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 ThULB: Bestandsgeschichte; Bestandsbeschreibung 2.1 -2.28
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 ThuLB 5:Kataloge, Quellen

Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek 2.286 - 2.454

2. BESTABDSBESCHREIBUNG

Mineralogia

2.286 Johann Georg Lenz (1748-1832), seit 1794 erster außerordentlicher Professor für Mineralogie, begründete 1796 die Sozietät für die gesamte Mineralogie zu Jena, die als Großherzoglich Sächsische Gesellschaft für Mineralogie, Geognosie und Petrefaktologie bis in die achtziger Jahre des 19. Jhs fortbestand. Lenz betreute auch das Museum mineralogico-zoologicum Magniducale. Während seiner Zuständigkeit nahmen die mineralogischen Sammlungen, das erste Museum dieser Art in Europa, einen beachtlichen Umfang an. Sie wurden 1802 durch die Sammlung des russischen Diplomaten Dimitrij Alexejewitsch von Gallitzin (1738-1803), 1810 durch den Ankauf der Mineraliensammlung des Ilmenauer Bergrats Johann Karl Wilhelm Voigt, eines namhaften Fachschriftstellers, und 1816 durch das Mineralienkabinett des Meininger Geheimrats Johann Ludwig Heim erweitert. In der Gesellschaftsbibliothek wurde das begleitende Schrifttum zusammengefaßt.

2.287 Sammlungen und Bibliothek wurden durch Goethe ihres " großen praktischen Nutzens wegen", und um " darin ein Dokument über die Bildung der Urwelt zu finden", gefördert. Lenz und Goethe waren Anhänger der Lehre Abraham Gottlob Werners (1749-1817), der an der Freiberger Akademie Mineralogie lehrte. Nach dem Tode von Lenz ging 1832 der Lehrauftrag für Mineralogie an Gustav Suckow (1803-1867), unter seinem Nachfolger (1856) Ernst Erhard Schmid (1815-1885) wurde um 1859 die Gesellschaftsbibliothek an die Universitätsbibliothek gegeben, wo sie geschlossen aufgestellt wurde.

2.288 Eigenständigkeit und Zusammensetzung der Bestandsgruppe Mineralogia (" Min.") tragen wohl auch dem Umstand Rechnung, daß sich um 1780 die Beschäftigung mit der Mineralogie am Weimarer Hofe und im Bürgertum großer Beliebtheit erfreute. Die Bestandsgruppe besteht aus den Abteilungen (I) Geschichte, Systeme, Länder, Geologie und Metallurgie und (II) Bibliothek der Mineralogischen Gesellschaft. Sie umfaßt 5257 Titel: 16. Jh 39, 17. Jh 160 (3 Prozent), 18. Jh 1069 (20,3 Prozent), 19. Jh 3959 (75,2 Prozent); o. J. 40. In deutscher Sprache liegen 3255 Titel vor (61,8 Prozent; 16. Jh 9, 17. Jh 38, 18. Jh 689, 19. Jh 2497; o. J. 22), in Englisch 553 (10,5 Prozent; 18. Jh 11, 19. Jh 542), in Französisch 539 (10,2 Prozent; 17. Jh 3, 18. Jh 80, 19. Jh 440; o. J. 16), in Latein 457 (8,7 Prozent; 16. Jh 30, 17. Jh 107, 18. Jh 254, 19. Jh 65; o. J. einer) und in weiteren Sprachen 463 (17. Jh 12, 18. Jh 35, 19. Jh 415; o. J. einer).

2.289 In der Sachgruppe I, der ursprünglich für die Mineralogie geschaffenen Systematikgruppe, sind 2854 Titel (54,2 Prozent; 16. Jh 4, 17. Jh 28, 18. Jh 118, 19. Jh 2687; o. J. 17) enthalten; 264 kamen durch die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Gesellschaft in den Bestand. Vorhanden sind zahlreiche Hand- und Lehrbücher, aber auch kleinere Abhandlungen und Dissertationen zur Mineralogie, zur Geologie, zum Bergbau und zur Gewässerkunde.

2.290 Im Bestand sind Georg Agricola, Bermannus sive de re metallica (Leipzig 1546), Die New gegebene Bergkfreyheit uber die Vichtelbergischen Ertzgebirge (Zwickau 1550), Johann Jacob Scheuchzer, Helvetiae Stoicheiographia, Orographia et Oreographia (Zürich 1716), Hydrographia helvetica (Zürich 1717) und Meteorologia et Oryctographia helvetica (Zürich 1718), Jacob Leupold, Prodromus bibliothecae metallicae (Wolfenbüttel 1732), Casimir Christoph Scedel, Erz-Stüffen und Berg-Arten mit Farben genau abgebildet (Nürnberg 1753) durch Johann Michael Seligmann, Johann Ernst Immanuel Walch, Das Steinreich (Halle 1762-1764), Johann Gottlieb Korn, Bericht vom Bergbau (Leipzig 1772) und Jean-Baptiste Louis de Romé de l'Isle, Versuch einer Crystallographie (Greifswald 1777).

2.291 Noch als Magister erarbeitete Johann Georg Lenz die Tabellen über die Versteinerungen zum ersten Unterricht (Jena 1780), denen später der Versuch einer vollständigen Anleitung zur Kenntniss der Mineralien (Leipzig 1794) folgte. Vorhanden sind unter den älteren Werken Bergbaukunde (Bd 2, Leipzig 1790), Aubin-Louis Millin, Mineralogie des Homer (Königsberg und Leipzig 1793), hrsg. von Friedrich Theodor Rink, August Johann Georg Carl Batsch, Übersicht der Kennzeichen zur Bestimmung der Mineralien und kurze Darstellung der Geologie (Jena 1796) und dessen Analytische Tabellen über die Arten der Mineralien (Jena 1799), Johann Friedrich Heinrich Schwabe, Historische Nachricht von der Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena (Jena 1801) und dessen Einleitung in die Geschichte der Mineralogie (Jena 1803), Johann Carl Wilhelm Voigt, Versuch einer Geschichte der Steinkohlen, der Braunkohlen und des Torfes (Teil 1, Weimar 1802) und seine Mineralogische Reise nach den Braunkohlenwerken und Basalten in Hessen (Weimar 1802).

2.292 Die Bibliothek der Mineralogischen Gesellschaft (Sachgruppe II) umfaßt 2413 Titel (45,8 Prozent; 16. Jh 35, 17. Jh 132, 18. Jh 951, 19. Jh 1272; o. J. 23), die einheitlich als ockerfarbene oder hellgrüne Pappbände gebunden und mit orangefarbenen Rücken- und Signaturenschildchen versehen sind. Ein Teil der Schriften geht auf das Herzogliche Museum zurück, ein anderer Teil wurde durch die Gesellschaft erworben oder von Gesellschaftsmitgliedern gestiftet. Sie erschienen vornehmlich zwischen 1770 und 1830. Schon vor 1859, als die Bibliothek von der Universitätsbibliothek übernommen wurde, war die Erwerbungstätigkeit zum Erliegen gekommen.

2.293 Vorhanden sind aus dem 17. Jh BergkOrdnung (Kassel 1616) des Landgrafen Moritz von Hessen, Johann Mathesius, Sarepta, darin von allerley Bergwerck und Metallen ... (Leipzig 1619), Thomas Nicols, Edelgestein-Büchlein (Hamburg 1675), und Georg Caspar Kircier, Hoffnung besserer Zeiten Durch das Edle Bergwerck (Wittenberg 1698). Im 18. Jh erschienen Georg Anton von Volkmann, Silesia subterranea (Leipzig 1720), Johann Joachim Becher, Mineralisches ABC (Nürnberg und Altdorf 1723), John Woodward, Physicalische Erd-Beschreibung oder Versuch einer natürlichen Historie des Erdbodens (Erfurt 1746), Johan[n] Gottschalk Wallerius, Mineralogie, oder Mineralreich von Ihm eingeteilt und beschrieben (Berlin 1750), Caspar Neumann, Chymia medica dogmatico-experimentalis (Züllichau 1756), Franz Ludwig von Cancrin, Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke (Frankfurt a. M. 1767), Johann Samuel Schröter, Lithographische Beschreibung der Gegenden um Thangelstedt und Rettewitz (Jena 1768), von ihm ist auch ein Lithologisches Real(- und Verbal)lexikon (Berlin 1772-1784) im Bestand. Weiter finden sich Johann Christoph Adelung, Mineralogische Belustigungen (Leipzig 1768-1771), Jacob Theodor Klein, Probe einer Beschreibung und Abbildung der in der Danziger und umliegenden Gegend befindlichen Versteinerungen (Nürnberg 1770), Johann Thaddäus Anton Peithner, Erste Gründe der Bergwerkswissenschaften (Prag 1770) und Abraham Gottlob Werner, Von den äußeren Kennzeichen der Mineralien ([Freiberg] 1774).

2.294 Aus dem 19. Jh liegen Titel vor wie Franz Güssmann, Über die Steinregen ( Wien 1803), Christian Carl André, Anleitung zum Studium der Mineralogie für Anfänger ( Wien 1804), Georg Agricola, Mineralogische Schriften (Freiberg 1806-1812), Benedikt Franz Johann Hermann, Die Wichtigkeit des russischen Bergbaues (St. Petersburg 1810), Antoine Marie Héron de Villefosse, De la richesse minérale (Paris 1810-1819), Westfalen betreffend, Giovanni Battista Brocchi, Memoria mineralogica sulla valle di Fassa (Mailand 1811) und Johann Georg Ludolph Blumhof, Versuch einer Encyklopädie der Eisenhüttenkunde (Gießen 1816-1821).

2.295 Unter den Zeitschriften beider Abteilungen finden sich Journal für die Liebhaber des Steinreichs und Konchyliologie (Bd 1-6, 1773-1780), hrsg. von Johann Samuel Schröter, Magazin der Bergbaukunde (Bd 1-5, 1785-1788), Freiberger Bergmännisches Journal (Bd [1]-6, 1788-1793/94) und Neues Bergmännisches Journal (Bd 1-3, 1795-1802), Mineralogisches Taschenbuch (Bd 1-2, 1798-1799), entworfen von Johann Georg Lenz, Allgemeines Journal der Chemie (Bd 1-10, 1798-1803) und Neues allgemeines Journal der Chemie (Jg. 1-3, 1803-1806), Schriften der Herzoglichen Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena (Bd 1-3, 1804-1811) und Neue Schriften ... (Bd 1-2, 1823-1825), Teutschland geognostisch-geologisch dargestellt (Bd 1-7, 1821-1831), Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde (Bd 1-8, 1829-1834/35), Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde (Jg. 1-3, 1830-1832) und Neues Jahrbuch ... (ab Jg. 1833), Jahrbuch der (Kaiserlich-Königlichen) Geologischen Reichsanstalt (später Bundesanstalt) Wien (Jg. 1, 1850 ff.) und deren Verhandlungen (1867 ff.), Abhandlungen der Schweizerischen Paläontologischen Gesellschaft (Vol. 1, 1874 ff.), Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie (Bd 1, 1877 ff.), Annual Report, United States Geological Survey (Vol. 2, 1880/81 ff.) und Giornale di mineralogia (Vol. 1-5, 1890-1894). Zoologia

2.296 Die Bestandsgruppe Zoologia (" Zool.") setzt sich aus 6 Sachgruppen und den beiden Abteilungen (A) Allgemeine Zoologie, und (B) Bibliothek des Zoologischen Museums zusammen. Bei der zweiten handelt es sich um ältere, bis ungefähr um die Mitte der achtziger Jahre des 19. Jhs erschienene Literatur (632 Titel), die geschlossen in der Zweigbibliothek Zoologie aufgestellt ist (s. Eintrag dort). 318 Titel gelangten durch die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Gesellschaft, 287 Titel aus dem Besitz des Botanikers und Mediziners Friedrich Sigismund Voigt (1781-1850) und 194 Titel über das Britische Museum in die Bestandsgruppe.

2.297 Die Bestandsgruppe enthält ohne " Zool. B" 3796 Titel: 16. Jh 51 (1,3 Prozent), 17. Jh 154 (4,1 Prozent), 18. Jh 642 (16,9 Prozent), 19. Jh 2918 (76,9 Prozent); o. J. 31. Hiervon sind 1955 Titel (51,5 Prozent; 16. Jh 12, 17. Jh 14, 18. Jh 326, 19. Jh 1580; o. J. 23) in deutscher Sprache, 574 (15,1 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 11, 19. Jh 560; o. J. einer) in Englisch, 543 (14,3 Prozent; 16. Jh 39, 17. Jh 129, 18. Jh 204, 19. Jh 169; o. J. 2) in Latein, 444 (11,7 Prozent; 17. Jh 2, 18. Jh 46, 19. Jh 392; o. J. 4) in Französisch und 280 (7,4 Prozent; 17. Jh 7, 18. Jh 55, 19. Jh 217; o. J. einer) in weiteren Sprachen.

2.298 Die Sachgruppe (I) Quadrupedes enthält 228 Titel (6 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 36, 18. Jh 113, 19. Jh 75; o. J. einer), u. a. Caspar Horn, Elephas, Das ist: Historischer unnd philosophischer Discurs von dem grossen Wunderthier, dem Elephanten (Nürnberg 1629), Edward Tyson, Orang-Outang sive Homo Sylvestris (London 1699), Georg Christoph Petri von Hartenfels, Elephantographia curiosa (Erfurt 1715), Die Natürliche Historie des Nashorns (Nürnberg 1747), George Louis Leclerc de Buffon, Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere (Berlin 1772-1798) und Thomas Pennant, History of Quadrupeds (London 1781).

2.299 In der Sachgruppe (II) Vögel sind 254 Titel (6,7 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 21, 18. Jh 65, 19. Jh 164; o. J. 3) enthalten, die den Gruppen Allgemeines, Länder, Physiologie und Miscellen zugeordnet sind. Hervorzuheben sind Petrus Texel, Phoenix visus et auditus (Amsterdam 1706) und Johann Michael Seligmanns Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel (Nürnberg 1749-1776).

2.300 Die Sachgruppe (III) Amphibien umfaßt 92 Titel (2,4 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 5, 18. Jh 15, 19. Jh 70; o. J. einer), darunter August Johann Rösel von Rosenhof, Die natürliche Historie der Frösche hiessigen Landes (Nürnberg 1758) und Johannes Wagler, Descriptiones et icones Amphibiorum (München [ u. a.] 1828-1833).

2.301 Die Sachgruppe (IV) Fische zählt 152 Titel (4 Prozent; 16. Jh 15, 17. Jh 4, 18. Jh 37, 19. Jh 92; o. J. 4). Vorhanden sind u. a. Guillaume Rondelet, Libri de piscibus marinis (Lyon 1554-1555), Francis Willughby, De historia piscium libri quatuor (Oxford 1686), Johann Gottfried Richters, Ichthyotheologie (Leipzig 1754), Alexander Monro, The structure and physiology of fishes (Edinburgh 1785), Icones piscium Austriae indigenorum ( Wien 1785-1794) von Carl von Meidinger und Louis Agassiz' Monographie des poissons fossiles (Neuchatel 1844-1845).

2.302 Die Sachgruppe (V) Insekten ist mit 656 Titeln (17,3 Prozent; 17. Jh 18, 18. Jh 176, 19. Jh 456; o. J. 6) am umfangreichsten. Anzuführen sind als Beispiele Johann Leonhard Frisch, Beschreibung von allerley Insecten in Teutsch-Land (Berlin 1720-1730); René Antoine Ferchault de Réaumur, Mémoires pour servir à l'histoire des insectes (Paris 1734-1742); Jan Swammerdam, Biblia naturae sive historia insectorum (Leiden 1737-1738), hrsg. von Herman Boerhaave, 1735 für die Akademische Bibliothek durch eine Gruppe von 20 Promovenden erworben; Systematisches Verzeichniß der Schmetterlinge der Wienergegend ( Wien 1776), hrsg. von einigen Lehrern am Wiener Theresianum; Pieter Cramer, De uitlandsche kapellen voorkomende in de drie waereld-deelen Asia, Africa en America (Amsterdam und Utrecht 1779-1791); Christiaan Sepp, Betrachtung der Wunder Gottes in den am wenigsten geachteten Geschöpfen oder Niederländische Insekten (Teil 1, Stück 1-5, Leipzig 1783-1787); Archives de l'histoire des insectes (Winterthur 1794), hrsg. von Johann Kaspar Fuessli und Georg Wolfgang Panzer, fortgesetzt von Gottlieb August Herrich-Schäffer.

2.303 In der Sachgruppe (VI) Conchylien und Würmer sind 415 Titel vorhanden (10,9 Prozent; 17. Jh 22, 18. Jh 109, 19. Jh 278; o. J. 6) vorhanden, darunter Martin Listers Historiae sive Synopsis methodicae Conchyliorum (London 1685-1692), Index testarum conchyliorum (Florenz 1742) von Nicolaus Gualtherus; Conchyliotheca oder Sammlung von Muscheln und Schnecken (Nürnberg 1748) von Friedrich Christian Lesser und dessen Testaceo-Theologia (Leipzig 1756); weiterhin Neues systematisches Conchylien-Cabinet (Nürnberg 1769-1788) von Friedrich Heinrich Wilhelm Martini u. a. sowie Johann Samuel Schroeter, Einleitung in die Conchylienkenntniß nach Linné (1783-1784). Unter den Periodika finden sich die Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie (Bd 1, 1849 ff.) und das Zoologische Centralblatt (Jg. 1, 1794/95 ff.).

2.304 Die Abteilung Allgemeine Zoologie (" Zool. A") enthält 1999 Titel (52,7 Prozent; 16. Jh 31, 17. Jh 48, 18. Jh 127, 19. Jh 1783; o. J. 10), die in (a) Alte Literatur, (b) Zoologische Systeme, (c) Lexika, (d) Museum, (e) Verschiedene Länder, (f) Physiologie, (g) Vermischte Literatur und (h) Biblische Zoologie aufgeschlüsselt sind. Im Bestand finden sich Aristoteles, Historia de animalibus (Toulouse 1619); von Conrad Gesner u. a. Historia animalium (Zürich 1551-1587), sein Fischbuch (Zürich 1575), Vogelbuch (Zürich 1582) und Thierbuch (Zürich 1583), auch in späteren Ausgaben; Friedrich Christian Lesser, Insecto-Theologia (Frankfurt und Leipzig 1738); Johann Heinrich Zorn, Petino-Theologie oder Versuch, die Menschen durch nähere Betrachtung der Vögel zur Bewunderung ... ihres Schöpffers aufzumuntern (Pappenheim 1742-1743); Johann Daniel Meyer, Angenehmer und nützlicher Zeit-Vertreib mit Betrachtung curioser Vorstellungen allerhand kriechender, fliegender und schwimmender Thiere (Nürnberg 1748-1756); Jan Jonston, Theatrum universale omnium animalium quadrupedum (Heilbronn 1755-1767); Thomas Pennant, Zoologica Britannica = Brittische Thiergeschichte (Augsburg 1771); Peter Simon Pallas, Naturgeschichte merkwürdiger Thiere (Berlin und Stralsund 1778-1779) sowie Otto Frederik Müller, Zoologica Danica (Kopenhagen 1788-1806). Botanica

2.305 Die in 11 Sachgruppen untergliederte Bestandsgruppe (" Bot.") übernahm u. a. 518 Titel aus dem Nachlaß des Botanikers und Mediziners Friedrich Sigismund Voigt (1781-1850), 412 Titel von der Großherzoglichen Botanischen Gesellschaft und 137 Titel von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.

2.306 Die Gruppe zählt 4492 Titel: 16. Jh 117 (2,6 Prozent), 17. Jh 296 (6,6 Prozent), 18. Jh 999 (22,2 Prozent), 19. Jh 3052 (68 Prozent); o. J. 28 Titel. In deutscher Sprache sind 2349 Titel (52,3 Prozent; 16. Jh 18, 17. Jh 23, 18. Jh 310, 19. Jh 1986; o. J. 12), in Latein 1424 (31,7 Prozent; 16. Jh 90, 17. Jh 236, 18. Jh 593, 19. Jh 498; o. J. 7), in Französisch 369 (8,2 Prozent; 17. Jh 11, 18. Jh 47, 19. Jh 304; o. J. 7) und weiteren Sprachen 219 (4,9 Prozent; 16. Jh 9, 17. Jh 21, 18. Jh 35, 19. Jh 153; o. J. einer).

2.307 Die Sachgruppe I enthält Literatur zur Botanik allgemein, zu ihrer Methode und Geschichte, zur Alten Botanik (Ausgaben, Versionen, Kommentare), ingesamt 190 Titel (4,2 Prozent; 16. Jh 11, 17. Jh 8, 18. Jh 20, 19. Jh 151), darunter Theophrastus, De historia plantarum libri 10 (Amsterdam 1644) und Albrecht von Haller, Bibliotheca botanica (Zürich 1771-1772).

2.308 Die Sachgruppe II umfaßt " botanische Werke, gesammelte Werke, Festschriften", vor allem Kräuterbücher in verschiedenen Ausgaben (von denen jeweils nur eine angegeben wird), insgesamt 727 Titel (16,2 Prozent; 16. Jh 84, 17. Jh 84, 18. Jh 196, 19. Jh 359; o. J. 4). Vorhanden sind u. a. Otto Brunfels, Herbarum vivae eicones (Straßburg 1530), Eucharius Rößlin, Kreutterbuch von allem Erdgewächs (Frankfurt a. M. 1533), Das kreüterbuch Oder Herbarius (Augsburg 1534), Theoderich Dorsten, Botanicon (Frankfurt a. M. 1540), Leonhart Fuchs, De historia stirpium commentarii insignes (Basel 1542) und dessen New Kreuterbuch (Basel 1543) sowie Plantarum effigies (Lyon 1551), Pietro Andrea Matthioli, New Kreuterbuch (Prag 1563), Rembert Dodoens, Cruydeboeck (Antwerpen 1563), Hieronymus Bock, Kräutterbuch (Straßburg 1572 ), Adam Lonicerus (Lonitzer), Kräuterbuch (Frankfurt a. M. 1573), Petrus Pena und Matthias de l'Obel, Nova stirpium adversaria (Antwerpen 1576), Johann Thal, Sylva Hercynia (Frankfurt a. M. 1588), die erste Flora des Thüringer Waldes, Jacobus Theodorus (Tabernaemontanus), Neuw Kreuterbuch (Frankfurt a. M. 1588-1591) und dessen Neuw vollkommentlich Kreuterbuch (Frankfurt a. M. 1613). Ferner sind vorhanden Jacques Daléchamps, Histoire générale des plantes (Lyon 1615), Johann Bauhin und Johann Heinrich Cherler, Historia plantarum universalis (Zürich 1650-1651; Stifter Günther Rolfinck), Jakob Breyn, Prodromus fasciculi rariorum plantarum (Danzig 1680), August Quirinus Rivinus, Introductio generalis in rem herbariam (Leipzig 1690) sowie Leonardus Plukenetius, Opera omnia botanica (London 1691-1720). Aus dem 18. Jh finden sich Abraham Munting, Phytographia curiosa (Amsterdam und Leiden 1702), Elizabeth Blackwell, A curious Herbal (London 1739) und Vermehrtes und verbessertes Blackwellisches Kräuter-Buch (Nürnberg 1750-1765), Christoph Jacob Trew, Georg Dionysius Ehret und Johann Jacob Haid (Kupferstecher), Plantae selectae (Nürnberg 1750-1773), Georg Wolfgang Knorr, Allgemeines Blumen-, Kräuter-, Frucht- und Garten-Buch (Nürnberg 1750-1772), Conrad Gesner, Opera botanica (Bd 1, Nürnberg 1751), Jacob Christian Schaeffer, Botanica expeditior (Regensburg 1760) und Nikolaus Joseph von Jacquin, Icones plantarum rariorum ( Wien 1781-1793).

2.309 In der Sachgruppe (III) Lexica sind 73 Titel (16. Jh 2, 17. Jh einer, 18. Jh 27, 19. Jh 87 Titel) enthalten, u. a. Philip Miller, The Gardeners Dictionary (London 1740-1743) und Das englische Gartenbuch Oder Philipp Millers Gärtner-Lexicon (Nürnberg 1750-1758).

2.310 Die Sachgruppe (IV) Horti enthält 208 Titel (17. Jh 58, 18. Jh 63, 19. Jh 87). Darunter finden sich Basilius Besler, Hortus Eystettensis (Eichstätt und Nürnberg 1613), 1744/45 durch Rektor Georg Erhard Hamberger auf einer Leipziger Auktion für die Bibliothek erworben, Jakob Breyn, Exoticarum aliarumque minus cognitarum plantarum Centuria I (Danzig 1678), J[ohann] C[hristoph] V[olkamer], Nürnbergische Hesperides (Nürnberg 1708), Georgius Everhardus Rumphius, Herbarium Amboinense (Amsterdam 1750-1755), hrsg. von Johannes Burman, Albrecht von Haller, Enumeratio plantarum horti regii et agri Gottingensis (Göttingen 1753), Georg Christian Oeder, fortgesetzt von Frederik Michael Liebmann, Icones plantarum sponte nascentium in regnis Daniae et Norvegiae (Kopenhagen 1766-1849), Giorgio Bonelli und Liberato Sabbati, Hortus Romanus (Rom 1772-1776) sowie Conspectus Horti Botanici Ducalis Jenensis (Jena 1795).

2.311 Die Sachgruppe (V) Florae zählt 741 Titel (16. Jh 6, 17. Jh 43, 18. Jh 253, 19. Jh 433; o. J. 6). Vorhanden sind Carolus Clusius (Charles de l'Ecluse), Rariorum aliquot stirpium per Hispanias observatarum historia (Antwerpen 1576), Johann Jacob Scheuchzer, Herbarium diluvianum (Leiden 1723), Sebastien Vaillant, Botanicon Parisiense (Leiden und Amsterdam 1727), Johann Georg Gmelin, Flora Sibirica (St. Petersburg 1747-1769), Henry Louis Duhamel Du Monceau, Traité des arbres et arbistes (Paris 1755), Johann Julius Hecker, Specimen Florae Berolinensis (Berlin 1757), Georg Christian von Oeder, Flora Danica (Kopenhagen 1766-1816), Albrecht von Haller, Historia stirpium indigenarum Helvetiae (Bern 1768), Johann Reinhold Forster und Georg Forster, Characteres generum plantarum (London 1776), Carl Peter Thunberg, Flora Japonica (Leipzig 1784), Christian Schkuhr, Botanisches Handbuch der mehresten theils in Deutschland wild wachsenden, theils ... ausdauernden Gewächse (Wittenberg 1791-1803) sowie Johann Christian Friedrich Graumüller, Systematisches Verzeichniß wilder Pflanzen, die in der Nähe und umliegenden Gegend von Jena wachsen (Jena 1803).

2.312 Die Sachgruppe (VI) Miscellanea umfaßt 1278 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 52, 18. Jh 171, 19. Jh 1049; o. J. 5). Sie enthält zahlreiche Dissertationen und Werke wie Werner Rolfinck, De vegetabilibus plantis, suffructibus, fructibus, arboribus in genere libri II (Jena 1670), Franciscus van Sterbeeck, Het tooneel des campernoelien (Antwerpen 1675) und Christian Gottfried Nees von Esenbeck, Das System der Pilze und Schwämme (Würzburg 1817).

2.313 Die Sachgruppe (VII) Physiologie und Anatomie der Pflanzen zählt 433 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 12, 18. Jh 100, 19. Jh 319; o. J. einer). Zu nennen sind Leonhard Thurneisser zum Thurn, Historia unnd Beschreibung ... aller fremden unnd Heimischen Erdgewechssen (Berlin 1578), Marcello Malpighi, Anatome plantarum (London 1675), Nehemia Grew, The anatomy of plants (London 1682), Georg Andreas Agricola, Neu- und nie erhörter, doch in der Natur und Vernunfft Wohlgegründeter Versuch der Universal-Vermehrung aller Bäume, Stauden und Blumen-Gewächse (Regensburg und Leipzig 1716-1717), Johann Michael Seligmann, Die Nahrungs-Gefäse in den Blättern der Bäume (Nürnberg 1748), Martin Frobenius Ledermüller u. a., Physikalisch-Microskopische Zergliederung und Vorstellung einer sehr kleinen Winterknospe des Hippocastani (Nürnberg 1764), Goethes Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu erklaeren (Gotha 1790) und Dietrich Georg Kieser, Elemente der Phytotomie (Jena 1815).

2.314 Die Sachgruppe (VIII) Garten- und Forst-Botanik umfaßt 281 Titel (16. Jh 8, 17. Jh 31, 18. Jh 155, 19. Jh 83; o. J. 4), darunter Heinrich Hesse, Teutscher Gärtner (Leipzig 1710), Henri Duhamel du Monceau, Von Fällung der Wälder (Nürnberg 1766-1767) und Der geöffnete Blumengarten (Weimar 1798), hrsg. von August Johann Georg Carl Batsch.

2.315 Die Sachgruppen (IX) Medizinische Botanik und (X) Biblische Botanik enthalten 94 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 7, 18. Jh 14, 19. Jh 61; o. J. 8). Ihr sind u. a. zuzurechnen Werner Rolfinck, Liber De purgantibus vegetabilibus (Jena 1667), Johann Adolph Hildt, Beschreibung in- und ausländischer Holzarten (Weimar und Gotha 1798), Friedrich Gottlob Hayne, Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse (Berlin 1805-1822), ein Geschenk der Großfürstin Maria Pawlowna, und David Dietrich, Flora medica (Jena 1831).

2.316 Die Sachgruppe XI enthält Zeitschriften (467 Titel, 19. Jh), darunter Flora, oder Botanische Zeitung (Jg. 1, 1818/19 ff.), Botanische Zeitung (Jg. 1-8, 1843-1850), Bonplandia (Jg. 1-10, 1853-1862) und Botanisches Centralblatt (Bd 1, 1880 ff.). Historia

2.317 Von Anfang an wurde der Kernbestand der Bibliothek wesentlich durch historisches Schrifttum geprägt. Die umfangreiche, in 46 Sachgruppen untergliederte Bestandsgruppe Historia (" Hist.") besteht aus den Teilbereichen Historia universalis, Historische Hilfswissenschaften (Chronologie, Genealogie, Numismatik, Diplomatik und Heraldik), Geschichte einzelner Länder und Historia antiqua.

2.318 Statistik oder Staatenkunde, eine aus Geographie, Geschichte und Politik gemischte Disziplin, wurde durch den in Helmstedt lehrenden Hermann Conring (1606-1681) begründet und in Jena aufgegriffen und weitergeführt. In diesem Sinne ist die Gliederung der Bestandsgruppe Historia zu sehen, in der das Territorialprinzip im Vordergrund steht.

2.319 Die Bestandsgruppe enthält 49.039 Titel an historischem Bestand. Davon entfallen auf das 16. Jh 1932 Titel (4 Prozent), auf das 17. Jh 7382 (15 Prozent), auf das 18. Jh 9563 (19,5 Prozent) und auf das 19. Jh 30.162 (61,5 Prozent). Hiervon liegen in deutscher Sprache 28.615 Titel vor (58,3 Prozent; 16. Jh 386, 17. Jh 2802, 18. Jh 4108, 19. Jh 21.319); in Latein 9358 (19,1 Prozent; 16. Jh 1447, 17. Jh 3709, 18. Jh 3239, 19. Jh 963); in Französisch 6414 (13,1 Prozent; 16. Jh 61, 17. Jh 549, 18. Jh 1712, 19. Jh 4092); in Englisch 1398 (2,9 Prozent; 17. Jh 51, 18. Jh 156, 19. Jh 1191); in weiteren Sprachen 3254 (6,6 Prozent; 16. Jh 38, 17. Jh 271, 18. Jh 348, 19. Jh 2597).

2.320 Aus dem Nachlaß des aus Friesland gebürtigen Juristen Dominicus Arumaeus (1579-1637), der seit 1602 in Jena die Staatsrechtslehre vertrat, stammen frühe historische Bestände. Rund 3000 Bde philosophisch-historischen Inhalts wurden aus der Privatbibliothek Johann Andreas Boses (1626-1674) über dessen Erben 1674 angekauft, ein Teil davon befindet sich in der Bestandsgruppe Historia. Mit dem Sommersemester 1675, als der aus Lüneburg stammende Historiker, Conring-Schüler und Pietist Caspar Sagittarius (1643-1694) seine Geschichtsprofessur in Jena antrat, begann an der Universität eine neue Phase der Geschichtswissenschaft, die durch eine starke Hinwendung zur deutschen und thüringischen Geschichte gekennzeichnet war. 1694 erfolgte die Erwerbung bedeutender Teile der Sagittarius'schen Bücher- und Münzsammlung für die Universität.

2.321 In der zweiten Hälfte des 19. Jhs wurden der Bestandsgruppe über 10.000 Titel (22 Prozent) zugeführt. Von ihnen kamen z. B. 787 aus der Bibliothek des in Straßburg verstorbenen Historikers Hermann Baumgarten (1825-1893), 304 von dem Weimarer Großherzog Carl Alexander, 250 von dem Theologen und Orientalisten Andreas Gottlieb Hoffmann (1756-1864), 142 von dem Juristen Karl Ernst Schmid (1774-1852), 98 von Carl Wilhelm Göttling und 91 von dem Theologen Leopold Immanuel Rückert (1797-1871). Von der Redaktion der Jenaer Allgemeinen Literaturzeitung gelangten 325 Titel in den Bestand, der auch durch Geschenke von Lesezirkeln und Gesellschaften bereichert wurde.

2.322 Landes- und ortsgeschichtliche Periodika sind ein Schwerpunkt der Bestandsgruppe. Zwischen dem Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde (gegr. 1852) und der Universitätsbibliothek wurde 1879 vereinbart, die über 6000 Titel zählende Vereinsbibliothek mit ihrem Tauschzeitschriftenfundus als Geschenk in den Bestand der Universitätsbibliothek einzureihen. Der Vorschlag stammte von dem Ordinarius am Jenaer Historischen Seminar, Dietrich Schäfer (1845-1929), der im Verein die Funktionen des Konservators und Vereinsbibliothekars versah. Seitdem besorgt die Universitätsbibliothek den Schriftentausch mit den Veröffentlichungen des Geschichtsvereins.

2.323 Die aus 9 Untergruppen bestehende Sachgruppe Historia universalis (" Hist. univ.") umfaßt 10.212 Titel (20,8 Prozent; 16. Jh 396, 17. Jh 1756, 18. Jh 1642, 19. Jh 6418). In der Gruppe (I) Methodologia et literatura studii historici, Geschichtsphilosophie sind 436 Titel (16. Jh 61, 17. Jh 26, 18. Jh 99, 19. Jh 250) enthalten, u. a. Reiner Reineck, Methodus legendi cognoscendique historiam tam sacram quam profanam (Helmstedt 1583), Axiomata historico-politica ( o. O. 1685), Burcard Gotthelf Struve, Selecta Bibliotheca historica (Jena 1705), Übersicht der allgemeinen Weltgeschichte ( o. O., [um 1760]) und Friedrich von Roth, Über den Nutzen der Geschichte (Nürnberg 1822). Hinzu kommen Abhandlungen z. B. von Georg von Below, Karl Lamprecht, Leopold von Ranke, Dietrich Schäfer und Heinrich von Treitschke.

2.324 Die Gruppe (II) Historia universalis, einschließlich Prähistorie und Kulturgeschichte, verzeichnet 1856 Titel (16. Jh 131, 17. Jh 330, 18. Jh 415, 19. Jh 980), darunter Chroniken und weltgeschichtliche Betrachtungen, so von Johann Carion, Chronica (Wittenberg [1531]), Conradus de Lichtenau, Chronicon absolutissimum (Basel 1569), und Melanchthon, Chronicon Carionis expositum et auctum multis ... historicis (Wittenberg 1572). Von Interesse sind Kompendien und weltgeschichtliche Übersichten, wie Michael Martin Mylius, Brevis historiae universalis conspectus (Görlitz 1731), Historischer Bildersaal (Gotha 1815-1837), hrsg. von Kaspar Friedrich Lossius und Christian Ferdinand Schulze. In der Gruppe (III) Historia universalis medii aevi et aevi recentioris befassen sich 1595 Titel (16. Jh 32, 17. Jh 422, 18. Jh 189, 19. Jh 952) vorwiegend mit chronographischen Beschreibungen politischer Ereignisse, mit Kriegsgeschichte sowie Kaiser- und Papstgeschichte. Dazu gehören Samuel von Pufendorf, Sechs und Zwantzig Bücher der Schwedisch- und Deutschen Kriegsgeschichte von König Gustav Adolfs Feldzuge in Deutschland an (Frankfurt a. M. und Leipzig 1688), und Jacques Auguste de Thou, Histoire universelle (Basel 1742).

2.325 Die Gruppe (IV) Historia populorum et rerum publicarum Europae enthält 348 Titel (16. Jh 33, 17. Jh 37, 18. Jh 61, 19. Jh 217) zur europäischen Staatengeschichte, darunter Philipp Andreas Oldenburger, Thesaurus rerumpublicarum (Genf 1675), Georg Horn, Orbis politicus (Bautzen 1675), Samuel von Pufendorf, Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und Staaten (Frankfurt a. M. 1705-1710), und Nicolaus Hieronymus Gundling, Ausführlicher Discours über den ietzigen Zustand der Europäischen Staaten (Frankfurt und Leipzig 1733-1734).

2.326 Die Gruppe (V) Lexica historica enthält 62 Werke (16. Jh 3, 17. Jh 10, 18. Jh 34, 19. Jh 15), darunter Charles Etienne, Dictionarium historicum, geographicum, poeticum (Oxford 1670), Antoine Augustin Bruzen de La Martinière, Historisch-Politisch-Geographischer Atlas der gantzen Welt (Leipzig 1744-1750), und Abraham Ortelius, Thesaurus geographicus (Hannover 1611). In der Gruppe (VI) sind Biographien in Einzeldarstellungen, in Sammelwerken und in den Nekrologen enthalten (1723 Titel, 16. Jh 21, 17. Jh 42, 18. Jh 203, 19. Jh 1457). Darunter finden sich Werke wie Paolo Giovio (Paulus Jovius), Leben, Handlungen und Thaten berühmter Männer (Straßburg 1589), oder Claude Alexandre de Bonneval, Merckwürdiges Leben (Konstantinopel 1738). Die Gruppe (VII) Memoires (980 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 70, 18. Jh 197, 19. Jh 709) enthält u. a. die Allgemeine Sammlung historischer Memoires vom zwölften Jahrhundert bis auf die neuesten Zeiten (Jena 1790-1806), hrsg. von Friedrich Schiller, sowie Marguerite Jeanne Staal de Launay, Memoiren (Jena 1793), oder Karl von Reitzenstein, Erlebnisse eines Gefangenen von Jena (Berlin 1887).

2.327 Die Gruppe (VIII) Opera, collectiones, miscellanae historicae mit 2982 Titeln (16. Jh 107, 17. Jh 795, 18. Jh 402, 19. Jh 1678) enthält vor allem monographische Darstellungen zu Werken zur Geschichte, Politik, Kultur und Kunst, darunter Andreas Hondorff, Theatrum historicum (Frankfurt a. M. 1575), und Daniel Wintzenberger, Beschreibung, Was für Königreiche, Fürstenthumbe und Graffschafften, von dem 1500. Jare an, bis auff diß 1585. Jahr, verendert und abgestorben (Dresden 1585). Von Zeitschriften sind anzuführen Europäische Annalen (1795-1820), Curiositäten der physisch-literarisch-artistisch-historischen Vor- und Mitwelt (Bd 1-10, 1811/12-1823), Miscellen aus der neuesten ausländischen Literatur (Bd 1-149, 1814-1851), hrsg. von Friedrich Alexander Bran in Jena, Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst (Jg. 1-10, 1828-1837), Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland (Bd 1, 1838 ff.) und Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (Bd 1-9, 1844-1848).

2.328 Die Gruppe (IX) Epistolae mit 230 Titeln (16. Jh 4, 17. Jh 24, 18. Jh 42, 19. Jh 160) erfaßt u. a. Lettere di XIII. Huomini illustri (Venedig 1560), Johan de Witt, Brieven (Den Haag, 1723-1725), Jeanne Antoinette Poisson de Pompadour, Lettres (London 1772), und Ungedruckte Briefe Albrechts von Wallenstein und Gustav Adolfs des Großen (Stralsund 1830).

2.329 Die Historischen Hilfswissenschaften umfassen fünf Sachgruppen mit 2953 Titeln (6 Prozent; 16. Jh 162, 17. Jh 493, 18. Jh 841, 19. Jh 1457). Die Chronologia (" Chron.") enthalten 681 Titel (16. Jh 58, 17. Jh 167, 18. Jh 174, 19. Jh 282), darunter Gottlieb Heylandt [d. i. Heinrich Gebhard], Examen chronologicum ( o. O. 1622). Die Gruppe Genealogia (" Geneal.") zählt 690 Titel (16. Jh 12, 17. Jh 144, 18. Jh 162, 19. Jh 372), darunter u. a. Stammtafeln und genealogische Kalender. Vorhanden sind Hieronymus Henninges, Genealogiae imperatorum, regum ... (Lissabon 1587 [1588]), und Johann Necker, Lebendiger Regenten-Spiegel (Halle 1633).

2.330 Die Numismatica (" Num.") zählen 1130 Titel (16. Jh 89, 17. Jh 162, 18. Jh 365, 19. Jh 514), darunter zahlreiche Münzordnungen des 17. und 18. Jhs. Vorhanden sind Adam Berg, New MüntzBueck (München 1597), Burcard Gotthelf Struve, Bibliotheca numismaticum antiquorum (Jena 1683), Johann Christoph Olearius, Curiose Müntz-Wissenschafft (Jena 1701), und Christian Sigismund Liebe, Gotha numaria (Amsterdam 1730). Zu den Diplomatica (" Dipl.") gehören 277 Werke (16. Jh 3, 17. Jh 8, 18. Jh 111, 19. Jh 155), darunter Christian Heinrich Eckhard, Introductio in rem diplomaticam praecipue Germanicam (Jena 1753), und Johann Friedrich Joachim, Einleitung zur Teutschen Diplomatik (Halle 1754). Die Heraldica (" Herald.") bestehen aus 175 Titeln (17. Jh 12, 18. Jh 29, 19. Jh 134), so z. B. Claude François Menestrier, Wolanständige Adels-Zierde (Ulm 1694), F. W. Schumacher, Kurtzgefaßete teutsche Wapen-Kunst (Jena 1694), und Martin Schmeizel, Einleitung zur Wappen-Lehre (Jena 1723).

2.331 Den 39 Sachgruppen mit territorialem oder geographischem Bezug sind 34.166 Titel zugeordnet (69,7 Prozent; 16. Jh 1291, 17. Jh 5014, 18. Jh 6801, 19. Jh 21.060). Sie enthalten Urkundenbücher, Regesten, Annalen und Chroniken, Genealogien und Stammbäume von Herrscherhäusern, Biographien von Regenten, Hof- und Staatshandbücher, Länder- und Städtebeschreibungen, Literatur zu Bau- und Kunstdenkmälern sowie Lokalgeschichtliches und Publikationen der Geschichtsvereine. Die Gruppen werden in der Reihenfolge der Systematik beschrieben.

2.332 Die Sachgruppe Germania (" Germ.") erfaßt 5592 Titel (16. Jh 397, 17. Jh 944, 18. Jh 1286, 19. Jh 2965), die in (I) Literatur, Geographie, Allgemeines (1020), (II) Historia veterum Germanorum (186), (III) Historia Imperii Germanici (2436), (IV) Historia Imperatorum Romanorum (733), (V) Germania sacra (560) und (VI) Historia recentior (657) gegliedert sind. Vorhanden sind u. a. Georg Nigrinus, Teutschen Römischen Reichs Hochachtung (Straßburg 1587), Johann Letzner, Historia Caroli Magni (Hildesheim 1603), Erpold Lindenbrog, Scriptores rerum Germanicarum septentrionalium (Frankfurt a. M. 1609), und Flugschriften wie z. B. Consilium Oder Rahtschlag, Wie bey diesen KriegsZeiten man sich noch etzlicher Orther bemächtigen und diß Werck ferner continuieren könne ( o. O. 1628). Weiterhin liegen vor Michael Hertz, Bibliotheca Germanica (Erfurt 1679), Adam Friedrich Glafey, Historia Germaniae polemica (Frankfurt und Leipzig 1722), und Burcard Gotthelf Struve, Vollständige Teutsche Reichs-Historie (Jena 1732).

2.333 Die Sachgruppe Austria (" Austr.") mit 1049 Titeln (16. Jh 4, 17. Jh 44, 18. Jh 75, 19. Jh 926) enthält u. a. Franciscus Guillimannus, Habsburgiaca (Mailand 1605), [Johann Christoph Beer], Beschreibung der Gefürsteten und sehr Mächtigen Graffschafft Tyrol (Augsburg 1703), und Franz Anton von Steinberg, Gründliche Nachricht Von dem im Inner-Crain liegenden Czirknizer-See (Graz 1761). Die Sachgruppe Bohemia (et Moravia) (" Bohem.") beinhaltet 336 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 71, 18. Jh 75, 19. Jh 186, z. B. Aeneas Silvius Piccolomini (Papst Pius II.), De Bohemorum origine (Solingen 1538), Martin Boregk, Besche Chronica (Wittenberg 1587), und Karl Adolph Redel, Das Sehenswürdige Prag (Nürnberg und Prag [ca. 1720]). Für die jüngere Literatur wurde die Sachgruppe Cecho-Slovakia gebildet. Die Gruppe Silesia (" Siles.") umfaßt 545 Titel (16. Jh 9, 17. Jh 10, 18. Jh 312, 19. Jh 214). Vorhanden sind u. a. Friedrich Lichtstern [d. i. Friedrich Lucae], Schlesische Fürsten-Krone (Frankfurt a. M. 1685) und Schlesiens curieuse Denckwürdigkeiten (Frankfurt a. M. 1689), [David Köhler], Schlesische Kern-Chronicke (Nürnberg 1710), Friedrich Wilhelm von Sommersberg, Silesiacarum rerum scriptores (Leipzig 1729-1732), sowie Gesamlete Nachrichten, den gegenwärtigen Zustand des Hertzogthums Schlesiens betreffend (Bd 1-5, 1741-1743/44), hrsg. von Johann Gottfried Haymann.

2.334 Die Sachgruppe Saxonia (" Sax.") enthält 3464 Titel (16. Jh 135, 17. Jh 531, 18. Jh 856, 19. Jh 1942) und bildet einen nahezu vollständigen historischen Quellen- und Literaturfundus zur Geschichte des sächsisch-thüringischen Raumes. Sie ist gegliedert in (I) Literatura et Geographia (288 Titel), (II) Historia Saxonum veterum (308 Titel), (III) Historia Thuringiae (418 Titel), (IV) Historia Saxoniae Albertinae (681 Titel), (V) Historia Saxoniae Ernestinae (Weimar, Gotha, Altenburg, Meiningen, Coburg; 1444 Titel) und (VI) Historia Principum et Comitum (Henneberg, Mansfeld, Schwarzburg, Reuß; 325 Titel).

2.335 Zu nennen sind beispielsweise Georg Spalatin, Chronica und Herkomen der Churfürsten und Fürsten, der Hertzogen zu Sachssen (Wittenberg 1553), mit einer Vorrede von Melanchthon, Reiner Reineck, Von der Meissner anfenglichem herkomen (Leipzig 1570), Johann Ditmar, De nuptiis Illustrissimi Principis ... Friederici Wilhelmi, Ducis Saxoniae (Jena 1583) und dessen Von der Heimfart und Beylager ...

Friederich Wilhelms, Hertzogen zu Sachsen (Jena 1583), Balthasar Mentz, Stambuch und kurtze Erzehlung Vom Ursprung und Hehrkomen der Chur und Fürstlichen Heuser Sachsen (Wittenberg 1598), Peter Hessel, Hertzfliessende Betrachtungen Von dem Elbe-Strom (Altona 1675), [Georg Michael Pfefferkorn], Merkwürdige und Auserlesene Geschichte von der berümten Landgrafschaft Thüringen (Frankfurt und Gotha 1684), Karl Ludwig von Pöllnitz, La Saxe galante (Amsterdam 1735), Burcard Gotthelf Struve, Bibliotheca Saxonica (Halle 1736), Adam Friedrich Glafey, Kern der Geschichte des Hohen Chur- und Fürstlichen Hauses zu Sachsen (Nürnberg 1753), sowie Sammlung vermischter Nachrichten zur Sächsischen Geschichte (Chemnitz 1767-1776), hrsg. von Gottfried Immanuel Grundig und Johann Friedrich Klotzsch.

2.336 Die Sachgruppe Bavaria (" Bavar.") zählt 818 Titel (16. Jh 10, 17. Jh 90, 18. Jh 109, 19. Jh 609), darunter Marcus Welser, Bayrische Geschicht (Augsburg 1615), Anton Wilhelm Ertl, Des Chur-Bayerischen Atlantis Erster (und Zweyter) Theil (Nürnberg 1705), Monumenta Boica (München 1763-1932) und Giovanni Ludovico Bianconi, Zehn Sendschreiben an Herrn Marchese Philippo Hercolani (Leipzig 1764). In der Sachgruppe Palatina (" Palat.") sind 260 Titel (16. Jh 5, 17. Jh 27, 18. Jh 18, 19. Jh 210) vorhanden, so z. B. Daniel Pareus, Historia Palatina (Frankfurt a. M. 1633), Johann Daniel Schöpflin, Historia Zaringo Badensis (Karlsruhe 1763-1766), Christoph Jakob Kremer, Geschichte des Rheinischen Franziens (Mannheim 1778), oder Carl Büttinghausen, Pfälzische Historische Nachrichten (Probe 1-5, 1783-1786).

2.337 Die Sachgruppe Alsatia (" Alsat.") mit 199 Titeln (16. Jh 8, 17. Jh 2, 18. Jh 11, 19. Jh 184), u. a. Helisaeus Rös(s)lin, Des Elsäß und gegen Lotringen grentzenden Waßgawischen Gebirgs gelegenheit (Straßburg 1593) und J[ulius] F[riedrich] S[charffenstein], Historische General-Beschreibung von Ober- und Nieder-Elsaß samt dem Sundgau (Frankfurt und Leipzig 1734). Die Sachgruppe Suevia (" Suev.") zählt 246 Titel (17. Jh 31, 18. Jh 35, 19. Jh 180), darunter Narcissus Schwelin, Würtembergische kleine Chronica (Stuttgart 1660), [David Hünlin], Allgemeine Geschichte von Schwaben (Ulm 1773-1775), und Christian Friedrich Sattler, Geschichte des Herzogthums Würtenberg (Ulm 1769-1783).

2.338 Die Sachgruppe Franconia (" Franc.") mit 310 Titeln (16. Jh einer, 17. Jh 5, 18. Jh 48, 19. Jh 256) enthält u. a. Johann Isaak Pontanus, Originum Francicarum libri VI (Harderwijk 1616), Caspar Brusch, Gründliche Beschreibung des Fichtel-Berges (Nürnberg 1683), das Journal von und für Franken (Bd 1-6, 1790-1793) und Franz Anton Jäger, Geschichte Frankenlands (Rudolstadt 1806-1808). Die Sachgruppe Hassia (" Hass.") enthält 476 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 2, 18. Jh 17, 19. Jh 456), so z. B. Paul Henri Mallet, Histoire de Hesse (Paris 1767-1770), und Christoph von Rommel, Geschichte von Hessen (Marburg und Kassel 1820-1858). Die Sachgruppe Westphalia (" Westph.") umfaßt 296 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 10, 18. Jh 14, 19. Jh 271), darunter Johann Dietrich von Steinen, Versuch einer Westphälischen Geschichte (Dortmund 1749).

2.339 Die Sachgruppe Ascania (" Ascan.") zählt 51 Titel (16. Jh einer, 17. Jh 7, 18. Jh 12, 19. Jh 31), z. B. [Wilhelm Jocher], Fürstl. Anhaltische geheime Cantzley ( o. O. 1621-1625), Jacob Friedrich Reimmann, Idea historiae Ascaniensis civilis, ecclesiasticae, naturalis, literariae (Quedlinburg 1708), und August Rode, Das Gothische Haus zu Wörlitz (Dessau 1818). Die Sachgruppe Brunsvigia (" Bruns.") enthält 535 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 187, 18. Jh 209, 19. Jh 135), darunter [Karl Ludwig von Pöllnitz], Der Hertzogin von Hanover Geheime Geschichte (o. O. 1734) und [Paul Henri Mallet], Histoire de la maison de Brunswick (Genf 1767-1770).

2.340 Die Sachgruppe Holsatia et Slesvicum (" Hols.") mit 302 Titeln (16. Jh 3, 17. Jh 7, 18. Jh 24, 19. Jh 268) enthält u. a. Anton Vieth, Beschreibung und Geschichte des Landes Ditrschen (Hamburg 1733), Johann Friedrich Camerer, Vermischte historisch-politische Nachrichten ... der Herzogthümer Schleswig und Hollstein (Flensburg und Leipzig 1758-1762). Die Sachgruppe Megapolitana (" Megal.") mit 188 Titeln (16. Jh 40, 17. Jh 3, 18. Jh 10, 19. Jh 135) weist z. B. auf David Chytraeus, Vandalia (Rostock 1591), Hans Heinrich Klüver, Beschreibung des Hertzogthums Mecklenburg (Teil 1, Hamburg 1737) und Samuel Buchholtz, Versuch in der Geschichte des Herzogthums Meklenburg (Rostock 1753). Die Sachgruppe Hannovria (" Hann.") zählt 352 Titel (18. Jh 23, 19. Jh 329), darunter Justus Möser, Osnabrückische Geschichte (Berlin und Stettin 1780), Tileman Dothias Wiarda, Ostfriesische Geschichte (Aurich 1791-1798), und Gerhard Anton von Halem, Geschichte des Herzogthums Oldenburg (Oldenburg 1794-1796).

2.341 Die Sachgruppe Borussia (" Boruss.") mit 2807 Titeln (16. Jh 25, 17. Jh 53, 18. Jh 394, 19. Jh 2335) enthält u. a. Petrus de Dusburg, Chronicon Prussiae (Frankfurt a. M. [u. a.] 1679), Johann Augustin Fasch, Prussiae triumphantis libri III (Helmstedt 1702), Das Gelahrte Preussen (Bd 1-4, 1722-1725) und Continuirtes Gelehrtes Preußen (Stück 1-4, 1725), hrsg. von Georg Peter Schultz, Abraham Hartwig, Geographisch-Historische Landes-Beschreibung derer dreyen im Pohlnischen Preußen liegenden Werdern (Königsberg 1722), Johannes Micraelius, Antiquitates Pomeraniae (Stettin und Leipzig 1723), [Michael Lilienthal], Erleutertes Preußen (Königsberg 1724-1728), Jacob Heinrich Zernecke, Thornische Chronica (Berlin 1727), und Friedrich II., König von Preußen, OEuvres historiques (Berlin 1846-1857).

2.342 Die Sachgruppe Civitates Imperii Rom.-Germ. (" Civ. imp.") mit 647 Titeln (17. Jh 75, 18. Jh 89, 19. Jh 483) erfaßt Literatur zu den deutschen Reichs- und Hansestädten wie Augsburg, Bremen, Frankfurt a. M. und Nordhausen. Es liegen u. a. vor Hermann Bonnus, Chronica Der vörnemelikesten Geschichte unde handel der Keyserliken Stadt Lübeck (Magdeburg 1559) und deren spätere Ausgabe Lübecksche Chronica ([Lübeck] 1634). Die Sachgruppe Comites et Nobiles Imperii (" Comit.") zählt 167 Titel (16. Jh 9, 17. Jh 5, 18. Jh 41, 19. Jh 112), darunter u. a. Burcard Gotthelf Struve, Kurtzer Bericht von Veränderungen Deutschen Reichs als ein Beginn teutscher Historie (Jena 1712) und Johann Friedrich Moeckhel, Nobilitatis status (Nürnberg 1727).

2.343 Die Sachgruppe Belgia (" Belg.") umfaßt 1604 Titel (16. Jh 86, 17. Jh 386, 18. Jh 66, 19. Jh 1066), darunter François du Chesne, Histoire de l'Estat du Pais Bas, et de la religion d'Espagne ( o. O. 1558), Michael von Aitzing (Eyzinger), Niderländische Beschreibung, in Hochteutsch (Köln 1584), Charles Scribani, Antverpia (Antwerpen 1610) und Origines Antverpensium (Antwerpen 1610), Nicolas de Bourgogne, Historia Belgica (Ingolstadt 1633), Ludovico Guicciardino, Belgicae (Amsterdam 1660), Jan Janszoon Orlers, Beschrijvinge der Stad Leyden (Leiden 1614), William Temple, Observations upon the United Provinces of the Netherlands (London 1673), Heinrich Ludolf Benthem, Holländischer Kirch- und Schulen-Staat (Frankfurt und Leipzig 1698), und Les délices des Pays-Bas (Paris 1785-1786).

2.344 Die Sachgruppe Anglia (" Angl.") mit 1614 Titeln (16. Jh 28, 17. Jh 469, 18. Jh 311, 19. Jh 806) enthält u. a. William Camden, Britannia (London 1587), Richard White, Historiarum Britanniae liber XI (Douay 1598), Gregorio Leti, Il teatro Brittanico (Amsterdam 1684), [Emanuel de Cize], Histoire du Whigisme et du Torisme (Leipzig [ u. a.] 1717), Guy Miège, Geist- und Weltlicher Staat von Groß-Britannien und Irrland (Leipzig 1718), Paul Rapin de Thoyras, Histoire d'Angleterre (Den Haag 1723-1736), [Oliver Goldsmith], Des Lord Lytteltons Geschichte von England (Berlin 1777), John Entick, Der gegenwärtige Zustand des Brittischen Reichs (Berlin 1778-1781), und David Hume, The history of England (Basel 1789). Überdies liegt eine große Zahl von biographischen Werken vor, beginnend im 17. Jh. Anläßlich seiner Jenaer Ehrenpromotion (1835) stiftete der britische Politiker Lord Henry John Temple Palmerston (1784-1855) eine Sammlung englischer Geschichts- und Rechtsquellen (" Public records").

2.345 Die Sachgruppe Dania (" Dan.") mit 429 Titeln (16. Jh 44, 17. Jh 82, 18. Jh 153, 19. Jh 150) enthält u. a. Erik Pontoppidan, Theatrum Daniae veteris et modernae (Bremen 1730) und dessen Den Danske Atlas eller Konge-Riget Dannemark (Kopenhagen 1763-1774) sowie Ludvig Holberg, Dännemarckische Norwegische Staats- und Reichs-Historie (Kopenhagen 1731). In der Sachgruppe Suecia (" Suec.") sind 647 Titeln vorhanden (16. Jh 8, 17. Jh 179, 18. Jh 115, 19. Jh 345), u. a. [Martin Zeiller], Neue Beschreibung der Königreiche Schweden unnd Gothen (Ulm 1647), Johann Anderson, Nachrichten von Island (Hamburg 1746), Christina von Schweden, Mémoires (Amsterdam und Leipzig 1751), Erik Pontoppidan, Versuch einer natürlichen Historie von Norwegen (Kopenhagen 1753-1754), und Olof von Dalin, Geschichte des Reiches Schweden (Greifswald 1756-1757). Dazu kommt eine größere Zahl älterer Biographien.

2.346 In der Sachgruppe Polonia (" Polon.") mit 423 Titeln (16. Jh 19, 17. Jh 168, 18. Jh 86, 19. Jh 150) sind u. a. vorhanden Joachim Pastorius, Florus Polonicus (Leiden 1641), Martin Zeiller, Newe Beschreibung deß Königreichs Polen (Ulm 1663), Johann Tröster, Polnisches Adler-Nest (Nürnberg 1666), [Johann Stridbeck], Provinciarum regni Poloniae geographica descriptio (Augsburg 1700), Heinrich Burchard Meder, Grundfeste der allerneuesten Staat-Verfassung im Königreich Pohlen (Halle 1718), Samuel Friedrich Lauterbach, Pohlnische Chronicke (Frankfurt und Leipzig 1727), und Georg Peter Schultz, Historia interregni novissimi et comitiorum in Prussia Polonica (Danzig 1738). Die Sachgruppe weist eine Reihe älterer Biographien auf.

2.347 Die Sachgruppe Russia (" Russ.") erfaßt 958 Titel (16. Jh 17, 17. Jh 67, 18. Jh 229, 19. Jh 645), z. B. Der allerneueste Staat von Siberien (Nürnberg 1720), [Friedrich Christian Weber], Das Veränderte Rußland (Frankfurt 1721), [Gerhard Friedrich Müller], Sammlung Rußischer Geschichte (St. Petersburg 1732-1764), Johann Peter Falk, Beyträge zur Topographischen Kenntniß des Rußischen Reichs (St. Petersburg 1785-1786), und Heinrich Friedrich von Storch, Historisch-statistisches Gemälde des Russischen Reichs (Riga 1797-1802). Biographische Literatur beginnt im 18. Jh.

2.348 Die Sachgruppe Hungaria (" Hung.") erfaßt 529 Titel (16. Jh 15, 17. Jh 114, 18. Jh 78, 19. Jh 322), u. a. Antonio Bonfini, Rerum Ungaricarum decades III (Basel 1543), Hieronymus Ortelius, Chronologia (Nürnberg 1604), Martin Zeiller, Neue Beschreibung des Königreichs Ungarn (Leipzig 1664), Georg Kre(c)kwitz, Totius Regni Hungariae superioris (Frankfurt und Nürnberg 1685), Paul Conrad Balthasar Han, Alt und Neu Pannonia (Nürnberg 1686), Andreas Stübel, Hungaria (Frankfurt und Leipzig 1690), und Karl Gottlieb von Windisch, Kurzgefaßte Geschichte der Ungarn (Preßburg 1778). Die Sachgruppe Moldavia (" Mold.") enthält 106 Titel (18. Jh einer, 19. Jh 105) zur Geschichte der Balkanländer. Die Sachgruppe Graecia (" Graec.") ist mit 77 Titeln (19. Jh) vertreten.

2.349 Die Sachgruppe Portugallia (" Port.") zählt 63 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 26, 18. Jh 22, 19. Jh 11), darunter René Aubert de Vertot, Histoire des Révolutions de Portugal (Paris 1722), Nicolas de La Clède, Histoire générale de Portugal (Paris 1735), und Etwas Neues über Portugal (Stendal 1781). In der Sachgruppe Hispania (" Hisp.") sind 538 Titel (16. Jh 27, 17. Jh 190, 18. Jh 109, 19. Jh 212) enthalten, u. a. Thomas Campanella, Von der Spannischen Monarchy ( o. O. 1623), Gregor Leti, Leben Philipps des Andern (Leipzig 1716), Rechts-gegründetes Erbfolgs-Recht (Nürnberg 1747), und Karakter, Sitten und Meynungen der Spanier (Wertheim und Leipzig 1786).

2.350 Die Sachgruppe Gallia (" Gall.") enthält 3919 Titel (16. Jh 173, 17. Jh 607, 18. Jh 803, 19. Jh 2336), besonders zur Geschichte der Französischen Revolution und des napoleonischen Zeitalters. Zu nennen sind etwa Philippe de la Clite de Comines, De rebus gestis Ludovici (Straßburg 1545), übersetzt von Johann Sleidanus, New Pacification Edict ... Des ... Religion Friedens ( o. O. 1576), Bernard de Girard, L'histoire de France (Paris 1577), Zeyttung Auß Franckreich, wie der selbig König Henricus ... Anno 89. Jar, zu S. Clou erstochen worden (Augsburg 1589), Constantin de Renneville, Historie von der Bastille in Paris ( o. O. 1715-1724), Joachim Christoph Nemeitz, Séjour de Paris (Frankfurt a. M. 1722), Christoph Girtanner, Historische Nachrichten und politische Betrachtungen über die französische Revolution (Berlin 1792-1797), Johann Wilhelm von Archenhol(t)z, Die Pariser Jacobiner in ihren Sitzungen (Hamburg 1793), Jean François Laharpe, Du fanatisme dans la langue révolutionnaire (Paris 1797), und Edmund Burke, Bemerkungen über die französische Revoluzion ( Wien 1791).

2.351 Die Sachgruppe Italia (" Ital.") zählt 1572 Titel (16. Jh 114, 17. Jh 206, 18. Jh 555, 19. Jh 697), darunter Tommaso Bozio, De Italiae statu, antiquo et novo libri IV (Köln 1595), Thomas de Fougasses, Histoire générale de Venise (Paris 1608), Viridarium Adriaticum (Augsburg 1688), [Giovanni Battista Albrizzi], Forestiere illuminatio intorno le cose più rare (Venedig 1740), Charles Philippe des Monthenault d'Egly, Histoire des Rois des Deux Siciles de la Maison de France (Paris 1741), Filippo Borbone, Racconto storico-filosofico del Vesuvio (Neapel 1752), Johann Friedrich Le Bret, Staatsgeschichte der Republik Venedig (Leipzig und Riga 1769-1773), Francesco Guicciardini, Della istoria d'Italia libri XX (Freiburg 1775-1776), und John Moore, Abriß des gesellschaftlichen Lebens und der Sitten in Italien (Leipzig 1781).

2.352 Die Sachgruppe Helvetica (" Helv.") mit 963 Titeln (16. Jh 16, 17. Jh 41, 18. Jh 66, 19. Jh 840) enthält u. a. Johann Heinrich Schweitzer, Chronologia Helvetica (Hannover 1607), Josias Simler, Respublica Helvetiorum (Zürich 1608) und Von dem Regiment loblicher Eidgnoschafft (Zürich 1645), Johann Jacob Wagner, Mercurius Helveticus (Zürich 1688), Johann Heinrich Rahn, Eidtgnößische Geschicht-Beschreibung (Zürich 1690), [Vincenz Bernhard Tscharner], Historie der Eidgenossen ([Zürich] 1756-1768), Gottlieb Emanuel von Haller, Bibliothek der Schweizer-Geschichte (Bern 1785-1788), Johannes von Müller, Der Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft ... Buch (Leipzig 1786-1806), und Helvetischer Almanach (Jg. 1802-1820) sowie Schriften über einzelne Kantone und Städte.

2.353 Zur Sachgruppe Historia Orientalis (" Hist. Orient.") gehören 1048 Titel (16. Jh 72, 17. Jh 233, 18. Jh 362, 19. Jh 381), darunter Pierre Belon, Les observations de plusieurs singularitez & choses mémorables, trouvées en Grece, Asie ... (Paris 1555), Gotthard Arthus, Historia Indiae orientalis (Köln 1608) und Thomas Salmon, Die Heutige Historie oder der Gegenwärtige Staat von Arabien und der Grosen Tartarey (Altona und Flensburg 1747), sowie das Osmanische Reich betreffende Literatur.

2.354 Die Sachgruppe Historia Africana (" Hist. Afr.") erfaßt 363 Titel (16. Jh 2, 17. Jh 80, 18. Jh 69, 19. Jh 212), darunter u. a. Giovanni Battista Birago Avog(d)ro, Historia Africana (Venedig 1650), Benoît de Maillet, Description de l'Egypte (Paris 1735), Peter Kolb, Description du Cap de Bonne-Esperance (Amsterdam 1741), Jacob Thomas, Gründliche Historische Nachricht von denen Ziegeunern (Frankfurt und Leipzig 1748), [Claude Louis Fourmont], Description historique et géographique des plaines d'Héliopolis et de Memphis (Paris 1755), Abbé Demanet, Neue Geschichte des französischen Afrika (Leipzig 1778), und Georg Höst, Efterretninger om Marókos og Fes (Kopenhagen 1779) mit der deutschen Übersetzung von 1781.

2.355 Die Sachgruppe Historia Americana (" Hist. Amer.") erfaßt 598 Titel (16. Jh 26, 17. Jh 60, 18. Jh 108, 19. Jh 404), wie [John Oldmixon], Das Britische Reich in America (Lemgo 1744) und dessen Das Brittische Reich in America sammt dem eroberten Canada (Sorau 1761), sowie James Adair, Geschichte der Amerikanischen Indianer (Breslau 1782). Die Sachgruppe Australia (" Austral.") zählt 75 Titel zur Geschichte des fünften Kontinents (18. Jh einer, 19. Jh 74).

2.356 Den Abschluß der Bestandsgruppe Historia bildet die Sachgruppe Historia Antiqua (" Hist. ant.") mit 1708 Titeln (3,5 Prozent; 16. Jh 83, 17. Jh 119, 18. Jh 279, 19. Jh 1227). Sie besteht aus den Untergruppen (I) Historia antiqua universalis, (II) Historia populorum Asiaticorum, (III) Historia Graecorum, (IV) Historia Romanorum und (V) Historia Byzantina. Zu nennen sind Carlo Sigonio, Historiarum de occidentali imperio libri XX (Basel 1579), Christoph Hendreich, Carthago (Frankfurt/Oder 1664), Nicolaus Gürtler, Origines mundi (Amsterdam 1708), Johann Friedrich Schröer, Imperium Babylonis et Nini ex monumentis antiquis (Frankfurt und Leipzig 1726), Sébastien LeNain de Tillemont, Histoire des empereurs (Venedig 1732), Jacob Koch, Pharos (Lemgo 1741) und Charles Rollin, Histoire Romaine (Halle 1753-1755).

Felicitas Marwinski

Geographia

2.357 Die Bestandsgruppe Geographia (" Geogr.") setzt sich aus den Sachgruppen Geographie und Topographie (I), Statistik (II) und dem Bestand des früheren, 1968 aufgelösten Geographischen Instituts (III) zusammen. Die Sachgruppen I und II haben hohe Kriegsverluste zu verzeichnen, eine abschließende Revision ist noch nicht erfolgt. Etwa 18 Prozent der Titel gehen auf Schenkungen der Geographischen Gesellschaft für Thüringen zurück, die 1882 aus einem im Jahr zuvor durch den Jenaer Historiker Dietrich Schaefer, den Biologen Ernst Haeckel, den Verleger Gustav Fischer u. a. gegründeten Verein hervorging.

2.358 Von 1884 bis 1899 wirkte Friedrich (Fritz) Regel (1853-1915) an der Jenaer Universität, er war seit 1895 Lehrbeauftragter für Geographie. In diesen Jahren entstanden sein Geographisches Handbuch für Thüringen und die Landeskunde von Thüringen (s. Systematikgruppe " Sax."). Nach seinem Weggang nach Würzburg (1899) wurde in Jena die Geographie mit einem Extraordinariat selbständiges Lehrfach. Der Ausbau der Institutsbibliothek, der Vorläuferin der heutigen Zweigbibliothek Geographie, begann zu dieser Zeit. Zwischen 1950 und 1960 wurde der Bestand retrospektiv ergänzt. Das Institut selbst wurde 1968 im Zuge der III. Hochschulreform aufgelöst und erst 1992 wiederbegründet.

2.359 Die Bestandsgruppe umfaßt insgesamt 9389 Titel, von denen 59 aus dem 16. Jh, 300 (3,2 Prozent) aus dem 17. Jh, 448 (4,8 Prozent) aus dem 18. Jh und 8526 (90,8 Prozent) aus dem 19. Jh stammen. Ohne Jahresangabe sind 56 Titel. In deutscher Sprache liegen 6347 Titel (67,6 Prozent) vor, in Französisch 594 (6,3 Prozent), in Englisch 479 (5,1 Prozent), in Latein 384 (4,1 Prozent) und in weiteren Sprachen, vor allem in Spanisch und Italienisch, 1585 Titel (16,9 Prozent).

2.360 Die Sachgruppe (I) Geographie und Topographie enthält 4551 Titel (16. Jh 49, 17. Jh 236, 18. Jh 299, 19. Jh 3917; o. J. 50). Sebastian Münsters Cosmographia universalis ist in den Baseler Ausgaben von 1559 und 1572 vorhanden. Petrus Apianus ist mit der illustrierten Cosmographia (Antwerpen 1584; Provenienz von Zach) im Bestand, weiterhin finden sich Henricus Glareanus (Heinrich Loriti), De geographia liber unus (Paris 1551), Michael Neander, Orbis terrae divisio compendiaria ... conscripta in usum studiosae inventutis in schola Ilfeldensi (Leipzig 1586; Wittenberg 1594), Aeneas Sylvius Piccolomini (Papst Pius II.), Cosmographia in Asiae & Europae eleganti descriptione (Paris 1509).

2.361 Aus dem 17. Jh liegt die illustrierte Beschreibung des gantzen Welt-Kreisses (Frankfurt a. M. 1684-1685 und 1719) von Allain Manesson Mallet vor, weiterhin Bernhardus Varenius' (1621/22-1650/51) Hauptwerk Geographia generalis (Amsterdam 1650 u. ö.). Von Philipp Clüver sind u. a. die Leidener Vorlesungen Introductionis in universam geographiam tam veterem quam novam Libri VI (Braunschweig 1652; Wolfenbüttel 1667) und Italia antiqua (Wolfenbüttel 1659; defekt) vorhanden.

2.362 Von Martin Zeiller liegen die wichtigsten topographischen Beschreibungen mittel- und westeuropäischer Staaten mit den Stadtansichten und Landschaftsprospekten Matthäus Merians d. Ä. vor, z. B. Topographia Helvetiae (Frankfurt a. M. 1642), Topographia Bavariae ([Frankfurt a. M.] 1644) und Topographia superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae, Lusatiae etc. (Frankfurt a. M. 1650). Erwähnung verdienen Jan Blaeu, Tooneel der steden van de vereenighde Nederlanden [Amsterdam, um 1649], koloriertes Exemplar, Abraham Saur, Stätte-Buch (Frankfurt a. M. 1658), Daniel Meisner, Politica Politica, Das ist: Newes Emblematisches Büchlei[n] (Nürnberg 1700) mit Städtebildern im Hintergrund, G. C. Laurentius, Orbis in nuce Oder Der Erdkreis in einer Nuß (Leipzig 1685), Johann Friedrich Pfeffinger, Geographia curiosa (Leipzig 1690), und Jean-Baptiste d'Audiffret, Histoire et Géographie Ancienne et Moderne (Paris 1694; unvollständig).

2.363 Aus dem 18. Jh stammen Christian Junckers Anleitung zu der Geographie der mitlern Zeiten (Jena 1712) sowie Erhard Weigels Speculum Terrae, Das ist Erd-Spiegel (Jena 1713) und dessen Kurtze Beschreibung der verbesserten Himmels- und Erdgloben (Frankfurt und Leipzig [1714]). Von dem seinerzeit bekannten pädagogischen Schriftsteller und Geographen Johann Hübner (1668-1731) sind Kurtze Fragen Aus der Neuen und alten Geographie (Leipzig 1695) im Bestand, von seinem Sohn Johann Hübner († 1758) die Vollständige Geographie (Hamburg 1736; unvollständig). Vorhanden sind auch Johann Georg Hagers Ausführliche Geographie (Teil 1 und 3, Chemnitz 1773-1774), Johann Heyms Versuch einer vollständigen geographisch-topographischen Encyklopädie des Russischen Reichs (Göttingen 1796) und Matthias Christian Sprengels Abhandlung Ueber J. Ribero's älteste Weltcharte von 1529 (Weimar 1795).

2.364 Von Anton Friedrich Büschings (1724-1793) Erdbeschreibung, die beinahe seine gesamte Schaffensperiode umfaßt und von Johann Melchior Hartmann und Christoph Daniel Ebeling fortgesetzt wurde, sind Bände in verschiedenen Auflagen (Hamburg 1787-1800) vorhanden. Der Auszug aus seiner Erdbeschreibung (Hamburg 1785) war für den Schulunterricht bestimmt. Außerdem gab er Wöchentliche Nachrichten von neuen Landcharten, geographischen, statistischen und historischen Büchern und Sachen (Bd 1-15, 1773-1787; mit Lücken) heraus.

2.365 In der Nachfolge Büschings wirkte Johann Ernst Ehregott Fabri (1755-1825), von 1786 bis 1794 Professor für Geographie und Statistik in Jena. Er schrieb u. a. eine Geographie für alle Stände (Teil 1, Bd 2 und 3, Leipzig 1790-1791). Sein Nachfolger war von 1795 bis 1797 Adam Christian Gaspari (1751-1830); er gab ein Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung (Weimar 1797-1801) heraus, das später als Gemeinschaftsunternehmen fortgeführt wurde (Weimar 1819-1825).

2.366 Die antike Geographie betreffen Christoph Cellarius' Notitia orbis antiqui (Leipzig 1701-1706) und Jean-Baptiste Bourguignon d'Anvilles Géographie ancienne abrégée (Paris 1768; Text zum Atlas). Die deutschen Texte wurden in dem u. a. von Paul Jacob Bruns bearbeiteten Handbuch der alten Erdbeschreibung (Nürnberg 1800) zusammengefaßt. Vorhanden sind auch die Geographie der Griechen und Römer (Leipzig 1788-1825) von Conrad Mannert und Friedrich August Ukert (Teil 1, Weimar 1816) und Ernst Curtius' historisch-geographische Beschreibung Peloponnesos (Gotha 1851-1852). Hand-, Lehr- oder Wörterbücher stammen u. a. von Samuel Christoph Schirlitz (1822), Eduard Eichwald (1838), Albert Forbiger (1838/48), Barthold Georg Niebuhr (1851) und Heinrich Kiepert (1878).

2.367 Dem Schulunterricht dienten Johann Günther Friedrich Cannabichs Lehrbuch der Geographie (Sondershausen 1819; Weimar 1836) und dessen Hülfsbuch beim Unterrichte in der Geographie für Lehrer (Eisleben 1835-1838), das Lehrbuch der Geographie von Johann Christoph Friedrich GutsMuths (Leipzig 1826) und Wilhelm Friedrich Volger (Hannover 1837) sowie Friedrich Nösselts Handbuch der Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts (Königsberg 1829-1830) und Alfred Kirchhoffs Schulgeographie (Halle 1886).

2.368 Im Bestand sind Johann Christoph Friedrich GutsMuths, Deutsches Land (Gotha 1821-1824, Leipzig 1828), Johann Adolf Jacobi, Deutsches Volk (Gotha 1820, Leipzig 1826), Christian Gottfried Daniel Stein, Handbuch der Geographie und Statistik (Leipzig 1811), und von Albrecht Theodor Emil von Roon Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde (Berlin 1837-1843). Johann Georg August Gallettis Allgemeine Weltkunde oder Encyklopädie der Geographie, Statistik und Staatengeschichte (Pest [ u. a.] 1859) und Franz Heinrich Ungewitters Neueste Erdbeschreibung und Staatenkunde (Dresden 1848 u. ö.) waren Standardwerke.

2.369 Zu den Werken über kleinräumige Strukturen gehören Jakob Dominikus, Erfurt und das Erfurtische Gebiet (Gotha 1793), oder Friedrich Nicolai, Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam (Berlin 1786). Einzelne Regionen betreffen Isidoro de Antillons Handbuch der Geographie von Spanien und Portugal (Weimar 1815), Johann August Friedrich Schmidts Historisch-topographische Beschreibung der Bergstadt Ilmenau (Ilmenau 1839), Georg Brückners Landeskunde des Herzogthums Meiningen (Teil 1, Meiningen 1851) und Albert Scobels Thüringen (Bielefeld und Leipzig 1898).

2.370 Zur physischen Geographie sind vorhanden Ludwig Mitterpachers Physikalische Erdbeschreibung ( Wien 1789), Immanuel Kants Physische Geographie (Königsberg 1802), Leopold von Buchs Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln (Berlin 1825), die von Wilhelm Hoffmann bearbeitete Beschreibung der Erde nach ihrer natürlichen Beschaffenheit (Stuttgart 1837), Johann Heinrich Mädlers Leitfaden der mathematischen und allgemeinen physischen Geographie (Stuttgart und Tübingen 1843) und Alexander Supans Grundzüge der physischen Erdkunde (Leipzig 1896 u. ö.).

2.371 Von Alexander von Humboldt liegen der Versuch über den politischen Zustand des Königreichs Neu-Spanien (Tübingen 1809-1814) und die Ansichten der Natur (Tübingen und Stuttgart 1826 u. ö.) vor; von Friedrich Ludwig Lindner (1772-1845), 1813 für kurze Zeit als Professor für Geographie und Historische Hilfswissenschaften in Jena, das Gemälde der Europäischen Türkei (Weimar 1813); von Carl Ritter (1779-1850), seit 1820 der erste geographische Hochschulprofessor in Berlin, die Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen (Berlin 1861) und Europa (Berlin 1863) sowie sein Hauptwerk Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte (Berlin 1822-1859). Von Heinrich Berghaus ist u. a. die Allgemeine Länder- und Völkerkunde (Stuttgart 1837-1846; unvollständig) im Bestand.

2.372 Von Albrecht Penckes grundlegenden geomorphologischen Untersuchungen ist u. a. die Morphologie der Erdoberfläche (Teil 1, Stuttgart 1894) vorhanden. Zu erwähnen sind auch Hermann und Adolf Schlaginweit, Untersuchungen über die physicalische Geographie der Alpen (Leipzig 1850), Theobald Fischer, Beiträge zur Physischen Geographie der Mittelmeerländer, besonders Siciliens (Leipzig 1877), Otto Krümmel, Versuch einer vergleichenden Morphologie der Meeresräume (Leipzig 1879), Eduard Suess, Das Antlitz der Erde (Prag [ u. a.] 1888-1909), und Eduard Brückner, Die feste Erdrinde und ihre Formen (Prag [u. a.] 1897).

2.373 Als einer der ersten Vertreter dieser Richtung ist Friedrich Ratzel mit seiner Anthropo-Geographie (Stuttgart 1882 u. ö.) vertreten, außerdem mit der Völkerkunde (Leipzig und Wien 1885-1888; 2. Aufl. 1894-1895) und Die Erde und das Leben (Leipzig und Wien 1901-1902). Oscar Peschels Völkerkunde (Leipzig 1874 u. ö.) erlebte mehrere Auflagen, Richard Oberländers Darstellung Fremde Völker (Leipzig und Wien 1883) ist im wesentlichen ein Abbildungsband. Die von Alfred Kirchhoff herausgegebene Länderkunde von Europa ( Wien [ u. a.] 1887-1907) erschien in der Reihe Unser Wissen von der Erde. Von Karl Peters (1856-1918), Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika, ist die in amtlichem Auftrag enstandene Darstellung Das Deutsch-Ostafrikanische Schutzgebiet (Leipzig 1895) vorhanden. Nachschlagewerke schließen ein die Encyklopädie der Erd-, Völker- und Staatenkunde (Leipzig 1864-1869), bearbeitet von Wilhelm Hoffmann, Ritter's geographisch-statistisches Lexikon (verschiedene Auflagen) und Gustav Heumanns Geographisches Lexikon des Deutschen Reichs (Leipzig 1884).

2.374 Geographische Zeitschriften zählen 915 Bde, darunter die Zeitschrift für allgemeine Erdkunde (Bd 3, 1854 ff.; mit Lücken), 1866 fortgesetzt als Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, die mit den Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (Bd 1, 1873 ff.; mit Lücken) verbunden war. Die Gesellschaft gab auch die Bibliotheca geographica (Bd 1-18, 1891/92-1909/10) heraus. Die von August Petermann begründeten Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt (Jg. 2, 1856 ff.) sind einschließlich der Ergänzungsbände vorhanden. Letztere beginnen mit Küsten und Meer Norwegens (Gotha 1860) von Andreas Vibe. Weiterhin zu nennen sind das ebenfalls bei Perthes in Gotha erscheinende Geographische Jahrbuch (Bd 1-37, 1866-1914), die in Hildburghausen verlegte illustrierte Zeitschrift Globus (Bd 3-98, 1863-1910; mit Lücken) und die Verbandszeitschrift des Thüringerwald-Vereins Thüringer Monatsblätter (Jg. 2, 1895 ff.).

2.375 Die Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft (für Thüringen) zu Jena (Bd 1-42, 1882-1939) dienten als Grundlage für den Schriftentausch mit geographischen Vereinen und Gesellschaften in aller Welt, deren Publikationen der Universitätsbibliothek zugewiesen wurden.

2.376 Unter den Atlanten finden sich Abraham Ortelius' Theatrum orbis terrarum parergon (Antwerpen 1624), besorgt von Balthasar Moretus, und Novus Atlas Sinensis (Amsterdam: Blaeu 1655; koloriert) von Martinus Martini S. J. Aus dem Nürnberger Verlagshaus Johann Baptist Homann stammt der Atlas Geographicus Maior (Nürnberg 1759[-1762]). Gabriel Bodenehr gab seinen Atlas Curieux (Augsburg ca. 1704) für Zeitungsleser heraus. Der Atlas portabilis (Nürnberg 1724) von Johann Gottfried Gregorii gehört zum Jugendschrifttum.

2.377 Verbreitung erlangten im 19. Jh der mit Geschichtstabellen versehene Atlas der Alten Welt (Weimar 1826; 14 Karten) und der Atlas von den deutschen Bundes-Staaten (Erfurt 1836). Von Heinrich Kiepert sind die Kartenwerke Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt (Weimar 1858), Neuer Hand-Atlas über alle Theile der Erde (Berlin 1872) und Neuer Atlas von Hellas und den hellenischen Colonien (Berlin [ u. a.] 1872) im Bestand. Der Allgemeine historische Handatlas (Bielefeld und Leipzig 1886) von Gustav Droysen wurde unter Leitung von Richard Andree hergestellt, dessen Allgemeiner Handatlas (Bielefeld und Leipzig 1881) auch in der dritten Auflage von 1893 vorhanden ist. Adolf Stielers Handatlas ist in mehreren Auflagen im Bestand, Heinrich Berghaus' Physikalischer Atlas (Gotha 1848) in der dritten Ausgabe (Gotha 1887-1892). Von den Schulatlanten ist Emil von Sydows Schul-Atlas (Gotha 1876) zu erwähnen. Aus dem 19. Jh ist ein kleiner Bestand an Einzelkarten vorhanden, darunter Gottlob D. Reymanns Topographische Special-Karte von Deutschland (Glogau 1850-1880).

2.378 Die Sachgruppe (II) Statistik enthält 2875 Titel (16. Jh 10, 17. Jh 61, 18. Jh 121, 19. Jh 2677; o. J. 6). Unter der früher als Staats- und Staatenkunde bezeichneten Statistik ist Johann Andreas Bose (1626-1674) in Jena mit seiner Introductio generalis in notitiam rerum publicarum orbis universi (Jena 1676) vertreten. Vorhanden sind Sebastian Schröter, Historica totius terrarum orbis ... descriptio (Erfurt 1620), Giovanni Botero, Relationi universali (Venedig 1640), Lucas de Linda, Descriptio orbis & omnium ejus rerumpublicarum (Jena 1670), Philipp Andreas Oldenburger, Thesauri rerumpublicarum Pars 1-2 (Genf 1675), Friedrich Leutholff von Frankenberg, Der Itztregierenden Welt Große Schaubühne (Nürnberg 1677), Tobias Beutel, Cimelium Geographicum Tripartitum (Dresden 1680) mit einer " Milliographia, oder Meilen-Beschreibung", Abraham Ortelius, Theatro del mondo (Venedig 1683), Ferdinand Neoburgus, Des Curieusen Hoffmeisters Geographisch-Historisch- und Politischer Wissenschaften Erster Theil (Leipzig 1700) und Everard Otto, Primae Liniae Notitiae Rerumpublicarum (Utrecht 1736). Gottfried Achenwall, Begründer der wissenschaftlichen Statistik, ist mit der Statsverfassung der heutigen vornehmsten Europäischen Reiche und Völker im Grundrisse (Teil 1, 7. Ausg., Göttingen 1790) vertreten.

2.379 Mit Statistik befassen sich u. a. Christoph Meiners, Briefe über die Schweiz (Berlin 1784-1785), Heinrich Storch, Gemaehlde von St. Petersburg (Riga 1794), Friedrich von Raumer, England im Jahre 1835 (Leipzig 1836), und Julius von Minutoli, Die Canarischen Inseln, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft (Berlin 1854), Christ[ian] Immanuel Hogel, Entwurf zur Theorie der Statistik (Altenburg 1829) und Friedrich Wilhelm Schubert, Handbuch der Allgemeinen Staatskunde von Europa (Königsberg 1835-1848).

2.380 In der Sachgruppe überwiegen sonst Adreß-, Hof- und Staatshandbücher oder -kalender sowie statistische Veröffentlichungen von Behörden. Periodika zur Statistik, z. B. Bevölkerungs- und Wirtschaftszählungen, umfassen 880 Bde. Statistische Mitteilungen liegen aus deutschen Staaten ( z. B. Königreich Sachsen, Großherzogtum Baden, Herzogtum Braunschweig) und ausländischen Staaten ( z. B. Königreich Italien) etwa seit Mitte des 19. Jhs vor. Die Zeitschrift des Statistischen Bureaus des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern, redigiert von Ernst Engel, ist ab Jg. 1 (1855) vorhanden. Bedingt durch die Kriegsverluste weisen die einzelnen Reihen erhebliche Lücken auf. Die Statistik des Deutschen Reichs (Bd 1, 1873 ff.) ist jedoch annähernd vollständig.

2.381 Den dritten Bestandteil bilden die etwa 9000 Bde der Bibliothek des älteren Geographischen Instituts. Zum historischen Buchbestand zählen 1963 Titel (17. Jh 3, 18. Jh 28, 19. Jh 1932). Unter den älteren Werken findet sich Nicolas Sanson, Introduction à la Géographie (Utrecht 1692). Schwerpunkt des Bestandes sind Itineraria, darunter Philipp Baldaeus, Wahrhaftige Ausführliche Beschreibung Der Berühmten Ost-Indischen Kusten Malabar und Coromandel (Amsterdam 1672), Jean-Albert de Mandelsloe, Voyage célèbres & remarquables faits de Perse aux Indes orientales (Tome 1, Leiden 1719), Joseph-François Lafitau, Moeurs des sauvages amériquains (Paris 1724), Johann Georg Gmelin, Teilnehmer an der " Großen Nordischen Expedition" des Vitus Bering, Reise durch Sibirien (Göttingen 1751-1752), William Hodges, Travels in India (London 1793) und Bayard Taylor, Nordische Reise (Leipzig 1858).

2.382 Die Bibliothek enthält Standardwerke, Lehrbücher und Übersichtsdarstellungen wie Deutschland und seine Bewohner (Stuttgart 1834-1836) von Karl Friedrich Vollrath Hoffmann, Gustav Hempels Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Meklenburger Landes (Güstrow 1837-1843) und Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild (Wien 1886-1900).

2.383 Der Zeitschriftenbestand ist weitgehend mit dem der Sachgruppen I und II identisch, doch sind die Reihen vollständig vorhanden, z. B. die Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik (Jg. 1, 1878/79 ff.) und die Geographische Zeitschrift (Bd 1, 1895 ff.).

Gerhard Bose Frank W. Vogler

Philologia

2.384 Annähernd 4000 Titel der Bestandsgruppe Philologia (" Phil.") sind als Geschenk ausgewiesen, davon stammen 1259 von dem Altphilologen Ferdinand Gotthelf Hand, dessen Bibliothek 1851 angekauft wurde, 573 von Carl Wilhelm Göttling, 507 von der Societas Latina Jenensis und 467 von dem Leipziger Verlag B. G. Teubner. Die Bestandsgruppe enthält überwiegend Standardausgaben und Literatur zu Lehr-, Studien- und Übungszwecken.

2.385 Die in 15 Sachgruppen gegliederte Bestandsgruppe enthält 15.749 Titel: 16. Jh 1578 (10 Prozent), 17. Jh 1779 (11,3 Prozent), 18. Jh 2218 (14,1 Prozent), 19. Jh 10.044 (63,8 Prozent); o. J. 130. Die Gruppe ist reich an Inkunabeln (167 Titel). In Latein liegen 10.223 Titel vor (64,9 Prozent; 16. Jh 1368, 17. Jh 1521, 18. Jh 1587, 19. Jh 5665; o. J. 82), in Deutsch 3843 (24,4 Prozent; 16. Jh 12, 17. Jh 54, 18. Jh 352, 19. Jh 3412; o. J. 13), in Französisch 352 (2,2 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 40, 18. Jh 130, 19. Jh 162; o. J. 4), in Englisch 203 (17. Jh einer, 18. Jh 15, 19. Jh 187) und in weiteren Sprachen, besonders in Griechisch, 1128 Titel (7,2 Prozent; 16. Jh 192, 17. Jh 153, 18. Jh 134, 19. Jh 618; o. J. 31).

2.386 Die Sachgruppe (I) Historia literaturae, Methodologia, Encyclopaedia zählt 633 Titel (4 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 64, 18. Jh 138, 19. Jh 420; o. J. 4). Sie enthält u. a. Isaac Casaubon, De Satyrica Graecorum poesi & Romanorum Satira libri II (Paris 1605), Johann Heinrich Boeckler, Kurtze Anweisung, Wie man die Authores Classicos bey und mit der Jugend tractiren soll (Straßburg 1679), Joannis Clerici Ars critica (Leipzig 1713), Christian Adolph Klotz, Über das Studium des Alterthums (Halle 1766), und August Matthiae, Grundriss der Geschichte der griechischen und römischen Litteratur (Jena 1815-1822).

2.387 In der Sachgruppe (II) Poetae graeci sind als Autoren Homer, Hesiod, Aischylos, Sophocles, Euripides, Aristophanes, Anacreon, Pindar u. a. vertreten. Sie enthält 2213 Titel (14,1 Prozent; 16. Jh 202, 17. Jh 126, 18. Jh 230, 19. Jh 1637; o. J. 18), darunter Homeri Ilias ad verbum translata (Paris 1538) und Aristophanis comicorum principis comoediae XI (Venedig 1538), beides übersetzt von Andreas Divus, Commentarius explicationis ... libri Iliados Homeri (Straßburg 1538-1540), Sophoclis tragoediae VII (Frankfurt a. M. 1544), Les oeuvres d'Anacreon et de Sapho (Paris 1692) und Pierre Brumoy, Le théétre des Grecs (Paris 1749).

2.388 Die Sachgruppe (III) Oratores graeci et epistolographi enthält Schriften von und über einzelne Redner wie Lysias, Isocrates, Demosthenes und Aeschines mit insgesamt 563 Titeln (16. Jh 57, 17. Jh 41, 18. Jh 70, 19. Jh 392; o. J. 3), u. a. Longinus, Vom Erhabenen, Griechisch und Teutsch (Dresden 1742), und Demosthenis und Aeschinis Reden, verdeutschet (Lemgo 1764-1769), erläutert von Johan(n) Jacob Reiske.

2.389 In der Sachgruppe (IV) Philosophici graeci sind Plato, Aristoteles, Lucian, Diogenes Laertes, Iamblichus und Julian vertreten. Sie umfaßt 1719 Titel (10,9 Prozent; 16. Jh 306, 17. Jh 220, 18. Jh 133, 19. Jh 1048; o. J. 12), u. a. Les césars de l'empéreur Julien (Amsterdam 1728), illustriert von Bernard Picard, und Sechs auserlesene Gespräche Platons, Griechisch und Deutsch (Hamburg 1736), hrsg. von Johann Samuel Müller.

2.390 Die Sachgruppe (V) vereinigt Mathematici, Astronomici, Tactici, Musici, Physici, Geographi und Mythologi. Unter den 465 Titeln (3 Prozent; 16. Jh 120, 17. Jh 88, 18. Jh 47, 19. Jh 208; o. J. 2) finden sich Constantinus' De Agricultura libri XX (Basel 1538), hrsg. von Janus Cornarius, und dessen Geoponika (Canterbury 1704), hrsg. von Peter Needham, Euclidis elementorum liber I (Straßburg 1571), Claudii Ptolemaei harmonicorum libri III (Oxford 1682), hrsg. von John Wallis, Samuel Reyhers In Teutscher Sprache vorgestellter Euclides (Kiel 1699), und Aeliani de natura animalium libri XVII (London 1744), besorgt von Abraham Gronovius.

2.391 In der Sachgruppe (VI) Historici graeci sind Werke von und über Herodot, Thucydides, Xenophon, Polybius, Dionysius Halicarnassos, Diodorus Siculus, Plutarch, Arrian, Ptolemaeus, Appian, Pausanias, Dio Cassius, Herodian, Zosimus, Constantinus Porphyrogenitus und Theophylactus enthalten. Unter den 1523 Titeln (9,7 Prozent; 16. Jh 170, 17. Jh 110, 18. Jh 224, 19. Jh 1003; o. J. 16) finden sich Appianus, De civilibus Romanorum bellis historiarum libri V (Mainz 1529), Xenophons Buch von den Einkünften (Wolfenbüttel und Leipzig 1753), übersetzt und kommentiert von Georg Heinrich Zinck, sowie Xenophons Vier Bücher Sokratischer Denkwürdigkeiten (Weimar 1777), erläutert durch Johann Michael Heinze.

2.392 Die Sachgruppe (VII) Collectiones, Anthologiae, Chrestomathiae (griechisch und lateinisch) enthält u. a. Ausgaben von Athenaeus, Stobaeus und Photius, ingesamt 488 Titel (32,1 Prozent; 16. Jh 21, 17. Jh 25, 18. Jh 54, 19. Jh 332; o. J. 56). Vorhanden sind Anecdota graeca (Venedig 1781), hrsg. von Jean Baptiste Gaspard d'Ansse de Villoison, und Richard Franz Philipp Brunck, Anthologia graeca sive poetarum graecorum lusus (Leipzig 1794-1795), kommentiert von Friedrich Jacobs, und Neugriechische Volkslieder (Leipzig 1825), gesammelt von Claude Charles Fauriel, übersetzt von Wilhelm Müller.

2.393 Die Sachgruppe (VIII) erfaßt die Poetae latini, darunter Andronicus, Naevius, Plautus, Terenz, Lukrez, Vergil, Horaz, Ovid, Catull, Tibull, Properz, Persius, Juvenal, Phaedrus, Cato, Seneca, Lukan, Petronius, Silius Italicus, Valerius Flaccus, Statius, Martial, Ausonius, Prudentius und Marcianus Capella. Unter den 2699 Titeln (17,1 Prozent; 16. Jh 247, 17. Jh 357, 18. Jh 356, 19. Jh 1733; o. J. 6) finden sich Manilius' Astronomicon (Straßburg 1655), hrsg. von Joseph Justus Scaliger sowie Lukrez, De rerum natura libri VI (Saumur 1662) und Della natura delle cose libri VI (London 1779), übersetzt von Alessandro Marchetti, sowie Horaz, Carminum libri V (London 1731), hrsg. von George Wade.

2.394 In der Sachgruppe (IX) Oratores latini mit 1224 Titeln (7,8 Prozent; 16. Jh 166, 17. Jh 101, 18. Jh 196, 19. Jh 759; o. J. 2) sind u. a. Cicero, Quintilian, Plinius, Symmachus und Panegyrici vertreten, z. B. Lucubrationum in M. Tullii Ciceronis orationes (Basel 1536), Des Staats-klugen Plinii Hoff- und Bürgerliche Briefe in die Teutsche Helden-Sprache übersetzt (Leipzig 1712) von Johannes Sartorius, und Marcus Fabius Quintilianus, Ut ferunt declamationes XIX majores (Leiden 1720), hrsg. von Pieter Burman.

2.395 Die Sachgruppe (X) Philosophi, Rustici, Architecti, Militares, Geographi, Mythologi besteht aus 558 Titeln (3,5 Prozent; 16. Jh 87, 17. Jh 86, 18. Jh 75, 19. Jh 308; o. J. 2). Unter den Autoren finden sich Seneca, Boethius, Vitruv, Vegetius, Hyginus, Apuleius, Macrobius und Mela, an Ausgaben z. B. Vitruv, De architectura libri X (Straßburg 1550), und Marci Terentii Varronis libri III De re rustica (Halle 1730).

2.396 In der Sachgruppe (XI) Historici latini sind 1476 Titel enthalten (9,4 Prozent; 16. Jh 119, 17. Jh 382, 18. Jh 261, 19. Jh 706; o. J. 8), darunter Werke von und über Livius, Caesar, Sallust, Cornelius, Vellejus Paterculus, Valerius Maximus, Curtius, Tacitus, Sueton, Florus, Justinianus, Eutropius, Ammianus Marcellinus, Paulus Diaconus und Cassiodor. Anzuführen sind Auli Gellii noctium Atticarum libri XXI (Venedig 1515), Les decades de Tite-Live (Amsterdam 1700), übersetzt von Pierre Du-Ryer, Das Alte Teutschland oder Cajus Cornelius Tacitus Von der Lage, den Sitten und den Völckern Germaniens (Berlin 1724) und Livius, Historiarum ab urbe condita libri (Leiden [ u. a.] 1738-1746).

2.397 Den Schluß bilden die Sachgruppen (XII) Observationes et opuscula philologica, Diaria mit 1797 Titeln (11,4 Prozent; 16. Jh 49, 17. Jh 132, 18. Jh 121, 19. Jh 1495), (XIII) Florilegia, sententiarum collectiones etc. mit 52 Titeln (16. Jh 27, 18. Jh 24; o. J. einer) und (XIV) Sammelbände (339 Titel, 2,1 Prozent; 17. Jh 23, 18. Jh 313, 19. Jh 3), u. a. mit Gelegenheitsdrucken der Societas Latina Jenensis (4 Bde). Anzuführen sind Ernestine Christine Reiske, Hellas (Bd 1, Mitau 1778), Flores philosophici ex P. Virgilii Maronis Bucolicis et Georgicis (Leipzig 1681) von Joachim Feller, Humanistisches Magazin (Bd 1-2, 1788/89-1789/90) und Philologisch-pädagogisches Magazin (Bd 1-2, 1791/92-1792/94), hrsg. von Friedrich August Wiedeburg, Attisches Museum (Bd 1-4, 1796-1802) und Neues Attisches Museum (Bd 1-3, 1805-1809/11), hrsg. von Christoph Martin Wieland, Rheinisches Museum (Jg. 1, 1827 ff.), Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft (Jg. 1-15, 1834-1857) und Philologus (Jg. 1, 1846 ff.). Philologia orientalis

2.398 Die Bestandsgruppe Philologia orientalis (" Phil. or.") ist reich an Spezialliteratur, deren Sammlung durch in Jena wirkende Orientalisten wie Johann Gottfried Eichhorn (1752-1827), Heinrich Eberhard Gottlob Paulus (1761-1851), Johann Christian Wilhelm Augusti (1772-1841) und Johann Gottlieb Ludwig Kosegarten (1792-1860) gefördert wurde. Als wichtigste Provenienz ist mit 614 Bdn der Orientalist Andreas Gottlieb Hoffmann (1796-1864) zu nennen, seit 1822 Professor der Theologie in Jena, dessen Nachlaß 1864 erworben wurde.

2.399 Die Bestandsgruppe zählt 2710 Titel, davon gehören 10 dem 16. Jh, 52 (1,9 Prozent) dem 17. Jh, 133 (4,9 Prozent) dem 18. Jh und 2474 (91,3 Prozent) dem 19. Jh an. Hiervon sind 899 Titel (33,2 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 54, 19. Jh 838; o. J. 6) in deutscher Sprache, 516 (19 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 2, 18. Jh 14, 19. Jh 380; o. J. 3) in Französisch, 400 (14,8 Prozent; 16. Jh 9, 17. Jh 46, 18. Jh 41, 19. Jh 267; o. J. 3) in Latein, 366 (13,5 Prozent; 18. Jh 14, 19. Jh 499; o. J. 3) in Englisch und 529 (19,5 Prozent; 17. Jh 3, 18. Jh 10, 19. Jh 490; o. J. 26) in weiteren Sprachen.

2.400 Die Sachgruppe (I) Historia literaria enthält 976 Titel (36 Prozent; 17. Jh 3, 18. Jh 30, 19. Jh 938; o. J. 5), u. a. Johann Heinrich Hottinger, Promptuarium sive Bibliotheca orientalis (Heidelberg 1658), Joseph Simonius Assemann, Orientalische Bibliothek (Erlangen 1776-1777), Franz Carl Alter, Über georgianische Litteratur ( Wien 1789), Johann Christian Wilhelm Augusti, Memorabilien des Orients (Jena 1802), und Fundgruben des Orients ( Wien 1809-1818), bearbeitet durch eine Gesellschaft von Liebhabern, hrsg. von Joseph Hammer-Purgstall, sowie dessen Literaturgeschichte der Araber ( Wien 1850-1856), und Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Carminum orientalium triga (Stralsund 1815).

2.401 Die Sachgruppe (II) Armenien, Syrien, Palästina, Assyrien, Babylon, Arzawa, Äthiopien, Türkei zählt 198 Titel (7,3 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 19, 18. Jh 2, 19. Jh 173; o. J. 3), darunter William und George Whiston, Mosis Chorenensis historiae Armenicae libri III (London 1736), und Paul Jacob Bruns und Georg Wilhelm Kirsch, Bar-hebraei chronicon Syriacum (Leipzig 1789).

2.402 Die Sachgruppe (III) Arabische Literatur umfaßt 560 Titel (20,7 Prozent; 16. Jh 8, 17. Jh 19, 18. Jh 55, 19. Jh 470), darunter Johann Leo, De totius Africae descriptione libri IX (Antwerpen 1556; Zürich 1559), Jean Leon, Historiale description de l'Afrique (Antwerpen 1556), Johannes Leunclavivus, Annales sultanorum otnidarum a Turcis sua lingua scripti (Frankfurt a. M. 1588), Historia Tamerlanis arabice (Leiden 1636), Edward Pocock, Specimen historiae Arabum (Oxford 1650 und 1806), Johann Gottfried Eichhorn, Monumenta antiquissimae historiae Arabum (Gotha 1775), William Jones, Poeseos asiaticae commentariorum libri VI (Leipzig 1777) sowie eine Reihe von Texteditionen des 19. Jhs.

2.403 In der Sachgruppe (IV) Persische Literatur sind 220 Titel (8,1 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 9, 18. Jh 11, 19. Jh 197; o. J. 2) enthalten, z. B. Commentarius in Ruznawe Naurus (Augsburg 1676), hrsg. von Georg Hieronymus Velsch, Zend-Avesta, Zoroasters Lebendiges Wort (Riga [ u. a.] 1776-1783), hrsg. von Johann Friedrich Kleuker, Ayeen Akbery, or the institutes of the emperor Akber (London 1800), übersetzt von Francis Gladwin, und Touti Nameh (Stuttgart 1822), eine Sammlung persischer Märchen von Nechschebi in der Übersetzung von Carl Jakob Ludwig Iken.

2.404 Die Sachgruppe (V) Sanskrit-Literatur besteht aus 566 Titeln (20,9 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 15, 19. Jh 528; o. J. 22), darunter William Jones, Über die Musik der Indier (Erfurt 1802), übersetzt von Johann Friedrich Hugo von Dalberg, Johann Gottfried Ludwig Kosegartens Editionen Nala, eine indische Dichtung von Wjasa (Jena 1820) und Pantschatantrum (Bonn 1848, Greifswald 1859), sowie The Mahábhárata (Kalkutta 1834-1839).

2.405 Zur Sachgruppe (VI) Chinesische, Japanische, Siamesische, Javanische Literatur gehören 113 Titel (4,2 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 17, 19. Jh 94; o. J. einer), u. a. Sinensis imperii libri classici VI (Prag 1711), übersetzt von Francisco Noel, und Joseph de Guignes, Le Chou-King, un des livres sacrés des Chinois (Paris 1770).

2.406 Die Sachgruppen (VII) Ägyptische und Koptische Literatur, (VIII) Tibetica und (IX) Mongolische Literatur enthalten zusammen 77 Titel (2,8 Prozent; 18. Jh 3, 19. Jh 74), so z. B. Johann Heinrich Schumacher, Versuch, die dunklen und versteckten Geheimnisse in den hieroglyphischen Denkbildern ... aufzuklären (Wolfenbüttel und Leipzig 1754), Friedrich Carl Ludwig Sickler, THOTH oder die Hieroglyphen der Aethiopen und Aegypter (Hildburghausen 1819), Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Bemerkungen über den ägyptischen Text eines Papyrus aus der Minutolischen Sammlung (Greifswald 1824) und dessen De prisca Aegyptorum litteratura commentatio prima (Weimar 1828).

2.407 Unter den Periodika der Bestandsgruppe finden sich Repertorium für Biblische und Morgenländische Litteratur (Bd 1-18, 1777-1786), hrsg. von Johann Gottfried Eichhorn, Magazin für alte, besonders morgenländische und biblische Litteratur (Lfg. 1-3, 1787-1790), hrsg. von Samuel Friedrich Günther Wahl, Archiv für die Morgenländische Literatur (Bd 1, 1791), Archiv für die Biblische Literatur (Bd 2, 1794) und Archiv für asiatische Litteratur, Geschichte und Sprachkunde (Bd 1, 1810), hrsg. von Julius von Klapproth. Archäologie

2.408 Die Bestandsgruppe Archäologie (" Arch.") verdankt ihren Ausbau dem Altertumsforscher und zuständigen Bibliothekar Carl Wilhelm Göttling, dessen eigene Bibliothek 1869 auch übernommen wurde. Von Göttling stammen 362 Titel, vom Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde 355, von dem Altphilologen Ferdinand Gotthelf Hand (1786-1851) 117 und von dem Theologen und Orientalisten Andreas Gottlieb Hoffmann (1796-1864) 77. Aus Anlaß der 9. Philologenversammlung wurde von Göttling 1845 das Archäologische Museum gegründet und 1846 eröffnet. Die dem Museum zugedachten Fachpublikationen ließ er nicht in den Museumsräumen, sondern in der Universitätsbibliothek aufstellen (Sachgruppe VI).

2.409 Die 7 Sachgruppen der Bestandsgruppe Archäologie umfassen 5673 Titel: 16. Jh 134 (2,4 Prozent), 17. Jh 821 (14,5 Prozent), 18. Jh 580 (10,2 Prozent), 19. Jh 4063 (71,6 Prozent); o. J. 75 Titel. In deutscher Sprache liegen 2077 Titel vor (36,6 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 10, 18. Jh 108, 19. Jh 1921; o. J. 33), in Latein 1723 (30,4 Prozent; 16. Jh 112, 17. Jh 768, 18. Jh 314, 19. Jh 515; o. J. 14), in Französisch 707 (12,5 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 10, 18. Jh 74, 19. Jh 608; o. J. 10), in Englisch 185 (3,2 Prozent; 17. Jh 3, 18. Jh 9, 19. Jh 170; o. J. 3) und in weiteren Sprachen, besonders Italienisch, 981 Titel (17,3 Prozent; 16. Jh 12, 17. Jh 30, 18. Jh 75, 19. Jh 849; o. J. 15).

2.410 Die Sachgruppen (Ia) Monumenta, Kunstgeschichte und (Ib) Inscriptiones enthalten 2821 Titel (49,7 Prozent; 16. Jh 23, 17. Jh 87, 18. Jh 173, 19. Jh 2470; o. J. 68). Durch Goethes Vermittlung ließ Großherzog Carl Friedrich 1829 die ca. 500 Taler kostende Prachtausgabe von Pierre Bouillon, Museé des antiques (Paris 1810), der Bibliothek zukommen; im Oktober 1834 wurden 200 Taler des Herzogs von Altenburg zur Anschaffung der ersten 34 Lieferungen des großformatigen Werkes von Ippolito Rosellini, I monumenti dell' Egitto e della Nubia (Pisa 1832-1844), verwendet (zwei Tafelbände Kriegsverlust).

2.411 Vorhanden sind überdies Georg Fabricius, Roma (Basel 1587), Christoph Baumann, Abgebildetes Unterirdisches Rom (Arnheim 1668), Joachim und Johann Jacob von Sandrart, Des alten und neuen Roms großer Schauplatz (Nürnberg 1685-1694), Michael Ferdinand Lochner, Mekonopaignion (Nürnberg 1713), Bernard de Montfoucon, L'antiquité expliquée et représentée en figures (Paris 1719-1724), Anne Claude Philippe de Caylus, Recueil d'Antiquités égyptiennes (Paris 1752), Bonaventura van Overbeke, Reliquiae antiquae urbis Romae (Den Haag 1763), Abraham Gorlée, Cabinet de pierres antiques gravées (Paris 1778), James Tassie und Rudolf Erich Raspe, A descriptive catalogue of a general collection of ancient and modern engraved gems (London 1791), Denkschrift über Lord Elgin's Erwerbungen in Griechenland (Leipzig und Altenburg 1817), Francesco Inghirami, Monumenti Etruschi (Fiesole 1820-1821), Antonio del Rio, Huehuetlapallan, Amerika's große Urstadt in dem Königreiche Guatimala (Meiningen 1823), Jean François Champollion le jeune, Panthéon Egyptien (Paris 1823), Johannes Adolf Overbeck, Pompeji (Leipzig 1856 u. ö.), Heinrich Schliemann, Mykenae (Leipzig 1878) und dessen Tiryns (Leipzig 1886). Zur Epigraphik sind Werke von Giacomo Mazocchio, Marquard Gude, Raffaele Garrucci, Alphonse de Boissieu und Giovanni Battista de Rossi im Bestand.

2.412 Die Sachgruppe (II) Antiquitates graecae et latinae besteht aus 827 Titeln (14,6 Prozent; 16. Jh 21, 17. Jh 437, 18. Jh 207, 19. Jh 162), sie enthält u. a. Antiquitatum Romanarum Pauli Manutii liber de legibus (Venedig 1557), Johannes Laurenberg, Graecia antiqua (Amsterdam 1661), Johann Georg Graevius, Thesaurus antiquitatum Romanarum (Utrecht und Leiden 1694-1699), Jacob Gronovius, Antiquitatum Graecorum Thesaurus (Leiden 1698-1702), Burcard Gotthelf Struve, Antiquitatum Romanarum syntagma (Jena 1701), Abednego Seller, Antiquitäten von Palmyra oder Tadmor (Frankfurt a. M. 1716), Etienne Fourmont, Réflexions critiques sur les histoires des anciens peuples (Paris 1735), Samuel Pitiscus, Lexicon antiquitatum Romanarum (Den Haag 1737), Nicolas Antoine Boulanger, Das durch seine Gebräuche Aufgedeckte Alterthum (Greifswald 1767), Johann Potter, Griechische Archäologie (Halle 1775-1778), und Karl Philipp Moritz, Anthousa oder Roms Alterthümer (Berlin 1797).

2.413 Die Sachgruppe (III) Mythologia et de rebus sacris zählt 761 Titel (13,4 Prozent; 16. Jh 22, 17. Jh 96, 18. Jh 79, 19. Jh 562; o. J. 2), darunter Vincenzo Cartari, Delle imagini de gli dei delli antichi (Padua 1626), Jacques Howell, Dendrologie (Paris 1641), Filip von Zesen, Der erdichteten Heidnischen Gottheiten ... Herkunft und Begräbnisse (Nürnberg 1688), Romeyn de Hooghe, Hieroglyphica (Amsterdam 1735), Noël Antoine Pluche, Histoire des Himmels (Dresden und Leipzig 1740-1742), Gotthold Ephraim Lessing, Wie die Alten den Tod gebildet (Berlin 1769), Ernst Adolf Eschke, Mythologische Vorlesungen für Damen (Berlin 1806), Johann Heinrich Voss, Mythologische Briefe (Stuttgart 1827) und Oskar Ludwig Bernhard Wolff, Mythologie der Feen und Elfen (Weimar 1828).

2.414 In der Sachgruppe (IV) Privataltertümer sind 670 Titel (11,8 Prozent; 16. Jh 66, 17. Jh 171, 18. Jh 74, 19. Jh 356; o. J. 3) nachgewiesen, so Richard Strein von Schwarzenau, De gentib[us] et familiis romanorum (Venedig 1571), Justus Lipsius, Poliorceticon (Antwerpen 1596), Giovanni Antonio Valtrino, De re militari veterum Romanorum libri septem (Köln 1597), Petro Josepho Cantelio, De romana republica (Venedig 1768), Johann Heinrich Ludwig Meierotto, Über Sitten und Lebensart der Römer (Berlin 1776), Johann Isaac Berghaus, Geschichte der Schifffahrtskunde (Leipzig 1792), Arnold Hermann Ludwig Heeren, Ideen über die Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völker der alten Welt (Göttingen 1793-1796) und Johann Christian Ginzrot, Die Wägen und Fahrwerke der Griechen und Römer (München 1817).

2.415 Die Sachgruppe (V) Antiquitates celticae, germanicae, septentrionales, slavicae, orientales umfaßt 357 Titel (6,3 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 28, 18. Jh 34, 19. Jh 293), darunter Walter Charleton, Chorea gigantum (London 1663), [Heinrich Wolfgang Behrisch], Wodan, der Sachsen Held und Gott (Dresden 1775), François Anne David, Antiquités Etrusques, Grecques et Romaines (Paris 1785), Aubin-Louis Millin, Antiquités nationales (Paris 1790-1803), Antiquités Mexicaines (Paris 1834) und Gustav Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde (Dresden 1836).

2.416 Die Sachgruppe (VI) Museum Archaeologicum Jenense enthält 237 Titel (17. Jh 2, 18. Jh 13, 19. Jh 220; o. J. 2), u. a. Über den Raub der Cassandra auf einem alten Gefässe von gebrannter Erde (Weimar 1794), zwei Abhandlungen von Heinrich Meyer und Carl August Böttiger; Johann Gottfried Lipsius, Beschreibung der Churfürstlichen Antiken-Galerie in Dresden (Dresden 1798), William Hamilton, Outlines from the figures and compositions upon the Greek, Roman, and Etruscan Vases (London 1814), gezeichnet von John Kirk, Henri Roux, Herculanum und Pompeji (Hamburg 1841), und Frédéric de Clarac, Musée de sculpture antique et moderne (Paris 1826-1851). Die Sachgruppe (VII) Antiquitates americanae, africae ist nicht relevant.

2.417 Unter den Periodika finden sich Archäologisches Museum (Heft 1, 1801) und Archäologische Hefte (Teil 1, 1801), Almanach aus Rom für Künstler und Freunde der bildenden Kunst (Jg. 1-2, 1810-1811), Mythologisches Taschenbuch (Jg. 1-2, 1811-1812), Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande (Bd 1, 1842 ff.), Revue Archéologique (Bd 1, 1844 ff.) und Antiquarisk tidskrift foer Sverige (Bd 1-22, 1864-1917/24). Artes liberales

2.418 Die Bestandsgruppe Artes liberales (" Art. lib.") umfaßt, abweichend von dem ursprünglichen Grundschema (Grammatik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie, Dialektik und Rhetorik), diejenigen Künste, die sich mit der Darstellung des Schönen beschäftigen, also vorwiegend Literatur, Theater, Bildende Kunst und Musik, aber auch Gymnastik sowie Reit- und Fechtkunst in ihrer historischen Entwicklung. Unter den Schriften finden sich aus der Provenienz von Ferdinand Gotthelf Hand 1956 Titel, Carl Gustav Wenzel 338, Karl Ernst Schmid 207 und Heinrich Rückert 192; durch den Französischen Lesezirkel gelangten 280 Titel, vom Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde 205 und über das Deutsche Seminar 165 in den Bestand.

2.419 Die 28 Sachgruppen der Bestandsgruppe enthalten 21.086 Titel: 16. Jh 695 (3,3 Prozent), 17. Jh 1387 (6,6 Prozent), 18. Jh 3723 (17,7 Prozent), 19. Jh 14.854 (70,4 Prozent); o. J. 427 (2 Prozent). Hinzu kommen 37 Inkunabeln. In deutscher Sprache liegen 13.843 Titel vor (65,7 Prozent; 16. Jh 32, 17. Jh 348, 18. Jh 2346, 19. Jh 10.834; o. J. 283), in Französisch 2632 (12,5 Prozent; 16. Jh 6, 17. Jh 107, 18. Jh 721, 19. Jh 1736; o. J. 62), in Latein 2010 (9,5 Prozent; 16. Jh 620, 17. Jh 779, 18. Jh 275, 19. Jh 328; o. J. 8), in Englisch 1227 (5,8 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 6, 18. Jh 183, 19. Jh 1028; o. J. 57) und in weiteren Sprachen 1374 (6,5 Prozent; 16. Jh 34, 17. Jh 147, 18. Jh 248, 19. Jh 928; o. J. 17).

2.420 Die Sachgruppe (I) Historia artium et literatura umfaßt Lexika, Zeitschriften, Museumsführer, Literatur über Kunstausstellungen, Theater und Schauspieler. Sie enthält 1849 Titel (8,8 Prozent; 16. Jh einer, 17. Jh 20, 18. Jh 102, 19. Jh 1704; o. J. 22). Unter den Autoren finden sich z. B. Carl Ludwig Fernow, Johann Dominicus Fiorillo, Franz Kugler, Wilhelm Lübke, Richard Muther, Georg Kaspar Nagler, Carl Schnaase, Hans Wolfgang Singer und Giorgio Vasari, unter den dargestellten Künstlern z. B. Daniel Chodowiecki, Dürer, Lucas Cranach, Raffael und Michelangelo. Vorhanden sind u. a. Henricus Hondius, Les cinq rangs de l'architecture (Amsterdam 1620), Roger de Piles, Historie und Leben der berühmtesten Europaeischen Mahler (Hamburg 1710), [Johann Rudolf Füßli], Allgemeines Künstler-Lexicon (Zürich 1763-1771), Anton von Steinbüchel, Beschreibung der k. k. Sammlung ägyptischer Alterthümer ( Wien 1768) und Carl Heinrich von Heinecke, Nachrichten von Künstler und Kunst-Sachen (2 Teile, Leipzig 1768-1769).

2.421 Die Sachgruppe (II) Aesthetica umfaßt 442 Titel (2,1 Prozent; 17. Jh 7, 18. Jh 184, 19. Jh 250; o. J. einer), darunter Theodor Christoph Ursinus, Gedancken vom Philosophischen Gescck (Jena 1729), Johann Jacob Bodmer, Critische Betrachtungen über die Poetischen Gemählde der Dichter (Zürich 1741), Samuel Werenfels, Rede zu Vertheidigung der Schauspiele (Wittenberg 1750), Christian Friedrich Daniel Schubart, Kurzgefaßtes Lehrbuch der schönen Wissenschaften (Münster 1781) und Jean Paul, Vorschule der Aesthetik (Hamburg 1804).

2.422 Die Sachgruppe (III) Artes liberales proprie sic dictae (Theorie der einzelnen Künste) zählt 397 Titel (1,9 Prozent; 16. Jh 8, 17. Jh 21, 18. Jh 127, 19. Jh 234; o. J. 7). Anzuführen sind Albrecht Dürer, Pictoris et geometrae de symmetria (Nürnberg 1532), Carel van Mander, Het Schilder Boeck (Amsterdam 1618), Johann Gottlob Schenck, Die Zeichnung des menschlichen Körpers (Jena 1769), Anton Raphael Mengs, Oeuvres complètes (Paris 1786), und Heinrich Füeßli, Vorlesungen über die Malerei (Braunschweig 1803). Aus dem Bereich von Sport und Spiel sind zu nennen Girolamo Mercuriale, De arte gymnastica (Venedig 1601), Johann Andreas Schmidt, Leib-beschirmende und Feinden Trotz-bietende Fecht-Kunst (Nürnberg 1713), [Franciscus Roux], Versuch über das Contrefechten (Jena 1786) sowie Moses Hirschel, Das Schach (Breslau 1784).

2.423 Die Sachgruppe (IV) Rhetorica, Stil mit einem Anhang Schönschreibekunst enthält 316 Titel (1,5 Prozent; 16. Jh 84, 17. Jh 117, 18. Jh 80, 19. Jh 34; o. J. einer), darunter Schriften von Victorin Strigel, David Chytraeus, Johann Sturm, Daniel Cramer und Philipp Melanchthon. Vorhanden sind Epistelbüchlin Teutsch (Frankfurt a. M. 1565), [Caspar Stieler], Teutsche Sekretariat-Kunst (Nürnberg 1673), Gerhard Johann Voss, Commentariorum rhetoricorum sive oratoriarum libri VI (Marburg 1681), Friedrich Andreas Hallbauer, Anleitung zur Politischen Beredsamkeit (Jena und Leipzig 1736), Johann Friedrich May, Der Redner, wie er auf die natürlichste und leichteste Weise zu bilden sey (Leipzig 1748), Bernhard Lamy, Kunst zu reden (Altenburg 1753), und Die Redekunst fürs Frauenzimmer (Regensburg 1768), aus dem Französischen übersetzt.

2.424 In der Sachgruppe (V) Poetica, Metrica, Musica mit 1365 Titeln (6,5 Prozent; 16. Jh 30, 17. Jh 72, 18. Jh 118, 19. Jh 986; o. J. 159) sind u. a. enthalten Jacob Micyllus, De re metrica libri tres (Frankfurt a. M. [1561]), Johann Leonhard Philippi, Kurtze Anleitung zur Französischen Poesie (Jena 1666), Georg Neumark, Poetische Tafeln (Jena 1667), Wolfgang Caspar Printz, Historische Beschreibung der Edelen Sing- und Kling-Kunst (Dresden 1690), Ernst Gottlieb Baron, Untersuchung des Instruments der Lauten (Nürnberg 1727), Johann Gottfried Walther, Musicalisches Lexicon (Leipzig 1732) und Leonhard Euler, Tentamen novae theoriae musicae (St. Petersburg 1739), sowie Musikerbiographien (Beethoven, Liszt, Mozart, Schumann usw.).

2.425 Die Sachgruppe (VI) Opera rhetorum et poetarum scriptorum latinorum recentiorum enthält 158 Titel (16. Jh 44, 17. Jh 72, 18. Jh 19, 19. Jh 20; o. J. 3), u. a. Marsilius Ficinus, Von dem gesunden und langen leben ( o. O. 1505), Francesco Petrarca, Von Hülff und Rath in Allem anligen (Frankfurt a. M. 1551), Justus Lipsius, De Amphitheatro (Antwerpen 1604), Anna Maria Schurman, Opuscula (Leiden 1650), und Heinrich Carl Abraham Eichstädt, Opuscula oratoria (Jena 1848).

2.426 Die Sachgruppe (VII) Orationes latinae et graecae recentiores zählt 226 Titel (16. Jh 71, 17. Jh 117, 18. Jh 22, 19. Jh 15; o. J. einer), z. B. Wolfgang Heider, Orationes duae De vulpeculis scholasticis (Jena 1614), Ludovicus Cellotti (Louis Cellot), Panegyrici et orationes (Paris 1631), August Buchner, Orationum academicarum volumina III (Frankfurt und Leipzig 1705), Johann Caspar Posner, Eloquentia academica (Jena 1718), Christian Adolph Klotz, Antiburmannus (Jena 1761), und Petrus Burmann, Antiklotzius (Amsterdam 1762).

2.427 Die Sachgruppe (VIII) Epistolae latinae umfaßt 307 Titel (16. Jh 55, 17. Jh 153, 18. Jh 76, 19. Jh 23); vorhanden sind Hugo Grotius, Epistolae ad Gallos (Leiden 1648), Georg Richter, Epistolae selectiores (Nürnberg 1662), Hermann Conring, Epistolae (Helmstedt 1666), Hieronymus Savonarola, Epistolae spirituales et asceticae (Paris 1674), von Gottlieb Stolle der Bibliothek geschenkt, Antonius Perezius, Epistolarum centuria una (Nürnberg 1683), und Gottfried Wilhelm Leibniz, Epistolae ad diversos (Leipzig 1734-1742).

2.428 Die Sachgruppe (IX) Carmina graeca et latina recentiorum mit 1007 Titeln (4,8 Prozent; 16. Jh 338, 17. Jh 299, 18. Jh 91, 19. Jh 276; o. J. 3) enthält u. a. Johann Stigel, Poema (Jena 1566-1572), Helius Eobanus Hessus, Epicedion in funere Alberti Dureri (Nürnberg 1528), Nikodemus Frischlin, Hebraeis libri XII (Straßburg 1599), Heinrich Hirtzwig, Lutherus (Frankfurt a. M. 1617), ein Drama, Valentin Löber, Teutschredender Owenus (Jena 1661), John Barclay, Argenis (Nürnberg 1673), und Petri Burmanni secundi poematum libri IV (Leiden 1774).

2.429 In der Sachgruppe (X) Scriptores Hispani et Lusitani sind 202 Titel (16. Jh 4, 17. Jh 17, 18. Jh 38, 19. Jh 140; o. J. 3) enthalten, darunter Diego de Saavedra Fajardo, Die Gelehrte Republic (Leipzig 1748), Cervantes' Leben und Thaten des weisen Junkers Don Quixote von Mancha (Karlsruhe 1785), übersetzt von Friedrich Justin Bertuch, und Pedro Calderón de la Barca, Schauspiele (Berlin 1815-1842), übersetzt von Johann Diederich Gries.

2.430 Die Sachgruppe (XI) Scriptores Italici mit 878 Titeln (4,2 Prozent; 16. Jh 29, 17. Jh 83, 18. Jh 210, 19. Jh 546; o. J. 10) enthält vor allem Übersetzungen von Dantes Göttlicher Komödie, z. B. die von Philaletes [d. i. König Johann von Sachsen] (Dresden und Leipzig 1849) und die von Karl Witte (Berlin 1862) sowie Literatur über Dante. Vorhanden sind Ludovico Ariosto, Orlando furioso (Venedig 1556), Giovanni Boccaccio, Il Decameron (Venedig 1638), Le rime di Francesco Petrarca (Venedig 1741), Torquato Tasso, Gottfried Oder Erlösetes Jerusalem (Frankfurt a. M. 1651), Gasparo Gozzi, Opere in versi e in prosa (Venedig 1758), und Alessandro Manzoni, Opere poetiche (Jena 1827), mit einem Vorwort von Goethe.

2.431 Die Sachgruppe (XII) Scriptores Gallici enthält 2794 Titel (13,3 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 96, 18. Jh 707, 19. Jh 1929; o. J. 57), darunter Vital d'Audiguier, Histoire des amours de Lysandre & de Caliste (Amsterdam 1670), François Rabelais, Oeuvres ( o. O. 1732), Fénelon, Die Begebenheiten des Printzen von Ithaca (Berlin und Potsdam 1738-1739), Les Poesies du roy de Navarre (Paris 1742), Jean Jacques Rousseau, Abhandlung von dem Ursprunge der Ungleichheit unter den Menschen und worauf sie sich gründe (Berlin 1756), übersetzt von Moses Mendelssohn, Nicolas Edmé Rétif de la Bretonne, Les contemporaines (Leipzig 1781) und Pierre Augustin Caron de Beaumarchais, La folle journée ou Le Mariage de Figaro (Paris 1785).

2.432 Die Sachgruppe (XIII) Scriptores Anglici et Americani umfaßt 2455 Titel (11,6 Prozent; 16. Jh 3, 17. Jh 7, 18. Jh 309, 19. Jh 2078; o. J. 58), darunter Samuel Rowley, When You see me, You know me (London 1613), Jonathan Swift, Le conte du tonneau (Den Haag 1721) und Mährgen von der Tonne (Altona 1737), Samuel Richardson, Geschichte Herrn Carl Grandison (Leipzig 1759), Alexander Pope, Essai sur l'homme (Amsterdam 1762), William Shakespeare, Theatralische Werke (Zürich 1762-1766), übersetzt von Wieland, John Milton, Das Verlohrne Paradies (Altona 1762), übersetzt von Friedrich Wilhelm Zachariä, [James Macpherson], Die Gedichte Ossians ( Wien 1768), Das wiedereroberte Paradies des Johann Milton (Mannheim 1781) sowie Samuel Johnson, The lives of the most eminent English poets (London 1794).

2.433 Die umfangreichste Sachgruppe (XIV) Scriptores Germanici enthält deutschsprachige Literatur vorwiegend des 18. und 19. Jhs (7258 Titel, 34,4 Prozent; 16. Jh 20, 17. Jh 265, 18. Jh 1563, 19. Jh 5324; o. J. 86). Neben bedeutenden Autoren sind auch zahlreiche Gelegenheitsautoren vertreten. Alt- und Mittelhochdeutsche Literatur (XIVa) zählt 669 Titel (3,2 Prozent; 16. Jh 3, 18. Jh 25, 19. Jh 639; o. J. 2). Vorhanden sind z. B. der Tewerdanck (Frankfurt a. M. 1553), Georg Neumark, Davidischer Regentenspiegel (Jena 1655), Georg Wilhelm von Rheinbaben, Poetische Übersetzungen und Gedichte (Weimar 1711), Louise Adelgunde Viktoria Gottsched, Triumph der Weltweisheit (Leipzig 1739), Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs (Leipzig und Amsterdam 1752), übersetzt von Johann Christoph Gottsched, Briefe eines Frauenzimmers auf dem Lande an ihre Freundin bey Hofe (Leipzig 1765), Christian Felix Weiße, Kleine Lyrische Gedichte (Leipzig 1772), Anna Louisa Karschin, Neue Gedichte (Mitau und Leipzig 1772), Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, Jamben (Leipzig 1784), Das Religions-Edikt (Thenakel [Wien] 1789), ein Lustspiel von Niclai dem Jüngern [d. i. Carl Friedrich Bahrdt], Johann Caspar Lavater, Hand-Bibliothek für Freunde ([Zürich] 1790-1793), Karl Wilhelm Ramler, Poetische Werke (Teil 1, Berlin 1800), Christian August Vulpius, Fürstinnen, unglücklich durch Liebe (Leipzig 1801), Karl Wilhelm Göttling, Nibelungen und Gibelinen (Rudolstadt 1816), Der Nibelungen Noth (Stuttgart und Tübingen 1843), und Eduard von Schönau, Der Freiheit eine Gasse! (Königsberg 1848).

2.434 Die weiteren Sachgruppen sind nur von geringem Umfang: (XV) Niederländische Literatur (66 Titel; 17. Jh 28, 18. Jh 3, 19. Jh 35), darunter Adriaen Pietersz van de Venne, Tafereel van de Belacchende Werelt (Den Haag 1635), (XVI) Altnordische Literatur (218 Titel; 17. Jh 12, 18. Jh 39, 19. Jh 167), u. a. Thorstens Viikings-sons Saga pä Gammal Göthska (Upsala 1680), (XVII) Dänische Literatur (90 Titel; 18. Jh 9, 19. Jh 75; o. J. 6) mit Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen (Heidelberg 1811), übersetzt von Wilhelm Carl Grimm, (XVIII) Schwedische Literatur (121 Titel; 17. Jh einer, 19. Jh 117; o. J. 3), (XIX) Tschechische Literatur (8 Titel, 19. Jh), (XX) Polnische Literatur (18 Titel; 19. Jh 16, o. J. 2), (XXI/XXII) Russische und Bulgarische, Kirchenslawische, Serbische Literatur (110 Titel; 18. Jh einer, 19. Jh 106; o. J. 3), darunter Talvj [d. i. Therese Albertine Luise von Jakob], Volkslieder der Serben (Halle 1825-1826), Joseph Wenzig, Slawische Volkslieder (Halle 1830), und Vuk Stefanovic Karadzic, Norodne srpske pjesme [Serbische Volkslieder] (Leipzig 1823-1824), (XXIII) Walachische (Rumänische) Literatur (13 Titel, 19. Jh), (XXIV/XXVI) Finnische, Lettische und Magyarische Literatur (114 Titel, 19. Jh), mit Christian Donaleitis, Litauische Dichtungen (St. Petersburg 1865) und Handbuch der ungrischen Poesie (Pest und Wien 1828), hrsg. von Ferencz Toldy, und (XXVII/XXVIII) Neugriechische Literatur, Amerikanische Literatur (5 Titel, 19. Jh).

2.435 Unter den Zeitschriften der Bestandsgruppe finden sich Journal für Kunstgeschichte (Bd 1-17, 1775-1789), Der Teutsche Diogenes (Jg. 1, 1736/37), Schimpf und Ernst oder Wochenblätter des Schweizerischen Sammlers (Jg. 1, 1780), Magazin der Italienischen Litteratur und Künste (Bd 1-8, 1780-1785), Allgemeine Musikalische Zeitung (Jg. 1-49, 1798/99-1847), Album für Theater und Theater-Costüme (Jg. 1, 1842), hrsg. von Amalie Schoppe, Deutsches Kunstblatt (Jg. 1-9, 1850-1859), Zeitschrift für Bildende Kunst (Bd 1, 1866 ff.), Repertorium für Kunstwissenschaft (Bd 1-35, 1876-1912) und Neue Musik-Zeitung (Jg. 1-24, 1881-1903). Philosophia

2.436 In der Bestandsgruppe Philosophia (" Ph.") sind u. a. die Schriften der Philosophen vorhanden, die die Universität Jena im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh zum Schnittpunkt unterschiedlicher philosophischer Strömungen werden ließen: teils neben-, teils nacheinander wirkten hier Karl Leonhard Reinhold (1787-1794), Johann Gottlieb Fichte (1794-1799), Schiller (1789-1799), Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1798-1803), Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1801-1807), August Wilhelm Schlegel (1798-1802), Friedrich Schlegel (1800-1801), Jakob Friedrich Fries (1801-1805 und 1816-1843), Karl Christian Friedrich Krause (1802-1804), Heinrich Eberhard Gottlob Paulus (1789-1803), Anselm Feuerbach (1792/1801-1802) und Anton Friedrich Justus Thibaut (1802-1806). Die Bibliothek übernahm u. a. 268 Titel von dem Altphilologen Ferdinand Gotthelf Hand (1786-1851), 154 von dem Philosophen Ernst Sigismund Mirbt (1799-1847) und 138 von Gustav Hartenstein (1808-1890).

2.437 Die 12 Sachgruppen enthalten 10.151 Titel: 16. Jh 278 (2,7 Prozent), 17. Jh 1035 (10,2 Prozent), 18. Jh 1842 (18,1 Prozent) und 19. Jh 6951 (68,5 Prozent); o. J. 45. Deutschsprachig sind 7469 Titel (73,6 Prozent; 16. Jh 17, 17. Jh 42, 18. Jh 1278, 19. Jh 6104; o. J. 28), in Latein 1713 (16,8 Prozent; 16. Jh 270, 17. Jh 910, 18. Jh 383, 19. Jh 141; o. J. 9), in Französisch 493 (4,9 Prozent; 16. Jh 2, 17. Jh 46, 18. Jh 141, 19. Jh 302; o. J. 2) und in weiteren Sprachen 144 Titel (1,4 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 22, 18. Jh 18, 19. Jh 97; o. J. 2).

2.438 Die Sachgruppe (I) Historia philosophiae et literatura enthält 1266 Titel (12,5 Prozent; 16. Jh 7, 17. Jh 66, 18. Jh 156, 19. Jh 1037). Von Christian Thomasius sind u. a. Historia Sapientiae et Stultitiae (Halle 1693) und die deutsche Parallelausgabe Historie der Weißheit und Thorheit (Halle 1693) sowie die Übersetzung von François Charpentiers Das Ebenbild Eines wahren und ohnpedantischen Philosophi, Oder: Das Leben Socratis (Halle 1693) im Bestand. Im 18. Jh erschienen Burcard Gotthelf Struve, Bibliotheca Philosophica (Jena 1728), Johann Franz Buddeus, Compendium Historiae Philosophicae (Halle 1731), Gabriel Daniel, Voyage du monde de Descartes (Den Haag 1739), Christian Ernst von Windheim, Bemühungen der Weltweisen vom Jahr 1700 biß 1750 (Nürnberg 1751-1754) und Michael Hißmann, Anleitung zur Kenntniß der auserlesenen Litteratur in allen Theilen der Philosophie (Göttingen und Lemgo 1778).

2.439 Der Sachgruppe (II) Encyclopaedia et Lexica (263 Titel, 2,6 Prozent; 16. Jh 11, 17. Jh 95, 18. Jh 85, 19. Jh 72) sind zugeordnet René Descartes, Les principes de la philosophie (Paris 1647), Johann Georg Walch, Introductio in Philosophiam (Leipzig 1730), August Friedrich Müller, Einleitung in die Philosophischen Wissenschaften (Leipzig 1733), Carl Günther Ludovici, Philosophisches Lexicon (Bayreuth und Hof 1737), Johann Heinrich Samuel Formey, Elementa Philosophiae seu Medulla Wolfiana (Berlin 1746), Carl Christian Erhard Schmid, Wörterbuch zum leichtern Gebrauch der Kantischen Schriften (Jena 1788), Georg Samuel Albert Mellin, Encyclopädisches Wörterbuch der Kritischen Philosophie (Züllichau [ u. a.] 1797-1804), und Johann Friedrich Herbart, Kurze Encyklopädie der Philosophie (Halle 1831).

2.440 Die Sachgruppe (III) Systemata philosophiae verzeichnet 1191 Titel (11,7 Prozent; 16. Jh 22, 17. Jh 74, 18. Jh 411, 19. Jh 676; o. J. 8). Vorhanden sind u. a. Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, Opera (Lyon [1584]), Thomas Hobbes, Elementorum Philosophiae sectio prima de corpore (London 1655), Christian Thomasius, Einleitung zur Hoff-Philosophie (Berlin 1712), Gottfried Wilhelm Leibniz, Theodicaea (Amsterdam 1726) und Tentamina theodicaeae de bonitate dei libertate hominis et origine mali (Frankfurt und Leipzig 1739; Provenienz Christoph Martin Wieland, 1748), Christian Wolff, Meinung von dem Wesen der Seele und eines Geistes überhaupt; Und Andreas Rüdigers Gegen-Meinung (Leipzig 1727), Georg Friedrich Meier, Beweiß: daß keine Materie dencken könne (Halle 1742), Claude Adrien Helvetius, Discurs über den Geist des Menschen (Leipzig und Liegnitz 1760), Kants Versuch, den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen (Königsberg 1763), [Friedrich Heinrich Jacobi], Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn (Breslau 1785), Johann Gottlieb Fichte, Die Bestimmung des Menschen (Berlin 1800), Hegels Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen Systems der Philosophie (Jena 1801), Karl Christian Friedrich Krause, Anleitung zur Naturphilosophie (Jena und Leipzig 1804) und Jakob Friedrich Fries, Von Deutscher Philosophie, Art und Kunst (Heidelberg 1812).

2.441 Die Sachgruppe (IV) Logica (558 Titel, 5,5 Prozent; 16. Jh 82, 17. Jh 186, 18. Jh 112, 19. Jh 174; o. J. 4) überliefert u. a. Hendrik Gutberleth, Discursus logicus (Herborn 1614), Georg Philipp Harsdörffer, Sophista (Nürnberg 1647), Daniel Stahl, Quaestiones logicae CV (Jena 1662), Nicolaus Hieronymus Gundling, Logica (Halle 1726), Joachim Georg Darjes, Introductio in artem inveniendi (Jena 1742), Hegels Wissenschaft von der Logik (Nürnberg 1812-1816) und Carl Friedrich Bachmann, System der Logik (Leipzig 1828).

2.442 In der Sachgruppe (V) Metaphysica mit 299 Titeln (2,9 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 48, 18. Jh 40, 19. Jh 204; o. J. 2) finden sich u. a. H[enry] M[ore], Enchiridion metaphysicum (London 1671), Joachim Georg Darjes, Elementa metaphysices (Jena 1743-1744), Christian Friedrich Polz, Fasciculus commentationum metaphysicorum (Jena 1757), und Moses Mendelssohn, Abhandlung über die Evidenz in Metaphysischen Wissenschaften (Berlin 1764).

2.443 Die Sachgruppe (VI) Philosophia religionis enthält 342 Titel (3,4 Prozent; 16. Jh 5, 17. Jh 20, 18. Jh 63, 19. Jh 253; o. J. einer), darunter George Cheyne, Philosophical principles of natural religion (London 1705), Adolf Friedrich Einhard, Vernünftige Gedanken über die Lehre von der Unendlichkeit der Welt (Leipzig 1753), Moses Mendelssohn, Phädon (Berlin und Stettin 1768), Kants Der einzige mögliche Beweis von Daseyn Gottes (Königsberg 1770), Johann Gottfried Herder, Gott (Gotha 1787), Benjamin Constant, De la religion (Paris 1824-1831), und Hermann von Busche, Die freie religiöse Aufklärung (Darmstadt 1846).

2.444 Die Sachgruppe (VII) Psychologia umfaßt 618 Titel (6,1 Prozent; 16. Jh 29, 17. Jh 41, 18. Jh 132, 19. Jh 415; o. J. einer). Vorhanden sind u. a. Johann Stigel, De anima (Wittenberg 1581), Samuel Dietrich, Ars memoriae (Hamburg 1696), Johann Daniel Longolius, Warhafftiger Temperamentist (Bautzen 1716), Johann Friedrich Krüger, Untersuchung des Temperaments einer gantzen Nation (Stockholm und Uppsala 1737), Johann Caspar Lavater, Von der Physiognomik (Leipzig 1772), Physiognomische Fragmente (Leipzig und Winterthur 1775-1778) und Essai sur la physiognomie [sic] (Den Haag 1781-1786), ein Geschenk Lavaters an den Grafen Heinrich XLIII. Reuß, Alexander Gerard, Versuch über das Genie (Leipzig 1776), Johann Friedrich Herbart, Lehrbuch der Psychologie (Königsberg und Leipzig 1816), Gotthilf Heinrich von Schubert, Die Geschichte der Seele (Stuttgart und Tübingen 1833), Carl Gustav Carus, Psyche (Pforzheim 1846), und Karl Groos, Die Spiele der Menschen (Jena 1899).

2.445 Die Sachgruppe (VIII) Philosophia practica mit 1038 Titeln (10,2 Prozent; 16. Jh 38, 17. Jh 170, 18. Jh 269, 19. Jh 551; o. J. 10) enthält u. a. Daniel Dyke, Nosce te ipsum (Frankfurt a. M. 1660), Christoph August Heumann, Der Politische Philosophus (Frankfurt und Leipzig 1714), Melissantes [d. i. Johann Gottfried Gregorii], Curieuser Affecten-Spiegel (Frankfurt und Leipzig 1715), Julius Bernhard von Rohr, Unterricht von der Kunst, der Menschen Gemüther zu erforschen (Leipzig 1721) und dessen Einleitung zur Ceremonial-Wissenschafft der großen Herren (Berlin 1729), Pierre Daniel Huet, Traité philosophique de la foiblesse de l'esprit humain (Amsterdam 1723), Johann Michael von Loen, Der Adel (Ulm 1752), Jakob Iselin, Filosofische und Patriotische Träume eines Menschenfreundes (Freiburg 1755), Adolph von Knigge, Über den Umgang mit Menschen (Hannover 1790), Johann Ludwig Ewald, Die Kunst, ein gutes Mädchen, eine gute Gattin, Mutter und Hausfrau zu werden (Bremen 1798), Rudolph Zacharias Becker, Vorlesungen über die Pflichten und Rechte der Menschen (Gotha 1791-1792), und [Johann Gottlieb Fichte], Zurückforderung der Denkfreiheit von den Fürsten Europens, die sie bisher unterdrückten (Heliopolis, im letzten Jahr der alten Finsterniß [Danzig 1794]).

2.446 Am umfangreichsten ist die Sachgruppe (IX) Paedagogica (2347 Titel, 23,2 Prozent; 16. Jh 27, 17. Jh 45, 18. Jh 103, 19. Jh 2164; o. J. 8), sie enthält u. a. Johann Sturm, De literarum ludis recte aperiendis liber (Straßburg 1538), Johann Matthäus Meyfart, Christliche Erinnerung von der auß den Evangelischen Hochen Schulen in Teutschlandt an manchem ort entwichenen ordnungen (Schleusingen 1636), John Locke, Unterricht von Erziehung der Kinder (Hannover 1729), Philemon, Abhandlung von der Nothwendigkeit des Studirens, insonderheit des Frauenzimmers (Leipzig 1753), Johann Caspar Lavater, Salomo oder Lehren der Weisheit (Winterthur 1785), Johann Bernhard Basedow, Elementarbuch (Altona und Bremen 1770) und Methodenbuch (Dessau 1773), [Friedrich August Ludwig Nietzsche], Über die höchstnöthige Verbesserung der Dorfschulen (Leipzig 1792).

2.447 Die Sachgruppe (X) Scripta virorum liberalitate conjunctorum (Freimaurer u. a.) enthält 835 Titel (8,2 Prozent; 17. Jh 3, 18. Jh 149, 19. Jh 674; o. J. 9), darunter zahlreiche Gelegenheitsdrucke, Statuten und Polemiken, die z. T. aus der Wenigenjenaer Loge zur Akazie am Saalstrande und aus der Jenaer Loge Friedrich zur ernsten Arbeit stammen. Vorhanden sind William Hutchinson, Der Geist der Maurerey (Berlin 1780), Adolph von Knigge, Beytrag zur neuesten Geschichte des Freymaurerordens (Berlin 1786), Alois Blumauer, Freymaurergedichte ( Wien 1786), Adam Weishaupt, Kurze Rechtfertigung meiner Absichten (Frankfurt und Leipzig 1787), Charlotta Elisabeth Konstantia von der Recke, Nachricht von des berüchtigten Cagliostro Aufenthalte in Mitau im Jahre 1779 (Berlin und Stettin 1787) und Gesetze für die gerechte und vollkommne Freymaurer-Loge Amalia zu Weimar (Weimar 1810).

2.448 Die Sachgruppe (XI) Opera philosophorum, Zeitschriften, Varia enthält 1311 Titel (12,9 Prozent; 16. Jh 28, 17. Jh 238, 18. Jh 319, 19. Jh 725; o. J. einer), u. a. Martin Zeiller, Hand-Buch (Ulm 1655), Johann Andreas Schmidt, Variorum philosophicorum decas (Jena 1691), Pierre Bayle, Nouvelles lettres (Halle 1739), Michel de Montaigne, Les essais (Paris 1725), Jean Baptiste de Boyer d'Argens, Chinesische Briefe (Berlin 1768-1771), Moses Mendelssohn, Morgenstunden (Teil 1, Berlin 1785), Adam Weishaupt, Über die Kantischen Anschauungen und Erscheinungen (Nürnberg 1788), und Wilhelm Traugott Krug, Kleine philosophische Schriften (Jena 1796).

2.449 Aus der Sachgruppe (XII) Emblemata (83 Titel; 16. Jh 24, 17. Jh 49, 18. Jh 3, 19. Jh 6; o. J. einer) sind u. a. anzuführen Nicolaus Taurellus, Emblemata physico-ethica (Nürnberg 1595), Paolo Maccio, Emblemata (Bologna 1628), Antonius a Burgundia, Mundi lapis lydius (Antwerpen 1639), Philipp von Zesen, Moralia Horatiana (Amsterdam 1656), und Johann Jacob Müller, Introductio in artem emblematicam (Jena 1706).

2.450 Unter den Zeitschriften aller Sachgruppen finden sich The Spectator (London 1710-1715), Acta philosophorum (Stück 1-18, 1715-1726), Die Discourse der Mahlern (Bd 1-4, 1721-1723), Die vernünftigen Tadlerinnen (1725-1726), Altes und Neues von Schulsachen (Bd 1-8, 1752-1755), Das Reich der Natur und der Sitten (Bd 1-12, 1757-1762), Der Bote aus Thüringen (1792-1813), Kritisches Journal der Philosophie (Bd 1-2, 1802-1803), Zeitschrift für Philosophie (Bd 1-165, 1837-1918), Archiv für Geschichte der Philosophie (Bd 1-41, 1888-1932), Allgemeine Schulzeitung (Jg. 1-58, 1824-1881), Revue philosophique (Jg. 1, 1876 ff.) und Kant-Studien (Bd 1, 1897 ff.). Encyclopaedia

2.451 Der größte Teil der in der Bestandsgruppe Encyclopaedia (" Enc.") enthaltenen Nachschlagewerke ist im Lesesaal und in Handapparaten zugänglich. Der Bestand wurde durch Kriegseinwirkungen dezimiert. Eine Revision konnte noch nicht erfolgen.

2.452 Die Gruppe enthält 2837 Titel an historischem Bestand: 16. Jh 75 (2,6 Prozent), 17. Jh 158 (5,7 Prozent), 18. Jh 548 (19,3 Prozent), 19. Jh 2035 (71,7 Prozent). Ohne Jahresangabe sind 21 Titel. In deutscher Sprache liegen 2144 Titel vor (75,6 Prozent), in Latein 285 (10 Prozent), in Englisch 301 (10,6 Prozent), in Französisch 50 (1,8 Prozent) und in weiteren Sprachen 57 (2 Prozent).

2.453 Die Sachgruppe (I) Encyclopaedia et Methodologia, enthält 1593 Titel (56,2 Prozent; 16. Jh 75, 17. Jh 150, 18. Jh 182, 19. Jh 1174; o. J. 12). Relativ vollständig erworbene Schriftenreihen wie Reclams Universalbibliothek (gegr. 1867), Sammlung Göschen (gegr. 1889) und Aus Natur und Geisteswelt (gegr. 1898) sind nach der Seriennummer aufgestellt. Vorhanden sind u. a. Dizionario universale delle arti e delle scienze (Venedig 1749-1765) von Ephraime Chambers, La science des personnes de cour, d'épee et de robe (Amsterdam 1752) von de Chevigni, fortgesetzt von Henri Philippe de Limiers und Pierre Massuet, und die Encyklopädie (Berlin und Stettin 1782-1784) von Georg Simon Klügel. Hinzu kommen allgemeine Abhandlungen wie Vorlesungen über die Methode des academischen Studiums (Stuttgart und Tübingen 1830) von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Paränesen für Studirende (Jena 1840) zur Methodik des akademischen Studiums, hrsg. von Karl Hermann Scheidler, sowie Die Frauen in der Philosophie (Hamburg 1896) von Karl Joël.

2.454 Die Sachgruppe (II) Lexica encyclopaedica enthält unter den 1244 Titeln (43,8 Prozent; 17. Jh 8, 18. Jh 366, 19. Jh 861; o. J. 9) Ausgaben des Brockhaus, Herder, Larousse, Meyer und Pierer. Die Encyclopédie ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (Paris 1751-1780), hrsg. von Denis Diderot und Jean LeRond d'Alembert, geht auf Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück (Eintrag vom 4. März 1822). Im Bestand sind u. a. das Betrugs-Lexicon (Coburg 1724) von Georg Paul Hönn, A new universal history of arts and sciences (London 1759) und das Conversations-Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1838-1841). Unter den klassischen Nachschlagewerken befinden sich Zedlers Universallexicon (Halle und Leipzig 1732-1754), die Oekonomisch (-Technologische) Encyklopädie (teilweise 2. Aufl., Berlin 1773 resp. 1782-1858) von Krünitz, Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1818-1889) von Ersch und Gruber, La grande Encyclopédie (Paris [1884-1902]), hrsg. von André Berthelot und die Encyclopaedia Britannica (Edinburgh 1875-1889).


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.