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Bibliothek der Städtischen Museen

Adresse. Klosterstr. 3, 02763 Zittau [Karte]
Telefon. (03583) 51 02 70
Telefax. (03583) 51 21 39

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Zittau
Funktion. . Dienstbibliothek der Städtischen Museen; wissenschaftliche Handbibliothek für die Mitarbeiter des Museums und für Forschungszwecke.
Sammelgebiete. Geschichte der Stadt Zittau und Umgebung, Lusatica, Saxonica.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur mit Zustimmung der Museumsleitung. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-16 Uhr, nach vorheriger Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Vermittlung von Kopien geeigneter Vorlagen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erbeten. Ab Hauptbahnhof Stadtbusverbindung bis Haltestelle Klosterplatz. A 4 (E 40), Ausfahrt Bautzen. B 96 oder B 178. Parkmöglichkeiten im Stadtzentrum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Seit dem 16. Jh verfügte die Stadt Zittau über eine Ratsbibliothek, deren Grundstock der Buchbestand des 1554 säkularisierten Franziskanerklosters bildete. Parallel dazu entstand ein Raritätenkabinett, aus dem Mitte des 19. Jhs das Zittauer Museum hervorging. Bis 1950 wurden die Bibliothek und das Museum beide mit Sitz im Heffterbau von der Stadt gemeinsam verwaltet. 1951 erfolgte der Zusammenschluß der alten Stadtbibliothek mit der Volksbücherei und ihr Ausbau zur Allgemein öffentlichen Bibliothek, die in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht wurde und 1954 den Namen Christian-Weise-Bibliothek erhielt. Im Museum verblieb ein kleiner Handbestand für den Gebrauch der Mitarbeiter, der durch Ankäufe, Schenkungen und Nachlaßerwerbungen ständig erweitert wurde.

1.2 Mit den von dem Geologen und Gymnasiallehrer Dr. Curt Heinke (1890-1934) und seinen Schülern zusammengetragenen vor- und frühgeschichtlichen Sammlungen gelangten 1976 auch die Buchbestände des ehemaligen Heimatmuseums für Geologie und Vorgeschichte des Zittauer Gymnasiums in den Besitz des Städtischen Museums. Sie fanden ihren Platz ebenfalls in der Museumsbibliothek, gesondert aufgestellt als Bibliothek des heutigen Dr. Curt-Heinke-Museums. Seit 1993 erfolgt eine kontinuierliche Erschließung des gesamten Bestandes und seine Unterbringung in einem gesonderten Bibliotheksraum im Depotgebäude der Städtischen Museen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek verfügt über ca. 4000 Bde, von denen gegenwärtig ca. 1500 eingearbeitet und erschlossen sind. Darunter befinden sich 308 historische Titel (17. Jh 3, 18. Jh 30 und 19. Jh 275). 303 Veröffentlichungen liegen in Deutsch vor, 2 in Latein und je eine in Französisch, Englisch und Italienisch. Aus den noch zu bearbeitenden Beständen ist mit ungefähr 80 weiteren historischen Werken zu rechnen, die im wesentlichen dem Profil des beschriebenen Literaturbesitzes entsprechen.

Angelika Kahlert

Systematische Übersicht

2.2 Zur Gruppe " Geschichte der Welt insgesamt, des Auslandes und Deutschlands einschließlich Geographie" gehören 85 Titel (17. Jh einer, 18. Jh 6 und 19. Jh 78). Der älteste Titel ist eine Reisebeschreibung über Persien von Georg Tectander ( o. O. 1610). Hinzuweisen ist auf Johann Christoph Müllers Mappa chorographica novissima et completissima totius Regi Bohemiae ... ( Wien 1797), die 12 Komitate und Distrikte in 25 Teilkarten darstellt, sowie auf eine Sammlung loser, kolorierter Städtebilder in Quart, vermutlich von Matthäus Merian d. Ä., die zwei Bürger aus Zittau und Waltersdorf der damaligen Ratsbibliothek zum Geschenk machten.

2.3 Zur Geschichte Sachsens und der Oberlausitz sind 5 Werke des 18. Jhs und 18 des 19. Jhs vorhanden. Die Bibliothek besitzt 2 Exemplare von Johann Benedict Carpzovs (1675-1739) Neu eröffnetem Ehren-Tempel Merckwürdiger Antiquitaeten des Marggraffenthums Ober-Lausitz (Leipzig und Berlin 1719) und ein Chronologisches Register der Oberlausitzischen Gesetze (Leipzig 1779) von Christian Gottfried Meissner. Verfügbar sind die Scriptores Rerum Lusaticorum (Görlitz 1832-1839, 1870, mit Lücken) und der Codex diplomaticus Lusatiae Superioris (Görlitz 1856). Ortsgeschichten, Ortsnamen- und Ortsverzeichnisse gibt es zu mehreren Ortschaften.

2.4 Den Schwerpunkt des Bestandes bildet die Literatur über die Stadt Zittau und das Zittauer Land (insgesamt 103 historische Titel). Die ältesten Drucke sind die beiden Exemplare der Analecta fastorum Zittaviensis (Zittau 1716) von Johann Benedict Carpzov. Als Standardwerke für die Stadtgeschichte gelten noch heute das Handbuch der Geschichte von Zittau (Zittau 1824-1837) des Predigers, Lehrers und Heimatforschers Christian Adolph Pescheck (1781-1859), Carl Gottlob Moraweks (1816-1896) Jubelfestbuch der Stadt Zittau (Zittau 1855) und Anton Tobias' (1828-1872) Geschichte der Stadt Zittau (Zittau 1863-1867). Hinzu kommen Darstellungen einzelner historischer Ereignisse, Abdrucke von Urkunden und Werke über die Entwicklung von Einrichtungen, z. B. des Gymnasiums Johanneum (ab 1872), der Ratsbibliothek (von Johann Gottfried Kneschke, Zittau und Leipzig 1811; von Christian Adolph Pescheck, Zittau 1844), der Feuerwehr, von Zittauer Stiftungen, Vereinen etc. Über die umliegenden Ortschaften sind ca. 30 Führer und Ortsgeschichten vorhanden, häufig aus der Feder von Carl Gottlob Morawek. Ebenfalls von Zittauer Bürgern wie dem Rechenmeister und Astronom Christian Pescheck (1676-1744) und Christian Weise (1642--1708) stammen Lehrbücher und pädagogisch-politische Grundsatzwerke.

2.5 Zittau war Verlagsort einer größeren Zahl von Zeitungen sowie allgemeiner und unterhaltender Zeitschriften, wovon die Bibliothek insgesamt 13 Titel, meist in mehreren Jahrgängen ab dem Ende des 18. Jhs, besitzt. Das Historische Topographische Biographische monathliche Tage-Buch der neuesten in- und der ausländischen Begebenheiten und Anmerkungen (1778-1779) ist mit einigen Jahrgängen auch unter dem späteren Titel Zittauisches monathliches Tagebuch (1859, 1867-1870) vorhanden. Weiterhin liegen vor die Gemeinnützige Monatsschrift für Bürger und Landleute (1798), Das blaue Büchlein (1798-1799), die Zittauischen Wöchentlichen Nachrichten (zeitweise Privilegierten Zittauischen Wöchentlichen Nachrichten, 1800-1807, mit geringen Lücken), Der monathliche Neuigkeitsträger (1807-1819), Postillon und Paket-Boot zu Land und zu Wasser ... (1815-1819), Das Dampfschiff ... (1839 und 1859-1860). In den Revolutionsjahren 1848/49 erschienen die mit Jg. 1849 noch vorhandenen Freien Blätter. Für's Volk und sein Recht. Verfügbar sind 3, z. T. mehrjährige Geschichts- und Schreibkalender aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und ein Wirtschaftskalender von 1721.

2.6 Ca. 20 Titel zur Militärgeschichte aus dem 19. Jh ( z. B. von Johann Sporschill, 1800-1863, und Carl von Plotho, † 1820) betreffen die Kriege von 1813-1815, 1866 und 1870/71. Fünf Titel sind Regimentsgeschichten, weitere 3 Reglements und Dienstvorschriften. Das Fach Recht enthält Lokalstatuten und Gemeindeordnungen, insbesondere für Zittau, sowie 6 weitere Drucke, darunter den Commentarius J. Kayser Carl deß Fünfften vnd deß H. Röm. Reichs Peinliche Halsgerichts-Ordnung von Christophorus Blumbdachter (Salzburg 1694).

2.7 Zur Religion (3 Titel des 18. und 19. Jhs) liegt ein Band mit Reden des Pietisten Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) aus dem Jahre 1738 vor (Zittau, Berlin, Altona 1740). Vorhanden sind ferner je ein Titel zur Medizin und zum Mühlenbau aus dem 18. Jh sowie Johann Gottlob von Quandts Entwurf zu einer Geschichte der Kupferstecherkunst (Leipzig 1826). Die Gruppe Lexika und Wörterbücher enthält 3 Titel des 18. Jhs und einen des 19. Jhs, darunter Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Leipzig 1744). Sondersammlungen

2.10 Die Bibliothek des Naturforschers und Geologen Dr. Curt Heinke umfaßt ca. 500 Titel, darunter ca. 40 historische Werke zur Geologie, zur Heimatgeschichte und über Flora und Fauna (Schwerpunkt Schmetterlingskunde).

2.11 Die Kartensammlung wurde um 1936 angelegt. Sie enthält 16 Atlanten aus dem 19. Jh und der ersten Hälfte des 20. Jhs. 56 Karten und Pläne erschienen im 16. bis 18. Jh, 117 weitere von 1800 bis ca. 1935. Das älteste Stück ist eine Landkarte der Oberlausitz aus dem Jahre 1593 von Bartholomäus Scultetus (1540-1614). Hinzu kommen 3 historische Globen.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, im Aufbau seit 1994]

Stichwortkatalog (Systematischer Katalog)

[in Zettelform, im Aufbau seit 1994]

Stand: November 1995

Waltraut Guth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.