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Kniznica Trencianskeho múzea

Bibliothek des Trentschiner Museums


Adresse. Trencianske múzeum, Mierové námestie c 46, P.O. Box 120, 912 50 Trencín
Telefon. (0831) 743 44 31 -3 oder 743 44 19
Telefax. (0831) 744 07 53

Unterhaltsträger. Ministerstvo vnútra SR [Innenministerium der Slowakischen Republik]
Funktionen. Handbibliothek für Mitarbeiter des Museums, Forschungsbibliothek.
Sammelgebiete. Alle Wissensgebiete mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Recht, Geschichte, Philosophie und Theologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte (ohne Kopiermöglichkeit).
Hinweise für anreisende Benutzer. Voranmeldung empfehlenswert. Die Vorbestellung gewünschter Literatur ist möglich. - Bahn- und Busverbindung von Bratislava; vom Bahnhof und Busbahnhof den Orientierungsschildern zum Museum in der Altstadt folgen (Fußweg ca. 5 Minuten). - Von Bratislava Autobahn 61 (E 75) bis Horná Streda, dann Landstraße 61 (E 75) bis Trencín. Parkmöglichkeiten auf einem öffentlichen Parkplatz in Museumsnähe (ca. 150 m).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die heutige Bibliothek des Museums wird auch Brancík-Bibliothek genannt, nach dem Arzt und Naturwissenschaftler Karol Brancík (1842-1915), der am 23. Januar 1879, zwei Jahre nach der Entstehung des Naturwissenschaftlichen Vereins des Komitats Trencín [Prírodovedný spolok Trencianskej zupy] zunächst bei diesem eine Bibliothek gründete. Nach der Verschmelzung des Vereins mit der Museumsgesellschaft des Komitats am 1. Januar 1912 wurde die Vereinsbibliothek (2854 Inventarnummern) ein Bestandteil der Museumsbibliothek und bildet bis heute deren historischen Grundstock. Brancík und die Leitung des Naturwissenschaftlichen Vereins erwarben Bücher durch Kauf; vor allem aber ergänzten Spenden den Bestand. Zu den ersten vom Verein gekauften Büchern gehörten die Publikationen des Königlich Ungarischen naturwissenschaftlichen Vereins aus den Jahren 1872 bis 1874.

1.2 Die frühesten Schenkungen sind im Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereins verzeichnet. Sie stammten von Karol Brancík, der Sekretär des Naturwissenschaftlichen Vereins und ab 1912 der erste Museumsdirektor in Trencín war; von dem evangelischen Pfarrer, Botaniker und Ethnographen Jozef L'udovít Holuby (1836-1923); von Dionýz Štúr (1827-1893), dem Direktor des Reichsinstituts für Geologie in Wien; von den Botanikern Vincent Borbáš (1844-1905) und Mikuláš Sontág (1843-1899). Auch zahlreiche Intellektuelle der Stadt bedachten die Bibliothek, darunter der Gutsbesitzer Štefan Ordódy, die Professoren des örtlichen Piaristengymnasiums Artúr Petrogalli (1850-1894) und Karol Kasnanský, der Archivar L'udovít Pázmány und der Apotheker Ladislav Tombor. Naturwissenschaftliche Fachliteratur erhielt der Verein vorwiegend im Tausch seiner Jahrbücher gegen Publikationen anderer naturwissenschaftlicher Vereine, Museen und Akademien in Europa, Asien, Amerika und Australien.

1.3 Im Jahre 1966 wurde der Bibliothek die Sammlung der Familie Zamarovský aus Zamarovce angeschlossen, die den Bestand vor allem um Literatur zu Recht, Geschichte und Philosophie bereicherte. Schon seit dem 12. Jh war die Kleinadelsfamilie Zamarovský in Zamarovce ansässig und baute dort im Laufe der Jahrhunderte eine reiche Bibliothek mit etwa 4000 Bdn auf. Ihr Ursprung liegt offenbar im 17. Jh, doch der wichtigste Bibliotheksbesitzer war im 19. Jh Štefan Zamarovský (1819-1892). Er wirkte als Rechtsanwalt des Herrenguts in Kostolná [Kostel], das dem Bistum Nitra [Neutra] gehörte, und gleichzeitig als Hauptjurist der Stadt Trencín. Vor allem auf seine Sammeltätigkeit geht umfangreiche Literatur zum Recht zurück, aber auch zu Geschichte, Philosophie und Wirtschaft sowie eine Sammlung von Reisebeschreibungen aus dem 18. und 19. Jh.

1.4 Werke aus den Bereichen Kirchenrecht, Dogmatik, Homiletik sowie Gesangbücher und Bibelausgaben, Titel zur Geschichte, aber auch zu Chemie, Botanik, Landwirtschaft, Aviatik, Polizeirecht, Lehr- und Wörterbücher, Poesie und Prosa kamen 1979 mit der historischen Bibliothek des Evangelischen Seniorats von Trencín in den Bestand (197 Bde). Diese stammten wiederum von verschiedenen Vorbesitzern, darunter L'udovít Vladimír Rizner, Superintendent Daniel Krman sowie die Senioren und Pfarrer der evangelischen Kirche Jozef L'udovít Holuby, Ján Zúbek, J. L'. Bachar aus Vrbovce [Wrbowec], J. S. Fusek, Juraj Bobok, Ján Martinka, L'udovít Dohnány, Michal Wagner, Zigmund Krízan und Ján Zeman. Zu finden sind auch Bücher von Samuel Hruškovic, dem Superintendenten von Banská Bystrica [Neusohl].

1.5 Die Museumsbibliothek konnte 1988 die Sammlungen des evangelischen Pfarrers Miloslav Bibza aus Stará Turá [Alt-Turn] und des Rechtshistorikers Ján Holák erwerben. In der Arbeitsstelle der Literaturabteilung des Museums in Nové Mesto nad Váhom [Neustadt a. d. Waag] werden außerdem die Büchersammlungen von Miloslav Bibza und der Schriftstellerin L'udmila Podjavorinská (1872-1951) sowie weiterer bekannter Persönlichkeiten aufbewahrt, die überwiegend slowakische Belletristik beinhalten. Etwa 150 Bde vorwiegend zur Kunstwissenschaft wurden von der M. A. Bazovský-Galerie in Trencín an das Museum abgegeben. Ein Teil des Bestandes wurde durch mehrmalige Räumung der Bibliothek beschädigt und vernichtet.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt 25.000 Titel. 16.000 Titel sind fremdsprachig; die übrigen Drucke sind in slowakischer Sprache. Die Analyse des fremdsprachigen Bestandes ergab an Germanica 2505 Titel Monographien und 1650 Jahrbücher aus 50 Institutionen des deutschen Sprachraums. Diese 4155 Germanica bilden ca. 17 Prozent des Gesamtbestandes.

Chronologische Übersicht

und Übersicht nach Sprachen

2.2 Von den 2505 Monographien des Germanica-Bestandes entfallen 20 Titel auf das 16. Jh (91 Prozent des Bestandes aus diesem Jahrhundert), 57 auf das 17. Jh (80 Prozent), 389 auf das 18. Jh (15 Prozent) und 1884 auf das 19. Jh (20 Prozent). 155 Titel sind ohne Erscheinungsjahr. Im Periodika-Bestand finden sich 1650 Titel Germanica von 1870 bis 1911. Die Monographien sind überwiegend deutschsprachig (2227 Titel); Latein folgt mit 240 Titeln, Französisch mit 18 Titeln, Ungarisch mit 16 Titeln, Hebräisch mit 2 Titeln und Niederländisch und Tschechisch mit je einem Titel.

Systematische Übersicht

2.3 Der Bestand ist nach Numerus currens geordnet. Die fachliche Gliederung berücksichtigt 16 Abteilungen mit Schwerpunkten bei Geschichte, Recht und den Naturwissenschaften: (1) Geschichte; (2) Recht; (3) Philosophie; (4) Theologie; (5) Politik; (6) Naturwissenschaften; (7) Geographie und Reisebeschreibungen; (8) Schöne Literatur; (9) Sprachwissenschaft; (10) Lexika, Wörterbücher und Enzyklopädien; (11) Ökonomie und Handel; (12) Schulwesen; (13) Wirtschaft; (14) Technik; (15) Varia; (16) Jahrbücher.

2.4 Die Abteilung Geschichte umfaßt 529 Germanica (mehr als 1000 Bde durch Mehrfachexemplare). Davon sind 460 Titel deutschsprachig, 56 lateinisch und einzelne Titel in weiteren Sprachen (z. B. Ungarisch und Französisch). Es überwiegt das 19. Jh mit 382 Titeln, das 18. Jh repräsentieren 117, das 17. Jh 15 und das 16. Jh 5 Titel. 10 Titel sind ohne Erscheinungsjahr. Der Bestand gliedert sich inhaltlich in Allgemeine Geschichte und Militärwesen, Kunstgeschichte und Historische Hilfswissenschaften. Auf die Allgemeine Geschichte entfallen 454 Titel, darunter Johannes Funck, Chronologia (Wittenberg 1578); David Chytraeus, De dictis et factis Alphonsi regis Aragonum ... (Rostock 1589); Rerum hungaricarum scriptores varii (Frankfurt 1600); Franciscus Dückher, Saltzburgische Chronica (Salzburg 1666); Georg Lehmann, Der Roem: Kays: auch zu Hungarn und Boeheimb etc. Koenigl: Majestaet Ferdinandi II. Verneuerte Landes ordnung (Brünn 1714); Millots Universalhistorie (Wien 1794); die Allgemeine Weltgeschichte (Brünn 1787) von Guthrie und Gray; Annales de l'Empire depuis Charlemagne (Frankfurt 1754); Joseph Ernest Renan, Geschichte des Volkes Israel (Berlin 1894); Herodot, Geschichten (Stuttgart 1848) und Alfonz Huber, Austria törtenete [Geschichte Österreichs, Budapest 1899].

2.5 Einen Bestandteil der Abteilung bilden 7 Titel zur Kunstgeschichte, alle deutschsprachig und aus dem 19. Jh (z. B. Oskar Berggruen, Die graphischen Künste, Wien 1879). Die Titel zu den Historischen Hilfswissenschaften verteilen sich auf die Teildisziplinen Archivwesen, Paläographie, Diplomatik, Genealogie, Heraldik, Numismatik und Archäologie. Das Archivwesen vertreten Ján Fekete de Galantha, Diplomataria sacra-ducatus Styriae (Wien 1756) und Ernst Dümmler, Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen (Wien 1853). Zur Paläographie sind 2 deutsche Titel aus dem 18. Jh vorhanden. Die Diplomatik repräsentieren 3 Titel aus dem 18. Jh, darunter Adam F. Kollár, Historiae diplomaticae iuris patronatus apostolicorum Hungariae regum libri tres, Wien 1762). Am umfangreichsten ist die Genealogie mit 20 Titeln vertreten (18. Jh 3, 19. Jh 17). Unter den ausnahmslos deutschsprachigen Drucken finden sich Christian Friedrich Jacobi, Europäisches genealogisches Handbuch (Leipzig 1800) und Justus Perthes, Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha 1882). Unter 11 Germanica zur Numismatik (19. Jh) ist Emil Bahrfeldts Münzen und Medaillenkunde aller Völker und Zeiten (Leipzig o. J.). Die Archäologie vertreten 8 deutschsprachige Titel aus dem 19. Jh, so etwa Otto Tischler, Ostpreussische Grabhügel (Berlin 1890) und Jozef Lenhošek, Die Ausgrabungen zu Szeged-Öthalom in Ungarn (Wien 1886) sowie die Archeologia biblica in Epitomen redacta von Johann Jahn (Wien 1814).

2.6 Die zweitgrößte Abteilung des Germanica-Bestandes bildet mit 499 Titeln die Rechtswissenschaft. Fast alle Titel stammen aus der Bibliothek von Štefan Zamarovský, der sie vorwiegend in Deutschland erwarb. Vertreten sind vor allem das Allgemeine Recht und verschiedene Gerichtsanordnungen. Auch zum Ungarischen Recht, zum Römischen Recht und zum Staatsrecht sind zahlreiche Titel vorhanden. Die meisten Drucke stammen aus dem 19. Jh (430 Titel), das 18. Jh vertreten 57, das 17. Jh 5 und das 16. Jh 7 Titel. Sprachlich überwiegt Deutsch mit 467 Titeln. Ein geringer Teil des Bestandes ist in lateinischer Sprache. Erwähnenswerte Beispiele des 16. Jhs sind Štefan Verboci, Tripartitum. Opus consuetudinum Regni Hungarici (Wien 1561) und Johann Thomas Freigius, Neuwe practica iuris (Basel 1574). Das 17. und 18. Jh vertreten Johann-Baptist Suttingers Verneuerte Observationes Practicae, oder gewisse Gerichtsbräuch ... (Nürnberg 1656) und Johann Hering, Tractatus singularis de Molendinis (Frankfurt 1663), Johann David Michaelis, Mosaisches Recht (Frankfurt 1770-1774) sowie die Allgemeine Dreyssigstordnung (Wien 1788). Zum umfangreichen Bestand des 19. Jhs gehören Theodor Marezoll, Lehrbuch der Institution des römischen Rechtes (Leipzig 1857), Ignács Kassics, Praxis juridica, civilis, et stylare juristarum Latino Hungaricum (Wien 1832) und Max von Rechtborn, Beiträge zur Reform des gerichtlichen Verfahrens in dem österreichischen Kaiserstaate (Hermannstadt 1859).

2.7 Zur Philosophie finden sich im Bestand 113 Germanica (Deutsch 101, Latein 12). Es überwiegen Titel des 19. Jhs (84), das 18. Jh vertreten 26 und das 17. Jh 3 Titel. Repräsentiert sind alle philosophischen Schulen seit Aristoteles mit Werken u. a. zu Ethik, Ästhetik, Logik und Metaphysik. Zum ältesten Bestand gehören Francis Bacon, De dignitate et augmentis scientiarum libri (Straßburg 1654) und Joannes Adamus Weber, Discursus curiosi et fructuosi ...ad praecipuas ...literaturae humanae ... opus (Salzburg 1690). Das 18. und das frühe 19. Jh vertreten Titel wie Die Philosophie der Religion (Augsburg 1776), Gottlob August Tittels Erläuterungen der theoretischen und praktischen Philosophie - Logik (Frankfurt 1783), Paul Makos Compendiaria metaphysicae institutio (Wien 1766), Herders Sophron (Tübingen 1810) und Seele und Gott (Tübingen 1808) sowie Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (Königsberg 1803).

2.8 Zur Theologie gehören 173 Germanica (Latein 135, Deutsch 32, je 2 Titel Ungarisch und Hebräisch und je ein Titel Tschechisch und Slowakisch). Unter 7 Germanica des 16. Jhs sind Jacob Feucht, Postilla Catholica (Köln 1585), Georgius Venetus, Hebdomas animae Christianae (Salzburg 1596) und Conrad Schlüsselburg, Haereticorum Catalogus (Frankfurt 1599). Aus dem 17. Jh stammen 29 deutsche Drucke, so etwa Ahasverus Fritsch, Jus ecclesiasticum Tripartitum (Hamburg 1673), Johann Friedrich Mayer, Kriege des Herrn für die wahre Evangelische Kirche (Wittenberg 1685) und Sacrosancti et oecumenici consilii Tridentini (Köln 1615). Erwähnenswerte Beispiele aus dem Bestand von insgesamt 45 Germanica des 18. Jhs sind der Katechizmus M. Luthera (Wittenberg 1704), ins Slowakische übersetzt von Ján Simonides, und Georg Samuel Esenbeks Biblia das ist die ganze Heilige Schrift alten und neuen Testamentes (Ansbach 1755). Das 19. Jh ist am umfangreichsten vertreten, z. B. mit dem hebräischen Machsor (Wien 1841), Johann Augustin Wagners Dithmari episcopi Merseburgensis chronicon (Nürnberg 1807) und Lew Cepkas Wenec modliteb a poucení [Gebets- und Belehrungskranz, Wien 1854]. Unter 7 Titeln ist ein in Wien gedruckter Talmud ohne Erscheinungsjahr.

2.9 Von 49 Germanica zur Politik sind 47 in deutscher Sprache und 2 Titel in lateinischer. Die Drucke stammen ausnahmslos aus dem 18. und 19. Jh (6 und 43 Titel). Als Beispiele seien erwähnt Martin Adolf Kopetz, Leitfaden zu dem ... Lehrbuche der politischen Wissenschaften (Prag und Leipzig 1787), Friedrich Murhard, Ueber Widerstand, Empörung und Zwangsübung der Staatsbürger gegen die bestehende Staatsgewalt (Braunschweig 1832) und François Guizot, Die Demokratie in Frankreich (Wien 1849).

2.10 Die 265 Germanica zu den Naturwissenschaften gliedern sich in die Untergruppen Biologie (125 Titel), Medizin und Pharmazie (89), Mathematik (13), Physik (6), Chemie (15), Astronomie (6), Geologie und Mineralogie (11). Neben 241 deutschsprachigen Titeln finden sich 23 lateinische und ein französischsprachiger. Das 19. Jh überwiegt mit 228 Titeln, aus dem 18. Jh finden sich 35 Titel sowie je ein Titel aus dem 17. und 16. Jh. Erwähnenswerte Bestandsbeispiele zur Biologie sind Plinius, Historia naturalis (Zweibrücken 1783), Štefan Lumnicer, Flora Posoniensis (Leipzig 1791), Samuel Thomas von Sömmering, Vom Baue des menschlichen Körpers (Frankfurt 1791), Charles Darwin, Gesammelte Werke (Stuttgart 1878) sowie G. A. Kornhuber, Die Gefässpflanzen der Flora von Presburg (Preßburg 1860).

2.11 In der Untergruppe Medizin und Pharmazie (16. und 17. Jh je ein Titel, 18. Jh 11, 19. Jh 76) finden sich Gottfried Tiersches Guldenes und mit allerhand schönen und bewährten Artzney-Mitteln ...wohl-versehenes Schatz-Kästlein (Straßburg 1574), Anton Störcks Praecepta medico-practica (Wien 1784) und Johann Helfrich Jungkens Chirurgia manualis (Nürnberg 1700). Für den Bereich der Pharmazie sei stellvertretend Johan Bartholomäus Thomsdorffs Lehrbuch der pharmazeutischen Experimentalchemie (Wien 1809) genannt.

2.12 Unter 13 Germanica zur Mathematik (6 aus dem 18. Jh) finden sich Johann Christoph Sturm, Mathesis juvenilis (Nürnberg 1701), Mathias Hauser, Analytische Abhandlung der Anfangsgründe der Mathematik (Wien 1786) und Pestalozzis Anschauungslehre der Zahlenverhältnisse (Zürich und Bern 1803). Zur Chemie (15 Germanica) gehört z. B. Michael Ignatz Patzier, Anleitung zur metallurgischen Chemie (Ofen 1805), zu Geologie und Mineralogie (11 Germanica) z. B. G. Cuvier, Die Umwälzungen der Erdrinde (Bonn 1830) und Bernhard Cotta, Anleitung zum Studium der Geognosie und Geologie (Dresden 1842).

2.13 Einen Bestand von 316 Germanica weist die Abteilung Geographie und Reisebeschreibungen auf. Aus dem 17. Jh stammt lediglich Olfert Dappers Naukeurige beschryving van Morea, eertijts Peloponnesus (Amsterdam 1688). Unter 51 Titeln des 18. Jhs sind Anton Friedrich Büsching, Grosse Erdbeschreibung (Brünn 1787) und Honoratus Novotny, Sciagraphia seu compendiaria Hungariae (Wien 1798). Das 19. Jh repräsentieren u. a. Eberhard August Wilhelm Zimmermann, Taschenbuch der Reisen (Leipzig 1809-1811), Anton Scholz, Lehrbuch der Geographie (Wien 1887), Friedrich Hellwald, Die Erde und ihre Völker (Stuttgart 1877) und Th. Fr. Ehrmann, Neueste Kunde von Portugal und Spanien (Prag 1808). In sprachlicher Hinsicht dominiert Deutsch mit 309 Titeln, nur vereinzelt liegen Titel in anderen Sprachen vor.

2.14 Insgesamt 169 Germanica der Abteilung Schöne Literatur verteilen sich auf fünf Untergruppen. Neben 140 deutschsprachigen Titeln sind 22 lateinische, 4 französische und 3 ungarische vertreten. Die Literaturgeschichte (7 Titel des 18. und 19. Jhs) vertritt Johannes Adam Webers Discursus curiosi et fructuosi (Salzburg 1722). Zur Untergruppe Klassiker (27 Titel; 18. Jh 14, 19. Jh 13) gehören antike Klassiker (z. B. Cicero, Vergil) ebenso wie die Werke deutscher Autoren der Neuzeit (z. B. Goethe). Die umfangreichste Untergruppe der Abteilung ist mit 95 Titeln die Prosa (18. Jh 11, 19. Jh 84). Hier finden sich Titel wie Die tausend und eine Viertel Stunde (Leipzig 1753) und Treumund Strohmer, Lumpacivagabundus, das liederliche Kleeblatt (Weimar, Ilmenau und Bern 1835). Die Poesie ist mit nur 5 Germanica vertreten (18. Jh 2, 19. Jh 3) und Biographien mit 35 Titeln (18. Jh 4, 19. Jh 31), darunter Voltaire, Leben Carls XII. Königs in Schweden (Stockholm 1733), Ludwig Alvensleben, Garibaldi (Weimar 1860) und Moritz Busch, Graf Bismarck und seine Leute (Leipzig 1878).

2.15 Jeweils weniger als 50 Germanica umfassen die Abteilungen Sprachwissenschaft; Lexika, Wörterbücher und Enzyklopädien; Ökonomie und Handel; Schulwesen sowie Technik. Bei 42 überwiegend deutschsprachigen Titeln zur Sprachwissenschaft handelt es sich in der Mehrzahl um Grammatiken verschiedener Sprachen (Ungarisch, Hebräisch, Slowakisch, Deutsch, Französisch), die im 19. Jh gedruckt wurden. In der Abteilung Lexika, Wörterbücher und Enzyklopädien (43 Titel; 18. Jh 6, 19. Jh 37) überwiegen Lexika (29 Titel) wie Otto Spamers Illustrirtes Konversations-Lexikon für das Volk (Leipzig und Berlin 1872). Wörterbücher sind mit 10 Titeln vertreten, Enzyklopädien mit 4, darunter zwei vollständige Ausgaben der Allgemeinen deutschen Real-Enzyklopädie (Leipzig 1837). In sprachlicher Hinsicht ist diese kleine Germanica-Sammlung die reichhaltigste: es finden sich Werke in Deutsch, Latein, Ungarisch, Französisch, Tschechisch, Griechisch, Italienisch und Türkisch.

2.16 Die 38 deutschsprachigen Germanica der Abteilung Ökonomie und Handel stammen mehrheitlich aus dem 19. Jh. Zu 4 Titeln des 18. Jhs gehören J. Alphons de Lugo, Systematisches Handbuch (Bd 1, Wien 1786) und Johann Philipp Graumann, Europäischer Arbitrage-Tractat (Hamburg und Leipzig 1731). Zur Abteilung Schulwesen gehören 10 Germanica (19. Jh) und zur Abteilung Technik 26 (19. Jh), darunter P. M. Rogets Darstellung des Galvanismus (Stuttgart 1851).

2.17 Relativ umfangreich ist mit 123 Titeln die Abteilung Wirtschaft vertreten, darunter auch 5 hier eingeordnete Titel zur Veterinärmedizin (19. Jh 112 Titel, 18. Jh 10, 17. Jh einer). Sprachlich überwiegt das Deutsche mit 116 Titeln, lateinisch sind 5 und ungarisch 2 Titel. Erheblichen Anteil am Bestand der Abteilung haben Werke aus der Familienbibliothek Zamarovský (s. o. 1.3), insbesondere aus dem Besitz von Štefan Zamarovský, der sich u. a. mit Wirtschaftsreformen befaßte.

2.18 Zur Abteilung Varia wurden alle weiteren Wissensgebiete zusammengefaßt. Insgesamt 132 Germanica stammen aus dem 18. (13) und 19. Jh (119). In sprachlicher Hinsicht ist Deutsch am reichsten repräsentiert (124 Titel), gefolgt von Ungarisch und Französisch (je 3 Titel) und Latein (2 Titel). Unter 14 Titeln zur Baukunst (alle 19. Jh) sind z. B. Vitruvs De Architectura libri decem (Leipzig 1836), Eduard von Sackens Katechismus der Baustyle (Leipzig 1879) und Johann Georg Scheyers Wasserbaukunst (Leipzig 1803). Jeweils 11 Titel sind der Musik (z. B. Chopin, Grieg) und der Bibliographie (z. B. Franz Hanke, Verzeichniss von Büchern und Landkarten, Zürich 1880) gewidmet. 7 Titel betreffen die Rhetorik (z. B. Cicero, Orationes, Leipzig 1820) und 10 Titel die Statistik (z. B. P. Lippert, Statistische Tafel Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Schweiz, Berlin 1883; Theorie der Statistik, Göttingen 1804). Hier eingereiht wurden auch mehrere Kochbücher, so Katharina Prato, Die süddeutsche Küche (Graz 1887) sowie Ignaz Gartler und Barbara Hickmann, Wienerisches bewährtes Kochbuch (Wien 1808). Zu den weiteren Wissensgebieten, die nur mit einzelnen Germanica vertreten sind, gehören Meteorologie, Magie, Mythologie, Makrobiotik, Psychologie und Fechtkunst.

2.19 Als separate Abteilung wurden die Ausgaben von A Trencsén vármegyei természettudomanyi egylet évkönyve - Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereins des Trencsiner Komitates erfaßt, die von 1870 bis 1913 auch dem Schriftentausch mit anderen wissenschaftlichen Instituten dienten. Zunächst auf Europa beschränkt, wurde dieser später auch auf Länder in Übersee ausgedehnt. Unter insgesamt 126 Tauschpartnern waren 50 aus dem deutschen Sprachraum, z. B. in Augsburg, Berlin, Danzig, Gießen, Elberfeld, Graz, Magdeburg, Wiesbaden und Wien. Neben 33 Jahrgängen des Jahrbuchs finden sich 4158 im Tausch erworbene Sammelbände und Jahrbücher aus der ganzen Welt. Darunter sind 1650 Bde von Instituten des deutschen Sprachgebiets, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins in Bremen, der Schweizerischen entomologischen Gesellschaft in Bern sowie der Bayrischen botanischen Gesellschaft in München.

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog

[angelegt etwa Mitte des 20. Jhs]

Zugangskatalog

[gegliedert in slowakische und anderssprachige Werke; ältere Eintragungen bis 1913 wurden noch in den Zugangsbüchern vorgenommen]

[beide Kataloge in Zettelform]

Die Katalogisierung mit EDV ist geplant.

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Die einzige Quelle zum Studium der Bestandsgeschichte sind Zugangsbücher, die in der Bibliothek aufbewahrt werden.

4.2 Darstellungen

Hrabovec, Ivan: Prírodovedný spolok zupy Trencianskej (1877-1911) [Der Naturwissenschaftliche Verein des Komitats Trencín (1877-1911)]. Bratislava 1960, S. 52-54 [enthält auch ein Verzeichnis der Tauschpartner des Vereins]

Šišmiš, Milan: Z historických osobných knizníc v Trencianskom múzeu [Zur Geschichte der Privatbibliotheken im Trentschiner Museum.] In: Teória a výskum knihovníctva a bibliografie. Historické knizné fondy na Slovensku [Theorie und Forschung des Bibliothekswesens und der Bibliographie. Historische Buchbestände in der Slowakei]. Martin 1991, S. 152-157

Pozdišovský, Štefan: Brancíkova kniznica v Trencíne [Die Brancík-Bibliothek in Trencín]. In: Veda a technika v dejinách Slovenska [Wissenschaft und Technik in der Geschichte der Slowakei]. Bd 6. Liptovský Mikuláš 1993, S. 224-230

Stand: November 1999

Jana Zitnáková


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.