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Ceské farmaceutické muzeum Farmaceutické fakulty Univerzity Karlovy - knihovna

Tschechisches pharmazeutisches Museum der Pharmazeutischen Fakultät der Karls-Universität - Bibliothek


Adresse. Fakultät: Heyrovského 1203, 500 05 Hradec Králové Museum: Státní zámek, 544 43 Kuks 81
Telefon. Fakultät: (049) 506 74 63; Museum: (0437) 6761
Telefax. (049) 521 00 02, 551 22 66
e-mail. [rusek@faf.cuni.cz]
Internet. http://www.faf.cuni.cz

Unterhaltsträger. Univerzita Karlova v Praze [Karls-Universität in Prag]
Funktion. Museumsbibliothek für Mitarbeiter, Fakultätsangehörige, Studenten und die Öffentlichkeit.
Sammelgebiete. Pharmazie, Naturwissenschaften und Medizin; Geschichte dieser Fächer; Geschichte und Geisteswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nur nach Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Computer-Arbeitsplatz.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bestände der Museumsbibliothek befinden sich im staatlichen Schloß in Kuks [Kukus] bei Dvr Králové nad Labem [Königinhof]. Schriftliche, telefonische oder e-mail-Anmeldung erforderlich. Einige Bestände der Museumsbibliothek können in der Informationsstelle der Pharmazeutischen Fakultät der Karls-Universität in Hradec Králové vorbestellt und eingesehen werden. - Regelmäßige Bahn- und Busverbindungen von Prag, Pardubice [Pardubitz] und Liberec [Reichenberg] nach Hradec Králové. Regelmäßige Busverbindung von Hradec Králové in Richtung Špindlerv Mlýn [Spindlermühle] bis Kuks. Fußwegnähe von der Haltestelle (ca. 20 Minuten). - Von Prag E 67 über Hradec Králové bis Jaromer, dann Straße Nr. 299, links abbiegen in Richtung Dvr Králové bis Kuks. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe des Museums.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1972 wurde eine Bibliothek beim Institut für die Geschichte der Pharmazie [Ústav dejin farmacie] begründet und im staatlichen Schloß in Kuks [Kukus] bei Dvr Králové [Königinhof] aufgestellt. Seit 1994 fungiert diese Bibliothek als Museumsbibliothek des Tschechischen pharmazeutischen Museums [Ceské farmaceutické muzeum] bei der Pharmazeutischen Fakultät der Karls-Universität in Hradec Králové, das hier seit 1996 seine Dauerausstellung Wunder der Apotheke zeigt.

1.2 Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Büchersammlungen und Vereinsbibliotheken mit pharmazeutischem Schwerpunkt inkorporiert, wie z. B. die des Vereins der böhmischen Apotheker [Spolek lékárník ceských, 1871-1875], die der Pharmazeutischen Gesellschaft in Prag [Farmaceutická spolecnost, 1875-1889], die der Tschechischen Apotheker-Gesellschaft [Ceská lékárnická spolecnost, 1889-1950] und die des Clubs böhmischer Pharmazeuten [Klub ceských farmaceut, 1889-1920]. Weiterhin wurden die Bibliotheken verschiedener pharmazeutischer Institute und Firmen eingegliedert, so aus dem Staatlichen Institut für Arzneimittelkontrolle [Státní ústav pro kontrolu léciv], aus dem Entwicklungszentrum der Apotheken [Rozvojové lékárnické stredisko], aus der pharmazeutischen Fabrik Hellco & Co., dem Institut für die Geschichte der Pharmazie der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität in Prag [Ústav dejin lékárnictví Lékarské fakulty Univerzity Karlovy v Praze, 1946-1951], dem Institut für die Geschichte der Pharmazie der Pharmazeutischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn [Ústav dejin lékárnictví Farmaceutické fakulty Masarykovy univerzity v Brne, 1953-1960] und dem Pharmazeutischen Museum in Prag [Farmaceutické muzeum v Praze, 1959-1972]. Bestände aus Privatbibliotheken bedeutender Pharmazeuten kamen ebenfalls hinzu, so beispielsweise aus der Provenienz des Apothekers Josef Svetozar Novák (1877-1943) und des Professors für Pharmakognosie Eduard Skarnitzl (1894-1970). Alle Bestände wurden zunächst zwischen 1946 und 1950 vom Institut für die Geschichte der Pharmazie der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität in Prag übernommen, bis sie später in das tsprechende Institut in Brno [Brünn] und 1972 dann nach Hradec Králové in das Institut für die Geschichte der Pharmazie der Pharmazeutischen Fakultät überführt wurden. Tschechisches pharmazeutisches Museum

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Insgesamt sind derzeit 12.465 Bde Monographien und Zeitschriften als Bestand der historischen Bibliothek des Tschechischen pharmazeutischen Museums verzeichnet. Hinzu kommen etwa 7000 unbearbeitete Bände. Alle Bestände sollen im Zuge der laufenden Katalogisierung mit EDV erfaßt werden.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Über die chronologische Zusammensetzung der Bestände ist bisher nur wenig bekannt. Der Großteil der Werke stammt aus dem 18. bis 20. Jh und ist in deutscher oder tschechischer Sprache erschienen. Ältere Titel (auch aus dem deutschen Sprachgebiet) liegen in geringer Zahl vor. Monographien und Zeitschriften in deutscher Sprache machen etwa die Hälfte des Gesamtbestandes aus. Weitere slawische und westeuropäische Sprachen sind ebenfalls vertreten.

Systematische Übersicht

2.3 Die Bestände setzen sich hauptsächlich aus Fachliteratur und Lehrbüchern sowie Nachschlagewerken aller pharmazeutischen Fachrichtungen zusammen. Hinzu kommen Werke der Medizin, der allgemeinen Naturwissenschaften, der allgemeinen Geschichte und der Geschichte des Gesundheitswesens sowie der Pädagogik.

2.4 Zu den ältesten Werken zählt Jacob Theodor Tabernaemontanus' New vollkomenlich Kreuterbuch (Basel 1664). Zahlreiche Germanica des 18. Jhs betreffen die Experimentalchemie als Vorläuferin der modernen Pharmazie, so z. B. von Carl Gottfried Hagen Grundriß der Experimentalchemie und Grundriß der Experimentalpharmacie (beide Königsberg und Leipzig 1790), von Sigmund Friedrich Hermbstädt Systematischer Grundriß der allgemeinen Experimentalchemie (Berlin 1791), Grundriß der Experimentalpharmacie (Berlin 1792-1793) und Affinität oder Wahlanziehung (Berlin 1794) sowie von Johann Bartholomae Trommsdorff Lehrbuch der pharmaceutischen Experimentalchemie (Altona 1796). Weiterhin sind aus dem 18. Jh vorhanden Bartholomäus Castellus, Lexicon medicum (Leipzig 1713); Anton von Störck, Medicinisch-praktischer Unterricht für die Feld- und Landwundärzte der österreichischen Staaten (Wien 1776); Carl Friedrich Dieterich, Anfangsgründe der Pflanzenkenntniss (Leipzig 1785); Carl von Linné, Species plantarum (Berlin 1797-1810); Wilhelm Gottlieb Becker, Taschenbuch für Gartenfreunde (Leipzig 1798-1799) und Johann Friedrich Westrumb, Kleine physikalisch-chemische Schriften (Leipzig 1799).

2.5 Von den deutschen Titeln des 19. Jhs betreffen erwartungsgemäß die meisten die Pharmazie, aber auch die Chemie und Physik, Medizin und Botanik sind gut vertreten. Lehrbücher und Grundlagenwerke für den Unterricht sind zunehmend zu finden. Die Bibliothek besitzt beispielsweise Friedrich Gottlieb Dietrich, Der Apotheker-Garten (Weimar 1802) und Nachtrag zum vollständigen Lexicon der Gärtnerei und Botanik (Berlin 1820); Filip M. Opiz und Johann Christian Röhling, Deutschlands cryptogamische Gewächse (Prag 1816); Johann Wolfgang Döbereiner, Zur Gährungs-Chemie (Jena 1822); Johann Bartholomae Trommsdorff, Systematisches Handbuch der gesamten Chemie (Erfurt 1800-1820); Friedrich Wilhelm A. Sertürner, Kurze Darstellungen ...über Elementar-Atraction, mindermächtige Säuren und Alkalien ... (Göttingen 1820); Johann Heinrich Dierbach, Anleitung zum Studium der Botanik (Heidelberg 1820); Carl Caspari, Homöopathisches Dispensatorium (Leipzig 1825); Augustin Pyramus de Candolle, Pflanzen-Physiologie (Stuttgart und Tübingen 1835); Friedrich Mohr, Lehrbuch der pharmazeutischen Technik (Braunschweig 1853), Lehrbuch der chemisch-analytischen Titrirmethode (Braunschweig 1855) und Chemische Toxikologie (Braunschweig 1874); Robert Bunsen, Gasometrische Methoden (Braunschweig 1857) und Analyse der Aschen und Mineralwasser (Heidelberg 1887) sowie Aleksandr M. Butlerov, Lehrbuch der organischen Chemie (Leipzig 1868). Ferner vorhanden ist Preußens Apotheken-Verfassung (Berlin 1850) von O. A. Ziurek.

Zeitschriften

2.6 Viele pharmazeutische Zeitschriften in tschechischer und deutscher Sprache aus den böhmischen Ländern und Österreich, die in den Jahren 1847 bis 1938 erschienen sind, sind bemerkenswert vollständig vorhanden. Pharmazeutische Zeitschriften anderer Länder aus den Jahren 1880 bis 1938 sind unvollständig vertreten, beispielsweise aus England, Frankreich, Italien, Polen, Serbien, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Rußland, Dänemark, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden. Ebenfalls unvollständig vertreten sind Zeitschriften anderer verwandter Fachgebiete. Insgesamt sind etwa 150 verschiedene Zeitschriftentitel vorhanden.

2.7 Ausgewählte deutsche Zeitschriften liegen aus verschiedenen Epochen vor (1770-1870, 1927-1938, 1948-1994). Inhaltliche Schwerpunkte liegen ähnlich wie bei den Monographien bei der Pharmazie und Chemie. So besitzt die Bibliothek u. a. Chemische Annalen (Helmstedt und Leipzig 1784-1798), Journal der Pharmacie (Leipzig 1794-1817), Berlinisches Jahrbuch für die Pharmacie (Berlin 1795-1840, lückenhaft), Allgemeines Journal der Chemie (1798-1800, 1803), Repertorium für die Pharmacie (Nürnberg 1815-1821, 1823-1851), Annalen der Pharmacie (Lemgo und Heidelberg 1832), Notizen aus ...der practischen Pharmacie (Krefeld 1837-1854), Österreichische Zeitschrift für Pharmacie (Wien 1847-1862), Neues Repertorium für Pharmacie (München 1852-1867), Dingler's polytechnisches Journal (Augsburg und Stuttgart 1852, 1862-1884), Lotos (Prag 1853-1931, lückenhaft), Allgemeine homöopathische Zeitung (Leipzig 1858-1885, einzelne Jahrgänge), Pharmazeutische Zentralhalle (Berlin 1861-1961, lückenhaft), Der Apotheker (Wetzlar 1861-1869), Zeitschrift des allgemeinen österreichischen Apotheker-Vereines (Wien 1863-1919), Berliner klinische Wochenschrift (Berlin 1866-1921, einzelne Jahrgänge), Industrie-Blätter (Berlin 1867-1869), Jahresbericht ...der Pharmazie (Göttingen 1867-1941), Pharmazeutische Post (Wien 1868-1916), Pharmazeutischer Reformer (Wien 1889-1906) und die Deutsche Apotheker-Zeitung in Böhmen (Reichenberg 1899). Aber auch die Allgemeine deutsche Garten-Zeitung (Regensburg 1836, 1837, 1839) und die Allgemeine Garten-Zeitung (Berlin 1838-1841, 1843) sowie die Mitteilungen des Nord-Böhmischen Gewerbe-Museums (Reichenberg 1887-1905) sind mit einigen Jahrgängen vertreten.

3. KATALOGE

Alphabetischer Gesamtkatalog

[nicht vollständig]

Zeitschriftenkatalog

Katalog der Arzneibücher

Katalog der Diplomarbeiten

Katalog der Arzneimitteltaxen

Zuwachskatalog

[Alle Kataloge in Zettelform.]

Die Bestände werden z. Z. mit EDV katalogisiert.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Sborník k 20. výrocí Farmaceutické fakulty Univerzity Karlovy v Hradci Králové [Almanach zum 20. Jahrestag der Pharmazeutischen Fakultät der Karls-Universität in Hradec Králové]. Zusammengestellt von Václav Rusek unter Mitarbeit von Ludmila Hýzová. Praha 1989, S. 8, 94

Sborník k 25. výrocí Farmaceutické fakulty Univerzity Karlovy v Hradci Králové [Almanach zum 25. Jahrestag der Pharmazeutischen Fakultät der Karls-Universität in Hradec Králové]. Zusammengestellt von Václav Rusek unter Mitarbeit von Eva Kopalová, Ludmila Kynkorová und Tomáš Holecek. Hradec Králové 1994, S. 13, 16, 38, 83-84

Stand: Juni 1998

Václav Rusek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.