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Bibliothek des Vorarlberger Landesmuseums

Adresse. Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz [Karte]
Telefon. (05574) 460 50
Telefax. (05574) 460 50-20

Unterhaltsträger. Land Vorarlberg
Funktion. Handbibliothek des Vorarlberger Landesmuseums.
Sammelgebiete. Geschichte, insbesondere Ur- und Frühgeschichte, Geschichte der römischen Zeit; Kunstgeschichte, Kunst, Volkskunde, Vorarlbergensien (Bodenseeraum).
Benutzungsmöglichkeiten. Gegen Voranmeldung in den Dienststunden. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8-12 Uhr und 13-17 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benützer. Anmeldung erforderlich. - Fußwegnähe vom Bahnhof (5-10 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand 1857 als ein Sammlungsgebiet des im selben Jahr gegründeten privaten Vorarlberger Museums-Vereins und sollte vor allem als Handbibliothek der Mitarbeiter und Mitglieder des Vereins dienen.

1.2 Schon im ersten Jahr ihres Bestehens umfaßte die Bibliothek ca. 1400 Bücher, Hefte, Mappen, Karten und Atlanten (1866: 3000 Bde, 1926: 6000 Bde). Die Bestandsvermehrung erfolgte durch regen Schriftentausch, insbesondere mit Gesellschaften und Instituten des deutschen Sprachraums, sowie durch Schenkungen der Museumsvereinsmitglieder. Umfangreichere Bestände stammen aus der Bibliothek von Prof. Faustin Ens (1782-1858) und aus der Privatbibliothek der Grafen von Hohenems (103 Bde), übergeben von Freiin Ernestine von Langet. Ca. 80 Bde stiftete Basil Schwarzhanns. Hinzu kamen Nachlässe, darunter ca. 100 Bde von Jodok Baer (†1896), ca. 750 Bde von Graf Karl Belrupt-Tissac (1826-1903), 340 Bde von Ferdinand Michalek (1851-1933), 498 Bde von Dr. Julius Müller (1853-1926); ferner die Nachlässe von Dr. Josef Beck, Franz Xaver Moosmann und Dr. Gero von Merhart. Pflichtexemplare lieferte die k.k. Statthalterschaft Innsbruck. Ankäufe wurden nur in geringem Ausmaß (selten mehr als 3 bis 6 Prozent des Jahresbudgets) getätigt.

1.3 Entscheidende Veränderungen erfuhr der Bibliotheksbestand in den Jahren 1939 bis 1950. Der größte Teil der allgemeinen wissenschaftlichen Werke kam 1939 als Leihgabe an die Vorarlberger Landesbibliothek; 1948 erfolgte ein Büchertausch mit dem Vorarlberger Landesarchiv, wobei Literatur zur Geschichte und belletristische Werke an das Landesarchiv abgegeben wurden und kunstgeschichtliche, naturwissenschaftliche und geographische Werke in das Landesmuseum kamen. In den Jahren 1946 bis 1948 ging das Museum an das Land Vorarlberg über.

1.4 Der Bestand wird heute größtenteils durch Kauf und durch einen ausgedehnten Schriftentausch (gegen das Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins, Schriften und Kataloge des Vorarlberger Landesmuseums und die Zeitschrift Montfort) vermehrt; Schenkungen haben nur mehr geringe Bedeutung. In den kommenden Jahren ist neben einem Aus- bzw. Umbau der Bibliotheksräume auch eine computergestützte Neuordnung des Bestandes geplant.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 15.000 Bdn umfaßt das historische Buchgut 1139 Bde (8,5 Prozent), wobei einer aus dem 16. Jh, 7 aus dem 17. Jh, 79 aus dem 18. Jh und 1052 aus dem 19. Jh stammen. 1059 Bde (93 Prozent) sind deutsch, 25 lateinisch, 22 französisch, 21 italienisch, 9 englisch. Von den ca. 9900 Bdn an Periodika sind rund 200 vor 1900 (alle in deutscher Sprache) erschienen. Die Zahlenangaben beruhen auf der Zählung der Bände anhand der Inventare.

2.2 Die Bücher sind großteils systematisch aufgestellt, die herrschende Raumnot und die Funktion als Handbibliothek bedingen jedoch eine Verteilung auf zwei weit voneinander entfernt liegende Gebäude bzw. auf die Büros der einzelnen Sachbearbeiter. Aufgrund des bis heute unverändert gebliebenen Systems der Inventarisierung, der Durchnumerierung der eingehenden Bücher nach Größe bzw. Eingangsdatum, und mangels eines vollständigen Kataloges sind genaue Zahlenangaben zu den einzelnen Sachgruppen z. Z. nicht möglich.

2.3 Rund 1025 Bde (90 Prozent) entfallen zu annähernd gleichen Teilen auf acht große Sach- bzw. Spezialgebiete: Vorarlbergensien (Orte, Künstler, Kunst, Persönlichkeiten, Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Naturgeschichte), Bodenseeraum (Geschichte, Topographie), Kunstgeschichte (Stilepochen, geographische Räume), Ur- und Frühgeschichte (allgemein, Topographie, Felsbilder, Pfahlbauten), Römerzeit (Geschichte, Topographie, Sachkultur, Methodik), Volkskunde (Kleidung/Tracht, Wallfahrt, Haus/Bauernhaus, Sachkultur), Museumsführer und -kataloge (gegliedert jeweils nach Ländern und Orten), Spezialgebiete (Heraldik, Burgen, Waffen, Weltkrieg I und II, Südtirol, Numismatik). Die restlichen 10 Prozent sind Varia.

3. KATALOGE

Alphabetischer und Systematischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln; nur fragmentarisch erhalten]

Moderne Kataloge sind nicht vorhanden; eine computerunterstützte Neuordnung des Bestandes ist geplant.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Heimat. Vorarlberger Monatshefte. 1932 ff.

Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins. 1858 ff.

Vierteljahresschrift für Geschichte und Landeskunde Vorarlbergs. 1920 ff.

Die angeführten Periodika enthalten Hinweise zu besonders bemerkenswerten - ehemals vorhandenen - Büchern und zur Geschichte der Bibliothek in den Rechenschafts- bzw. Jahresberichten; bis zum Anfang des 20. Jhs als gesondertes Kapitel Bibliothek abgedruckt.

Stand: Juli 1996

Gerhard Grabher


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.