FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Baden-Wuerttemberg I - R > Nürtingen
 Baden-Wuerttemberg A - H Baden-Wuerttemberg S - Z

Turmbibliothek Nürtingen

Adresse. Pfarramt 2 Stadtkirchengemeinde, Kirchstraße 6, 72622 Nürtingen, Studiendirektor i.R. Albrecht Braun, turmbibliothek@evkint.de [Karte]
Telefon. (07022) 39710
Bibliothekssigel. <NTB>

Unterhaltsträger. Evangelische Kirchengemeinde Nürtingen
Funktion. Historische Büchersammlung (alte Kirchen-/Spital- und Lateinschul-Bibliothek).
Sammelgebiete. Ausgaben von Schriften Nürtinger Pfarrer (insbesondere J. G. Brastberger und W. Schickard). Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Absprache mit dem Sekretariat des Evangelischen Dekanats. - Leihverkehr: Die Turmbibliothek Nürtingen ist Teil des Bibliotheksverbunds der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ausleihmöglichkeiten sind über die Bibliothek des Evangelischen Oberkirchenrats Stuttgart, Tel. (0711) 2149-254 zu erfragen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät (nur beschränkt und unter Aufsicht zu benutzen).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Fußwegnähe vom Bahnhof. A 8, Ausfahrt Wendlingen; B 313. Eingeschränkte Parkmöglichkeiten in der Innenstadt.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der älteste Bestand der Kirchenbibliothek Sancti Laurentii stammte zu einem kleinen Teil aus einem Fundus liturgischer Bücher der Nürtinger Stadtkirche gleichen Namens, andererseits aus Erwerbungen und Stiftungen, die mit der Einrichtung einer Prädikantenstelle in Verbindung gebracht werden müssen (Beleg eines Buchvermächtnisses von 1504). Erst für das Ende des 16. Jhs läßt sich belegen, daß die Bücher zusammen an einem Ort, und zwar in der Stadtkirche, aufbewahrt wurden. Der Bestand der " Librey" umfaßte damals 44 Nummern (41 Titel in 50 Bdn, darunter 3 Hss.), überwiegend theologisches vorreformatorisches Schrifttum.

1.2 Bis 1633 vermehrte sich der Bestand auf 56 Titel in 68 Bdn, bis 1664 auf 73 Titel in 86 Bdn, dazu 28 z. T. handschriftliche musikalische Titel. Die Bücher waren in einem Schrank der Sakristei untergebracht (Vermerk von 1654: " bibliotheca, quae est in sacrario ejusdem templi"). Manches befand sich außerdem " propter docentes et discentes" in der 1481 zum ersten Mal erwähnten Lateinschule: 1664 waren dies 22 Titel in 23 Bdn. Bücheranschaffungen für die Kirchen und Schulen wurden im Auftrag des Magistrats von den Pfarrern vorgenommen und aus Mitteln des 1526 errichteten städtischen Spitals bestritten. Dazu kamen einzelne Bücher, die Nürtinger Pfarrer und Bürger sowie nur bei wenigen Stücken nachweisbar Anverwandte des württembergischen Herzogshauses, welche zeitweilig in Nürtingen residierten, der Bibliothek vermachten.

1.3 Die Bibliothek des 1635 verstorbenen Nürtinger Lateinschulpräzeptors Joseph Schnurrer wurde zur Begleichung seiner Schulden vom Magistrat übernommen und der Kirchenbibliothek einverleibt, aber noch 1664 in einem eigenen Inventar erfaßt. An den zunächst 250, später 224 Bdn mit einem Vielfachen an Titeln (wegen der zahlreichen Predigten, Disputationen, Flug- und Streitschriften) läßt sich u. a. das zeitgeschichtliche Interesse ihres Besitzers ablesen. Diese Bibliothek enthielt einiges aus dem Besitz des aus Nürtingen stammenden Pfarrers Simon Neccar (mag. Tub. 1567), zudem wenigstens 24 Titel in 26 Bdn, die zuvor der Humanist und Tübinger Professor Martin Crusius (1526-1607) besessen und z. T. mit handschriftlichen Anmerkungen versehen hatte. Diese Bücher fielen schon Gustav Schwab auf; wie sie in Schnurrers Besitz gelangt waren, konnte noch nicht geklärt werden.

1.4 Während aus dem Bestand der Schnurrerschen Bibliothek nur weniges abhanden gekommen ist, sind von den Büchern (zunächst 124 Bde mit eigenem Inventar) des vielseitig interessierten Bürgermeisters Elias Epplin (um 1620) mehr als zwei Drittel verlorengegangen oder vielleicht schon bald verkauft worden.

1.5 Im Jahre 1700 verstarb im Amt der Präzeptor Paul Bantz. Durch seine Hinterlassenschaft (256 gedruckte Titel und 51 Hss.) verdoppelte sich nahezu der Bestand der Bibliothek, vor allem in den philologischen und historischen Sachgebieten. Einiges stammte aus dem Vorbesitz des Pfarrers Samuel Justus Biberstein (mag. Tub. 1654).

1.6 Durch die Übernahme der Privatbibliotheken ist manches doppelt vorhanden. 1729 ergab sich das Problem einer sicheren Verwahrung und Neuordnung: " die Kirchenbibliothek [ist] sehr confus geworden, also daß man ein Buch, so man begehrt, erst nach langem Suchen finden können, dahero alle Bücher ordentlich numeriert, und von Cästen zu Cästen wie hernach mit mehrerem zu sehn consigniert worden" ( s. u. 3.3 " Nürtingen Inventarium" 1729). Es handelte sich um 580 Bde in 6 Schränken.

1.7 Mindestens ein Teil der zahlreichen Tübinger Magisterdisputationen des frühen 18. Jhs sowie ein Buch, das zuvor (1712) Johann Albrecht Bengel besessen hatte, stammen aus dem Besitz des Tübinger Stiftsrepetenten Albert Renz. 1761 widmete der bekannte Prediger Immanuel Gottlob Brastberger seine Evangelischen Zeugnisse der Wahrheit der Nürtinger Kirchengemeinde und " bibliothecae ejusdem publicae". Möglicherweise läßt sich daraus schließen, daß die Bücher nicht nur Pfarrern und Lehrern, sondern auch anderen Lesern zur Verfügung standen.

1.8 Getrennte Inventare waren für den Gebrauch bei der Kirchenmusik (1664, 1714, 1722, 1892) und der Schule (1664) angelegt worden. Teile des Bestandes wurden wohl auch abgezogen. Außerdem hatte sich im Laufe des 18. Jhs im Spital ein neuer Bestand zu einer eigenen Spitalbibliothek angesammelt, bei der eine private Ausleihe möglich war. Doch kam das Spital auch weiterhin für den Unterhalt der Kirchenbibliothek auf. 1804 wurden die Bücher " aus einer längst vorhandenen Kirchen-Bibliothek, welche in den Kästen der hiesigen Sakristey aufgestellt, dort aber wegen zu grosser Feuchtigkeit dem Moder preißgegeben war", mit der Spitalbibliothek vereinigt und ein gemeinschaftlicher Katalog erstellt ( s. u. 3.3 " Nürtingen Catalogus"), der die schon vorher im Spital befindlichen Bücher besonders kennzeichnete. Die Spitalbibliothek wurde 1830 auf Beschluß des Stiftungsrates aufgehoben; Teile des Bestandes wurden vermutlich verkauft. Trotz teilweise falscher Besitzvermerke in den Büchern hat sich dabei der Altbestand der Kirchenbibliothek fast ungeschmälert erhalten. Von den Büchern der früheren Spitalbibliothek befinden sich heute die meisten im Archiv der Stadt Nürtingen. Sie gehören zu den dort vorhandenen 147 Titeln größtenteils aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und aus dem 19. Jh, welche dem Anteil nach geordnet die Sachgebiete Allgemeine Geschichte und Landesgeschichte, Politik und Rechtswesen, religiöses Schrifttum, Ökonomie und angewandte Naturwissenschaften betreffen. Bemerkenswert sind daneben einige philologische Bücher aus dem Nachlaß der Nürtinger Theologen- und Gelehrtenfamilie Wurm sowie einige (über Jahrzehnte abonnierte) historische und literarische Zeitschriften.

1.9 1846 wurde die Bibliothek, nachdem sie mehrmals verlagert worden war, " in dem neuen Schul- und Spitalgebäude und zwar in dem unteren Eckzimmer gegen Nord West bleibend aufgestellt" (Eintrag in " Nürtingen Catalogus" 1804). Bei der Ausscheidung des Kirchenvermögens (1892) sollte die Bibliothek, nach Willen des Stiftungsrates, " als einheitliches Ganzes" erhalten bleiben. Aus Gründen geeigneter Unterbringung und unter Wahrung der kirchlichen Besitzrechte blieb sie in Verwaltung der Hospitalpflege. Noch im 1933 erstellten " Katalog der Pfarrbibliothek in der Hospitalpflege" finden sich, besonders gekennzeichnet, Bücher aus der eigentlichen Spitalbibliothek; diese wurden seitdem aussortiert und in das Stadtarchiv übernommen. Wann das geschah, ist nicht klar, ebensowenig, wann der Hauptbestand mitsamt den bemalten Bücherschränken in die Stadtkirche verlagert wurde. Unsachgemäße Unterbringung, z. T. auf dem Kirchendachboden, führte zu Schäden, vor allem an den Einbänden.

1.10 Nach Abschluß der letzten Kirchenrenovierung (1969) wurde ein Gewölbe des Turms als Bibliotheksraum eingerichtet und der Bestand dem letzten Katalog entsprechend geordnet (nach Formaten und dann alphabetisch), gereinigt und teilweise restauriert. Sofern Bücher in neuerer Zeit aus dem Dekanatsarchiv, aus der Bücherei der ehemaligen Theologischen Lesegesellschaft oder von privater Seite hinzukamen, wurden sie nicht mit dem älteren Bestand vermischt. Für den aus Kirche, Lateinschule und Spital hervorgegangenen Bestand wurde die neutrale Bezeichnung Turmbibliothek Nürtingen gewählt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt neben wenigen Hss. des 15. und des 17. Jhs und der getrennt aufgestellten Notensammlung 1507 Titel in 1326 Bdn, einschließlich 276 Disputationen und 86 Grabpredigten. Die Zahl wurde in Ermangelung eines vollständigen Katalogs anhand einer photographischen Dokumentation aller Titelblätter ermittelt.

2.2 Es handelt sich um 27 Inkunabeln (darunter 2 Einblattdrucke mit Ablaßverkündigungen Sixtus' IV.); 565 Titel des 16. Jhs; 486 Titel des 17. Jhs; 347 Titel des 18. Jhs (darunter 182 Disputationen); und 134 Titel des 19. Jhs. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt mit 47 Prozent zwischen 1550 und 1650. Die Notensammlung enthält 15 gedruckte Titel des 18. Jhs und 37 des 19. Jhs.

2.3 Es finden sich vornehmlich lateinische und deutsche Drucke, daneben einige griechische und wenige französische. Der Anteil der deutschen Drucke beträgt im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jhs etwa 5 Prozent, ebenso der der griechischen und griechisch-lateinischen Titel. In der zweiten Hälfte des 16. und im 17. Jh überwiegt das Lateinische im Verhältnis 3:1. Dieses Verhältnis kehrt sich im 18. Jh um, abgesehen von den zahlreichen lateinischen Disputationen. Das 19. Jh ist fast ausschließlich mit deutschen Titeln vertreten.

Systematische Übersicht

2.4 Nach den Bestandsverzeichnissen vom Anfang des 18. Jhs wurde etwa ein Drittel des Bestandes den " libri theologici", je ein Viertel den " libri philologici" und den " libri historici" sowie ein Achtel den " libri philosophici" zugerechnet. Diese Sachgebiete stellen auch heute den Großteil des Bestandes.

2.5 Die Theologie dominiert mit 682 Titeln (Dogmatik und Ethik 107; Bibel und Exegese 224; Kirchenordnung, Liturgie, Katechetik und Erbauungsliteratur, Homiletik 208; Kirchengeschichte und Patristik 46; Polemik und Kontroverstheologie 97). Den theologischen Schriften können auch der überwiegende Teil der 276 Disputationen des 16. bis frühen 18. Jhs (meist Tübinger Herkunft) sowie die 86 Grabpredigten (aus der Zeit von 1590 bis 1620) zugerechnet werden. Gut vertreten sind, von den Inkunabeln an, dogmatische Lehrwerke, Bibeln und Bibelkommentare ( z. T. Dubletten), überdies das Schrifttum der Reformationszeit mit zahlreichen Streitschriften und 41 frühen Lutherdrucken vor 1546. Einen Sammelschwerpunkt bilden die Schriften Nürtinger Pfarrer des 17. und 18. Jhs, insbesondere Wilhelm Schickard und Immanuel Gottlob Brastberger.

2.6 Sprach- und Literaturwissenschaft bilden bis zum Ende des 17. Jhs einen zweiten Schwerpunkt mit 318 Titeln (Sprachwissenschaft 55; antike Literatur 106; mittelalterliche und moderne Literatur 94; Rhetorik 63). Speziell das neu erwachte Interesse am Griechischen erweist sich nicht nur an Büchern aus dem Besitz des Gräzisten Martin Crusius. So finden sich Nikolaos Blastos' Etymologikon mega (Venedig 1499) und Athenaios' Deipnosophistai in der aldinischen editio princeps von 1514.

2.7 Geschichte und Geographie sind mit 105 und 22 Titeln vertreten, darunter detailliertem Quellenmaterial zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges.

2.8 Von den übrigen Sachgebieten sind noch Philosophie (31 Titel), Psychologie und Pädagogik (27 Titel) sowie die fast vollständige Krünitzsche Oekonomisch-technologische Encyclopädie (1773-1858) aus dem Besitz des Spitals zu nennen. Kameralistik und Recht, Naturwissenschaft, Medizin, Technik und Kunst sind nur mit wenigen Titeln vertreten.

2.9 Aus der früher wohl umfangreicheren Musikaliensammlung sind neben zahlreichen Abschriften 52 Titel gedruckter Noten erhalten: Choralbücher, aber auch Kantaten, Oratorien, Orchestersinfonien (6), geistliche Gesangsliteratur und Motetten (17) in Ausgaben des 18. und 19. Jhs.

3. KATALOGE

3.1 Moderner allgemeiner Katalog

Katalog der Pfarrbibliothek in der Hospitalpflege zu Nürtingen [1933; unvollkommene Wiedergabe des Bestandes; nach Formaten und alphabetisch geordnet; im Dekanatamt einzusehen]

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Baden-Württemberg noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Sonderkataloge

Braun, Albrecht: Turmbibliothek Nürtingen. Liste der Inkunabeldrucke [mschr., mit Verweisungen auf die bibliographischen Nachschlagewerke]

ders.: Turmbibliothek Nürtingen. Quellen zur Geschichte des Hauses Württemberg (1583-1677) [mschr.]

ders.: Turmbibliothek Nürtingen. Rhetorik, Logik, Grammatik, Lexikologie [mschr.]

ders.: Turmbibliothek Nürtingen. Verzeichnis der gedruckten Noten [mschr.]

Franz, Gunther: Bestimmung der Lutherdrucke in der Nürtinger Turmbibliothek nach Josef Benzing, Lutherbibliographie [aus Kopien zusammengestellt]

3.3 Historische Kataloge

Historische Bücherverzeichnisse meist von inkorporierten Bibliotheken im Archiv der Stadt Nürtingen (K 55, O.Nr. 143 und 146), das die Akten des ehemaligen Spitals verwaltet:

Verzeichnis der " Büecher in der Sacrastij und Chor erfunden" [1527 und 1532; nur liturgische Bücher]

Inventarium über alle Kürchenbüecher und Ornamenta, so sich in beiden der Pfarr- und Heiligen CreytzKürchen ... befunden [1590, fortgeführt bis 1596; ähnlich 1616, 1625, 1633]

Catalogus und Verzeichnüß der Bücher H. Josephi Schnurrers seel. prc. Nürtingen [ca. 1635]

Nürtinger Kirch und Schulen Hauptinventar an Büechern Instrumenten und Ornaten [1664, fortgeführt bis 1675; Bestand nach Formaten geordnet. Diesem Hauptinventar liegen bei:]

Inventarium Deren Herrn Joseph Schnurren seeligen Bibliothec, Welche anietzo in der Kirchen zu Nürttingen, und Von dem Magistrat alda, an sein Schnurren seeligen Schuld angenommen worden [in anderer Ordnung und ausführlicher als der obige Catalogus]

Consignation der Epplinschen Büecher in der Kirchen zue Nürttingen

Nürttingen Inventarium Der Pfarr/ heilig Creutz Kirchen, Beeder Schulen Bücher, Kirchenornat und anderer Mobilien Anno 1671 [" Index Alphabeticus" ordnet den Bestand teils nach Sachgebieten, teils nach Sprachen; umfaßt auch die obengenannten Privatbibliotheken]

Catalogus Librorum M. Pauli Bantzens Praeceptoris quondam Nürtting [nach 1700]

Inventarium über Die Partes Musicales und Instrumenta Musicalia de anno 1722 [fortgesetzt bis 1763]

Nürtingen Inventarium über der Laurentij und Heyl Creutz Kirche daselbsten ornata, Bücher und Mobilien [1729, fortgeführt bis 1758; ähnlich auch im Dekanatsarchiv; Standortverzeichnis des Bestands außer den liturgischen Büchern nach Formaten]

Nürttingen Catalogus der Spital-Bibliothek verfertigt anno 1804 [Archiv der Stadt Nürtingen, alte Signatur 1410]

Hospital-Verwaltung Nürtingen Auszug aus dem Inventarium der Hospitalpflege betreffend die in das Eigentum der Kirchengemeinde übergegangenen Inventarstücke [1892; enthält ein ausführliches Verzeichnis der liturgischen Bücher und Musikalien; Ausscheidungsurkunde vom 11./12. April 1892 im Kreisarchiv Esslingen D 1, Nr. 2065; Kopie im Dekanatsarchiv]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Außer den Vorworten der historischen Bücherverzeichnisse (s. auch o. 3.3) geben die von der Stadt- oder Kirchenverwaltung angeforderten Berichte Auskunft über Zustand, Unterbringung und Benutzung der Bibliothek:

Grammer, Johann Jakob: Relation über das Neu verfertigte Inventarium der Kirchen und Schulen allhier In Nürttingen [8. September 1671, im Archiv der Stadt Nürtingen, K 55, 0. Nr. 143, hschr.]

Brecht, Martin; Schäfer, Gerhard: Schreiben über Pfarrbibliothek und Dekanatsarchiv Nürtingen [27. Juni und 15. September 1961, im Dekanatsarchiv, mschr.]

Braun, Albrecht: Bericht über den derzeitigen Zustand der alten Pfarr-, Hospital- und Lateinschulbibliothek [9. April 1978, im Dekanatsarchiv, mschr.]

Tietzen, Reinhard: Versuch einer Chronologie der jüngeren Geschichte von Spitalbibliothek und Turmbibliothek [1992, im Stadtarchiv, mschr.]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Benz, Eberhard: Von Orgeln und alter Kirchenmusik, auch vom Turmblasen in Nürtingen. In: Nürtinger Zeitung, Heimatbeilage vom 16. Januar 1974

Braun, Albrecht: Turmbibliothek oder: Die Weihnachtsbotschaft vor 550 Jahren. In: Nürtinger Zeitung, Weihnachtsbeilage 1982

Braun, Albrecht: Bücher über den Dächern der Stadt. In: ... blicke gegen Morgen meinem lieben Nürtingen zu ... Friedrich Hölderlin. In: Stadt Nürtingen, Festschrift zu den Baden-Württembergischen Heimattagen. Nürtingen 1989, S. 30-31

Breuning, Arnd; Braun, Albrecht: Weihnacht auf altem Nürtinger Bibliotheksschrank/Schranktüren. In: Nürtinger Zeitung, Weihnachtsbeilage 1985

Kuder, Ulrich; Braun, Albrecht: Tempel und Arche. Dokumentation zur Ausstellung der Nürtinger Turmbibliothek (Anhang zum Geschäftsbericht 1991 der Volksbank Nürtingen). Nürtingen 1992

Stand: März 1993

Albrecht Braun


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.