FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Studienbibliothek

Adresse. Kardinal-von-Waldburgstraße 51, 89407 Dillingen [Karte]
Telefon. (09071) 2860
Telefax. (09071) 7 25 44
Bibliothekssigel. <Di 1>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Wissenschaftliche Grundlagenliteratur, besonders zur Versorgung der Akademie für Lehrerfortbildung. 2. Besondere Sammelgebiete: Alle Drucke von Lauingen und Dillingen, Bistum und Hochstift Augsburg.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12 Uhr; Montag, Dienstag, Donnerstag 13-17 Uhr; Mittwoch 13-18 Uhr. - Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte. Fotolabor für Kleinbild-Filmarbeiten in Schwarzweiß und Farbdias. Kopien aus älteren Beständen sind eingeschränkt möglich.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung unbedingt empfehlenswert. Fußwegnähe vom Bahnhof (Bahnlinie Ulm-Regensburg). A 8, Ausfahrt Günzburg, B 16; A 7, Ausfahrt Giengen. Parkplätze im Bibliothekshof.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die 1549 eröffnete Hohe Schule wurde 1551 zur Universität erhoben, und man kann sicher annehmen, daß der Gründer Kardinal Otto, Truchsess von Waldburg, Bischof von Augsburg, wie er es in der Übergabeurkunde an die Jesuiten 1569 feststellt, sie mit einer Bibliothek ausstattete. Aus seinem Besitz finden sich zahlreiche Bücher, teils mit seinem Exlibris oder Supralibros oder mit dem einfachen Vermerk: " Ex dono Reverendissimi cardinalis". In den zwei Jahrhunderten jesuitischer Lehrtätigkeit wuchs die Bibliothek stark. Beim Neubau des Jesuitenkollegs 1737 wurde ein prächtiger neuer Bibliothekssaal gebaut, der noch heute mit Beständen der Studienbibliothek ausgestattet ist, allerdings nur teilweise aus jesuitischem Besitz.

1.2 Die Jesuiten fanden zahlreiche Gönner, so den Dillinger Stadtpfarrer Gottfried Martin (um 1530-1611) aus Stee(n)voort (genannt Stefordian), der 1587 seine Bibliothek (etwa 100 Bde) übereignete, oder den fürstbischöflichen Kanzler und Gubernator der Universität Thomas Seld, der 1591 seinen gesamten Buchbesitz außer juristischen Werken (etwa 120 Bde) der Bibliothek hinterließ. Pfarrer Friedrich Lindtmayr aus Wessingen stiftete 1607 testamentarisch seine 700 Bde umfassende Bibliothek sowie 500 Gulden zur Anschaffung von Büchern. Pfarrer Johannes Schmid aus Wertingen schenkte 1699 seine Bibliothek. Verschiedene Stiftungen erlaubten aus dem Zinsgewinn regelmäßige Anschaffungen. Dazu kam noch ein unter Jesuitenkollegien üblicher reger Tauschverkehr. 1550 wurde die Universitätsdruckerei gegründet, deren zahlreiche Drucke auch als Belegstücke in die Universitätsbibliothek kamen. Dennoch ist die Sammlung Dillinger Drucke nur etwa zu 85 Prozent vollständig. Die Druckerei hielt sich bis ins 20. Jh.

1.3 Den größten Zuwachs erhielt die Studienbibliothek nach der Säkularisation 1803. Die umfangreichste der säkularisierten Bibliotheken war die bischöfliche Hofbibliothek, deren größter Teil Besitz des Bischofs Joseph, Landgraf von Hessen-Darmstadt (1699-1768) war. Jedoch finden sich Spuren von allen Augsburger Fürstbischöfen seit Erfindung der Buchdruckerkunst in der Bibliothek. Dazu kam noch die domkapitelische Syndikatsbibliothek, ein umfangreiches juristisches Nachschlageinstrument. 1811 wurden die Bibliotheken des Benediktinerklosters Elchingen (Landkreis Neu-Ulm) und des Augustinerchorherrenstiftes Wettenhausen (Landkreis Günzburg) und 1830 die Bibliothek des Benediktinerklosters Fultenbach der Dillinger Bibliothek zugeschlagen.

1.4 Von der Bibliothek des Lauinger Augustinereremitenklosters, das der Literatur zufolge der Studienbibliothek zugefallen sein soll, lassen sich nur wenige Werke nachweisen. Im 19. Jh kamen durch Schenkung noch drei Gelehrtenbibliotheken überwiegend theologischen Inhalts in den Bestand: Dekan Joseph Kirchhofer († 1840) vermachte der Bibliothek 234 Werke in 559 Bdn, Professor Maurus Hagel (Theologe, 1780-1842) 297 Bde und Professor Lorenz Stempfle (Theologe, 1798-1844), der auch von 1833 bis 1841 Bibliothekar war, 1475 Bde. 1957 wurde der Altbestand des Gymnasiums Dillingen mit 1000 Bdn, darunter viele Klassikerausgaben des 18. Jhs, 1963 der Altbestand des Dossenberger Gymnasiums Günzburg mit etwa 400 Bdn vor 1900, darunter ältere Naturgeschichte, eingegliedert. 700 Bde vor 1900 besonders zur Augsburger Bistumsgeschichte und zur Augsburger Stadtgeschichte enthält die Dauerleihgabe der Diözese Augsburg, die nach den beiden Bistumshistorikern Antonius von Steichele und Alfred Schröder benannt ist. 1966 wurde durch vertragliche Vereinbarung die Bibliothek des Historischen Vereins Dillingen mit über 1000 Bdn Altbestand als Dauerleihgabe übernommen. Der Altbestand wird durch Ankauf von Dillinger und Lauinger Drucken laufend ergänzt.

1.5 Die Aufstellung in den vierziger Jahren des 19. Jhs erfolgte zunächst wohl systematisch. Im barocken Bibliothekssaal hielt man sich teilweise an die durch Putten mit entsprechenden Attributen bezeichnete alte Aufstellung. Der Bestand, der dort keinen Platz fand, wurde zu einem Teil systematisch in den drei angrenzenden Räumen im dritten Stock des alten Jesuitenkollegs aufgestellt, der andere Teil wurde unsystematisch irgendwelchen anderen Gruppen angefügt. Auch nach dem Umzug der Bibliothek in das Gebäude des ehemaligen Gymnasiums (1963-1965 völlig neu erbaut) wurde diese Aufstellung beibehalten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Gesamtzahl wurde durch Katalogauszählung ermittelt, ebenso die zeitliche und sprachliche Aufteilung.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 145.000 Bdn beträgt der historische Bestand 70.957 Titel. Davon sind 822 Titel Inkunabeln; auf das 16. Jh entfallen 14.041 Titel, auf das 17. Jh 21.138, auf das 18. Jh 21.326 und auf das 19. Jh 13.630.

2.3 In deutscher Sprache liegen 23.103 Titel vor, in lateinischer Sprache 43.693, in französischer Sprache 1297, in italienischer Sprache 1006. Weitere Sprachen bleiben wegen zu geringen Vorkommens unberücksichtigt.

2.4 Die zahlreichen Werke in lateinischer Sprache erklären sich aus dem theologisch-gegenreformatorischen Charakter der Dillinger Universität, auch trugen die einverleibten Klosterbibliotheken ihren Teil dazu bei. Die ehemaligen, mit " liber prohibitus" gekennzeichneten, verbotenen Bücher enthielten vor allem reformatorisches Schrifttum wie die evangelische Quellenliteratur, die heute über alle theologische Fächer verstreut anzutreffen ist. Die italienischen und französischen Bücher stammen überwiegend aus dem Besitz Fürstbischof Josephs von Hessen-Darmstadt (1699-1768), dessen Vater Philipp von Hessen (1671-1736) Gouverneur von Mantua war. Systematische Übersicht

2.5 Die nach der Säkularisation eingeführte Aufstellung (s. o. 1.5) ist nicht geeignet, ein Bild von der Zusammensetzung der Bestände zu geben. Daher wurde der Gesamtbestand vor 1900 detailliert ausgezählt. Gezählt wurden alle Titel bis 1899 nach dem von 1949 bis 1972 erstellten Alphabetischen Katalog, die Inkunabeln nach dem Standortkatalog, da es einen gedruckten Inkunabelkatalog für Dillingen nicht gibt.

2.6 Allgemeines (1326 Drucke): 16. Jh 250 Drucke, davon 40 deutsche, 199 lateinische, ein französischer, 9 italienische und ein niederländischer; 17. Jh 290 Drucke, davon 47 deutsche, 224 lateinische, 12 französische und 7 italienische; 18. Jh 319 Drucke, davon 139 deutsche, 150 lateinische, 25 französische und 5 italienische; 19. Jh 467 Drucke, davon 431 deutsche, 27 lateinische, 7 französische und 2 schwedische. Der Bestand in sich ist sehr homogen, da systematisch und breit gesammelt wurde. Charakteristische Schwerpunkte sind daher nicht viele zu finden.

2.7 Philosophie (2863 Drucke): 15. Jh 37 Drucke, alle lateinisch; 16. Jh 288 Drucke, davon 4 deutsche, 279 lateinische, ein französischer, 4 italienische; 17. Jh 1102 Drucke, davon 5 deutsche, 1082 lateinische, 8 französische, 4 italienische, 2 griechische und ein spanischer; 18. Jh 1056 Drucke, davon 180 deutsche, 852 lateinische, 20 französische und 4 italienische; 19. Jh 370 Drucke, davon 344 deutsche, 22 lateinische, 3 französische und ein italienischer.

2.8 Historische Theologie mit Exegese und Kirchengeschichte bildet nach der Praktischen Theologie das umfangreichste Fach (10.844 Drucke): 15. Jh 193 Drucke, davon 5 deutsche und 188 lateinische; 16. Jh 2902 Drucke, davon 411 deutsche, 2367 lateinische, 9 französische, 36 italienische, 2 spanische und 19 hebräische; 17. Jh 2876 Drucke, davon 395 deutsche, 2308 lateinische, 78 französische, 13 griechische, 65 italienische, 3 spanische, 11 hebräische, ein englischer und 2 polnische; 18. Jh 2258 Drucke, davon 401 deutsche, 1596 lateinische, 140 französische, 33 griechische, 83 italienische, 5 spanische und ein hebräischer; 19. Jh 2615 Drucke, davon 1872 deutsche, 678 lateinische, 15 französische, 19 griechische, 4 italienische, 4 hebräische und 23 englische.

2.9 Systematische Theologie (3157 Drucke): 15. Jh 160 lateinische Drucke; 16. Jh 523 Drucke, davon 14 deutsche und 504 lateinische, ein spanischer, ein niederländischer und 5 italienische; 17. Jh 999 Drucke, davon 11 deutsche, 958 lateinische, 11 französische und 19 italienische; 18. Jh 1092 Drucke, davon 291 deutsche, 794 lateinische, 6 französische und ein italienischer; 19. Jh 383 Drucke, davon 291 deutsche, 85 lateinische, 6 französische und ein italienischer.

2.10 Praktische Theologie mit Asketik, Homiletik, Liturgik (15.968 Drucke): 15. Jh 160 Drucke, davon 10 deutsche und 150 lateinische; 16. Jh 5597 Drucke, davon 1928 deutsche, 3622 lateinische, 4 französische, 41 italienische und 2 griechische; 17. Jh 5678 Drucke, davon 1188 deutsche, 4351 lateinische, 50 französische, 84 italienische, ein griechischer und 2 slawische; 18. Jh 3667 Drucke, davon 1292 deutsche, 2154 lateinische, 118 französische, 100 italienische, ein griechischer und 2 spanische; 19. Jh 866 Drucke, davon 796 deutsche, 63 lateinische, 4 französische, 2 italienische und ein spanischer. Diese Gruppe enthält aus dem 17. und 18. Jh zahlreiche deutsche Predigtsammlungen.

2.11 Kirchenrecht (1430 Drucke): 15. Jh 59 lateinische Drucke; 16. Jh 201 lateinische Drucke; 17. Jh 475 lateinische Drucke; 18. Jh 612 Drucke, davon 7 deutsche und 605 lateinische; 19. Jh 83 Drucke, davon 67 deutsche und 16 lateinische.

2.12 Recht (3522 Drucke): 15. Jh 45 lateinische Drucke; 16. Jh 612 Drucke, davon 54 deutsche, 555 lateinische, ein italienischer und 2 griechische (diese Gruppe enthält zwei umfangreiche, seltene Rechtssammlungen); 17. Jh 1687 Drucke, davon 94 deutsche, 1590 lateinische, ein spanischer und 2 französische; 18. Jh 1071 Drucke, davon 170 deutsche, 899 lateinische und je ein französischer und italienischer; 19. Jh 107 Drucke, davon 83 deutsche, 20 lateinische, 3 französische und ein italienischer.

2.13 Staatswissenschaft (329 Drucke): 16. Jh 27 Drucke, davon 2 deutsche, 22 lateinische, ein französischer und 2 italienische; 17. Jh 193 Drucke, davon 25 deutsche, 152 lateinische, 5 französische und 11 italienische; 18. Jh 51 Drucke, davon 30 deutsche, 15 lateinische, 4 französische und 2 italienische; 19. Jh 31 deutsche Drucke.

2.14 Pädagogik (380 Drucke): 16. Jh 56 Drucke, davon 6 deutsche und 50 lateinische; 17. Jh 38 Drucke, davon 37 lateinische und ein deutscher; 18. Jh 70 Drucke, davon 39 deutsche, 29 lateinische und je ein französischer und italienischer; 19. Jh 216 Drucke, davon 207 deutsche, 3 lateinische, 5 französische und ein italienischer. Hierin enthalten sind fast alle Schriften zur Dillinger Normalschule.

2.15 Sprachwissenschaft (1265 Drucke): 15. Jh 13 lateinische Drucke; 16. Jh 269 Drucke, davon 2 deutsche, 250 lateinische, 5 französische, 2 italienische, 8 griechische und je ein spanischer und polnischer; 17. Jh 206 Drucke, davon 15 deutsche, 154 lateinische, 17 französische, 15 italienische und 5 spanische; 18. Jh 259 Drucke, davon 75 deutsche, 152 lateinische, 17 französische, 13 italienische und je ein englischer und griechischer; 19. Jh 518 Drucke, davon 429 deutsche, 69 lateinische, 14 französische, 2 italienische und je ein englischer, griechischer, neugriechischer und tschechischer.

2.16 Altertumswissenschaften und Klassische Philologie (4222 Drucke): 15. Jh 58 lateinische Drucke; 16. Jh 1245 Drucke, davon 17 deutsche, 1102 lateinische, 109 griechische, 7 italienische und 10 französische; 17. Jh 405 Drucke, davon 5 deutsche, 359 lateinische, 15 griechische, 7 italienische und 19 französische; 18. Jh 281 Drucke, davon 67 deutsche, 179 lateinische, 9 italienische, 4 griechische und 12 französische; 19. Jh 2233 Drucke, davon 1494 deutsche, 678 lateinische, 46 griechische, ein italienischer, 11 französische und 2 englische. Diese Gruppe enthält zahlreiche Tafelwerke zur Numismatik und die frühesten illustrierten Ausgaben von Grabungsberichten aus Pompeji.

2.17 Geschichte (8871 Drucke): 15. Jh 60 Drucke, davon 8 deutsche und 52 lateinische; 16. Jh 1529 Drucke, davon 622 deutsche, 823 lateinische, 23 französische, 58 italienische und 3 spanische; 17. Jh 2700 Drucke, davon 1413 deutsche, 1061 lateinische, 143 französische, 74 italienische, 8 spanische und ein griechischer; 18. Jh 1827 Drucke, davon 1059 deutsche, 527 lateinische, 219 französische, 68 italienische und 4 griechische; 19. Jh 2755 Drucke, davon 2555 deutsche, 160 lateinische, 26 französische, 2 italienische, ein spanischer, 6 englische und 5 schwedische.

2.18 Geographie (609 Drucke): 16. Jh 67 Drucke, davon 17 deutsche, 47 lateinische und je ein französischer, italienischer und griechischer; 17. Jh 109 Drucke, davon 44 deutsche, 54 lateinische, 6 französische und ein italienischer; 18. Jh 140 Drucke, davon 101 deutsche, 26 lateinische, 11 französische und 2 italienische; 19. Jh 293 Drucke, davon 282 deutsche, 6 lateinische und 4 französische. In dieser Gruppe befinden sich 2 Lafreri-Atlanten, die Unikate sind. Der vergleichsweise große Bestand hängt mit dem Interesse zusammen, das die Jesuiten der Geographie entgegenbrachten, da sie für ihre intensive Mission geographische Literatur benötigten.

2.19 Mathematik und Physik (2241 Drucke): 15. Jh 45 lateinische Drucke; 16. Jh 274 Drucke, davon 34 deutsche, 233 lateinische, 2 französische, ein italienischer und 4 griechische; 17. Jh 536 Drucke, davon 89 deutsche, 423 lateinische, 15 französische und 9 italienische; 18. Jh 839 Drucke, davon 277 deutsche, 517 lateinische, 32 französische, 11 italienische und je ein englischer und niederländischer; 19. Jh 547 Drucke, davon 530 deutsche, 11 lateinische, 4 französische und 2 italienische. Die bedeutendsten zeitgenössischen Mathematiker sind mit ihren Hauptwerken vertreten, da die Jesuiten ein großes Gewicht auf dieses Fach legten. Ein Teil der Bücher dieses Fachs, über den ganzen Bestand verstreut, trägt eine rote Binde, Kennzeichen dafür, daß das Werk zu dem getrennt von der Bibliothek verwalteten mathematischen Kabinett gehörte.

2.20 Chemie und Biologie (495 Drucke): 16. Jh 19 Drucke, davon 2 deutsche und 17 lateinische; 17. Jh 75 Drucke, davon 13 deutsche, 58 lateinische und 4 französische; 18. Jh 128 Drucke, davon 90 deutsche, 24 lateinische und 14 französische; 19. Jh 273 Drucke, davon 267 deutsche, 5 lateinische und ein englischer. Besonders hervorzuheben sind Kräuterbücher und Werke der Alchemie.

2.21 Medizin (1094 Drucke): 16. Jh 272 Drucke, davon 63 deutsche, 205 lateinische und 4 italienische; 17. Jh 549 Drucke, davon 63 deutsche, 475 lateinische, 9 französische und je ein italienischer und dänischer; 18. Jh 214 Drucke, davon 50 deutsche, 142 lateinische, 16 französische und 6 italienische; 19. Jh 59 Drucke, davon 51 deutsche, 6 lateinische und je ein französischer und italienischer. Schwerpunkte bilden die antike Medizin sowie medizinische Dissertationen.

2.22 Kunst (291 Drucke): 16. Jh 7 Drucke, ein deutscher und 6 lateinische; 17. Jh 13 Drucke, davon 8 deutsche, 3 lateinische und 2 französische; 18. Jh 17 Drucke, davon 11 deutsche, 3 lateinische, ein italienischer und 2 französische; 19. Jh 254 Drucke, davon 252 deutsche und 2 schwedische.

2.23 Musik (247 Drucke): 16. Jh 16 Drucke, davon 3 deutsche, 9 lateinische, ein französischer und 3 italienische; 17. Jh 16 Drucke, davon ein deutscher, 8 lateinische und 7 italienische; 18. Jh 127 Drucke, davon 27 deutsche, 19 lateinische, 2 französische und 79 italienische, darunter etwa 100 Operntextbücher des 17. und 18. Jhs aus der Bibliothek des Fürstbischofs Joseph von Hessen-Darmstadt (1699-1768, s. o. 2.4); 19. Jh 88 Drucke, davon 85 deutsche, ein lateinischer und 2 italienische. Auffällig ist hier das Fehlen von Musiktheorie und Notendrucken.

2.24 Spiel und Sport (18 Drucke): 17. Jh 3 Drucke, davon 2 deutsche und ein italienischer; 18. Jh 2 deutsche Drucke; 19. Jh 13 deutsche Drucke.

2.25 Emblematik (69 Drucke): 16. Jh 22 Drucke, davon 3 deutsche, 17 lateinische und 2 französische; 17. Jh 23 Drucke, davon 3 deutsche, 19 lateinische und ein französischer; 18. Jh 21 Drucke, davon 7 deutsche, 13 lateinische und ein französischer; 19. Jh 3 Drucke, davon 2 deutsche und ein englischer.

2.26 Literatur (1584 Drucke): 15. Jh 15 lateinische Drucke; 16. Jh 43 Drucke, davon 7 deutsche, 30 lateinische, 2 französische und 4 italienische; 17. Jh 91 Drucke, davon 7 deutsche, 55 lateinische, 23 französische und 6 italienische; 18. Jh 456 Drucke, davon 387 deutsche, 15 lateinische, 37 französische und 17 italienische. Etwa 400 deutsche oder ins Deutsche übersetzte Dramen des 18. Jhs von höchster Seltenheit aus vormalig Fuggerischem Besitz sind darin enthalten. 19. Jh 990 Drucke, davon 897 deutsche, 17 lateinische, 29 französische, 9 italienische, 30 englische und 8 spanische.

2.27 Ökonomie (80 Drucke): 16. Jh 11 Drucke, davon 8 deutsche und 3 lateinische; 17. Jh 13 Drucke, davon 11 deutsche und je ein französischer und italienischer Druck; 18. Jh 29 Drucke, davon 21 deutsche, 6 lateinische und 2 französische; 19. Jh 27 Drucke, davon 24 deutsche und 3 französische.

2.28 Gelegenheitsliteratur (2043 Drucke): 16. Jh 174 Drucke, davon 24 deutsche, 138 lateinische, 10 italienische und 2 griechische; 17. Jh 316 Drucke, davon 156 deutsche, 137 lateinische, 10 französische, ein spanischer und 12 italienische; 18. Jh 1184 Drucke, davon 884 deutsche, 237 lateinische, 36 französische und 27 italienische; 19. Jh 369 Drucke, davon 345 deutsche, 20 lateinische, 3 französische und ein italienischer. Hervorzuheben sind für das Ende des 16. Jhs und den Anfang des 17. Jhs Leichenpredigten aus Lauingen. Einen Schwerpunkt bildet die süddeutsche (auch protestantische) Universitätsgeschichte.

2.29 Dissertationen aus allen Fächern (8957 Drucke): 16. Jh 552 Drucke, davon 30 deutsche, 521 lateinische und ein griechischer; 17. Jh 4725 Drucke, davon 47 deutsche, 4669 lateinische, 5 französische, 2 griechische und 2 italienische; 18. Jh 3610 Drucke, davon 1049 deutsche, 2532 lateinische, 5 griechische und 2 italienische; 19. Jh 70 Drucke, davon 45 deutsche, 24 lateinische und ein französischer. Die Dissertationen (Disputationen) stammen aus dem gesamten deutschen Sprachraum, nicht nur von Universitäten, sondern auch von Schulen mit Hochschulrang wie dem Ulmer oder Freisinger Gymnasium.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

Systematischer Katalog

Schlagwortkatalog

[Zettelkataloge, mschr.; nach der Münchener Katalogisierungsordnung (MKO); umfassen alle vor 1975 erworbenen Druckschriften von 1500 bis 1900 einschließlich der Zeitschriften]

Die Bestände sind im Bayerischen Zentralkatalog, aber nicht in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. Neuerwerbungen ab 1975 werden maschinenlesbar im Bayerischen Verbundkatalog (BVB-KAT) bereitgehalten.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Kataloge der Vorbesitzer, Exlibris und Einbände

3.3 Historische Kataloge

[geführt bis 1989; erfaßt ist bei Sammelbänden jeweils nur der erste Druck]

Bandkataloge der Hohen Schule [1572-1594]

Katalog der Syndikatsbibliothek des Augsburger Domkapitels

[um 1740, Lagerort: Staatsbibliothek Eichstätt in der UB Eichstätt Cod. st 52]

Katalog des Benediktinerklosters Elchingen

Katalog des Augustinerchorherrenstiftes Wettenhausen

Katalog des Benediktinerklosters Fultenbach

Die letzten 3 Kataloge wurden in Dillingen angelegt, nachdem Dubletten ausgesondert worden waren. Zur Rekonstruktion der Klosterbibliotheken können sie nur bedingt dienen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die Bibliothek besitzt keine Archivalien zu ihrer Geschichte. Archivalien sind vorhanden u. a. im Staatsarchiv Augsburg, Bestand Regierung, Kammer des Innern und Bestand Bezirksamt Dillingen. Dazu s. Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 42

4.2 Darstellungen

Specht, Thomas: Die Bibliothek. In: Geschichte des königlichen Lyceums Dillingen 1804-1904. Regensburg 1904, S. 110-136

Zoepfl, Friedrich: Die Studienbibliothek in Dillingen. Ihre Geschichte von 1549-1945. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 70 (1968) S. 24-50 [Sonderdruck, Dillingen 1968; 2. Aufl. 1985]

Wenck, Renate: Die Studienbibliothek Dillingen. In: Bibliotheksforum Bayern 11 (1983) S. 170-176

Wenck, Renate: Die Bibliothek des Historischen Vereins Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 90 (1988) S. 91-93

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Wenck, Renate: Bucheinbände Lauinger Meister des 16.-17. Jhs aus der Studienbibliothek Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 83 (1981) S. 83-85

Zoepfl, Friedrich: Bücher aus dem Besitz des Kardinalbischofs Otto Truchseß von Waldburg. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 52 (1950) S. 213-219

Zoepfl, Friedrich: Einbände von Jakob Krause und Caspar Horneffer in der Staatlichen Bibliothek Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 64/65 (1963) S. 68-71

Stand: Mai 1989

Paul Berthold Rupp


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.