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Universitätsbibliothek der Technischen Universität

Adresse. . Resselgasse 4, 1040 Wien [Karte]
Telefon. . (0222) 588 01-59 51
Telefax. . (0222) 56 83 87
Bibliothekssigel. .<UBTUW/5>

Unterhaltsträger. . Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.
Funktionen. . Universitätsbibliothek für Lehrpersonen und Studenten der Technischen Universität Wien; allgemein zugängliche öffentliche Bibliothek; Betreuung der bibliothekarischen Einrichtungen von rund 90 Universitätsinstituten sowie der angeschlossenen Fachbibliotheken für Chemie und Mathematik/Physik durch zentrale Erwerbung und Formalkatalogisierung.
Sammelgebiete. . 1. Allgemeine Sammelgebiete. Architektur, Kunst, Raumplanung, Raumordnung, Verkehrsplanung, Bauingenieurswesen, Vermessungswesen, Geologie, Wasserbau, Abfallwirtschaft, Verkehrswesen, Verkehrstechnik, Mathematik, Datenverarbeitung, Informatik, Bibliotheks-, Dokumentations- und Informationswesen, Chemie, Umweltschutz, Werkstoffkunde, Metallurgie, Elektrotechnik, Energietechnik, Energiewirtschaft, Maschinenbau, Feinwerktechnik, Fertigungstechnik, Meßtechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Automation, Physik, Technische Mechanik, Technische Thermodynamik, Technische Optik, Technische Akustik, Kerntechnik, Kernenergie. - 2. Besondere
Sammelgebiete. : Ö-Normen, DIN-Normen, ÖVE-Vorschriften, VDI-Richtlinien.

Benutzungsmöglichkeiten. . Ausleihbibliothek. - Öffnungszeiten: Lesesäle, Kataloge und bibliographischer Apparat: Montag bis Freitag 9-19 Uhr; Leihstelle 9-12.30 Uhr. 8. Juli bis 10. August, 1. -30. September und 1.-5. Januar: Montag, Mittwoch, Donnerstag 9-13 Uhr, Dienstag und Freitag 9-16 Uhr.

 Die Verlängerung der Öffnungszeiten der Leihstelle ist
mit Einführung der Automatisierung (EDV) in absehbarer Zeit geplant. - Vom 11.-31. August ist die Bibliothek geschlossen, ebenso ab Mittwoch in der Karwoche bis einschließlich Osterdienstag, am Pfingstdienstag, am 2. November, vom 24.-31. Dezember und am Rektorstag. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Readerprinter, Kopiergeräte, CD-ROM-Station, Videorecorder, Diabetrachter.
Gedruckte Informationen. Merkblätter zur Bibliotheksbenützung für einzelne Benützungsbereiche in aktualisierten Auflagen; Reihe Benützungshilfen (teilweise mschr., teilweise EDV-Ausdrucke, vervielfältigt).
Hinweise für anreisende Benutzer. Lokalbahn Wien-Baden, Straßenbahnlinien 1, 2, J, D, 62, 65 oder U 1, U 2, U 4 bis Haltestelle Karlsplatz bzw. Karlsplatz/Oper. Autobuslinie 59 A bis Haltestelle Bärenmühle. - In der Umgebung der Bibliothek kaum Parkmöglichkeit, gebührenpflichtige Garage im nebenliegenden Institutsgebäude (Einfahrt Operngasse).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Auf Veranlassung von Franz I. wurde durch Vereinigung der Realakademie zu St. Anna und des Fabriksproduktenkabinetts das Polytechnische Institut gegründet und am 6. November 1815 feierlich eröffnet. Sowohl die Realakademie als auch das Fabriksproduktenkabinett hatten beachtliche Büchersammlungen, die in das neue Institut eingingen. Dazu kamen zunächst jene französischsprachigen Bücher, die der zum Gründungsdirektor ernannte Franz Prechtl - neben Modellen und Apparaten - von Paris mitbrachte, wo er die technischen Bildungsstätten studiert hatte. Die Bibliothek befand sich anfangs im Kanzleizimmer der Direktion. Für den Bücherankauf dienten ursprünglich die von den Schülern zu entrichtenden Einschreibgebühren, für die Erwerbung von Zeitschriften wurde ein jährlicher Pauschalbetrag vom zuständigen Ministerium angewiesen. Die erste namhafte Geldspende zur Anschaffung von Büchern stammte vom Großhändler Joseph von Wayna (1777).

1.2 Eine Gelegenheit zur großzügigen Ausstattung der Bibliothek mit Werken zur Chemie blieb 1818 ungenützt, als der Petersburger Professor Nikolaus Alexander von Scherer seine auf 40.000 Rubel geschätzte Büchersammlung unter der Bedingung anbot, dafür als Kustos und Professor nach Wien berufen zu werden. Prechtl nahm dieses Angebot nicht an, da die Professur für Technische Chemie bereits mit Paul Traugott Meißner besetzt war und ein eigener Kustos für die Bibliothek vorläufig nicht notwendig erschien.

1.3 Die Bibliotheksaufsicht oblag anfangs dem Sekretär des Direktors. Prechtls Sekretär, der Professor für Physik Johann Philipp Neumann, trat sein Lehramt im Jänner 1816 an und sichtete bereits im März den ungeordneten Buchbestand. Bei der Einrichtung der Bibliothek hielt sich Neumann an die 1778 für alle Universitäts- und Lyzealbibliotheken vorgeschriebene Instruktion. Die Bücher wurden nach Sprachen und Formaten geordnet und in einem Bandkatalog verzeichnet. Auf eine Einteilung nach Sachgebieten wurde verzichtet, da, so Neumann, die Aufstellung der Bücher niemals erreichen kann, eine Enzyklopädie der Wissenschaft vor das Auge zu stellen (Ritzer, s. u. 4.2). 1826 schritt man an die Erstellung eines Nominalkataloges und 1831 begannen sechs Assistenten mit der Anlage eines Materienkataloges, der heute nicht mehr vorhanden ist.

1.4 Der Bibliotheksbetrieb hatte inzwischen so zugenommen, daß das Amt des Sekretärs ganz in das des Bibliothekars überging. Für die Erledigung der Verwaltungs- und Kassengeschäfte wurden ein Kanzleibeamter und ein Rechnungsführer herangezogen. 1842 erfolgte die Anstellung von Georg Anton Martin als Assistent an der Bibliothek, im Jahr darauf wurde er erster hauptamtlicher Bibliothekar am Polytechnischen Institut. Unter seiner Leitung arbeiteten bereits drei wissenschaftliche Beamte und drei Diener in der Bibliothek. Der Bestand stellte eine repräsentative Auswahl der naturwissenschaftlichen und technischen Literatur der Zeit dar. 1850 veröffentlichte Martin den ersten Bandkatalog, der 6370 Werke verzeichnet. Die zweite Ausgabe (1868) führt bereits 10.000 Werke an. Im Vorwort des Nachtragsbandes (mit den Nummern 10.001 bis 14.200) erklärt Martin, daß die Bibliothek durch erhöhte Dotation einen reichhaltigen Zuwachs aus allen mathematischen und naturwissenschaftlichen Zweigen erhalten habe sowie mehrere vorzügliche Werke aus dem Gebiete der humanistischen Studien, welche an der technischen Hochschule vorgetragen werden, wie z. B. der Geschichte, der Literaturgeschichte u. der Aesthetik und eine werthvolle Sammlung von Büchern, bestehend aus historischen, philosophischen und naturhistorischen Werken, welche die kais. Akademie der Wissenschaften der Bibliothek zum Geschenke gemacht hat (s. u. 3.2). Zudem konnten aus den Nachlässen des Direktors Georg Haltmeyer (1803-1867) sowie der Professoren Pfeiffer und Jakob Schabus (1825-1867) u. a. Bücher billig erworben werden.

1.5 1891 übernahm die Bibliothek die Durchführung des Schriftentausches für den Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, der seit seiner Gründung 1860 in Vorträgen, die fast alle in den Vereinsschriften veröffentlicht wurden, ein umfangreiches Bild des Fortschritts der Naturwissenschaften vermittelte. Auf diese Weise kamen 140 periodische Publikationen in die Bibliothek, die 1965 ca. 6500 Bde umfaßten. Auch gegenwärtig gelangen sporadisch Periodika durch diesen Tausch an die Bibliothek.

1.6 Die Drucklegung des Kataloges des Wiener Polytechnischen Instituts (1850) fand breite Nachahmung. Nacheinander ließen die technischen Lehranstalten Zürich (1856), Stuttgart (1865), Hannover (1868), Darmstadt (1876), Braunschweig (1880) und München (1881) ihre Bibliothekskataloge drucken. Erst das rasche Anwachsen der Bestände dieser Bibliotheken verhinderte im allgemeinen weitere Drucklegungen. Auch dem seit 1889 an der Wiener Technischen Hochschule (Status seit 1872) amtierenden Bibliotheksdirektor Friedrich Leithe erschien es zweckmäßiger, die Mittel, die ein neuer Katalogdruck erfordern würde, für Neuanschaffungen zu verwenden. Selbst als das Professorenkollegium und das Bibliothekskomitee einen entsprechenden Beschluß faßten, wußte Leithe den Katalogdruck zu verhindern. Die Nachfolger Leithes, August Ritter von Novak (1896- 1899) und Eduard Fechtner (1899-1919), setzten sich vehement für die Drucklegung eines neuen Kataloges ein, die dann von 1901 bis 1907 erfolgte. Bereits nach drei Jahren erschien der erste Nachtragsband, dessen Fortsetzung durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterblieb. 1.2

1.7 Aufgrund des Krieges und der wirtschaftlichen Lage der folgenden Jahre konnte vor allem ausländisches Schrifttum nicht mehr erworben werden. Auch später gelang es kaum, die bei den Zeitschriftenreihen entstandenen Lücken zu schließen. 1923 schritt man an die Drucklegung eines zweiten Nachtrags zum gedruckten Katalog und, dem Beispiel der Nationalbibliothek folgend, an die Erstellung eines Schlagwortkataloges.

1.8 Bedingt durch die steigende Literaturproduktion und die beschränkten Mittel, die für Anschaffungen zur Verfügung standen, konnte der Bedarf an Büchern nicht mehr gedeckt werden, obwohl der jährlich steigende Zuwachs 1933/1934 die Einrichtung eines großes Magazines notwendig machte. Die Abhängigkeit von anderen Bibliotheken wurde immer deutlicher, sodaß man sich mit einem Fernleihdienst behelfen mußte. Nach 1938 ermöglichte eine Erhöhung der Dotation kurzfristig den Ankauf der spärlich erscheinenden neuen Fachliteratur und das Schließen einiger Bestandslücken. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte dem ein Ende.

1.9 Mitte April 1944 begann man mit der Auslagerung der Bibliothek in die Stifte Ardagger und Zwettl sowie in das Schloß Eckartsau. Zurückbehalten (in die untersten Magazine verlagert) wurden nur jene wenigen Werke, die für die Fortdauer der kriegswichtigen Arbeiten auf dem Gebiet der Technik von Belang waren. Am 3. Juli 1945 wurde der Lesesaal wieder eröffnet und Ernst Franz Bösel, der spätere Bibliotheksdirektor der Hochschule für Welthandel, vom Akademischen Senat mit der Rückführung der Bücher beauftragt, die bis zum Sommer 1946 andauerte. Die Werke hatten den Krieg in den Bergungsorten im großen und ganzen unversehrt überstanden.

1.10 In der Nachkriegszeit galt es vor allem, Lücken beim Zeitschriftenbestand aufzufüllen und ausländische Literatur anzukaufen. Auch die Drucklegung des Systematischen Kataloges wurde bald fortgesetzt. 1949 war der zweite Nachtrag vollendet, in den Jahren 1949 bis 1952 wurde der dritte erstellt. Fünf Hefte eines vierten Nachtrags führten den Katalog bis zum Jahr 1950 fort. Der letzte Nachtrag von 1978 verzeichnet die bis 1964/1965 erworbenen Werke. Die Bibliothek der Technischen Universität ist damit österreichweit die einzige Büchersammlung, die einen so weitreichenden gedruckten Katalog vorzuweisen hat.

1.11 Die 1815 mit einem Grundstock von 1000 Bdn gegründete Bibliothek umfaßte 1836 bereits 10.000 Bde. 1851 war dieser Bestand verdoppelt, 1867 verdreifacht, 1876 auf 50.000 Bde angewachsen. 1906 war die Zahl von 100.000 Bdn erreicht, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs stieg sie auf das Doppelte an. 1964 zählte die Bibliothek 286.000 Bde und Ende 1977 363.612 Bde, zu denen noch rund 263.560 Bde der bibliothekarischen Einrichtungen an Instituten kamen, für die seit dem Universitätsorganisationsgesetz von 1975 die Hauptbibliothek zuständig ist. Bis Ende 1991 war der Bestand der Hauptbibliothek auf 524.769 Bde angewachsen, jener der sonstigen bibliothekarischen Einrichtungen der Universität auf 416.760 Bde.

2.1 Schon G. A. Martin (s. o. 1.4) schrieb im Vorwort zur zweiten, vermehrten Auflage des von ihm herausgegebenen ersten Bandkatalogs, daß die Bibliothek keine sogenannten Bibliotheksseltenheiten besitzt; ihr Reichtum besteht in einer würdigen Repräsentanz der modernen technischen und naturwissenschaftlichen Literaturerzeugnisse (s. u. 3.3 ). Auch in späteren Jahren trachtete man, die Literatur aus den Bereichen Naturwissenschaften und Technik möglichst lückenlos zu erwerben.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 524.769 Bdn (Stand 1991) sind 38.333 Titel dem historischen Buchgut zuzuzählen. Sie verteilen sich auf 3 Inkunabeln, 74 Titel aus dem 16. Jh, 208 aus dem 17. Jh, 1630 aus dem 18. Jh und 36.418 aus dem 19. Jh. Die Zahlen wurden anhand des von 1901 bis 1907 erschienenen Systematischen Katalogs ermittelt. Später erworbene Literatur des 16. bis 19. Jhs wurde nicht berücksichtigt, dürfte aber zahlenmäßig nicht sehr ins Gewicht fallen. Es ist anzunehmen, daß der historische Bestand insgesamt rund 40.000 Werke umfaßt.

2.3 Von den Titeln des 16. Jhs sind 18 deutschsprachig, 4 italienisch, 51 lateinisch und einer französisch. Auch bei den Drucken aus dem 17. Jh überwiegt Latein (130), gefolgt von Deutsch (52), Französisch (14), Italienisch (7) und Englisch (2); 3 Werke sind in sonstigen Sprachen verfaßt. Der Anteil lateinischer Titel ist mit 273 auch bei den Werken des 18. Jhs noch relativ hoch; daneben gibt es 983 Titel in deutscher Sprache, 269 in französischer, 31 in englischer, 61 in italienischer und 13 in sonstigen Sprachen. Aus dem 19. Jh liegen 28.435 Titel in Deutsch, 3833 in Französisch, 1830 in Englisch, 1127 in Italienisch, 421 in Latein und 773 in sonstigen Sprachen vor. Bemerkenswert erscheint einerseits die geringe Bedeutung des Englischen bei der Fachliteratur zu den Naturwissenschaften und zur Technik, andererseits das weitgehende Fehlen von Werken in Sprachen der Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie, sieht man von den knapp 1200 Titeln in Italienisch ab.

Systematische Übersicht

2.4 Dem Systematischen Katalog liegt eine Einteilung in 21 Hauptgruppen zugrunde, die mit wenigen Veränderungen bis 1985 (Systematischer Katalog abgebrochen) für die sachliche Erschließung des Bestandes Gültigkeit hatte.

2.5 Die Gruppe Allgemeines umfaßt 394 Titel, die sich auf zyklopädische Werke (96 Titel), periodische Publikationen vermischten Inhalts (57), Akademieschriften (191) und Miscellanea (50) verteilen. Die literarisch-bibliographische Gruppe enthält allgemeine Werke zur Literaturkunde und Geschichte der Wissenschaften sowie Bibliographien (193 Titel), außerdem 281 Titel zum Bibliotheks- und Archivwesen.

2.6 Innerhalb der Literatur zu den mathematischen Wissenschaften tfallen 1800 Titel auf Allgemeines und Mathematik im engeren Sinn, 1268 auf die Geometrie. Die Geodäsie ist mit 694 Titeln vertreten. Zu den 845 Werken der Astronomie zählen 2 Inkunabeln, Alphonsus' X. (rex Castiliae) mit handschriftlichen Notizen des Tycho de Brahe versehene Tabule astronomice (Venedig 1492) und Regiomontanus' Tabulae directionum (Augsburg 1490).

2.7 436 Titel gibt es zur Naturwissenschaft im allgemeinen. Die Bestandsgruppe der physikalisch-chemischen Wissenschaften weist 1829 Titel zu Meteorologie und Erdmagnetismus sowie zur Physik auf, weiters 805 Titel zur Elektrizitätslehre und Elektrotechnik sowie 1606 zur Chemie. Im Bereich der Beschreibenden Naturwissenschaften sind 1508 Titel zur Mineralogie und Geologie vorhanden, 886 zur Botanik sowie 1089 zu Zoologie, Anthropologie, vergleichender und menschlicher Anatomie, Physiologie und Entwicklungslehre.

2.8 233 Titel widmen sich den technischen Wissenschaften im allgemeinen, 2397 der chemischen Technologie, 1145 der mechanischen Technologie. 694 Titel betreffen die Bildende Kunst sowie Kunstgewerbe und Ornamentik. 507 Titel sind dem Bauwesen im allgemeinen zugezählt, 1742 der Hochbaukunde und Architektur.

2.9 Die Bau-Ingenieurwissenschaften sind mit 1403 Titeln zum Erd-, Grund- und Tunnelbau sowie zum Straßen- und Eisenbahnbau vertreten, ferner mit 1172 Titeln zum Wasser- und Brückenbau. 1705 Titel sind zur Mechanik und Maschinenkunde verzeichnet. Auf die Kriegswissenschaften, das Seewesen und den Schiffbau sowie die Flugtechnik entfallen insgesamt 500 Titel. 712 Werke behandeln Bergbau und Hüttenkunde, 1241 die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei sowie Hauswirtschaft.

2.10 1148 Titel zu den Handelswissenschaften sowie zum Verkehrs- und Versicherungswesen verteilen sich auf die Bereiche Handel und Verkehr, allgemeine Warenkunde, Münz-, Maß- und Gewichtskunde, kaufmännisches Rechnen, Buchhaltung und kaufmännische Korrespondenz, Bank- und Kreditwesen, Versicherungswesen und politische Arithmetik. Die Literatur zu den Rechtswissenschaften und politischen Wissenschaften ergibt 2447 Titel, jene zur Gruppe Medizinische Wissenschaften (Pharmazie, Balneologie, Toxikologie, Hygiene und Rettungswesen) 1037.

2.11 Zur Pädagogik liegen 1018 Titel vor, zur Religionswissenschaft und Philosophie 725, darunter Boethius' Opera (Venedig 1497-1499). 1214 Titel betreffen Sprachwissenschaft, Literatur sowie Theater und Musik. Im Bereich der Geographisch-historischen Wissenschaften entfallen 1645 Titel auf Geographie und Topographie, 1406 auf Geschichte und Biographien. 615 Titel beschäftigen sich mit dem Ausstellungswesen.

Sondersammlungen

2.12 Schulprogramme. Seit seiner Gründung sammelte das Polytechnische Institut Schulprogramme technischer Lehranstalten, vor allem aus dem Gebiet der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Sie sind in der Regel bis 1917/1918 vorhanden. Von insgesamt rund 17.000 Schulprogrammen stammen ca. 30 Prozent aus dem 19. Jh. Auf die darin häufig veröffentlichten wissenschaftlichen Beiträge finden sich im Systematischen Katalog Verweisungen, die aber bei der Titelauszählung nicht berücksichtigt wurden. Auch Vorlesungsverzeichnisse der wichtigsten technischen Universitäten und Hochschulen Europas zählen zu dieser Sammlung und werden laufend ergänzt.

2.13 Rara-Sammlung. Für die Einrichtung einer Rara-Sammlung wurde im neuen Bibliotheksgebäude räumlich vorgesorgt, doch konnte mangels verfügbarer Arbeitskraft noch nicht mit der Aussonderung der Rara aus dem Bestand begonnen werden. Besonders wertvolle Werke werden in einem Tresor verwahrt. Inzwischen sind bereits Vorkehrungen getroffen, die bis 1800 erschienenen Werke im Rara-Magazin aufzustellen.

2.14 Porträtsammlung. Sie enthält in zwei Kassetten rund 300 Porträts von sehr unterschiedlicher Qualität (von der Porträtlithographie bis zum Foto). Die Porträts zeigen überwiegend Professoren des ehemaligen Polytechnischen Instituts, Naturwissenschaftler und Techniker.

2.15 Bibliothek des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines. Diese der Technischen Universität als Leihgabe übertragene traditionsreiche Büchersammlung weist schwerpunktmäßig Literatur zum Bauwesen und zur Architektur auf. Besonders unter den ältesten Beständen findet sich eine Reihe von Werken, die in der Universitätsbibliothek nicht vorhanden sind. Vor der Übergabe an die UBTUW war die Bibliothek in ungeeigneten Kellerräumen des Vereinshauses untergebracht, zudem wurde die ca. 30.000 Bde (davon rund 8000 bis 1900 erschienen) umfassende Sammlung jahrzehntelang nicht bibliothekarisch betreut. Die Bücher wurden nach ihrer Übersiedlung gereinigt und in der ursprünglichen Ordnung nach Numerus currens aufgestellt. Aus Platzgründen stehen nur die neueren Bücher (Zugang etwa 1951 bis 1974) im Freihandbereich. Von den Zeitschriftenbeständen übernahm man die an der UBTUW nicht vorhandenen Titel bzw. Bände.

2.16 Bibliothek des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik. Auch diese rund 6000 Bde umfassende Büchersammlung ist eine Leihgabe. Da es sich bei der Elektrotechnik um eine junge Disziplin handelt, weist die Bibliothek nur sehr wenige Bücher aus dem 19. Jh auf. Obwohl der Bestand aufgrund der zweckmäßigeren Unterbringung besser erhalten ist als jener des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins, bestehen über seine Vollständigkeit berechtigte Zweifel. Die Bücher müßten mit dem vorhandenen Zettelkatalog kollationiert werden. Es ist anzunehmen, daß es überwiegend Dubletten zu den Beständen der UBTUW sind.

2.17 Normensammlung. 1957 konnte die Universitätsbibliothek das gesamte DIN-Normenwerk erwerben, das seither laufend ergänzt wird. Auch alle Ö-Normen werden laufend angeschafft, sodaß weit über 500.000 Normenblätter zur Verfügung stehen. Auch die einschlägigen Richtlinien des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik, die ÖVE-Vorschriften und die VDI-Richtlinien liegen in der Bibliothek als wichtige Behelfe auf.

2.18 Privilegiensammlung. Die ursprünglich 5815 Stück (davon rund 60 in Verlust geraten) enthaltende Sammlung von Privilegien (Vorläufer der heutigen Patente) wurde 1951 vom Rektorat der damaligen Bibliothek der Technischen Hochschule zur Betreuung übergeben, da ihre Benützung nur sehr erschwert möglich war. Seit Bezug des neuen Bibliotheksgebäudes 1987 wird die Sammlung vom Universitätsarchiv verwaltet. In der Bibliothek sind Duplikate der Zettelkataloge vorhanden, sodaß Erstauskünfte gegeben werden können. Die Objekte sind aber ausschließlich im Universitätsarchiv benützbar.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Neuer Katalog

[Autorenkatalog in Zettelform, nach PI; verzeichnet Werke ab Erscheinungsjahr 1931 bis 1989; seither werden alle Neuerwerbungen, unabhängig vom Erscheinungsjahr, im Online-Katalog nach RAK-WB erfaßt; 1991 verfilmt, in 175 Mikrofiches vorliegend, 222.017 Einträge inklusive Verweisungen]

Autorenkatalog der an den Instituten bereitgestellten Bestände

[Zettelkatalog, nach PI; verzeichnet den Bücherzugang an den Institutsbibliotheken von 1978 bis 1989; Neuerwerbungen werden im Online-Katalog nach RAK-WB erfaßt]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, enthält die Zugänge von 1965 bis 1985]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, für Erwerbungen des Zeitraums 1931 bis 1989]

Fortsetzungskatalog

[in Zettelform; erfaßt Zeitschriften, Serien und nicht abgeschlossene mehrbändige Werke; 1989 abgebrochen]

OPAC

[seit 1989 ist die UBTUW mit dem automatisierten Bibliotheksverwaltungssystem BIBOS ausgestattet, alle Neuzugänge werden seither nach RAK-WB katalogisiert und sind online abfragbar. Bereits vorhandene maschinenlesbare Daten wurden automatisch übernommen und alle in den Freihandbereichen stehenden Bücher nach Hausregeln (Kurztitel) erfaßt, sodaß gegenwärtig mehr als 125.000 Datensätze online verfügbar sind]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Autorenkatalog für die Bibliothek des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Autoren- und Schlagwortkatalog zur Privilegiensammlung

[1952 erstellte Zettelkataloge]

Bibliothek des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins:

Katalog der Bibliothek des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines in Wien. Wien 1914

[gedruckter Bandkatalog mit fünf Nachtragsbänden; verzeichnen Zugänge bis 1941]

Autorenkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln; verzeichnet Zugänge von 1951 bis 1978]

3.3 Historische Kataloge

Autorenkatalog

[hschr. Bandkatalog, nach hauseigenen Regeln erstellt von Johann Philipp Neumann]

Autorenkatalog

[1826 in Zettelform angelegt, als Ordnungswort wurde der Name des Verfassers, bei anonymen Werken das erste Substantiv im Nominativ oder, falls kein Nominativ vorkam, das erste Wort des Sachtitels bestimmt; die Quartblätter im Format 24,2 mal 18,8 wurden in Holzkästchen verwahrt, heute befinden sie sich in Stahl-Ladenschränken]

Alter Katalog

[hschr. Autorenkatalog, verzeichnet alle zwischen 1815 und 1986 erworbenen Monographien, Serien, Zeitschriften und Landkarten, die vor 1931 erschienen sind; von einigen fortlaufenden Werken wird auf den Fortsetzungskatalog verwiesen, der bis 1989 geführt wurde. Der Katalog dürfte nach jenen Prinzipien angelegt worden sein, die in Ferdinand Grassauers Handbuch für Universitäts- und Studienbibliotheken (1883) im Kapitel Hinweise für die Beschreibung des Bibliotheksbestandes angeführt sind. Der Alte Katalog wurde 1989 verfilmt und liegt in 273 Mikrofiches vor.]

Martin, Georg Anton: Katalog der Bibliothek des k.k. polytechnischen Instituts. Wien 1850

[systematisch geordneter Bandkatalog; zweite, neu geordnete und vermehrte Auflage Wien 1868; erster Nachtrag zum Hauptkatalog Wien 1873]

Systematischer Katalog der Bibliothek der K.K. Technischen Hochschule in Wien. Wien 1901-1907

[gedruckter Bandkatalog mit mehreren Nachträgen, die alle Zugänge bis 1964/1965 verzeichnen; die Systematik geht auf den Bibliotheksdirektor des Polytechnischen Instituts, Georg Anton Martin, zurück. Wissenschaftssystematisch erweitert durch seinen Nachfolger, Friedrich Leithe, blieb diese Systematik, von einigen Modifikationen abgesehen, auch für die nachfolgenden Ausgaben erhalten.]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, begonnen 1923 unter Bibliotheksdirektor Theodor Strastil von Strassenheim, geführt bis 1930]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Der die Bibliothek betreffende Schriftverkehr von der Gründung des Polytechnischen Instituts bis 1885 befindet sich im Universitätsarchiv der Technischen Universität, für die Jahre ab 1886 in der Bibliothek. Zudem sind in der Bibliothek alle Repertorien und Inventare vorhanden.

4.2 Darstellungen

Fechtner, Eduard: Die Bibliothek. In: Die K.K. Technische Hochschule in Wien 1815-1915. Hrsg. vom Professorenkollegium. Wien 1915, S. 602-609

Neumann, Johann Philipp: Geschichtliche Darstellung des vorzüglichsten die Bibliothek am k.k. polytechnischen Institute in Wien Betreffenden. Wien 1843

Ritzer, Walter: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien. Bericht über Zustand und Benützung der Bibliothek für das Jahr 1965 bis 1976. Wien 1965-1977

Ritzer, Walter: Die Bibliothek der Technischen Hochschule in Wien. In: Heinrich Sequenz (Hrsg.): 150 Jahre Technische Hochschule in Wien. 1815-1965. 2 Bde. Wien 1965 [Bd 2, S. 450-475, liegt auch als Sonderdruck vor: Die Bibliothek der Technischen Hochschule in Wien. Wien 1965, darin Zitat Neumann, s. o. 1.3)

Stickler, Michael: Die Bibliothek der Technischen Hochschule Wien. In: Der öffentlich Bedienstete 9 (1958) S. 13 f.

Wawrosch, Josef: Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien 1965-1987. In: Josef Wawrosch (Hrsg.): Festschrift zur Eröffnung des neuen Gebäudes der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien. Wien 1988, S. 47-66 (Biblos-Schriften, 145)

Wawrosch, Josef: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien. 1977-1991. Bericht. Wien 1978-1992

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Auswahlliste der Neuerwerbungen. 1957-1989. Wien 1957-1989

Bücher-Zuwachsverzeichnis der Bibliothek der Technischen Hochschule in Wien. 14 Bde. Wien 1945-1956

Die Dissertationen der Technischen Hochschule in Wien aus den Jahren 1901-1953. Wien 1955 (Abhandlungen des Dokumentationszentrums für Technik und Wirtschaft, 26)

Die Dissertationen der Technischen Hochschule Wien aus den Jahren 1953-1965. Wien 1967

Grünner, Alois: Die Privilegien der Technischen Hochschule in Wien. Wien 1953 (Abhandlungen des Dokumentationszentrums für Technik und Wirtschaft, 20)

Stebegg, Karl (Hrsg.): Diplomarbeiten der TU Wien. Neuzugänge. Wien 1982-1989

Stebegg, Karl (Hrsg.): Zugangsliste der Dissertationen. Wien 1979-1988

Verzeichnis der laufend gehaltenen Zeitschriften. 1965, 1968, 1976, 1981, 1983, 1986. 6 Bde. Wien 1965-1986

Zuwachs-Verzeichnis der Bibliothek. 3 Bde. Wien 1887-1890

Stand: März 1993

Josef Wawrosch


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.