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Adresse. Stadthaus, Olpe 1, 4600 Dortmund 1
[Karte]
Telefon. (0231) 542-22 14 52
Unterhaltsträger. Stadt Dortmund
Funktion. Dienstbibliothek der Stadtverwaltung Dortmund.
Sammelgebiete. Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften. Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-12 Uhr, 13-16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät. Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien U 41, U 45, U 47) bis Haltestelle Stadtgarten. - Parkplätze auf öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern in unmittelbarer Nähe, Parkplatz am Südbad gebührenfrei.
1.1 Über die Ursprünge der Bibliothek ist wenig bekannt. Eine Ratsbibliothek für Verwaltungszwecke ist für das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit anzunehmen, doch sind keinerlei Restbestände erhalten geblieben. 1875 wurde sie als Stadtbibliothek (neu) gegründet, und Karl Rübel, der auch das Stadtarchiv verwaltete, wurde mit der nebenamtlichen Leitung beauftragt. Nach einer Benutzungsordnung von 1884 stand sie nur den Angehörigen der Städtischen Verwaltung zur Verfügung. Als Stadtbibliothek bezog sie 1886 mit ca. 5000 Bdn im Stadthaus neue Räume. Wie der Katalog von 1905 zeigt, wurden von der Stadtbibliothek außer zu reinen Verwaltungszwecken dienender Literatur auch Druckwerke erworben und aus privaten Schenkungen gesammelt, die weit über den Charakter einer Verwaltungsbibliothek hinausreichten. Einige kleinere Buchbestände, die den Zwecken des Stadtarchivs entsprachen, wurden der Archivbibliothek überlassen.
1.2 Als 1907/1908 die heutige Stadt- und Landesbibliothek Dortmund als Wilhelm-Auguste-Viktoria-Bücherei gegründet wurde, fand eine Bestandsregulierung statt, die leider nicht in jeder Hinsicht rekonstruierbar ist. Die (alte) Stadtbibliothek gab insbesondere alle Buchbestände schöngeistiger Literatur an die neue Institution ab. Mit der Verleihung des Untertitels Stadtbibliothek für die Wilhelm-Auguste-Viktoria-Bücherei im Jahre 1911 wurde die bisherige Stadtbibliothek in Verwaltungsbibliothek umbenannt. Die Bibliothek unterstand bis 1925 einer besonderen Magistratskommission, danach für zwei Jahre zusammen mit der Stadtbibliothek der Städtischen Deputation für Kunst und Wissenschaft, und wurde darauf im Zuge der Neuorganisation der Städtischen Verwaltung im Jahre 1927 zusammen mit dem Stadtarchiv der Allgemeinen Verwaltung zugeordnet. Seit 1899 ist die Verwaltungsbibliothek im Stadtarchiv (heute Stadtamt 15) untergebracht (s. Eintrag dort).
1.3 Teile der privaten Bibliotheken von Dr. Hermann Becker (Oberbürgermeister 1871-1875) und der Familie Hiltrop, insbesondere von Landrat Friedrich Wilhelm und seines 1866 verstorbenen gleichnamigen Sohnes (Geh. Oberjustizrat) fanden Eingang in die Bibliothek. Stempel verweisen auf die Herkunft weiterer kleiner Bestände: Bibliothek des Dortmunder Gymnasiums, von Velsen und Karajan.
1.4 Seit der Gründung der Stadt- und Landesbibliothek wird die Bibliothek als Spezialbibliothek für Rechts- und Verwaltungswissenschaften geführt. Während des Zweiten Weltkriegs hat die Bibliothek keine Verluste erlitten. Die Bibliothek verwaltet heute insgesamt ca. 142.000 Titel; hiervon ist der größte Teil in den einzelnen Stadtämtern aufgestellt.
2.1 Die Bestandsbeschreibung beruht auf dem gedruckten Katalog der Bibliothek von 1905. Aufgrund der nicht immer rekonstruierbaren und uneinheitlichen Bestandsregulierung nach der Gründung der heutigen Stadt- und Landesbibliothek in den Jahren 1907/1908 erfolgte die Auszählung zusätzlich an den Standorten.
2.2 Bei einem Gesamtbestand von 142.000 Titeln besitzt die Bibliothek 452 Bde Monographien und 36 Zeitschriftentitel aus der Zeit vor 1900 (17. Jh 4 Bde; 18. Jh 21; 19. Jh 427 Bde) in fast ausschließlich deutscher Sprache (6 in lateinischer, 10 in französischer, 2 in niederländischer Sprache).
2.3 Die Aufstellung der Bibliothek folgt bis 1945 der Systematik des Katalogs der alten Stadtbibliothek von 1905 in 24 Sachgruppen. Zeitschriften und Fortsetzungswerke stehen am Ende der jeweiligen Sachgruppe. Seit 1945 erfolgt die Aufnahme und Aufstellung nach dem Numerus currens der Jahresakzession.
2.4 Unter den Sachgruppen des Katalogs von 1905 nehmen Geographie und Statistik, Geschichte, Gesetzessammlungen und Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften, Staats- und Rechtswissenschaften, Nationalökonomie und Sozialismus sowie Landwirtschaft einen breiten Raum ein. Aufgrund der unsauberen Bestandsaufteilung nach 1908 ist der Katalog aber nur bedingt für die Bibliothek zu gebrauchen; einige Ergänzungen sind in den Handexemplaren des Katalogs bis 1945 eingearbeitet worden.
2.5 Der Verwaltungsbibliothek verblieben Restbestände der Sachgruppen Bibliothekswesen, Geographie (vor allem Ortsverzeichnisse), Nationalökonomie und Sozialismus, Kirchenwesen und Kunstgeschichte (u. a. etwa 75 Bde Künstlermonographien). Größere Bestände der Sachgruppen Geschichte finden sich aufgrund der Verknüpfung mit dem Stadtarchiv innerhalb des Gefüges der Stadtverwaltung.
2.6 Hervorzuheben ist der Bestand der Sachgruppen Gesetzessammlungen, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften, Staats- und Rechtswissenschaften sowie Gemeinderecht und Kommunalwissenschaften mit dem Schwerpunkt Preußen (u. a. Allgemeine Preußische Zeitung 1819-1942).
Katalog der Stadt-Bibliothek zu Dortmund. Dortmund 1905 [nur noch bedingt benutzbar, s. o. 2.4]
Alphabetischer Katalog
[auch für den Altbestand auf RAK umgestellt]
Schlagwortkatalog
Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.
Wand, Albert: Zur Geschichte der Dortmunder Bibliotheken. In: Festschrift zur 23. Versammlung deutscher Bibliothekare in Dortmund. Leipzig 1927, S. 29-58
Klotzbücher, Alois: Chronik der städtischen Bibliotheken in Dortmund. In: ders. (Hrsg.): Von Büchern und Bibliotheken in Dortmund. Beiträge zur Bibliotheksgeschichte einer Industriestadt. Zum 75jährigen Bestehen der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Dortmund 1982, S. 197-224
Stand: August 1988
Marianne Able
Thomas Schilp