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Bibliothek des Waldensermuseums

Adresse. Henri-Arnaud-Haus, 75443 Ötisheim-Schönenberg [Karte]
Telefon. (07041) 7436

Unterhaltsträger. Deutsche Waldenservereinigung e. V.
Funktion. . Museumsbibliothek, Spezialbibliothek für Waldensergeschichte, Geschichte der christlichen Nachfolgebewegungen und der Glaubensvertriebenen; volkssprachliches Glaubensliedgut.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Waldenser-Volkstumsforschung, Waldensergeschichte, Reformationsgeschichte, Bibelausgaben, Gesangbücher, pietistische Predigtliteratur. 2. Besondere Sammelgebiete: Christliche Nachfolgebewegungen, Friedenskirche, Friedensbewegung; Evangelisches Märtyrertum, Biographien; Bibelauslegung und Judaica; " Neuland-Bewegung" Frau Guida Diehl.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Dienstag 17-19 Uhr und nach Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Museumsführer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Zugverbindung bis Mühlacker. Busverbindung bis Schönenberg. A 8, Ausfahrt Pforzheim-Ost; B 10 bis Mühlacker, von dort Richtung Ötisheim-Schönenberg.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Waldenser-Museum im Henri-Arnaud-Haus (erbaut 1702) in Ötisheim-Schönenberg wurde 1939 von Pfarrer Ludwig Zeller (1889-1981) gegründet. Außer einer Sammlung von Bildern, Dokumenten und Hss. zur Waldenser- und Kirchengeschichte (jetziges Waldensermuseum und -Archiv) entstand auch eine Bibliothek. Sie enthält die Bibliothek des Gründers mit einem guten Bestand antiquarischer Erwerbungen, dazu Einzelstiftungen und den Nachlaß des Waldenserforschers Pfarrer Adolf Märkt (1861-1947). Erwerbungsschwerpunkte bildeten die Waldenser- und Reformationsgeschichte, pietistische Literatur, Predigten, Bibeln und Gesangbücher. Er hat die Bibliothek, die im Obergeschoß des Museums untergebracht war, mehrfach neu geordnet.

1.2 Im Jahre 1979 wurden die Bestände zur Zeit des ersten wissenschaftlichen Vorstands der Deutschen Waldenservereinigung, Pfarrer Dr. Theo Kiefner, fachgerecht neu geordnet; mit der Katalogisierung wurde begonnen. Dabei erfolgte eine Konzentration auf die Waldenser- und Reformationsgeschichte (ca. 1700 Titel). 1985/86 wurde die Konzeption von seinem Nachfolger Pfarrer D. Fischinger dahingehend erweitert, daß die christlichen Nachfolgebewegungen seit der Alten Kirche bis heute gepflegt werden. Als zusätzliche Schwerpunkte wurden Literatur zu den Waldensern im Mittelalter, zu ihrem Umfeld und ihren Folgebewegungen aufgenommen, dazu die Auslegungsliteratur zu ihren biblischen Grundlagen und Judaica, ebenso Literatur zur Friedensbewegung.

1.3 Im Jahre 1988 gelangten Teile des Nachlasses von Prof. Wilhelm Tiedje (1898-1987), Stiftungen der Bibliothek des Evangelischen Oberkirchenrats Stuttgart, von Dietrich Meincke (Vaihingen/Enz) und seit 1990 von den Pfarrern Rudolf Buchin (Esslingen), Herrmann Schäufele (Stuttgart), Heiner Weitbrecht (Kiebingen) und Heinrich Treblin (Alzey) in die Bibliothek, außerdem weitere wertvolle Einzelstiftungen. In den Jahren 1987 bis 1990 wurden die Bestände vollständig neu katalogisiert. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde Ötisheim, den Enzkreis, verschiedene Landeskirchen und Waldensergemeinden konnte der Dachboden der Scheuer im Henri-Arnaud-Haus 1988-1990 ausgebaut und dort die Bibliothek (mit Ausnahme der wertvolleren Werke) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt etwa 8000 Bde, von denen ca. 15 Prozent dem historischen Buchbestand zuzurechnen sind. Aus dem 16. Jh sind 10 Titel, aus dem 17. Jh 25 Titel, aus dem 18. Jh ca. 140 Titel vorhanden. Der Rest (ca. 850 Titel in 950 Bdn) stammt aus dem 19. Jh. Es überwiegt die deutschsprachige Literatur. Daneben sind vor allem französische, italienische und englische Werke sowie wenige holländische, tschechische und spanische vorhanden.

2.2 Es dominiert das Schrifttum über die Waldenser (Geschichte, Glauben und Volkstum). Daneben sind zahlreiche Titel zur Geschichte der Nachfolgebewegungen/Friedenskirchen, der Glaubensvertriebenen und der Reformation (Pietismus, Erweckung, Kirchenkampf 1933-1945, Friedensbewegung, Biographien u. a.) vorhanden, dazu Literatur zur Theologie und Bibelauslegung sowie Judaica. Bemerkenswert ist die Sammlung von Bibelausgaben, Predigtbänden und Gesangbüchern, die teilweise im Museum ausgestellt sind, sowie die Sammlungen Karl Gerok (1815-1890) und Guida Diehl. Die Bibliothek enthält auch historisch-genealogische Werke zur württembergischen Landesgeschichte.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[Zettelkatalog nach RAK-WB]

Standortkatalog [Zettelkatalog]

Die Bestände sind nicht im Zentralkatalog Baden-Württemberg nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Fischinger, Dietrich: Die Waldenserbibliothek. In: Der Deutsche Waldenser (1990) Nr. 176, S. 20 f. und Nr. 177, S. 35-37

Stand: Februar 1993

Dietrich Fischinger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.