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Universitätsbibliothek

Adresse. Im Stadtwald, 66123 Saarbrücken [Karte]
Telefon. (0681) 302-2070
Telefax. (0681) 302-2796
Bibliothekssigel. <291>

Unterhaltsträger. Land Saarland
Funktion. . Zentrale Ausleihbibliothek für Dozenten und Studierende der Universität des Saarlandes und der übrigen in der Hochschule zusammengeschlossenen Fachhochschulen sowie für alle Bürger des Saarlandes. Funktion einer Landesbibliothek, Leitbibliothek für alle dem deutschen Leihverkehr angeschlossenen Bibliotheken des Saarlandes.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Alle Wissensgebiete. 2. Besondere Sammelgebiete: Saarland, Lothringen, EG-Dokumentations-Zentrum. 3. Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft: SSG 5,2 Psychologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Lesesaal und Katalogsäle Montag bis Freitag 9-21 Uhr, Samstag 9-12.30 Uhr, zwischen Winter- und Sommersemester Montag bis Donnerstag 9-19 Uhr, Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-12.30 Uhr, zwischen Sommer- und Wintersemester Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-12.30 Uhr. Ausleihe: Montag bis Freitag 9.30-12.30 Uhr und 13.30-16 Uhr, Samstag 9.30-12.30 Uhr. Die Medizinische Abteilung der Universitätsbibliothek befindet sich in Homburg/Saar. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-20 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche-Kamera und -Lesegeräte, Fotolabor, Druckerei (Kleinoffsetdruck), Informationsvermittlungsstelle.
Gedruckte Informationen. Faltblätter.
Hinweise für anreisende Benutzer. Busverbindung vom Stadtzentrum (Linie 19) bis Haltestelle Campus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Saarland innerhalb des französischen Wirtschaftsbereichs ein eigenständiges Land. Um saarländischen Medizinstudenten einen Studieneinstieg zu ermöglichen, wurden am 15. Januar 1946 im Landeskrankenhaus in Homburg medizinische Kurse eröffnet, die schon bald zu einer medizinischen Fakultät hochstilisiert wurden. Aus diesem Provisorium entwickelte sich bis 1948 eine Universität mit vier Fakultäten, die nach und nach in Homburg den Lehrbetrieb aufnahmen. Mit dem Beschluß zur Gründung einer Universität am 9. April 1948 war auch die Entscheidung zum partiellen Umzug nach Saarbrücken verbunden. Die Medizinische Fakultät verblieb allerdings in Homburg, während die übrigen Fakultäten in eine leerstehende Kaserne im Saarbrücker Stadtwald umzogen.

1.2 Die Versorgung mit der notwendigen Literatur wurde zunächst von den Instituten und Fakultäten selbst wahrgenommen, ehe die Universitätsbibliothek ab 1950 mit ihrer Arbeit beginnen konnte. Mit dem Bestandsaufbau mußte von Grund auf begonnen werden, weil eine Vorgängerbibliothek nicht vorhanden war. Das Hauptaugenmerk wurde vorwiegend auf die Beschaffung deutscher und französischsprachiger Werke sowie auf den Aufbau eines Grundbestandes an wissenschaftlichen Zeitschriften gelegt. Die Literaturwahl erfolgte vielfach unmittelbar in den Antiquariaten der Bundesrepublik, der Schweiz und Frankreichs. Außerdem wurden einige größere Gelehrtenbibliotheken (s. auch u. 2.4), insgesamt etwa 50.000 Bde, erworben. Es handelt sich um die Bibliotheken von Ernst Delaquis (erworben 1950), Gabriel de Mortillet (erworben 1952), Friedrich Ranke, Jean Hippolyt Paulin Niboyet (erworben 1953), Alfred Klotz, Martin Wolff (erworben 1954), Georg Gromer, Gaston Jèze (erworben 1955), Hans Planitz (erworben 1956), ferner Gustav de Lattin (erworben 1969), Fritz Homeyer, Josef Dolch (erworben 1973), Ernst Fraenkel (erworben 1976), Rudolf Wilms (erworben 1981), Julius Overhoff (erworben 1982), Richard Reinig (erworben 1983), Arnold Steiger (erworben 1985) und Jakob Bleymehl (erworben 1987).

1.3 In den sechziger Jahren kam als dritter Schwerpunkt die Beschaffung des angelsächsischen Schrifttums hinzu. Die Bemühungen der Bibliothek, im Rahmen des Sondersammelgebietsplans der Deutsche Forschungsgemeinschaft berücksichtigt zu werden, hatten 1966 mit der Zuweisung des Fachgebietes Psychologie Erfolg. Seither beschafft die Bibliothek weltweit psychologische Literatur. Unter regionalem Gesichtspunkt wird dem lothringischen Raum und seiner Literatur große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Bibliothek erwirbt Pflichtexemplare (Anbietungspflicht) aus dem Saarland seit 1965. Ende 1988 umfaßte der Gesamtbestand nahezu 1,5 Millionen Bde.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestände der Bibliothek sind nach Numerus currens aufgestellt, so daß weder der Bestand vor 1900 noch die exakte Verteilung dieses Bestandes auf die einzelnen Fachgebiete durch Auszählung zu ermitteln waren. Die folgende Darstellung beruht im wesentlichen auf Hochrechnungen.

2.2 Der historische Bestand dürfte, unter Einschluß der Titel ohne Erscheinungsjahr (das sind 25.000 Titel), etwa 53.000 Titel umfassen (ca. 6 Prozent des Gesamtbestandes). Die Bibliothek besitzt eine Inkunabel, ca. 120 Drucke des 16. Jhs, 280 Drucke des 17. Jhs, 800 Titel aus dem 18. Jh und 27.300 Titel aus dem 19. Jh (davon 4400 vor 1850). Außer der deutschsprachigen Literatur ist der Anteil des französischen Schrifttums hoch.

2.3 Auf die sachlich-thematische Zusammensetzung der älteren Bestände sind lediglich einige indirekte Rückschlüsse vor dem Hintergrund der Zugangsstatistik bezogen auf den Gesamtbestand sowie der inhaltlichen Schwerpunkte der erworbenen Gelehrtenbibliotheken möglich. Aufgrund von Zählungen der Jahreszugänge seit 1950 zeigen sich deutliche Bestandsschwerpunkte in den Gebieten Philosophie, Psychologie und Pädagogik, Sprache und Literatur (mit jeweils mehr als 15 Prozent des Gesamtbestandes), Mathematik, Naturwissenschaften und Technik (knapp 14 Prozent), Gesellschaft und Wirtschaft (11 Prozent), Staat, Recht und Politik sowie Medizin (jeweils 10 Prozent) und Geschichte, Landesgeschichte u. a. des Saarlandes (9 Prozent). Der Hauptteil des historischen Bestandes dürfte dementsprechend in diesen Bereichen zu suchen sein.

2.4 Die inhaltliche Ausrichtung der angekauften Gelehrtenbibliotheken weist Schwerpunkte zunächst bei der Germanistik (Bibliotheken Ranke mit 4500 Bdn bzw. Homeyer mit 2000 Bdn) und der Deutschen Literatur (Bibliothek Overhoff mit 7000 Bdn) und der Rechtswissenschaft (Bibliotheken Delaquis mit 2500 Bdn, Niboyet mit 1100 Bdn, Wolff mit 2000 Bdn und Jèze mit 1000 Bdn) bzw. der Rechtsgeschichte (Bibliothek Planitz mit 5000 Bdn) auf. Von Bedeutung ist sodann die Sammlung an vor- und frühgeschichtlichen Werken aus der Bibliothek Mortillet (ca. 6000 Bde).

2.5 Zur Landesgeschichte des Elsaß sind 2000 Bde aus der Bibliothek Gromer, zur pfälzischen Landesgeschichte 2500 Bde aus der Bibliothek Wilms vorhanden. Die Bibliothek Klotz (4000 Bde) beinhaltete vornehmlich Werke der Klassischen Philologie, die Bibliothek Fraenkel (2300 Bde) politikwissenschaftliche Literatur. Schließlich sind hier die Bibliotheken Steiger (1400 Bde zur Ibero-Romanistik), Bleymehl (1800 Bde utopische Literatur) und de Lattin (1500 Bde Zoologie) zu nennen, die teilweise auch ältere Werke umfaßten. Als spezielle Sammelgebiete, auch hinsichtlich antiquarischer Erwerbungen, sind darüber hinaus die Landeskunde und Landesgeschichte des Saarlandes und der angrenzenden Regionen (nördliches Elsaß, Lothringen) zu nennen.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog des Altbestandes bis Erscheinungsjahr 1976 [Mikrofiche-Katalog nach PI]

Online Public Access Catalogue (OPAC) für den Bestand mit Erscheinungsjahr 1977 ff.

[EDV-Katalog nach RAK-WB; der Altbestand wird nach und nach in diesen Katalog integriert]

Sachkatalog

[Zettelkatalog nach Methode Eppelsheimer; kann auch über den OPAC benutzt werden]

Zeitschriftenkatalog

[Mikrofiche-Katalog nach RAK-WB]

Bestandsverzeichnis der psychologischen Zeitschriften der Universitätsbibliothek Saarbrücken

1967 wurde mit dem Aufbau eines Gesamtkataloges der Monographien der Institutsbibliotheken der Universität des Saarlandes begonnen. Ende 1970 lag das Grundalphabet mit über 300.000 Titelnachweisen vor. Die Neuzugänge der Institutsbibliotheken werden laufend eingearbeitet.

Der Altbestand (bis Erscheinungsjahr 1977) ist im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen. Die per EDV erfaßten Monographiennachweise werden dem Verbundkatalog in Berlin zur Verfügung gestellt. Zeitschriftenbestände sind in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Ein Universitätsarchiv besteht noch nicht, zumal die Gründungsjahre der Universität und der Bibliothek archivalisch unvollkommen dokumentiert sind. Die Archivalien befinden sich teils in saarländischem, teils in französischem Besitz. Die Universitätsbibliothek ist bemüht, Akten, Korrespondenz und für die Geschichte der Bibliothek wichtige Materialien aufzubewahren.

4.2 Darstellungen

Die Universitätsbibliothek Saarbrücken. Berichte über die Jahre 1958-1962; 1963-69; 1970-72; 1973-74; 1975-79; 1980-83

Ochs, Arthur: 25 Jahre Medizinische Bibliothek in Homburg. In: Saarländisches Ärzteblatt 28 (1975) S. 495-498

Vinzent, Otwin: Die Universitätsbibliothek. In: Universität des Saarlandes 1948-1988. Hrsg. im Auftrag des Universitätspräsidenten von Armin Heinen und Rainer Hudemann. 2. erw. Aufl. Saarbrücken 1989, S. 155-160

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Neuerwerbungslisten psychologischer Monographien [erscheinen zweimal jährlich]

Stand: Januar 1990

Otwin Vinzent


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.