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 Home > Europa > Italien > Citta del Vaticano  Biblioteca Apostolica Vaticana: Bestandsgeschichte
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Biblioteca Apostolica Vaticana

Vatikanische Bibliothek

2. BESTANDSBESCHREIBUNG (2.100 - 2.172)

Zeitschriften

2.100 Von insgesamt 9072 Zeitschriftentiteln sind 1016 Titel zum historischen Bestand zu rechnen, darunter 197 Publikationen des deutschen Sprachraums. Insgesamt 16 Titel stammen aus dem 17. Jh (5 Germanica), 63 aus dem 18. Jh (8) und 937 (184) Titel haben ihr erstes Erscheinungsjahr im 19. Jh. Beispiele für Publikationen des deutschen Sprachraums sind Acta philosophica societatis Regiae in Anglia (Leipzig und Amsterdam 1665–1670), Le journal des scavans (Leipzig 1665–1670), Commentarii Societatis Regiae Gottingensis (Göttingen 1751–1754), ''Kalender zur sittlichen und angenehmen Unterhaltung auf das Schaltjahr 1796'' (Berlin 1796), Jenaer Literaturzeitung (Jena und Leipzig 1874–1879), Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft (Berlin 1815–1831), ''Mitteilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' (Lübeck 1883/84 ff.) und Literarisches Zentralblatt für Deutschland (Leipzig 1855–1944).

Sammlungsübergreifende Übersichten

Klassische Literatur

2.101 Zur Klassischen Literatur besitzt die Vaticana besonders umfangreiche Bestände. Es finden sich Werke aller bedeutenden griechischen und lateinischen Autoren, z. T. mit bemerkenswert vollständigen Sammlungen seit der Inkunabelzeit. Von Platon sind insgesamt 404 Titel nachweisbar. Von 9 Titeln des 16. Jhs sind 5 Germanica, z.B. ''Omnia opera cum commentariis Procli in Timaeum et Politica ...'' (Basel 1534). Der einzige Druck des 17. Jhs ist deutscher Provenienz, ''Opera omnia ... Marsilio Ficino interprete'' (Frankfurt 1602). Aus dem 18. Jh ist beispielsweise die Zweibrückener Ausgabe vorhanden; 14 der 17 im 19. Jh. erschienenen Drucke stammen aus Deutschland. Von den Übersetzungen der Werke Platons ist die Friedrich Schleiermachers zu erwähnen (Berlin 1817–1824).

2.102 Das Werk Aristoteles' vertreten 627 Titel. Die Werkausgabe liegt als Inkunabel vor sowie in 9 griechisch-lateinischen Ausgaben des 16. Jhs, darunter Aristotelis summi semper viri ... (Basel 1531). Von den 10 lateinischen Werkausgaben des 16. Jhs ist eine deutschen Ursprungs, ''Aristotelis ... opera quae ... diem extant omnia latinitate ... donata'' (Basel 1542). Unter 5 im 19. Jh gedruckten Werkausgaben sind 2 deutscher Herkunft. Von der Ethica stammen 7 der 11 im 16. Jh gedruckten Ausgaben aus dem deutschen Sprachraum (Basel 1566, 1573 und 1582; Frankfurt 1577 und 1584) sowie 2 der 3 im 17. Jh hergestellten Drucke (Frankfurt 1610, Passau 1689). Die lateinische Ausgabe besitzt die Bibliothek in 4 Inkunabeln, darunter eine aus Köln (1491), 17 Drucken des 16. Jhs (5 deutscher Provenienz, Basel 1566, 1573 und 1582; Passau 1593) sowie 3 des 17. Jhs (eine deutsch, Frankfurt 1610). Von der lateinischen Ausgabe der Mechanica sind 2 deutsche Inkunabeln vorhanden (Köln 1490 und 1493) und von der lateinischen Ausgabe der Metaphysica eine (Köln 1493). Die einzige Inkunabel der lateinischsprachigen Oeconomica ist deutschen Ursprungs (Köln 1491), ebenso ein Druck des 16. Jhs (Frankfurt 1577). Das Organon liegt in deutschen Drucken des 15. bis 17. Jhs vor (Köln 1488, Basel 1569, Frankfurt 1577, Hannover 1617). Beide in der Vaticana vorhandenen Inkunabeln der Physica sind Germanica (Köln 1493 und 1498), ebenso 4 Drucke des 16. Jhs (Köln 1568, 1556 und 1557; Frankfurt 1596). Die Poetica liegt in 8 Ausgaben des 16. Jhs vor, darunter 3 deutsche (Wien 1570, Basel 1576, Frankfurt 1584). Die einzige Inkunabel der Politica stammt aus Köln (1492), weitere Ausgaben wurden im 16. Jh gedruckt (Frankfurt 1577, Basel 1582). Von der Rhetorica sind 3 der 9 Ausgaben des 16. Jhs deutscher Herkunft (Basel 1529 und 1551, Straßburg 1570).

2.103 Von Homer liegen insgesamt 419 Titel vor. Unter 24 Werkausgaben sind 11 Germanica (z.B. Basel 1551, 1567, 1583, 1606 und 1779). Die Ilias liegt in 48 Drucken des 16. bis 19. Jhs vor, darunter 18 Germanica (Basel 1540 und 1549; Köln 1522; Flensburg 1781). Von der Odyssea wurden 5 Editionen im 16. Jh hergestellt, davon 2 im deutschen Sprachraum (Straßburg 1572, Basel 1549), unter den 13 Ausgaben des 19. Jhs sind 7 deutschen Ursprungs. Zwei deutsche Übersetzungen liegen ebenfalls vor (Augsburg 1537, Hamburg 1781).

2.104 Von Plutarch finden sich in der Bibliothek 381 Titel, darunter Werkausgaben (16. Jh 3, 17. Jh 2, 18. Jh eine), von denen 3 zu den Germanica zählen (Frankfurt 1599 und 1620; Leipzig 1774–1782). Die Moralia ist als Inkunabel und in Drucken des 16. (10) und 17. (einer) Jhs vorhanden, darunter einige im deutschen Sprachraum gedruckte (Basel 1542, 1541 und 1570; Frankfurt 1619). Die Drucke der Vitae parallelae schließen eine Inkunabel sowie 21 Ausgaben des 16. Jhs ein (6 Germanica; Basel 1533, 1542, 1535 und 1564; Straßburg 1534 und 1544).

2.105 Schriften von Aristophanes liegen in der Vaticana in 171 Titeln vor, darunter 34 Werkausgaben des 15. bis 19. Jhs (u. a. Basel 1532, 1547 und 1539; Köln 1614; Straßburg 1781–1783; Leipzig 1794–1826 und Berlin 1835–1838). Eine lateinische Ausgabe des Plutus (Nürnberg 1531) ist ebenfalls vorhanden. Aesop ist mit 127 Titeln vertreten. Seine Fabeln finden sich als Inkunabel sowie in Drucken des 16. und 17. Jhs (Tübingen 1546; Basel 1524, 1534, 1538, 1530, 1544, 1553, 1558 und 1584; Frankfurt 1610). Unter 542 Titeln von Euripides sind zahlreiche deutsche Ausgaben der Tragödien im Original (Basel 1537, 1544, 1562 und 1541; Heidelberg 1597) sowie in deutscher Übersetzung (Stuttgart 1857–1859).

2.106 Euklid ist mit 82 Titeln vertreten, darunter auch eine Inkunabel. Aus dem 16. Jh finden sich 11 deutsche Drucke (Köln 1580; Basel 1546 und 1550; Wien 1528; Straßburg 1529; Wittenberg 1536), aus dem 17. Jh einer (Frankfurt 1607). Von Archimedes liegen 15 Titel vor, darunter ein Baseler Druck (1544). Insgesamt 50 Titel von Pythagoras schließen 17 im 16. Jh erschienene Ausgaben der ''Carmen aureum'' ein, darunter 9 Germanica (Wien 1558; Straßburg 1539, 1545 und 1552; Basel 1532, 1551 und 1554; Leipzig 1578 und 1577). Von den 3 im 17. Jh gedruckten Werkausgaben stammt eine aus Leipzig (1622). Strabon ist mit 52 Titeln vertreten, darunter eine Inkunabel. Von den 9 im 16. Jh erschienenen Ausgaben seiner Geographie sind 4 Germanica (Basel 1539, 1549 und 1571), von den beiden Ausgaben des 19. Jhs eine (Leipzig 1796–1818). Von Thukydides sind 120 Titel katalogisiert. Seine Geschichte des Peloponnesischen Krieges liegt in 8 deutschen Drucken des 16. Jhs vor (Köln 1527 und 1543; Basel 1540; Wittenberg 1580). Unter den Ausgaben des 19. Jhs sind 8 Germanica, außerdem liegt eine deutsche Übersetzung vor. Polybius ist mit 66 Titeln verzeichnet, darunter auch eine Inkunabel. Von 10 im 16. Jh gedruckten Ausgaben des Historiarum libri sind 2 deutschen Ursprungs (Hagenau 1530, Basel 1549); die einzige deutsche Übersetzung aus dem 16. Jh erschien in Basel (1574). Aus dem 17. und 18. Jh sind jeweils 2 im deutschen Sprachraum entstandene Ausgaben nachgewiesen (Frankfurt 1609 und 1619; Leipzig 1764, 1789–1795). Unter 44 Titeln von Diodorus Siculus ist eine Inkunabel. Von 4 im 16. Jh gedruckten Ausgaben stammt eine aus dem deutschen Sprachraum (Basel 1559), und die beiden Drucke des 17. Jhs sind in Hannover erschienen (1604 und 1611). Verschiedene Auflagen von Kommentaren deutscher Herkunft kommen hinzu (Basel 1545).

2.107 Den größten Anteil am Bestand zur Klassischen Literatur hat das Werk Ciceros mit 1256 Titeln. Die Werkausgabe liegt als Inkunabel vor, in 12 Ausgaben des 16. Jhs (z.B. Basel 1540), in 10 Ausgaben des 17. Jhs (4 Germanica; Köln 1624, 1615–1616; Hamburg 1618–1619; Basel 1628), in 11 Ausgaben des 18. Jhs (z.B. Zweibrücken 1780–1787; Halle 1756–1757; Mannheim 1783–1787) und in 13 Ausgaben des 19. Jhs. Von den Epistolae ad familiares sind 14 Inkunabeln vorhanden, ferner 32 Ausgaben des 16. Jhs (eine deutsche, Straßburg 1512) und 12 des 18. Jhs (6 Germanica; z. B. Leipzig 1749, Passau 1752, Nürnberg 1761). Unter den 5 Inkunabeln der ''Opera philosophica'' ist eine deutsche (Mainz 1466), unter 52 Ausgaben des 16. Jhs sind 7 Germanica (Straßburg 1559, 1564 und 1513; Basel 1528), unter 10 Ausgaben des 18. Jhs 2 (Passau 1747 und 1773) und unter 14 des 19. Jhs 4. De officiis liegt in zwei deutschen Drucken vor (Straßburg 1512, Basel 1563) sowie in 3 deutschsprachigen Übersetzungen aus dem 16. Jh (Augsburg 1531, Frankfurt 1567). Neben einer Inkunabel der Tusculanae disputationes finden sich 9 Drucke des 16. Jhs (2 deutsche; Basel 1538, Straßburg 1511). Die Ausgaben der Opera rhetorica umfassen 11 Inkunabeln, 32 Drucke des 16. Jhs (3 Germanica; Straßburg 1540, Frankfurt 1563) und 5 Drucke des 18. Jhs (2 Germanica; Wien 1761, Leipzig 1784) vor. Von den Orationes sind 7 Inkunabeln vorhanden und 24 Ausgaben des 16. Jhs (eine deutsche, Basel 1583). Auch von den drei Ausgaben des 19. Jhs ist nur eine deutscher Herkunft (Berlin 1815).

2.108 Caesar ist mit 237 Titeln nachgewiesen. Von der Werkausgabe finden sich 8 Inkunabeln, und aus dem 16. Jh stammen neben zwei lateinischen Ausgaben deutscher Herkunft (Frankfurt 1575 und 1584) auch 3 deutsche Übersetzungen (Straßburg 1508, Mainz 1530, Frankfurt 1565). Von 18 Werkausgaben des 17. Jhs und 15 des 18. Jhs gehört nur je eine zu den Germanica (Frankfurt 1606, Mannheim 1779). Von Sueton sind 148 Titel verzeichnet. De vita Caesarum liegt in 4 Inkunabeln vor sowie in 14 Ausgaben des 16. Jhs (2 deutsche; Köln 1544, Frankfurt 1588–1590) und 4 des 18. Jhs. Auch unter den Kommentaren sind Germanica, wie ''Omnia quam antehac emendatiora. Annotationes Des. Erasmi... C. Suetonius Tranquillus...'' (Basel 1533). Unter insgesamt 373 Titeln von Tacitus sind 17 Werkausgaben des 16. Jhs (3 deutsche; Basel 1519, 1533, 1544), 11 des 17. Jhs (2 deutsche; Frankfurt 1607, 1612) und 8 des 19. Jhs (5 deutsche; z.B. Berlin 1811–1817). Hinzu kommen deutsche Drucke der Annales (Basel 1544) und der Germania (Augsburg 1580; Hannover 1602; Helmstedt 1652; Leipzig 1747 und 1788; Frankfurt 1766). Von Sallust liegen 226 Titel vor, darunter die Werkausgabe als Inkunabel. Von den Werkausgaben des 16. Jhs (15) und des 17. Jhs (13) ist nur je eine deutschen Ursprungs (Nürnberg 1599, Frankfurt 1607), aus dem 18. Jh (12 Titel) und dem 19. Jh (10) kommen 2 bzw. 6 deutsche Drucke hinzu. Sallusts Historiae ist in einer Inkunabel und einer deutschen Ausgabe aus dem 16. Jh nachweisbar. Der Katalog verzeichnet 84 Titel von Lucan, darunter 3 Inkunabeln. Nur eine Ausgabe der 14 im 16. Jh gedruckten Pharsalia ist deutscher Provenienz (Frankfurt 1551), im 18. Jh sind es 5 von 8 und im 19. Jh 2 von 6 Ausgaben (Leipzig 1726, Mannheim 1783). Plinius Secundus ist mit 108 Titeln vertreten, darunter 6 Inkunabeln. 12 Ausgaben der Historia naturalis aus dem 16. Jh sind deutscher Herkunft (Köln 1524; Frankfurt 1543; Basel 1525, 1530 und 1545; Leipzig 1573; Heidelberg 1582–1593), im 17. Jh sind es 3 von insgesamt 6 (Frankfurt 1608, Köln 1615 und 1616) und im 18. Jh eine von 5. Hinzu kommen 2 deutsche Übersetzungen aus dem 16. Jh (Frankfurt 1565 und 1571).

2.109 Von Ovid sind 421 Titel im Katalog nachgewiesen. Von den 5 Werkausgaben des 16. Jhs ist eine deutschen Ursprungs (Basel 1568), von 11 im 17. Jh gedruckten sind es 2 (Leipzig 1610, Frankfurt 1601). Unter 7 Ausgaben der Heroides aus dem 16. Jh ist eine deutscher Herkunft (Brixen 1553), unter den 18 Ausgaben der Metamorphosen sind es 3 (Frankfurt 1593, Köln 1542, Basel 1551); hinzu kommen 3 deutsche Übersetzungen aus dem 16. Jh (Mainz 1545; Frankfurt 1571 und 1581). Insgesamt 625 Titel von Vergil schließen 2 Inkunabeln der Werkausgabe ein, 36 Drucke des 16. Jhs (6 Germanica; Basel 1561, Leipzig 1588 und 1596, Augsburg 1599), 22 des 17. Jhs (2 Germanica; Basel 1613 und Wittenberg 1618), 29 des 18. Jhs (6 Germanica; Köln 1706, Passau 1738 und 1738, Leipzig 1768–1775, Mannheim 1779, Zweibrücken 1783). Jeweils eine von zwei Ausgaben der Aeneis aus dem 16. und 17. Jh ist deutscher Herkunft (Straßburg 1538, Köln 1642); hinzu kommt eine deutsche Übersetzung (Worms 1543). Die Bucolica liegen als Inkunabel vor und in 7 Ausgaben aus dem 16. Jh (3 Germanica; Brixen 1534, Köln 1528 und 1532). Von Livius sind 236 Titel im Katalog verzeichnet, darunter die Werkausgabe in 3 Inkunabeln, 25 Drucken des 16. Jhs (8 Germanica; z.B. Köln 1525; Basel 1539, 1543 und 1549; Mainz 1518; Frankfurt 1578) sowie 5 deutschen Übersetzungen des 16. Jhs (Mainz 1557, 1505, 1514, 1575 und 1533). Das 17. Jh vertreten 13 Werkausgaben (4 Germanica) und das 18. Jh 14 (5; z.B. Frankfurt 1620, 1608, 1609 und 1628; Leipzig 1773). Horaz ist mit 531 Titeln vertreten, darunter 2 Inkunabeln der Werkausgabe. Von den 48 im 16. Jh gedruckten Werkausgaben sind 10 deutscher Herkunft (z.B. Basel 1520, 1545, 1555, 1580, 1527 und 1531; Freiburg 1536), im 17. Jh sind es 3 von 25 und im 18. Jh 6 von 33 (u. a. Hannover 1610; Basel 1615; Leipzig 1752 und 1764; Passau 1764; Zweibrücken 1783). Deutschsprachige Übersetzungen der Werke liegen aus dem 19. Jh in 4 Exemplaren vor. Die Ars poetica findet sich in jeweils einer im deutschen Sprachraum entstandenen Ausgabe aus dem 16. (Basel 1583) und 19. Jh, die Satiren in einer Ausgabe deutscher Provenienz aus dem 16. Jh (Straßburg 1514). Insgesamt 320 Titel Senecas schließen eine Inkunabel der Werkausgabe ein sowie 8 Drucke des 16. Jhs (4 Germanica; Basel 1515, 1573 und 1590; Heidelberg 1594). Das 18. Jh vertritt eine deutsche Ausgabe (Passau 1713). Von den 16 im 16. Jh gedruckten Ausgaben der Tragödien sind 4 Germanica (Basel 1529 und 1541, Leipzig 1566), ebensoviele stammen aus dem 19. Jh. Von Terenz können 215 Titel festgestellt werden, darunter 2 Inkunabeln. Im 17. Jh wurden 56 Ausgaben seiner Komödien gedruckt, darunter 11 Germanica (Basel 1534, 1538 und 1543; Wittenberg 1545, Straßburg 1503; Köln 1541). Deutsche Übersetzungen liegen aus dem 16. Jh (Tübingen 1540, Frankfurt 1568) und dem 17. Jh vor (Hagenau 1726, Passau 1728, Zweibrücken 1779–1780).

Kanonisches Recht

2.110 Die Sammlung des Faches eröffnen 16 Bibliographien, darunter 3 Germanica (Johann Wolfgang Freymonius, ''Elenchus omnium auctorum sive scriptorum, qui in iure tam civili quam canonico vel commentando, vel quibuscunque modis explicando et illustrando ad nostram aetatem...'', Frankfurt 1574, 1579 und 1585). Von insgesamt 30 kanonistischen Sammlungen sind 8 Germanica (Andrea Galland, ''De vetustis canonum collectionibus dissertationum sylloge...'', Mainz 1790) und von 36 Wörter- bzw. Handbüchern des Faches 6 (u. a. Johannes Calvin, ''Lexicon iuridicum: iuris caesarei simul, et canonici ...'', Hannover 1619; Jan Honorius van Axel de Seny, Totius iuris canonici compendium ..., Köln 1630; Konrad Eugen Franz Rosshirt, ''Manuale latinitatis juris canonici rerum moralium et theologicarum ...'', Schaffhausen 1862). Von 20 einschlägigen Zeitschriften sind 3 im deutschen Sprachraum erschienen. Das Decretum Gratiani liegt in 27 Ausgaben vor, darunter 2 Inkunabeln, 17 Drucke aus dem 16. (Frankfurt 1586) und jeweils zwei aus dem 17. und 18. Jh. Die Sammlung ergänzt Johann Friedrich Schultes ''Zur Geschichte der Literatur über das Dekret Gratians (Wien 1870). Von den Ausgaben des Corpus iuris canonici'' wurden 2 im 16., 4 im 17. und 6 im 18. Jh gedruckt (Germanica: Köln 1720 und 1757; Halle 1747); die 2 Ausgaben des 19. Jhs erschienen in Leipzig (1839 und 1879–1881). Unter 6 Ausgaben des ''Liber diurnus'' ist die Originalausgabe von Lucas Holstenius (Rom 1658). Von Honorius III. ''Quinta compilatio epistolarum decretalium'' ist jeweils eine Ausgabe des 17. und 18. Jhs (Wien 1761) vorhanden. Eine der 3 Ausgaben des 16. Jhs der ''Commentaria ... super libros quinque Decretalium'' von Innozenz IV. ist in Frankfurt (1570) erschienen. Die Ausgaben der Decretales Gregors IX. (eine Inkunabel, 16. Jh 4, 17. Jh eine) ergänzen Eusebius Amorts Kommentar ''Elementa juris canonici veteris et moderni ubi jus canonicum modernum Gregorii IX. ...'' (Augsburg 1757) sowie Innocent Cirons ''Paratitla in duos posteriores libros decretalium Gregorii IX. ...'' (Wien 1761). Weitere Germanica sind Bonifaz VIII., ''Liber Sextus Decretalium'' (Frankfurt 1586 und 1590) und Johannes XXII., Extravagantes.

2.111 Das mittelalterliche Schrifttum des Kirchenrechts vertreten Ivo von Chartres, Decretales (Löwen 1561), Egidio Foscarari, Quaestiones de jure canonico (Gießen 1859), Raymundus de Penafort, Summa (Köln 1606), Regino von Prüm, ''Libri due synodalibus causis et disciplinis ecclesiasticis ...'' (Leipzig 1840) sowie die Streitschriften von Altmannus von Passau (Paderborn 1890). Weitere Autoren sind Gulielmus Duranti (9 Drucke des 16. Jhs, davon 2 Germanica) und Burchard von Worms (5 Titel; z. B. Köln 1548). Von dem spanischen Kanonisten Antonio Agustín sind 34 Titel verzeichnet, u. a. De emendatione Gratiani (Duisburg 1677) und ''Iuris pontificii veteris epitome'' (16. und 17. Jh). Von Alfonso Alvarez Guerrero liegen 6 Titel vor (16. Jh 4, davon 2 Germanica; 17. Jh 2 Germanica), von Agostinho Barbosa 69 Titel, von Juan Gutierrez 18 Titel (z.B. ''Canonicarum quaestionum utriusque fori, tam exterioris quam interioris animae'', Nürnberg 1647). Weitere Bestandsbeispiele sind Felino Maria Sandei, ''Commentaria in V libros Decretalium ...'' (Venedig 1574 und 1584, Basel 1567), Henricus de Segusio, ''Summa super titulis Decretalium'' (Rom 1473), Caspar Barthel, Annotationes (Frankfurt 1757) und Johann Strein, ''Summa iuris canonici'' (Köln 1658). Justus Henning Böhmer ist mit 20 Titeln vertreten, darunter ''Ius ecclesiasticum protestantium usum hodiernum iuris canonici iuxta seriem decretalium ostendens'' (Halle 1738–1744). Von Ludwig Engels ''Collegium universi juris canonici'' liegt ein deutscher Druck vor (Salzburg 1726), ebenso von Franz Schmiers ''Iurisprudentia canonico-civilis'' (Salzburg 1716). Hinzu kommen Paul Hinschius, ''System des katholischen Kirchenrechts mit besonderer Rücksicht auf Deutschland'' (Berlin 1669–1697), Anaklet Reiffenstuel, ''Tractatus de regulis juris ...'' (Ingolstadt 1733), Johann Nikolaus von Hontheim, ''De statu Ecclesiae et legitima potestate romani pontificis ...'' (Bde 2 und 3, Frankfurt 1770–1772), 14 Titel von Hugo Laemmer und 16 von Friedrich Bernhard Christian Maassen (z.B. Bibliotheca latina juris canonici manuscripta, Wien 1866–1869).

Zivilrecht

2.112 Die Sammlung der Vaticana zum Zivilrecht umfaßt Bibliographien und Nachschlagewerke sowie Quellen und Abhandlungen. Im deutschen Sprachraum erschienen 58 Titel des 16. Jhs, 55 des 17. Jhs, 111 des 18. Jhs und 443 des 19. Jhs. Von Johannes Calvin (12 Titel) ist u. a. das Lexicon iuridicum in 4 Ausgaben vorhanden (Heidelberg 1611; Hannover 1619; Köln 1622 und 1759). Die Nachschlagewerke vertritt außerdem Franciscus Antonius Begnudellius Bassus, ''Bibliotheca iuris canonico-civilis practica'' (Köln 1747). Zum deutschen Zivilrecht finden sich 2 Titel von Samuel von Cocceji, ''Jus civile controversum ...'' (Leipzig 1753 und 1766). Unter den 10 von Heinrich von Cocceji verfaßten juristischen Traktaten ist die Disputatio inauguralis juridica (Frankfurt 1683). Das 16. Jh vertreten Antonio Agustín, ''Emendationum et opinionum libri IV ... (Basel 1544), Simon Schard, De iurisdictione, autoritate, et praeeminentis imperiali, ac potestate ecclesiastica (Basel 1566), Antonio Gomez, Commentariorum variarumque resolutionum juris civilis'' (Frankfurt 1584) und Alfonso Alvarez Guerrero, ''De iure ac potestate Romanorum Pontificum, imperatorum, regum ac episcoporum ...'' (Köln 1568).

2.113 Im Katalog wurden 272 Titel unter dem Schlagwort Römisches Recht gezählt. Weitaus mehr Titel wurden außerdem unter den Autorennamen katalogisiert. Unter den ausgezählten Titeln sind 17 Bibliographien und 54 Wörterbücher bzw. terminologische Nachschlagewerke (z.B. François Hotman, ''Commentarius verborum iuris ...'', Basel 1558). Die mittelalterliche Rechtswissenschaft vertreten 12 Werke des Azo und 101 Titel von Bartolus de Saxoferrato, darunter 3 Inkunabeln (z.B. Tractatuli ... de regimine civitatis, Leipzig 1493). Von Kaiser Justinians Corpus iuris civilis sind 11 Ausgaben des 16. Jhs vorhanden (z.B. Nürnberg 1530), von den Digesta 20 Ausgaben des 16. Jhs (u. a. Nürnberg 1529), von den Institutiones 25 Ausgaben des 16. Jhs (3 Germanica; Basel 1544, Jena 1566 und Frankfurt 1585) und von den Novellae constitutiones 18 Drucke des 16. Jhs (3 Germanica; Nürnberg 1531, Basel 1561 und 1576). Unter dem Schlagwort "Codex Theodosianus" sind 13 Titel (6 Germanica) verzeichnet, so ''Codex Theodosianus cum perpetuis commentariis Jacobo Gothofredi ...'' (Leipzig 1736–1745). Bei den Quellen zum Römischen Recht findet sich auch der Titel ''Mosaycarum et romanarum legum collatio ...'' (Basel 1574). Von François Baudouin liegen 34 Titel vor (''Iustinianus sive De iure nove commentariorum ...'', Basel 1560, Heidelberg 1596), von Barnabé Brisson 21 Titel (''Antiquitatum ex iure civili selectarum ...'', Leipzig 1741), von Johannes Calvin 12 Titel (Iurisprudentiae romanae ..., Frankfurt 1595), von Melchior Goldast 20 Titel (Commentarii de regni Bohemorum ..., Frankfurt 1719), von Samuel von Pufendorf 38 Titel (''De jure naturae et gentium'', Frankfurt 1744), von Otto Everhard 5 Titel (Thesaurus iuris romani ..., Basel 1714) und von Friedrich Karl von Savigny 28 Titel.

Patristik

2.114 Am Anfang des Bestandes stehen Übersichtswerke wie Johann Jakob Grygnaeus, ''Monumenta S. Patrum orthodoxographa hoc est theologiae sacrosanctae ac syncerioris fidei doctores'' (Basel 1569), Kaspar Peucer, ''Commentarius de praecipuis generibus divinationum'' (Wittenberg 1580), Thomas Ittig, Bibliotheca patrum apostolicum graeco-latina (Leipzig 1699) und Lucas Holstenius, Opuscula tria veterum autorum prolata ... (Rom 1663). Von Johannes Chrysostomos sind 231 Titel verzeichnet. Von seinen Werkausgaben gehören 15 zum historischen Bestand (z. B. Basel 1504 und 1539, Frankfurt 1697–1698); die Homilien liegen in 55 Drucken vor, darunter 3 Inkunabeln, 14 Drucke des 16. Jhs (z.B. Orationes quatuor ..., Ingolstadt 1595) und 8 des 17. Jhs (z.B. die Homiliae selectae, Passau 1687). Von Johannes von Damaskus sind 8 Werkausgaben vorhanden, darunter 5 aus dem 16. Jh (4 Germanica; Basel 1535, 1536, 1559 und 1575). Unter 23 Titeln von Johannes Klimakos sind 11 Exemplare der ''Scala Paradisis'' (10 vor 1900 gedruckt; z.B. Köln 1601). Basilios der Große ist mit 124 Titeln vertreten; von 5 Werkausgaben stammt eine aus dem deutschen Sprachraum (Basel 1551). Die lateinische Werkausgabe liegt in 11 Drucken vor, darunter zwei deutsche (''Divi Basilii Magni caesariensis episcopi eruditissima opera'', Köln 1523; Omnia D. Basilii Magni ... opera, Basel 1552). Hinzu kommen erwähnenswerte Germanica wie ''Opus argutum ac pium de Spiritu Sancto ad Amphilochium, Desiderio Erasmo Roterdamo interprete (Basel 1532) und Basilii Magni, et Gregorii Nazanzeni [!] theologorum, Epistolae graecae ...'' (Grossenhain 1528). Unter den 113 Titeln von Eusebius von Caesarea finden sich die Opera in duos divisa tomos omnia (Basel 1570, 1542 und 1559), das Chronicon (Basel 1559) und ''Ecclesiastica historia ...'' (Hagenau 1511). Von Kyrillos sind 61 Titel im Katalog nachgewiesen, darunter ''Opera in tres partita tomos (Basel 1528) und Divi Cyrilli archiepiscopi Alexandrini opera'' (Basel 1538). Unter 101 Titeln von Gregor von Nazianz sind erwähnenswert Werkausgaben (Basel 1550 und 1690) und die Carmina (Basel 1567). Insgesamt 20 Titel von Gregor von Nyssa schließen einige deutsche Drucke des 16. und 17. Jhs ein (z.B. ''Opera quae extant omnia ... in latinum conversa'', Köln 1617). Von Gregor I., dem Großen, liegen 146 Titel vor, darunter eine im deutschen Sprachraum gedruckte Werkausgabe (Basel 1551). Unter den Ausgaben seiner Moralia sind 4 Inkunabeln (u. a. Nürnberg 1471), ferner findet sich die deutsche Ausgabe der Regula pastoralis (Brixen 1566). Klemens I. ist mit 36 Titeln vertreten (z. B. Opera ..., Köln 1563) und Leo I. mit 42 Titeln (u. a. Opera, quae quidem haberi potuerunt, omnia ..., Köln 1569).

2.115 Besonders zahlreich sind in der Bibliothek Schriften des Hl. Augustinus mit 1000 Titeln vertreten. Von den 9 Werkausgaben des 16. Jhs sind 4 Germanica (z.B. Nürnberg 1517 und Basel 1506), von den 5 Ausgaben des 17. Jhs und 2 des 18. Jhs ist keine deutsch. Von den Confessiones besitzt die Bibliothek einen deutschen Druck des 16. (Würzburg 1581), 4 des 17. (Köln 1620, 1646 und 1649; Dillingen 1631) und einen des 18. Jhs (Köln 1748). Von De civitate Dei finden sich 16 Inkunabeln (6 Germanica; Straßburg 1469; Speyer 1468; Mainz 1473; Basel 1489 und 1490; Freiburg 1494) sowie je ein deutscher Druck aus dem 16. (Basel 1555) und aus dem 17. Jh (Frankfurt 1661) und 4 aus dem 19. Jh. Von Ambrosius liegen 135 Titel einschließlich 12 Werkausgaben vor (z. B. ''Opera accuratissime revisa ..., Basel 1516; Omnia quotquot extant D. Ambrosii episcopi mediolanensis opera ...'', Basel 1555). Von Hieronymus sind 173 Titel nachgewiesen, darunter frühe Werkausgaben (Basel 1516, 1536–1537 und 1553; Köln 1616; Frankfurt 1684) und Briefsammlungen (Basel 1537 und 1545) sowie die Übersetzung eines Briefes, ''Eyn Epistel des heyligen Hieronymi, zu der Frawen Celantia ...'' (Leipzig 1528). Hilarius von Arles ist mit 39 Titeln vertreten, darunter Werkausgaben sowie die Lucubrationes (z.B. Basel 1535 und 1570, Köln 1617). Weitere Autoren des Bestandes sind Cyprian (98 Titel), Beda Venerabilis (70 Titel; u. a. die Erstausgabe der Werke, Basel 1563; ''De orthographia – De metrica ratione, opera et studio Heliae Putschii'', Hannover 1605) und Haymo von Halberstadt (13 Titel; z. B. ''Homiliae... in Evangelia dominicalia, per totius anni circulum, Halberstadt 1539; Pia, brevis ac dilucida in omnes Psalmos explanatio'', Freiburg 1533).

Philosophie

2.116 Den Bestand zur Philosophie bilden neben allgemeinen Darstellungen, Nachschlagewerken, Enzyklopädien, Wörterbüchern und Bibliographien Werke aller philosophischen Schulen von der Antike über die mittelalterlichen Scholastiker bis zum Idealismus. Zu den ältesten allgemeinen Titeln gehören Germanica wie Wilhelm von Hirsau, ''Philosophicarum et astronomicarum institutionum ...'' (Basel 1531), Girolamo Capella, De disciplinis ingenuis, urbe libera liberoque ... (Passau 1570), Georg Reisch, Margarita philosophica (Basel 1583), Basilius Faber, Thesaurus eruditionis scholasticae (Leipzig 1587, 1594, 1696 und 1717), Rudolph Goclenius, Lexicon philosophicum graecum (Magdeburg 1625) und Pierre Grégoire, Commentaria in Syntaxes artis mirabilis ... (Köln 1610). Hinzu kommen aus dem 18. Jh Christian Friedrich Baumeisters ''Philosophia definitiva hoc est definitiones philosophicae ...'' (Leipzig 1743), Johann Jakob Bruckers Historia critica philosophiae (Leipzig 1766–1767) und Georg Samuel Albert Mellins ''Encyclopädisches Wörterbuch der kritischen Philosophie'' (Leipzig 1797–1803). Unter den Bibliographien finden sich Paulus Bolduanus, ''Bibliotheca philosophica, sive Elenchus scriptorum philosophicorum atque philologicorum ... (Jena 1616) und Martin Lipen, Bibliotheca realis philosophica omnium materium, rerum et titulorum ...'' (Frankfurt 1682).

2.117 Zur antiken Philosophie sind 396 Titel verzeichnet, darunter 10 von Demokrit (De arte magna, Passau 1572) und 148 von Isokrates, dessen ''Orationes et epistolae'' in drei deutschen Ausgaben des 16. Jhs vorliegen (u. a. Basel 1553). Zu den Sophisten sind 31 Titel zu finden und zur Stoa 70, so z. B. Jacob Thomasius, ''Exercitatio de stoica mundi exustione (Leipzig 1676), Marc Aurel ... Libri XII ... (Leipzig 1729), Christian Bernhard Bücher, De apatheia stoica religioni christianae ...'' (Wittenberg 1754) und Anton Gress, De stoicorum supremo ethices principio commentatio (Würzburg 1797). Den Platonismus betreffen 50 Titel, den Neoplatonismus 62, den Epikureismus 10. Von Epikur selbst sind außerdem 53 Titel im Katalog nachgewiesen. Unter 67 Titeln zum Manichäismus finden sich als deutsche Drucke z. B. Johann Wigands Septem spectrorum manichaeorum discussio (Jena 1571) und Johann Christoph Wolfs Manichaeismus ante manichaeos (Hamburg 1707). Unter dem Schlagwort Gnostizismus sind 146 Titel verzeichnet, darunter Ferdinand Christian Bauer, ''Die christliche Gnosis und die christliche Religions-Philosophie ...'' (Tübingen 1835).

2.118 Bei der mittelalterlichen Philosophie handelt es sich überwiegend um eine christliche; die Sammlung hierzu gliedert sich in patristische Philosophie, Frühscholastik, Scholastik, Mystik und Spätscholastik. Als wichtigste Vertreter der ersten Gruppe sind Origenes (162 Titel) und Tertullian (212 Titel) zu nennen, die u. a. mit Baseler Werkausgaben des 16. Jhs vertreten sind. Abhandlungen zur Scholastik liegen in 91 Titeln vor, darunter Martin Gerbert, De recto et perverso usu theologiae scholasticae (St. Blasien 1758). Die Frühscholastik repräsentieren vor allem Anselm von Canterbury und Bernhard von Clairvaux. Von Anselm (54 Titel) finden sich eine deutsche Inkunabel der Werkausgabe (Straßburg 1490) sowie ein Kölner Druck des 16. Jhs (1573). Auch seine Meditationes liegen in Kölner Ausgaben vor (1630 und 1649). Von Bernhard von Clairvaux (116 Titel) stammt die älteste im deutschen Sprachraum erschienene Werkausgabe aus Köln (1641). Außerdem sind 9 Inkunabeln von Werkauszügen vorhanden, darunter 4 Germanica (Straßburg 1475, Augsburg 1475 und 1477, Brixen 1495), sowie Drucke seiner Briefe und Meditationen aus dem 15. und 16. Jh.

2.119 Die Hochscholastik ist mit umfangreichen Sammlungen zu ihren bedeutendsten Repräsentanten vertreten. Von Albertus Magnus (114 Titel) sind allein 58 Inkunabeln verzeichnet, darunter 31 deutsche, wie De mysterio Missae (Ulm 1473), Mariale (Köln 1473, Basel 1475, Straßburg 1487), ''Ars intelligendi, docendi et predicandi res spiritualis'' (Ulm 1480), De mirabilis mundi (Speyer 1480, Köln 1500), ''De abundantia exemplorem (Ulm 1481), De adhaerendo Deo'' (Ulm 1473, Esslingen 1475), De natura et immortalitate animae (Nürnberg 1493), De recapitulatione omnium librorum Astronomiae (Nürnberg 1493), ''Tractatus de virtutibus sive paradisus animae (Straßburg 1498, Köln 1498) und De muliere forti'' (Köln 1499). Von Thomas von Aquin (380 Titel) sind 3 Werkausgaben des 16. Jhs vorhanden sowie von den Teilsammlungen 18 Inkunabeln überwiegend deutschen Ursprungs (14), u. a. De suffragiis missae (Köln 1471), Quaestiones de duodecim Quodlibet (Köln 1471), ''Tractatus de Corpore Christi (Köln 1473), Summa theologica'' (Basel 1484) und Commentarius in Boethium de consolatione philosophiae (Köln 1492). Auch unter den Drucken von Bonaventuras Werken (109 Titel) sind 35 Inkunabeln; deutscher Herkunft sind davon 16, so beispielsweise Sermones (Straßburg 1475, Reutlingen 1484), Biblia pauperum (Straßburg 1479 und 1490), Breviloquium (Köln 1477, Augsburg 1477) und ''Opuscula sancti Bonaventure'' (Brixen 1495 und 1497). Erwähnenswert sind auch die Titel ''Manuale beati Augustini de aspiratione ... (Köln 1507) und Paraphrasis lyrica in Philomelam'' (München 1645). Die deutlich kleinere Sammlung der Werke von Johannes Duns Scotus schließt 7 Inkunabeln ein. Unter den Kommentaren seiner Werke findet sich ''Theosophia universa ad mentem Ioannis Duns Scoti'' (Prag 1664).

2.120 Eine kleine Sammlung zu den Mystikern umfaßt Werke von Johannes Eckhard (Meister Eckart; 30 Titel), Johannes von Tauler (20 Titel) und Heinrich Seuse (3 Titel). Zwei Werkausgaben von Heinrich Seuse (1588 und 1615) sowie Johannes von Taulers Flores de veris virtutibus (1588) wurden in Köln gedruckt. Von den Spätscholastikern sind zu nennen Nikolaus von Kues (Cusanus; 58 Titel), William Occam (33), Francisco Suárez (61) und Jean Buridan (16). Von Cusanus ist die Baseler Werkausgabe (1565) vorhanden sowie sein ''Reparatio Kalendarii [!] de mathematicis complementis'' (Straßburg 1490), von Occam findet sich ''Refutatio trium tractatum nuper editorum a quodam IC. heidelbergensi, suo, Marsilii de Padua, et Guilhelmi Occami nomine'' (Ingolstadt 1600). Germanica unter den Titeln Suárez' sind ''Commentaria ac disputationes in primam partem divi Thomae de Deo uno et trino (Mainz 1620), Commentaria ac disputationum in tertiam partem divi Thomae'' (Mainz 1604) und Metaphysicarum disputationum (Mainz 1600).

2.121 Als wichtigster Repräsentant des Humanismus ist Erasmus von Rotterdam mit 260 Titeln im Bestand sehr gut vertreten. Die meisten Titel gehören zur Sammlung der Palatina, so etwa De libero arbitrio ... (Straßburg 1524 und 1525). Von Giordano Bruno liegen 52 Titel vor (Werkausgaben, Leipzig 1830 und Göttingen 1888; De monade numero et figura liber ..., Frankfurt 1591; ''De triplici minimo et mensura ad trium speculativarum et multarum activarum artium principia ...'', Frankfurt 1591), von Marsilio Ficino 48 Titel (De vita libri tres ..., Basel 1529, 1532 und 1541) und von Pico della Mirandola 63 Titel (u. a. eine Werkausgabe, Basel 1557). Den spanischen Humanismus vertreten Juan Luis Vives mit 52 Titeln (De anima et vita, Basel 1538; ''De ratione studii puerilis, Basel 1539; Erster Theyl ... des fürtreflichen Weitberhümten ... Redners ...'', Frankfurt 1566), Francisco Sanchez mit 25 Titeln und Lorenzo Valla mit 69 Titeln (u. a. De elegantia latinae linguae, Köln 1543).

2.122 Von den bedeutenden Vertretern des Rationalismus verzeichnet der Katalog Descartes mit 67 Titeln, Thomas Hobbes mit 21, Spinoza mit 36, Pierre Bayle mit 30, John Locke mit 51 und Leibniz mit 46 Titeln. Bayles Dictionnaire historique et critique liegt in zwei Baseler Ausgaben (1738 und 1741) und in einer deutschen Übersetzung (Leipzig 1741–1743) vor. Spinozas Werk vertreten eine Werkausgabe (Stuttgart 1830) und sein ''Tractatus theologico-politicus'' (Hamburg 1670). Leibniz' lateinisch-französische Werkausgabe (Leipzig 1765) ergänzen eine Ausgabe seiner Briefe an berühmte Zeitgenossen (Leipzig 1734–1743) und der Titel ''Scriptores rerum brunsvicensium illustrationi inservientes, antiqui omnes et religionis reformatione priores ...'' (Hannover 1707–1711). Die Sammlung zur Aufklärung schließt Schriften von David Hume (51 Titel), Voltaire (134) und Jean-Jacques Rousseau (100) ein. Die älteste Werkausgabe Voltaires (Leipzig 1748–1754) ist ebenso vorhanden wie deutsche Drucke von Candide (Halle 1760, Berlin 1778). Die wichtigsten Philosophen des Kritizismus bzw. des deutschen Idealismus sind mit ihren Hauptwerken verzeichnet, so Kant mit 98 Titeln, Fichte mit 36, Schelling mit 25 und Hegel mit 63 Titeln. Von Kants Kritik der reinen Vernunft ist neben zahlreichen Übersetzungen die 3. Auflage (Riga 1790) vorhanden; hinzu kommen Critik der Urteilskraft (Frankfurt 1792), Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre (Kreuznach 1800, Königsberg 1803), ''Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft (Königsberg 1793 und 1794) und Vorlesungen über die philosophische Religionslehre'' (Leipzig 1817). Das Schaffen Fichtes repräsentieren die Titel Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (Leipzig 1794), ''Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre (Leipzig 1796), Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters (Berlin 1806), Reden an die deutsche Nation (Berlin 1808) und Die Thatsachen des Bewusstseyns'' (Stuttgart und Tübingen 1817). Von Schellings Hauptwerken finden sich u. a. die ''Darlegung des wahren Verhältnisses der Naturphilosophie... (Tübingen 1806), Philosophie und Religion (Tübingen 1804) sowie Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen System der Philosophie'' (Jena 1801).

2.123 Auch zur jüdischen Philosophie besitzt die Vaticana eine umfangreiche Sammlung. Unter den Studien zur Kabbala (60 Titel) finden sich Pietro Galatini, ''De arcanis catholicae veritatis ...'' (Frankfurt 1602), Johann Reuchlin, De arte cabalistica ... (Hagenau 1517) und Johann Christoph Wolf, Bibliotheca hebraea ... (Hamburg 1715–1733). Von den jüdischen Philosophen ist Moses ben Maimon mit 69 Titeln vertreten (''Logica sapientis rabbi Simeonis, per Sebastianus Munsterum latine iuxta hebraismum versa ...'', Basel 1527, das Werk wurde von Münster irrtümlich Rabbi Simeon zugeschrieben; In libros Talmudicos praefatio ..., Basel 1561; ''Misnayot massekhet Sabbat ...'', Leipzig 1661), Ibn Gabirol Salomon ben Judah (Avicebron) mit 15 Titeln, Bahya ben Yosef ben Paquda mit 6 (z. B. Sefer Hobot ha-lebabot ..., Wien 1849), Levi ben Gerson mit 5, Abravanel Isaaq ben Yehuda mit 29 und Moses Mendelssohn mit 9 Titeln (z. B. ''Philosophische Schriften, Reutlingen 1790; Phädon oder Über die Unsterblichkeit der Seele'', Berlin 1776). Werke der wichtigsten arabischen Philosophen finden sich ebenfalls in den Sammlungen der Vaticana, so etwa von Arnaldus de Villa Nova (23 Titel, z. B. ''Opera omnia'', Basel 1585), Ibn Rusd Abu'l-Walid Muhammad ibn Ahmad Muhammad (Averroes; 31 Titel), Abd al-Masih ibn Ishaq al-Kindi (10), Al Farabi Abu Nasr Muhammad ibn Muhammad ibn Tarhan (17), Al Gazali Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad (43; u. a. ''Logica et philosophia Algazelis Arabis'', Köln 1506), Ibn Tufayl Muhammad ibn Abd al Malik (5) und Ibn al-Arabi (9).

Geographie

2.124 In den Beständen zur Geographie ist der Anteil deutscher historischer Drucke relativ gering. Am Anfang stehen die Schriften antiker Geographen. Von Strabon sind 37 Ausgaben seiner Geographie vorhanden, darunter 5 Germanica des 16. Jhs (z.B. Basel 1549) sowie weitere aus dem 17., 18. und 19. Jh (z. B. Leipzig 1796–1818). Ptolemaeus ist mit 22 Titeln vertreten, darunter eine Inkunabel, 12 Titel des 16. Jhs (7 Germanica; z. B. Claudii Ptolemaei alexandrini Geographiae libri octo, Köln 1584), 2 Titel des 17. Jhs (einer deutsch) und 3 des 19. Jhs. Von Sebastian Münsters Cosmographia sind 6 Ausgaben (alle 16. Jh) nachweisbar, darunter 2 Baseler Drucke (1550 und 1572), eine italienische Ausgabe aus Köln (1575) sowie 3 deutschsprachige Ausgaben (''Cosmographei oder beschreibung aller länder'', Köln 1575, Basel 1568 und 1578). Von den 9 in der Vaticana vorhandenen Ausgaben des Theatrum orbis terrarum von Abraham Ortelius wurde eine in Hannover gedruckt (1611). Der Allgemeinbestand enthält in der Gruppe R.G. Geografia 32 Titel des 16. Jhs, darunter 8 Germanica, wie Georg Braun, Civitatis orbis terrarum (Köln 1574 und 1575), Leo Africanus, De totius Africae descriptione libri IX (Zürich 1559) oder Henricus Glareanus, De geographia (Freiburg 1539). Von den 140 im 17. Jh hergestellten Titeln sind 11 Germanica, so etwa Caspar Danckwerth und Johann Meyer, ''Neue Landschaftsbeschreibung'' (Kopenhagen 1652) oder Martin Zeiller, Topographia Galliae (Frankfurt 1655–1661). 35 der 208 im 18. Jh gedruckten Werke sind Germanica, darunter Christophorus Cellarius, Notitia orbis antiqui sive geographia ... (Leipzig 1701), Philipp Clüver, ''Introductionis in universam geographicam (Passau 1717), Karl Philipp Moritz, Reisen eines Deutschen in Italien'' (Berlin 1792–1793) oder Christian van Adrichem, Theatrum Terrae Sanctae et biblicarum historiarum (Köln 1722). Von den 1094 im 19. Jh gedruckten Titeln stammen 109 aus dem deutschen Sprachraum.

Medizin

2.125 Zahlreiche Titel, die in der Sachgruppe R.G. Medicina des Allgemeinbestandes katalogisiert wurden, sind als Dubletten in einem anderen Bestand vorhanden, z.B. in der Biblioteca Barberini, der Bibliothek des Kardinal Angelo Mai oder in der Biblioteca Palatina. Letztere schließt jedoch auch eine umfangreiche Sammlung medizinischer Titel des 16. Jhs (lateinische und deutsche Drucke) ein, die keine Gegenstücke in der R.G. Medicina haben. Es handelt sich dabei um die wichtigsten Erscheinungen im Bereich der Medizin der frühen Neuzeit. Zahlreiche Germanica in der Sachgruppe R.G. Medicina stammen aus der Sammlung von Anton Ruland. Die Neuzugänge im Bereich der medizinischen Literatur sind in diesem Jahrhundert von geringer Bedeutung. Von den Titeln zu Pharmazie und Veterinärmedizin findet sich nur ein Teil im Bestand R.G. Medicina; eine größere Gruppe dieser Titel wurde der Gruppe R.G. Scienze zugewiesen.

2.126 Nahezu alle Werke der antiken Mediziner sind in mehreren Ausgaben vorhanden, darüber hinaus finden sich zu diesen Werken zahlreiche Kommentare und Abhandlungen. Eines der wichtigsten Nachschlagewerke des 16. Jhs zur antiken Medizin, Johann Jakob Weckers ''Medicinae utriusque syntaxes ex Graecorum, Latinorum Arabumque thesauris'' (Basel 1582), gelangte mit der Palatina in die Vaticana. Insgesamt besitzt die Bibliothek nur eine geringe Zahl medizinischer Nachschlage- und Überblickswerke. Von dem medizinischen Lexikon Bartolomeo Castellis sind 7 Exemplare vorhanden, darunter zwei des 17. Jhs (Lexicon medicum graeco-latinum, Basel 1628) und 5 des 18. Jhs. Zwei wichtige Überblickswerke des 16. Jhs sind Otto Brunfels, ''Catalogus illustrium medicorum, sive de primis medicinae scriptoribus'' (Straßburg 1530) und Pascal Lecocq, Bibliotheca medica, sive Catalogus illorum ... (Basel 1590). Erwähnenswert ist aus dem 18. Jh Christian Wilhelm Kestners ''Bibliotheca medica, optimorum per singulas medicinae partes auctorum delectu circumscripta et in duos tomos distributa'' (Jena 1746). Darüber hinaus findet sich ein Verzeichnis von Dissertationen des 18. Jhs, Thesaurus dissertationum medicum (Heidelberg 1784).

2.127 Das Werk Galens repräsentieren 240 Titel. Von den 30 Werkausgaben des 16. Jhs ist der überwiegende Teil in Paris oder Venedig erschienen und nur 5 in Basel, so Epitome Galeni pergameni operim, in quatuor partes (1551) oder die griechisch-lateinische Ausgabe der ''Medicorum schola; hoc est Claudii Galeni Isagoge sive Medicus'' (1537). Weitere Werkausgaben erschienen im 17. (2) und im 19. Jh (4). Auszüge der Werke bzw. Kommentare besitzt die Bibliothek in 33 Titeln des 16. Jhs, darunter nur zwei Germanica (u. a. ''In artem medicinalem Galeni tabulae et commentarii per Theodorum Zuigerum'', Basel 1561); die übrigen stammen aus Frankreich oder Italien. Von De sanitate tuenda sind 9 Ausgaben des 16. Jhs vorhanden, darunter zwei deutsche (Köln 1526, Basel 1538). Abhandlungen über die Erkenntnisse Galens bzw. deren Gegenüberstellung mit denen anderer Wissenschaftler besitzt die Bibliothek in 25 Titeln aus dem 16. Jh (7 Germanica; z. B. ''Anatomicarum institutionum ex Galeni sententia libri IV, Basel 1529; Succiduorum medicaminum tabula reciprocus, graecae et latinae'', Basel 1540), 7 Titel aus dem 17. Jh (ein Germanicum) und 2 Titel aus dem 18. Jh.

2.128 Von Hippokrates sind 247 Titel verzeichnet, darunter 50 mit deutschem Druckort. Die 4 Inkunabeln wurden alle in Rom gedruckt. Von den 24 Werkausgaben stammt die Hälfte aus dem deutschen Sprachraum, darunter 7 aus dem 16. Jh (u. a. ''Hippocratis ... opera omnia quae extant in VII sectiones'', Frankfurt 1596), 2 aus dem 17. Jh und 3 aus dem 19. Jh. Von den 11 Teilausgaben des 16. Jhs wurden 4 in Deutschland oder der Schweiz gedruckt (z. B. Basel 1543), von 5 Ausgaben des 17. Jhs eine, und der einzige Titel des 18. Jhs wurde in Leipzig gedruckt (De humoribus, 1745). Von den Aphorismen finden sich 33 Ausgaben, darunter 12 aus dem 16. Jh (3 Germanica; Ingolstadt 1537, Basel 1544, Rostock 1554), 7 aus dem 17. Jh (4), 9 aus dem 18. Jh (4) und 5 aus dem 19. Jh (einer). Von den unter dem Schlagwort ''De victus ratione in morbis acutis'' zusammengefaßten Titeln wurden 5 in Frankreich und nur einer in Basel gedruckt, Liber II de morbis vulgaribus (1560). Die Briefe Hippokrates' liegen in drei Ausgaben aus dem 16. Jh vor (z. B. Basel 1528) sowie in jeweils einer aus dem 17. und aus dem 19. Jh. Von verschiedenen Werken, die Hippokrates zugeschrieben werden, sind 11 von 29 Titeln des 16. Jhs Germanica, so z.B. ''De natura hominis liber graece et latine (Basel 1562) oder Hippocrates de praeparatione hominis, ad Ptolemaeum regem, nuper e graeco in latinum tractatus a Ioanne Reuchlin'' (Tübingen 1512); von 12 Titeln des 17. Jhs sind 4 Germanica, von 3 des 18. Jhs einer und von 5 des 19. Jhs 2. Zu Galen und Hippokrates sind zahlreiche Kommentare aus der frühen Neuzeit vorhanden, darunter ''Antonii Musae Brasavoli ... in octo libros Aphorismorum Hippocratis et Galeni commentaria et annotationes (Basel 1541) oder Commentaria in Hippocratis libros quatuor de morbis loculentissima Petri Salii Diversi'' (Frankfurt 1502).

2.129 Die meisten der insgesamt 50 Titel von Dioskurides wurden in Venedig gedruckt, so auch eine Inkunabel. Von den 39 Drucken des 16. Jhs sind 18 im deutschen Sprachraum entstanden, z. B. ''De medicina materia libri V (Köln 1529) und Kreutter Buch des hochberümpten Pedanij Dioscoridis Anazarbei'' (Frankfurt 1546). Aus dem 17. Jh stammen zwei Titel (z. B. Basel 1674) und aus dem 18. Jh 6 (3 Germanica). Von Aurelianus Caelus' ''De acutis morbis'' sind 12 Ausgaben in der Bibliothek, darunter 2 des 16. Jhs, von denen eine in Basel gedruckt wurde (1529). Unter 19 Titeln von Aetius Amidenus sind 9 des 16. Jhs (3 Germanica; Contractae ex veteribus medicinae tetrabiblos, Basel 1542 und 1549). Der Syrer Symon Seth ist mit 2 Germanica des 16. Jhs vertreten (z. B. ''Simonis Seth magistri Antichiochae Syntagma per elementorum ordinem ...'', Basel 1561). Von Soranus von Ephesos sind 12 Titel vorhanden; 5 Drucke des 16. Jhs schließen 3 Germanica ein (z. B. De re medica huic volumini insunt Sorani ..., Basel 1528).

2.130 In der Bibliothek finden sich Titel, die die wichtigsten Erkenntnisse der arabischen Medizin überliefern. Von 20 Titeln, die sich mit der Lehre von Muhammad ibn Zakariyya Abu Bakr al-Razi befassen, stammen 10 aus dem 16. Jh (2 Germanica; ''Summi medici opera exquisitoria, Basel 1544, und Leonardi Jacchini ... In nonum librum Rasis ... de partium morbis eruditissima commentaria'', Basel 1564). Ferner finden sich 29 Titel des Ibn Sina, Abu 'Ali al-Husayn 'Abdallah (z.B. ''Avicennae arabis medicorum ob succintam brevitatis copiam ...'', Ettlingen 1531) und 40 Titel von Arnaldus de Villa Nova (Opera omnia, Basel 1585; ''Regulae universales curationis morborum, trecentumquadragintaquinque aphorismis per D. Arnoldum Catalanum ...'', Basel 1565).

2.131 Der Bestand zu Spezialgebieten der Medizin schließt u. a. 160 Titel unter dem Schlagwort Anatomie ein. Von den 19 Drucken des 16. Jhs erschienen 10 in Deutschland oder in der Schweiz, so Landini Bassiano, ''De humana historia vel singularum hominis partium cognitiae'' (Basel 1542). Aus dem 17. Jh stammen 6 Germanica, aus dem 18. Jh 8 und aus dem 19. Jh 6 (z. B. Albrecht von Hallers ''Iconum anatomicarum quibus praecipuae partes corporis humani exquisita cura delineatae continentur'', Göttingen 1743). Unter 12 Titeln von Alessandro Benedetti sind 3 deutsche Drucke des 18. Jhs, z. B. ''Anatomicae sive de historia corporis humani, libri quinque'' (Straßburg 1528). Von Andreas Vesalius liegen 23 Titel vor (8 des 16. Jhs; z. B. De humani corporis fabrica libri septem, Basel 1543; Anatomia, Deudsch ..., Nürnberg 1551), von Caspar Bauhin 12 Titel (2 des 16. und 8 des 17. Jhs), von Johann Vesling 10 (z. B. ''Syntagma anatomicum publicis dissertationibus ...'', Frankfurt 1641) und von Lorenz Heister 14 (u. a. ''Oratio de incrementis anatomiae in hoc saeculo XVIII'', Wolfenbüttel 1720).

2.132 Eine relativ geringe Anzahl von Titeln befaßt sich mit der Physiologie. Von Georg Ernst Stahl sind 20 Titel verzeichnet, darunter 15 deutsche Drucke aus dem 18. Jh. Joseph Ludwig Rogers ''Specimen physiologicum de perpetua fibrorum muscularium palpitatione, novum phaenomenon in corpore humano experimentis detectum et demonstratum'' (Göttingen 1760) ist ebenfalls vorhanden. Darüber hinaus besitzt die Vaticana ein in Deutschland erschienenes Exemplar von Fabrizio Girolamos Opera omnia anatomica et physiologica (Leipzig 1687). Eine ebenfalls geringe Anzahl von Werken betrifft die Pathologie. Zu den Autoren gehören Friedrich Hoffmann (40 Titel; u. a. ''Opuscula physico-medica de elementis, viribus, utilitate et usu medicatorum fontium'', Ulm 1736) und Georg Wolfgang Wedel (''Exercitationes pathologico-therapeutice'', Jena 1697). Hinzu kommt Albrecht von Hallers Opuscula pathologica (Lausanne 1755).

2.133 Unter dem Schlagwort Chirurgie sind 118 Titel verzeichnet. Von 14 Drucken aus dem 16. Jh erschienen 6 im deutschen Sprachraum, so z. B. ''De chirurgia scriptores optimi quinque veteres et recentiores plerique in Germania antehac non editi'' (Zürich 1555) oder Johann Hartmann Beyers ''Philonium pharmaceuticum et chirurgicum de medendis omnibus'' (Frankfurt 1599). Aus dem 17. Jh stammen 5 Drucke (ein deutscher) und aus dem 18. Jh 13 (6 deutsche; z.B. Albrecht von Haller, Bibliotheca chirurgica, Basel 1774–1775; John Abernethy, Chirurgische und physiologische Versuche, Leipzig 1795). Zur Inneren Medizin sind u. a. 40 Titel unter dem Namen Georg Wolfgang Wedels verzeichnet. Es handelt sich um ein Werk, bei dem Wedel als Autor erscheint, und im übrigen um solche, bei denen er als Doktorvater eine medizinische Dissertation betreute (17. Jh 26 Titel, 18. Jh 14 Titel; z.B. ''Amoenitates materiae medicae'', Jena 1684). Von insgesamt 9 Titeln William Harveys wurden 3 im 17. Jh in Deutschland gedruckt (u. a. ''Exercitatio anatomica de motu cordis et sanguinis in animalibus'', Frankfurt 1628).

2.134 Zu Epidemiologie und Immunologie ist eine umfangreiche Sammlung vorhanden. Einen beträchtlichen Anteil hat die Literatur zu epidemischen Krankheiten wie Pest (266 Titel), Cholera (277 Titel) und Syphilis (ca. 80 Titel). Alle 3 Werke Johann Widmanns (gen. Mechinger) sind in Deutschland erschienen, so z. B. ''Tractatus de Pestilentia'' (Tübingen 1501). In der frühen Neuzeit wurden verschiedenste Verhaltensmaßregeln für Epidemiezeiten herausgegeben, darunter Adam Lonicers ''Ordnung für die Pestilenz'' (Frankfurt 1572). Zu Paracelsus' Abhandlungen über die Pest gehören Von der Pest (Straubing 1563) und ''Für Pestilenz. Ain seer nützlicher unnd bewerter Tractat ...'' (Salzburg 1554). Zur Cholera stammen die meisten Abhandlungen aus dem 19. Jh, darunter auch einige kuriose Titel, wie Karl Hohnbaums Hausmittel zur Verhütung und Behandlung der Cholera (Hildburghausen 1831), Georg Husemanns ''Die Behandlung der Cholera mit Eis'' (Erlangen 1837) und Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenaus ''Neueste ableitende Behandlungsart der krampfartigen Cholera asiatica. Mit Abbildungen der Instrumenta discussoria der orientalischen Nationen'' (Leipzig 1831). Mit der gefürchteten und heftig diskutierten Syphilis beschäftigen sich u. a. Gabriele Falloppio, De morbo gallico (Passau 1563) und Gottfried Christian Gruner, ''De morbo gallico scriptores medici et historici'' (Jena 1793).

2.135 Auf Gynäkologie, Hebammen- und Entbindungswesen entfallen ca. 50 Titel. Das antike Schrifttum vertritt Soranus von Ephesos, ''Gynaeciorum vetus translatio latina (Leipzig 1882). Von Albertus Magnus' Secreta mulierum et virorum'' sind 15 Exemplare vorhanden (7 Inkunabeln, darunter Speyer 1483 und 1495, Reutlingen 1488, Leipzig 1492). Zwei deutschsprachige Titel dieses bedeutenden deutschen Philosophen und Theologen sind ebenfalls vorhanden (z. B. ''Von Weibern und Geburten der Kinder sampt jiren Artzneien'', Frankfurt 1566). Von Jacob Rueff finden sich 5 im deutschen Sprachraum gedruckte Titel aus dem 16. Jh, so ''Ein schön lustig Trostbüchle von den Empfengknussen und Geburten der Menschen'' (Zürich 1554) und ''Hebammen Buch, woraus man alle Heimligkeit des weiblichen Geschlechts erlehrnen ...'' (Frankfurt 1580).

2.136 Einige Werke beschäftigen sich mit den legalen und institutionellen Aspekten der Medizin, so etwa 14 Titel von Paolo Zacchias (17. Jh 8; 18. Jh 4, davon 2 in Deutschland gedruckt, z. B. Quaestionum medicum legalium, Nürnberg 1725). Lorenz Heisters ''Compendium institutionum, sive Fundamentorum medicinae'' ist in 2 Ausgaben vorhanden (Helmstedt 1745, Passau 1746). Werke, die auf Hilfswissenschaften der Medizin (z. B. Pharmazie, Arzneikunde) Bezug nehmen, umfassen ca. 140 Titel (16. Jh 36 Titel, 10 Germanica; 17. Jh 17, 3 Germanica; 18. Jh 13, ein Germanicum; 19. Jh 14, 5). Von Otto Brunfels liegen 2 Titel zu diesem Themenbereich vor, z. B. Reformation der apotecken (Straßburg 1535). Interessante, in Deutschland gedruckte Werke des 16. Jhs sind ferner Hieronymus Brunschwigs Haus Artzneybuchlein (Frankfurt 1599) und sein ''Thesaurus pauperum Hauss Apoteck guter gebräuchlicher Artzneyen, zu jeden Leibs gebrechen'' (Frankfurt 1561). Das 18. Jh vertritt Franz Christian Paulinis ''Neu vermehrte heilsame Dreck-Apotheke'' (Frankfurt 1748).

2.137 Werke zur Veterinärmedizin sind auf mehrere Sammlungen der Bibliothek verteilt, in erster Linie auf die Sachgruppen R.G. Medicina und R.G. Scienze sowie auf die Palatina. Von insgesamt 40 Titeln stammen 6 aus dem 16. Jh, darunter 4 Germanica, z.B. Flavius Vegetius Renatus, Artis veterinariae (Basel 1528 und 1574) und ''Sextus Philosophus Platonis De medicina animalium bestiarum, pecorum et avium cum scholiis Gabrielis Humelbergii ...'' (Basel 1539). Jean Ruel ist mit 16 Titeln vertreten, von denen 12 im 16. Jh gedruckt wurden (2 Germanica; Veterinaria medicinae, Basel 1537). Von den 6 veterinärmedizinischen Titeln des 18. Jhs stammen 3 aus Deutschland (z. B. Scriptorum rei rusticae latinorum, Leipzig 1794–1797).

Orientalistik

2.138 Die umfangreiche Sammlung zur Orientalistik schließt von den bedeutenderen Vertretern dieses Wissenschaftszweiges jeweils mehrere Titel ein. Von Elias Levita sind 6 Titel vorhanden, von Johann Reuchlin 18 Titel (u. a. Lexicon hebraicum, Basel 1537), von Philippus Navanianus 2 Titel (Elementale hebraicum, Leipzig 1520), von Sebastian Münster 40 Titel (Dictionarium chaldaicum, Basel 1527; Grammatica chaldaica et syriaca, Basel 1615, 1650 und 1685), von Matthaeus Aurogallus (Goldhahn) 2 Titel, von Johann Heinrich Hottinger 6 Titel (Etymologicum orientale, Frankfurt 1661; Promtuarium sive Bibliotheca orientalis, Zürich 1658), von Johann Vorst 10 Titel, von John Selden 25 Titel (''De jure naturale et gentium, juxta disciplina ebraeorum'', Straßburg 1665), von Matthaeus Hiller 4 Titel (''Institutiones linguae sanctae, Tübingen 1711), von John Spencer 7 Titel (De legibus Hebraeorum ritualibus earumque rationibus'', Hagen 1686, Leipzig 1704, Tübingen 1732), von Johann Gottfried Eichhorn 7 Titel und von Antonio Zanolini 6 Titel (Lexicon syriacum, Passau 1742).

2.139 Besonders zahlreich finden sich Wörterbücher und Grammatiken zu den verschiedenen orientalischen Sprachen. Zur Hebraistik sind 78 Wörterbücher vorhanden, so z. B. Johann Habermann, ''Liber radicum seu lexicon ebraicorum ...'' (Wittenberg 1568) und Valentin Schindler, ''Lexicon pentaglotton, Hebraicum, Chaldaicum, Syriacum, Talmudico-rabbinicum, et Arabicum ...'' (Hannover 1612). Die 136 Grammatiken schließen Titel ein wie Abraham de Balmes ben Meir, Grammatica hebraea (Hannover 1594), Johann Buxtorf, Epitomae grammaticae hebraeae (Basel 1620 und 1669, Paris 1701), Franciscus Junius, Grammatica Hebraeae linguae (Frankfurt 1580), Friedrich Heinrich Wilhelm Gesenius, ''Hebräische Grammatik'' (Halle 1823, 1824, 1828 und 1834) und Nicolaus Wilhelm Schröder, ''Institutiones ad fundamenta linguae hebraeae'' (Ulm 1792). Unter 73 Bibliographien zur hebräischen Sprache sind Conrad Gesners Bibliotheca instituta et collecta ... (Zürich 1574) und Hermann Friedrich Köchers Nova bibliotheca hebraica (Jena 1783–1784).

2.140 Die Arabistik betreffen 56 Wörterbücher, 76 Grammatiken und 22 Bibliographien. Erwähnenswerte Germanica sind François Mesgnien Meninski, Lexicon arabico-persico-turcicum (Wien 1780–1802), Agapito da Val di Fiemme, ''Flores grammaticales arabici idiomatis (Passau 1687), Oluf Gerhard Tychsen, Elementale arabicum I. A. elementa ... glossarium'' (Rostock 1792), Thomas Christian Tychsen, Grammatik der arabischen Schriftsprache (Göttingen 1823), Christian Friedrich von Schnurrer, Bibliotheca arabica (Halle 1811) und seine Bibliothecae arabicae specimen (Tübingen 1799–1803). Zur syrischen Sprache sind 35 Wörterbücher und 36 Grammatiken vorhanden, darunter ein Dictionarium chaldaicum (Basel 1527), Edmund Castell, Lexicon Syriacum (Göttingen 1788), Friedrich Heinrich Wilhelm Gesenius, ''Lexicon manuale hebraicum et chaldaicum in Veteris Testamenti libros (Leipzig 1833), Johann Buxtorf, Grammaticae chaldaicae et syriacae'' (Basel 1685) sowie Jacob Alting, Synopsis institutionum chaldaeorum et syrarum (Frankfurt 1730). Für das Persische sind 10 Wörterbücher und 9 Grammatiken verzeichnet, so etwa Johann August Vullers ''Lexicon persico-latino etymologicum'' (Bonn 1855–1864) und Friedrich Wilkens Institutiones fundamenta linguae persicae (Leipzig 1805). Mit dem Türkischen beschäftigen sich 20 Wörterbücher und 11 Grammatiken, darunter Azarean Arstakes ''Nuovo dizionario ellenico-italiano-armeno-turco'' (Wien 1848) und François Mesgnien Meninskis Institutiones linguae turcicae (Wien 1756). Hinzu kommen 11 Wörterbücher und 12 Grammatiken zum Armenischen sowie 11 Wörterbücher und 16 Grammatiken zum Koptischen.

2.141 Die Bestände im Bereich der Sinologie sind nicht sehr umfangreich. Sie kamen in erster Linie von der Propaganda Fide, die sie von Chinamissionaren erhielt, und von dem englischen Sinologen Watson, der seine Bibliothek dem Vatikan schenkte (s. o. 1.21). Es finden sich 24 Wörterbücher zur Sinologie (z. B. Gottlieb Siegfried Bayers ''Museum sinicum in quo sinicae linguae et litteraturae ratio explicatur ...'', St. Petersburg 1730), 21 Grammatiken und 23 Bibliographien. Von noch geringerem Umfang ist die Sammlung zur japanischen Sprache mit 20 Wörterbüchern und 13 Grammatiken.

Naturwissenschaften

2.142 Zu den Werken allgemein naturwissenschaftlichen Inhalts gehört Ramón Lulls ''De secretis naturae'', das in 4 Ausgaben vorliegt, darunter 3 Germanica (Augsburg 1518, Straßburg 1541, Köln 1567). Die naturhistorischen Werke Albertus Magnus' sind gleichfalls vorhanden, so De mineralibus (Augsburg 1519), ''Philosophia naturalis (Basel 1506) oder Thierbuch ... Von Art Natur und Eygenschaft der Thierer'' (Frankfurt 1545).

2.143 Zur Physik sind nur wenige Titel deutscher Provenienz nachgewiesen, darunter Georg Agricola, ''De re metallica libri XII (Basel 1561); Girolamo Cardano, De rerum varietate (Basel 1550); Athanasius Kircher, Magnes sive arte magnetica opus tripartitum'' (Köln 1643, 1654 und 1667); Johann Zahn, ''Specula physico-mathematico-historica notabilium ac mirabilium sciendorum (Nürnberg 1696); Kaspar Schott, Physica curiosa (Würzburg 1667 und 1697), Magia universalis naturae et artis (Bamberg 1677) und Technica curiosa'' (Würzburg 1687) sowie Isaac Newton, Optices libri tres (Passau 1749). Das Schrifttum zur Chemie umfaßt eine bemerkenswerte Zahl alchemistischer Publikationen, wie ''Artis auriferae, quam chemiam vocant'' (Basel 1572–1593), Theophrast Paracelsus, ''Congries Paracelsicae chemicae de transmutationibus metallorum (Frankfurt 1581), Ramón Lull, De alchimia opuscula'' (Augsburg 1518), Gabir ibn Haiy aa al Tarasusi, Alchemiae Gebri arabis philosophi solertissimi (Bern 1545) und De alchimia dialogi II (Nürnberg 1548, Hamburg 1673), Andreas Libau, Alchimia triumphans de iniusta in se (Frankfurt 1607) und ''Appendix necessaria syntagmatis arcanorum chymicorum (Frankfurt 1615) sowie Martin Ruland, Lexicon alchemiae'' (Frankfurt 1612).

2.144 Die Literatur zu Botanik und Zoologie hat den größten Anteil am naturwissenschaftlichen Bestand. Von Conrad Gesner sind 86 Titel vorhanden (16. Jh 70, 59 Germanica; 17. Jh 6, 3; 18. Jh 7, 3), so etwa Icones animalium (Zürich 1560), Nomenclator aquatilium animalium (Zürich 1560) und Historia animalium (Frankfurt 1603). Die Botanik betreffen beispielsweise Theodor Zwinger, ''Theatrum botanicum das ist Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Basel 1696), Conrad Gesner, Opera botanica'' (Nürnberg 1753), Leonhard Thurneysser zum Thurn, ''Historia sive descriptio plantarum omnium'' (Regensburg 1576, Berlin 1578) und Gilbert de Longueil, ''Dialogus de avibus et earum nomibus graecis, latinis et germanicis'' (Köln 1544). Von Carl von Linné sind 22 Titel vorhanden; von 19 im 18. Jh gedruckten Titeln sind 11 Germanica, so Species plantarum (Wien 1764), ''Philosophia botanica in qua explicatur fundamenta botanica cum definitionibus partium'' (Wien 1755 und 1763, Halle 1809) und Systema plantarum Europae (Köln 1785–1787). Die Sammlung ergänzen Antoine Goüan, Illustrationes et observationes botanicae (Zürich 1773), Elisabeth Blackwell, ''Herbarium Blackwellianum emendatum et auctum'' (Nürnberg 1757–1773) sowie Johann Michael Seligmann, Recueil de divers oiseaux étrangers et peu communs ... (Nürnberg 1768–1773).

2.145 Werke der Astronomie und Astrologie machen ca. 20 Prozent der naturwissenschaftlichen Sammlung aus. Von Regiomontanus (Johannes Müller) sind 32 Titel verzeichnet; von 24 im 16. Jh erschienenen Drucken sind 18 Germanica (Tabulae directionum profectionum, Nürnberg 1552), von 2 im 17. Jh erschienenen nur einer. Unter 14 im 16. Jh gedruckten Werken von Georg Peurbach sind 9 aus dem deutschen Sprachraum (z. B. Novae theoricae planetarum ..., Ingolstadt 1528, Wittenberg 1542). Nikolaus Kopernikus ist mit 8 Titeln vertreten; 3 der 4 Drucke des 16. Jhs stammen aus dem deutschen Sprachraum (''De revolutionibus orbium coelestium libri VI'', Nürnberg 1543). Das 16. Jh vertreten überdies Hermann Witekind, De Sphaera mundi (Heidelberg 1574), Lucio Bellanti, ''De astrologia veritate liber quaestionum'' (Basel 1554) und Ibn Abi al-Rigal, Abu al-Hassan Ali, al-Saibani al-Katib al-Magibi', ''De iudiciis astrorum libri octo'' (Basel 1551). Von Johannes Kepler liegen 14 Titel des 17. Jhs und 2 des 18. Jhs vor (z. B. ''Harmonices mundi libri V'', Linz 1619). Bemerkenswerte Titel des 17. Jhs sind ferner Albertus Magnus, Speculum astronomiae (Paris 1615), Tycho Brahe, ''Tabulae rudolphinae, quibus astronomicae, scientiae, temporum longinquitate collapsae restauratio continetur (Ulm 1627) und Jakob Christmann, Theoria lunae ex novis hypothesibus et observationibus demonstrata'' (Heidelberg 1611). Einen Einblick in den Wissensstand des 18. Jhs bietet Johann Leonhard Rosts ''Atlas portabilis coelestis, oder Astronomia'' (Nürnberg 1723).

2.146 Die Mathematik betreffen 240 Titel. Ferner sind 6 mathematische Zeitschriften vorhanden. Euklid von Megara ist mit 17 Drucken seiner mathematischen Werke vertreten, darunter Elementorum geometricorum libri XV (Basel 1546). Wichtige Studien des 16. Jhs sind etwa Georg Peurbach, Elementa arithmetices (Wittenberg 1536), Jean Taisnier, Opus mathematicum (Köln 1583), Johann Schöner, Algorithmus demonstratus (Nürnberg 1534), Lucius Valentinus Otho, De triangulis globi sine angulo recto libri quinque (Neustadt 1596) und Jacob Simon, ''Ein New und Wolgegrundt Rechenbuch'' (Frankfurt 1565). Das 17. Jh vertritt Kaspar Schotts Cursus mathematicus (Bamberg 1677). Die mathematische Literatur des 18. Jhs ist etwas umfangreicher vertreten, u. a. mit Isaac Newton, ''Philosophia naturales principia mathematica'' (Köln 1760); Giovanni Poleni, Epistolarum mathematicarum fasciculus (Passau 1728) und De physicis in rebus mathematicis utilitate praelectio (Passau 1716, 1720); Christian Wolff, ''Elementa matheseos universae (Halle 1730–1741); John Jacobs, Elementorum arithmeticae et algebrae (Bamberg 1798) und Elementorum geometriae et trigometriae planae compendium'' (Bamberg 1798). Zu den kritischen Ausgaben des 19. Jhs gehört Muhammad ben Musa Ben Sakir, ''Verba filiorum Moysi, filii Sekir, id est, Maumeti, Hameti et Hasen. Der Liber trium fratrum de geometria'' (Leipzig 1885).

Geschichte

2.147 Die Bibliothek besitzt einen besonders umfangreichen Bestand zur Geschichte. Neben der entsprechenden Gruppe des Allgemeinbestandes (R.G. Storia) enthalten auch die Sammlungen Palatina, Chigi, Barberini sowie der Handapparat der Bibliothek historisches Schrifttum in nennenswertem Umfang. Es finden sich zunächst mehr als 300 historische Zeitschriften, 28 Bibliographien (z. B. Paulus Bolduanus, Bibliotheca historica ..., Leipzig 1620; ''Thesaurus variae eruditionis ex scriptoribus potissimum seculi XVI et XVII collectus ...'', Jena 1710; Burkard Gotthelf Struve, Bibliotheca historica, Leipzig 1782–1804) und 29 Lexika (z. B. Johann Jakob Hoffmann, ''Lexicon universale historico-geographico-chronologico-poetico-philologicum'', Basel 1677). Zu den 43 Nachschlagewerken bzw. Wörterbüchern gehören Valerius Anselmus Ryd, ''Catalogus annorum et principum sive monarcharum mundi geminus, plerisque in locis obscurioribus illustratus'' (Bern 1550), Marco Antonius Coccio Sabellius, ''De omnium gentium omniumque saeculorum insignibus memoriaque dignis factis et dictis exemplorum (Basel 1563), Justus Reuber, Veterum scriptorum qui Caesarum et Imperatorum Germanicorum res per aliquot secula gestas literis mandarunt'' (Frankfurt 1584), Philipp Lonicer, ''Theatrum historicum, sive Promtuarium illustrium exemplorum'' (Frankfurt 1598), Louis Moréri, Le grand dictionnaire historique (Basel 1733), Wolfgang Krüger, ''Catalogus et historologia mille virorum, gente et mente et arte et marte, genio atque ingenio illustrium'' (Erfurt 1616), Johann Ludwig Gottfried (Johann Philipp Abelin), Archontologia cosmica (Frankfurt 1628) und Pierre Bayle, ''Historisches und kritisches Wörterbuch'' (Leipzig 1741–1743).

2.148 Im Bereich der Historischen Hilfswissenschaften verzeichnet der Katalog zur Diplomatik 186 Titel, darunter auch 7 Bibliographien (Friedrich August Huch, ''Versuch einer Literatur der Diplomatik'', Erlangen 1792) und 12 Manuale (Christian Heinrich Eckhard, ''Introductio in rem diplomaticam praecipue germanicam'', Jena 1742; Johann Christoph Gatterer, Elementa artis diplomaticae universalis, Göttingen 1765). An Spezialliteratur sind zu erwähnen Jean Mabillon, ''De re diplomatica'' (Paris 1681 und 1709, Neapel 1789) und Johann Heumann von Teutschenbrunn, ''Commentarii de re diplomatica imperatricum augustarum ac reginarum Germaniae'' (Nürnberg 1749, 1745–1753). Insgesamt 540 Titel zur Paläographie werden im Katalog in griechische, lateinische usw. unterteilt. Es finden sich zunächst 8 Bibliographien und 24 Manuale, so Heinrich Joachim Jäck, ''Viele Alphabete und ganze Schrift-Muster vom VIII. bis zum XVI. Jahrhundert ...'' (Leipzig 1833–1835). Erwähnenswert sind ferner Johannes Trithemius, Polygraphiae libri sex ... (Frankfurt 1550 und 1571, Köln 1564), Daniel Eberhard Baring, Clavis diplomatica, specima veterum scriptuarum tradens ... (Hannover 1737 und 1754) und Ulrich Friedrich Kopp, Palaeographia critica (Mannheim 1817–1829). Die Heraldik betreffen 440 Titel, darunter solche von Virgil Solis (27 Titel), Martin Schrot (''Wappenbuch des heiligen römischen Reichs und allgemainer Christenheit in Europa in sonderheit des Teutschen Keyserthumbs'', München 1581) und Philipp J. Spener (Insignium theoria seu operis heraldici, Frankfurt 1690, Gießen 1717).

2.149 Zur Genealogie sind 100 Titel zu finden. Die 9 Bibliographien schließen ein Johann Octavian Salvers ''Verzeichnis verschiedener Bücher, besonders über die Genealogie, Heraldik, Diplomatik, Architektur ...'' (Würzburg 1793) und ''Proben des hohen Teutschen Reichs Adels, oder Sammlungen alter Denkmäler'' (Würzburg 1775). Unter den Handbüchern sind eingereiht ''Neues genealogisches Reichs- und Staats Hand-Buch auf das Jahr 1773 (1796) (Frankfurt 1773 [1796]) und Gothaischer genealogischer Hofkalender ...'' (Gotha 1843–1861). Erwähnenswerte Spezialstudien sind Wolfgang Lazius, ''Commentariorum in genealogiam austriacam libri due'' (Basel 1564; insgesamt 13 Titel), Hieronymus Henninges, Theatrum genealogicum (Magdeburg 1598), Reiner Reineccius, ''Historia iulia, sive Syntagma heroicum ...'' (Helmstedt 1594–1597; insgesamt 14 Titel), Nikolaus Ritterhaus, ''Genealogiae imperatorum, regum, ducum, comitum, praecipuorum aliorum procerum orbis christiani'' (Tübingen 1664), Jakob Wilhelm Imhoff, ''Excellentium familiarium in Gallia genealogiae a prima earundem origine usque ad praesens aevum deductae, et notis historicis illustratae (Nürnberg 1687) und seine Historia Italiae et Hispaniae genealogica'' (Nürnberg 1701; insgesamt 13 Titel) sowie Marquart Herrgott, Genealogia diplomatica (Wien 1737). 2.150 Die Chronologie betreffen 352 Titel, darunter Johannes Funck, ''Chronologia, hoc est omnium temporum et annorum ab initio mundi usque ad annum 1553'' (Basel 1554), Michael Beuther, Calendarium historicum ... (Frankfurt 1557), Leonhard Krentzheim, ''Chronologia, das ist gründtliche und fleißige Jahrrechnung samt Verzeichnung der fürnemsten Geschichten'' (Görlitz 1576 und 1577), Joseph Juste Scaliger, ''De emendatione temporum (Frankfurt 1593), Seth Calvisius, Opus chronologicum'' (Frankfurt 1650), Gerhard Johann Vossius, Chronologiae sacrae isagogae (Hagen 1659; insgesamt 53 Titel) und Johann Christoph Gatterer, Abriß der Chronologie (Göttingen 1777). Unter dem Schlagwort Geschichtsphilosophie sind ca. 110 Titel nachweisbar. Beispiele für Germanica sind Johann Jönsen, ''De scriptoribus historiae philosophiae libri IV (Frankfurt 1659, Jena 1716), Gerhard Johann Vossius, Ars historica sive de historiae et historices natura historiaeque scribendae praeceptis commentatio'' (Paris 1623), Giuseppe Sanfelice, ''Riflessioni morali e teologiche sopra l'istoria civile del Regno di Napoli'' (Köln 1728), Johann Jakob Brucker, ''Historia critica philosophiae a mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta'' (Leipzig 1742 und 1767) und Johann Christoph Friedrich Schiller, ''Was heisst und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?'' (Jena 1790). Zur Kulturgeschichte finden sich 5 Werke von Gustav Freytag (''Aus dem Mittelalter ...'', Leipzig 1867), 10 von Jakob Burckhardt (Die Kultur der Renaissance, Leipzig 1877–1878) sowie Hyldrich Hugwald Mutius, ''De Germanorum prima origine moribus, institutis, legibus ...'' (Basel 1539).

2.151 Der Bestand zur Universalgeschichte schließt 28 Titel von Johannes Sleidanus ein, darunter De quatuor summis imperiis libri tres (Straßburg 1556 und 1559) und ''Wahrhaftige Beschreibung alle gaistlichen und weltlichen Sachen so eich undter dem jetzigen grossmechtigsten Keiser Carolo V ...'' (Frankfurt 1557), und 38 Titel von Samuel von Pufendorf, z.B. ''Introductio ad historiam europeam'' (Frankfurt 1688). Erwähnenswert sind ferner Benno Caspar Haurisius, ''Nöthige Gründe zur Erlernung der Universal-Historie von Europa, Asia, Afrika und America ...'' (Heidelberg 1741) und Thomas Greber, ''Compendium historiae universalis et pragmaticae'' (Würzburg 1757). Unter den Quellen- bzw. Urkundeneditionen sind 15 Titel von Etienne Baluze und 9 von Johann Friedrich Schannat (''Sammlung alter historischer Schrifften und Documenten'', Fulda 1725) sowie Johann Georg Schwandtners ''Scriptores rerum hungaricarum veteresi ac genuini ...'' (Wien 1746–1748). Zu dieser Gruppe gehören auch Editionen von Schriften bedeutender Persönlichkeiten, wie Pier delle Vigne (Petrus de Vinea), Epistolarum libri sex (Basel 1566) und Einhard, Karoli Magni vita et gesta (Köln 1521). Urkundenpublikationen, die sich auf einen geographisch engen Raum beziehen, schließen u. a. Gerders ''Auserlesene Sammlung Pommerscher Urkunden'' (Greifswald 1747) ein. Zu den zahlreichen Chroniken gehören die Cronica Regum Hungariae (Augsburg 1488), Hartmann Schedel, Chronica (Nürnberg 1493), Dithmar von Merseburg, Chronicon (Frankfurt 1580, Helmstedt 1667), Joannes Nauclerus, ''Memorabilium omnis aetatis et omnium gentium chronici commentarii (Tübingen 1516) sowie die Cronica summorum pontificum imperatorumque Martinus Oppaviensis'' (Rom 1476).

2.152 Unter Rechtsgeschichte sind 460 Titel verzeichnet. Erwähnenswerte deutsche Drucke sind Simon Schard, ''Syntagma tractatuum de imperiali iurisdictione'' (Straßburg 1609), Melchior Goldast, Politica imperialia, sive discursus politici (Frankfurt 1614) und Collectio constitutionum imperialium (Frankfurt 1615 und 1713), Johann Jakob Reinhard, ''Diatriba de iure imperatoris et imperii Republicam Genuensem'' (Frankfurt 1747), Nicolaus Bellus (Michael Caspar Lundorp), ''Politicarum dissertationum de statu imperiorum, regnorum, principatuum, et Rerum publicarum'' (Frankfurt 1615), Giulio Belli, Thesaurus politicus (Frankfurt 1617 und 1695), Dominicus Arumaeus, ''Comentarius jurisdico-historico-politicus de Comitiis Romano-germanici Imperii (Jena 1660), Burkard Gotthelf Struve, Historia iuris romani iustinianei, graeci, germanici, feudalis, criminalis et publici'' (Jena 1718) sowie Heinrich Christian Senckenberg, Selecta iuris historiarum (Frankfurt 1734).

2.153 Im Bestand zur Kirchengeschichte stehen am Anfang die Bibliographien, darunter Johann Albert Fabricius (31 Titel), Bibliotheca ecclesiastica (Hamburg 1718), Balthasar Bebel, ''Memorabilia historiae ecclesiasticae recentioris a tempore reformationis 1517 coeptae usque ad annum 1668 ...'' (Dresden und Leipzig 1731), Cesare Baronio (53 Titel), Annalium ecclesiasticorum (Köln 1604), Abraham Bzowski, Annales ecclesiastici (Köln 1616–1641) und Gottlob Friedrich Gude (3 Titel), ''Bibliothecae disputationum et observationum de selectis historiae ecclesiasticae capitibus specimen ...'' (Leipzig 1743). Zu den 12 kirchengeschichtlichen Nachschlagewerken gehört Josua Arnds Lexicon antiquitatum ecclesiasticarum (Greifswald 1669). Im Bereich der Quellenwerke sind erwähnenswert Heinrich Canisius (8 Titel), ''Thesaurus monumentorum ecclesiasticorum et historicum ... (Amsterdam 1725), Bernard Pez, Thesaurus anecdotorum novissimus: seu veterum monumentorum, praecipue ecclesiasticorum, ex germanicis ... bibliothecis adornata collectio recentissima'' (Augsburg 1721–1723) und Christian Gottfried Hoffmann, Nova scriptorum ac monumentorum (Leipzig 1731–1733). Von den Kirchenhistorikern ist insbesondere Cassiodor zu nennen, von dem die Bibliothek 49 Titel besitzt, darunter ''Historia ecclesiastica tripartita'' (Basel 1544, Frankfurt 1618).

2.154 Die Werke der wichtigsten antiken Historiker sind der klassischen Literatur zugeordnet (s. o. 2.101 ff.). Unter den 37 Werken Eutropius' finden sich jeweils 2 Ausgaben der ''Historiae Romanae libri decem (Basel 1546) und Historiae Romanum Breviarium'' (Basel 1559 und 1561), 21 Titel von Giulio Pomponio Leto schließen 3 Ausgaben des Compendium historiae romanae (o. O. 16. Jh; Venedig 1549, Neapel 1772) ein sowie De antiquitatibus urbis Romae (Basel 1538). Von Justus Lipsius sind 159 Titel im Bestand, von Wolfgang Lazius 2 Ausgaben des Commentariorum reipub. Romanae ... (Basel 1521 und 1551) und von Bernard de Montfaucon 27 Titel (z.B. ''Antiquitates graecae et romanae'', Straßburg 1763). Mit der Spätantike bzw. der Völkerwanderungszeit beschäftigen sich u. a. Benedetto Accolti, De bello a christianis contra barbaros (Basel 1544), Paulus Diaconus, Historiae Langobardicae (Basel 1532; insgesamt 39 Titel), Iordanes, De rebus gothorum ... (Augsburg 1515), Zosimus, Historiae novae libri ... (Basel 1576; insgesamt 15 Titel), Procopius Caesariensis, De rebus gothorum (Basel 1531; insgesamt 38 Titel), Johannes Magnus, ''Gothorum svevorumque historiae'' (Basel 1558) sowie Matthaeus Praetorius, Orbis gothicus ... (München 1688–1689).

2.155 Die Sammlung historischer Reiseliteratur bilden Werke u. a. von Juan González de Mendoza (5 Titel; z.B. Dell' istoria della China, Augsburg 1756), Athanasius Kircher (44 Titel; China monumentis ..., Amsterdam 1667), Martino Martini (12 Titel; Sinicae historiae ..., München 1658) und Jacopo Fatinelli (Historia cultus sinensium ..., Köln 1700).

2.156 Unter den Titeln zur allgemeinen englischen Geschichte finden sich 4 Ausgaben des Grundlagenwerks von David Hume (insgesamt 51 Titel), John Pitts bibliographisches Werk Relationum historicarum de rebus anglicis ... (Paris 1619) und der Titel ''Rerum britannicarum, id est Angliae, Scotiae, vicinarumque insularum ac regionum: scriptores vetustiores ac praecipui ...'' (Heidelberg 1587). Die Kirchengeschichte Englands betreffen Nicolas Harpsfield, ''Historia anglicana ecclesiastica ... (Douai 1622), Francis Godwin, De praesulibus Angliae commentarius, omnium episcoporum necnon et cardinalium eiusdem gentis nomina, tempora, seriem ...'' (Cambridge 1743) und Nicolas Sanders, ''Vera et sincera historia schismaticis Anglicani'' (Köln 1585). Der kleine Bestand zur Geschichte Dänemarks schließt 3 Ausgaben der Danica historica von Saxo Grammaticus ein (z. B. Frankfurt 1576) sowie 5 Ausgaben von Olav Magnus' Historia de gentium septutrienalium conditionibus (z.B. Basel 1567).

2.157 Die Sammlung zur französischen Geschichte eröffnet eine Reihe von Quellenwerken, wie die ''Historiae Francorum'' des Gregor von Tours (Basel 1558; insgesamt 31 Titel), 6 Ausgaben von Einhards ''De vita et gestis Karoli Magni'' (z. B. Frankfurt 1584, Köln 1521 und Hannover 1619; insgesamt 18 Titel), die Annales regum francorum (Köln 1561 und 1562) und André Duchesne, ''Historiae francorum scriptores'' (Paris 1636–1649; insgesamt 23 Titel). Die französische Säkulargeschichte betreffen u. a. Robert Gaguin, Compendium ... super Francorum gestis (Paris 1571), Nicole Gilles, Frantzösische Chronica (Basel 1572), Jean Froissart, ''Duo gallicarum rerum scriptores nobilissimi (Frankfurt 1594), Paolo Emili, De rebus gestis Francorum'' (Basel 1601), Marquard Freher (24 Titel), Corpus franciae historiae veteris et sincerae (Hannover 1613) und Jean de Serres (12 Titel), ''Historia regnum Galliae integra'' (Frankfurt 1627). Von der französischen Kirchengeschichte handeln Scévole de Sainte-Marthe (5 Titel), Gallia christiana (Paris 1656) und Eduard Martène (16 Titel), ''De antiquitatis Ecclesiae ritibus'' (Venedig 1783).

2.158 Das bibliographische Schrifttum zur italienischen Geschichte vertritt Alfred von Reumont, ''Bibliografia dei lavori pubblicati in Germania sulla storia d'Italia'' (Berlin 1863). An allgemeinen Abhandlungen finden sich u. a. Ludovico Antonio Muratori, ''Rerum italicarum scriptores (Mailand 1723–1751; insgesamt 163 Titel), 7 Ausgaben der Chronik'' Salimbenes (insgesamt 11 Titel), 31 Ausgaben von Francesco Guicciardinis La storia d'Italia (z.B. Freiburg 1775; insgesamt 83 Titel) sowie Poggio Bracciolinis Historia fiorentina (Venedig 1476, Florenz 1598; insgesamt 29 Titel).

2.159 Gut vertreten sind in der Sammlung zur deutschen Geschichte zunächst die Bibliographien mit 25 Titeln, so Johann Pistorius, ''Illustrium veterum scriptorum qui rerum a Germanis ...'' (Frankfurt 1583; insgesamt 13 Titel) und Johann Burkhard Mencke, Conspectus scriptorum rerum germanicarum (Leipzig 1747). An Quellenwerken liegen 60 Titel vor, darunter ''Germanicarum rerum quatuor celebriores vetustioresque chronographia ...'' (Frankfurt 1566), Johann Pistorius, ''Rerum Germanicarum veteres iam primum publicati scriptores'' (Frankfurt 1607), Marquard Freher, Germanicarum rerum scriptores ... (Frankfurt 1611–1637), Georg Christian Joannis, ''Tabularum litterarumque veterum usque huc nondum editarum spicilegium ...'' (Frankfurt 1724), Valentin Ferdinand von Gudenus, ''Sylloge I. variorum diplomatariorum monumentorumque veterum ineditorum ...'' (Frankfurt 1728), Johann Heumann von Teutschenbrunn, ''Commentarii de re diplomatica imperatricum augustarum ac reginarum Germaniae'' (Nürnberg 1749 und 1745–1753), Georg Wilhelm Zapf (12 Titel), ''Monumenta anecdota historiam Germaniae illustrantia (Augsburg 1785), Widukind (6 Titel), Rerum ab Henrico et Ottone I. Imp. gestarum ...'' (Basel 1532), Michael Ignatz Schmidt, Geschichte der Deutschen (Ulm 1778–1793) und Franz Xaver Holl, Statistica Ecclesiae germanicae ... (Mannheim 1788). Bemerkenswerte Abhandlungen zur deutschen Geschichte sind ferner Beatus Rhenanus (11 Titel), ''Rerum germanicarum ...'' (Basel 1531), Albert Crantz (12 Titel), ''Rerum germanicarum historici class. Regnorum aquilonarium, Daniae, Sveciae, Norvegiae ...'' (Frankfurt 1575) und Adolf Brachelius, ''Historia nostri temporis rerum Bello et Pace per Europeam, atque in Germania maxime gestarum ab An. 1618 usque ad An. 1650'' (Köln 1650). Zur deutschen Kirchengeschichte allgemein sei erwähnt Marcus Hansiz, Germaniae Sacrae (Augsburg 1727). Den Protestantismus im besonderen behandeln Florimond de Remond, Historia de ortu progressu et ruina haereseon huius saeculi (Köln 1614), Johannes Sleidanus, ''Commentarii de statu religionis et republicae ...'' (o. O. 1555), David Chytraeus, Historiae Augustianae Confessionis ... (Rostock 1576), Simon Schard (6 Titel), Historicum opus ... (Basel 1574), Elias Heingerus, Saeculum XV historiae ecclesiastiae (Frankfurt 1649) und Leopold von Ranke, ''Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation'' (Berlin 1839–1852; insgesamt 40 Titel).

2.160 Im Bestand zur österreichischen Geschichte sind erwähnenswert Riccardo Bartolini, ''De bello Norico Austriados ... (Straßburg 1516), Joannes Cuspinianus (9 Titel), Austria cum omnibus eiusdem marchionibus, ducibus, archiducibus'' (Basel 1553, Frankfurt 1601), Franz Guilliman, ''Habsburgica, sive De antiqua et vera origine domus Austriae ...'' (Mailand 1605), Giulio Belli, ''Laurea austriaca, hoc est commentariorum de statu reipublicae nostri temporis ...'' (Frankfurt 1627) und Sigismund Calles, Annales Austriae ... (Wien 1750). Die jüdische Geschichte behandeln John Selden (27 Titel), ''De iure naturali et gentium, iuxta disciplinam Ebraeorum'' (Straßburg 1665, Wittenberg 1770), Johannes Pfefferkorn (3 Titel), ''Libellus de judaica confessione ... (Nürnberg 1508) und Isak Marcus Jost, Geschichte des Judentums und seiner Secten'' (Leipzig 1857–1859).

Theologie

2.161 Die besonders umfangreiche Sammlung zur Theologie eröffnen 1576 Bibelausgaben sowie 593 Ausgaben des Alten und 559 Ausgaben des Neuen Testaments. Zu den 18 polyglotten Bibelausgaben gehören ''Biblia sacra, hebraica, graece et latine ... (Heidelberg 1586 und 1599) und Biblia sacra graece, latine et germanice'' (Hamburg 1596). In deutscher Sprache sind 68 Ausgaben, darunter 10 Inkunabeln, 20 Ausgaben des 16., 6 des 17., 10 des 18. und 11 des 19. Jhs: Das Alte [und Newe] Testament deutsch (Augsburg 1523–1528), Die ganze Bibel ... (Zürich 1545), die Luther-Bibel (Pergamentdruck, Augsburg 1535), ''Bibel, das ist die ganze Heilige Schrift teutsch ... samt einem Register und schönen Figuren'' (Frankfurt 1560 und 1560–1565, Wittenberg 1572), Katholische Bibel ... (Köln 1574), Crypto-calvinistische Bibel (Dresden 1589–1590), ''Biblia, das ist: Die gantze H. Schrift durch D. Martin Luther verteutscht [mit] Vorreden, Summarien, Concordanzen, Figuren, Landtafeln und underschiedliche Register ...'' (Heidelberg 1617) sowie ''Das Alte und Neue Testament nach der letzten römischen Sixtiner Edition'' (Köln 1705). Unter den lateinischen Bibelausgaben sind von 73 Inkunabeln 39 deutscher Herkunft, von 206 Titeln des 16. Jhs 33, von 450 des 17. Jhs 9, von 32 des 18. Jhs 5 und von 31 des 19. Jhs 3; Beispiele sind eine Gutenberg-Bibel (Mainz 1450–1455) und weitere Mainzer Drucke (1450, vor 1456, 1462), Straßburger Ausgaben (1461, 1470, 1480, 1485, 1497), Baseler (1468, 1474, 1475, 1477, 1479, 1481, 1482, 1486, 1498), Kölner (1475, 1477, 1478) und Nürnberger Drucke (1475, 1476, 1477, 1478, 1479) sowie aus dem 16. Jh ''Biblia cum concordantis veteris et novi testamenti'' (Basel 1501, 1502, 1506; Nürnberg 1522) und Biblia utriusque testamenti iuxta vulgatam traslationem ... (Basel 1538). Von den 6 griechischen Ausgaben des 16. Jhs sind 5 im deutschen Sprachraum erschienen (z.B. Straßburg 1526). Die Bibliothek besitzt u. a. 3 tschechische Bibeln und eine slowenische (Wittenberg 1584) aus dem 16. Jh. Ausgaben der einzelnen Bücher der Bibel sind beispielsweise ''Pentateuchus, Liber Josue, Liber Judecim, Libri Regum, Novum Testamentum'' (Wittenberg 1529) und ''Novum instrumentum omne, diligenter ab Erasmo Roterdamo recognitum ...'' (Basel 1516). Unter den Bibelkonkordanzen finden sich 24 im deutschen Sprachraum gedruckte, so etwa Concordantiae Bibliorum (Frankfurt 1600), ''Sacrorum utriusque Testamenti librorum absolutissimus index quas Concordantias maiores vocant ...'' (Basel 1557), Petrus Geduldig, ''Concordantz und Zeiger über die gantze heilige Biblische Schrift des Alten und Neuen Testaments'' (Frankfurt 1571), Johannes Spangenberg, ''Explicationes Evangeliorum et Epistolarum (Basel 1557) und Johann Buxtorf, Concordantiae Bibliorum hebraicae'' (Basel 1632).

2.162 Auf Bibliographien entfallen 63 Titel des Faches, so u. a. Gottlieb Spitzel, ''Sacra bibliothecarum illustrium arcana retecta ...'' (Augsburg 1668) und Jacques Le Long, ''Bibliotheca sacra seu Syllabus omnium ferme Sacrae Scripturae editionum ac versionum secundum seriem linguarum quibus vulgatae sunt ...'' (Leipzig 1709); hinzu kommen 16 Zeitschriften, wie die ''Allgemeine Bibliothek der biblischen Literatur (Leipzig 1787–1801), Konrad Pellikans Index Bibliorum ... (Zürich 1537) und Petrus von Rosenheims Sacrarum Literarum memoriale et index optimus'' (Straßburg 1544). Wörterbücher liegen in 61 Titeln vor, so Pietro Francesco Zanoni, ''Polygraphia sacra, seu Elucidarium biblicum historico-mysticum ...'' (Augsburg 1725), Augustin Calmet (37 Titel), ''Dictionarium historicum criticum ... Sacrae Scripturae cum figuris antiquitates judaicas repraesentatibus ...'' (Augsburg 1759) und Johann Caspar Suicerus, ''Novi Testamenti glossarium graeco-latinum ...'' (Zürich 1744). Laut Katalog besitzt die Bibliothek 88 Bibelkommentare, darunter solche von Albertus Magnus, Hugo de Sancto Charo, Gregor I. und Matthew Poole. In insgesamt 270 Titeln liegen Bibelkritiken und -interpretationen vor, wie Heinrich Bullinger (27 Titel), ''De Scripturae Sanctae authoritate ...'' (Zürich 1538), Johann Marbach, ''Christlicher Underricht und warhafftige Erweisung aus H. Göttlicher Schrifft ...'' (Straßburg 1567), Bonaventure Corneille Bertram (6 Titel), ''Lucubrationes Franktallenses seu Specimen aliquod interpretationem ...'' (Speyer 1588), Wilhelm van der Lindt (23 Titel), De optimo Scripturas interpretandi genere ... (Köln 1588) und August Ernesti, Interpretatio interpretis Novi Testamenti ... (Leipzig 1775). Einführungen in die Bibel (insgesamt 78 Titel) sind u. a. Georg Eder, Oeconomia bibliorum ... (Köln 1571) und Sebastian Seemiller, ''Institutiones ad interpretationum S. Scripturae ...'' (Augsburg 1779).

2.163 Um allgemeine bibliographische Werke zur Theologie handelt es sich bei 75 Titeln, darunter Conrad Gesner (64 Titel), Partitiones theologicae ... (Zürich 1549), Petrus Besodnerus, Bibliotheca theologica (Frankfurt 1608), Georg Draud, Bibliotheca librorum germanicorum classica (Frankfurt 1611), Johann Andreas Bose, ''Schediasma de comparanda notitia scriptorum ecclesiasticorum ...'' (Jena 1673), Jan Vermeulen (Johannes Molanus; 15 Titel), Bibliotheca materiarum ... (Köln 1618), Martin von Kempen, ''Charismatum sacrorum trias, sive Bibliotheca anglorum theologica ...'' (Königsberg 1677), Johann Friedrich Hirt, ''Wittembergische neue und orientalische Bibliothek (Jena 1776–1779), Gottlieb Spitzel, Catalogus bibliothecae ...'' (Augsburg 1707), Johann Albert Fabricius, Bibliotheca ecclesiastica (Hamburg 1718) und Christoph Matthäus Pfaff, ''Introductio in historiam theologicae literariam'' (Tübingen 1724–1726). Unter dem Schlagwort "Dizionario" sind 35 Titel verzeichnet, so z. B. Johann Altensteig, Lexicon theologicum (Paris 1580); Jean de Febure, Dictionarium locorum ex Biblicis desumptorum ... (Wien 1663); Magna bibliotheca ecclesiastica (Köln 1724) und Johann Jakob Herzog, ''Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche'' (Hamburg 1854–1868, Leipzig 1896–1913). Zu den 71 Handbüchern gehören 2 Ausgaben von Albertus Magnus' ''Compendium theologicae veritatis ...'' (Venedig 1587 und 1590; insgesamt 73 Titel), Tillman Bredenbach, Sacrarum collationum (Köln 1599; insgesamt 5 Titel), Christoph Besold, Axiomata philosophico-theologica (Straßburg 1616; insgesamt 28 Titel), Novae veterisque doctrinae collatio e sacris litteris (Pforzheim 1558), Georg Pasor (16 Titel), Manuale catholicum (Herborn 1619), Martin Gerbert von Hornau, Apparatus ad eruditionem theologicam (St. Blasien 1764; insgesamt 37 Titel) und Bernhard Bauer, Theologia universa (Würzburg 1786–1792). Von den bedeutendsten Theologen sind ferner mit mehreren Titeln vertreten Ildefonso von Toledo (6 Titel), Photius (34), Sigbert von Gembloux (4), Alexander von Hales (9), Anselm von Canterbury (54), Thomas More (70), Giovanni Colonna (18), Francisco Suárez (61), Melchior Cano (17), Johannes Trithemius (33; z. B. ''De scriptoribus ecclesiasticis'', Köln 1645), Antonio Possevino (3 Ausgaben des Apparatus sacer) und William Cave (11).

2.164 Zur Dogmatik finden sich 5 Nachschlagewerke und 23 Handbücher. Die umfangreiche Sammlung zur Glaubenslehre enthält Cornelius Crocus, ''Ecclesia ... ad confirmandam fidem catholicorum dogmatum ...'' (Köln 1539), Pietro Martire Vermigli, ''Defensio doctrinae veteris et apostolicae de sacrosancto eucharisthiae sacramento ...'' (Zürich 1559), Vincent Contenson, Theologia mentis et cordis (Köln 1722), Louis Dumesnil, ''Doctrina et disciplina ecclesiae ipsis verbis Sacrorum Codicum concilium ...'' (Köln 1730–1732), Johann Franz Budde, Institutiones theologicae dogmaticae (Leipzig 1727, Frankfurt 1741; insgesamt 25 Titel) und Friedrich Heinrich Christian Schwarz, Grundriß der kirchlich-protestantischen Dogmatik (Heidelberg 1816). Von den wichtigsten Autoren eschatologischer Werke sind zu erwähnen Luis de Molina (De iustitia ..., Mainz 1602, Köln 1733; insgesamt 12 Titel), Paolo Segneri (95 Titel), oder Honorius Augustodunensis (26 Titel; Libellus de libero arbitrio, Augsburg 1721–1723). Den Quietismus vertreten z. B. 5 Ausgaben von Miguel de Molinos' Guida spirituale (2 davon in spanisch).

2.165 Im Bereich der Moraltheologie sind 5 Nachschlagewerke und 18 Handbücher verzeichnet, so u. a. Giuseppe Agostini, Nucleus caseum conscientiae (Köln 1644; insgesamt 6 Titel), Matthaeus Moya, ''Adversus quorundam expostulationes contra nonnullae Iesuitorum opiniones morales ...'' (Bamberg 1657), Hermann Busenbaum, Medulla theologiae ... (Paris 1671, Passau 1719; insgesamt 13 Titel), Samuel von Pufendorf, ''Traité de la nature de la religion chretienne ...'' (Frankfurt 1690; insgesamt 38 Titel), Eusebius Amort, Theologia eclectica moralis et scholastica (Augsburg 1752; insgesamt 7 Titel), 10 Ausgaben von Alfonso Maria di Ligorios ''Apparecchio alla morte ossia considerazioni sulle massime eterne (Neapel 1827; insgesamt 68 Titel) und Hermann Rolfus, Die Glaubens- und Sittenlehre der Katholischen Kirche'' (Einsiedeln 1876). Als bedeutende Vertreter der Exegese sind Richard Simon (17 Titel) und Henri de Lubac (45 Titel) verzeichnet. Asketische und mystische Literatur ist umfangreich vorhanden. Zu den häufigsten Autoren gehören Anton Mayr (Theologia Scholastica, Ingolstadt 1732), Thomas von Kempen (40 Titel; ''Vier Bücher von der Nachfolgung Christi ..., Wien 1762), Luis de Granada (Opere spirituali'', Venedig 1644), Franz von Sales (97 Titel), Ignatius von Loyola (47 Titel; Exercitia spirituale, Mainz 1600), Hildegard von Bingen (17 Titel; Epistolarum liber, Köln 1566), Gertrud von Helfta (17 Titel), Theresia von Avila (73 Titel) und Johannes Tauler (20 Titel).

2.166 Homiletische Schriften und Predigtsammlungen sind zahlreich vorhanden. Zu den Germanica dieses Bestandsabschnitts gehören Johann von Eck (54 Titel), ''Der viert Tail christlicher Predigen von den siben H. Sacramenten ...'' (Augsburg 1534), Jacob Eysenberg (Johann Fischart), ''Christlich's Betbüchle über die Sonntags, hohen Fest der Apostel und anderer heiligen Festtage ...'' (Frankfurt 1544), Abraham a Sancta Clara (10 Titel), Judas der Erzschelm (Salzburg 1709), 3 französische Ausgaben der Gesamtwerke von Louis Bourdaloue (33 Titel) sowie als besonders gut vertretener Autor Jacques Bénigne Bossuet (120 Titel), u. a. mit dem ''Magazin für Prediger zur Beförderung des praktischen Christenthums und der populären Aufklärung ...'' (Würzburg 1789–1793) sowie mit Predigten auf die hohen Festtage ... (Wien 1794). Unter den Titeln zur Pastoraltheologie finden sich Peter Binsfeld, ''Enchiridion theologiae pastoralis ... (Trier 1609), Charles Musart, Manuale parochorum ...'' (München 1654), Joseph Amberger, Pastoraltheologie (Regensburg 1883–1886) und Ignaz Schuch, ''Handbuch zu den Vorlesungen der Pastoral-Theologie'' (Linz 1865–1886).

2.167 Im Bereich der Katechetik bilden die Katechismen mit 250 Titeln den Schwerpunkt, darunter ''Ettliche christliche Frag und Antwort gestelt zu einem Eingang in den Catechismum'' (Straßburg 1565) sowie 100 Übersetzungen (10 arabische, 3 chinesische) und 52 Ausgaben des Tridentinischen Katechismus (''Catechismus ex decreto Concili Tridentini ad parochos ...'', Köln 1572 und Würzburg 1581). Weitere Bestandsbeispiele sind Petrus Canisius, ''Catechismus catholicus'' (Ingolstadt 1583, Dillingen 1621; insgesamt 24 Titel), Roberto Bellarmino, Dottrina cristiana (Venedig 1601 und 44 weitere Ausgaben; insgesamt 205 Titel) und von den Abhandlungen zum Katechismus z.B. Georg Eder, Oeconomia Bibliorum, sive Partitionum theologicarum ... (Köln 1571; insgesamt 7 Titel). Darüber hinaus besitzt die Vaticana auch eine umfangreiche Sammlung protestantischer Katechismen, so 33 Ausgaben von Martin Luthers Deutsch Catechismus (Wittenberg 1556 und 1557), ''Catechismus für die gemeine Pfarrherr und Prediger'' (Frankfurt 1553), Erasmus Sarcerius, Catechismus ... per omnes questiones ... (Marburg 1537; insgesamt 26 Titel), ''Catechismus oder kurtzer Unterricht christlicher Lehr ... (Heidelberg 1609) sowie der Wegweiser wie ein jeder den wahren christlichen Glauben erkennen ...'' (Würzburg 1624). Die Sammlung der Monastica bilden Werke der wichtigsten Autoren der einzelnen Orden, so von Jean Mabillon (39 Titel; Acta Sanctorum ordinis S. Benedicti), Luke Wadding (14 Titel; Annales Minorum), Jacques Quétif (7 Titel; ''Scriptores Ordinis Praedicatorum''), Daniel Antoine Mortier (7 Titel) und Bartolomé Maria Xiberta (5 Titel). Außerdem finden sich 16 Bibliographien zum Jesuitenorden, 140 Titel zur Jesuitenmission und 24 Titel zur Chinamission sowie verschiedene Abhandlungen, darunter Antoine Arnauld, ''La théologie morale des Jésuites ...'' (Köln 1699; insgesamt 89 Titel) oder Elias Hasemüller, Historia Iesuitici ordinis ... (Frankfurt 1595; insgesamt 5 Titel).

2.168 Besonders umfangreich ist die Sammlung der Konzilsakten bzw. -schriften. Von den großen Konzilspublikationen besitzt die Bibliothek alle wichtigen Ausgaben, z.B. von Giovanni Domenico Mansi (14 Titel), Philippe Labbé (37 Titel), Nicola Coletti (6 Titel), Johann Friedrich Schannat (9 Titel; Concilia Germaniae ..., Köln 1759–1775), David Wilkins (2 Titel) und Louis Odespun de la Meschinière (2 Titel). Zum Baseler Konzil sind 45 Titel vorhanden (z.B. ''Fasciculus rerum expetendarum ac fugiendarum. In quo primum continetur concilium basiliense ..., Köln 1535; Ex responsione synodali data Basiliae oratoribus D. Eugenii PP. IV. in congregatione generali III ...'', Köln 1613), zum Konzil von Konstanz 55 Titel. Das Konzil von Trient betreffen 10 Aktenpublikationen (ab 1556; z.B. Acta Orationes ..., Brixen 1562–1563; Ex actis Concilii tridentini ..., Köln 1565), 75 Ausgaben der Canones et Decreta (Passau 1554, Köln 1620), 10 Ausgaben von Pietro Pallavicini Sforzas ''Istoria del Concilio di Trento'' (insgesamt 57 Titel) und 7 Ausgaben von Paolo Sarpis ''Historia del Concilio tridentino'' (Halle 1761–1765).

2.169 Das Reformationsschrifttum umfaßt zahlreiche Werke von Martin Luther (z. B. 4 lateinische Ausgaben der Gesamtwerke, o. O. 1520, Wittenberg 1549–1551; 5 deutsche, Jena 1555–1558, Eisleben 1564–1565; insgesamt 386 Titel), Philipp Melanchthon (u. a. 2 lateinische Werkausgaben, Wittenberg 1561 und 1580–1601), Huldrich Zwingli (Werke, Zürich 1545; insgesamt 24), Jean Calvin (Werkausgabe und 8 Ausgaben der Institutio christianae religionis, Straßburg 1545; insgesamt 54 Titel), Pietro Paolo Vergerio (10 Titel), Juan Luis Vives (53 Titel), Martin Bucer (33 Titel; z.B. ''Alle Handlungen und Schrifften zu begleichung der Religion, Straßburg 1541), Heinrich Bullinger (27 Titel; u. a. De origine erroris, Zürich 1539, Heidelberg 1574; Von dem Himmel und der Grächten Gottes'', Zürich 1561), Israel Gottlieb Canz (5 Titel; z.B. Compendium theologiae purioris ..., Heidelberg 1761) und Matthias Flacius Illyricus (30 Titel).

2.170 Zur Hagiographie finden sich sowohl Ausgaben der Acta Sanctorum (Originalausgabe Antwerpen 1643–1707; Paris 1863–1870) als auch Werke von deren Herausgebern, Gottfried Henschen (2 Titel), Jean Bolland (7) und Daniel Papenbroeck (5). Über Märtyrer liegen zahlreiche Abhandlungen vor, wie Thierry Ruinart, ''Acta primorum martyrum sincera et selecta'' (insgesamt 15 Titel). Die Heiligenviten sind im Bestand besonders zahlreich (mehr als 2000 Titel). Zu den allgemeinen Darstellungen gehört u. a. Benedikt XIV., ''De servorum Dei beatificatione et Beatorum canonizatione ...'' (Passau 1743). Noch umfangreicher ist die marianische Literatur vertreten (ca. 2500 Titel), darunter 16 Bibliographien und 130 theologische Traktate, wie Petrus Canisius, De Maria Vergine incomparabile ... (Ingolstadt 1577).

2.171 Von den Liturgica entfallen 32 auf Bibliographien (Joseph Hartzheim, ''Catalogus historicus codicum mss. Bibliothecae ecclesiae metropolitanae colonienses'', Köln 1752), 13 auf Nachschlagewerke (Guillaume Bury, ''Romanorum pontificum brevis notitia ritus ecclesiasticos a singulis institutos praecipue declarans ...'', Passau 1747) und 48 auf Handbücher (Caspar Calvör, Ritualis ecclesiastici ..., Jena 1705). Zahlreiche seltene Ausgaben finden sich unter 89 lateinischen Exemplaren des Rituale Romanum und 65 speziell für einzelne Diözesen gestalteten Ritualen (z.B. Rituale salisburgense ad usum romanum accomodatum ..., Salzburg 1640). Hinzu kommen 120 Caeremoniale apostolicum (u. a. Tübingen 1556), 35 Caeremoniale episcoporum, 180 lateinische Ausgaben des Missale romanum (z.B. Köln 1629), 28 Ausgaben des Pontificale romanum (z. B. Köln 1682), 35 Ausgaben des Liturgicum (z. B. Köln 1559) und 31 Euchologien. Den theologischen Bestand beschließen Gebetbücher, darunter 70 deutsche (z.B. Johann Habermann, Christliche Gebet auff die Tage in der Wochen zu sprechen, Leipzig 1572).

Handapparat

2.172 Der inhaltlich breit gefächerte Handapparat umfaßt ca. 9200 Bde, die im Lesesaal, im Katalogsaal und in der Sala Barberini zur freien Benutzung aufgestellt sind, von denen jedoch nur ca. 25 Prozent zum historischen Bestand zu rechnen sind. Zu den 154 Kategorien der Abteilung gehören Bibliographien, Biographien, Kataloge, Enzyklopädien, Wörterbücher, orientalische Grammatiken, Diplomatik, Paläographie, Kirchen- und Zivilrecht, lateinische Literatur der Antike bzw. des Mittelalters, Italien, Deutschland (mit einzelnen Ländern wie Bayern oder Preußen) und die wichtigsten anderen europäischen Länder, die Kontinente, Rom, Päpste, Kardinäle, Heilige Schrift, Patrologie, Hagiographie, Kirchengeschichte, Konzilien, Theologie, Philosophie, Bistümer und Klöster.

2.173 Unter dem Schlagwort Heilige Schrift [SS. Scrittura; 515 Titel] finden sich verschiedene Bibelausgaben (z.B. Biblia hebraica, Halle 1720) und Konkordanzen (Johann Buxtorf, Concordantiae hebraicae Bibliorum, Basel 1632) sowie Studien der Heiligen Schrift. Die wichtigsten Ordensgeschichten bzw. -biographien sind unter dem Schlagwort Religiöse Orden [Ordine religiosi] zu finden, so etwa Heinrich Pantaleon, ''Militaris ordinis Johannitarum, Rhodiorum'' (Basel 1581). Der Bereich Bistümer und Klöster [Vescovati e Monasteri] umfaßt allgemeine Werke und Spezialliteratur zu einzelnen Ländern. ™sterreich (46 Titel) betreffen etwa Josef Mezger, Historia salisburgensis (Salzburg 1692), Erasmus Fröhlich, ''Diplomataria sacra ducatus Styriae ...'' (Wien 1756) und Marian Pachmayr, ''Historico-chronologica series abbatum et religiosorum Monasterii cremifanensis ...'' (Steyr 1777–1782). Zu Deutschland (170 Titel) finden sich beispielsweise Christoph Gewold, ''Chronicon monasterii reicherspergensis in Baioaria'' (München 1611), Kristoffel Brouwer (6 Titel), Fuldensium antiquitatum ... (Antwerpen 1612), Corbinian Khamm, ''Hierarchia augustana chronologica tripartita'' (Augsburg 1709–1719), Karl Meichelbeck (3 Titel), Historia frisingensis (Augsburg 1724–1729), Georg Kolb, ''Series episcoporum archiepiscoporum et electorum moguntinorum, trevirensium et coloniensium'' (Augsburg 1733), Stefan Alexander Würdtwein (9 Titel), Elenchus conciliorum moguntinorum (Mainz 1761, Mannheim 1766) und Clemens Kissel, ''Das Wappenbuch des deutschen Episcopates'' (Frankfurt 1891).

2.174 Die Diplomatica umfassen 124 Titel, darunter Christian Heinrich Eckhard, ''Introductio in rem diplomaticam praecipue Germanicam'' (Jena 1742) oder Konrad Mannert, Miscellanea meist diplomatischen Inhalts (Nürnberg 1795). In der Abteilung Kanonisches Recht [Diritto canonico] finden sich unter den 255 Titeln neben Ausgaben päpstlicher Bullen und Bullarien der Orden auch Canones-Sammlungen und Werke der bedeutendsten Kirchenrechtler. Beispiele sind ''Quinta compilatio epistolarum decretalium Honorii III. P. M. ...'' (Wien 1761) und Bernardus Papiensis, ''Breviarium extravagantium cum Gregorii IX. PP. Decretalium collectione ...'' (Freiburg 1779). Der Bereich zum Zivilrecht [Diritto civile] umfaßt 307 Titel, wie Brachylogus iuris civilis ... (Frankfurt 1743) und Gottfried Wilhelm Leibniz, Codex juris gentium diplomaticus ... (Hannover 1693–1700).

2.175 Unter Konzilien [Concili] sind 150 Titel katalogisiert. Zu den Germanica gehören Pierre Crabbe, ''Conciliorum omnium tam generalium quam particularium ...'' (Köln 1551); ''Magnum oecumenicum constantiense concilium universali ecclesiae reformatione, unione et fide ...'' (Frankfurt 1695–1699); Johann Friedrich Schannat, Concilia Germaniae ... (Köln 1759–1775); Joseph Hartzheim, ''Mappa chorographica omnium episcopatum Germaniae ... (Nürnberg 1762) und Concilia salisburgensia provincialia et diocesana ...'' (Augsburg 1788).

2.176 In der Abteilung Allgemeine Sammlungen [Collezioni generali] sind 893 Titel zusammengefaßt. Erwähnenswert scheinen Joachim Friedrich Feller, ''Monumentorum ineditorum variisque linguis conscriptorum historiam imprimis'' (Jena 1714–1718), Jean Mabillon, Iter germanicum (Hamburg 1717), Bernhard Pez, Thesaurus anecdotorum novissimus ... (Augsburg 1721–1723), Gerhochus Reichersbergensis, ''Commentarius aureus in Psalmos et cantica ferialia ...'' (Augsburg 1728), Christian Gottfried Hoffmann, ''Nova scriptorum ac monumentorum partim rarissimorum partim ineditorum collectio ...'' (Leipzig 1731–1738), Martin Gerbert, Iter alemannicum (St. Blasien 1765; Ulm 1767, deutsch), Peter Georgisch, ''Regesta chronologico-diplomatica ...'' (Frankfurt 1740–1744) und Hugo Laemmer, ''Monumenta Vaticana historiam ecclesiasticam saeculi XVI illustrantia ...'' (Freiburg 1861).

2.177 Unter dem Schlagwort Inschriftenkunde [Epigrafia] sind 230 Titel eingeordnet, wie Theodor Mommsen, ''Inscriptiones urbis Brixiae ... (Berlin 1874) oder Emil Hübner (28 Titel), Inscriptiones Britanniae christianae'' (Berlin 1876). Zur Kirchengeschichte [Storia ecclesiastica] sind 238 Titel katalogisiert. Erwähnenswerte Germanica sind hier Jacob Gretser (72 Titel), ''Lucae tudensis espiscopi, scriptores aliquot succedanei contra sectam waldensium ...'' (Ingolstadt 1613) und Abraham Bzowski (14 Titel), Annalium ecclesiasticorum (Köln 1616–1672). Unter Naturwissenschaften [Scienze] wurden 316 Titel der verschiedenen Teildisziplinen aufgenommen. Zu den Germanica gehören u. a. Pietro d'Abano, De venenis eorumque remediis (Basel 1555), Julius Ludwig Ideler, ''Meteorologia veterum Graecorum et Romanorum ...'' (Berlin 1832) und Siegmund Günther, ''Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahre 1525 ...'' (Berlin 1887). Die Abteilung Bibliographie [Bibliografia] umfaßt mehr als 1000 Bde, darunter 27 Handbücher (z.B. Christian Gottlieb Jöcher, ''Allgemeines Gelehrten-Lexikon'', Leipzig 1750–1751) und 15 Anonymenlexika. In dem nach Ländern gegliederten Bestand finden sich zu Deutschland 44 Titel, darunter Georg Andreas Will, ''Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon ...'' (Nürnberg 1755–1758) und Georg Wolfgang Augustin Fikenscher, Gelehrtes Fürstenthum Baireut ... (Erlangen und Nürnberg 1801–1805).