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1.1 Der Grundstock der Bibliothek wurde von den Egerer Rittern von Bigatto gelegt, die am Ende des 18. Jhs nach dem Erlöschen der männlichen Linie ihren Namen und ihr Wappen mit den Freiherren von Juncker vereinten. Diese sorgten für den weiteren Ausbau der Bibliothek, wobei vor allem Anton Karl Freiherr von Juncker-Bigatto (1740-1821) zu nennen ist. Seine Urenkelin Amalia (1852-1935) adoptierte den Grafen Klemens Podewils-Dürnitz (1905), der fortan von Podewils-Juncker-Bigatto hieß und zusammen mit seiner Gemahlin Sophia, geborene Freiin von Hirschberg (1909), der letzte Förderer der Schweißinger Bibliothek war. Er ließ u. a. die Bestände mit einem heraldischen Exlibris versehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Bibliothek unter die Verwaltung des Nationalmuseums in Prag, in dessen Besitz sie sich heute befindet. Svojšín [Schweißing]
2.1 Die Gesamtzahl der Bände beträgt 1259, darunter 15 Hss. und ca. 500 Drucke bis zum Ende des 18. Jhs. Den Rest bildet Literatur des 19. Jhs (ca. 600 Bde) und vom Anfang des 20. Jhs (ca. 150 Bde). Die Mehrzahl der Titel ist deutschsprachig.
2.2 Bei den Werken aus der Zeit vor 1800 handelt es sich vornehmlich um Belletristik, Poesie und Reisebeschreibungen, die größtenteils nach 1750 erschienen sind. Den Schwerpunkt des Bestandes bilden Romane und Dichtung, aus dem 19. Jh und vom Anfang des 20. Jhs, aber auch naturwissenschaftliche Werke und katholische Literatur sind vertreten. Zahlreich sind die Werke des österreichischen Graphikers Alfred Kubin (1877-1959) und des Prager Dichters Rainer Maria Rilke (1875-1926). Bei den deutschen Bohemica handelt es sich vorwiegend um historische Publikationen, die in Böhmen gedruckt wurden.
Standortkatalog [erstellt 1976]
Mašek, Petr: Zámecké knihovny Tachovska a Stríbrska [Schloßbibliotheken des Tachauer und Mieser Gebietes]. In: Miscellanea oddelení rukopis a vzácných tisk [Miszellen der Abteilung für Handschriften und wertvolle Drucke] 4 (1987) Heft 1, S. 155-159
Mašek, Petr: Schloßbibliothek Svojšín. In: Günter Scholz (Hrsg.): Libri castellani. Europäische Bücherschätze aus Adelsbibliotheken in Böhmen. Böblingen 1992, S. 31, 48 [Ausstellungskatalog]
Stand: Februar 1995
Petr Mašek