Titeln sind etwa 80 im 17. Jh gedruckt, einige wenige zu Beginn des 19. Jhs, alle anderen im 18. Jh. Den Schwerpunkt bildet die Theologie mit 640 Titeln, davon sind 470 deutschsprachig. Es sind hauptsächlich Bibeldrucke, Gesangbücher, Gebetbücher, Andachtsbücher und Predigten, gelegentlich von sehr geringem Umfang. Es folgt die Geschichte mit einem gemischten Bestand von 230 Titeln. Die Klassische Philologie ist mit 75 Titeln vertreten, die Belletristik mit 130, darunter über ein Dutzend Romane von Eberhard Werner Happel. Gut vertreten sind auch Texte von weniger bekannten süddeutschen Schriftstellern, die sich in nur wenigen Exemplaren erhalten haben dürften.

2.14 Philosophie und Pädagogik umfassen zusammen 150 meist deutschsprachige Titel, darunter 21 Schulbücher und Schriften des bayerischen Aufklärungspädagogen Heinrich Braun. Die Rechtswissenschaft ist ebenfalls mit 150, meist deutschsprachigen Titeln vertreten. Ein großer Teil davon betrifft Rechtsstreitigkeiten von Reichsständen und Privatleuten im süddeutschen Raum. Medizin, Naturwissenschaften, Technik und Landwirtschaft machen 185 Titel aus, die meist populärwissenschaftlichen Charakter haben. Schließlich sind noch etwa 20 Musikdrucke von Komponisten aus oberschwäbischen Klöstern vorhanden, die durchweg selten sind, und über 50 Buchhändlerkataloge aus Ulm und anderen süddeutschen Städten. Zur Wagner-Bibliothek gehört weiterhin eine Sammlung von ca. 3500 Akzidenzdrucken, hauptsächlich Prospekte, Bekanntmachungen, Geschäfts- und Behördendrucksachen, Dekrete, Formulare, Satzungen, Glückwunsch- und Trauergedichte, die sich heute z. T. im Stadtarchiv Ulm befindet. Bibliothek Erhard Schad

2.15 Die Bibliothek Erhard Schad ( s. o. 1.12) kommt mit ihren 13.600 Titeln an Umfang fast an den in Vetters Katalog aufgenommenen Altbestand heran. An Wert übertrifft sie ihn vermutlich, da sie fast ausschließlich aus Drucken des 15. bis 17. Jhs besteht, darunter nicht wenige mit Holzschnitten und Kupferstichen. 45 Titel stammen aus dem 15. Jh, 5880 aus dem 16. Jh, 7590 aus dem 17. Jh und 85 aus dem 18. Jh. Die Drucke in lateinischer Sprache stehen mit 7850, von denen 3590 dem 16. Jh und 4250 dem 17. Jh angehören, erwartungsgemäß an der Spitze. Der Anteil der deutschsprachigen Drucke ist mit 4150, von denen 1470 aus dem 16. Jh und 1590 aus dem 17. Jh stammen, überdurchschnittlich hoch. 1360 Titel (ein Zehntel) sind in italienischer Sprache gedruckt, davon 740 aus dem 16. Jh und 620 aus dem 17. Jh. Erhard Schad, der u. a. in Padua studiert hatte, war an italienischer Literatur und Geschichte interessiert und beherrschte die Sprache. Nur 185 Titel sind französisch, 25 spanisch und 30 mehrsprachig, meistens griechisch-lateinisch.

2.16 Inhaltlich unterscheidet sich die Schadsche Bibliothek beträchtlich von dem in Vetters Katalog verzeichneten Altbestand. Gehörten dort weit mehr als die Hälfte der Titel zur Theologie, so beträgt der Anteil hier nur noch etwas mehr als ein Viertel. Entsprechend größer ist das Gewicht aller anderen Fächer mit Ausnahme der Medizin. Die Beschreibung stützt sich auf den Systematischen Katalog aus den fünfziger Jahren des 19. Jhs und bedient sich weitgehend seiner Terminologie.

2.17 Bei der Theologie (3900 Titel) entfallen auf " Biblische Schriften" 70 Titel (vollständige Bibeldrucke und Drucke von einzelnen Teilen, darunter einige in italienischer und französischer Sprache), auf " Exegetische und critische Kommentare" 270 Titel, auf " Kirchenväter" 225 Titel. Die Gruppe " Dogmatische und polemische Schriften" zählt 1090 Titel (vorwiegend kontroverstheologisches Schrifttum), die " Schriften der Reformatoren" sind mit 110 Titeln vertreten. Auf " Rosenkreuzerische und prophetische Schriften" entfallen 75 Titel, darunter 30 über die Rosenkreuzer, auf " Kirchengeschichte und Concilien" 610 Titel. Davon betreffen 70 den Jesuitenorden, (mehr als die Hälfte des Bestandes der Stadtbibliothek).

2.18 Die Gruppe " Catechetische und homiletische Schriften" zählt 390 Titel, davon 30 von dem Nördlinger Superintendenten Georg Albrecht (1601-1647), von dem die Bibliothek insgesamt über 50 Werke besitzt. " Vermischte Theologische Schriften" sind mit 1070 Titeln vertreten. Diese Gruppe besteht aus überwiegend deutschsprachiger Erbauungs- und Andachtsliteratur und aus moraltheologischen Abhandlungen. Hier sind 37 Schriften des Thüringer Juristen und Erbauungsschriftstellers Ahasver Fritsch (1629-1701) verzeichnet, von dem im Gesamtbestand über 50 vorhanden sind.

2.19 Die Abteilung " Philologie, schöne Wissenschaften und Literärgeschichte" umfaßt insgesamt 3500 Titel. Davon gehören etwa 1300 Titel der Klassischen Philologie an. Auf " Griechische Classiker" entfallen 360 Titel, von denen weit mehr als zwei Drittel in der zweiten Hälfte des 16. Jhs gedruckt sind, der Rest zu Beginn des 17. Jhs. Die Gruppe " Lateinische Classiker" ist mit 310 Titeln vertreten, davon mehr als die Hälfte aus dem 16. Jh, der Rest aus dem beginnenden 17. Jh. 250 Titel sind " Commentare zu griechischen und lateinischen Classikern", 260 Titel zählt der Bestand bei " Alterthümern, Numismatik, Mythologie und Hieroglyphik", vorwiegend Schrifttum zur Kultur der klassischen Antike. 55 Titel entfallen auf " Sprüchwörter, Sinnbilder und Sentenzen", vorwiegend Chrestomathien aus antiken Autoren. Die Gruppe " Lexikographen und Grammatiker" beinhaltet 160 Titel, vornehmlich Wörterbücher und grammatikalisch-stilistische Abhandlungen, die zu etwa zwei Dritteln die lateinische Sprache betreffen.

2.20 Auf die neulateinische Literatur entfallen 775 Titel, davon 225 auf die Gruppe " Redner". Es handelt sich fast ausschließlich um neulateinische Reden zu verschiedenen Themen und um Sammlungen von Reden. Auf " Neuere lateinische Dichter" entfallen 440 Titel, überwiegend neulateinische Lyrik vor allem deutscher und italienischer Autoren des 16. Jhs. Die Gruppe " Lateinische Schauspiele, humoristische und satyrische Schriften" weist 110 Titel auf, im wesentlichen neulateinische Schauspiele und Satiren deutscher und italienischer Autoren des 15. und 16. Jhs.

2.21 40 Titel umfaßt die Gruppe " Französische und spanische Gedichte, Schauspiele und Romane". Wesentlich stärker ist die italienische Literatur mit insgesamt 770 Titeln vertreten, davon 620 Titel bei " Italienischen Dichtern", 90 Titel bei " Italienischen Schauspielen" und 60 Titel bei " Italienischen Romanen, humoristischen und satyrischen Schriften".

2.22 Die " Deutsche Literatur" umfaßt 260 Titel, darunter 150 Werke bei der Gruppe " Deutsche Dichter", vorwiegend Drucke des 17. Jhs (Gelegenheitsgedichte, historische Volkslieder und versifizierte Berichte über zeitgenössische Ereignisse). Auf " Deutsche Schauspiele" entfallen 12, auf " Deutsche Romane" 48 Titel, weitere 50 Titel sind bei der Gruppe " Deutsche humoristische und satyrische Schriften" zu finden. Die " Literärgeschichte" ist mit 260 Werken vertreten. Darunter fallen nach der im 19. Jh gängigen Bedeutung des Begriffs Bibliographien und Wissenschaftsgeschichten sämtlicher Fächer sowie zahlreiche personenbezogene Abhandlungen und Reden mit erheblichem bibliographischem Anteil.

2.23 Das Fach Geschichte umfaßt 2260 Titel, darunter viele der umfänglichen Quellensammlungen, die bei dem Frankfurter Drucker und Verleger Andreas Wechel und seinen Erben im letzten Viertel des 16. Jhs und zu Beginn des 17. Jhs herausgekommen sind. Sehr groß ist die Anzahl der politischen Flugschriften aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (500-700 Titel). Weitere Schwerpunkte sind Schriften über die Hugenottenkriege und zur Person Heinrichs IV. von Frankreich (über 100 Titel), zu den Türkenkriegen, besonders des 16. Jhs (über 80 Titel), und zur Geschichte Italiens (teilweise in Italienisch). Beachtung verdienen die über 80 Flugschriften zum Streit Papst Pauls V. mit der Republik Venedig zu Beginn des 17. Jhs. Bei " Geographie und Reisen" sind 580 Titel vorhanden, Topographien und Reisebeschreibungen, z. T. mit reichem Holzschnitt- und Kupferstichschmuck, sowie Länderkunden mit einer stark historisch-politischen Komponente.

2.24 Auf " Jurisprudenz und Politik" entfallen 2660 Titel. Die rechtssystematischen und rechtsdogmatischen Titel sind in der Minderheit. Die meisten Drucke haben Flugschriftencharakter und beziehen sich auf historische Ereignisse, die eine öffentlich-rechtliche Dimension haben (Bündnisabschlüsse, Friedensverträge, Mandate der Obrigkeiten u. ä.).

2.25 Philosophie und Pädagogik zählen 190 Titel, meist Schriften mit Anweisungen zur rechten Lebensführung (Francesco Petrarca und Antonio de Guevara mit je 8 Titeln). " Medizin, Chymie und Alchymie" sind mit 160 Titeln, " Naturlehre und Naturgeschichte" mit 85 Titeln vertreten. Auf " Astronomie und Astrologie" entfallen 125 Titel, davon mehr als 50 Berichte über das Erscheinen von Kometen und 16 Schriften zur Gregorianischen Kalenderreform. Zu erwähnen sind ferner " Mathematik und Baukunst" mit 50 Werken, " Kriegswissenschaft" mit 60 Titeln und " Ökonomie, Gewerbskunde, Jagdwissenschaft" mit 30 Titeln. Einblattdrucke

2.26 Die meisten der 420 Einblattdrucke der Bibliothek waren ursprünglich in 2 Bänden zusammengefaßt, die mit großer Wahrscheinlichkeit ehemals zur Bibliothek Erhard Schad gehörten. Sie wurden später aufgelöst, die einzelnen Einblattdrucke erhielten Passepartouts, weitere Stücke, die in verschiedenen Sammelbänden aufgefunden worden waren, wurden herausgenommen und diesem Bestand angegliedert. Es existiert ein systematisch angelegter Bandkatalog mit Fotoreproduktionen. Mehr als drei Viertel der Einblattdrucke stammen aus dem 17. Jh, der Rest aus dem 16. und 18. Jh. Fast die Hälfte bezieht sich auf Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges, 30 weitere auf die Hugenottenkriege in Frankreich und auf den Abfall der Niederlande. Über 50 betreffen die konfessionellen Streitigkeiten des 16. und 17. Jhs, ein großer Teil davon richtet sich polemisch gegen den Jesuitenorden. Weitere 50 Einblattdrucke berichten über merkwürdige Naturereignisse, besonders über Kometen und Mißgeburten. Bibliothek des Bürgermeisters Christoph Heinrich von Besserer (Ältere Besserer-Bibliothek)

2.27 Die Bibliothek des Bürgermeisters Christoph Heinrich von Besserer ( s. o. 1.14) konnte erst vor kurzem aufgrund eines neu aufgefundenen alphabetischen Verzeichnisses von unbekannter Hand identifiziert werden, das vermutlich um 1800 angefertigt wurde und das Nachträge von der Hand Johann Jakob Schads enthält. Der Bestand wurde neu katalogisiert, alphabetisch nach Verfassern und nach den alten Signaturen. Von den etwa 1000 Titeln sind 30 im 16. Jh erschienen, 30 im 17. Jh, 880 im 18. Jh und 60 im 19. Jh. 550 Titel sind in deutscher Sprache, 320 in französischer, 110 in lateinischer und 20 in sonstigen Sprachen.

2.28 Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet das historische Schrifttum mit 450 Titeln, fast ausschließlich europäische Geschichte des 18. Jhs mit zahlreichen Memoiren französischer Politiker und 140 Titeln zur Französischen Revolution und zu den Koalitionskriegen (meist in französischer Sprache). Es folgen Rechtswissenschaft und Kameralistik mit 250 Titeln, überwiegend deutschsprachig. Ein gutes Drittel befaßt sich mit deutschem Staatsrecht, insbesondere mit der Reichsverfassung. Der Kameralist Johann Heinrich Gottlob von Justi († 1771) ist mit 21 Schriften vertreten. Die Belletristik umfaßt 200 Titel, die zu etwa gleichen Teilen der deutschen und der französischen Literatur angehören. Der Rest entfällt auf Philosophie, Pädagogik und Theologie. Ein Bestand von etwa 200 Titeln deutscher Juridica ist mit der älteren Besserer-Bibliothek vermischt; seine Herkunft ist noch nicht geklärt. Bibliothek des Landjägerhauptmanns Christoph Heinrich von Besserer (Jüngere Besserer-Bibliothek)

2.29 Die mit 1200 Titeln nicht umfangreiche Bibliothek des Landjägerhauptmanns Christoph Heinrich von Besserer ( s. o. 1.15) hat eine interessante Zusammensetzung, die sich aus den germanistischen Interessen ihres Sammlers ergibt. Mit wenigen Ausnahmen sind alle Titel deutschsprachig, 15 sind Inkunabeln, 245 stammen aus dem 16. Jh, 160 aus dem 17. Jh, 360 aus dem 18. Jh und 420 aus dem 19. Jh. Die meisten Drucke des 15. Jhs und viele des frühen 16. Jhs sind mit dem üblichen reichen Holzschnittschmuck versehen. Ein Viertel der Drucke des 16. Jhs und zwei Drittel der Drucke des 17. Jhs haben literarischen Charakter; darunter befinden sich Seltenheiten. Die Drucke des 18. Jhs bestehen ebenfalls überwiegend aus Belletristik, sind jedoch nicht bemerkenswert. Die Hälfte der Drucke des 19. Jhs sind frühe Editionen mittelhochdeutscher Texte. Ein Bestand von etwa 60 Drucken mit geistlichen Liedern stammt hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jh. Bibliothek Tafel

2.30 Die Bibliothek des Tübinger Byzantinisten Gottlieb Lukas Friedrich Tafel ( s. o. 1.17) besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Klassischer Philologie (etwa 1500 Titel). Die weitaus meisten Drucke gehören der ersten Hälfte des 19. Jhs an, daneben findet sich eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Textausgaben und Kommentaren aus früherer Zeit. 80 stammen aus dem 16. Jh, 60 aus dem 17. Jh und 140 aus dem 18. Jh. Das restliche knappe Drittel ist ein gemischter Bestand, aus dem sich nur das philosophische Schrifttum mit etwa 100 Titeln heraushebt. Kapitelsbibliotheken Laupheim und Ulm

2.31 Von den ca. 5600 Titeln vor 1900 aus den Kapitelsbibliotheken Wiblingen (später Laupheim) und Ulm ( s. o. 1.20) sind 4150 im 19. Jh erschienen, 1050 im 18. Jh, 150 im 17. Jh, 240 im 16. Jh und 12 im 15. Jh. Die Drucke des 15. bis 17. Jhs stammen zum größten Teil aus der Bibliothek des Benediktinerklosters Wiblingen. 4650 Titel sind in deutscher Sprache, 900 in lateinischer, französischer und italienischer. Die Theologie steht mit 3300 Titeln naturgemäß an der Spitze, wobei ein deutliches Übergewicht der praktischen Disziplinen - Moraltheologie, Pastoraltheologie, Katechetik und Homiletik - feststellbar ist. Kirchenrecht und Kirchengeschichte sind mit je 500 Titeln vertreten. Die Geisteswissenschaften und die Jurisprudenz umfassen zusammen 1200 Titel mit einem hohen Anteil an Geschichte und Politik, vornehmlich des 19. Jhs. Etwas über die Hälfte der 750 belletristischen Titel sind Trivialromane des 19. Jhs mit religiös-erbaulichem Inhalt. Von der Gräfin Ida von Hahn-Hahn (1805-1880) sind 16 Titel, von dem unter dem Pseudonym Konrad von Bolanden schreibenden Joseph Bischoff (1828-1920) 28 Titel vorhanden. Der Rest besteht aus Klassischer Philologie und deutscher Literatur der Klassik und Romantik. 350 populärwissenschaftliche Darstellungen liegen aus dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Geographie vor. Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung

2.32 Von den 3380 Titeln der Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung ( s. o. 1.21) sind nur wenige nach 1900 erschienen. 14 Drucke sind Inkunabeln, 1360 stammen aus dem 16. Jh, 1620 aus dem 17. Jh, 270 aus dem 18. Jh und 90 aus dem 19. Jh. 1720 Titel sind in lateinischer Sprache, 1210 in deutscher, 280 in französischer, 130 in italienischer und der Rest in griechischer und spanischer. Die juristische Literatur bildet mit 1100 Titeln die größte Gruppe; darunter befinden sich 400 Dissertationen. Nur 50 Drucke sind deutschsprachig, die übrigen lateinisch; 500 Titel stammen aus dem 15. und 16. Jh, 470 aus dem 17. Jh und 130 aus dem 18. Jh.

2.33 An zweiter Stelle steht mit 950 Titeln das historisch-politische Schrifttum unter Einschluß von Topographien und Reisebeschreibungen. Hervorzuheben sind 250 Drucke in französischer Sprache, von denen sich fast die Hälfte auf die Hugenottenkriege bezieht. Es folgt die Theologie mit 850 Titeln. Über 90 Prozent sind deutschsprachige Predigtsammlungen und Erbauungsbücher, von denen 130 aus dem 16. Jh und 620 aus dem 17. Jh stammen. Weiterhin sind 170 Ausgaben und Kommentare antiker Autoren und 230 neulateinisch-humanistische Titel vorhanden, zu mehr als drei Vierteln Drucke des 16. Jhs. Ein mit 36 Titeln kleiner Bestand an Vokalmusikdrucken des ausgehenden 16. und des frühen 17. Jhs enthält eine größere Zahl von Rara. Bibliothek des Kreisgerichtshofes für den Donaukreis

2.34 Die 3200 Titel der Bibliothek des Kreisgerichtshofes (s. o. 1.22) bestehen neben 200 z. T. mehrbändigen Sammelwerken überwiegend aus juristischen Dissertationen und Kleinschriften. Nur wenige Titel sind deutschsprachig, die meisten lateinisch. Etwa 2300 Drucke gehören dem 17. Jh an und 900 dem 18. Jh. Übersicht über den Gesamtbestand

2.35 Den Angaben in der Bestandsgeschichte zufolge stand die Theologie bis Mitte des 18. Jhs mit etwa zwei Dritteln und am Ende des 18. Jhs mit etwas über der Hälfte aller Titel an der Spitze des Bestandes. Gemessen am Gesamtbestand, der sich aus verschiedenen, oben beschriebenen Einzelbeständen zusammensetzt, ergibt sich ein anderes Bild. Das ist vor allem auf die geschlossenen Bibliotheken zurückzuführen, die im Verlaufe des 19. und 20. Jhs in die Stadtbibliothek kamen. Die Theologie ist mit 20.000 Titeln immer noch dominierend, doch macht sie nur noch ein gutes Drittel des Gesamtbestandes aus. Es folgen die Geschichte mit ca. 12.000 Titeln, Philologie und Belletristik mit zusammen 10.000, Rechtswissenschaft mit ebenfalls 10.000, Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften mit zusammen 2000, schließlich Philosophie, Pädagogik und Sonstiges mit 1600 Titeln.

2.36 Die einzelnen Fachgebiete weisen jeweils deutliche Schwerpunkte auf. Unter den 20.000 theologischen Titeln sind 5000 Dissertationen. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Kontroverstheologie mit über 2000 Titeln. Ca. 250 davon betreffen den Abendmahlsstreit, ca. 100 die Christologie und ca. 100 sind gegen den Calvinismus gerichtet. Von Matthias Höe von Höennegg, Aegidius Hunnius, Leonhard Hutter und Lukas Osiander d. Ä., die alle der streitbaren protestantischen Orthodoxie der zweiten Hälfte des 16. Jhs angehören, sind jeweils zwischen 70 und 90 Titel vorhanden. Fast alle Teilbestände der Bibliothek sind reich an deutschsprachigen Predigtsammlungen und an Andachts- und Erbauungsliteratur, insgesamt ca. 1500 bis 2000 Titel. Stark vertreten sind der 1561 in Ulm verstorbene Dissident Caspar Schwenckfeld mit nahezu 90, der Ulmer Superintendent Konrad Dieterich (1575-1639) mit über 100, der Fraustadter Erbauungsschriftsteller Valerius Herberger (1562-1627) und der Nürnberger Hauptprediger Johann Michael Dilherr (1604-1669) mit jeweils 40 Titeln.

2.37 3000 bis 4000 der 12.000 historischen und geographischen Titel sind historisch-politische Flugschriften zur Geschichte des 16. und 17. Jhs. Nahezu 2000 von ihnen beziehen sich auf den Dreißigjährigen Krieg und 250 bis 300 auf die Türkei und die Türkenkriege. Die meisten stammen aus der Bibliothek Erhard Schad und aus dem Besitz von David Regulus Villinger ( s. o. 1.5, 2.8). Ebenfalls 3000 bis 4000 Titel betreffen Geschichte, Kultur und Landeskunde von Ulm und Oberschwaben. Der von 1630 bis zu seinem Tod 1661 in Ulm lebende Polyhistor Martin Zeiller ist mit nahezu 90 Titeln im Bestand vertreten.

2.38 Von den 10.000 philologischen und belletristischen Titeln entfallen ca. 5000 auf die Klassische Philologie, darunter ca. 500 Dissertationen. Sie stammen hauptsächlich aus den Bibliotheken Erhard Schad und Gottlieb Lukas Friedrich Tafel (s. o. 2.19, 2.30). Außerdem sind ca. 1200 neulateinische literarische Texte vorhanden, darunter 40 Titel von Nicodemus Frischlin. Die deutsche Literatur spielt mit 2500 Titeln eine vergleichsweise geringe Rolle. Fast 1000 von ihnen gehören der Bibliothek des Landjägerhauptmanns Christoph Heinrich von Besserer an ( s. o. 2.29). Die italienische Literatur umfaßt immerhin 800 Titel, die fast ausschließlich in der Bibliothek Erhard Schad stehen. Auf die französische Literatur entfallen 150 Titel, auf die spanische und auf sonstige 50.

2.39 Unter den 10.000 rechtswissenschaftlichen Titeln sind ca. 4000 Dissertationen. Das Römische Recht überwiegt bei weitem. Das Deutsche Recht dürfte auf wenig mehr als 1000 Titel kommen, die vor allem in der Wagner-Bibliothek ( s. o. 2.14) und in der älteren Besserer-Bibliothek ( s. o. 2.28) zu suchen sind. Darunter befinden sich über 70 Schriften des Württembergischen Landschaftskonsulenten Johann Jakob Moser (1701-1785). Keine Besonderheiten weisen die 2000 naturwissenschaftlichen und medizinischen Titel auf. Bei dem 1600 Titel umfassenden Bestand an Philosophie und Pädagogik ist auf ca. 30 Emblembücher und auf über 100 Fürstenspiegel hinzuweisen.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog bis Erscheinungsjahr 1991 einschließlich [in Zettelform, nach PI]

Alphabetischer Katalog ab Erscheinungsjahr 1992 [in Zettelform, nach RAK; Katalogisierung im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund]

Schlagwortkatalog ab Erscheinungsjahr 1900 [in Zettelform]

Schlagwortkatalog bis Erscheinungsjahr 1899 [in Zettelform; noch nicht ganz vollständig]

Appenzeller, Bernhard: Zeitschriftenverzeichnis der Stadtbibliothek Ulm (wissenschaftliche Abteilung), Stand: November 1982. Ulm 1982 [systematische Anordnung der Titel mit alphabetischem Register; mschr. mit laufenden hschr. Ergänzungen]

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg, im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB, Erwerbungen ab 1992) und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Verfasser- und Schlagwortkatalog Ulm und Oberschwaben

[Kreuzkatalog, in Zettelform; enthält auch Zeitschriftenaufsätze und Zeitungsartikel; Vollständigkeit wird angestrebt, z. Z. ca. 48.000 Nachweise]

Katalog des Lesesaals

[Systematischer Katalog, in Zettelform]

Breitenbruch, Bernd: Die Inkunabeln der Stadtbibliothek Ulm. Besitzgeschichte und Katalog. Weißenhorn 1987

Alphabetischer Katalog der Bibliothek Erhard Schad

[in Zettelform; entstanden bei der Neukatalogisierung dieser Bibliothek in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jhs]

Verzeichnis der Einblattdrucke

[mschr., mit jeweils einer Fotoreproduktion; erstellt zwischen 1960 und 1970; systematische Anlage]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek des Bürgermeisters Christoph Heinrich von Besserer

[in Zettelform; entstanden bei der Neukatalogisierung dieser Bibliothek in den Jahren 1985/86]

Standortkatalog der Bibliothek des Bürgermeisters Christoph Heinrich von Besserer

[in Zettelform; entstanden bei der Neukatalogisierung dieser Bibliothek in den Jahren 1985/86; geordnet nach den alten Signaturen, die jeweils im vorderen Spiegel der einzelnen Bände mit Bleistift eingetragen sind]

Standortkatalog der Bibliotheken der Landkapitel Wiblingen (später Laupheim) und Ulm

[in Zettelform, systematisch]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung

[in Zettelform; entstanden bei der Neukatalogisierung dieser Bibliothek in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jhs]

Standortkatalog der Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung

[in Zettelform, systematisch; entstanden bei der Neukatalogisierung dieser Bibliothek in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jhs]

3.3 Historische allgemeine Kataloge

Falls nicht anders angegeben, befinden sich die Kataloge in der Stadtbibliothek Ulm, ohne Signatur.

Catalogus et inventarium librorum omnium qui inventi sunt Ulmae in bibliotheca summi et parochialis templi, anno 1549. iussu clarorum prudentiumque virorum dominorum aedilium, Jacobi Khraffti, eiusque collegarum, post dispersorum digestionem conscriptus [Systematischer Bandkatalog; Stadtarchiv Ulm U 4946]

Syllabus Librorum Iuridicorum, Medicorum, Historicorum, Philosophicorum et Philologicorum (Bd 2: Theologicorum) Qui partim Veteres a puluere et situ vendicati: partim Noui, Bibliothecae Ulmanae adiuncti sunt, Liberalitate et studio ... Dominorum D. Ioannis Vöhlini. D. Sebastiani Antonij Neidhardi. D. Ioannis Heinrici Giengeri ... Confectus autoritate et iussu eorundem annis a Christo nato supra millesimum sexcentesimum decimo septimo et octauo

[Systematischer Bandkatalog, 2 Bde, von 1617/18, fortgeführt bis um 1660; Stadtarchiv Ulm U 4947 und U 4949/1]

Catalogus totius Bibliothecae inclytae Reipublicae Ulmensis qua classicus qua abcdarius iussu ac authoritate ... Domini Johannis Adami Rehmens, Domini Johannis Conradi Krafftens, Domini Christopheri Weikmanns; sub sedula inspectione ... Bibliothecariorum Magistri Marci Wollaibii, Senioris, etc. Magistri Wilhelmi Diezii, Rectoris, etc. Opera vero ac labore unico Johannis Georgii Schielenii, etc. renovatus et conscriptus Anno 1676

[Systematischer Bandkatalog von Johann Georg Schielen mit alphabetischem Register]

Vetter, Albrecht Ludwig: Catalogus Bibliothecae public. ulmens. compositus a Lud. Alberto Vettero, eccles. et Biblioth. Tomus I., 1785; Catalogus Bibliothecae illustris rei publicae ulmensis. Tomus II. Continet hicce catalogus eos praecipue libros, qui non sunt argumenti theologici. 1786

[Alphabetischer Bandkatalog, hschr. von Albrecht Ludwig Vetter; Tomus I enthält nur theologische Bücher, Tomus II die aller anderen Fachgebiete in einem Alphabet. Wie aus archivalischen Quellen hervorgeht (Stadtarchiv Ulm A, 1993, Nr. 82), war dies die Ausfertigung für das Pfarrkirchenbaupflegamt, das eine gesonderte Verzeichnung der theologischen Literatur gewünscht hatte. Eine zweite Ausfertigung über denselben Bestand in einem Alphabet (Beschreibung s. u.) war zur Aufbewahrung in der Stadtbibliothek bestimmt; UB Eichstätt; cod. st 57 und 58]

Vetter, Albrecht Ludwig: Catalogus Bibliothecae publicae ulmensis in sex tomos divisus, qui libros omnes atque singulos, opera magnae molis, et minora, tractatus, Schedia, programmata, orationes, dissertationes et minutissima quaevis, quae ex flammis incendii illis die 15. Octobris orti ... evasere felicissime, in se continet, atque Alphabeti secundum seriem confectus est a Alberto Ludovico Vettero

[hschr. Bandkatalog, 6 Bde, begonnen um 1790 und fortgeführt bis 1885]

Vetter, Albrecht Ludwig: Bibliothecae publicae ulmensis Catalogus specialis

[17 Bde; Systematischer Bandkatalog des Gesamtbestandes, erstellt von Albrecht Ludwig Vetter in den Jahren 1789/90, von seiner und einer weiteren unbekannten Hand geschrieben und bis zum Jahre 1885 weitergeführt; Bd 1: Hss.; Bd 2: Inkunabeln; Bde 3-8: Theologie mit den Untergruppen 1) Dogmatik, Polemik, Homiletik, Katechetik, 2) Exegese, 3) Patristik, 4) Kirchengeschichte, 5) Miszellaneen, 6) Disputationen; Bd 9: Rechtswissenschaft; Bd 10: Medizin; Bde 11-15: Philosophie mit den Untergruppen 1) Hilfswissenschaften, 2) Geographie und Geschichte, 3) Geschichte einzelner Länder, 4) Philologie, 5) Logik, Metaphysik, Naturrecht, Ethik, Politik, Ökonomie, Physik und Mathematik; Bd 16: Wagnersche Bibliothek; Bd 17: Philosophische und Theologische Disputationen; die Bde 1, 2 und 10 sind Kopien der Hss. cod. st 59-61 und cod. st 66 in der UB Eichstätt, alle anderen sind im Original in der Stadtbibliothek Ulm, die Bde 4-7 und 16 in zwei Ausfertigungen]

Verfasser-Katalog

[hschr. Bandkatalog des Bestandes bis Erscheinungsjahr 1899, begonnen um 1855 von Wilhelm Neubronner, 60 Bde, 14 Ergänzungsbände]

Standregister der Stadtbibliothek

[hschr. Bandkatalog, 8 Bde, begonnen um 1855 von Wilhelm Neubronner und fortgeführt bis heute; ungefähr bis zur Signatur 16.800 größere systematische Abschnitte, die in den Numerus-currens-Signaturen keinen Ausdruck finden, von da an reines Zugangsbuch]

Schlagwortkatalog

[Bandkatalog des Bestandes bis Erscheinungsjahr 1899, 23 Bde mit Register, begonnen um 1855 von Wilhelm Neubronner]

3.4 Historische Sonderkataloge

Falls nicht anders angegeben, befinden sich die Kataloge in der Stadtbibliothek Ulm, ohne Signatur.

Inkunabelkatalog

[hschr. Bandkatalog, erstellt 1833 ff. von Wolfgang Matthias Neubronner und bis heute fortgeführt; enthält in annalistischer Anordnung die Drucke bis zum Erscheinungsjahr 1520, mit Register der Druckorte und Verfasserregister]

Catalogus Bibliothecae Franckianae

[Bandkatalog der Bibliothek des Ulmer Arztes Johann Frank, geschrieben um 1725 von einer unbekannten Hand; Anlage nach vier Formaten und innerhalb dieser nach zwei Fachgebieten: Libri Medici und Libri Theologici, Historici et Philologico-Philosophici, darüber hinaus keine formale oder systematische Ordnung; Stadtarchiv Ulm U 4950]

Catalogus Schad

[hschr. Bandkatalog der Bibliothek Erhard Schad von seiner eigenen Hand. Innerhalb des Alphabets sind die Titel vermutlich nach der Reihenfolge ihrer Erwerbung eingetragen, die Signaturen (Großbuchstabe und eine arabische Ziffer) beziehen sich wahrscheinlich auf die frühere Aufstellung; StB Ulm Schad 13773]

Standortkatalog der Bibliothek Erhard Schad

[hschr. Bandkatalog, erstellt von Wolfgang Matthias Neubronner um 1840]

Systematischer Katalog der Bibliothek Erhard Schad

[hschr. Bandkatalog, 4 Bde, erstellt von Wilhelm Neubronner um 1855 und geschrieben von unbekannter Hand]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek des Bürgermeisters Christoph Heinrich von Besserer

[hschr. Bandkatalog, geschrieben von unbekannter Hand um 1800, mit alten Signaturen und späteren Hinzufügungen von der Hand Johann Jakob Schads]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek des Landjägerhauptmanns Christoph Heinrich von Besserer

[hschr. Bandkatalog, von Karl Gustav Veesenmeyer angefertigt, vermutlich bald nach der am 15. April 1871 erfolgten endgültigen Übereignung an die Stadtbibliothek]

Systematischer Bandkatalog der Bibliotheken der Landkapitel von Wiblingen (später Laupheim) und Ulm [angefertigt um 1970 kurz vor der Übergabe der Bestände an die Stadtbibliothek; Bibliothek des Landkapitels Ulm nur zur Hälfte verzeichnet, die jetzt gültigen Signaturen hinzugefügt]

Catalogus novus Bibliothecae Schermarianae adornatus studio Alberti Frickii Ioan. Fil. A. M. Past. Iunging. Poes. P. P. et Sub-Biblioth. Ann. MDCCXXXXV

[Systematischer Bandkatalog der Bibliothek der von Schermarschen Familienstiftung; 2 getrennte alphabetische Verfasserregister für die Gruppen Libri Theologici, Juridici, Medici, Historici und Miscellanei und für die Gruppen Libri Gallici, Italici und Hispanici. Die jetzt gültigen Signaturen sind hinzugefügt; Vermerk bei nicht mehr im Bestand vorhandenen Drucken.]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Das archivalische Material zur Geschichte der Stadtbibliothek befindet sich im Stadtarchiv Ulm. Archivalien für die Reichsstadtzeit: Zwei Konvolute mit Urkunden und Akten A [1993] und A [1994]

Weitere Archivalien zur Stadtbibliothek sind im Repertorium zum Bestand des Pfarrkirchenbaupflegamtes nachgewiesen (Zettelrepertorium XIV).

Ratsprotokolle, A 3530 Pfarrkirchenbaupflegamtsprotokolle, A [6838] A [6874] Religionsamtsprotokolle, A [6872/1] A [6883] Neubronner, Jakob: Bibliotheken [Ms. um 1780, H Neubronner Nr. 5 Bl. 66-112: Geschichte der Stadtbibliothek und anderer Ulmer Bibliotheken] Archivalien für die Zeit nach 1802: Urkunden und Akten zur Geschichte der Stadtbibliothek, B 321 Heranzuziehen sind auch die Urkunden und Akten zur Geschichte des Stadtarchivs Ulm, das mit der Stadtbibliothek zusammen bis 1968 ein Amt bildete (B 320). Verwaltungsratsprotokolle 1804-1810, A 3534 Gemeinderatsprotokolle 1810 ff., B 005/5 Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 124

4.2 Darstellungen

Greiner, Johannes: Ulms Bibliothekswesen. In: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte N. F. 26 (1917) S. 64-120 [grundlegende Darstellung der Geschichte der Stadtbibliothek]

Rössler, Alice: Die Stadtbibliothek Ulm 1945-1968. In: dies. (Hrsg.): Aus Archiv und Bibliothek. Studien aus Ulm und Oberschwaben. Max Huber zum 65. Geburtstag. Weißenhorn 1969, S. 248-284 Zunker, Ernst: Die Bedeutung der Stadtbibliothek Ulm für die Stadt, die engere Region und den deutschen Leihverkehr. In: Alice Rössler (Hrsg.): Aus Archiv und Bibliothek. Studien aus Ulm und Oberschwaben. Max Huber zum 65. Geburtstag. Weißenhorn 1969, S. 240-247 Krauss, Hans: Die Stadtbibliothek Ulm. In: Wilhelm Totok und Karl-Heinz Weimann (Hrsg.): Regionalbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderheft 11. Frankfurt 1971, S. 264-268 Krauss, Hans: Die Stadtbibliothek Ulm. Beispiel eines kommunalen Bibliothekssystems. In: Hedwig Bieber, Siegfried Kutscher und Valentin Wehefritz (Hrsg.): Stadtbibliothek und Regionalbibliographie. Festschrift für Hans Moritz Meyer. Berlin 1975, S. 179-184 Breitenbruch, Bernd: Abraham Arentz, der Buchbinder der Stadtbibliothek Ulm zu Beginn des 17. Jhs. In: Margarete Rehm (Hrsg.): Universitätsbibliothek Ulm 1964-1984. Ulm 1984, S. 93-113 [mit Ausführungen zur Bibliotheksreform Konrad Dieterichs]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

5.1 Ausstellungskataloge (chronologisch): 600 Jahre Ulmer Münster. Bibliographie und Ausstellungskatalog. Münsterbibliographie von Elmar Schmitt. Das Münster in Literatur und Buchillustration. Ausstellungskatalog von Bernd Breitenbruch. Ulm 1977

Schmitt, Elmar; Fritsch, Rudolf: Die Wagnersche Druckerei in Ulm. Ihr typographisches und verlegerisches Schaffen. Aus Anlaß ihrer Gründung vor 300 Jahren. Ausstellung der Stadtbibliothek Ulm 1978. Konstanz 1978

Die Wagnersche Druckerei Ulm. Über die Veranstaltung zum Gedenken ihrer Gründung vor 300 Jahren. Reden und Berichte. Konstanz 1980

Breitenbruch, Bernd: Predigt, Traktat und Flugschrift im Dienste der Ulmer Reformation. Ausstellung zur 450. Wiederkehr ihrer Durchführung im Jahre 1531. Ulm, Schwörhaus 21. Mai bis 31. Juli. Weißenhorn 1981 [S. 119-127: Anhang: Die Bibliothek Konrad Sams. Versuch ihrer Rekonstruktion]

Meine, Karl-Heinz: Die Ulmer Geographia des Ptolemäus von 1482.

Zur 500. Wiederkehr der ersten Atlasdrucklegung nördlich der Alpen. Ausstellung. Ulm, Schwörhaus 11. Oktober bis 30. November 1982. Weißenhorn 1982

Radspieler, Hans: Christoph Martin Wieland 1733-1813. Leben und Wirken in Oberschwaben. Ausstellung der Stadtbibliothek Ulm vom 4. Mai bis 25. Juni 1983 im Schwörhaus Ulm. Weißenhorn 1983

Schmitt, Elmar: Die Wohlersche Buchhandlung in Ulm 1685-1985. Ihr verlegerisches und buchhändlerisches Wirken. Weißenhorn 1985 [mit Ausstellungskatalog und Bibliographie der Wohlerschen Verlagsproduktion]

Der Schneider von Ulm. Fiktion und Wirklichkeit. Biographie, Flugtechnik, Bibliographie, Ausstellungskatalog. Weißenhorn 1986

Breitenbruch, Bernd: Christian Friedrich Daniel Schubart bis zu seiner Gefangensetzung 1777. Ausstellung aus Anlaß seines 250. Geburtstags. Stadtbibliothek Ulm, Schwörhaus, 3. Juni bis 15. Juli 1989. Ulm 1989

Krause-Pichler, Adelheid: Jakob Friedrich Kleinknecht. Ein Komponist zwischen Barock und Klassik. Mit einem Beitrag von Ulrich Schmid: Johann Kleinknecht und seine Söhne. Eine Ulmer Musikerfamilie im 18. Jahrhundert. Ausstellung der Stadtbibliothek Ulm vom 8. Juni bis zum 13. Juli 1991. Weißenhorn 1991

5.2 Zu den Beständen: Appenzeller, Bernhard: Die Münsterprediger bis zum Übergang Ulms an Württemberg. Kurzbiographien und vollständiges Verzeichnis ihrer Schriften. Weißenhorn 1990 [Über 90 Prozent der verzeichneten Titel sind im Besitz der Stadtbibliothek.]

Neubronner, Wilhelm: Verzeichnis der wichtigsten Werke der Stadt-Bibliothek. Ulm 1842

Schmitt, Elmar: Münsterbibliographie. Kommentiertes Gesamtverzeichnis aller Schriften über das Ulmer Münster. 2., wesentlich erweiterte und umgearbeitete Aufl. Mit einem Beitrag von Otto Borst: Die Kirche als Zeigefinger. Weißenhorn 1990 [Über 90 Prozent der verzeichneten Titel sind im Besitz der Stadtbibliothek.]

Bibliothek Schad Breitenbruch, Bernd: Die Bibliothek des Ulmer Patriziers Erhard Schad. In: Ulmer Forum 59 (1981) S. 11-13

Bibliothek Schermar Blessinger, Karl: Verzeichnis der Musikalien der Schermar'schen Bibliothek. In: Karl Blessinger: Studien zur Ulmer Musikgeschichte im 17. Jahrhundert. Ulm 1913, S. 72-73

Breitenbruch, Bernd: Sammeleifer mehrerer Generationen. Zur Geschichte der Schermarbibliothek. In: Ulmer Forum 49 (1979) S. 34-36

Gottwald, Clytus: Katalog der Musikalien der Schermar-Bibliothek Ulm. Beschrieben von Clytus Gottwald. Wiesbaden 1993

Marmein, Peter: Die Schermarbibliothek in Ulm: Zur Geschichte einer patrizischen Büchersammlung. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1981

Wiegandt, Otto: Anton Schermar und seine Bibliothek im Ulmer Münster. Spiegel einer Persönlichkeit. In: Ulmer Forum 32 (1974/75) S. 52-57

Druckgeschichte Breitenbruch, Bernd: Ein Fragment einer bisher unbekannten Buchhändleranzeige. In: Gutenberg-Jahrbuch 62 (1987) S. 138-145 [aufgefunden im vorderen Spiegel einer Inkunabel der Stadtbibliothek. Datierung der Anzeige: um 1478/79]

Breitenbruch, Bernd: Ein unbekannter deutscher Hortulus animae aus der Druckerei Johann Schöffers. In: Gutenberg-Jahrbuch 66 (1991) S. 216-219 [aus der Schad-Bibliothek ( s. o. 1.12)]

Schmitt, Elmar: Die Drucke der Wagnerschen Buchdruckerei in Ulm 1677-1804. 2 Bde. Konstanz 1984

Schmitt, Elmar: Leben im 18. Jahrhundert. Herrschaft, Gesellschaft, Kultur, Religion, Wirtschaft. Dokumentiert und dargestellt anhand von Akzidenzdrucken der Wagnerschen Druckerei in Ulm. Konstanz 1987

Schmitt, Elmar; Appenzeller, Bernhard: Balthasar Kühn. Buchdruckerei und Verlag Kühn, Ulm 1637-1736.

Bibliographie. Mit einer Geschichte des Ulmer Buchdrucks von 1571-1781 und einer Darstellung der reichsstädtischen Bücher- und Zeitungszensur. Weißenhorn 1992

Einbandgeschichte Breitenbruch, Bernd: Tübinger Buchhändlereinbände aus den letzten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts? In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 37 (1992) S. 285-294 [basiert auf einer Gruppe von 39 Einbänden der Stadtbibliothek mit der Provenienz Franziskanerkloster Ulm]

Einblattdrucke Scheible, Johann (Hrsg.): Die fliegenden Blätter des XVI. und XVII. Jahrhunderts, in sogenannten Einblattdrucken mit Kupferstichen und Holzschnitten; zunächst aus dem Gebiete der politischen und religiösen Caricatur. Stuttgart 1850

Garten- und Pflanzenbücher Breitenbruch, Bernd: Alte Garten- und Pflanzenbücher in der Stadtbibliothek Ulm. In: Baden-Württemberg 27 (1980) Heft 1, S. 14-16

Kapitelsbibliothek Sieber, Ulrich: Alte Schätze neu belebt. Kapitelsbibliothek Wiblingen. In: Ulmer Forum 35 (1975) S. 30-34

Privatbibliotheken Breitenbruch, Bernd: Ulmer Privatbibliotheken vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert. Festvortrag zur 92. Jahresversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen e. V. am 2. Juni 1991 in Ulm. Ulm 1991 [Die meisten der beschriebenen Privatbibliotheken sind heute Bestandteil der Stadtbibliothek.]

Stand: Februar 1994

Bernd Breitenbruch


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.