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Adresse. Schillergäßchen 2, 07745 Jena
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Bibliothekssigel. <J 19>
Unterhaltsträger. Freistaat Thüringen
Funktion. . Zweigbibliothek im universitären Bibliothekssystem ThULB, Spezialbibliothek. Sammelgebiet. Astronomie.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek.
Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Westbahnhof (ca. 5 Minuten) und vom Saalbahnhof (ca. 20 Minuten). A 4 (E 40), Ausfahrt Jena-Lobeda oder -Göschwitz.
1.1 Jena kann auf eine über vierhundertjährige astronomische Tradition zurückblicken. Bereits 1596 hatte der Mathematiker und Astronom Georg Limnäus (1554-1611), der zugleich Universitätsbibliothekar war, in der Stadt ein kleines Observatorium eingerichtet, das er in einem seiner Briefe an Johannes Kepler (1571-1630) erwähnt. Von 1661 bis 1692 war auf dem flachen Dach des Jenaer Schlosses ein drehbarer Himmelsglobus installiert, den der Mathematiker Erhard Weigel (1625-1699) entwickelt hatte. Ein weiteres 1697 von dem Mathematiker und Physiker Georg Albrecht Hamberger (1662-1716) auf dem Torgebäude des Collegium Jenense errichtetes Observatorium war Mitte des 18. Jhs so baufällig geworden, daß Johann Ernst Basilius Wiedeburg (1733-1789), seit 1757 Professor der Physik und Mathematik in Jena und Astronom, es nicht mehr nutzen konnte.
1.2 1786 wurde in Gotha ein Observatorium gegründet, das seine Entstehung im wesentlichen der Unterstützung von Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg verdankt. Auch Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach beabsichtigte, dem Gothaer Beispiel folgend, in Jena eine Sternwarte einzurichten, die durch das Direktorat eines außerordentlichen Professors lose mit der Universität verbunden sein sollte. 1810 erwarb der weimarische Staat das Schillersche Grundstück, die neue Sternwarte wurde als Anbau an das Gartenhaus ausgeführt. Neben dem Beobachtungszimmer war auch ein Raum für die Bibliothek vorgesehen. 1813 nahm die neue Institution unter der Oberleitung Goethes und der Direktion des Mathematik-Professors Karl Dietrich von Münchow (1778-1836) ihre Arbeit auf. Das im Bestand befindliche handschriftliche " Meteorologische Tagebuch der Herzoglich Weimarischen Sternwarte zu Jena" wurde vom 11. Oktober 1813 bis zum 20. August 1816 geführt.
1.3 Friedrich Posselt (1794-1823), seit 1819 Professor für Mathematik in Jena, löste im gleichen Jahr Münchow als Sternwartendirektor ab. Im Bestand der Bibliothek befinden sich mehrere Titel aus seinem Nachlaß (s. u. 2.12). Ihm folgte Ludwig Schrön (1799-1875), dessen spezielles Interesse der Meteorologie galt und der sich 1828/29 an der Gothaer Sternwarte ausbilden ließ. 1846 erhielt er den Titel Direktor der Sternwarte. Von ihm ist ein " Astronomisches Tagebuch, geführt auf Großherzoglicher Sternwarte zu Jena" (Bde 1-3, 1824/25-1837/58) im Bestand. Ernst Abbe (1840-1905), der in den Jahren 1863 bis 1900 den Lehrstuhl für Mathematik, Physik und Astronomie innehatte, willigte 1877 ein, das Direktorat der Sternwarte zu übernehmen. 1889 gelang es ihm, das alte Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Unter Abbes Leitung hatte die Bibliothek im 19. Jh die meisten Zugänge zu verzeichnen.
1.4 Von der Auflösung der Gothaer Sternwarte waren auch die dortigen Bibliotheksbestände betroffen, Teile davon, im wesentlichen Veröffentlichungen des 20. Jhs, gelangten in die Jenaer Sternwarten-Bibliothek. Bücher aus dem Nachlaß des Privatgelehrten Carl Wilhelm Winkler (1842-1910) sind im Bestand nachweisbar. Aus der Provenienz von Heinz Kreutz stammen einige seltene ältere astronomische Werke.
1.5 Der Katalog der ursprünglichen Sternwarten-Bibliothek ist nicht überliefert, doch läßt sich der Kernbestand durch den handschriftlichen Besitzvermerk " Zur Bibliothek der Großherzoglichen Sternwarte gehörig" rekonstruieren. Mit der Gründung der Sternwarte verlagerten sich die Erwerbungen auf dem Gebiet der praktischen Astronomie in das neue Institut. Die Erscheinungsjahre beginnen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, erst ab 1770. Ältere astronomische Werke sind daher in der Hauptbibliothek der Universität zu finden. Im Bestand der Sternwarte sind die wichtigsten Abhandlungen, Sternkataloge, Himmelskarten und -atlanten aller bedeutenden Fachautoren des 19. Jhs vertreten, die Veröffentlichungsreihen großer Sternwarten wurden von ihrem Beginn an fortlaufend bezogen. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt im 20. Jh.
Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.1 Die Bibliothek zählt etwa 10.000 Bde, die sich aus Monographien (3251 Bde, 32,5 Prozent) und Zeitschriften zusammensetzen. Zum historischen Bestand zählen 1527 Bde (15,4 Prozent; 18. Jh 43, 2,8 Prozent; 19. Jh 1484, 97,2 Prozent). Die Monographien in der " Handbibliothek" umfassen 450 Bde (29,5 Prozent; 18. Jh 39, 19. Jh 411), die Zeitschriften einschließlich der periodischen Publikationen der Sternwarten aus aller Welt 1076 Bde (70,5 Prozent, 19. Jh).
2.2 561 Bde (36,8 Prozent) sind deutschsprachig, 426 Bde (27,9 Prozent) liegen in Englisch vor, 177 (11,6 Prozent) in Französisch, 60 (3,9 Prozent) in Latein und 302 (19,8 Prozent) in weiteren Sprachen, vor allem in Italienisch.
Systematische Übersicht
2.3 Als ältestes Werk ist William Derhams Théologie astronomique ou démonstration de l'existence et des attributs de Dieu (Übersetzung, Paris 1729) im Bestand, es folgen die Tabulae Solares und Tabulae Lunares zur Berichtigung des Meridians von Paris ( Wien 1763) von Nicolas-Louis de La Caille (1713-1762). 1767 erschienen die Dissertationes quinque ad dioptricam pertinentes von Roger Joseph Boscovich (1711-1787) und die Theoria lunae juxta systema Newtonianum von Johann Tobias Mayer d. Ä. (1723-1762), dessen Opera inedita (Göttingen 1775) von Georg Christoph Lichtenberg herausgegeben wurden. Von Johann Bernoulli (1744-1807) sind die Bde 1 und 3 des Recueil pour les astronomes (Berlin 1771-1776) vorhanden, von Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800) die erste und zweite Sammlung der Astronomische(n) Abhandlungen zu weiterer Ausführung der astronomischen Anfangsgründe (Göttingen 1772-1774), von Jean-Sylvain Bailly (1736-1793) die Geschichte der Sternkunde des Alterthums (Leipzig 1777).
2.4 Von Johann Elert Bode (1747-1826), bis 1824 Direktor des Berliner Observatoriums, ist die Anleitung zur Kenntniß des Gestirnten Himmels in der vierten Auflage (Berlin, Leipzig und Hamburg 1778) zweimal vorhanden. Auch die von ihm herausgegebene Sammlung astronomischer Abhandlungen, Beobachtungen und Nachrichten (Suppl.-Bd 1-4, Berlin 1793-1808) und die Beobachtung und Beschreibung der Gestirne und Bewegung der himmlischen Sphäre (Berlin und Stettin 1795) des Ptolemäus sind im Bestand, weiterhin die Erläuterungen über die Einrichtung und den Gebrauch seiner astronomischen Jahrbücher (Berlin 1811) und Allgemeine Betrachtungen über das Weltgebäude (Berlin 1818). Von Leonhard Euler (1707-1783) liegt die Theorie der Planeten und Kometen ( Wien 1781) vor, von Johann Heinrich Tiedemann das Zeit-Buch vor Stern-Freunde auf's Jahr 1782 (Jena, bei Fickelscherrs Erben und Stranckmann); angebunden ist die Beschreibung der von ihm verfertigten acromatischen Fernröhren (Stuttgart 1785).
2.5 Die Exposition du système du monde von Pierre-Simon Laplace (1749-1827) kam 1796 in Paris heraus, seine Mechanik des Himmels (Berlin 1800-1802) wurde von Johann Carl Burckhardt (1773-1825) übersetzt, der das Werk der regierenden Herzogin von Sachsen-Gotha widmete. Burckhardts Tables de la Lune (Paris 1812) sind ebenfalls im Bestand. Neben der Cométographie (Paris 1783-1784), dem Hauptwerk von Alexandre-Guy Pingré (1711-1796), liegen die von Bode herausgegebenen Beiträge zu den neuesten astronomischen Entdeckungen (Berlin 1788) von Johann Hieronymus Schroeter (1745-1816) vor, ebenso dessen illustrierte Selenotopographischen Fragmente zur genauern Kenntniss der Mondfläche (Göttingen 1791), die Aphroditographischen Fragmente zur genauern Kenntniß des Planeten Venus (Helmstedt 1796) und die Kronographischen Fragmente zur genauern Kenntniß des Planeten Saturn, seines Ringes und seiner Trabanten (Göttingen 1808).
2.6 Von Franz Xaver von Zach (1754-1832), Direktor der Sternwarte zu Gotha, sind u. a. Tabulae motuum solis novae et correctae (Gotha 1792, Suppl. von 1804) und Tabulae speciales aberrationis et notationis in ascensionem rectam (Gotha 1806-1807) vorhanden. Die Abhandlung über die leichteste und bequemste Methode, die Bahn eines Cometen aus eigenen Beobachtungen zu berechnen (Weimar 1797) machte den Arzt und Astronomen Wilhelm Olbers (1758-1840) bekannt, seine Gesammelten Werke und der Briefwechsel erschienen 1900 im Springer-Verlag Berlin. Das Lehrbuch einer populären Sternkunde (Weimar 1799) von Johann Heinrich Voigt (1751-1823) zählt zu den frühen Werken dieses Genres.
2.7 Über die Bestimmung der geographischen Länge durch Sternschnuppen (Hamburg 1802) von Johann Friedrich Benzenberg (1777-1846) ist ebenso vorhanden wie seine Versuche über das Gesetz des Falls, über den Widerstand der Luft und über die Umdrehung der Erde (Dortmund 1804). Ludwig Ideler (1766-1846) ist mit Historische(n) Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten (Berlin 1806) und Untersuchungen über den Ursprung und die Bedeutung der Sternnamen (Berlin 1809) vertreten. Die Tabulae Veneris novae et correctae (Gotha 1810) berechnete Bernhard von Lindenau (1779-1854), der nach dem Weggang von Zach die Leitung der Gothaer Sternwarte übernahm. Die vornehmsten Lehren der Astronomie (Leipzig 1813-1816) von Heinrich Wilhelm Brandes sind eine populäre Darstellung.
2.8 Die Fundamenta astronomiae pro anno 1755 (Königsberg 1818) von Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) basieren auf den Arbeiten des Astronomen auf der Sternwarte zu Greenwich, James Bradley (1692-1762), in den Jahren 1750 bis 1762. Die von Heinrich Christian Schumacher (1780-1850) herausgegebenen, in Kopenhagen gedruckten Hülfstafeln zu Zeit- und Breitenbestimmungen, später unter dem Titel Astronomische Hülfstafeln, sind für die Jahre 1820 bis 1829 vorhanden. Sie tragen den Vermerk " Selten" und stammen aus der Bibliothek des Astronomen Christian Theodor Scedel. Von Friedrich Georg Wilhelm Struve (1793-1864), Direktor der Sternwarte zu Tartu [Dorpat] und anschließend zu Pulkowo bei St. Petersburg, sind Oberservationes astronomicas ... (Bd 2 und 3, Tartu 1820-1822) und der Catalogus novus stellarum duplicium et multiplicium (Tartu 1827) vorhanden, von Joseph Johann von Littrow (1781-1840), nacheinander Direktor der Sternwarten in Kasan, Ofen und Wien, ist u. a. die Theoretische und practische Astronomie ( Wien 1821-1827) im Bestand.
2.9 Johann Franz Encke (1791-1865), Nachfolger Lindenaus in der Leitung der Gothaer Sternwarte, schrieb über Die Entfernung der Sonne von der Erde aus dem Venusdurchgang von 1761 (Gotha 1822). Handschriftliche Aufzeichnungen, " Encke's Sphaerische Astronomie" (Ostern 1846-Michaelis 1846) und " Encke's Theor[et]ische Astronomie" (Michaelis 1846-Ostern 1847), sind von Alexander Schwarz überliefert, der später u. a. Lehrbücher zur Geometrie publizierte. Enckes Leben und Wirken schildert Carl Bruhns, Johann Franz Encke (Leipzig 1869). Von Enckes Nachfolger, Peter Andreas Hansen (1795-1874), sind die Ausführliche Methode, mit dem Fraunhofer'schen Heliometer Beobachtungen anzustellen, nebst Cometen-Beobachtungen (Gotha 1827) und die Theorie der Sonnenfinsternisse und verwandten Erscheinungen (Leipzig 1858), mit einer handschriftlichen Widmung an den Direktor der Bonner Sternwarte, Friedrich Wilhelm August Argelander, vorhanden.
2.10 Eine Sonderstellung nimmt die Sammlung (Prag 1830) der astronomischen und meteorologischen Beobachtungen ein, die Cassian Hallaschka (1780-1847), bis 1833 Professor für Physik und angewandte Mathematik an der Prager Universität, in Prag vom 8. Mai 1817 bis 31. Dezember 1827 durchführte. Er widmete diese Arbeit Kaiser Franz I. von Österreich. Über Wilhelm (William) Herschel (1738-1822) liegt die Biographie (Berlin 1882) von Edward S. Holden vor. Von Herschels Sohn John Frederick William (1792-1871) sind u. a. Outlines of Astronomy (London 1850) vorhanden. Neueste Berichte vom Cap der Guten Hoffnung über Sir John Herschels höchst merkwürdige astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend erschienen 1836 in Hamburg.
2.11 Aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs sind hervorzuheben der Abriss der practischen Astronomie (Hamburg 1850-1851; 2. Aufl. 1879) von Alexis Sawitsch, Posizione medie di 2246 stelle (Venedig 1862) von Giovanni Santini, der Entwurf einer Astronomischen Theorie der Sternschnuppen (Stettin 1871) von Giovanni Virginio Schiaparelli, die Geschichte der Himmelskunde (Braunschweig 1873) von Johann Heinrich Mädler und die Geschichte der Astronomie (München 1877) von Rudolf Wolf und dessen Handbuch der Astronomie (1890-1891). Die Photometrie der Gestirne (Leipzig 1897) von Gustav Müller wurde am 9. November 1909 durch die Hauptbibliothek der Sternwarten-Bibliothek überwiesen. Die Bibliographie générale de l'Astronomie (1882-1887) stellten Albert Lancaster und Jean-Charles Houzeau zusammen.
2.12 Aus der Provenienz von Friedrich Posselt stammen der Abrégé d'Astronomie (Amsterdam 1774; erworben im Oktober 1814) von Joseph-Jérôme Lefrançais de Lalande (1732-1807) und wahrscheinlich auch dessen Astronomie (Paris 1792). Die Histoire céleste française (Bd 1, Paris 1801) und die Bibliographie Astronomique (Paris 1803) von Lalande gehörten zum Grundbestand der Handbibliothek. Die Schrift Über Massen und Steine, die aus dem Monde auf die Erde gefallen sind (Braunschweig 1804) von Ferdinand Adolph Freiherr von Ende erwarb Posselt 1812, Bessels Untersuchungen über die scheinbare und wahre Bahn des im Jahre 1807 erschienenen grossen Kometen (Königsberg 1810) beschaffte er 1821. Angebunden ist Bessels Untersuchung der Größe und des Einflusses des Vorrückens der Nachtgleichen (Berlin 1815).
2.13 Die Populäre physische Astronomie (Stuttgart 1839) von George Biddells Airy, Direktor der Sternwarte Greenwich, übersetzt von Littrow, stammt aus dem Besitz von Ernst Abbe, der sie 1857 erwarb. Abbes Dissertation zur Erlangung der Venia Docendi bei der Philosophischen Fakultät, Über die Gesetzmässigkeit in der Vertheilung der Fehler bei Beobachtungsreihen, ist ebenfalls im Bestand (Jena 1863). Aus der Sammlung des Privatastronomen Winkler stammen die Erläuterungen der Kästnerischen Analysis endlicher Größen (Mannheim 1776) von Carl Christian von Langsdorf(f), Lindenaus Tabulae Martis novae et correctae (Eisenberg 1811), die Practische Astronomie (Berlin 1834-1835) von Gustav Adolph Jahn, die Naturgeschichte des gestirnten Himmels (München 1836) von Franz von Paula Gruithuisen und die von Littrow herausgegebenen Annalen der K.K. Sternwarte in Wien ( Wien 1851-1852). Dem Sammler Heinz Kreutz zu verdanken sind die Geschichte der griechischen Astronomie (Göttingen 1802) von Johann Konrad Schaubach, Astronomical observations and experiments (London 1817) und Über den Bau des Himmels (Dresden 1826) von William Herschel sowie die Astronomische(n) Briefe (Mitau 1846) von Mädler. Das Manuskript " Analytische Mechanik" wurde 1817/18 von Friedrich Wilhelm Argelander " nach dem Vortrage des Herrn Prof. Bessel aus dessen Heft abgeschrieben". Aus Argelanders Besitz stammen auch Bessels Astronomische Untersuchungen (Königsberg 1841-1842).
2.14 Unter den großformatigen Sternkarten und -atlanten befindet sich die Uranographia (Berlin 1801; Provenienz Heinz Kreutz) von Johann Elert Bode, zu der die Allgemeine Beschreibung und Nachweisung der Gestirne (Berlin 1801) gehört. Carl Friedrich Goldbachs Neuester Himmels-Atlas (Weimar 1803) wurde in der Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha revidiert, Franz Xaver von Zach schrieb die Einleitung.
2.15 Auch die Anfänge der astronomischen Fachpresse sind eng mit dem Namen Franz Xaver von Zachs verbunden, so Allgemeine Geographische Ephemeriden (Bd 1-51, 1798-1816), die als Neue Geographische (und Statistische) Ephemeriden von Friedrich Justin Bertuch fortgesetzt wurden (1-14, 1817-1824), die Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmels-Kunde (1-27, 1800-1813) und die Correspondance astronomique, géographique, hydrographique et statistique (1-15, 1818-1826, mit Lücken).
2.16 Das von Bode begründete, danach von Encke herausgegebene Berliner astronomische Jahrbuch ist von 1790 (erschienen 1787) bis 1906 im Bestand, von der Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften, hrsg. durch Lindenau und Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger, sind Bd 1-4 (1816-1817) vorhanden. Weiterhin liegen vor die Memoires of the Astronomical Society of London (1, 1822 ff.), die Berliner Astronomischen Nachrichten (1, 1824 ff.), die Monthly Notices (Oxford, 2, 1833 ff., mit Lücken), das Astronomical Journal (Woodbury, 1, 1851 ff.), die Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft (Leipzig, 1, 1866 ff.), die Publications of the Astronomical Society of the Pacific (Stanford, 1, 1889 ff.) und das Astrophysical Journal (Chicago, 1, 1895 ff.). Vorhanden sind u. a. die Publikationen der Sternwarten von Bordeaux, Córdoba, Tartu [Dorpat], Nizza, Paris und Potsdam.
EDV-Katalog [über den Gesamtbestand]
Alphabetischer Katalog (Monographien)
[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln der früheren Institutsbibliothek]
Zeitschriftenbestandsliste [über den Gesamtbestand]
Die Bestände werden in den OPAC ThULB eingearbeitet.
Knopf, Otto: Die Astronomie an der Universität Jena von der Gründung der Universität im Jahre 1558 bis zur Entpflichtung des Verfassers im Jahre 1927. Jena 1937 (Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Neue Folge, Beiheft 19)
Schielicke, Reinhard: Astronomie in Jena. Jena 1988
Schielicke, Reinhard: Zeugnisse über die Einrichtung des Observatoriums und das Wirken der Astronomen an der Sternwarte zu Jena am Beginn des 19. Jhs. In: Reichtümer und Raritäten. [Bd 3]. Jena 1990, S. 132-144
Stand: März 1997
Felicitas Marwinski