FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Latvijas Universitates biblioteka

Universitätsbibliothek Lettlands


Adresse. Kalpaka bulv. 4, 1820 Riga
Telefon. 7 22 39 84
Telefax. 7 22 50 39 oder 7 82 01 13
e-mail. [lub@acad.latnet.lv]
Internet. http://www.lub.lv
Bibliothekssigel. < 5 >

Unterhaltsträger. Latvijas Republikas Izglitibas un zinatnes ministrija [Bildungs- und Wissenschaftsministerium der Republik Lettland]
Funktion. Wissenschaftliche Universalbibliothek.
Sammelgebiete. Sämtliche Wissenschaftsgebiete, entsprechend den an der Universität vertretenen Studiengängen.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-20 Uhr, Samstag 12-16 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr (Zentralbibliothek). - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopieraufträge werden gegen Gebühr ausgeführt. Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte.
Gedruckte Informationen. Dem Benutzer stehen u. a. die folgenden, laufend aktualisierten Informationsblätter zur Verfügung: Latvijas Universitates biblioteka - visparigas zinas, pakalpojumi [Die Universitätsbibliothek Lettlands - allgemeine Information über die Leistungen der Bibliothek]. [in Lettisch, Englisch, Deutsch und Russisch]. - Latvijas Universitates biblioteka. Informacija lasitajiem: noteikumi, materialu meklešana, pasutišana, pakalpojumu cenradis, bibliotekas darba laiki [Die Universitätsbibliothek Lettlands. Information für die Benutzer: Regeln, Materialsuche, Bestellung, Preisliste für die Leistungen, Öffnungszeiten der Bibliothek]. - Reto gramatu un rokrakstu nodala 1995 [Die Abteilung für Rara und Handschriften 1995]. [in Lettisch und Deutsch].
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Hauptbahnhof Fußwegnähe (12 Minuten) oder O-Busverbindung (Linien 4 und 17) bis Haltestelle Augstaka tiesa oder Terbatas iela.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek der Universität Lettlands (LU) ging aus der Bibliothek des Rigaer Polytechnikums [Rigas Politehnikums] hervor, das 1862 gegründet wurde und bis zum Jahre 1896 als private Hochschule bestand. Schon im Sommer 1862 wurden der Bibliothek vom Rigaer Manufaktur-Komitee Bücher übergeben, die durch eine Spende des Börsen-Komitees finanziert worden waren. Im Studienjahr 1862/63 zählte der Bestand über 1000 deutschsprachige Titel. Er wurde ständig durch Spenden und Kauf erweitert und umfaßte 1911 bereits über 20.000 Titel zur Technik, davon ca. 90 Prozent deutschsprachig. Im Jahre 1896 wurde dem Polytechnikum von der Regierung des Zaren der Status einer Hochschule unter dem Namen Rigaer Polytechnisches Institut [Rigas Politehniskais instituts] verliehen. Mit Einsetzen der Russifizierung um die Jahrhundertwende wurde Russisch zur Unterrichtssprache. Das Institut funktionierte bis zum Jahre 1915, als es nach Voronez verlagert wurde. Die Bibliothek des Instituts wurde zuerst nach Moskau, später nach Ivanovo-Vosnesensk evakuiert.

1.2 Nachdem Lettland seine nationale Unabhängigkeit erlangt hatte, erfolgte im Jahre 1919 die Neugründung der Universität Lettlands durch einen von Peteris Stucka unterzeichneten Regierungsbeschluß. Die Bestände der Bibliothek des ehemaligen Polytechnischen Instituts wurden, soweit sie aus Ivanovo zurückgekehrt waren, der Universität übergeben und bildeten den Grundstock der neuen Bibliothek. Das Bestandsprofil wurde nun universell ausgerichtet. Auch die Struktur der Bibliothek wurde verändert. Während es bis zum Jahre 1919 am Polytechnikum und am Polytechnischen Institut nur eine zentrale Bibliothek gab, wurden jetzt neben der Zentralbibliothek von jeder der elf Fakultäten Zweigbibliotheken eingerichtet. Dieses System funktionierte bis zum Jahre 1946, als die Zweigbibliotheken der Zentralbibliothek unterstellt wurden. Die Erwerbung und Bearbeitung der Bücher wurde zentralisiert, wie dies noch heute der Fall ist.

1.3 Der Bestand umfaßte bei der Gründung der Universität Lettlands ca. 25.000 Bde, davon ca. 30 Prozent deutschsprachige Werke. Er wuchs seitdem ständig durch Kauf, Schriftentausch sowie Spenden einzelner Personen und Behörden. So schenkte der Philosophieprofessor Peteris Zalite (1864-1939) der Bibliothek in den Jahren von 1932 bis 1937 1772 deutsche Werke zu Philosophie und Religion in deutscher und lateinischer Sprache. Hinzu kamen 1936 und 1937 zwei weitere bedeutende Sammlungen. Der Arzt Alexander Kaire (1873-1936) aus Liepaja [Libau] vermachte seine ca. 8300 Bde umfassende Privatbibliothek der Universität. Die Sammlung enthielt Literatur aller Wissensgebiete aus dem 18. bis 20. Jh, besonders Titel zu Medizin, Biologie, Psychologie, Theologie, Philosophie und Geschichte. Etwa 90 Prozent der Belletristik, aber auch Titel der anderen Gebiete sind deutschsprachig. Die Sammlung von Professor Peteris Šmits (1878-1938), baltischer und orientalistischer Philologe und Ethnograph, umfaßte ca. 2000 Bde zur baltischen, germanischen und orientalischen Philologie sowie Šmits' eigene Veröffentlichungen. Šmits' Sammlung thielt insbesondere einen wertvollen Bestand chinesischer und mongolischer Werke.

1.4 Während des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach verlor die Bibliothek etwa 26.000 Bücher durch Auslagerung und Vernichtung, davon ca. 10 Prozent historische Drucke in deutscher Sprache. Der Anteil deutscher Titel am Bestand steigerte sich erheblich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg durch die in der DDR veröffentlichte Literatur, die durch Kauf oder Tausch in die Bibliothek kam. Weitere Literatur kam durch Schenkungen hinzu. Im Jahre 1958 erfolgte die Umbenennung der Universität in Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands [Petera Stuckas Latvijas Valsts universitate]. Seit 1990 erhält die Bibliothek zahlreiche Spenden ausländischer Organisationen und Privatpersonen, z. B. des Baltischen Projekts der Regierung der Bundesrepublik Deutschland (2850 Titel) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands im Jahre 1991 wurde die Universität in Universität Lettlands [Latvijas Universitate] umbenannt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand der Universitätsbibliothek schließt 2.100 .000 bibliographische Einheiten, davon 60 Prozent in deutscher, englischer und französischer Sprache ein. Das deutschsprachige Schrifttum schließt zu einem kleinen Teil auch im Baltikum erschienene Drucke ein. Der historische Bestand beträgt ca. 378.000 Titel, davon ca. 113.400 deutschsprachige oder in Deutschland gedruckte. Da die Aufstellung getrennt nach Formaten und innerhalb dieser nach Jahres-Numerus-currens erfolgt, ist eine detaillierte Beschreibung nicht möglich.

2.2 Im Jahre 1962 wurde eine Sonderabteilung für Rara und Handschriften gebildet, die ca. 5500 bibliographische Einheiten zählt und hauptsächlich Titel vor 1700 umfaßt. Eine Ausnahme bilden Baltica, die auch bis zum Jahr 1850 und vielfach darüber hinaus gesammelt wurden (s. u. 2.3). Der Sonderbestand wurde getrennt nach Sprachen aufgestellt und innerhalb dieser nach Formaten. Er umfaßt ca. 2550 fremdsprachige Titel, darunter 1180 deutschsprachige oder in Deutschland gedruckte. Der früheste Druck ist Jacobus de Voragine, Legenda aurea (Straßburg 1490). Außerdem sind 21 Titel aus der ersten Hälfte des 16. Jhs vorhanden mit italienischen, französischen und schweizerischen Druckorten. Bemerkenswerte Titel des Bestandes sind die Allgemeine Geschichte der neuesten Entdeckungen welche von verschiedenen gelehrten Reisenden in vielen Gegenden des russischen Reiches und Persien ...sind gemacht worden (Teil 2, Bern: Typographische Gesellschaft 1778), Erasmus' Adagiorum Opus (Basel: Froben 1528) und Sebastian Münsters Der Horologien oder Sonnen Uhren Kuenstliche Beschreibung (Basel: Petri 1579). Aus dem 18. Jh stammt eine Reihe von Ausgaben antiker Autoren und deutscher Klassiker, so Schiller, Goethe, Klopstock und Wieland, die ebenfalls in dieser Abteilung aufbewahrt werden.

2.3 Besonderer Wert wurde dem Baltica-Bestand beigemessen, der neben Handschriften frühe Drucke dieser Region sowie Druckwerke aus dem gesamten Baltikum, einschließlich Periodika, Flugblätter und Karten, enthält. Erwähnenswerte Titel zur Geschichte Lettlands sind Balthasar Rüssow, Chronica der Provintz Lyffland (Rostock: Ferber 1578), Paul Einhorn, Historia Lettica (Dorpat: Johann Vogel 1649), Fridericus Menius, Historischer Prodromus des Lieffländischen Rechtens und Regiments von Anfange der Provintz Erfindunge (Dorpat: Jacob Beckern 1633), August Wilhelm Hupel, Die gegenwärtige Verfassung der Rigischen und Revalischen Statthalterschaft (Riga: Johann Friedrich Hartknoch 1789) sowie Der Codex Zamoscianus ...Beschrieben und in seinen Varianten dargestellt von C. Schirren (Dorpat 1865). Aus dem Bereich Theologie sind nennenswert Georg Manzel, Das Umb die Kirche Christi Hochverdienten Herrn Georg Mancelii, Semgalli, Langgewuenschte Lettische Postill (Riga: Georg Matthias Nöller 1675) sowie die Erstausgabe der von Ernst Glück ins Lettische übersetzten Bibel (Riga: Johann Georg Wilcken 1689). Erwähnenswert sind zudem Friedrich Konrad Gadebusch, Livlaendische Bibliothek nach alphabetischer Ordnung (Teil 3, Riga: Johann Friedrich Hartknoch 1777) sowie Carl Eduard Napiersky und Johann Friedrich von Recke, Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Ehstland und Kurland (Mitau 1827-1832) aus dem Bereich der Philologie. Hinzuweisen ist auch auf Garlieb Merkel, Die Letten, vorzueglich in Liefland, am Ende des philosophischen Jahrhunderts (Leipzig 1797) und Wannem Imanta, eine lettische Sage (Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch 1802). Darüber hinaus finden sich Ansichten der Stadt Riga, Livlands und Kurlands sowie aus dem Bereich der Periodika das Magazin. Herausgegeben von der Lettisch-Litteraerischen Gesellschaft (Mitau: Johann Friedrich Steffenhagen 1828-1913).

2.4 Die Zweigbibliotheken der Universität bildeten von 1919 bis 1946 selbständige Einheiten, bevor sie in den Gesamtbestand integriert wurden. Der Buchbestand war den wissenschaftlichen Disziplinen entsprechend verteilt und in Einzelkatalogen erfaßt (s. u. 3.1). Die erhaltenen Kataloge, die für das Polytechnikum und die Fakultät für Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft auch in gedruckter Form vorliegen (s. u. 3.2), geben Aufschluß über den historischen Bestand. Im Bereich Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft lagen 1946 ca. 19.000 Titel vor, davon ca. 70 Prozent deutschsprachige oder in Deutschland gedruckte. Die Zahl der vor 1900 gedruckten Titel dürfte ca. 5000 betragen. Die Fakultätsbibliothek umfaßt im Bereich Volkswirtschaft die Abteilungen Finanzlehre, Statistik und Handel, im Bereich Recht die Rechtsgeschichte, Römisches und Bürgerliches Recht, Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Kirchenrecht, Politische Geschichte, Gesetzessammlungen, Periodika und Nachschlagewerke. Die deutschen Drucke stammen meist aus dem 19. Jh und verteilen sich gleichmäßig über alle Fachgebiete ohne besondere Schwerpunkte.

2.5 Der Bestand zu Philosophie, Theologie und Geschichte, der zu 60 Prozent deutschsprachige oder in Deutschland gedruckte Bücher enthält, ist getrennt nach Werken mit Erscheinungsdatum vor und nach 1900 aufgestellt. Die Zahl der vor 1900 erschienenen deutschen Drucke beträgt ca. 12.000. Im einzelnen folgt die Aufstellung den Wissenschaftsgebieten. Bemerkenswerte Werke deutscher Philosophen sind Kants Kritik der reinen Vernunft (Riga 1781) sowie Karl Robert Eduard von Hartmanns Ausgewaehlte Werke (Leipzig 1885) und Der Spiritismus (Leipzig: Haacke 1898). Außerdem liegen weitere Werke deutscher Philosophen vor, die in Deutschland und im Baltikum veröffentlicht wurden (Nietzsche, Schopenhauer, Hegel u. a.).

2.6 Zur Klassischen Philologie finden sich Ausgaben des 18. bis 20. Jhs. Die griechische Literatur vertreten zahlreiche Werke mit deutschem Kommentar von Theodor Bergk in Ausgaben des Leipziger Verlags Teubner. Zur lateinischen Literatur finden sich von Adolf Kiesling mit Erläuterungen versehene Ausgaben (u. a. von Ovid und Horaz) aus dem frühen 19. Jh. Der Bestand zur Allgemeinen Philologie umfaßt Veröffentlichungen zur Linguistik mit Schwerpunkt auf den baltischen Sprachen. Dazu zählen Wörterbücher wie u. a. Gotthard Friedrich Stenders Lettisches Lexikon (Mitau: J. F. Steffenhagen 1789) und Jacob Langes Vollstaendiges deutschlettisches und lettischdeutsches Lexicon (Mitau: Johann Friedrich Steffenhagen 1777), Lehrwerke wie August Bielensteins Lettische Grammatik (Mitau: Friedrich Lucas' Buchhandlung 1863) und Die lettische Sprache (Berlin: Ferdinand Dümmler 1863-1864), literaturwissenschaftliche Schriften, Belletristik und Volksdichtung. Die bis zur Mitte des 19. Jhs erschienenen Werke sind meist in deutscher Sprache. Es liegen Titel aus deutschen und baltischen Druckorten vor, so u. a. aus Jelgava [Mitau], Cesis [Wenden], Tartu [Dorpat], Tallinn [Reval], Riga, Rostock und Kaliningrad [Königsberg].

2.7 Im Bereich Geschichte kommt dem Baltica-Bestand eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich um ca. 2000 Bde zur Geschichte und Archäologie des Baltikums. Der Bestand enthält die dem Baltikum gewidmeten Untersuchungen von Wissenschaftlern des 19. Jhs, wie Christian August Berkholz, Friedrich Bienemann d. J. und Otto Harnack. 65 Prozent sind deutschsprachige in Deutschland erschienene Titel. Hier finden sich auch die vollständigen Jahrgänge der Baltischen Monatsschrift (Riga 1850-1938). Eine Unterabteilung ist der Geschichte der Stadt Riga gewidmet. Aus ihr sind zu nennen die Bau-Ordnung für die Stadt Riga und deren Vorstädte (Riga 1820), Riga, die bestätigte Municipalverfassung (Riga 1783) sowie Rigasche Biographieen [sic] nebst einigen Familien-Nachrichten (Riga 1881).

2.8 Der Bestand zu Theologie und Philosophie wurde durch Kriegsverluste und Umzüge dezimiert. Vorhanden sind Werke in griechischer, lateinischer und deutscher Sprache. Als Beispiel seien Luthers Gesammelte Werke (Leipzig 1732) genannt. Des weiteren finden sich aus dem 17. bis 20. Jh theosophische Schriften, darunter Annie Besant, Die Entwicklung des Lebens und der Form (Berlin 1902). Hinzu kommen Bibelausgaben und Bibelkommentare sowie Werke deutschbaltischer Theologen.

2.9 Der Bestand zur Physik und Mathematik ist zu etwa 50 Prozent deutschsprachig. Er enthält zahlreiche Werke, die mit Unterstützung von Prof. Edgars Lejnieks (1889-1937) erworben wurden, so Ptolemäus' Almagest (Venedig 1515 und Basel 1541), eine Ausgabe der Werke Newtons (Lausanne und Genf: Bosquet 1744) sowie die Nachrichten (1846) und das Korrespondenzblatt des Naturforschervereins zu Riga (59 Bde, 1851-1942). Der Bestand zur Biologie (ca. 31.000 Titel) besteht hauptsächlich aus internationalen Periodika, meist in deutscher Sprache. Die wertvollsten Titel dieser Gruppe wurden mit Hilfe des Entomologen Prof. Embrik Strand (1876-1947) erworben.

2.10 Die Zweigbibliothek der Geographischen Fakultät umfaßt Lehrwerke und Reisebeschreibungen ab dem 18. Jh in deutscher, glischer, französischer, lettischer und russischer Sprache. Der Bestand zählt etwa 30.000 Einheiten, davon 45 Prozent deutschsprachige oder in Deutschland erschienene Titel. Erwähnt seien Constantin Caspar A. Grewingk, Das Steinalter der Ostseeprovinzen Liv-, Est- und Kurland (Dorpat 1865) mit Korrekturen und Notizen des Verfassers, Jean Baptiste Barthélemy de Lesseps, Reise von Kamtschatka nach Frankreich (Riga und Leipzig 1791), Peter Simon Pallas, Reise durch verschiedene Provinzen des Russischen Reichs (St. Petersburg 1773) sowie Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland, Reise. Erste Abtheilung: Allgemeine Physik, und historischer Theil der Reise (Tübingen und Paris 1807). Im Bestand der Zweigbibliothek für Chemie waren bis 1957 die in Deutschland erschienenen Periodika des 19. Jhs reich vertreten (ca. 80 Prozent des Bestandes). Der Bestand wurde dann mit der Zweigbibliothek dem Polytechnischen Institut übergeben, das seit 1957 nicht mehr Teil der Lettischen Universität war. Die Zweigbibliothek der neugegründeten Fakultät für Chemie umfaßt nur Publikationen und Periodika aus dem 20. Jh.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog der Bücher

[getrennt nach Veröffentlichungen in lettischer Sprache und sonstigen Sprachen, innerhalb in alphabetischer Ordnung]

Alphabetischer Katalog der Periodika

[nach Titeln geordnet]

[beide Kataloge mschr., in Zettelform; enthalten bis 1946 nur die Bestände der Zentralbibliothek, später, nach Integrierung der Zweigbibliotheken, auch deren Bestände; das mehrgliedrige Schema der Zweigbibliotheken wurde für den Generalkatalog übernommen]

Systematischer Katalog

[mschr., in Zettelform; bis 1960 nach Hausregeln geordnet, danach bis 1992 nach BBK, z. Z. nach UDK]

EDV-Zuwachskatalog ALISE (Advanced Library Information Service) [seit 1991]

Es wurde auch mit der Rekatalogisierung und Katalogisierung per EDV (ab 1992) begonnen.

3.2 Historische Kataloge

Katalog der Bibliothek des Polytechnikums zu Riga. Riga 1872. Erster Nachtrag, Riga 1875. Zweiter Nachtrag, Riga 1881 [Systematischer Katalog]

Katalog der Bibliothek des Rigaschen Polytechnischen Instituts. Zuwachs-Verzeichnis Nr. 1, Riga 1888; Nr. 2, Riga 1905

Latvijas Universitates tautsaimniecibas un tiesibu zinatnu fakultates bibliotekas sistematiskais katalogs [Systematischer Katalog der Bibliothek der Fakultät für Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft der Universität Lettlands]. Riga 1930. Nachtrag, Riga 1938

Kataloge der Zweigbibliotheken:

Šmita fonds

[Verzeichnis der Sammlung Šmits; s. o. 1.3]

Zviedru fonds

[Büchersammlung in schwedischer Sprache; eine Schenkung (1100 Bde) der schwedischen Bildungsstätte]

Stranda fonds

[Verzeichnis der Sammlung Strand; s. o. 2.9]

Felsberga makslas kabineta fonds

[Büchersammlung zur Antiken Kunst und Ägyptologie]

[alle Kataloge in Zettelform; bis 1946 geführt; spiegeln auch die Bestandsgruppen wider]

Alle Zweigbibliotheken verfügen über eigene alphabetisch und systematisch geordnete Kataloge.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Festschrift der Polytechnischen Schule zu Riga. Riga 1887

Album Academicum des Polytechnikums zu Riga 1862-1912. Riga 1912

Vesturisks parskats par Latvijas Augstskolas nodibinašanu un vinas darbibu pirma (1919/20) macibu gada [Historischer Überblick über die Gründung der Lettischen Hochschule und ihre Tätigkeit im ersten Lehrjahr 1919/20]. Riga 1921

Latvijas Universitates piecgadu darbibas parskats 1919-1924 [Überblick über die Fünfjahrestätigkeit der Universität Lettlands 1919 bis 1924]. Riga 1925

Latvijas Universitates divgadu darbibas parskats 1926/27 akad. gads [Überblick über das akademische Jahr 1926/27 der Universität Lettlands]. Riga 1927 [weitere Ausgaben für 1927/28; 1929; 1930]

Latvijas Universitate 1919-1929 [Die Universität Lettlands 1919-1929]. Riga 1929

Rigas Politechnikums 1862-1919 [Das Rigaer Polytechnikum 1862 bis 1919]. Riga 1938

Latvijas Universitate divdesmit gados 1919-1939 [Die Universität Lettlands 1919 bis 1939]. Riga 1939

Petera Stuckas Latvijas Valsts universitate 40 gados (1919-1959) [40 Jahre Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands (1919 bis 1959)]. Riga 1959

Petera Stuckas Latvijas Valsts universitates zinatniska biblioteka. Vesture, fondi, katalogi, lasitaju apkalpošana [Die wissenschaftliche Bibliothek der Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands. Geschichte, Bestände, Kataloge, Leserservice]. Riga 1963

Petera Stuckas Latvijas Valsts universitates 50 gadi [50 Jahre Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands]. Riga 1969

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Larose, Laima: Universitates zinatniska biblioteka. [Die wissenschaftliche Universitätsbibliothek]. In: Latvijas PSR Maza enciklopedija [Kleine Enzyklopädie der Lettischen SSR]. Bd 3. Riga 1970, S. 585

Petera Stuckas Latvijas Valsts universitates 60 gadi (1919-1979) [60 Jahre Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands (1919 bis 1979)]. Riga 1984

Latvijas universitate 75 [75 Jahre Universität Lettlands]. Riga 1994

Larose, Laima (Red.): Petera Stuckas LVU macibu speku publikacijas 1945-1965 [Publikationen der Lehrkräfte der Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands 1945 bis 1965]. Riga 1969

Voitiške, Mirdza (Red.): Francu filozofu enciklopedistu darbi Petera Stuckas LVU ZB reto gramatu fonda [Die Werke französischer Philosophen und Enzyklopädisten im Buchbestand der Bibliothek der Peteris-Stucka-Staatsuniversität Lettlands]. Riga 1977

dies.: Latvijas socialdemokratijas nelegalie izdevumi pirma pasaules kara laika [Die illegalen Veröffentlichungen der lettländischen Sozialdemokratie während des Ersten Weltkriegs]. Riga 1970

dies.: Nelegala marksistiska prese cina par Padomju Latviju [Die illegale marxistische Presse im Kampf um das sowjetische Lettland]. Riga 1967

Stand: Dezember 1994

Laima Larose


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.