Home > Deutschland > Region: Hessen
Wir freuen uns, die Bände Hessen und Rheinland-Pfalz als ersten Teil des Handbuches der historischen Buchbestände in Deutschland vorlegen zu können. Als ich im Sommer 1988 die Verantwortung für die Herausgabe des Regionalteils Hessen und Rheinland-Pfalz von meinem Vorgänger, Herrn Professor Klaus-Dieter Lehmann, übernahm, befanden sich die Arbeiten in unserer Redaktion in einem schwierigen Stadium. Der Mitarbeiter der Anfangsjahre, Herr Jochen Stollberg, war ausgeschieden und die Redaktion damit verwaist. Da das Projekt bereits so lange lief, daß der Umfang der inhaltlichen und organisatorischen Fragen deutlich geworden war, die entsprechenden Antworten jedoch noch erarbeitet werden mußten, galt es, die Redaktion auf eine neue Grundlage zu stellen.
Innerhalb kurzer Zeit waren wir in der Lage, den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, was nicht zuletzt auf die Mitwirkung von Frau Dr. Sabine Wefers bei der Entwicklung und Realisation adäquater Organisationsstrukturen zurückzuführen ist. Ohne die hohe Motivation und den Fleiß der weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Redaktion wäre es nicht möglich gewesen, die Arbeit zum Erfolg zu führen. Unser Dank gilt Frau Dr. Eve Picard, deren praktische Redaktionserfahrung für uns sehr wertvoll war, und Herrn Joachim Schuchardt, der sich um die Datenverarbeitung in der Redaktion verdient gemacht hat. Zeitweilig gehörten dem Redaktionsteam auch Frau Stud.-Ass. Brunhilde Frisch sowie die Herren Dipl.-Math. Detlev Jordan und Alexander Kraft M. A. an.
Das Handbuch der historischen Buchbestände in Hessen und Rheinland-Pfalz enthält rund 150 Beiträge für die unterschiedlichsten Bibliotheken mit Altbestand. Damit wirklich sämtliche Häuser mit historischen Beständen in unserer Region aufgenommen zu haben, können wir nicht von uns behaupten. Die eine oder andere Büchersammlung mögen wir übersehen haben. Bei mehr als 550 einschlägigen Kontakten dürfen wir jedoch davon ausgehen, daß uns größere Lücken wohl aufgefallen wären. Zahlreiche Leerstellen sind dadurch entstanden, daß Ansprechpartner nicht (mehr) über die Altbestände verfügten, die man bei ihnen hätte vermuten können. Des weiteren mußten wir respektieren, wenn vor allem Adelshäuser und Industriebibliotheken sich auf das Prinzip der Freiwilligkeit beriefen und einen Nachweis ihrer Bibliothek im Handbuch nicht wünschten. Insgesamt dürfen wir jedoch sicher für uns in Anspruch nehmen, ein umfassendes Nachschlagewerk über Bibliotheken mit Altbestand in Hessen und Rheinland-Pfalz vorgelegt zu haben.
Unsere Bemühungen konnten nur erfolgreich sein, wenn wir in den angesprochenen Häusern Bibliothekskenner fanden, die bereit waren, den engen Vorgaben des Handbuches entsprechend umfassende statistische Erhebungen durchzuführen und detaillierte inhaltliche Bestandsanalysen vorzunehmen. Dies mußte in der Regel bei laufendem Betrieb geschehen. Die Arbeiten waren anerkanntermaßen mühsam und gewiß nicht durchgehend interessant. Dennoch trafen wir in den meisten Häusern auf hauptamtliche Bibliothekare, nebenamtliche Bibliotheksbetreuer oder historisch arbeitende Bibliothekskenner, die unser Anliegen so überzeugte, daß sie die damit verbundenen Mühen auf sich nahmen. In vielen Fällen erhielten wir nicht nur die erbetenen Artikel, sondern auch weiterführende Hinweise und Anregungen. Auf diese Weise konnte das Projekt auch Bibliotheken erfassen, die bislang nur "Eingeweihten" bekannt waren.
Stellvertretend für viele seien an dieser Stelle einige Mitwirkende genannt, denen wir zu besonderem Dank verpflichtet sind: Herr Dr. Andreas Anderhub (Mainz) ermöglichte es Frau Dr. Wefers, das Projekt im Beirat für das wissenschaftliche Bibliothekswesen in Rheinland-Pfalz vorzustellen. Herr Dr. Artur Brall (†) half uns, die Bibliotheken in Fulda zu erfassen, Herr Dr. Franz-Rudolf Reichert (†) und sein Nachfolger im Bischöflichen Priesterseminar Trier, Herr Dr. Michael Embach, sowie Herr Dr. Jürgen Vorderstemann (Speyer) halfen uns weit über die eigenen Einträge hinaus. Dank schulden wir auch unseren Werkvertragspartnern, die sich trotz geringer Honorierung wiederholt solcher Bibliotheken annahmen, die aus eigener Kraft nicht weiterarbeiten konnten; genannt seien Herr Roland Böhm M. A. (Marburg), Herr Harald Ehrgott (Landau), Herr Dr. Wilhelm Marckwardt (Frankfurt) und Herr Joachim Meißner (Friedberg).
Die Arbeit am Handbuch der historischen Buchbestände hat uns in vieler Hinsicht wertvolle Erkenntnisse gebracht. Wir würden uns freuen, wenn das vorliegende "Reisehandbuch für die Forschung" seinen Zweck erfüllte.
Stand: Frankfurt, im September 1991
Berndt Dugall
Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek