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Bibliothek des Stadtmuseums

Adresse. Hochstr. 99, 5470 Andernach [Karte]
Telefon. (02632) 406-218
Telefax. Stadtverwaltung Andernach 02632-406 242

Unterhaltsträger. Stadt Andernach
Funktion. Spezialbibliothek mit angeschlossenem Zeitungsarchiv.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Orts- und Landesgeschichte, Geologie, Archäologie und Kunstgeschichte des Mittelrheingebietes. 2. Besonderes Sammelgebiet: Andernach mit den Stadtteilen Eich, Kell, Miesenheim und Namedy.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9-12 Uhr und 14-17 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofiche-Lesegerät, Kopiergerät, Personal Computer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. - Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten). A 61, Ausfahrt Andernach. Tiefgarage oder Parkhaus Am Stadtgraben, von dort ca. 5 Minuten zu Fuß.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Museum der Stadt Andernach wurde 1936 als Heimatmuseum im ehemaligen Hof der Familie von der Leyen eingerichtet. Die Grundausstattung des Museumsbestandes wurde von dem 1896 gegründeten Altertumsverein Alt-Andernach zur Verfügung gestellt. Bei dem Bestand handelte es sich vornehmlich um in Andernach und der Umgebung entdeckte Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und fränkischer Zeit sowie um Möbel, Münzen und Stiche. Diese Museumsstücke gingen 1936 zusammen mit dem Buchbestand des Altertumsvereins (ca. 1000 Titel) in den Besitz des städtischen Museums über. Dieser Grundbestand der Museumsbibliothek umfaßte vornehmlich Arbeiten zu archäologischen und heimatgeschichtlichen Themen. Die Bücher waren mehrheitlich dem Altertumsverein von den Mitgliedern als Geschenk oder Dauerleihgabe überlassen worden. Bereits 1940 mußte das Museum wieder geschlossen werden, da in seinen Räumen ein Notlazarett eingerichtet wurde. Der Museumsbestand und die Bibliothek wurden ausgelagert bzw. notdürftig auf dem Museumsspeicher untergebracht.

1.2 Zwar gab es seit Anfang der fünfziger Jahre Bemühungen, das gesamte Haus wieder als Museum einzurichten, verwirklicht wurde dies aber erst Ende der sechziger Jahre. Bereits 1963 war das Andernacher Stadtarchiv als Depositum 612 ins Staatsarchiv Koblenz, heute Landeshauptarchiv, gekommen. Die Bibliothek des Archivs, das Zeitungsarchiv sowie weitere Restbestände (Gesetzblätter, Verordnungen, Amtsblätter u. a. sowie familienkundliche Unterlagen) verblieben in Andernach und wurden dem Museum zugeschlagen. Die Bibliothek des Archivs umfaßte ca. 2000 Monographien und Zeitschriften sowie Urkundenbücher, darunter zahlreiche Bände aus dem Nachlaß der Andernacher Stadtarchivare Stefan Weidenbach (1866-1936), Johannes Schwab (1871-1947; von 1936 bis 1940 Leiter des Museums) und Karl Wind. Ein Teil der Buchbestände, das Zeitungsarchiv sowie das Restarchiv mußten anderweitig gelagert werden, u. a. in einem Turm der kurkölnischen Stadtburg. Durch einen Schwelbrand in diesem Turm (1982) gingen mehrere hundert Bände verloren. Eine erste Inventarisierung des Buchbestandes erfolgte in den Jahren 1983 bis 1985.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei der Inventarisierung wurde nicht zwischen dem eigentlichen Bibliotheksbestand des Museums und dem Bestand der Sondersammlung (Zeitungs- und Restarchiv) unterschieden.

2.2 Anhand des Inventarbuches wurde ein Gesamtbestand von 6257 Titeln ermittelt, von denen rund 2000 auf die Sondersammlung entfallen. Der historische Buchbestand umfaßt 648 Titel. Aus dem 16. Jh stammen 23 Titel (21 lateinisch und 2 deutsch), aus dem 17. Jh 7 (4 lateinisch, 2 französisch und einer deutsch), aus dem 18. Jh 71 (44 deutsch, 16 lateinisch, 10 französisch und einer italienisch), aus dem 19. Jh 547 (537 deutsch, 5 französisch, 3 englisch und 2 lateinisch).

2.3 Der Bestand ist in 5 Hauptgruppen aufgestellt. Die ersten beiden dienen als Dienstbibliothek und enthalten ausschließlich Literatur des 19. und 20. Jhs (insgesamt ca. 2800 Titel, davon ein Fünftel aus dem 19. Jh). In der ersten ist die Literatur nach Stichworten unter geographischen und historischen Gesichtspunkten geordnet. Das Schwergewicht liegt auf " Andernach", eine größere Anzahl von Titeln weisen auch die Stichworte " Geologie", " Köln" und " Koblenz" auf. Die zweite Hauptgruppe ist alphabetisch nach Verfassernamen aufgestellt. Sie enthält im Museumsbetrieb häufig genutzte Literatur zu Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte etc. Von den 114 Zeitschriften in ca. 1400 Bdn, die die dritte Hauptgruppe ausmachen, sind viele nicht komplett. Vorhanden sind u. a. die Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein (ab 1855, komplett), die Bonner Jahrbücher (ab 1857) und die Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westfalens (1882-1933).

2.4 Die vierte Hauptgruppe umfaßt Werke vor 1800 (101 Titel). Darunter befinden sich 14 Titel von den in Andernach geborenen Humanisten: 9 von dem Mediziner Johann Winter (Guinterius, 1505-1574), 2 von dem Juristen Jakob Omphal (1500-1567), und 3 von dem Andernacher Bürgermeister Ludwig Hillesheim (1514/16-1575).

2.5 Zu der Sondersammlung gehört neben dem Zeitungsarchiv auch das sogenannte Restarchiv; der Hauptbestand des Stadtarchivs Andernach ruht als Depositum 612 im Landeshauptarchiv Koblenz. Insgesamt liegen von 79 Zeitungen und Zeitungsbeilagen Exemplare vor, von manchen allerdings nur wenige Ausgaben. Erwähnenswert ist Der Eil-Bote (1825 Nr. 12 und 37), Der demokratische Urwähler (1848 Nr. 1), Freiheit, Brüderlichkeit (1848 Nr. 1-20, 1850 Nr. 1-24) und das Andernacher Bürgerblatt (1836, Nr. 1-3, 7-9, 11, 13-15, 22, 24-25; 1837 Nr. 3). Die in Andernach selbst erschienenen Zeitungen liegen ab 1900 komplett vor: Andernacher Volkszeitung (1901-1933), fortgesetzt als Volks-Zeitung (1834-1944); Rheinischer Bote (1919-1933) und Rhein-Zeitung (Ausgabe Andernach/Mayen, 1946-1989). Das in Andernach verbliebene Restarchiv beinhaltet vornehmlich neben Unterlagen zur Familienforschung Amts- und Gesetzesblätter, so das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz (1816-1918) oder Gesetzessammlung für die Königlich-preußischen Staaten (1810-1906).

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog [nach Hausregeln]

Schlagwortkatalog [nach Hausregeln]

Zeitungs- und Zeitschriftenkatalog [nach Hausregeln]

Die Bestände sind in keinem Zentralkatalog nachgewiesen. Zeitungen sind teilweise bei Hagelweide verzeichnet.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Broemser, Ferdinand; Heyl, Thilo; Wust, Suzanne: Johann Winter aus Andernach (Joannes Guinterius Andernacus) 1505-1574.

Ein Humanist und Mediziner des 16. Jahrhunderts. In: Andernacher Beiträge 6 (1989) [Museumsreihe als Begleithefte zu Sonderausstellungen]

Museumszeitschrift " Andernacher Beiträge" 1 (1987)-6 (1989).

Stand: Dezember 1989

Klaus Schäfer


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.