FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek und Technische Informationsbibliothek

Adresse. Welfengarten 1B, 30167 Hannover [Karte]
Telefon. (0511) 762-2268 (Auskunft); 762-2531 (Direktion)
Telefax. (0511) 71 59 36 (Bestellungen); 762-2686 (Direktion) e-mail. ubtib@tib.uni-hannover.de
Bibliothekssigel. <89>

Unterhaltsträger. Universitätsbibliothek: Land Niedersachsen; Technische Informationsbibliothek: zu 30 Prozent Bund (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie) und zu 70 Prozent Länder (nach der Rahmenvereinbarung Forschungsförderung)
Funktion. . Die Universitätsbibliothek Hannover (UB) bildet mit der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in räumlichem und organisatorischem Verbund (UB/TIB) die Zentralbibliothek der Bundesrepublik Deutschland für Technik und deren Grundlagenwissenschaften (vor allem Chemie, Informatik, Mathematik und Physik). Die UB versorgt die technischen und naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Hannover. Die Geistes-, Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften werden von der Niedersächsischen Landesbibliothek betreut.
Sammelgebiete. Umfassend Literatur auf allen Gebieten der Ingenieurwissenschaften (einschließlich Architektur, Städtebau und Raumordnung) sowie deren Grundlagenwissenschaften (vor allem Chemie, Informatik, Mathematik und Physik).

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). - Öffnungszeiten: Leihstelle und Magazine: Montag bis Freitag 9-16.30 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. Kataloge, Fachlesesäle und Lehrbuchsammlung: Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. - Alle Bestände bis zum Erscheinungsjahr 1979 (Ausnahme: Sammlung Haupt) sind in ein Außenmagazin verlagert worden. Adresse: Großer Kolonnenweg 18, 30165 Hannover. Telefon: (0511) 6 30 87 11/12/13. Telefax: (0511) 6 30 87 17 und 9 63 14 99. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-15.30 Uhr, Samstag geschlossen. Wegen eingeschränkter Benutzungsmöglichkeiten ist rechtzeitige Voranmeldung notwendig. Bestellungen über die Hauptbibliothek stehen erst zwei Öffnungstage später (Samstag ausgenommen) dort zur Verfügung. Leihverkehr: DLV; Direktbestellung (kostenpflichtig).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Fotowerkstatt für Mikrofilme, Planfilme (Mikrofiche).
Gedruckte Informationen. Jahresberichte; Informationsbroschüre; Benutzungsbedingungen. Elektronische Bibliothek: http:/www.tib.uni-hannover.de.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die UB/TIB befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes der Universität Hannover. U-Bahnverbindung (Linien 4 und 5) ab Haltestelle Kröpke (Nähe Hauptbahnhof) Richtung Garbsen oder Stöcken bis Haltestelle Universität. Während des Studienbetriebs kaum Parkplätze vor dem Haus. - Außenmagazin: U-Bahnverbindung (Linien 1 und 8) ab Haltestelle Kröpke (Nähe Hauptbahnhof) Richtung Langenhagen oder Alte Heide bis Haltestelle Büttnerstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die heutige Universitätsbibliothek/Technische Informationsbibliothek (UB/TIB) Hannover geht zurück auf die Bibliothek der Höheren Gewerbeschule des Königreichs Hannover. Sie wurde 1831 mit der Gründung der Höheren Gewerbeschule ins Leben gerufen. Dies ist wohl das alleinige Verdienst des aus Wien im Alter von 29 Jahren berufenen ersten Leiters der Schule, Karl Karmarsch (1803-1879, Leiter der Schule bis 1875). Die Bibliothek sollte die für die Erfüllung der Lehraufgaben notwendige Literatur ankaufen und bereitstellen. Sie war zunächst nur für die Lehrer der Schule bestimmt, da diese sich aufgrund ihrer geringen Besoldung die häufig kostspieligen Bücher für den Unterricht nicht selbst besorgen konnten und die zugänglichen größeren Bibliotheken die Werke der praktischen Fächer meist nicht führten. Karmarsch erbot sich, die Bibliothek selbst zu leiten und zu beaufsichtigen, solange sich dies mit seinen übrigen Amtsgeschäften vereinbaren ließ und die Dotierung der Anstalt die Anstellung eines eigenen Kustos nicht gestattete.

1.2 Zur Beschaffung eines Grundstocks an Literatur forderte Karmarsch 3500 Taler. Da das Kabinettsministerium erklärte, mehr als 500 bis 600 Taler nicht bewilligen zu können, ermäßigte Karmarsch seine Forderung auf 3000 Taler. Für die Einrichtung der Bibliothek bewilligte das Ministerium schließlich doch 2935 Taler. In den folgenden Jahren wurden Beträge in wechselnder Höhe bereitgestellt. Die Gesamtaufwendungen betrugen bis zum 1. April 1879, als die preußische Unterrichtsverwaltung die seit 1847 in Polytechnische Schule umbenannte Institution übernahm, 222.470 Mark. Das war ein volles Drittel der für alle Sammlungen der Schule aufgewandten Gelder. Von 1879 bis 1908 betrugen die Gesamtaufwendungen für die Bibliothek 407.842 Mark. Karmarsch widmete sich 18 Jahre lang den Bibliotheksgeschäften ohne jede Hilfe. Erst 1850 wurde als Bibliotheksschreiber Ernst Rommel angestellt, der die Bibliothek bis 1892 verwaltete.

1.3 Die Bibliothek der Höheren Gewerbeschule umfaßte 1834 ca. 3400 Bde; im Jahre 1844 hatte sie einen Bestand von insgesamt 6370 Bdn. Karmarsch schlüsselte die 53 laufend gehaltenen Zeitschriften auf in 6 französische, 6 englische und 41 deutsche; nach Fachgebieten: 29 technologische, 7 physikalische und chemische, 4 für Bauwesen, 3 mathematische, 3 naturhistorische, 3 zu Mineralogie, Berg- und Hüttenwesen sowie 4 zu allgemeinen und vermischten Gegenständen. Im Jahre 1862 verfügte die Bibliothek über einen reichen Bestand an technischer Literatur. Sie zählte ca. 15.000 Bde und bezog über 60 Zeitschriften technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Inhalts. Ihre Benutzung war nicht nur den Lehrern, sondern auch den Schülern und anderen Personen gestattet, sofern für sie von einem Lehrer eine Bürgschaft übernommen wurde. Soweit sich aus älteren Darstellungen entnehmen läßt, kamen die Bibliothek der Höheren Gewerbeschule und die spätere Polytechnische Schule zunächst ohne Kataloge aus, die Bestände waren systematisch aufgestellt. Ein erster gedruckter Katalog erschien 1868 ( s. u. 3.3). Am 1. April 1879 wurde die Polytechnische Schule Hannover in den Rang einer Technischen Hochschule erhoben.

1.4 Die Bibliothek wuchs bis zum Ende des 19. Jhs auf fast 100.000 Bde an, darunter sehr viele Zeitschriftenbände. Es scheint sich hierbei um Schätzzahlen zu handeln, da im Jahre 1909 nur 62.335 Bde, 5956 Dissertationen und 828.115 Patentschriften genannt werden. Ein Verlust oder ein Verkauf von Bestandsteilen zum Anfang des 20. Jhs in größerem Umfang scheint dagegen ausgeschlossen. Eventuell wurden bei der Angabe von 100.000 Bdn auch Patentschriften mitgezählt. Diese waren jedoch nie gebunden, sondern wurden lose in Kapseln gesammelt.

1.5 Eine wertvolle Ergänzung ihres Bestandes erfuhr die Bibliothek im Jahre 1901 durch den Ankauf der einzigartigen Sammlung alter Architekturwerke, Ornamentstiche und Handzeichnungen aus dem 15. bis 19. Jh, für die der preußische Staat und die Stadt Hannover dem Sammler, Prof. Dr. Karl Albrecht Haupt (1852-1932), 70.000 Mark zahlten ( s. u. 2.23).

1.6 Im Jahre 1918 erhielt die Bibliothek einen weiteren wertvollen Zuwachs durch die fast 14.000 Bde umfassende Bibliothek des 1851 gegründeten Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. Etwa im Jahre 1940 müssen zudem Bestände des 1834 gegründeten, heute nicht mehr existierenden Gewerbevereins für Hannover übernommen worden sein. Eine Anzahl von Büchern, insbesondere Bände von Handwerkerzeitschriften des 19. Jhs, tragen noch den Stempel der Bibliothek dieses Vereins, der offensichtlich eine umfangreiche Schrifttumssammlung unterhielt. Unterlagen über den Umfang dieses Materials existieren jedoch nicht. Auch von der 1797 gegründeten Naturhistorischen Gesellschaft wurden im Jahre 1971 Bestände integriert. Weiterhin erhielt die Bibliothek Geschenke aus Kreisen der hannoverschen Industrie, der technischen Vereine Hannovers, von Verlagen, der Hannoverschen Hochschulgemeinschaft und der Hannoverschen Klosterkammer. Amerikanische Zeitschriften spendete die Germanistic Society of America.

1.7 Im Zweiten Weltkrieg erlitt die auf ca. 200.000 Bde angewachsene Bibliothek weder Verluste an Beständen noch an Katalogen, da 1943 alle Bücher nach Nörten-Hardenberg und Levershausen bei Göttingen ausgelagert worden waren. Demgegenüber hatten die übrigen Bibliotheken der Technischen Hochschulen zumeist starke, wenn nicht totale Verluste ihrer Bestände und z. T. auch ihrer Kataloge zu beklagen. Damit kam der Bibliothek der Technischen Hochschule Hannover nach 1945 eine besondere Bedeutung zu.

1.8 Der umfassende Bestand gab den Ausschlag für die Gründung der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Jahre 1959. Sie erfolgte weitgehend aufgrund einer Initiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die während der Gründungszeit und danach erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellte. Von Anfang an wurde die TIB als Institution von überregionaler Bedeutung durch die Gemeinschaft der Bundesländer unterhalten. Gegenüber der weiterhin bestehenden Universitätsbibliothek hat sie sich inzwischen zu einer weitaus größeren Institution entwickelt. Obwohl es sich fiskalisch um getrennte Einrichtungen handelt, bilden beide eine räumliche und organisatorische Einheit. Die Bestände beider Bibliotheken werden in gemeinsamen Katalogen nachgewiesen ( s. u. 3).

1.9 Soweit es sich um wissenschaftliche Literatur, auch Zeitschriften, auf den Grundlagengebieten wie Chemie, Informatik, Mathematik und Physik handelt, dürften ähnliche Bestände auch an Universitäts- und Universalbibliotheken mit größeren naturwissenschaftlichen Sammlungen vorhanden sein. Diese Bibliotheken haben aber in aller Regel bei der Sammlung praktischer technischer Literatur Zurückhaltung geübt. Derartige technische Literatur war bei ihrem Erscheinen durchaus nicht selten, da sie nicht nur von Instituten, Firmen und Betrieben, sondern auch von einzelnen Ingenieuren gekauft wurde. Bei dem raschen Fortschreiten der Technik veraltete diese Literatur jedoch schnell, so daß man sie bald wieder aussonderte. Bei den Bibliotheken Technischer Hochschulen war dies nicht der Fall, hier sind die Verluste zum größten Teil durch Kriegseinwirkung entstanden.

1.10 Der historische Bestand der Bibliothek wird nicht systematisch weiter ausgebaut. Lediglich für die Sammlung Haupt ( s. u. 2.23) erfolgt hin und wieder eine Ergänzung durch Käufe auf dem Antiquariatsmarkt. Zahlreiche Werke des historischen Bestandes dienten als Vorlage für die Anfertigung von Nachdrucken (Reprints). Nachdrucke werden von der Bibliothek häufig zum Schutz der frühen Ausgaben angeschafft, selbst wenn das Original vorhanden ist. So besitzt die Bibliothek z. B. zusätzlich zu dem fast vollständigen Bestand der Descriptions des Arts et Métiers (Paris 1761-1788) auch einen Nachdruck der vollständigen Ausgabe (Genf 1985).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von über 3 Millionen Bdn umfaßt der historische Bestand 15.768 Titel (ohne die Sondersammlung Haupt, s. u. 2.23). Davon entfallen auf das 16. Jh ca. 30 Titel, auf das 17. Jh ca. 50, auf das 18. Jh ca. 400 (darunter ein großer Anteil Zeitschriften) und auf das 19. Jh 15.288 (97 Prozent). Ausgezählt wurden der 1893 erschienene Systematische Katalog sowie das durchschossene Exemplar des Nachtrags für die Jahre 1893 bis 1922 ( s. u. 3.3). Etwa 30 Prozent des Bestandes liegen in französischer und englischer Sprache vor, dabei halten sich der Anteil der englischen und der französischen Sprache etwa die Waage. Auf bestimmten Gebieten, z. B. Mathematik und Architektur, überwiegt zu Beginn des 19. Jhs das Französische. Bücher und Zeitschriften aus den USA sind erst gegen Ende des 19. Jhs stärker vertreten. Werke in lateinischer Sprache spielen kaum eine Rolle. Systematische Übersicht

2.2 Die Bestände sind in 20 Sachgruppen gegliedert. Sie werden in der Reihenfolge beschrieben, in der sie im Systematischen Katalog aufgeführt sind, die jeweiligen Untergruppen sind teilweise zusammengefaßt. Zeitschriften sind im Katalog in einer einleitenden Formalgruppe verzeichnet ( s. u. 2.3-2.4). Es handelt sich in erster Linie um eine Gebrauchsbibliothek für die Zwecke der Höheren Gewerbeschule, später der Polytechnischen Schule und dann der Technischen Hochschule. Die Klassiker der Naturwissenschaft und Mathematik wie Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton fehlen, gleichfalls die großen Reihen der Akademieschriften, die ihre Anfänge im frühen 18. Jh haben. Vorhanden sind allerdings die Werkausgaben oder Gesammelten Ausgaben z. B. von Huygens und Leibniz, teilweise in Drucken des 19. und 20. Jhs. Die Bestände waren bis 1936 in Sachgruppen im Magazin aufgestellt. Danach wurde zu einer rein mechanischen Numerus-currens-Aufstellung übergegangen.

2.3 An Zeitschriften (Gruppe I) liegen 760 Titel vor, etwa 30 Prozent davon fremdsprachig (englisch, französisch, niederländisch, in geringem Maße auch italienisch). Von den bekannten naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Zeitschriften (wie Wiedemanns Annalen der Physik, Crells Journal für die reine und angewandte Mathematik, Dinglers Polytechnisches Journal und der Zeitschrift des Vereins der Deutschen Ingenieure) sind komplette Reihen vorhanden. Überraschend ist die große Anzahl von Zeitschriften einzelner Gewerbevereine aus Deutschland und Österreich, die allerdings nicht immer vollständig sind. Eine Reihe von Bauhandwerker-Zeitschriften wurde gekauft, während sonst der Bestand an Handwerks-Zeitschriften klein ist. Mit 223 Titeln entfällt der größte Anteil auf die Sachgruppe Architektur, Bau- und Maschineningenieurwesen, Schiffbau, Seewesen und Elektronik. Hierunter finden sich auch umfangreichere Bestände zur Telegraphie, zum Transportwesen, zum Eisenbahn-, Straßen- und Brückenbau. Vereinzelt sind auch Zeitschriften zum Kunsthandwerk vorhanden. Neben allgemeinen Periodika liegen Verbandsorgane von einzelnen Berufsgruppen vor, wie Die Mühle. Organ des Verbandes deutscher Müller und Mühleninteressierten (1875-1892) oder die Illustrierte Schreiner-Zeitung (1882-1887).

2.4 170 Zeitschriftentitel betreffen die Mathematik, Chemie und Physik, Geologie, Mineralogie und Petrefaktenkunde, Meteorologie und Astronomie sowie vereinzelt die Pharmazie und Hygiene. Zu den ältesten Titeln zählt das Hamburgische Magazin oder gesammelte Schriften zum Unterricht und Vergnügen, aus der Naturforschung und den angenehmen Wissenschaften überhaupt (1748-1762). Auf die Mechanische und Chemische Technologie kommen 164 Titel, darunter aus dem 18. Jh das Hannoversche Magazin (1750-1850) und das Technologische Magazin (1790-1794). Staatswissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Handelswissenschaften, Statistik und Geographie umfassen 85 Titel, darunter zahlreiche Berichte von Handelskammern. Hinzu kommen 24 Zeitschriften allgemeinen Inhalts, zumeist Veröffentlichungen von Akademien der Wissenschaften, 43 Patentschriften, 18 Zeitschriften zum Berg- und Hüttenwesen, 9 zur Land- und Forstwirtschaft, 12 allgemeine Literaturzeitschriften sowie 12 Titel zum Unterrichtswesen vor allem im Bereich der Technik, wie Die Realschule. Ein Organ für Technische Lehranstalten und Fachschulen (1857-1858). Der Zeitschriftenbestand ist weder in Joachim Kirchner, Bibliographie der Zeitschriften des Deutschen Sprachgebietes bis 1900 (Stuttgart 1966-1977) noch im Verzeichnis der Zeitschriftenbestände in den kunstwissenschaftlichen Spezialbibliotheken der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins (Berlin 1973) nachgewiesen. Die Bibliothek besitzt, insbesondere bei der Architektur und dem Kunstgewerbe, in manchen Fällen umfangreichere Bestände als in beiden Bibliographien verzeichnet.

2.5 Die Sachgruppe Mathematik (II) umfaßt 1684 Titel. Neben 78 allgemeinen Werken finden sich 71 Mathematische Tabellen und Logarithmentafeln. Die Reine Mathematik (747 Titel) stellt die umfangreichste Untergruppe, in der sich 9 Werke von Leonhard Euler und 9 von Carl Friedrich Gauss finden. Sie wird ergänzt durch 167 Titel zur Darstellenden Geometrie und zum Geometrischen Zeichnen, zumeist Lehrbücher. Auf Geodäsie, Praktische Geometrie und Feldmeßkunst entfallen 385 Titel, darunter 8 von Carl Friedrich Gauss, auf die Astronomie 165 und auf Mathematische und Astronomische Instrumente 71 Titel. Zu den älteste Werken zählt Nikolas Bion, Mathematische Werk-Schule (Nürnberg 1717).

2.6 Die Naturwissenschaften (Gruppe III) stellen 2429 Titel. Neben 96 allgemeinen Werken und Überblicksdarstellungen, darunter Buffon, Allgemeine Naturgeschichte (Berlin 1771-1774) und Darwin, Über die Entstehung der Arten (Stuttgart 1863) liegen 185 Titel zur Zoologie, 170 zur Botanik und 573 zur Mineralogie, Geologie und Petrefaktenkunde vor, darunter viele geologische Karten und Abbildungswerke sowie Hand- und Lehrbücher. Verhältnismäßig groß ist die Zahl von Werken auf dem Gebiet der Zoologie und Botanik. Es läßt sich nicht mehr feststellen, ob es sich hierbei um die Übernahme einer speziellen Bibliothek handelt. Für den Lehrplan kamen diese Fächer weniger in Betracht. Auf die Physik entfallen 627 Titel, davon 212 Titel allgemeinen Inhalts, 27 zur Akustik, 40 zur Wärmelehre, 117 zur Optik, 128 zur Elektrizität, 77 zur Meteorologie und 26 zur Physikalischen Instrumentenkunde wie dem Thermo-, Baro- und Hygrometer oder dem Stereoskop. Randgebiete betreffen Werke wie Ernst Kohlrausch, Physik des Turnens (Hof 1887) oder Johann Samuel Halle, Magie oder die Zauberkräfte der Natur ( Wien 1785-1787). Zu den ältesten Titeln zählt Leonhard Euler, Briefe über verschiedene Gegenstände aus der Naturlehre (Leipzig 1792-1794).

2.7 Die Chemie umfaßt 446 Titel, davon 127 Lehrbücher, Einführungen und Überblicksdarstellungen, 91 Titel zur Theoretischen und Physikalischen Chemie, 72 zur Anorganischen Chemie, 88 zur Organischen und 68 zur Analytischen Chemie sowie zu chemischen Apparaten und Laboratorien. Pharmazie, Pharmakognosie und Medizin stellen 58 Titel, darunter 5 Pharmakopöen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Zur Agrikultur- und Gärungschemie liegen 27 Titel vor, zur Physiologischen Chemie 5, zur Photochemie und Photographie 82. Der Bestand an frühen deutschen Schriften zur Photographie (Daguerreotypie) ist von bemerkenswerter Vollständigkeit. Vielfach handelt es sich um kleine Schriften, zumeist Übersetzungen aus dem Französischen, die anderswo kaum vorhanden sind. Die Sachgruppe wird beschlossen von 160 Titeln zur Gesundheitslehre, davon 81 zu Nahrungs- und Genußmitteln, so Neue und vollständige Abhandlung vom Tabacksbau (Darmstadt 1779), und 30 zur gewerblichen Gesundheitslehre.

2.8 Auf die Mechanik (Gruppe IV) entfallen 537 Titel, darunter 16 allgemeine Darstellungen und 20 Formelbücher. Die Theoretische Mechanik und die Mechanik fester Körper stellen 213 Titel, darunter als ältesten Jean Le Rond d'Alembert, Traité de dynamique (Paris 1743). Auf die graphische Statik entfallen 20 Titel, auf Elastizitäts-, Festigkeitslehre und Baukonstruktion 140, auf Hydraulik 94 und auf Mechanische Wärmetheorie 34.

2.9 Die Mechanische und Chemische Technologie (Gruppe V) umfaßt insgesamt 2170 Titel. Sie gliedern sich in 131 allgemeine Werke, technologische Kompendien und Enzyklopädien, 1048 Titel zur Mechanischen und 991 zur Chemischen Technologie. Die Werke zur Mechanischen Technologie umfassen 48 allgemeine Darstellungen, 290 Titel zur Metall-, Holz- und Steinbearbeitung, 27 zur Galvanoplastik, 63 zum Mühlenwesen, 11 zum Wagenbau, 6 zu Sattler- und Riemerarbeiten, 314 zur Bearbeitung textiler Materialien und zur Bekleidung, 63 zur Papier- und Pappenfabrikation, 95 zu Druckverfahren und Buchbinderei, 38 zur Waffenfabrikation, 30 zu musikalischen Instrumenten (fast ausschließlich Orgel-, Klavier- und Geigenbau) sowie 63 zu sonstigen Industriezweigen. Die 991 Titel zur Chemischen Technologie gliedern sich in 88 Hand- und Lehrbücher sowie Überblicksdarstellungen, 75 Titel zu Brennstoffen und Heizung, 74 zur Beleuchtung, 45 zu Sodaindustrie, Schwefelsäure und Kunstdünger, 46 zu Schieß-, Spreng- und Zündstoffen (mit dem ältesten Titel der Sachgruppe, Vannoccio Biringuccio, Pirotechnia, Venedig 1550), 38 zu Fetten, Seifen und Kerzen, 44 zur Glasfabrikation, 83 zu Tonwaren, 19 zu Kalk, Gips und Zement, 75 zu Zucker und Stärke, 132 zum Gärungsgewerbe, 51 zur Gerberei und Leimsiederei, 175 zu Farbstoffen, Färberei und Zeugdruck, 16 zu Kautschuk und 19 zu Harzen und Lacken. Nur wenige Titel liegen zu Ätherischen Ölen und Künstlichen Mineralwässern vor.

2.10 Das Berg-, Hütten- und Salinenwesen (Gruppe VI) umfaßt 413 Titel. Unter den 93 allgemeinen Darstellungen finden sich auch 2 frühe Titel, Georg Agricola, De re metallica (Basel 1621) und Lazarus Ercker, Aula subterranea domina dominantium subdita subditorum (Frankfurt 1672). Zum Bergbau liegen 53 Titel vor, zur Hütten- und Salinenkunde 219, zu den im Bergbau und bei der Verhüttung verwendeten Maschinen 18 und zu Erd- und Gesteinsbohrmaschinen 30, darunter auch Werke über artesische Brunnen.

2.11 Auf Land- und Forstwirtschaft (Gruppe VII) sowie verwandte Gebiete entfallen 246 Titel. Auf 16 allgemeine Werke folgt mit 156 Titeln die Untergruppe Land- und Forstwirtschaft einschließlich Tierzucht, wobei zur Viehzucht nur wenige Werke vorliegen. Weitere Untergruppen bilden Seidenbau, Fischerei und Jagd mit 29 Titeln, Gartenbau mit 6 und Landwirtschaftliche Geräte mit 39, darunter Kurze Beschreibung der 1851 vom K. K. Ministerium für Landescultur und Bergwesen in England angekauften Acker-Geräthe ( Wien 1852).

2.12 Das Maschinen-Ingenieurwesen (Gruppe VIII) umfaßt 989 Titel, davon 75 allgemeine Schriften. Die 181 Titel zur Allgemeinen Maschinenlehre gliedern sich in 20 Handbücher und Überblicksdarstellungen, 76 Titel zum Maschinenzeichnen ( z. B. Construction einfacher Maschinentheile, Karlsruhe 1878), 10 zur Getriebelehre und 75 zu Meßapparaten, davon etwa zwei Drittel zu Uhren. Die Untergruppe Motoren und Arbeitsmaschinen umfaßt 377 Titel, davon 21 allgemeine Werke, 57 Titel zu Hydraulischen Motoren, Turbinen, Wasser- und Windrädern, 188 zu Dampfmaschinen, 16 zu Kranen und Baggern, 60 zu Pumpen, 20 zu Gebläsen und Kompressoren sowie 15 zur Luftschiffahrt. Auf den Eisenbahnbau kommen 124 Titel, davon 96 zum Lokomotivbau und 28 zum Wagenbau, insbesondere zu Bremsvorrichtungen. 232 Titel zur Elektrotechnik schließen sich an.

2.13 304 Titel liegen zum Schiffbau (Gruppe IX) vor, darunter 59 allgemeine Werke, z. B. Lloyds Register britischer und ausländischer Schiffe (Hamburg 1876) oder Die Seeinteressen des Deutschen Reichs (Berlin 1898). Die Literatur zum Schiffbau stellt 89 Titel, zu Schiffsdampfmaschinen liegen 29 Titel vor und zur Nautik 109, darunter viele Seekarten. Die restlichen 18 Titel bestehen vor allem aus Veröffentlichungen zum Seerecht.

2.14 Auf die Architektur (Gruppe X) entfallen 2353 Titel. In der Untergruppe Hochbau liegen 548 Titel vor. Neben 121 Handbüchern und Überblicksdarstellungen entfallen 90 Titel auf Baumaterialien, 50 auf Stein- und Maurerarbeiten, 49 auf Holzarbeiten, 40 auf Eisenarbeiten, 32 auf Dachkonstruktionen, 127 auf Heizungs- und Lüftungsanlagen; hinzu kommen 39 sonstige Titel. Die Untergruppe Entwürfe stellt 446 Titel, davon 128 allgemeine Werke, 80 Titel zu Wohnhäusern, 46 zu Kirchen und Schulen, 71 zu Theatern und sonstigen öffentlichen Gebäuden, 31 zu Krankenhäusern und Gefängnissen, 59 zu landwirtschaftlichen und gewerblichen Bauten sowie 31 zu Gartenanlagen. 510 Titel entfallen auf die Untergruppe Denkmäler der Baukunst, Bildnerei und Malerei, wobei letztere nur mit wenigen Titeln vertreten ist. Mit 409 Titeln liegt der Schwerpunkt auf der christlichen Zeit, auf die vorchristliche Zeit entfallen 84 Titel; hinzu kommen 17 allgemeine Werke. Die Untergruppe Geschichte der Baukunst umfaßt 539 Titel, darunter die frühesten der Sachgruppe, die sich gliedert in 124 Titel Allgemeines, 92 Titel zur Antike (darunter Johann Joachim Winkelmann, Anmerkungen über die Baukunst der Alten, Leipzig 1762), 137 zum Mittelalter, 94 zur Neuzeit (z. B. Andrea Palladio, L'Architettura, Venedig 1642) und 92 Titel zur Kunsttopographie, u. a. Martin Zeiller und Matthaeus Merian, Topographia (Frankfurt a. M. 1649-1688). Die abschließende Untergruppe Formenlehre mit 310 Titeln enthält auch Werke zu Kunstgewerbe und Anatomie.

2.15 Die Literatur zum Bauingenieurwesen (Gruppe XI) umfaßt 1593 Titel zum Erd-, Wasser-, Brücken-, Straßen- und Eisenbahnbau. Neben 111 allgemeinen Schriften liegen 65 Titel zum Erd-, Stollen- und Tunnelbau vor. Auf den Wasserbau entfallen 548 Titel, davon 39 Überblicksdarstellungen, 10 Titel zum Grundbau, 234 zum Fluß- und Kanalbau mit zahlreichen Denkschriften und Karten, 45 Titel zum Seebau einschließlich Leuchttürmen, 70 zu Be- und Entwässerung und 150 zur Wasserversorgung und Kanalisation der Städte, darunter auch Titel zur Müllverbrennung. In dieser Untergruppe finden sich einige Titel aus dem 18. Jh, so Johann Esaias Silberschlag, Abhandlung vom Wasserbau an Strömen (Leipzig 1766) und John Johnstone, Abhandlung über das Austrocknen der Sümpfe und Entwässerung kalkgründiger Äcker (Berlin 1799). Zum Brückenbau finden sich 190 Titel, davon 24 zu Steinbrücken und 104 zu Holz- und Eisenbrücken sowie 62 allgemeine Werke. Aus dem 18. Jh stammt Carl Christian Schramm, Historischer Schauplatz, in welchem die merkwürdigsten Brücken aus allen 4 Teilen der Welt ... beschrieben werden (Leipzig 1735). Der Straßenbau verzeichnet 58 Titel, das Eisenbahnwesen 621, davon 267 Gesamtdarstellungen, 132 zum Eisenbahnbau, 106 zu Betrieb und Verwaltung, 51 zu außergewöhnlichen Bahnen wie Straßen-, Schwebe-, Zahnrad- und Drahtseilbahnen sowie 65 zum Signal- und Telegraphenwesen. Insgesamt umfaßt die Sachgruppe eine große Anzahl von Konstruktionsplänen, Betriebsberichten, Statistiken und Denkschriften. Aus der Früh- und Vorgeschichte der Eisenbahn gibt es eine Fülle von meist kleineren Schriften, bei denen es sich vielfach um Gutachten oder Eingaben von Interessengruppen zur Errichtung von Eisenbahnlinien handelt. Sie enthalten meist umfangreiches statistisches Material und Kostenanschläge sowie Pläne und Zeichnungen. Hinsichtlich des deutschen Eisenbahnwesens und des der angrenzenden Staaten dürfte die Sammlung in ihrer Vollständigkeit einmalig sein.

2.16 Auf die Kriegswissenschaften (Gruppe XII) entfallen 121 Titel zu Ballistik, Geschützen und Handfeuerwaffen, so Das Gewehr der Gegenwart und Zukunft (Hannover 1883). Daneben finden sich einige Wehrordnungen. Die Handelswissenschaften (Gruppe XIII) stellen 172 Titel, neben 32 allgemeinen Werken und tabellarischen Übersichten 27 Titel zur Handels- und Gewerbelehre, vor allem zur Buchführung, 26 zur Warenkunde sowie 87 zu Münzen, Maßen und Gewichten, z. B. Maass- und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund (Berlin 1868).

2.17 Auf das Unterrichtswesen (Gruppe XIV) entfallen 202 Titel, fast ausschließlich zum gewerblichen Unterrichtswesen, zu Handels- und Technischen Hochschulen, darunter zahlreiche Festschriften. Genannt sei Technische Hochschule Hannover. Beschreibung der Jubelfeier des 50jährigen Bestehens derselben (Hannover 1881).

2.18 Die Literatur zu Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Verwaltung (Gruppe XV) umfaßt 326 Titel. Auf Gesetzessammlungen, Verhandlungen der Reichs- und Landtage entfallen 34 Titel. Zum Baurecht liegen 114 Titel vor, davon 15 Lehrbücher, 44 Gesetzestexte zum Hochbau und 55 zum Verkehrs- und Transportwesen. Zur Berggesetzgebung finden sich 21 Titel. Gewerbe-, Handels- und Schiffahrtsgesetze sowie das Wechselrecht umfassen 92 Titel, darunter viele Gewerbeordnungen. Auf das Urheberrecht kommen 65 Titel, auch auf ausländisches, z. B. Patents. India, Ceylon, Straits-Settlements, and Hong-Kong. Information and forms (Calcutta 1885).

2.19 Zu Staatswissenschaft und Statistik (Gruppe XVI) sind 375 Titel verzeichnet, davon 39 Einführungen und Handbücher, 156 Titel zur Volkswirtschaftslehre, 58 zur Gesellschaftswissenschaft (vor allem zu Arbeiterbewegung, Sozialer Frage und Sozialismus), 10 zur Finanzwissenschaft und 112 zur Statistik, z. B. General-Tabelle der vorzüglichsten Fabriken und Manufacturen in den Königl. preuss. Provinzen Niederrhein, Cleve, Jülich und Berg, Westphalen und Sachsen (Köln 1820).

2.20 Die Geschichtswissenschaft (Gruppe XVII) stellt 211 Titel vorwiegend des 19. Jhs von der Altertumskunde bis zur politischen Geschichte des 19. Jhs (Ranke, Sybel, Treitschke). Es finden sich aber auch Werke zur Wissenschafts- und Kulturgeschichte, z. B. Gustav Friedrich Klemm, Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit (Leipzig 1843-1852), und einige regionalgeschichtliche Schriften. Geographie, Reisebeschreibung und Ethnographie (Gruppe XVIII) umfassen 144 Titel, darunter viele Pläne, Karten und Atlanten. Hinzu kommen Reise- und Expeditionsberichte, wie Die preussische Expedition nach Ost-Asien (Berlin 1864-1872).

2.21 Die Sammlung umfaßt 274 Kataloge und Berichte von nationalen und internationalen Industrie- und Weltausstellungen (Gruppe XIX), beginnend im ersten Viertel des 19. Jhs bis zur Pariser Weltausstellung 1900. Dieser Bestand dürfte weitgehend vollständig sein. Er dokumentiert die wirtschaftliche und technische Potenz der ausstellenden Staaten. Diese Ausstellungen ermöglichten erstmals einen Vergleich des Entwicklungsstandes auf technischem Gebiet. Durch den Besuch von Regierungskommissionen, die umfangreiche vergleichende Berichte ablieferten, wurde der Erkenntnisstand wesentlich gefördert.

2.22 Die abschließende Gruppe " Werke vermischten Inhalts" (XX) enthält 115 Allgemeine Enzyklopädien und Werke zur Sprachwissenschaft (vor allem Wörterbücher), 143 Titel zur Literaturwissenschaft (darunter auch Kataloge technisch-naturwissenschaftlicher Bibliotheken), 196 Titel zur Philosophie und Ästhetik (davon ca. 75 Ausgaben griechischer und römischer Klassiker des Reclam-Verlags) sowie 5 Titel zur Mythologie und 6 Varia. Sondersammlung Sammlung Haupt

2.23 Die Sammlung geht zurück auf den Geheimen Baurat Prof. Dr.-Ing. Karl Albrecht Haupt (1852-1932), der als Bauforscher, Forschungsreisender, Sammler, Lehrer, freischaffender Architekt und Konservator tätig war. Das Ergebnis der Sammelleidenschaft Haupts ging schon 1901 zum großen Teil, in den Jahren 1923 bis 1925 vollständig durch Kauf in den Besitz der Bibliothek der Technischen Hochschule über und ist dort, einem Wunsch Haupts folgend, gesondert aufgestellt. Die Sammlung besteht aus drei Teilen. Den ersten bilden 44 Mappen und 2 Kästen mit Architekturaufnahmen und Reiseskizzen, die Haupt für seine Veröffentlichungen und Vorlesungen zusammentrug. Sie sind in einem EDV-Katalog nachgewiesen ( s. u. 3.2). Der zweite Teil, die umfangreiche graphische Abteilung, enthält 6800 Einzelblätter (Handzeichnungen, Kupferstiche, Holzschnitte, Radierungen), bei denen Darstellungen aus der späten Renaissance, aus Barock und Manierismus überwiegen. Diese graphische Sammlung ist vorläufig durch eine handschriftliche Kartei erschlossen (s. u. 3.2).

2.24 Der dritte Teil besteht aus ca. 1500 Bdn zur Architekturgeschichte im weitesten Sinne. Sie enthalten nahezu lückenlos die wichtigsten architekturtheoretischen Werke Italiens, Frankreichs, Deutschlands und der Niederlande vom 16. Jh bis ins frühe 19. Jh. Von den 1336 Titeln stammen 136 aus dem 16. Jh, 408 aus dem 17. Jh, 656 aus dem 18. Jh und 136 aus dem 19. Jh. 416 Titel sind deutschsprachig, 364 französisch, 240 italienisch, 184 lateinisch, jeweils 64 englisch und niederländisch sowie 4 in sonstigen Fremdsprachen. Um die Benutzbarkeit zu verbessern, wurde 1970 ein neuer Katalog erstellt ( s. u. 3.2). Zu den ältesten Titeln zählen Leon Battista Alberti, De re aedificatoria libri X (Paris 1512), Andrea Palladio, In quattro libri dell'architettura (Venedig 1570), Marcus Vitruvius Pollio, De architectura libri X (Venedig 1511) und Sebastiano Serlio, Regole generali di architettura (Venedig 1544). Die Sammlung Haupt hat ihren Standort auch weiterhin im Hauptgebäude der UB/TIB und wurde nicht in des Außenmagazin verlagert.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog [nach PI]

Systematischer Katalog

Schlagwortkatalog

[alle drei Kataloge in Zettelform; erstellt 1940 bis 1950 durch Umschreibung der kurz vor dem Ersten Weltkrieg angelegten Kataloge in Lippmann-Kapseln]

Kataloge der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover. Mikrofiche-Edition. Alphabetischer Katalog bis 1982. Konferenzkatalog bis 1983. Mainz 1983 [Wiedergabe des nach den PI geordneten Alphabetischen Katalogs der UB und der TIB Hannover; enthält auch den Altbestand]

Katalog der Universitätsbibliothek Hannover und Technischen Informationsbibliothek. CD-ROM-Ausgabe. München 1996

[enthält die seit 1977 erworbenen Monographien sowie den kompletten Bestand an Zeitschriften seit der Gründung der Bibliothek 1831]

Online-Katalog (Telnet): opac.tib.uni-hannover.de (Login: opc).

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind in der Verbunddatenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) nachgewiesen. Die Zeitschriften sind komplett in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Sammlung Haupt:

EDV-Katalog der Zeichnungen [in ALLEGRO-C]. Mit Bedienungsanleitung. Hannover 1990

Kartei der graphischen Sammlung

[hschr.; erschließt den Inhalt der einzelnen Mappen nach Format, Technik, Land, Objekt, Entstehungszeit]

Katalog der Sammlung Haupt (Buchbestand). Hannover 1970

[Alphabetischer Katalog des Buchbestandes; nach PI; mschr.; dem alphabetischen Hauptteil ist eine Gruppe von Titeln angefügt, die von Haupt fingiert worden sind, z. T. handelt es sich dabei um Sammelmappen mit Einzelblättern. Es folgt unter dem Begriff " Archiv Haupt" eine Zusammenstellung von Veröffentlichungen von und über Haupt sowie zur Sammlung Haupt, hierunter auch die von Haupt eigenhändig erstellten Kataloge, die jedoch nur schwer benutzbar und wohl auch lückenhaft sind. Den Abschluß bildet eine Bibliographie der Veröffentlichungen Haupts.]

3.3 Historische Kataloge

Katalog der Bibliothek der Königlichen Polytechnischen Schule zu Hannover. Hannover 1868

Nachtrag 1868-1877. Hannover 1877

Katalog der Bibliothek der Königlichen Technischen Hochschule zu Hannover. Hannover 1893

Nachtrag 1893-1904. Hannover 1904

[ein Exemplar durchschossen mit hschr. Ergänzungen bis etwa 1922]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover: Best. Hann. 122 a Nr. 5311: Bibliothek und Sammlungen 1867-1935; Best. Hann. 146, A, Acc. 31/73: Korrespondenz 1920-1937, 1946 Im Zentralen Staatsarchiv Merseburg: Rep. 76 Best. Oberrechnungskammer Nr. 1035-1036: Organisation, Verwaltung, allgemeine Angelegenheiten 1906-1935, 1942 Im Geheimen Staatsarchiv Preuß. Kulturbesitz Berlin: Rep. 76 Nr. 1230-1234: Verwaltung, Personal, Bauten 1911-1945 Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 68

4.2 Darstellungen

Grunwald, Wilhelm: Die Hochschulbibliothek. In: Festschrift zur 125-Jahrfeier der Technischen Hochschule Hannover 1931-1956. Hannover 1956, S. 239-244

Karmarsch, Karl: Die polytechnische Schule zu Hannover. 2., erw. Aufl. Hannover 1856 [S. 83-93Angaben über den Bibliotheksbestand, Erwähnung einzelner größerer Werke und der Zeitschriftentitel mit Darstellung der Sprachverteilung; enthält außerdem die Satzung (Benutzungsordnung) der Bibliothek]

Kovristka, Carl: Der höhere polytechnische Unterricht in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich, Belgien und England. Ein Bericht an den Landesausschuß des Königreichs Böhmen. Gotha 1863 [zur Bibliothek S. 73] Schilfert, Sabine: Grundzüge der Bibliotheksentwicklung an den preußischen Technischen Hochschulen bis zum ersten Weltkrieg. Diss. Berlin: Humboldt-Universität 1983 [mschr.; zur Bibliothek S. 29-33, 51-56, 86-89]

Schlitt, Gerhard: Universitätsbibliothek Hannover und Technische Informationsbibliothek. In: Universität Hannover 1831-1981. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover. Bd 1. Stuttgart u. a. 1981, S. 464-467

Trommsdorff, Paul: Die Bibliothek. Ein Überblick über die Entwicklung der Bibliothek. In: 100 Jahre Technische Hochschule Hannover. Festschrift zur Hundertjahrfeier am 15. Juni 1931. Hannover 1931, S. 343-353

Stand: März 1997

Helmut Drubba


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.