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Bibliotheken des Steiermärkischen Landesarchivs

Adresse. Bürgergasse 2a (Direktion und Abteilung); [Karte] Hamerlinggasse 3 und Karmeliterplatz 3 (Abteilungen), 8010 Graz
Telefon. (0316) 877-2361 und -2769

Unterhaltsträger. Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Funktion. Bibliotheken zum internen Gebrauch und begleitend zur Archivbenützung, teilweise (Lutz-Bibliothek) öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. Allgemeine und österreichische Geschichte, steirische und österreichische Landeskunde, Styriaca, Archivkunde, Hilfswissenschaften, Quelleneditionen, Verfassungs-, Rechts-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliotheken. - Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 8-16.45 Uhr, Mittwoch, Freitag 8-13.45 Uhr. - Entlehnung und Fernleihe nur möglich bei Lutz-Bibliothek.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergeräte (nur für neuere Bestände); Fotolabor, EDV-Recherche im Aufbau.
Hinweise für anreisende Benützer. Voranmeldung erforderlich. - Ab Hauptbahnhof Straßenbahnlinien 3 und 6 bis Station Hauptplatz, Fußwegnähe (5 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliotheken entstanden als Teile und parallel zur Entwicklung des Steiermärkischen Landesarchivs bzw. seiner früher selbständigen Abteilungen. Die Wissenschaftliche Handbibliothek - Bestand Hamerlinggasse - ist die ehemalige Bibliothek des 1811 von Erzherzog Johann begründeten Archivs des Landesmuseums Joanneum (Joanneumsarchiv), das sich vor allem aus Adels- und Familien-, Herrschafts-, Kloster- und Kommunalarchiven sowie Nachlässen und Sondersammlungen zusammensetzt. 1868 wurde es mit dem in das 16. Jh zurückreichenden Archiv der steirischen Landstände (Landschaftliches Archiv) zum alten Landesarchiv vereinigt. Die Bücherbestände beider Teilarchive bildeten den Grundstock der Bibliothek, die vor allem unter Josef von Zahn (Direktor 1861-1904) im Zuge der Neuorganisation des Landesarchivs als wissenschaftliche Institution systematisch ausgebaut wurde. Das alte Landesarchiv wurde 1925 mit dem Landesregierungsarchiv zum neuen, bis heute bestehenden Steiermärkischen Landesarchiv zusammengelegt, verblieb aber mit der Bibliothek am Standort Hamerlinggasse 3 (heute Abteilung Privatarchive und Selbstverwaltungskörper). Der Zuwachs dieser Bibliotheksabteilung wurde in den letzten Jahrzehnten auf wichtige Periodika, Handbücher und Styriaca beschränkt.

1.2 Die Wissenschaftliche Handbibliothek - Bestand Bürgergasse - ist die Bibliothek des 1905 in der alten Universität (Bürgergasse 2a) eingerichteten Statthaltereiarchivs, welches das Schriftgut der landesfürstlichen und staatlichen Behörden der Steiermark bzw. der innerösterreichischen Ländergruppe seit dem 16. Jh zusammenfaßte. Seit 1918 als Landesregierungsarchiv bezeichnet, wurde es 1925 organisatorisch mit dem alten Landesarchiv vereinigt und verblieb in der Bürgergasse (jetzt Abteilung Staatliche Archive). Die Bibliothek übernahm die fachlich-historischen Werke der früheren k.k. Statthaltereibibliothek und wuchs durch eine gezielte Sammel- und Ankaufstätigkeit - auch ältere Werke wurden berücksichtigt -, die nur in der Zwischenkriegszeit eingestellt werden mußte. In den angeführten Sammelgebieten wird diese Handbibliothek laufend vermehrt.

1.3 Eine Zwischenstellung zwischen Archiv und Bibliothek nimmt die Amtsbibliothek (Karmeliterplatz 3) ein. Sie ist hervorgegangen aus den nicht fachlich-historischen Beständen der einstigen k.k. Statthaltereibibliothek und hieß ab 1918 Handbibliothek der Landesregierung. Die Sammlung dient in erster Linie den Dienststellen der Landesregierung als Arbeitsinstrumentarium und erfährt Zuwachs durch den laufenden Bezug von Gesetzessammlungen und Gesetzesbehelfen, Sitzungsprotokollen von Vertretungskörperschaften, Fach-Periodika, Schematismen, Statistiken und Amtsdrucken verschiedenster Art. Die Vermehrung des Bestandes erfolgt darüber hinaus nach wie vor durch die Ablieferung von zahlreichen älteren oder nicht mehr gebrauchten Werken aus der Zentralbücherei der Landesamtsdirektion und aus Büchereien der einzelnen Dienststellen. Dieser Massenzuwachs und die laufende Ausscheidung von Mehrfachstücken lassen eine Einzelkatalogisierung nicht zu. Der Hauptbestand ist in 19 Sachgruppen gegliedert. Ein Großteil der Sammlung ist derzeit aus Raumgründen ausgelagert, ansonsten sind die Bestände bedingt und nach Voranmeldung benützbar.

1.4 Unter den Sondersammlungen nimmt die Lutz-Bibliothek (derzeit Karmeliterplatz 3), eine Spezialbibliothek innerhalb der sogenannten Lutzschen Südostsammlung, den bedeutendsten Rang ein. Der Volkstumsforscher Prof. Dr. Andreas Lutz (1876-1950) hatte in fünfzigjähriger Arbeit Materialien zur Geschichte Südosteuropas, vornehmlich zur Geschichte des Deutschtums, gesammelt und dem Landesarchiv hinterlassen (s. u. 2.18-2.22). Die thematisch anschließende Hauptmann-Bibliothek (Karmeliterplatz 3, s. u. 2.16-2.17) stammt aus dem Nachlaß von Dr. Ferdinand (Ferdo) Hauptmann (1919-1987), Universitätsprofessor für Geschichte der Neuzeit in Sarajevo und für südosteuropäische Geschichte in Graz. Weiters verfügt das Landesarchiv über die Bestände der Lamprecht-Bibliothek (Hamerlinggasse 3, s. u. 2.23 ), den wissenschaftlichen Büchernachlaß des Gymnasialprofessors und Landeshistorikers Dr. Otto Lamprecht (1898-1974). Aus dem Nachlaß des Volkskundlers, Archivars und Erzherzog-Johann-Biographen Dr. Viktor Theiß (1894-1967) stammt die Theiß-Bibliothek (Hamerlinggasse 3, s. u. 2.24). Zu erwähnen ist ferner die z. Z. in der Bürgergasse 2a untergebrachte Bibliothek des ehemaligen Klarissenklosters im Paradeis (Paradeiskloster Judenburg), welche dem Landesarchiv von der Stadtgemeinde übergeben wurde (s. u. 2.13-2.15). Sie ist nur provisorisch geordnet und katalogisiert und derzeit nicht benützbar.

Karl Spreitzhofer

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 20.482 Werken sind 3929 Titel (exklusive Sondersammlungen, s. u. 2.13-2.24) vor 1900 erschienen, 578 enthalten keine Jahresangabe. Davon entfallen 36 Titel auf das 16. Jh, 86 auf das 17. Jh, 309 auf das 18. Jh und 3498 auf das 19. Jh. Die Auszählung der in der Hamerlinggasse befindlichen Bücher erfolgte anhand einer Zuwachskartei, die auch unselbständig erschienene Literatur erfaßt. Die Zählung der in der Bürgergasse vorhandenen Titel geschah mittels Nominalkatalog (vermerkt auch Sonderdrucke).

2.2 3607 Titel sind deutschsprachig, 215 lateinisch, 63 italienisch, 28 französisch, 10 slowenisch, 2 holländisch. Jeweils ein Titel liegt in Ungarisch, Griechisch, Spanisch und Kroatisch vor.

Systematische Übersicht

Bestand Hamerlinggasse

2.3 Die größte Gruppe stellt mit 444 Titeln (376 aus dem 19. Jh, 49 aus dem 18. Jh, 14 aus dem 17. Jh und 5 aus dem 16. Jh) die Geschichte dar. Es finden sich sowohl Darstellungen zur Ereignis- und Landesgeschichte als auch zur Personengeschichte - vorwiegend mit Bezug zur Steiermark. Der Großteil der Werke (402) ist in deutscher Sprache verfaßt, 22 sind lateinisch, 11 italienisch, 6 slowenisch, jeweils ein Titel ist französisch, holländisch und ungarisch.

2.4 373 Titel (vorwiegend deutsch) entfallen auf Geographie, Heimat- und Volkskunde sowie auf Reiseliteratur. Davon stammen 5 aus dem 17. Jh (z. B. Georg Matthäus Vischers Topographia ducatus Stiriae, Graz 1681), 14 aus dem 18. Jh und 354 aus dem 19. Jh, wie Carl Reicherts Einst und Jetzt; Album sämmtlicher Schlösser, Burgruinen, Städte Steiermarks (Graz 1864).

2.5 Zur Theologie sind 234 Titel vorhanden (183 aus dem 19. Jh, 31 aus dem 18. Jh, 11 aus dem 17. Jh und 9 aus dem 16. Jh). Der Bestand zu den historischen Hilfswissenschaften verteilt sich auf 110 Titel zur Genealogie (53 aus dem 19. Jh, 48 aus dem 18. Jh, 8 aus dem 17. Jh und einer aus dem 16. Jh), 72 (fast ausschließlich aus dem 19. Jh) zur Archiv- und Quellenkunde und 29 zur Heraldik, darunter Johann Siebmachers New Wappenbuch (Nürnberg 1605). 190 Titel sind der Paläographie zuzurechnen, 7 der Hagiographie.

2.6 Der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte widmen sich 91 Titel. Aus dem 19. Jh liegen 62 vor, aus dem 18. Jh 23, aus dem 17. Jh 5 (z. B. Neue peinliche Landgerichtsordnung in Österreich unter der Enns, Wien: Johann Jakob Kürner 1628) und aus dem 16. Jh einer. 71 Werke betreffen die Kunstgeschichte, z. B. Joseph Franz Kaisers Lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Staedte, Maerkte und Schloesser (Graz 1825). Wolff Helmhard von Hohbergs Georgica curiosa. Umständlicher Bericht und klarer Unterricht von dem adeligen Land- und Feldleben (Nürnberg 1682) ist unter 53 Titeln zur Alltagsgeschichte zu finden. Die Kriegs- und Militärgeschichte umfaßt 60 Titel (u. a. Giovanni Battista Izzos Anfangsgründe der Kriegsbaukunst, Wien 1777), die Rechtsgeschichte 39 (17 aus dem 19. Jh., 16 aus dem 18. Jh, 3 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 16. Jh, darunter Des löblichen Fürstenthumbs Steyer Land und peinlich Gerichts Ordnung im Jahr 1574, Augsburg: Michael Manger 1575). Hinzu kommen 52 Titel über Vereinsgründungen (51 aus dem 19. Jh, einer aus dem 18. Jh) und 26 Fertigungsanleitungen, Handwerksordnungen und Darstellungen von Firmengeschichten.

2.7 Literatur- und Sprachwissenschaft sind mit 68 Titeln vertreten, lexikalische Nachschlagewerke und Wörterbücher mit 64. 51 Werke erschienen im 19. Jh, 12 im 18. Jh (u. a. Wald- Forst- und Jägerey Lexicon, um 1760). Ein Titel stammt aus dem 16. Jh, Ambrosius Calepinus' Dictionarium (Basel 1550). Weiters liegen 116 Biographien und Festschriften vor.

2.8 Der Bestand an Periodika beläuft sich auf 52 Titel. Darüber hinaus gibt es 57 Kalender und Almanache (44 aus dem 19. Jh, 12 aus dem 18. Jh und einen aus dem 16. Jh). Zu Philosophie und Psychologie sind 36 Titel vorhanden, zu den Naturwissenschaf- ten 9, z. B. Hieronimus und Caspar Bauhins Kräuterbuch mit schönen und künstlichen Figuren (Basel 1687). Die Gruppe der Varia beschränkt sich auf 6 Titel, darunter das weitverbreitete Kochbuch Catharina Scheigers, Die süddeutsche Küche (Graz 1864).

Bestand Bürgergasse

2.9 Die weitaus größte Gruppe bildet mit 461 Titeln (19. Jh 451, 18. Jh 9, 17. Jh ein Titel) die Geschichte. Erwähnt sei Johannes Paulus Reinhards Geschichte des Königreichs Cypern (Erlangen, Leipzig 1766/1768). 92 Titel betreffen die Kunstgeschichte, wie Christian von Mechels Verzeichnis der Gemälde der kaiserlich königlichen Bilder Galerie in Wien (Wien 1783). Auf topographische Landschafts- und Ortsbeschreibungen sowie Geographie entfallen 152 Werke (148 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh, 2 aus dem 17. Jh, darunter Martin Zeillers Topographia provinciarum Austriacarum, Frankfurt a. Main 1666).

2.10 158 Titel (154 aus dem 19. Jh, 3 aus dem 18. Jh und einer aus dem 17. Jh) widmen sich der Kirchengeschichte, 101 der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 77 der Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte. Zur Alltagsgeschichte finden sich 71 Titel, z. B. Das Buch von Viehseuchen für Bauern von Johann Gottlieb Wolstein (Wien 1783). Die Kriegs- und Militärgeschichte ist mit 42 Titeln aus dem 19. Jh vertreten. Weiters liegen 16 Titel an Reiseliteratur vor, 25 Darstellungen zur Völker- und Volkskunde und 125 rechtswissenschaftliche Werke (u. a. Gesetzestexte, Verordnungen).

2.11 Die historischen Hilfswissenschaften sind repräsentiert durch Werke zur Paläographie (59), Hagiographie (13 aus dem 19. Jh), Genealogie (23, z. B. Johann Friedrich Gauhe, Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, Leipzig 1719) und Heraldik (19, z. B. Philipp Jacob Speners Historia insignium illustrium seu operis heraldici pars specialis et generalis, Frankfurt 1680, 1690). 31 Titel betreffen die Münzkunde und diverse andere Hilfswissenschaften.

2.12 Der historische Bestand umfaßt ferner 25 Festschriften und Biographien (19. Jh), 39 Lexika, Wörterbücher und Kalender und 12 Kataloge, z. B. Ferdinand Grassauers Generalkatalog der laufenden periodischen Druckschriften an den oesterreichischen Universitäts- und Studienbibliotheken (Wien 1898). 32 Titel (19. Jh) sind literarische Abhandlungen und Werke der Schönen Literatur. Zudem gibt es ca. 20 Periodika aus dem 19. Jh.

Sondersammlungen

Bibliothek des Paradeisklosters Judenburg

2.13 Bei einem Gesamtbestand von 1151 Titeln entfallen 7 auf das 16. Jh, 91 auf das 17. Jh, 739 auf das 18. Jh und 261 auf das 19. Jh. 53 Werke weisen kein Erscheinungsjahr auf. Die Zählung erfolgte anhand des alphabetisch geordneten Bandkataloges. 869 Titel sind deutschsprachig, 191 lateinisch, 28 französisch und 10 italienisch.

2.14 Die Theologie ist mit Schriften zur Exegese, Dogmatik und Bibelwissenschaft vertreten. Von insgesamt 149 Titeln stammen 2 aus dem 16. Jh, 24 aus dem 17. Jh, 110 aus dem 18. Jh und 13 aus dem 19. Jh. 74 Titel (einer aus dem 16. Jh, 7 aus dem 17. Jh, 66 aus dem 18. Jh) beschäftigen sich mit Kontroverstheologie, weitere 39 mit Aszetik. Kleinere Titelgruppen bilden ferner die Reformationsschriften (19), Mariologie (12) und Kirchengeschichte (22).

2.15 Weiters finden sich 14 Ratgeber für den handwerklichen Bereich (praktische Anleitungen) und 8 Titel allgemeine Ratgeberliteratur. Das Recht wird mit 77 Titeln abgedeckt, die Philosophie mit 65 (größtenteils aus dem 18. Jh). 20 Titel betreffen Geographie bzw. Topographie. Hinzu kommen 7 Periodika, außerdem 5 Kalender und Almanache sowie 46 Wörterbücher und Lexika (2 Titel aus dem 16. Jh, einer aus dem 17. Jh, 29 aus dem 18. Jh, 14 aus dem 19. Jh).

Hauptmann-Bibliothek

2.16 Von insgesamt 4804 Titeln sind 307 vor 1900 erschienen. Die Zählung erfolgte anhand des EDV-Kataloges. 181 Titel sind deutschsprachig, 35 italienisch, 53 kroatisch, 14 lateinisch, 5 serbisch, 9 slowenisch, 4 tschechisch, 4 ungarisch; je ein Titel ist polnisch bzw. französisch.

2.17 Die größte Titelgruppe (190) bildet die Geschichte. Der Bestand thält 119 Werke in Deutsch, 37 in Kroatisch, 17 in Italienisch, 8 in Latein, 3 in Serbisch, 4 in Tschechisch und je einen Titel in Ungarisch und Polnisch. 12 Titel entfallen auf die Rechtswissenschaft, je 3 auf philologische und literarische Schriften, 6 auf Kunstgeschichte, 3 auf Theologie, 17 auf Geographie und Topographie. 9 Titel betreffen wirtschaftliche Belange, 7 die Landwirtschaft, ebenfalls 7 die Soziologie. Ferner sind 14 Jahresberichte von Vereinen und Institutionen, 30 weitere periodische Schriften und 8 Lexika vorhanden.

Lutzsche Südostsammlung

2.18 Bei einem Gesamtbestand von 3025 Titeln sind 1080 vor 1900 erschienen. Davon entfallen 1020 auf das 19. Jh, 58 auf das 18. Jh und 2 auf das 17. Jh. Die Anzahl der Titel ohne Erscheinungsjahr beträgt 160. Zur Sammlung gehören ferner ca. 100 Militär- und Straßenkarten. Die Auszählung erfolgte auf der Basis des alphabetischen Bandkataloges. Mehr als zwei Drittel des historischen Bestandes (781 Titel) sind deutschsprachig. 133 Werke sind in slawischen Sprachen verfaßt, 93 in Ungarisch, 68 in Latein und 5 in Französisch.

2.19 Am umfangreichsten ist mit 238 Titeln die Geschichte vertreten. Davon stammen 232 aus dem 19. Jh, darunter Georg Graf Andrássys Umrisse einer möglichen Reform in Ungarn. Im Geiste des Juste-milieu. Nebst Andeutungen über das constitutionelle Europa (1833), und 6 aus dem 18. Jh. 176 Werke sind in deutscher Sprache verfaßt, 31 in slawischen Sprachen, 25 in Ungarisch, 6 in Latein. 6 Titel behandeln die Archäologie, 160 die Geographie und Landeskunde der osteuropäischen Länder. 153 Werke sind aus dem 19. Jh, 6 aus dem 18. Jh, ein Titel, Georg Krekwitzs' Totius Regni Hungariae superioris et inferioris Descriptio (Frankfurt, Nürnberg 1685), liegt aus dem 17. Jh vor. Von den 71 Militär- und Straßenkarten sind 63 aus dem 19. Jh und 8 aus dem 18. Jh.

2.20 Werke über Brauchtum und Tracht sind in der Gruppe Volkskunde (47 Titel) vertreten. Mit Ausnahme von 3 Titeln in slawischer Sprache handelt es sich um deutschsprachige Drucke. 27 Titel beziehen sich auf die Wirtschaft der (süd)osteuropäischen Länder, 19 auf die Land- und Forstwirtschaft. 81 Titel (66 aus dem 19. Jh und 15 aus dem 18. Jh) tfallen auf Gesetzestexte, Verordnungen, Statuten und dergleichen. 108 Titel (106 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh) beschäftigen sich mit politischen und sozialgeschichtlichen Themen sowie mit Statistik. Davon sind 81 in Deutsch, 16 in slawischen Sprachen, 7 in Ungarisch und 2 in Latein verfaßt.

2.21 Die Literatur ist mit 69 Titeln (67 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh) repräsentiert, die Sprachlehre mit 7 Titeln aus dem 19. Jh. Weiters sind 41 Lexika, Handbücher und Atlanten vorhanden, 30 Kataloge und Kalender (19. Jh) sowie 10 Zeitungen und 14 Flugblätter (19. Jh).

2.22 68 Titel (65 aus dem 19. Jh) widmen sich der Theologie. Von den 3 Werken aus dem 18. Jh sei Adam Franz Kollars De Originalibus et usu perpetuo potestatis legislatoriae circa sacra Apostolicorum Regum Hungariae, libellus singularis (1764) erwähnt. 25 Titel (23 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh) betreffen Pädagogik, Philosophie und Psychologie. Die Naturwissenschaften sind mit 16 Titeln aus dem 19. Jh vertreten, die Münzkunde mit 7. Darüber hinaus finden sich 19 Schulberichte (17 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh, wie Elementa artis cogitandi in usum gymnasiorum et grammaticarum scholarum per regnum Hungariae et provincias eidem adnexas, 1781) und 14 Titel zur Kunst.

2.23 Lamprecht-Bibliothek. Sie enthält vor allem Werke zu den Bereichen Landesgeschichte, Heimatkunde, Siedlungsgeschichte und Volkskunde mit Bezug auf die Steiermark. Von insgesamt 929 Titeln stammen 50 aus dem 19. Jh, einer erschien im 18. Jh, 105 Titel weisen keine Jahresangabe auf.

2.24 Theiß-Bibliothek. Sie besteht vor allem aus Literatur über Erzherzog Johann. Von insgesamt 241 Titeln sind 64 aus dem 19. Jh.

3.KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Wissenschaftliche Handbibliothek - Bestand Hamerlinggasse:

Kreuzkatalog

[Zettelkatalog, nach hauseigenen Regeln]

Zuwachskartei [hschr. Zettelkatalog]

Wissenschaftliche Handbibliothek - Bestand Bürgergasse:

Nominalkatalog

[teils hschr., teils mschr. Zettelkatalog, nach hauseigenen Regeln]

Schlagwortkatalog

[teils hschr., teils mschr. Zettelkatalog]

Periodikakatalog

[teils hschr., teils mschr. Zettelkatalog]

Zuwachsprotokoll-Bibliotheksgut (Inventarbücher)

3.2 Sonderkataloge

Katalog der Bibliothek des Paradeisklosters Judenburg [mschr. Bandkatalog]

Katalog der Hauptmann-Bibliothek

[mschr. Bandkatalog]

Kataloge der Lutz-Bibliothek

[mschr. Bandkatalog und alphabetische Zettelkataloge nach hauseigenen Regeln]

Kataloge der Lamprecht-Bibliothek und der Theiß-Bibliothek [hschr. Bandkataloge]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Aigner, Reinhold: Die Amtsbibliothek im Steiermärkischen Landesarchiv. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 3 (1953) S. 79-83

Kosch, Friedrich Wilhelm: Die Lutzbibliothek. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 3 (1953) S. 73-78

Posch, Fritz: Gesamtinventar des Steiermärkischen Landesarchives. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives 1 (1959) S. 1-4 und S. 381-382

Posch, Fritz: Das steirische Archivwesen von 1811 bis 1961. In: Festschrift 150 Jahre Joanneum 1811-1961. Graz 1969, S. 279-295

Zusammensetzung des Landesarchives. In: Bericht über Zusammensetzung, Entwicklung, Bestand und Verwaltung des Steiermärkischen Landesarchives. Graz 1873, S. 3-11

Stand: Dezember 1994

Gertrud Oswald


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.