FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Kniznica Mestského múzea

Bibliothek des Stadtmuseums


Adresse. Mestské múzeum, Primaciálne nám. 3, 815 18 Bratislava
Telefon. (07) 54 43 58 00
Telefax. (07) 54 43 46 31

Unterhaltsträger. Mestské múzeum [Stadtmuseum] Bratislava
Funktion. Dienstbibliothek.
Sammelgebiete. Geschichte Bratislavas, Kunstgeschichte, Kunstgewerbe, Numismatik, Archäologie, Ethnographie, Militaria, Obst- und Weinbau, Naturschutz, Museologie und Museumswesen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung im Lesesaal in Ausnahmefällen auch für externe Benutzer. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-14 Uhr; in Ausnahmefällen bis 16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische oder schriftliche Anmeldung erforderlich. - Vom Bahnhof Busverbindung (Linie 47) bis Haltestelle Staromestská ulica; vom Busbahnhof Mlynské nivy O-Busverbindung (Linie 220) bis Haltestelle Cintorínska; von den Haltestellen jeweils Fußwegnähe zum Museum (ca. 15 Minuten) in Richtung Primaciálne námestie. - Parkmöglichkeiten am Hotel Kyjev.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Anfänge der Bibliothek reichen in das Gründungsjahr des Museums (1868) zurück. Erste Bestandszahlen der Bibliothek finden sich im Zettelkatalog, der für das Jahr 1902 einen Bestand von 154 Bdn aufführt. Gesammelt wurden zu diesem Zeitpunkt neben Handschriften und gedruckten Büchern auch Landkarten, Stadtpläne und Flugblätter. Während des Ersten Weltkriegs wuchs der Bibliotheksbestand um weitere 296 Werke, darunter auch Plakate und andere Aushänge.

1.2 Nach Gründung der Wissenschaftlichen Institute der Stadt Bratislava [Vedecké ústavy mesta Bratislavy] im Jahre 1922, in die auch das Stadtarchiv und das Stadtmuseum eingegliedert wurden, kam es zur Zusammenlegung der Stadtbibliothek und der Bibliothek des Stadtmuseums. Dies prägte vor allem den weiteren inhaltlichen Ausbau der Bibliothek, der nun primär an den Bedürfnissen und thematischen Schwerpunkten des Museums orientiert war. Insgesamt wurde die Bibliothek in den zwanziger und dreißiger Jahren um etwa 2900 Bde wissenschaftliche Monographien und Fachzeitschriften erweitert. Auf diese Weise tstand bis zu den dreißiger Jahren eine Sammlung, die von der damaligen Museumsmitarbeiterin und Historikerin Alzbeta Güntherová-Mayerová als die beste kunsthistorische Bibliothek Bratislavas beschrieben wurde. Bis Januar 1958 wuchs der Bestand auf 6000 Bde vorwiegend kunsthistorischer und kunstgewerblicher Literatur an.

1.3 Nach einer vorübergehenden Integrierung des Museums in das Heimatkundliche Institut der Stadt Bratislava [Vlastivedný ústav mesta Bratislavy] zwischen 1959 und 1960, kam es 1961 zur Gründung von drei eigenständigen Institutionen (Stadtmuseum, Regionalbibliothek und Galerie der Stadt Bratislava). Diese Umstrukturierung führte einerseits zu einer Reduzierung des Bestandes der Museumsbibliothek durch die Abgabe von Teilbeständen an die Regionalbibliothek und die Stadtgalerie, nachdem im Jahre 1960 bereits 1000 Bde an das neugegründete, heute eigenständige Pharmazeutische Museum [Farmaceutické múzeum] abgeführt worden waren. Andererseits wurde der Sammlungsschwerpunkt von der Bildenden Kunst auf ein breiteres Themenspektrum ausgedehnt. Ziel der veränderten Sammelstrategie war nun der Aufbau eines Buchbestandes, der in größtmöglicher Breite die Geschichte der Stadt Bratislava, unter besonderer Berücksichtigung ihrer politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung, widerspiegeln sollte.

1.4 Im Mittelpunkt der Sammeltätigkeit stand nun vor allem der Ankauf von Posoniensia (Bratislaviensia), d. h. Drucken über Bratislava oder von bekannten Druckern und Verlegern der Stadt. Im Zusammenhang mit der laufenden Museumstätigkeit wurde die Sammeltätigkeit der Bibliothek außerdem stärker auf die Bereiche Ethnographie und Museumswesen konzentriert. Dem erweiterten Themenspektrum entsprechend wurde zudem vermehrt Literatur zu den Sachgebieten Archäologie, Geschichte, Numismatik, Kunstgewerbe, Weinbaugeschichte, Natur- und Denkmalschutz, Sozial-, Wissenschafts- und Technikgeschichte angekauft. Zu einer kontinuierlichen Ergänzung kam es auch bei den Enzyklopädien, Lexika, Wörterbüchern und Bibliographien. Auf diese Weise war der Bestand nach dem Inventarbuch von 1963 auf 11.227 Bde angewachsen.

1.5 Der Umzug der Bibliothek aus dem Aponi-Palast in den Primacialpalast zwischen 1966 und 1967 machte auch eine Neukatalogisierung des Bestandes erforderlich. Die neuen Zugangsnummern, die gleichzeitig Signaturnummern wurden, sind bis heute gültig. Bei Abschluß der Neukatalogisierung im Jahre 1967 wies die Bibliothek einen Bestand von 13.173 Bdn auf. Die Zuwächse ab 1968 erfolgten neben regulären Ankäufen auch durch Schriftentausch. In den siebziger Jahren kam es zu einer erneuten Katalogisierung und zum Aufbau eines neuen Kataloges in Kreuzkatalogform durch den langjährigen externen Mitarbeiter des Museums L'udovít Vycislík. Zum 31. Dezember 1987 zählte der Bestand 21.288 Bde (einschließlich gebundener Zeitschriftenjahrgänge). Diese Anzahl hat sich nicht mehr erhöht. Im Mittelpunkt der heutigen Sammeltätigkeit steht wieder die Angewandte Kunst mit den Themenschwerpunkten Glas, Porzellan, Keramik, Möbel, Gobelin, Tapisserie u. a. Auch die Posoniensia-Sammlung wird durch Ankäufe in Antiquariaten bis heute fortlaufend ergänzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand ist nach Numerus currens aufgestellt. Zur Zeit wird im Rahmen der bevorstehenden EDV-Erfassung eine Revision durchgeführt. Die Bestandsangaben wurden auf der Grundlage des bisher revidierten Buchbestandes (ca. 15.000 Bde) und durch Stichprobenanalysen am Kreuzkatalog ermittelt.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen und

Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 20.943 Bdn umfaßt der Germanica-Bestand insgesamt 2611 Bde (16. Jh 6 Bde, 17. Jh 11, 18. Jh 126, 19. Jh 717; 751 Germanica sind ohne Erscheinungsjahr). Hinzu kommen etwa 1000 Bde Germanica aus der Sammlung Faust (s. u. 2.24).

2.3 Sprachlich ist der Bestand heterogen. Eine Stichprobenanalyse am Katalog und den bereits revidierten Beständen ergab Werke in slowakischer, ungarischer, deutscher und lateinischer Sprache, wobei die angegebene Reihenfolge nicht unbedingt dem quantitativen Anteil im Bestand entspricht. In geringerem Umfang sind auch Werke in tschechischer, französischer, englischer und anderen Sprachen vorhanden. Den größten Teil des Bestandes stellen Monographien. Es folgen Periodika und Broschüren, Karten und Graphik. Es gibt auch Kleinschrifttum, dessen zahlenmäßiger Umfang jedoch aufgrund der laufenden Revision nicht genau festgestellt werden konnte.

Systematische Übersicht

2.4 Die inhaltliche Gliederung der folgenden Bestandsbeschreibung folgt weitgehend der Gliederung im Kreuzkatalog.

2.5 In der Gruppe Kunst finden sich Werke, die einzelnen Kunstdisziplinen und bedeutenden Künstlern gewidmet sind, sowie Titel zu einzelnen europäischen Galerien und Kunstsammlungen der ganzen Welt. Vorhanden sind u. a. Johann Georg Meusel, Miscellaneen Artistischen Inhalts (Erfurt 1781-1784), Georg Caspar Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835-1852), Hermann Alexander Müller, Die Museen und Kunstwerke Deutschlands (Leipzig 1857-1858), Johann David Passavant, Le Peintre-Graveur (Leipzig 1860-1863), C. Rolas du Rosey, Antiquitäten, Kunstgegenstände, Curiositäten (Leipzig 1863), Heinrich Lang, Allgemeine Bauconstructionslehre. I. Theil. Constructionen in Stein (Stuttgart 1869), Ludwig Lange, Römische Alterthümer (Berlin 1876), Alfred Woltmann und Karl Woermann, Geschichte der Malerei (Leipzig 1888) sowie F. Layer Sales, Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik (Leipzig 1898).

2.6 Die Titel der Gruppe Ethnographie behandeln schwerpunktmäßig regionalspezifische Dorftypen und ländliche Lebensformen in der Umgebung von Bratislava. Unter den wenigen historischen Germanica sind z. B. Johann Christian von Mannlichs Versuch über Gebräuche, Kleidung und Waffen der ältesten Völker (München 1802) sowie Adolf Bastian und Robert Hartmanns Zeitschrift für Ethnologie (Berlin 1889).

2.7 Die Gruppe zu Kunstgewerbe und Angewandter Kunst bilden Titel aus den Bereichen Kunstgewerbe, Goldschmiedekunst, Uhrmacherhandwerk, Schmiede- und Glockengießerhandwerk, Schlosserei sowie zur historischen Waffenherstellung. Als Beispiele seien genannt Bruno Bucher, Die Kunst im Handwerk (Wien 1876) sowie Wendelin Boeheim, Meister der Waffenschmiedekunst vom XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert (Berlin 1897). Erwähnung aus dem Bereich der Angewandten Kunst, dem alten und neuen Sammlungsschwerpunkt der Bibliothek, verdient B. Proessel (Pseudonym B. P. Tenax), Die Steingut- und Porzellanfabrikation als höchste Stufen der keramischen Industrie (Leipzig 1879).

2.8 Zur Sammlung der Posoniensia gehören 234 historische Germanica (33 aus dem 18. Jh und 201 aus dem 19. Jh). Der Bestand ist seinerseits in 13 Untergruppen gegliedert. Besondere Erwähnung verdienen aus der Untergruppe Stadt, Burg und Komitat Bratislava (1) z. B. Pavol Ballus, Pressburg und seine Umgebungen (Preßburg 1823); Instruktion der Vormuender der königlich freyen Krönungs-Stadt Pressburg (Preßburg 1827); Ján Matej Korabinský, Atlas Regni Hungariae portabilis (Wien o. J.); Pressburg in der Westentasche oder gedrängte historisch-statistische Beschreibung (Preßburg 1848); Statistische Nachweisungen über das Pressburger Comitat (Preßburg 1861); Stephanie Adolf, Das königliche Residenzschloss in Pressburg von seiner Entstehung bis zu seinem Verfalle (Preßburg 1897, mschr.) und H. K. Frech, Alt-Pressburg - 50 Federzeichnungen (Preßburg 1899).

2.9 Zu Wirtschaft und Handel (2) finden sich die Bestimmung der Preise der Waren ... (Preßburg 1812) sowie Ján Jónás, Rückblick auf die fünfzigjährige Thätigkeit der Pressburger ersten Sparcassa. 1842-1891 (Preßburg 1892). Kunst, Handwerk, Bauwesen und Druck (3) betreffen z. B. Georg Raphael Donner. Gedenkschrift zum 200. Jahrestage der Geburt (Wien 1893), Ludwig Hevesi, Viktor Tilgners ausgewählte Werke (Wien 1897), Gizela Lewková-Weydová (Gisela Weyde), Pressburger Baumeister der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts (Preßburg o. J.) sowie die Kaiserlich-königliche ...Pressburger Zeitung (Preßburg 1813).

2.10 Aus der Untergruppe Kirchenorganisationen, Kirchen, Klöster und Schulen (4) sind zu nennen Auserlesene Gebete und Geistreiche Lieder fuer die Evangelische Gemeinde in Pressburg ... (Preßburg 1764); das Verzeichniss der Mitglieder des Pressburger Kirchenvereins 1838 (Preßburg 1838); Johann Pogners Verzeichniss über den Bau der Evangelischen Kirche in Presburg von 1636 bis 1638 (1861); Johann Liebergotts Tagebuch von der Wegnahme der evangelischen Kirchen und Schulen im Jahr 1672 (Preßburg 1861); Consecration des neu errichteten Hochaltars ...Krönungs-Domes in Pressburg (Preßburg 1867) sowie das Vierte Programm der öffentlichen vollständigen-Realschule ... (Preßburg 1854).

2.11 Den Bereich Gesundheitswesen und Sozialfragen (5) vertreten z. B. 3 in Preßburg gedruckte Titel von Štefan Vámossy: Die katholische Bürgerversorgungs-Anstalt in Pressburg (1898), Zur letzten Pest-Epidemie in Pressburg (1899) und Beiträge zur Geschichte der Medizin in Pressburg (1902). In der Untergruppe Kultur, Volksaufklärung, Theater, Bibliotheken, Volkskunst, Bräuche, Spiele, Ausstellungen (6) liegen vor Der siegende Bucintor. Eine allegorisch-historische Erzaehlung der ...1802 in der Stadt Pressburg gluecklich erfolgten Landung der neuartigen prachtvollen Schiffe ... (Preßburg 1802) sowie Karol Július Schröers Christgeburtsspiel aus Oberufer bei Pressburg (Leipzig o. J.).

2.12 Bei den Kalendern, Jahrbüchern und Adreßbüchern (7) findet sich ein Pressburger Auskunft-Kalender ... 1847 (Preßburg 1847); in der Untergruppe Stadt- und Landschaftsführer, Pläne und Karten (8) ein Pressburger Wegweiser ... (Preßburg 1842), ein Führer durch Pressburg und seine Umgebungen. Mit besonderer Berücksichtigung von Hainburg, Theben und Ballenstein (Preßburg 1873), F. Alexander Hekschs Illustrirter Führer durch Pressburg und seine Umgebungen (Wien und Preßburg 1884) sowie eine Karte von Pressburg und Umgebung (Masstal o. J.).

2.13 In der Untergruppe Kataloge von Museums-, Galerie- und Bildergaleriesammlungen, Denkmalschutz und Ausstellungen (9) sind zu nennen ein Katalog der Industrie-, Kunst- und Architektur-Ausstellung (Preßburg 1865), Pozsonyi müemlékek [Preßburger Denkwürdigkeiten, Wien o. J.] und Galerie Enea Lafranconi Pressburg (Köln 1895). Zur Untergruppe Wichtige Ereignisse, Besuche und Grüße (10) gehören u. a. eine Festschrift zur Enthüllung des Pressburger Krönungsdenkmales am 16. Mai 1897 (Preßburg o. J.) sowie Károly király Pozsonyban [König Karl in Bratislava, Wien o. J.].

2.14 Die letzten drei Untergruppen enthalten vorwiegend Broschüren und Einblattdrucke. Erwähnung in der Untergruppe Militärische Ereignisse und Militärische Organisationen (11) verdienen die Titel Verzeichniss und Abbildung der Pressburger uniformirten Bürgerkompagnien (Preßburg 1790), Einladung zur Erhaltung eines Freykorps von Eintausend Mann ... (Preßburg 1793), Vertheidigung des Brückenkopfes vor Pressburg im Jahre 1809 (Preßburg 1811), Pressburg während der Belagerung, oder Beytraege zur Geschichte des Feldzuges von 1809 (o. O. 1811), K. K. Bürgers Militär-Schematismus der k. Frei- und Krönungsstadt Pressburg (Preßburg 1844, 1845 und 1846) sowie Bericht über die Excursion des vierten Jahrganges der k. k. Infanterie-Kadetten-Schule in Pressburg (Preßburg 1880). In der Untergruppe Donau (12) liegen vor H. Hummitzsch, Panorama der Donau von Wien bis Pesth (Wien o. J.), Ludwig Bechstein, Die Donau-Reise und ihre schönsten Ansichten (Amsterdam und Paris o. J.), August Brandmayer, Panorama der Donau von Regensburg bis Linz (Wien 1840) sowie Oskar Ludwig Bernhard Wolff und William Henry Bartlett, Die Donau, ihre Anwohner, Ufer, Städte, Burgen und Schlösser (Leipzig 1843). Den Abschluß der Gruppe Posoniensia bildet die Untergruppe Vereine, Organisation der Stadtverwaltung und Feuerlöschwesen (13) mit Titeln wie Der königl. freyen Stadt Pozsony, bey denen sich ereignenden Feuerbrünsten vorzukehrende Lösch-Ordnung (Preßburg 1769) oder Kundmachung über die Einrichtung des Stadthauptmannamtes in Pressburg (Preßburg 1839).

2.15 Der historische Bestand der Gruppe Numismatik thält einige der ältesten Germanica der Bibliothek: Wolff Stürmer, Niedersachssischer Valuation Druck Allerhand Großer und Kleiner Müntzsorten ... (Leipzig 1572) und Adam Berg, New Müntzbuch von allerlei Sorten (München 1596). Hinzu kommen Neu-eröffnetes Groschen-Cabinet ...in Kupfer gestochen, beschrieben und kürzlich erkläret ... (Leipzig 1749), Franz Xaver Weilmeyrs Allgemeines numismatisches Lexikon oder Münz-Wörterbuch ... (Salzburg 1817) sowie Münzen- und Medaillen-Cabinet des Justizraths Reimann in Hannover (Frankfurt a. M. 1891-1892).

2.16 Die Gruppe Weinbau weist nur wenige Germanica bis 1900 auf, so etwa Daniel Hoibrenks privilegierte Weincultur-Methode (Wien 1862) oder A. Menotti dal Piaz, Die Untersuchung von Most und Wein in der Praxis (Wien, Pest und Leipzig 1897).

2.17 In der Gruppe Geschichte finden sich Werke zur antiken, europäischen, slowakischen und Weltgeschichte sowie Literatur aus den Historischen Hilfswissenschaften (insbesondere Sphragistik). Als Beispiele seien genannt Emanuel van Meteren, Wahrhaft und vollkommene historische Beschreibung des viertzigjahrigen Niederländischen Kriegs (1618) und Politischer Discurs vom jetzigen Zustande und Kriegswesen im gantzen Römischen Reich ... (1631). Aus dem 18. Jh liegen vor Hiob Ludolf und Christian Juncker, Allgemeine Schau-Bühne der Welt, oder Beschreibung der vornehmsten Welt-Geschichte ... (Frankfurt a. M. 1713) sowie die Jahrbücher der Regierung Marie-Theresiens ... (Wien und Leipzig 1776).

2.18 In der Gruppe Theologie finden sich Titel zur katholischen und zur protestantischen Theologie. Vorhanden sind z. B. Icones Biblicae Veteris et Novi Testamenti ... (Augsburg 1679), Sacra Biblia, das ist Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments (Wien 1734) sowie Thomas von Kempen, Vier Bücher Von der Nachfolgung Christi (Preßburg 1772).

2.19 Nachdem ein Teil der pharmazeutischen Fachliteratur 1960 dem Pharmazeutischen Museum übergeben wurde (s. o. 1.3), hat die Gruppe Medizin heute nur noch einen geringen Umfang. Erwähnung unter den verbliebenen Titeln verdienen D. Christian Vater, Physiologia experimentalis in usum academicae ... (Wittenberg 1712) oder Laurenz Heister, Chirurgie, in welcher alles, was zur Wundarzneikunst gehört, nach der neuesten und besten Art gründlich abgehandelt wird (Nürnberg 1779).

2.20 Die Germanica der Gruppe Geographie behandeln vorwiegend die Geographie Österreichs, Österreich-Ungarns sowie die historische Geographie. Als Beispiele genannt seien Matej Bel, Notitia Hungariae Novae historicae geographica ... (Wien 1736) sowie Karl Gottlieb von Windisch, Geographie des Königreichs Ungarn (Preßburg 1780).

2.21 Besondere Erwähnung verdienen unter den derzeit noch in der Mischgruppe Varia eingeordneten historischen Germanica z. B. Florini Francisci Philippi, Grosser Herzen Stands und Adelicher Haus-Vater (Frankfurt und Leipzig 1719), Mercurialis ...ergetzende und lehrreiche Geschichte und Gedichte (Augsburg 1766), Carl Julius Weber, Demokritos oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen (Stuttgart 1853-1854), Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien (Leipzig und Berlin 1876-1879) sowie Bruno Kerl, Handbuch der gesammten Thonwarenindustrie (Braunschweig 1879).

2.22 Aus der Sammlung der Slovacica (außer Posoniensia) seien genannt Peter Pázmán (Pázmány), Igassagra Vezerloe Kalauz [Begleiter auf dem Weg der Wahrheit, Preßburg 1623], Karol Péterfi (Carolus Péterffy), Sacra Concilia Ecclesiae Romano-Catholicae in regno Hungariae celebrata (Preßburg 1742), Rituale Strigoniense (Tyrnau 1772), Michal Semian, Kratické Hystorycké Wypsánj Knjzat a Král Uherských ... [Kurze historische Ausschreibung der ungarischen Fürsten und Könige ..., Preßburg 1786] sowie Martin Laucek, Slowárné, aneb Konkordancý Biblická ... [Wörterbuch oder biblische Konkordanz ..., Preßburg 1791].

2.23 Den Buch- und Periodikabestand der Bibliothek ergänzt eine nicht unbedeutende Sammlung von historischen Karten, Plänen und anderen druckgraphischen Werken.

Sondersammlung

2.24 Sammlung Faust. Der 1974 übernommene Nachlaß (7411 Bde Bücher und eine unbekannte Anzahl Archivalien) des ehemaligen Museumsdirektors Dr. Ovídius Faust (1897-1972) ist im Aponi-Palast deponiert. Von dem Bestand, der inventarisiert, aber derzeit nicht zugänglich ist, sind 924 Bde bis 1900 in Deutsch. Hinzu kommt eine kleinere Anzahl im deutschen Sprachgebiet gedruckter Titel, die bisher nicht erschlossen sind. Der Bestand wurde im Zuge der Inventarisierung in thematische Gruppen gegliedert, so z. B. Biographien, Schullehrbücher, theologische Literatur, geographische Literatur u. a.

3. KATALOGE

Kreuzkatalog

[in Zettelform; erstellt in den siebziger Jahren des 20. Jhs von L'udovít Vycislík; alphabetisch geordnet nach Autoren und nach Schlagwort]

Zugangsverzeichnis

[hschr.; verzeichnet die ab dem Jahr 1960 in die Bibliothek eingegangenen Bücher mit Angaben zu Autor, Titel und Erscheinungsjahr]

Zeitschriftenkatalog

[in Zettelform; verzeichnet nur die gebundenen Zeitschriftenjahrgänge]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hudcová, Elena: Základná kniznica Mestského múzea a kniznice jeho pobociek [Die Hauptbibliothek des Stadtmuseums und die Bibliotheken seiner Zweigstellen]. In: Bratislava. Rocenka [Bratislava. Jahrbuch]. Bd 1. Bratislava 1965, S. 252-253

Vycislík, L'udovít: Kniznica a dokumentácia [Bibliothek und Dokumentation]. In: 100 rokov Mestského múzea v Bratislave. 1868-1968 [100 Jahre Stadtmuseum in Bratislava. 1868-1968]. Zusammengestellt von František Kalesný u. a. Bratislava und Obzor 1968, S. 241-249

[Šurdová, Monika]: Kniznica Mestského múzea v Bratislave v rokoch 1968 az 1987 [Die Bibliothek des Stadtmuseums in Bratislava in Jahren 1968 bis 1987]. In: Mestské múzeum v Bratislave. 120 rokov [120 Jahre Stadtmuseum in Bratislava]. Bratislava 1988, S. 149-155

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

L'. V. [L'udovít Vycislík]: Posoniensia v kniznici bratislavského Mestského múzea [Posoniensia in der Bibliothek des Stadtmuseums Bratislava]. In: Mestské múzeum v Bratislave. 120 roku [120 Jahre Stadtmuseum in Bratislava]. Bratislava 1988, S. 253-259

Stand: Oktober 1999

Ludmila Mazalová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.