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1.1 Schloß Hohenelbe erwarben 1635 die Grafen Morzin, von denen auch der ältere Teil der Bibliothek stammt. Nach dem Erlöschen der männlichen Linie der Familie im Jahre 1881 gingen ihr Vermögen und ihr Name durch die Heirat des Grafen Hermann Czernin von und zu Chudenitz (1819-1892) mit Aloisie Gräfin von Morzin (1832-1907) auf die Familie Czernin über. Fortan führten die Familienmitglieder den Namen Czernin von Chudenitz und Morzin. Sie trugen den neueren Teil der Bibliothek zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Bibliothek unter die Verwaltung des Nationalmuseums in Prag, in dessen Besitz sie sich heute befindet.
2.1 Unter den insgesamt 6614 Bdn finden sich 26 Hss. und 422 Alte Drucke. Diese sind vorwiegend aus dem 18. Jh und in französischer Sprache; deutschsprachig sind nur die belletristischen Werke vom Ende des 18. Jhs. Die Drucke des 19. Jhs (ca. 4000 Bde) und des frühen 20. Jhs liegen zu etwa 85 Prozent in deutscher Sprache vor.
2.2 Eine Besonderheit der Bibliothek ist die Literatur über Eisenbahnen, Lokomotiven, Dampf- und Elektromaschinen. Beispielsweise besitzt die Bibliothek J. W. Kretschmers Der Lokomotivführer und die Lokomotive (Berlin 1872), J. Brosius' Erinnerungen an die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika (Wiesbaden 1885) und W. Becks Die Elektrizität und ihre Technik (Leipzig 1897). Zum Verkehrswesen gehören auch Publikationen über die Schiffbarkeit der Flüsse und deren Regulierung. Eine kleinere Gruppe umfaßt Literatur über die Kulturen des Altertums und zur Kunstgeschichte allgemein. Politische Werke sind vornehmlich dem Sprachenproblem in Österreich und insbesondere in Böhmen gewidmet.
2.3 Die wirtschaftliche und landwirtschaftliche Literatur konzentriert sich auf das Forstwesen und die holzverarbeitende Industrie. Eine kleinere Gruppe medizinischer Literatur enthält vor allem Werke zur Homöopathie. Reiseberichte liegen vor zu Reisen in den Orient, nach Indien und Afrika, ferner von Gräfin Paula von Kollonitz Eine Reise nach Mexico im Jahre 1864 (Wien 1867). Die Belletristik repräsentieren u. a. historische Romane und Jagdromane, Sagen und Märchen. Aus der religiösen Literatur sind Heiligenlegenden zu nennen. Zahlreich vertreten sind auch Werke von Angehörigen der Häuser Czernin und Czernin-Morzin.
3.1 Moderne Kataloge
Standortkatalog der Alten Drucke
[Drucke bis 1800; erstellt 1989]
Standortkatalog der neuen Drucke
[Drucke ab 1800; erstellt 1977-1978]
3.2 Historische Kataloge
Handschriftlicher Bücher-Catalog
[Mitte des 19. Jhs; Signatur 1A-1A15]
Standortkatalog der Alten Drucke [erstellt 1961]
Stand: Januar 1997
Petr Mašek