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Bibliothek des Stadtmuseums

Adresse. Sackstr. 18, 8010 Graz [Karte]
Telefon. (0316) 822 580 und 826 021

Unterhaltsträger. Magistrat Graz
Funktion. Öffentlich zugängliche Museumsbibliothek und Archiv.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Stadtgeschichte Graz, Steirische Geschichte. - 2. Besonderes Sammelgebiet: Theaterzettel.
Benutzungsmöglichkeiten. Wegen Umbauarbeiten Benützung erst ab November 1997 möglich. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benützer. Anmeldung empfehlenswert. - Straßenbahnlinien 3 und 6 vom Hauptbahnhof bis Station Hauptplatz.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Institution, 1928 gegründet und nun untergebracht im ehemaligen Palais Khuenburg, versteht sich als kulturelles Zentrum in der Grazer Innenstadt. Das Stadtmuseum bietet Schausammlungen zur Stadtgeschichte und ein Ausstellungsprogramm zu Kulturgeschichte und zeitgenössischer Kunst mit regionalem Bezug auf den Alpen-Adria-Pannonia-Raum. Die Bibliothek des Hauses soll diese Aktivitäten mit der Bereitstellung von Sachliteratur unterstützen. Sie weist einen Gesamtbestand von 17.000 Bdn auf, der größtenteils aus Ankäufen, teilweise auch aus Schenkungen und Austauschabkommen stammt. Der Buchbestand setzt sich aus Werken zur Grazer Stadtgeschichte und steirischen Landesgeschichte zusammen, weist aber auch viele Werke zur Kunstgeschichte sowie Ausstellungskataloge auf. Stadtmuseum

1.2 Eine Besonderheit stellt die Sammlung von Theaterzetteln aus den Jahren 1776 bis 1964 dar. Ihre Herkunft läßt sich nur mehr sporadisch erschließen, da einige Inventarbücher des Museums bei Übersiedlungen verlorengingen. Die vorhandenen Inventarbücher nennen Hans Schönmann (Archivar des Grazer Opernhauses), Ignaz Graf Attems, Maria Birnstingl, die Lichtbildwerkstätte Alpenland, die Odilien-Blindenanstalt, Friedrich Graf Marenzi und die Buchhandlung Starz (Mappen 5-7), von denen das Grazer Stadtmuseum zwischen 1953 und 1957 nachweislich Theaterzettel ankaufte. Einzelstücke wurden der Sammlung von Berthold Sutter (Landesbibliothekar), Maximilian Anciszeski, Frida Baldauf, Maximilian Kurz-Thurn-Goldstein und dem Städtischen Museum Karlsbad geschenkt; ein größeres Konvolut historischer Theaterzettel widmete Hilde Füregg dem Stadtmuseum.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Von den 17.000 Bdn der Bibliothek sind ca. 800 vor 1900 erschienen (ermittelt anhand einer hauseigenen Bibliotheksstatistik). Der historische Bestand beinhaltet vor allem Rechts- und Gesetzesbücher, von denen einige auch aus dem 16. und 17. Jh stammen. Aus dem 19. Jh sind neben Gesetzessammlungen Lexika, Atlanten und Militaria vorhanden.

Sondersammlung

2.2 Die Theaterzettelsammlung des Grazer Stadtmuseums ist in 13 Mappen geordnet. Die Mappen 1-9 umfassen den Zeitraum von 1776 bis 1953, die Mappen 10-13 die Jahre 1954-1964. Dazu existiert kein Gesamtkatalog, aber eine Auflistung der Inventarnummern in den einzelnen Mappen, die der nachfolgenden Zählung zugrundeliegt. Die Theaterzettelsammlung besteht aus 1761 Stück, davon sind 1343 Einzelzettel und 418 Wochenpläne.

2.3 Innerhalb der einzelnen Mappen ist meist die Ordnung der Zettel nach der Chronologie des genannten Aufführungsdatums eingehalten. Die chronologische Zählung ergibt einen Bestand von 1126 vor 1900 gedruckten Zetteln. Davon sind 6 aus dem 18. Jh (darunter die Ankündigung der Uraufführung von Mozarts Zauberflöte im k.k. priv. Theater auf der Wieden vom 30. September 1791). Von den 1120 Zetteln aus dem 19. Jh stammen 270 aus der Biedermeierzeit und 850 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Es handelt sich um deutschsprachige Druckerzeugnisse.

2.4 Gelegentlich lassen sich Ansätze einer systematischen Ordnung dieses Bestandes als Berücksichtigung der einzelnen Theater beobachten, vor allem in den Mappen 2-4 mit dem Schwerpunkt auf der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Der Versuch, diese bis 1900 gedruckten Zettel nach Spielorten und Theaterinstitutionen zu sichten, zeigt, daß 90 Prozent Aufführungen in Graz ankündigen: 813 Zettel beziehen sich auf das Schauspielhaus bzw. seine Vorläuferinstitutionen des 18. und 19. Jhs (Landschaftliches Schauspielhaus, auch Ständisches Theater, Aushülfstheater in der ständischen Reitschule, Landes-Theater Graz, Theater am Franzensplatz). 218 Zettel nennen Aufführungen im Grazer Stadttheater (Theater am Stadtpark), 3 Konzertaufführungen in Landhaus und Bischöflichem Priestersaal.

2.5 Von den 34 Zetteln zu Wiener Theatern entfallen 11 auf das k.k. Schauspielhaus an der Wien. Unter den Beispielen zum Burgtheater befindet sich die Ankündigung der Eröffnungsvorstellung vom 14. Oktober 1888. Linz ist mit dem Landständischen, dem heutigen Landestheater, neunmal genannt. Weiters liegen einmalige Nachrichten von Aufführungen am Stadttheater Salzburg und an den Theatern in Troppau, Brünn und Zagreb vor. 28 Theaterzettel vor 1900 geben keinen Aufführungsort an.

3. KATALOGE

Numerische Auflistung des Buchbestandes [mschr.]

Es existiert weder ein moderner Autorenkatalog des Buchbestands noch ein Katalog zur Theaterzettelsammlung. Die einzelnen Mappen enthalten Inventarlisten.

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Inventarbücher des Museums

[unvollständig, enthalten Herkunftsangaben für Theaterzettel zwischen 1953 und 1957]

Stand: Mai 1991

Michaela Berner

Konstanze Mittendorfer


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.