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Naucnaja universitetskaja biblioteka

Wissenschaftliche Universitätsbibliothek


Adresse. Ulica Zeljabova 33, 170000 Tver
Telefon. (0822) 33 70 46
Telefax. (0822) 33 70 46
e-mail. [library@twersu.ru]

Unterhaltsträger. Ministerstvo obšcego i professional'nogo obrazovanija [Ministerium für allgemeine und berufliche Ausbildung]
Funktion. Wissenschaftliche Universitätsbibliothek.
Sammelgebiete. Alle Wissensgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-19 Uhr, Samstag und Sonntag 10-18 Uhr. Lesesaal: Montag bis Freitag 9-21 Uhr, Samstag und Sonntag 10-19 Uhr. - Leihverkehr: nationaler Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte.
Gedruckte Informationen. Naucnaja biblioteka gosudarstvennogo Tverskogo universiteta [Die Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität zu Tver. Merkblatt für den Leser]. Tver 1995.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. - Vom Bahnhof Straßenbahnverbindung (Linien 5, 11) bis Haltestelle Ulica Novotorzskaja oder Trolleybus (Linie 2) bis Haltestelle Sovetskaja plošcad'. Fußwegnähe (ca. 30 Minuten). - Parkmöglichkeiten: Ulica Volodarskogo.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Als Folge einer Ausbildungsreform zu Beginn des 20. Jhs wurden neue Hoch- und Fachschulen geschaffen. Mit der Eröffnung einer Pädagogischen Hochschule am 2. November 1917 in Tver wurde der Grundstein zu einer Bibliothek gelegt. Offiziell nahm diese Institution ihre Arbeit im September 1919 auf, als alle pädagogischen Lehranstalten zusammengelegt wurden. Mit der Zeit bildeten sich kleinere, spezialisierte pädagogische Lehranstalten heraus, die später mehrere Fakultäten an Hochschulen darstellten. Unter den Lehranstalten befand sich die Lehranstalt für Lehrerinnen an Mädchenschulen, die Pavel Pavlovic Maksimovic (1816-1892), ein Vertreter der Volksbildung, 1870 durch Eigenfinanzierung ins Leben gerufen hatte. Ihre Bibliothek umfaßte insgesamt 23.000 Bde. Eine wesentliche Bestandsgrundlage der Bibliothek dieser Lehranstalt bildeten ca. 18.000 Bde, die den Bedürfnissen der pädagogischen Ausbildung entsprechend angeschafft wurden. Die Bibliothek der Maksimovic-Schule gilt als Vorläuferin der heutigen Universitätsbibliothek.

1.2 Die im deutschsprachigen Raum erschienenen Drucke bilden einen bedeutenden Bestandteil der fremdsprachigen Sammlung. Um den Bibliotheksbestand zu erweitern, setzte besonders in den zwanziger und dreißiger Jahren eine umfangreiche Erwerbungstätigkeit ein. Im Jahre 1924 übergab die Abteilung Volksbildung im Gouvernement Tver der Bibliothek 6500 Bde aus dem örtlichen Knabengymnasium. Diese Lehranstalt des Ministeriums für Volksbildung wurde 1804 gegründet und am 1. Oktober 1918 zu einer Einheitsschule mit 9 Klassen umgewandelt. Auf der Grundlage dieses Schultyps war eine breite Ausbildung für Mädchen und Jungen ab 17 Jahren gewährleistet. Trotz aller Reformen der Gymnasialausbildung standen Latein, Deutsch, Französisch und seit 1828 Griechisch noch ständig auf dem Lehrplan.

1.3 Laut Statut wurden Grammatik, Übersetzung, Lektüre, Interpretation, Rhetorik und Vortragskunst gelehrt. Deshalb wurde die Gymnasialbibliothek um Lehrbücher zur Geschichte, Sprachkunde und Literaturwissenschaft ergänzt. Die Institutsbibliothek erwarb zudem private Sammlungen und kaufte Titel aus der Sammlung von Fedor Fedorovic Oldenburg (1862-1914). Dieser war Pädagoge, lebte seit 1887 in Tver, verwaltete die Abteilung für Studienangelegenheiten in der Maksimovic-Schule und leitete die pädagogische Ausbildung von Praktikantinnen an der Schule. Zur pädagogischen Lehrerfortbildung organisierte Oldenburg 1907 einen gesellschaftlich-pädagogischen Zirkel. Durch seine Initiative wurde zunächst eine stetige pädagogische Ausbildung ins Leben gerufen; später gründete er die Schulstatistik in Rußland, mit der er die Tätigkeit der einzelnen Schulen wissenschaftlich untersuchte. Darüber hinaus war er Mitglied der orthographischen Unterkommission der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.

1.4 Nach dem Tod von Prof. Sergej Gavrilovic Krapivin (1868-1927) erhielt die Bibliothek mehr als 1000 Bde aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, darunter ca. 100 deutschsprachige Werke. Krapivin widmete sich nach seinen Studien an der Universität zu Odessa wissenschaftlichen Untersuchungen zu allgemeinen Gesetzen chemischer Reaktionen. 1890 arbeitete er in Labors der Leipziger Universität, zuerst unter Prof. Walther Nernst und später unter Prof. Friedrich Ostwald, Nobelpreisträger und Begründer des ersten Lehrstuhls für physikalische Chemie an der Leipziger Universität. Versiert in der deutschen Sprache, sammelte Kaprivin von 1877 bis 1913 deutschsprachige Schriften zu Chemie und Physik und vermachte später seine Bibliothek seinen Schülern. Von 1929 bis 1931 wurde die Bibliothek weiterhin um Bestände verschiedener Organisationen ergänzt. Erwähnt seien das Statistische Amt, das Exekutivkomitee (6000 Bde) und die Handelsschule für Mädchen (6000 Bde; 1905-1918). Darunter befanden sich Germanica, die aus der Bibliothek des Pädagogischen Museums des Instituts für Volksbildung stammten, z. B. ca. 50 Bde aus der Reihe Das Wissen der Gegenwart, die in den achtziger Jahren des 19. Jhs in Leipzig und Prag erschien.

1.5 In den dreißiger Jahren des 20. Jhs wurden der Bibliothek der Staatlichen Pädagogischen Hochschule (heute Universitätsbibliothek) 80.000 Bde (ca. 200 Bde Germanica) vom Staatlichen Museum in Tver übergeben. Nach 1917 erließ die Sowjetmacht Dekrete über die Nationalisierung von Büchern. Die Durchführung dieser Dekrete überwachte das Volkskommissariat für Aufklärung in Zusammenarbeit mit Abteilungen der wissenschaftlichen Bibliotheken. Im Zeitraum von 1920 bis 1921 untersuchte das Tverer Gouvernementskomitee etwa 40 Gutsbibliotheken, worauf auch ca. 100 fremdsprachige Bde nach Tver abtransportiert wurden. Sämtliche Bücher wurden der Museumsbibliothek übergeben, von wo aus sie auf weitere Bibliotheken verteilt wurden. Unter den Werken befanden sich 23 Bde Germanica aus dem Zeitraum 1784 bis 1858, die mit einem Besitzvermerk Bibl. Bakuninych. Prjamuchino [Bibliothek der Bakunins. Prjamuchino] versehen waren. Die Bakunins bekleideten seit dem 17. Jh hohe staatliche Ämter, führten aber keinen eigenen Adelstitel. Unter den Bakunin-Germanica finden sich Werke zur Pädagogik, Philosophie, Geschichte und Geographie, ein Lehrbuch für englische Grammatik (Frankfurt 1825) und Schöne Literatur. Aus der Familie Bakunin stammt auch der Revolutionär, Theoretiker des Anarchismus und revolutionäre Ideologe Michail Aleksandrovic Bakunin (1814-1876), der im Dorf Prjamuchino aufwuchs. 1840 reiste Bakunin ins Ausland, wo er an europäischen Revolutionen der Jahre 1848/49 teilnahm.

1.6 Mehr als 50 Titel aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und vom Anfang des 19. Jhs stammen aus dem Dorf Kuznecovo im Gouvernement Tver. Die Einrichtung einer ersten Bibliothek in dieser Region geht zurück auf Graf Pavel Ivanovic Kutuzov-Golenišcev (1767-1863). Die Tochter des Grafen, Avdotja Pavlovna (1795-1863), Schriftstellerin und Schiller-Übersetzerin, heiratete den Dichter Fedor Ivanovic Glinka (1786-1880). Glinka erbte die Bibliothek und verbrachte gegen Ende der vierziger Jahre mit seiner Ehefrau die Sommermonate auf dem gräflichen Gut. Dort ergänzte er die Bibliothek im wesentlichen um fremdsprachige Literatur verschiedener Wissensgebiete. Später übergab sie der neue Gutsbesitzer Aleksandr Dmitrievic Sposobin der wissenschaftlichen Archivkommission in Tver als Schenkung. In der Bibliothek finden sich auch Werke späterer Erscheinungsjahre aus anderen Gutsbibliotheken, hauptsächlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Eine größere Sammlung aus der Bibliothek von Ivan Il'ic Petrunkevic (1843-1928), adliger Großgrundbesitzer und Abgeordneter der Ersten Staatsduma, zählt 120 Bde. Seine Sammlung umfaßt Werke zur Geschichte, Geographie, Naturkunde sowie Schöne Literatur. Etwa 30 Bde zur Geschichte auf Deutsch und Französisch mit Exlibris des adligen Generalfeldmarschalls Ioseph Vladimirovic Gurko (1828-1901) und seines Sohnes, Kavalleriegeneral Vasilij Iosephovic Romeiko-Gurko (1864-1937), stammen von dem Gutshof Sacharovo.

1.7 Bis ins Jahr 1932 umfaßte die Bibliothek 130.000 ungeordnete und nicht katalogisierte Bände. Im Zeitraum 1936/37 bewilligte das Kommissariat für Volksaufklärung Geldmittel, um neben den Mitarbeitern der Bibliothek auswärtige Fachleute zu gewinnen. Noch in den Vorkriegsjahren begann Boris Vasil'evic Bazanov (1896-1981), wissenschaftlicher Mitarbeiter und späterer Bibliothekar des Museums, mit der Bearbeitung der Rara-Bestände. Am Ende der sechziger Jahre, als die Bibliothek über zusätzliche Räume und Mitarbeiter verfügte, ergab sich die Möglichkeit, die seltenen Ausgaben systematisch zu erschließen. Diese Arbeit erfolgte unter der Leitung der Bibliotheksdirektorin Ol'ga Nikandrovna Oven (*1937). Die wissenschaftliche Untersuchung des Bestandes wurde nach der Gründung der Rara-Abteilung im Jahre 1991 intensiviert. Die Arbeiten wurden von der Abteilungsleiterin Ljudmila Emeljanovna Kozlovskaja (*1949) und der leitenden Bibliothekarin G. S. Gadalova (*1950) durchgeführt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Im Jahre 1996 umfaßte der Gesamtbestand etwa 900.000 Bde, sowohl auf Russisch (96,68 Prozent) als auch in 15 Fremdsprachen, darunter Französisch (1,4 Prozent), Deutsch (1 Prozent), Englisch (0,3 Prozent), Latein (0,1 Prozent) und Polnisch (0,15 Prozent). Bemerkenswert ist der Bestand aufgrund seiner umfangreichen Vorrevolutions- und Vorkriegsliteratur. Die Aufstellung erfolgte nach Sprachen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Ermittlung der historischen deutschen Ausgaben wurde anhand von Kontrollkarten durchgeführt, die die Buchangaben enthielten, als der deutschsprachige Bestand zusammengestellt wurde. Insgesamt wurden ca. 9000 Vorrevolutionsausgaben durchgesehen, darunter ca. 3000 deutsche, 4500 französische, 500 lateinische und mehr als 1000 in anderen Sprachen. Der historische deutschsprachige Bestand umfaßt 2767 Bde. Weitere umfangreiche Bestände liegen auf Latein und Französisch vor. Die Ausgaben erschienen im Zeitraum von 1618 bis 1899. 1630 Bde sind im deutschsprachigen Gebiet in deutscher Sprache erschienen, 1029 in anderen Sprachen, zum großen Teil in lateinischer Sprache (ca. 0,3 Prozent aus dem 17. Jh, 36,2 Prozent aus dem 18. Jh und 63,5 Prozent aus dem 19. Jh). Insgesamt 108 Bde wurden außerhalb des deutschen Sprachraums verlegt. Unabhängig von den Druckorten umfassen die deutschen Drucke ohne Angabe zum Erscheinungsort und -jahr 1738 Bde (6 Prozent aus dem 18. Jh und 94 Prozent aus dem 19. Jh). Die Werke wurden nach dem Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (1700-1910) (München 1986-1987) berücksichtigt.

2.3 Die innerhalb des deutschsprachigen Raums erschienenen Drucke verteilen sich wie folgt: 1630 Bde erschienen auf Deutsch (102 des 18. Jhs und 1528 des 19. Jhs), 494 Bde auf Latein (4 des 17. Jhs, 83 des 18. Jhs und 407 des 19. Jhs), 252 Bde auf Französisch (135 des 18. Jhs und 117 des 19. Jhs), 69 Bde auf Englisch (11 des 18. Jhs und 58 des 19. Jhs), 4 Bde auf Italienisch (3 des 18. Jhs und einer des 19. Jhs), 199 Bde auf Griechisch (26 des 18. Jhs und 173 des 19. Jhs) sowie 11 Bde des 19. Jhs in anderen Sprachen. Von den 108 auf Deutsch außerhalb des deutschsprachigen Raums erschienenen Bänden stammen 3 aus dem 18. Jh und 105 aus dem 19. Jh.

Systematische Übersicht

2.4 Innerhalb der Sprachen sind die Titel nach der Dezimalklassifikation von Dewey Melville (UDK) aufgestellt. Die Druckschriften wurden den entsprechenden Rubriken zugeordnet.

2.5 Die allgemeinen Enzyklopädien umfassen insgesamt 26 Titel aus dem 19. Jh, überwiegend aus Leipzig (21 Titel) und Hildburghausen (4 Titel). Ein Titel erschien in Prag. Im Bestand finden sich einzelne Bände von Lexika verschiedener Ausgaben, darunter das Brockhaus Conversationslexikon aus dem Zeitraum von 1820 bis 1878.

2.6 Zur Philosophie und Logik liegen 49 Bde vor, davon 2 aus dem 18. Jh. Die Verlagsorte verteilen sich mit 21 Titeln auf Leipzig, 11 auf Berlin und 5 auf Stuttgart; je ein Titel wurde in Ansbach, Gießen, Heidelberg, Hildburghausen, Chemnitz und Königsberg publiziert. 25 Lehrbücher stammen aus der Bibliothek des Knabengymnasiums, z. B. Lehrbuch für Philosophie von Albert Stödl (Mainz 1876) und Eduard Zellers Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Tübingen 1859 und Leipzig 1865-1869). Es finden sich Werke von Platon, Demosthenes, Montaigne, z. B. Platons Werke, hrsg. von Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (Leipzig 1817) und Demosthenes neun Philippische Reden für den Schulgebrauch, kommentiert von Carl Otto A. Rehdantz (Leipzig 1870).

2.7 15 Titel zur Philosophie tragen Exlibris von Adligen aus dem Gouvernement Tver. Ein Werk von Ludwig Andreas Feuerbach, Geschichte der neueren Philosophie (Ansbach 1837), trägt den Besitzvermerk von Bakunin und zahlreiche deutschsprachige Anmerkungen. Zwei Titel von Wilhelm Wundt, z. B. Methodenlehre (Stuttgart 1894), tragen den Besitzvermerk von Petrunkevic, 5 Bde den von Oldenburg, darunter Hegels Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (Heidelberg 1818) und Friedrich Ueberwegs Grundriss der Geschichte der Philosophie (Berlin 1880-1883). An zeitgenössischen Ausgaben sind erhalten Jacob Friedrich Fries, Neue Kritik der Vernunft (Heidelberg 1807) und Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra (Hamburg 1894) sowie dessen Der Fall Wagner (Leipzig 1893).

2.8 Zur Theologie liegen 19 Bde vor, darunter ein Band aus dem 18. Jh. An Verlagsorten seien Leipzig (8 Bde), Berlin (5) und St. Petersburg (4) erwähnt. Je ein Titel erschien in London und Hamburg. Eines der ältesten Werke ist Franz Volkmar Reinhards System der christlichen Moral (Wittenberg 1797-1810); weiterhin genannt sei das Evangelium Johannis 3.16 (London 1883), das in 215 verschiedenen Sprachen vorliegt und aus der Bibliothek des Tverer Adligen Vasilij Romeiko-Gurko stammt. Der überwiegende Teil der Werke behandelt verschiedene Volksmythen. Von Luther liegen 19 Titel vor, die 1827 in Hamburg verlegt wurden.

2.9 Gesellschaftswissenschaften sowie Staat und Recht zählen 14 Bde, davon 4 aus dem 18. Jh. In St. Petersburg erschienen 2 Titel, je einer erschien in Leipzig, Frankfurt a. M., Brandenburg, Göttingen, Königsberg und Dorpat. Die älteste Ausgabe ist Nicolaus Hieronymus Gundling, Gründlicher Discours über Henrici de Cocceii Iuris publici prudentiam (Frankfurt a. M. 1735); darüber hinaus finden sich Johann Stephan Pütters ...nähere Erläuterungen des Processbaus der höchsten Reichsgerichte (Göttingen 1751). Von Christian Gründling liegt vor Der Grundriß für Jura (Frankfurt 1735), von Anton Bauer Lehrbuch des Naturrechts (Marburg 1816) und von Victor Richard Bredt Die Parteien im deutschen Reich (Leipzig 1878). Die übrigen Schriften zur Rechtsgeschichte stammen aus dem 19. Jh.

2.10 Im Bereich Pädagogik liegen 56 Bde aus dem 19. Jh vor, darunter die Enzyclopädie für Pädagogik (Gotha 1859-1875), hrsg. von Rudolf Besser, und Geschichte der Pädagogik (Köthen 1861-1869), hrsg. von Paul Schettler. Es überwiegen Werke von Pestalozzi, daneben finden sich zwei Lehrbücher zur Pädagogik und zur deutschen Kalligraphie. An Druckorten seien genannt Berlin (10 Titel), Stuttgart und Bielefeld.

2.11 Die Sprachwissenschaft umfaßt 179 Bde, davon 18 aus dem 18. Jh. Unter den Druckorten finden sich Leipzig (41), St. Petersburg (20) und Berlin (11). Je ein Titel erschien in Heilbronn, Bonn, Wiesbaden, Dresden, Nördlingen, Aarau, Reutlingen, Halle, Oldenburg, Züllichau, Quedlinburg, Erfurt, Potsdam, Ulm, Magdeburg, Stockholm, Breslau, Liegnitz, Basel und Zagreb [Agram]. Unter den Wörterbüchern finden sich ein- und mehrsprachige Lexika, Begriffswörterbücher, etymologische und Synonymwörterbücher sowie Bibelkonkordanzen. Auf den Bereich Sprachkunde und Methodik des Fremdsprachenunterrichts entfallen 21 Bde, auf vergleichende Philologie 7 Bde, von denen die meisten in St. Petersburg erschienen. Vorhanden ist z. B. die Philologische Zeitschrift für das klassische Altertum (Bde 24-26, Göttingen 1866-1883). Zur deutschen Sprache finden sich sprachhistorische Werke aus den sechziger bis achtziger Jahren des 19. Jhs, darüber hinaus Werke zur Unterrichtsmethodik aus den vierziger Jahren des 19. Jhs sowie 30 in Deutschland und Rußland publizierte Lehrbücher. Der älteste Titel ist Deutsches ABC (München 1784). In anderen Sprachen liegen Lehrbücher für Griechisch und Latein aus dem 19. Jh vor, die dem Knabengymnasium in Tver gehörten. Hinzu kommen einzelne Lehrbücher für Englisch, Französisch, Altbulgarisch (Kirchenslawisch), Hebräisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch, Tschechisch und Lettisch.

2.12 Zu den Naturwissenschaften sind 285 Bde vorhanden, davon 29 aus dem 18. Jh, großenteils erschienen in Leipzig (125 Titel), Braunschweig (31), Stuttgart (27), ferner in Gießen, Heidelberg, Essen, Bielefeld, Köln, Jena, Halle, Altenburg, Kiel, Münster, Tübingen, Brünn, Riga, Dorpat und Reval (je einer). Unter den mehrbändigen Ausgaben seien erwähnt Plinius' Naturgeschichte (Frankfurt 1781-1788), in der Übersetzung von Gottfried Große, und Goethes Naturwissenschaftliche Schriften (Stuttgart und Tübingen 1817-1820). Zu Mathematik und Astronomie liegen 42 Bde aus dem 19. Jh vor. Sie behandeln allgemeine Fragen der Mathematik sowie die Bereiche Arithmetik, Algebra, Geometrie, Planimetrie und Astronomie.

2.13 Die Physik betreffen 63 Bde, davon 5 aus dem 18. Jh. Vorhanden ist z. B. Johann Samuel Traugott Gehlers Physikalisches Wörterbuch (Leipzig 1826-1839). Weiterhin finden sich Lehrbücher zur theoretischen und elementaren Elektrizität, zur Thermodynamik, Meteorologie, Akustik, zu Optik und Licht, zur experimentellen und praktischen Physik, Mechanik sowie zum Magnetismus, darunter Carl Alexander Faulwetter, Kurze Grundsätze der Elektricitätslehre (Nürnberg 1793). Von den 77 Bdn zur Chemie stammt der größte Teil aus der Sammlung Krapivins, meist Leipziger und Braunschweiger Drucke. 15 Werke behandeln die allgemeine und theoretische Chemie, darunter Briefwechsel über die Chemie aus der Bibliothek von Kutuzov-Golenišcev, z. B. Justus von Liebig, Chemische Briefe (Leipzig und Heidelberg 1859). Ferner liegen vor Jöns Jacob von Berzelius' Lehrbuch der Chemie (Dresden 1835; unvollständig) sowie zwei Lehrbücher zur Chemiegeschichte. Weitere Titel behandeln Anorganische und Organische Chemie (4 und 12 Titel), Stereochemie (3 Titel), Elektrochemie (2), analytische Chemie (4) und physikalische Chemie (6), chemische Technologie und Chemie der Kristalle (3), Thermochemie (6) und Mineralogie (8).

2.14 Zur Geologie liegen 12 Titel aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs vor, hauptsächlich in Berlin publiziert. Der Bereich Botanik umfaßt 29 Bde, vorwiegend Werke über Blumen, die im 19. Jh in Leipzig erschienen. Von besonderem Interesse sind mehrbändige Ausgaben über seltene Heilpflanzen, die aus der Bibliothek des Historikers und Heimatforschers Nikolaj Dmitrievic Kvašnin-Samarin (*1841) stammen. Darunter finden sich Johann Zorns Amerikanische Gewächse nach Linnéischer Ordnung (Nürnberg 1786-1788) und dessen Auswahl schöner und seltener Gewächse als eine Fortsetzung der Amerikanischen Gewächse (Nürnberg 1798). Die Zoologie ist mit 23 Bdn vertreten, 4 davon aus dem 18. Jh. Es finden sich Brehms Tierleben (Leipzig und Wien 1877-1890), Carl Philipp Funke, Naturgeschichte und Technologie für Lehrer (Braunschweig 1812), der Atlas der Anatomie der Tiere (Leipzig 1841), zwei Titel über Insekten sowie ein Titel über Pferde (Karl Lössler, Das Pferd: Zucht, Pflege, Veredelung und Geschichte, Berlin 1868).

2.15 Der Bereich Medizin umfaßt 10 Bde, die zum großen Teil Ende des 18. und Anfang des 19. Jhs erschienen und aus der Sammlung Kutuzov-Golenišcev sowie aus der Bibliothek des Knabengymnasiums in Tver stammen. Unter den Verlagsorten überwiegt Leipzig mit 5 Titeln. Erwähnt seien Donald Monros Chemisch-pharmazeutische Arzneimittellehre in der Übersetzung von Samuel Hahnemann (Leipzig 1791), R. von Krafft-Ebings Psychopathia sexualis (Stuttgart 1892) und Melchior Adam Weikards Praktische Anweisung zur Heilung örtlicher Krankheiten (Heilbronn 1804).

2.16 Die Technik ist mit 15 Bdn vertreten, davon 7 aus dem 18. Jh. Der Großteil erschien in Berlin. Je ein Titel wurde in Leipzig, Braunschweig und Bremen publiziert. Die Interessen der Adelsfamilie Kutuzov-Golenišcev gegen Mitte des 18. Jhs lassen sich anhand der Werke zur Metallurgie und zum Bergbau nachvollziehen. In einem Konvolut finden sich 4 deutsche und 2 lateinische Titel zur Markscheidekunst, darunter Johann Gottfried Jugels Gründlicher Begriff von dem ganzen Berg-Bau-Schmelzwesen und Markscheiden (Berlin 1744).

2.17 Zur Kunst liegen 53 Bde vor, davon 2 aus dem 18. Jh und die weiteren überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Sie erschienen in Leipzig (19 Titel), Bielefeld (11), Donaueschingen (5) und Wien (4); je ein Titel stammt aus Zürich, Hamburg, Dresden und Gera. Im Bestand befindet sich Johann Ludwig Tiecks Phantasien über Kunst, für Freunde der Kunst (Hamburg 1799). Es überwiegen Werke zur Kunstgeschichte, zu Malerei und architektonischen Denkmälern. So finden sich Titel zur Kunstgeschichte Rußlands (Peter von Koeppens Über Alterthum und Kunst in Rußland, Wien 1822), Griechenlands (J. Overbecks Die antiken Schriftquellen zur Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen, Leipzig 1868) und zur Kunstgeschichte Dresdens (Carl Rönischs Ein kurzer Abriß zur Geschichte der Pianoforte und zur Kunstgeschichte Dresdens, Dresden 1893). Erwähnt seien auch ein Album für klassische Kunst des Altertums, A. Baumeisters Denkmäler des klassischen Altertums (München und Leipzig 1888), ein Bildband mit Illustrationen zu den Epen von Homer (Leipzig 1889) und ein Lehrbuch zur künstlerischen Raumperspektive, Hans Freybergers Perspektive (Leipzig 1899). Es liegen 10 Monographien über Maler und Bildhauer vor, erschienen in Bielefeld oder Leipzig im Zeitraum von 1895 bis 1899, z. B. Friedrich Haack, Moritz von Schwind (1898). Zur Musikgeschichte sei genannt Ernst Wagners Genius ...Gedanken Fragmente, Briefe ... (Hildburghausen 1831).

2.18 Im Bereich Architektur und Bildende Kunst liegen 25 Titel vor, überwiegend aus dem 19. Jh. Erwähnt seien Denkmäler der Architektur in allen Zeiten (Wien 1888); Friedrich Adelung, Die Korssunschen Thüren in der Kathedralkirche zur heil. Sophia in Nowgorod (Berlin 1825) und Ueber Berge und durch Thäler. Landschaftsbilder von Gustav Doret. Mit Dichtungen von Paul Heyse, Emanuel Geibel und Theodor Storm (Gera 1892). Weiterhin finden sich ein Titel zur Ornamentik (Heinrich Schulze, Vademecum des Ornamentzeichners, Leipzig 1886), drei Titel zur Geschichte der Malerei gegen Ende des 19. Jhs, ein Band zu Hogarth (William Hogarth's Zeichnungen: nach den Originalen in Stahl gestochen, Stuttgart 1840, hrsg. von Franz Kottenkamp) sowie die Sammlung Reproduktionen der historischen Gemälde (Teil 1 und 3, Leipzig 1887) aus der Maksimovic-Schulbibliothek.

2.19 Die Literaturwissenschaft umfaßt 101 Bde, 4 davon aus dem 18. Jh. Bei den Verlagsorten überwiegen Leipzig (23 Titel), Berlin (13) und Nördlingen (7); je ein Titel stammt aus Riga, Prag, Dorpat, Breslau, Mitau, Marburg, Bielefeld, Mannheim, Erfurt, Paderborn, Straßburg, Donaueschingen und Dresden. Der größte Teil betrifft Werke zur Geschichte der Weltliteratur (einschließlich antiker Literatur), darunter Geschichte der Literatur (Zürich 1790-1802); Johann Christian Felix Bähr, Geschichte der römischen Literatur (Karlsruhe 1836) und Johann Heinrich Justus Köppen, Erklärende Anmerkungen zu Homers Ilias (Hannover 1810). Lehrbücher zum Literaturstudium sind vertreten mit Carl Joseph Vougines Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte (Zürich 1789-1802), Friedrich Küsters Handbuch der Geschichte und Charakteristik der schönen Literatur der Deutschen (München 1833) und mit verschiedenen Werken zur antiken und deutschen Literatur. Als Nachschlagewerke für das Literaturstudium dienen das Lexikon der klassischen Wissenschaft (Nördlingen 1885-1888) sowie das Lexikon für deutsche Literatur (Moskau 1832). Weiterhin liegen vor Ernst L. Cammann, Vorschule zu der Iliade und Odyssee des Homer (Leipzig 1829) und Erhard Göring, Neue deutsche Chrestomathie oder systematisch geordnete Auswahl lehrreicher und anziehender Stücke aus Prosaisten und Dichtern (Moskau 1834). Bei weiteren 10 Werken handelt es sich um Biographien zu Goethe, Herder, Schiller, Klopstock und Zukovskij, darunter Karl Morgenstern, Klopstock: eine Vorlesung (Dorpat 1807) und Carl von Seidlitz, Wasily Andrejewitsch Joukoffsky: Ein Russisches Dichterleben (Mitau 1870).

2.20 Insgesamt 242 Werke bilden den Bereich Geschichte, davon 25 aus dem 18. Jh. Die Druckorte sind Leipzig (79 Titel), Berlin (52), Halle (18) und Nördlingen (7); je ein Titel wurde in Elberfeld, Mainz, Hildburghausen, Brandenburg, Lemgo, Göttingen, Zürich, Hannover, Köln, Stockholm, Pest, Riga und Danzig gedruckt. Die Schriften stammen vorwiegend aus dem Knabengymnasium und aus Adelsbibliotheken. Inhaltlich betreffen sie die Weltgeschichte, darunter die Lehrbücher (1853 und 1872), die Diplomatie, Politik und Kultur, so etwa Otto Henne AmRhyn, Die Kreuzzüge und die Kultur ihrer Zeit (Leipzig 1884). An Lehrbüchern zur Geschichte seien genannt Oskar Jäger, Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts (München 1895); Gustav Kusch, Methodik des Unterrichts in der Geschichte (Wien 1889); der Bericht Vollständige Geschichte der ...Friedenshandlungen (Frankfurt a. M. und Leipzig 1762); Friederich Kurts, Geschichtstabellen: Übersicht der politischen und Kulturgeschichte (Leipzig 1880); Carl Philipp Funke, Geschichte des Menschen (Braunschweig 1812) sowie Vorgeschichte des Arnim'schen Processes (Zürich 1876).

2.21 Bei acht Werken handelt es sich um Biographien, darunter Johannes Scherr, Blücher. Seine Zeit und sein Leben (Leipzig 1863). Genannt seien weiterhin Fedor von Köppen, Fürst Bismarck der deutsche Reichskanzler (Leipzig 1876), das Magazin für die neue Historie und Geographie (Hamburg 1767-1783) und Franz Fischer, Fürst Bismarck und die Handelskammern (Köln 1892). Die Bibliothek besitzt auch Werke zur Geschichte des Altertums, darunter Werke von Plutarch (Pest 1815). Zur römischen Geschichte liegen mehrbändige Ausgaben vor wie Edward Gibbons Geschichte des Verfalls und Untergangs des Römischen Reichs (Bde 2, 6-8, 10, 12-13, Frankfurt und Leipzig 1800-1803). Zur griechischen Geschichte finden sich 15 Bde. Davon sind 12 in Berlin zwischen 1840 und 1874, die anderen in verschiedenen Städten in der zweiten Hälfte des 19. Jhs erschie-

nen.

2.22 Der überwiegende Teil des Bestandes betrifft die deutsche Geschichte (50 Titel). Es handelt sich um regionalgeschichtliche Darstellungen wie Wilhelm Ernst Christiani, Geschichte der Herzogtümer Schleswig und Holstein (Flensburg 1775-1779), Brandenburg im Mittelalter (Leipzig 1887), Geschichte von Mecklenburg (Wismar 1872) und Geschichte von Livland, Estland und Kurland (Dorpat 1842). Darüber hinaus liegen Werke zur Militärgeschichte vor, darunter Nicolaus Hieronymus Gundling, Gründlicher Discours über den Westphalischen Frieden ... (Leipzig 1736) und Friedrich Wilhelm Rüstow, Der Krieg gegen Russland (Zürich 1855 und 1856) aus der Bakunin-Sammlung. Zur russischen Geschichte finden sich sowohl in Deutschland als auch in Rußland erschienene Werke, z. B. Johann Gottlieb Buhle, Versuch einer kritischen Literatur der Russischen Geschichte (Moskau 1810) und Julius Wilhelm Albert von Eckardt, Aus der Petersburger Gesellschaft (Leipzig 1875). Einige Werke stammen aus der Bibliothek von Gurko, z. B. Victor von Strantz, Illustrierte Kriegs-Chronik: Gedenkbuch an den Russisch-Türkischen Feldzug 1876-1878 (Leipzig 1878) und Hermann Goedsche, Die Russen nach Constantinopel. Ein Beitrag zur orientalischen Frage (Berlin 1854). Einzelne Titel des 19. Jhs behandeln die Geschichte Polens, Frankreichs, Englands, Schwedens, Bulgariens, der Türkei sowie der Vereinigten Staaten.

2.23 Insgesamt 72 Werke betreffen das Fach Geographie, davon 9 Titel aus dem 18. Jh, die übrigen aus dem 19. Jh (überwiegend aus Gotha und Leipzig). Eine der ältesten Ausgaben ist Anton Friedrich Büschings Die neue Erdbeschreibung (Hamburg 1769). Weiter liegt vor A. Petermann, Mittheilungen aus Justus Perthes' geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiete der Geographie aus der Sammlung von Petrunkevic (Gotha 1858-1876; lückenhaft). Die Natur und Wirtschaft Europas behandeln Werke aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, z. B. Heinrich Moritz Willkomm, Die pyrenäische Halbinsel (Leipzig 1884). Ferner finden sich Titel zur Geographie Frankreichs und der Schweiz. Ein Atlas behandelt die deutschen Eisenbahnen (Gotha 1857) und ein Atlas den Nordural (St. Petersburg 1856). Zu afrikanischen Ländern liegen 12 Titel vor, z. B. Heinrich Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Central-Afrika in den Jahren 1849-1855 (Gotha 1857-1860). Länder Asiens werden in vier Werken beschrieben, darunter in Richard Pocockes Beschreibung des Morgenlandes und einiger anderer Länder (Erlangen 1754).

2.24 Die Schöne Literatur umfaßt 595 Bde (darunter 14 Bde des 18. Jhs). Als Druckorte seien Stuttgart und Tübingen (251 Bde), Leipzig (170), Hildburghausen und New York (50) und Berlin (34) genannt. Je ein Titel liegt vor aus Chemnitz, Gotha, Köln, Braunschweig, Erfurt, Aachen, Stockholm, Mitau und Dorpat. Die Werke Schlegels, Klopstocks und Hebbels sind in der Reihe Miniatur-Bibliothek der Deutschen Classiker (Hildburghausen 1827-1831) erschienen (zusammen ca. 50 Bde). Bemerkenswert sind zeitgenössische Ausgaben, so aus der Aufklärungszeit die in Leipzig verlegten Werke Gellerts; die Bibliothek besitzt einzelne Bände verschiedener Auflagen (so Bd 1 1766, Bd 6 1770). Aus der Bibliothek von Kutuzov-Golenišcev stammen 2 Bde von Klopstocks Messias (Leipzig 1756-1760). Von Goethes Werken, verlegt in den Jahren 1813 bis 1817, sind 7 einzelne Bde erhalten; die Bde 2 und 4 erschienen 1810 in Wien. Von den gesammelten Werken in 55 Bdn (Stuttgart 1828-1833) liegen 37 Bde vor.

2.25 Die Bibliothek besitzt auch 3 Bde der Frühromantiker, darunter Genius der Dichter Tieck und Novalis (Hildburghausen 1830) aus der Reihe Miniatur-Bibliothek der Deutschen Classiker. Tiecks Sämtliche Werke in 2 Bdn erschienen in der Reihe Bibliothek der besten ältern und neuern deutschen Schriftsteller (Paris 1841). Ferner liegen vor Berthold Auerbachs Sämtliche Schwarzwälder Dorfgeschichten (Stuttgart 1871) und andere seiner Werke (verlegt in Stuttgart 1857 und 1858). Genannt seien darüber hinaus Ferdinand Freiligraths Gedichte (Stuttgart 1856), einige Werke Hermann Sudermans, die in Stuttgart zwischen 1895 und 1907 erschienen sind, z. B. das Schauspiel Heimat (Stuttgart 1901), und Detlev von Liliencrons Nebel und Sonne (Berlin 1900).

Lateinische Drucke

2.26 Die auf Latein verfaßten Schriften umfassen 494 Bde, davon 4 aus dem 17. Jh und 83 aus dem 18. Jh. Unter den Druckorten sind Leipzig mit 247 Titeln, Berlin mit 47 Titeln und Halle mit 22 Titeln vertreten; je ein Titel erschien in Ansbach, Mainz, Heidelberg, Hamburg, Wittenberg, Erlangen, München, Gotha, Köln, Karlsruhe, Quedlinburg, Freiberg, Bremen, Mannheim, Wolfenbüttel, Celle, Wismar, Augsburg, Lüneburg, Innsbruck, Breslau und Mitau. Sämtliche Werke stammen aus der Bibliothek des Knabengymnasiums in Tver.

2.27 Zu Philosophie und Theologie finden sich 77 Bde, darunter Philosophen der Antike (Ausgaben zwischen 1744 und 1898). 67 Bde betreffen Cicero, je 2 Titel Seneca und Diogenes. Erwähnt seien Johann August Ernesti, Initia doctrinae solidioris (Leipzig 1776) und Johann Heinrich Winkler, Institutiones philosophiae universae (Leipzig 1742). Zur Theologie liegen 4 Titel vor, davon zwei zum Neuen Testament und zwei zur Religionsgeschichte. Erwähnt seien Leander van Ess, Das Neue Testament (Tübingen 1822) und Johann Matthias Schroeckh, Historia religionis et ecclesiae christianae (Berlin 1808).

2.28 Das Fach Recht ist mit 11 Exemplaren vertreten, darunter 5 Bde zur Jurisprudenz des 18. Jhs wie Joachim Hoppius' Commentatio succincta ad Institutiones Justinianeas (Frankfurt/Oder 1715). Bei den anderen Titeln handelt es sich um Gesetzbücher, z. B. Johann Gottlieb Heineccius, Elementa iuris civilis (Leipzig 1766).

2.29 Sprachwissenschaft und Philologie weisen insgesamt 134 Bde auf. Hiervon entfallen 42 Bde auf Wörterbücher, darunter ein- und mehrsprachige Lexika (29 Bde), Übersetzungs-, Zitaten- sowie Phraseologiewörterbücher. Genannt seien z. B. Cornelius Schrevelius' Lexicon manuale Graeco-Latinum et Latino-Graecum (Leipzig und Bautzen 1690) und Andreas Hofmann, Lindnerus trilingvis, hoc est Lexicon Latinum, Graecum et Germanicum (Leipzig 1700). Zudem liegen Lexika zu antiken Autoren vor wie Georg A. Kochs Vollständiges Wörterbuch zu den Gedichten des P. Vergilius Maro (Hannover 1870), dessen Vollständiges Wörterbuch zu den Gedichten des Q. Horatius Flaccus (Hannover 1863) sowie weitere Lexika zu Herodot und Ovid. Fragen der lateinischen Sprachwissenschaft behandeln 4 Titel des 19. Jhs, die in Paderborn, Berlin und Braunschweig erschienen sind.

2.30 Es findet sich zudem eine größere Anzahl Lehrbücher für Latein einschließlich Lesebücher (27 Titel), die zwischen 1769 und 1871 verlegt wurden, so Antonio Frider Buschings Liber Latinus (Berlin und Stralsund 1769). Hinzu kommen Schriften zur lateinischen Rechtschreibung, zur Synonymik und 27 Titel zur lateinischen Grammatik, z. B. Johannes Rhenius, Grammatica Latina (Königsberg 1677) aus der Bibliothek des Priesterseminars. Zehn Werke aus dem 19. Jh sind Lehrbücher zur Stilistik, daneben finden sich Lehrbücher für Arabisch, z. B. August Gottfried Kromayers De usu linguae Arabicae (Frankfurt 1707) und Justus Helfried Happels Brevis institutio linguae Arabicae (Frankfurt 1700), sowie Lehrbücher für Griechisch, z. B. Eilhard Lubin, Clavis et Fundamenta Graecae Linguae (Frankfurt a. M. 1649). Drei Titel behandeln die Grammatik romanischer Sprachen.

2.31 Die Mathematik und Naturwissenschaften betreffen 37 Bde, davon 21 aus dem 18. Jh. Hier finden sich einige Dissertationen, die zwischen 1831 und 1832 in Dorpat erschienen sind, z. B. Johannes Schychowskys De Fructus plantarum phanerogamarum natura (Dorpat 1832) mit einer Widmung für Vasilij Matveevic Perevošikov (1785-1851), Schriftsteller und Direktor des Professoreninstituts zu Dorpat. Zahlreiche Titel stammen aus dem Knabengymnasium und aus den Adelsbibliotheken von Kutuzov-Golenišcev (zur Chemie und Mathematik) und Kvašnin-Samarin (zur Flora Rußlands). Es liegen Werke vor aus den Fachbereichen Mathematik, Physik, Chemie und Mechanik, darunter Adrian Vlacq, Tabulae sinuum, tangentium et secantium (Frankfurt a. M. und Leipzig 1726); Georg Wolfgang Krafft, Praelectiones academicae publicae in physicam theoreticam (Tübingen 1750); Friedrich Hoffmann, Observationum physico-chymicarum selectiorum libri ... (Halle 1730) und Johannes Juncker, Conspectus Chemiae theoretico-practicae in forma tabularum (Halle 1730). Weitere Bereiche sind Botanik, Tieranatomie und Landwirtschaft. Der älteste Titel ist Herman Boerhaaves Index plantarum (Leiden 1719).

2.32 Zur Medizin liegen 12 Titel aus dem 18. und 19. Jh vor, darunter Hieronymus Fabricius, Opera omnia anatomica et physiologica (Leipzig 1687); Johann Juncker, Conspectus Medicinae theoretico-practicae (Halle 1731); Christian Gottlieb Ludwig, Institutiones Chirurgiae (Leipzig 1764); Ernst Gottfried Baldinger, Pharmacopoea Edinburgensis (Bremen 1776) sowie eine Ausgabe von Aurelius Aulus Cornelius Celsus' Medicina (Köln 1835). Architektur und Literaturkunde betreffen 6 Bde, darunter Marcus Vitruvius Pollio, De Architectura (Leipzig 1807), zur Literaturgeschichte finden sich Friedrich August Wolf, Prolegomena ad Homerum (Halle 1795) und zur Dichtkunst Johann Gottfried Jacob Hermann, Epitome doctrinae metricae (Leipzig 1818).

2.33 Zur Geschichte liegen 125 Werke vor (ein Titel des 17. Jhs, 14 des 18. Jhs). Als frühester Titel sei genannt Johannes Meursius, Metochitae Historiae Romanae (Leiden 1618). Es finden sich größtenteils historische Lehrbücher antiker Autoren wie Livius (49 Bde nebst Kommentaren), Cäsar (17 Bde), Xenophon, Tacitus, Herodot, Eutrop und Cornelius Nepos. Stellvertretend seien genannt Cornelius Nepos, Vitae Excellentium Imperatorum, hrsg. von Johann Friedrich Fischer (Leipzig 1759); Aulus Hirtius, C. Julii Caesaris ...Aliorumque de Civili, Alexandrino, Africano et Hispaniensi Bello Commentarii (Leiden und Rotterdam 1740) und Rufus Quintus Curtius, De rebus Alexandri Magni (Augsburg 1734). Zwei Dissertationen betreffen die Geschichte des Altertums, so Michael Kutorga, De antiquissimis tribubus Atticis earumque cum regni partibus nexu (Dorpat 1832) mit einer Widmung des Autors. Aus der Bibliothek des Barons Bartenstein stammt Joannes Christoph Jordans De originibus slavicis (Wien 1745). Zur Geographie liegen 6 Titel vor, die alle in Leipzig im 18. und 19. Jh erschienen sind, darunter Notitiae orbis antiqui sive geographia plenior, hrsg. von Johannes Conrad Schwartz (Leipzig 1732).

2.34 Die Schöne Literatur betreffen 85 Bde des 18. und 19. Jhs, die in Leipzig (58 Titel) und Berlin (6 Titel) erschienen sind. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Ausgaben antiker Autoren wie Catull, Sophokles, Horaz, Vergil, Properz, Ovid, Terenz und Äsop. Vorhanden sind u. a. Lucii Apuleii Madaurensis Platonici Philosophi Opera (Zweibrücken 1788) und Wilhelm Ernst Webers Corpus poetarum Latinorum (Frankfurt a. M. 1832).

Französische Drucke

2.35 Zur französischen Literatur liegen 264 Bde aus dem 18. und 19. Jh vor, von denen 37 in Brüssel, 28 in Leipzig und 60 in Bern und Lausanne erschienen sind; je ein Titel erschien in Tübingen, Göttingen, Riga und Mitau. Die Werke stammen zum großen Teil aus Privatsammlungen und tragen Besitzvermerke. Bei insgesamt 60 Bdn handelt es sich um Reisebeschreibungen, darunter Charles N. Sonnini de Manoncourt, Voyage dans la haute et basse Égypte (Basel 1799). Vorhanden ist auch die Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences ... von Diderot und d'Alembert (Bern und Lausanne 1778-1782).

2.36 Philosophie und politische Ökonomie behandeln 17 Titel, darunter Claude Henri de Saint-Simon, Oeuvres complètes (Straßburg 1791) und Charles François Dominique de Villers, Philosophie de Kant (Metz 1801). Sprachkunde und Philologie betreffen 43 Bde, bei denen es sich vorwiegend um Wörterbücher (36 Bde) handelt, darunter zweisprachige, die in Leipzig und Berlin zwischen 1737 und 1879 erschienen sind, sowie viersprachige des 19. Jhs aus Karlsruhe, St. Petersburg, Leipzig und Paris. Erwähnt sei Johann Leonhard Frisch, Nouveau dictionnaire des passagers François-Allemand et Allemand-François (Leipzig 1780). Lehrbücher für französische und deutsche Grammatik erschienen Ende des 18. Jhs, darunter M. Kern, Nouvelle Grammaire Allemande (Basel 1796) und Johann Christoph Gottsched, Le maitre de la langue Allemande: ou nouvelle grammaire Allemande (Straßburg 1786).

2.37 Zu Mathematik und den Naturwissenschaften liegen 31 Bde vor, davon 12 aus dem 18. Jh, so Nouveaux mémoires de l'Academie Royale de sciences et belles-lettres (Berlin 1781) aus der Bibliothek von Kutuzov-Golenišcev. Ferner finden sich einzelne Bände von Dominique François Jean Aragos Astronomie populaire (Paris und Leipzig 1857-1858) sowie Georg Friedrich von Parrots Entretiens sur la physique (Dorpat 1819-1822) aus der Bibliothek des Knabengymnasiums. Drei Bände betreffen die Chemie, so etwa Friedrich L. Ehrmann, Essai d'un art de fusion à l'aide de l'air du feu (Straßburg 1787) und Amadée Burat, Theorie des gites métalliferes (Paris und Leipzig 1845).

2.38 Zur Geschichte liegen 112 Titel vor. Im Bestand sind einzelne Bände zur Weltgeschichte, römischen und griechischen Geschichte sowie historische Wörterbücher, z. B. Louis Moréri, Le grand dictionnaire historique, ou le mélange curieux de l'histoire sacrée et profane (Amsterdam, Leiden und Utrecht 1740) aus der Sammlung von Gurko und Mathieu Dumas, Précis des événemens militaires ou essais historiques sur les campagnes de 1799 à 1814 (Bde 1, 3, 5-8, Paris und Hamburg 1817). Bei 6 Titeln handelt es sich um Memoiren, z. B. Mémoires concernant Christine Reine de Suede (Amsterdam und Leiden 1760); Seneca Otto Falkenskjold, Mémoires (Paris und Straßburg 1826); Narcis Olizar, Mémoires du Comte Narcis Olizar, senateur Polonais (Leipzig 1845); Louis Désiré Veron, Mémoires d'un Bourgeois de Paris (Brüssel und Leipzig 1854) und J. Gordon, Mes prisons en Russe (Leipzig 1861).

2.39 Zur Geschichte Europas sind einige mehrbändige Ausgaben vorhanden, z. B. Georg Friedrich von Martens Recueil des principaux traités ...conclus par les Puissances de l'Europe (Göttingen 1791) sowie Friedrichs des Großen Oeuvres posthumes (Berlin 1788). Zur Geschichte einzelner europäischer Länder seien genannt Louise Cochelet, Mémoires sur la reine Hortense et la famille Impériale (Brüssel und Leipzig 1837) und Félix Colson, De la Pologne et des cabinets du Nord (Paris und Leipzig 1841). Die russische Geschichte ist mit mehrbändigen Ausgaben und einzelnen Werken des 19. Jhs vertreten, darunter Pierre Charles Levesque, Histoire de Russie (Hamburg und Braunschweig 1800); Johann Heinrich Schnitzler, Histoire intime de la Russie sous les Empereurs Alexandre et Nicolas (Brüssel und Leipzig 1874); August von Haxthausen, Etudes sur la situation intérieure, la vie nationale et les institutions rurales de la Russie (Hannover 1847) sowie Petr Vladimirovic Dolgorukov, La question Russo-Polonaise et le budget Russe (Leipzig 1861).

2.40 Zur Schönen Literatur finden sich 15 Bde des 18. Jhs, darunter Les fables de Phèdre affranchie d'Auguste (Straßburg 1783) und Voltaires La Henriade, en dix chants; avec la dissertation sur la mort d'Henri IV (Hamburg 1795). Romane von Dickens (z. B. Martin Chuzzlewit) und Alexandre Dumas d. J. (z. B. Le Docteur Servans) erschienen in Brüssel und Leipzig Mitte des 19. Jhs. Weiterhin liegen vor Werke von Jacques Delille, Fondras (o. O. o. J.) und Sammlungen wie Cours de Littérature Française; extrait des meilleurs auteurs en prose et en vers (Mitau 1817) oder Les poesies d'Horace traduites en François (Metz [1805]).

Griechische Drucke

2.41 Insgesamt 200 Bde wurden im 18. und 19. Jh im deutschsprachigen Raum auf Griechisch verlegt, überwiegend in Leipzig (114 Bde) und Berlin (27 Bde). Je ein Titel stammt aus Mainz, Göttingen, Braunschweig, Halle und Breslau. Alle Werke stammen aus dem Knabengymnasium und waren ursprünglich für den Griechischunterricht bestimmt. Einzelne Werke betreffen die Geographie Griechenlands oder literarästhetische Fragen.

2.42 Zur Philosophie liegen 32 Titel vor, darunter Lexicon Xenophonteum (Leipzig 1801) und Platonis ... opera (Leipzig 1819-1829). Die griechische Sprache behandeln 16 Bde, darunter vor allem griechisch-deutsche Lexika sowie Lehrbücher zur Syntax und Grammatik. Die Geschichte betreffen 43 Bde, darunter Ausgaben der Werke griechischer Historiker wie Herodot, Polybios, Timeus oder Xenophon. Von den mehrbändigen seien genannt Diodorus Siculus, Bibliothecae historicae libri XV (Zweibrücken 1793-1807), Plutarch, Opera omnia (Tübingen 1792-1804) und Dionysius, Opera omnia. Graece et Latine (Leipzig 1774-1777).

2.43 Auf die Schöne Literatur entfallen 73 Bde, vorwiegend Werke von Homer, Äsop, Euripides, Sophokles, Aristophanes und anderen griechischen Autoren. Die Bibliothek besitzt Aesops Fabulae, hrsg. von Johann G. Schneider (Breslau 1812), Theocriti, Bionis et Moschi quae supersunt Graece, cum scholiis Graecis, hrsg. von Johannes August Jacobs (Halle 1824) sowie Euripides' Tragoediae (Leipzig 1819).

Englische Drucke

2.44 Zur englischen Literatur liegen 69 Bde vor (davon 11 aus dem 18. Jh), die überwiegend in Leipzig (44 Titel) und Basel (8 Titel) erschienen sind. Je ein Titel erschien in London, Dresden und Altenburg. Es handelt sich zum großen Teil um Werke aus adligen Privatsammlungen und aus den Beständen des Knabengymnasiums. Aus der Sammlung Bakunin findet sich Ralph Waldo Emerson, Representative Men: Several lectures (Leipzig 1856) aus der Reihe Dürr's Collection of Standard American Authors; ferner finden sich Lehrbücher für die englische Sprache sowie Lexika, darunter John Walker, A Critical Pronouncing Dictionary and Expositor of the English Language (London and Leipzig 1826). Der Titel von Fyfe Hamilton, Triumphs of Invention and Discovery in Art and Science (Berlin 1895) aus der Reihe Schulbibliothek Französischer und Englischer Prosaschriften gelangte aus der Hochschule für Volksbildung in die Bibliothek. 27 Titel zur Geschichte und 17 Titel zur Schönen Literatur erschienen bei Tauchnitz in Leipzig zwischen 1841 und 1899 in der Reihe Collection of British authors. An mehrbändigen Werken liegt vor eine achtbändige Ausgabe von Samuel Richardsons Clarissa (Basel 1792) aus der Sammlung der Fürstentochter Uchtomskaja (die Uchtomskijs hatten im 18. und 19. Jh die Siedlung Tuchani im Kreis Vesegonsk des Gouvernements Tver in ihrem Besitz). Von Shakespeare liegen vor die Bde 1, 2 und 7 von The Dramatic Works of Shakespeare (Braunschweig 1797) aus der Sammlung Ducklu.

Drucke in anderen Sprachen

2.45 Aus dem Italienischen liegen 4 Bde vor, die aus der Bibliothek von Kutuzov-Golenišcev stammen, darunter Carlo Goldonis Scelta delle commedie (Leipzig 1781) und Giovanni Boccaccios Raccolta delle piu eleganti, e delle piu interessanti novelle (Nürnberg 1798). In serbischer Sprache wurden 5 Bde im 19. Jh in Wien verlegt, darunter von Vuk Karadzic das Lexicon Serbico-Germanico-Latinum (Wien 1818). Von den 4 polnischen Bänden seien erwähnt Michal Abraham Troca, Nowy Dykcyonarz to iest mównik Polsko-Niemiecko-Franzuski (Leipzig 1802), Jerzy Samuel Bandtke, Slownik dokladny Jezyka Polskiego i Niemieckiego (Breslau 1806) und Dziela Jana Kochanowskiego, Wiersze i Proza (Breslau 1825). In anderen Sprachen liegen vor auf Lettisch Dseesmu-grahmata ewangeljuma-tizigahm Lutera draudsehm Widsemé (Riga 1891) und auf Illyrisch, Italienisch und Deutsch Jose Voltiggis Ricsoslownik (vocabolario-Wörterbuch) Illiricskoga, Italianskoga i Nemacskoga jezika (Wien 1803).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog der fremdsprachigen Literatur

[in Zettelform; angelegt 1917; verzeichnet auch Video- und Audiomaterialien sowie Mikrofilme]

Systematischer Katalog der fremdsprachigen Literatur

[in Zettelform; angelegt 1917; nach BBK; verzeichnet auch Video- und Audiomaterialien sowie Mikrofilme]

4.DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Oven, Ol'ga Nikandrovna: Naucnaja biblioteka Kalininskogo gosudarstvennogo universiteta [Die Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität zu Kalinin]. In: Vuzovskie biblioteki zentralnoj zony RSFSR [Die Hochschulbibliotheken der Zentralzone der RSFSR]. Kalinin 1984, S. 10-24

Oven, Ol'ga Nikandrovna: Naucnaja biblioteka Kalininskogo gosudarstvennogo universiteta [Die Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität zu Kalinin]. Kalinin 1987

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Oven, Ol'ga Nikandrovna: Naucnaja biblioteka Tverskogo gosudarstvennogo universiteta: iz istorii sozdanija i izucenija kniznych fondov [Die Wissenschaftliche Bibliothek der Staatlichen Universität zu Tver: Aus der Geschichte des Aufbaus und des Studiums der Bestände]. In: Iz istorii bibliotek Tveri [Aus der Geschichte der Bibliotheken von Tver]. Tver 1995, S. 45-54

Oven, Ol'ga Nikandrovna: Mal zolotnik da dorog: zametki ob otdele redkich knig Naucnoj biblioteki Tverskogo gosudarstvennogo universiteta [Klein aber fein. Bemerkungen zur Rara-Abteilung der Wissenschaftlichen Bibliothek der Staatlichen Universitätsbibliothek in Tver]. In: Universitetskaja kniga [Das Universitätsbuch] 6 (1997) S. 28-31

Oven, Ol'ga Nikandrovna: Usadebnye biblioteki tverskich pomešcikov [Bibliotheken von Gutsbesitzern in Tver]. In: Tverskaja usad'ba [Der Gutshof von Tver]. Tver 1996, S. 54-56

Petuchova, Marina Viktorovna: Knigi 18 veka po gornomu delu v biblioteke tverskich dvorjan Kutuzovych-Golenišcev [Bücher des 18. Jahrhunderts zum Bergbau in der Bibliothek der Adligen Kutuzov-Golenišcev von Tver]. In: Kulturnoje nasledie v geologii, gornom dele i metallurgii. Biblioteki, archivy, muzei: 3 Mezdunarodnyi simpozium 23.-27.06.1997 [Kulturelles Erbe in Geologie, Bergbau und Metallurgie. Bibliotheken, Archive, Museen. Internationales Symposium 23.-27.06.1997]. Sankt-Peterburg 1997, S. 52-53

Stand: Sept. 1999

Ljudmila Emeljanowna Kozlovskaja

Elena Ivanovna Berezkina

Marina Viktorovna Petuchova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.