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Wessenberg-Bibliothek

Adresse. Wessenbergstr. 41 (Wessenberghaus), 78462 Konstanz; [Karte]
Postfach 10 19 53, 78419 Konstanz
Telefon. (07531) 28 44 82 Telex. 733274 kstz d
Bibliothekssigel. <146>

Unterhaltsträger. Stadt Konstanz
Funktion. . Vermittlung und Pflege des Bestandes der historischen Spezialbibliothek im Sinne des Testaments von Wessenbergs; schwerpunktmäßige Bestandsergänzung. Dokumentation der Literatur von und über von Wessenberg und seine Zeit. Auskunftsstelle, insbesondere zur Regionalgeschichte (Konstanz und Bodenseeraum).
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Ergänzung der Spezialbibliothek zu Schwerpunkten der Sammeltätigkeit von Wessenbergs, insbesondere zur Geschichte, Kirchengeschichte, Kunst und Literatur der ersten Hälfte des 19. Jhs. 2. Besondere Sammelgebiete: Literatur von und über von Wessenberg und seine Zeit; Constantientia und Konstanzer Drucke.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). - Öffnungszeiten: Ausleihe Dienstag, Mittwoch und Freitag 15-18.30 Uhr. Lesesaal Montag bis Freitag 10-18.30 Uhr, Samstag 10-12.30 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Lesegerät für Mikroformen, EDV-Terminal der Universitätsbibliothek Konstanz (in der Stadtbücherei, gleiches Gebäude).
Gedruckte Informationen. Bibliotheksführer (Stand 1986).
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 15 Minuten). A 81 bis Kreuz Singen; B 33 über Radolfzell.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek wurde als Städtische Wessenberg-Bibliothek 1863 im Domherrenhof (gegenüber dem Münster) offiziell eröffnet im gleichen Gebäude, in dem sie ihrem drei Jahre zuvor verstorbenen Eigentümer Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774-1860) viele Jahrzehnte als Privatbibliothek gedient hatte und wo sie sich auch heute noch befindet. Durch testamentarische Verfügung war der Stadt Konstanz damit eine wissenschaftliche Universalbibliothek zugewachsen, die mit ihren damals 12.855 Titeln (hochgerechnet auf ca. 25.139 Bde bzw. 838 lfd. Meter) und einem breit gestreuten Angebot an relativ aktueller wissenschaftlicher Literatur den Grundstock für eine wissenschaftliche Stadtbibliothek darstellen konnte. Die sich bietende Chance konnte damals von der Stadt nicht ergriffen werden.

1.2 Von Wessenberg entstammte einer wohlhabenden Ministerialen-Familie aus Feldkirch im Breisgau, ursprünglich aus dem Kanton Aargau. Sein Vater war u. a. Erzieher des sächsischen Thronfolgers, sein älterer Bruder wurde österreichischer Staatsminister. Nach dem Studium in Augsburg, Dillingen, Würzburg und Wien wurde er 1798 Domkapitular in Konstanz, 1802 Generalvikar, 1813 Coadjutor cum jure successionis, 1817 Kapitularvikar, d. h. Bistumsverweser. Seine offizielle kirchliche Wirksamkeit endete 1827 im Zusammenhang mit der endgültigen Auflösung des Bistums Konstanz, die auf römischen Einfluß hin durchgesetzt wurde. Er lebte dann bis 1860 als Privatmann in Konstanz. Von 1818 bis 1833 war er Mitglied der ersten badischen Kammer.

1.3 Von Wessenbergs geistiger Standort wurde entscheidend durch die Begegnungen mit zwei Persönlichkeiten bestimmt: seinem Lehrer, dem Theologen Johann Michael Sailer, und seinem Förderer, Mentor und unmittelbaren Amtsvorgesetzten Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), der als Primas der deutschen katholischen Kirche maßgebenden Einfluß auf das kulturelle, politische und kirchliche Leben Deutschlands ausübte und in von Wessenberg einen kongenialen Verwirklicher seiner Ideen fand. Von Wessenberg stand der katholischen Aufklärung des 18. Jhs nahe (Josephinismus und Febronianismus). Im Spannungsfeld zwischen Staatskirchentum und Ultramontanismus setzte er sich politisch für die Abgrenzung, nicht aber die Trennung der deutschen katholischen Kirche vom Papsttum ein und in diesem Zusammenhang für ein Konkordat auf der Ebene des ganzen Deutschen Bundes; er verhandelte darüber im Auftrag von Dalbergs auf dem Wiener Kongreß (1814) und dem Frankfurter Bundestag (1817).

1.4 Die während seiner Amtszeit in der Diözese Konstanz eingeführten Reformen waren, da es sich bei dieser Diözese hinsichtlich ihrer Ausdehnung um die größte im Heiligen Römischen Reich handelte, auch über ihren engeren Bereich hinaus zukunftsweisend. Sie bezogen sich nicht nur auf das kirchliche Leben im engeren Sinne, sondern suchten entsprechend den Erfordernissen der Zeit weiteste Bereiche des sozialen und kulturellen Lebens mitzuberücksichtigen und Impulse für die Schaffung dringend erforderlicher sozialer Institutionen zu setzen (z. B. Lehrerbildungsanstalten, Blinden- und Taubstummenanstalten, Gewerbeschulen, Technische Hochschulen, Rettungsanstalten für verwahrloste Kinder). Untrennbar hängt mit dieser Reformtätigkeit das riesige schriftstellerische Werk von Wessenbergs mit über 460 Titeln zu fast allen Bereichen des menschlichen Lebens zusammen. Aus derselben Wurzel, nämlich dem aufklärerischen und reformerischen Grundimpuls, stammt auch seine universalistisch angelegte Bibliothek, die ihm das schriftstellerische Werk und die Reformtätigkeit überhaupt erst ermöglicht hat und von ihm als sein " größter Reichtum" angesehen wurde. Ihr damaliger Bestand und ihr Wert für die heutige Benutzung können nur vor diesem Hintergrund richtig beurteilt werden.

1.5 Mit den Erwerbungen für seine wissenschaftliche Privatbibliothek begann von Wessenberg schon vor 1790 auf der Freiburger Büchermesse. Während seiner Wiener Studienzeit 1796/97 erfolgten größere Ankäufe. Die meisten Werke des Bestandes wurden aber erst in der Zeit des Ruhestandes erworben (1827-1860). Von Konstanz aus pflegte er Beziehungen zunächst zu Buchhandlungen in St. Gallen und Zürich, später zu Korrespondenten in einer ganzen Anzahl von Ländern, die ihn regelmäßig über Neuerscheinungen informierten und in seinem Auftrag Bücher einkauften. Seine Reisen vor allem nach Italien, Belgien und Frankreich nutzte er besonders auch zum persönlichen Bücherkauf. Zur Erwerbung durch Kauf kamen Bucherwerbungen durch Geschenk, Tausch und Erbschaft hinzu. Dubletten sind im Bestand aus von Wessenbergs Zeit selten anzutreffen; Mehrfachexemplare gab es im wesentlichen nur bei eigenen Veröffentlichungen.

1.6 Von Wessenbergs Büchersammlung war nicht primär bibliophil ausgerichtet, obwohl sie durchaus auch Rara enthielt, sondern diente ihm vor allem als wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek. Zahlreiche handschriftliche Einträge bezeugen noch heute die Intensität seiner Bücherbenutzung. Darüber hinaus stand die Bibliothek entsprechend seinen pädagogischen Intentionen den Konstanzer Bürgern jederzeit zur Verfügung. Einzelne Werke wurden in einem Kreis interessierter Konstanzer Bürger vorgelesen und besprochen.

1.7 Zwar gab es einzelne Schwerpunkte bei der Beschaffung, aber eine zentrale Thematik fehlte. Die Sammlung war auf Universalität hin angelegt entsprechend den weitgespannten Bildungsinteressen und den aufklärerischen Intentionen von Wessenbergs. Durch seine Sammeltätigkeit gelangten nicht nur die großen und überdauernden Werke in die Bibliothek, sondern auch zahlreiche Schriften von heute weniger bekannten oder schon vergessenen Autoren. An ihnen läßt sich nicht nur das Bildungsinteresse von Wessenbergs ablesen, sondern auch Weltbild, Bildungs- und Informationsstand und politische Einstellung der adlig-bürgerlichen Führungsschicht der ersten Hälfte des 19. Jhs.

1.8 In seinem Testament verfügte von Wessenberg die Aufstellung des geschlossenen Bestandes an einem geeigneten Ort, die Erarbeitung eines Katalogs, die Anstellung eines ständigen Bibliothekars zu Aufsichtszwecken, die Erstellung einer Benutzungsordnung und die Bildung einer Bibliotheks-Kommission als Aufsichtsgremium; entstehende Kosten für Aufstellung und Beaufsichtigung wurden von ihm vorfinanziert (mit 4000 Florin). Über den weiteren Ausbau der Bibliothek und ihre Aktualisierung durch Neuerwerbungen fehlte dagegen jegliche Bestimmung. Die Grundbedingung lautete, daß die Bibliothek " zum Nutzen der Stadtangehörigen" und insbesondere des Lyzeums und der höheren Bürgerschule öffentlich benutzbar sein sollte.

1.9 Bevor die Bibliothek eröffnet werden konnte, mußte sie zunächst systematisch neu aufgestellt und durch einen systematischen Standortkatalog erschlossen werden. Dieser wurde von F. A. Kreuz ausgearbeitet und 1863 gedruckt. Auch die übrigen Bestimmungen des Testaments wurden von der Stadt eingehalten, u. a. die Einrichtung einer Stelle eines Bibliothekars. Die Bestandsvermehrung in der zweiten Hälfte des 19. Jhs und teilweise noch in der ersten Hälfte des 20. Jhs war ungünstigen Bedingungen unterworfen: der peripheren politischen und kulturellen Lage der Stadt Konstanz in der damaligen Zeit, dem weitgehenden Fehlen eines wissenschaftlich gebildeten Benutzerkreises, Lehrer und Schüler des Gymnasiums ausgenommen, und der nicht immer ausreichenden bibliothekarischen Kompetenz der nebenamtlich tätigen Gymnasialprofessoren und Stadtarchivare.

1.10 Die geringen regelmäßigen Erwerbungsmittel der Stadt und der Distriktsstiftungen ermöglichten nur wenige Neuanschaffungen. Hinzu kamen aber Schenkungen und gegen Dubletten getauschte antiquarische Werke. In der ersten Zeit der öffentlichen Bibliothek wurde der Bestand noch im Sinne von Wessenbergs ergänzt und erweitert, allerdings nicht systematisch. Aufgrund der geringen Benutzerfrequenz beschloß der Gemeinderat 1867, die sogenannten volksliterarischen Werke aus dem Bestand auszugliedern und durch einen Sonderkatalog der " Volksbibliothek" zu erschließen. Der herausgelöste Bestand von 843 Nummern wurde jedoch nur in bescheidenem Maße erweitert, wie sich aus den Supplement-Verzeichnissen ergibt. Im Jahre 1893 bestand diese Sammlung nur noch aus 287 Nummern bzw. 521 Bdn. Für die Lektüre von Belletristik und deutschen Klassikern benutzte die städtische Bevölkerung nach wie vor eher die Bibliothek der Museumsgesellschaft. Ebenso wie der Bestand der " Volksbibliothek" hat auch der ursprüngliche wissenschaftliche Wessenberg-Bestand im 19. Jh Einbußen erlitten. Wilhelm Martens spricht im Vorwort seines gedruckten Katalogs von 1894 von einem " mehrmaligen Büchersturz, verbunden mit der Ausscheidung von solchen Schriften, deren Entbehrlichkeit über allen Zweifel erhaben zu sein schien". Entgegen dieser Aussage wurden jedoch nachweisbar auch wertvollere Bestände aus dem Besitz von Wessenbergs makuliert; so wurden 15 Bde der Monumenta Germaniae historica verkauft, wodurch wohl der Katalogdruck finanziert werden sollte. Aufgrund derartiger Vorgänge war der Bestand im Jahre 1894 trotz der Neuerwerbung von ca. 5000 Titeln gegenüber dem von F. A. Kreuz katalogisierten Bestand kaum angewachsen. Er betrug laut Martens 14.083 Titel gegenüber 12.855 bei Kreuz.

1.11 Die bibliothekarische Erschließung der Bibliothek änderte sich unter der Leitung von W. Martens (1890-1908) grundlegend, aber nicht unbedingt zum Besseren. Seine damaligen Neuerungen haben sich bis heute erhalten: Die Bücher wurden nach dem Numerus currens umsigniert und mechanisch aufgestellt. Aus dem früheren systematischen Standortkatalog wurde ein alphabetischer Verwaltungskatalog hergestellt, der noch heute trotz seiner Mängel als einziger Alphabetischer Katalog seine Dienste tun muß. Weiterhin wurde ein neuer standortfreier Systematischer Katalog geschaffen und auch publiziert. Dieser sogenannte Martens-Katalog, der bis zum Jahre 1918 noch durch sechs Nachträge ergänzt wurde, ist das letzte gedruckte Verzeichnis.

1.12 Seit 1890 trat ein Sammelgebiet immer mehr in den Vordergrund. Man bemühte sich, die wichtigste Literatur über die Stadt Konstanz und die Region des ehemaligen Bistums Konstanz, d. h. die Bodenseegegend, große Teile Süddeutschlands, die Schweiz und Voralberg, zu erwerben. Diese Tendenz verstärkte sich, seit die Bibliothek ab 1908 durch die Stadtarchivare verwaltet wurde und damit weitgehend in den Dienst der lokalhistorischen Forschung gestellt war. Nach 1945, als die enge Bindung an das Stadtarchiv wieder aufgegeben wurde, verblieb die gesamte Gruppe der " Constantientia", auch die Literatur aus dem ursprünglichen Wessenberg-Bestand (ca. 4000 Bde), im Stadtarchiv. Darüber hinaus erhielt das Stadtarchiv auch die Mss. von Wessenbergs, sämtliche Zeitungen, die teilweise bis zum Anfang des 19. Jhs zurückreichen, die Zeitschriften, Jahrbücher und Monographien mit historischem und vor allem zeitgeschichtlichem, landes- und heimatkundlichem Bezug und Werke aus dem Bereich Historische Hilfswissenschaften. Noch zu Beginn der siebziger Jahre wurde Literatur ins Stadtarchiv ausgelagert.

1.13 Die Eröffnung der Volksbücherei Konstanz im Jahr 1939 bedeutete für die Wessenberg-Bibliothek, daß sie von den volksbibliothekarischen Aufgaben entlastet wurde. Ihre Bestände blieben bei der Gründung der Volksbücherei unangetastet. Den Weltkrieg überstand die Wessenberg-Bibliothek relativ unversehrt und im Jahre 1947 konnte sie nach einer Zeit der Auslagerung wieder an ursprünglicher Stelle eröffnet werden. Sie teilte sich das Wessenberghaus nun mit der neuen Stadtbücherei. Die Bestände der beiden Bibliotheken, die unter eine gemeinsame Leitung gestellt worden waren, blieben im wesentlichen weiterhin räumlich getrennt. Allerdings wurden das ausgesonderte unterhaltende Schrifttum der Wessenberg-Bibliothek und diverse Nachschlagewerke sowie auch philosophische und literarische Grundwerke an die Stadtbücherei übergeben. Die Bestände der Wessenberg-Bibliothek erhielten nun wegen der erheblichen Kriegsverluste der beiden Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart einen besonderen Wert für die Literaturversorgung Süddeutschlands.

1.14 Als einzige größere Erwerbung der Nachkriegszeit ist die Übernahme des Bestandes der 4826 Bde zählenden Bibliothek der ehemaligen Gesellschaft des Bürgermuseums in Konstanz zu erwähnen. Die Gesellschaft, die 1834 gegründet wurde, unterhielt ein Lesezimmer mit Zeitschriften, Zeitungen und Nachschlagewerken sowie eine Ausleih-Bibliothek mit 3828 Bdn (Stand von 1888), neben Sachliteratur Belletristik und Klassiker der deutschen Literatur. Im Jahre 1939/40 gelangte die Bibliothek nach Auflösung der Gesellschaft in die soeben gegründete Stadtbücherei Konstanz und wurde nach dem Krieg der Wessenberg-Bibliothek als Sonderbestand zugeordnet. Nur die ungebundenen und zerlesenen Zeitschriften wurden 1948 makuliert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Eine Auszählung der Titel wurde anhand des Martens-Katalogs von 1894 vorgenommen und das Ergebnis mittels repräsentativer Zählungen am Regal und durch Berücksichtigung der Nachtragsverzeichnisse einer Korrektur unterzogen. Die Zahlen können hinsichtlich des tatsächlichen Bestandes nur näherungsweise gelten. Da der ursprüngliche Wessenberg-Bestand eindeutig der wertvollere Teil der Bibliothek ist und die Zahlenangaben nach Martens das Bild teilweise verfälschen könnten, wurden zusätzliche Angaben dem " Kreuz"-Katalog (1863) entnommen. Viele Beobachtungen werden hierbei den Untersuchungen von Doris Harrer verdankt.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 58.400 Bdn umfaßt der historische Bestand ca. 20.000 Titel. Darin sind 15.284 Titel aus dem Bestand der Wessenberg-Bibliothek und 4700 Titel aus der Bibliothek der ehemaligen Gesellschaft des Bürgermuseums enthalten, die dem 19. Jh zuzurechnen sind. 5 Titel entfallen auf das 15. Jh, 150 auf das 16. Jh, 300 auf das 17. Jh, 3200 auf das 18. Jh und 16.300 Titel auf das 19. Jh. Das Schwergewicht der ursprünglichen Wessenberg-Bibliothek liegt eindeutig auf der zweiten Hälfte des 18. Jhs und der ersten Hälfte des 19. Jhs.

2.3 Die 5 Inkunabeln sind in lateinischer Sprache. Im 16. Jh überwiegt das Lateinische (120 Titel), während die deutschsprachigen Titel nur 20 Prozent ausmachen. Im 17. Jh stehen neben dem Lateinischen (135 Titel) zwei gleich große Gruppen: Deutsch und Französisch mit jeweils 80 Titeln. Im 18. Jh sind 1600 Titel deutsch, 1100 französisch, 350 lateinisch, 55 italienisch. Im 19. Jh entfallen auf Deutsch 14.400, auf Französisch 1500, auf Lateinisch 150 und auf Englisch 110 Titel. In der ursprünglichen Wessenberg-Bibliothek gehört nur etwa die Hälfte der Titel des 19. Jhs zur Gruppe der deutschsprachigen Werke, während ein relativ hoher Anteil auf die romanischen Sprachen, vor allem Französisch, entfällt.

Systematische Übersicht

2.4 Die Übersicht bezieht sich auf die Systematik des Katalogs von Martens (1894), die wiederum aus der Systematik des Katalogs von Kreuz (1863) entwickelt wurde. Die ursprünglich teilweise sehr differenzierte Untergliederung ist von Martens weitgehend vereinfacht und umgebaut worden. Die Absicht war, eine gewisse Übereinstimmung mit den Katalogen der Gymnasiumsbibliothek, heute im Suso-Gymnasium, und der Hof- und Landesbibliothek Karlsruhe herzustellen. Ob die neue Systematik einen Fortschritt bedeutete, muß aus heutiger Sicht bezweifelt werden. Deshalb ist es für die Bestandsbeschreibung unumgänglich, auch Gruppen des Katalogs von Kreuz mit ihren Bestandszahlen zu nennen, sofern sie zu einem gewissen Teil in eine Systemgruppe bei Martens überführt wurden.

2.5 In der Abteilung Allgemeines, Nachschlagewerke, unterteilt in Sprache und Schrift, Bücherkunde, Archive, Wörterbücher, Sammelschriften, Allgemeine Literaturgeschichte und Hochschulen, sind insgesamt 440 Titel eingestellt.

2.6 Die Abteilung Philosophie und Erziehungswesen umfaßt 1097 Titel. Bei der Philosophie (748 Titel) liegt das Schwergewicht im 18. Jh und davor. Viele Einzelschriften bei nur wenigen Gesamtausgaben beweisen sein eher punktuelles Interesse. Frankreich ist stark vertreten. 72 Titel gelten Fragen der Metaphysik. Die Summe seiner lebenslangen Beschäftigung mit der Philosophie zog von Wessenberg in seinem zweibändigen Hauptwerk Gott und die Welt oder das Verhältniß aller Dinge zu einander und zu Gott (Heidelberg 1857), in dem er zugleich die philosophischen Schätze seiner Bibliothek einer breiteren Öffentlichkeit zu erschließen suchte. Auf dem Gebiet der Pädagogik (501 Titel) gibt es entsprechend den ausgeprägten pädagogischen Interessen von Wessenbergs eine Fülle von kontroversen Abhandlungen über Schule und Unterricht, Erziehungsfragen und Erziehungsanstalten, zum Universitätswesen, zu den Bildungsaufgaben von Staat und Kirche, zur Frage der Schulpflicht und zur Volksbildung im weitesten Sinne. Hervorzuheben sind von Wessenbergs Die Elementarbildung des Volkes in ihrer fortschreitenden Ausdehnung und Entwicklung (Konstanz 1835) und Das Volksleben zu Athen im Zeitalter des Perikles (Zürich 1828).

2.7 Zur Religionswissenschaft sind 2418 Titel vorhanden. Die Abteilung gliedert sich in die Untergruppen: Allgemeiner und geschichtlicher Teil (1124 Titel); Bibel und Schrifterklärung (227 Titel); Glaubenslehre, Sittenlehre, Seelsorge (518 Titel); Predigt, Betrachtung und Erbauung, Kirchenlieder (488 Titel) und Judentum und Islam (61 Titel). Als von Wessenbergs eigentliches Fach ist die Theologie besonders gut vertreten. Erwähnenswert ist das Schrifttum zur " natürlichen (rationellen) und positiven, vorzüglich christlichen Religion im allgemeinen", d. h. zum Thema Religion und Vernunft. Von Wessenbergs Sammlung zur Kirchengeschichte umfaßt 891 Titel, von denen Martens hier nur die Werke aufführt, die nicht länderspezifisch sind. Am Bestandsaufbau läßt sich seine große Offenheit für theologische und kirchenpolitische Streitfragen erkennen. Über die Geschichte und Einzelaspekte der Reformation z. B. gibt es 32 Titel; Luther, Zwingli usw. sind vertreten; 63 vorwiegend kritische Schriften betreffen die Jesuiten; das für von Wessenberg besonders schmerzliche Thema Primat und Papsttum wird in 116 Titeln vorwiegend polemisch behandelt. Als ein wichtiges Werk der Untergruppe Kirchengeschichte ist von Wessenbergs Hauptwerk zu nennen: Die großen Kirchenversammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts (Konstanz 1840). Die Sammlungen von Wessenbergs zur Praktischen Theologie umfassen 858 Titel: Hirtenbriefsammlungen, Katechismen, Agenden, Missale, Rituale, Breviere, Gesangbücher, Predigtsammlungen, Andachts- und Erbauungsbücher, auch 44 Titel über Pietismus, Mystizismus und Schwärmerei. Sie beweisen sein pastorales Interesse und boten ihm vielfältige Materialien und Anstöße für die Kirchenreform und für seine zahlreichen pastoraltheologischen Schriften, das Herzstück dieses Teils der Sammlung. Im Vergleich dazu ist die Systematische Theologie (Dogmatik und Moral) mit 107 Titeln nur schwach vertreten.

2.8 Auf die Abteilung Geschichte und Geographie entfallen 5105 Titel. Das Gebiet Geschichte (4221 Titel) wird untergliedert in Einleitung, Sammelwerke, Hilfswissenschaften (177 Titel); Allgemeine Geschichte, Altertum, Mittelalter, Neuzeit (428 Titel); Deutschland, Österreich-Ungarn, Niederlande, Schweiz (1226 Titel); Frankreich (272 Titel); Großbritannien und Irland (51 Titel); Südeuropa (179 Titel); Nord- und Osteuropa (92 Titel); Außereuropäische Länder (115 Titel) und Lebensbeschreibungen, Denkwürdigkeiten, Briefwechsel (1681 Titel). Die landesspezifische Kirchengeschichte wurde von Martens jeweils bei den Ländern eingeordnet. Zum kirchlichen Leben in Deutschland hat von Wessenberg Literatur vor allem über vier Komplexe zusammengetragen: Kölner Kirchenstreit, Badischer Kirchenstreit, Deutsch-Katholizismus und Streitschriften um seine eigene Person (52 Wessenbergiana). In der Untergruppe Frankreich fällt das Interesse an der Französischen Revolution von 1789 und ihren Auswirkungen auf. Auch in den anderen Ländergruppen hat sich von Wessenberg für Literatur zum Thema Revolution besonders interessiert. Das Gebiet Geographie (884 Titel) enthält Reisebeschreibungen und Werke zur Länder- und Völkerkunde Europas einschließlich Rußlands, in geringerem Maße auch anderer Kontinente. Bemerkenswert ist eine größere Sammlung von Städtebeschreibungen vorwiegend aus Deutschland, Frankreich und Italien. Von Wessenberg nutzte seine häufigen Reisen durch Europa immer als Bildungsreisender. Die Sammlung enthält zahlreiche heute vergessene und seltene Schriften.

2.9 In der Abteilung Literatur sind insgesamt 3278 Titel eingestellt, von denen etwa die Hälfte (1733) auf deutsche Literatur entfallen, weitere 1050 Titel auf englische, französische, italienische, spanische und portugiesische Literatur, 446 Titel auf Klassische Philologie und 49 Titel auf Literaturen slavischer, litauischer, magyarischer und asiatischer Völkerschaften. Unter jeder Sprache sind jeweils Primärwerke, Sekundärliteratur und Werke zur Literaturgeschichte eingruppiert. Ein zentraler Bestand sind 228 Titel zur Poetik. Für von Wessenberg, dessen poetisches und dramatisches Gesamtwerk 7 Bde umfaßt, gehörte die Annäherung an die künstlerischen Impulse der Zeitkultur zum Programm seiner Katholizismus-Reform. Bemerkenswert sind seine Schriften Über den sittlichen Einfluß der Schaubühne (Konstanz 1825) und Über den sittlichen Einfluß der Romane (Konstanz 1826). In der Gruppe Deutsche Literatur ist ein breites Spektrum mittelhochdeutscher Texte (in Übersetzungen und/oder kommentiert) vorhanden. Weiterhin ist die Literatur des 18. Jhs und der ersten Hälfte des 19. Jhs gut vertreten. So liegen über 100 Erstausgaben von deutschen Dichtern aus seiner Zeit vor. Titel zur englischen Literatur, inklusive walisische, gälische und irische Literatur hat von Wessenberg fast ausnahmslos in deutscher oder französischer Übersetzung angeschafft. Erst nach 1863 versuchte man, dem Mangel an Originalausgaben in englischer Sprache abzuhelfen und erhöhte die Titelzahl in der Sprachgruppe schließlich auf 224. In größerer Vollständigkeit und in Originalsprache wurde die französische Literatur gesammelt. Einschließlich der bretonischen, provenBADEN-WUERTTENBERG? A - Halischen und romanischen Literatur handelt es sich um 682 Titel. Auch die italienische Literatur (112 Titel) ist größtenteils in der Originalsprache vorhanden. Spanische und portugiesische Literatur (29 Titel) erscheint vorwiegend in Übersetzungen. Von der antiken lateinischen Literatur sind so gut wie alle bedeutenden Autoren, teils im Urtext, teils in Übersetzung, vertreten (225 Titel, darunter einige Frühdrucke). Die antike griechische Literatur ist fast ausschließlich nur in Übersetzungen vorhanden (191 Titel). Hinzu kommmen 57 Titel der mittleren und neueren Zeit.

2.10 Die Abteilung Kunst und Technik ist aus den Gruppen Kunst (613 Titel), Ökonomie, Jagd, Fischerei, Forstwesen, Pferdezucht und Reitkunst (30 Titel), Technologie, Bergbau und Hüttenwesen, Fabriken, Handwerk, Handel und Verkehr, Eisenbahnen, Post, Telegraph, Telephon, Schiffahrt (70 Titel) und Heer- und Kriegswesen (31 Titel) heterogen zusammengesetzt. Die Sammlung kunsthistorischer, kunstpädagogischer und kunsttheoretischer Schriften entstand aus dem Bestreben von Wessenbergs, Kunsterziehung in weiteste Volkskreise, besonders auch in den katholischen Klerus, hineinzutragen. Innerhalb der Gruppe Kunst ist eine 121 Titel umfassende Sammlung von Schriften zur Theorie des Schönen bemerkenswert. Die Untergruppe Bildende Kunst (408 Titel) umfaßt neben den theoretischen Schriften Kunstbände (oft mit Kupferstichen), illustrierte Bibeln, Städteansichten, Beschreibungen von Bauwerken, vor allem von Kathedralen und Domen, und von Kunstschätzen einzelner Orte sowie Führer zu vorwiegend französischen und italienischen Museen, Galerien und Sammlungen. In der Gruppe Kunst findet sich von Wessenbergs Hauptwerk: Die christlichen Bilder ein Beförderungsmittel des christlichen Sinnes (Konstanz 1827).

2.11 In der Abteilung Rechts- und Staatswissenschaft, Volkswirtschaft wurden 1009 Titel gezählt. Auf die Gruppe Rechts- und Staatswissenschaft, inklusive Kirchenrecht, entfallen 658 Titel, auf die Gruppe Volkswirtschaft, Statistik, Gesellschaftslehre und Geldwesen 324 Titel. Der Bestand enthält Quellen und Abhandlungen zur Verfassungsgeschichte der europäischen Staaten, insbesondere seit der Restauration (273 Titel, darunter 41 zum Jahr 1848). Schwerpunkte sind u. a. die politischen Verhältnisse in Frankreich, die Pressefreiheit, die Judenemanzipation und der Adel. Erwähnenswert ist die Sammlung zum Pauperismus (95 Titel). Die bedeutendsten Staatstheoretiker und Rechtswissenschaftler der ersten Hälfte des 19. Jhs sind mit ihren Schriften vertreten. Die gesamte Abteilung spiegelt von Wessenbergs Auseinandersetzung mit der politischen und sozialen Situation seiner Zeit wider.

2.12 Naturwissenschaften inklusive Mathematik (425 Titel) und Heilkunde (182 Titel) wurden zu einer Abteilung zusammengefaßt. Diese Sachgebiete sind seit 1863 stark gewachsen, so daß hier im Gegensatz zur übrigen Bibliothek die Literatur aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs überwiegt.

Sondersammlungen

2.13 Der Bestand der ehemaligen Museumsbibliothek umfaßt 4826 Bde, wovon ca. 4700 vor 1900 erschienen sind. Die katalogmäßige Erschließung dieses Bestandes, der u. a. eine umfangreiche Auswahl des Romanschrifttums des 19. Jhs bietet, steht noch weitgehend aus.

2.14 Bei der Sammlung der Volks- und Jugendschriften handelt es sich um Schriften aus der ehemaligen Sonderaufstellung von Martens, soweit sie nicht inzwischen in den normalen Wessenberg-Bestand eingearbeitet wurden. Diese Sammlung umfaßte bis zum Jahre 1918 376 Titel. Heute stehen noch knapp 250 Titel am Standort (größtenteils vor 1900). Die ursprüngliche gleichnamige Sammlung von Wessenbergs mit 166 Titeln hat sich als solche nicht erhalten, sondern wurde schon im vorigen Jh teils in den übrigen Bestand eingearbeitet, teils makuliert.

2.15 Die Sammlung Konstanz und der Seekreis enthielt 195 Titel bis zum Ende des 19. Jhs. Sie ist in späterer Zeit teilweise aus der Wessenberg-Bibliothek ausgelagert worden.

2.16 Eine Sammlung Trivialliteratur des 19. Jhs (650 Bde) ist als zusammenhängender Block in die Wessenberg-Bibliothek eingearbeitet worden.

2.17 Die Wessenberg-Dokumentation enthält z. Z. 647 Schriften über von Wessenberg, davon 487 unselbständig erschienene. Zusätzlich zu den bei K. Aland (1957) dokumentierten 470 Schriften von Wessenbergs konnten inzwischen weitere identifiziert werden.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Katalog der v. Wessenbergischen Bibliothek. Wissenschaftlich geordnet und aufgestellt von F. A. Kreuz. Konstanz 1863

[Systematischer Standort-Katalog nach 11 Hauptgruppen; in den Untergruppen alphabetisch nach Autoren bzw. Sachtiteln; 12.855 Nummern; kein Verfasser-Gesamtregister; Bestand später umgeordnet]

Fortsetzung des Kataloges der Wessenberg'schen Stadtbibliothek. Konstanz 1867-

[Neuerwerbungen in 8 Nachtragsverzeichnissen 1866-1888, davon Nr. 5 und 8 nicht erhalten; alphabetische Abfolge in der 1. und 2. Fortsetzung; systematische Anordnung ab 3. Fortsetzung]

Verzeichnis der von Wessenbergischen Büchersammlung der Kreishauptstadt Konstanz. Ausgearbeitet von Wilhelm Martens. Konstanz 1894

[standortfreier Systematischer Katalog nach 9 Hauptabteilungen; in den Untergruppen alphabetisch nach Autoren bzw. Sachtiteln; kein Verfasser-Gesamtregister]

Nachtrag. Konstanz 1897-1914

[1. 1897, 2. 1901, 3. 1914; systematische Anordnung entsprechend dem Hauptverzeichnis]

Städtische Wessenberg-Bibliothek in Konstanz. Verzeichnis des Zugangs an Büchern in den Jahren ...

[1914-1918; alphabetische Anordnung nach Verfassern]

Alphabetischer Verwaltungskatalog

[begonnen von W. Martens ab 1891; Titelaufnahmen und Ordnungsprinzip nach eigenem System; teilweise dem " Kreuz"-Katalog entnommen; wird bis zur Gegenwart weitergeführt, ab 1983 nach RAK; fotografische Reproduktion in internationalem Format im Informationszentrum der UB Konstanz]

Neuer Alphabetischer Katalog

[Neuerwerbungen ab 1970; ab 1983 nach RAK]

Schlagwortkatalog

[ab 1950; erschließt zum großen Teil auch den historischen Wessenberg-Bestand; ca. 13.500 Nachweise]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Sonderkataloge

Katalog der Wessenberg'schen Volks-Bibliothek. Die aus der Wessenberg-Bibliothek ausgesonderten volksliterarischen sowie die dazu neu angeschafften Werke enthaltend. Konstanz 1867

[843 Nummern; ein großer Teil der Aussonderungen wurde später wieder rückgängig gemacht]

Katalog der Museums-Bibliothek Konstanz. Konstanz 1880

[alphabetische Anordnung von 3463 Bdn, stark vereinfachte Titelaufnahme]

Nachtrags-Katalog der Museums-Bibliothek Konstanz. 1. Januar 1880 1. Juni 1888. Konstanz 1888

Neuer Verwaltungs-Katalog der Museums-Bibliothek Konstanz [nach PI, 940 Titel]

Wessenberg-Dokumentation

[Nachweise auf Katalogkarten über die Veröffentlichungen von Wessenbergs und die Sekundärliteratur, jeweils alphabetisch und systematisch geordnet; wird aktualisiert]

Katalog des Archiv-Sonderbestandes

[Katalogkarten für ca. 4000 Bde der Wessenberg-Bibliothek, die sich im Stadtarchiv Konstanz befinden]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

In der Wessenberg-Bibliothek: Offizielle Abschrift des Testaments von Wessenbergs

Akte aus den Jahren 1947-1949 über die Neuaufstellung der Bestände und über die zwischen Stadtarchiv und Stadtbibliothek umstrittene Standortfrage

Gutachten von Bibliotheksdirektor Josef Rest (Landesamt für Bibliotheken, Freiburg) zum gleichen Thema, 25. Januar 1949 Gutachten der Arbeitsstelle für die Universitätsbibliothek Konstanz, 13. Januar 1966

Im Stadtarchiv Konstanz (Abt. S II): Protokolle der Sitzungen der Bibliothekskommission bis zum Jahre 1920 [Fasz. 18481]

"Statuten über die Benützung, Beaufsichtigung und Verwaltung der von Wessenberg'schen nunmehr der Stadt Constanz angehörenden Bibliothek" (1863) [Fasz. 17955]

"Bestimmungen für die Benützung der Wessenberg'schen Stadtbibliothek zu Konstanz" (1883) [Fasz. 17955]

"Promemoria in Sachen der Wessenberg-Bibliothek" (Archivar Effing 1885) [Fasz. 15108]

"Über Natur und Vermehrung der Wessenberg-Bibliothek" (Archivar Clauss 1931) [Fasz. 15108]

Weitere Bibliotheks-Archivalien finden sich unter den Faszikel-Nrn. 15101 und 15109.

Dazu s. auch Renate Decke-Cornill, Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 82

4.2 Darstellungen

Harrer, Doris: Die Wessenberg-Bibliothek in Konstanz. Ein Beitrag zur Problematik kleiner wissenschaftlicher Bibliotheken. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1976 [wichtigste neuere Darstellung]

Hölzle, Erwin: Die Weltmächte im Weltbild Altdeutschlands. Analekten aus einer binnenländischen Bibliothek. In: Alteuropa und die moderne Gesellschaft. Festschrift für Otto Brunner. Göttingen 1963, S. 215-228

Joos, Hans K.: Wessenberg und sein Vermächtnis. In: Werner Schenkendorf (Hrsg.): Unser Konstanz. Ein Heimatbuch. Konstanz 1950, S. 50-59

Kreuz, Franz A.: Vorwort. In: Katalog der v. Wessenbergischen Bibliothek. Konstanz 1863, S. III-VI [Für die Bestandsgeschichte sind auch die jeweiligen Vorworte zu den Katalog-Fortsetzungen von Bedeutung.] Kreuz, Franz A.: Vorwort. In: Katalog der Wessenberg'schen Volks-Bibliothek. Konstanz 1867, S. 3-6

Laible, Joseph: Chronik des Bürgermuseums zu Konstanz von 1834-1884. Konstanz 1884

Martens, Wilhelm: Vorwort. In: Verzeichnis der von Wessenbergischen Büchersammlung der Kreishauptstadt Konstanz. Konstanz 1894, S. V-VII [Hinzuweisen ist auch auf seine Vorbemerkung zum 2. Nachtrag von 1901.]

Maurer, Anton: Städtische Wessenberg-Bibliothek. In: Jahrbuch der Stadt Konstanz 1 (1911) S. 183-185

Möking, Bernhard: Die Konstanzer Bibliotheken. In: Nachrichten für wissenschaftliche Bibliotheken 6 (1953) S. 104-110

Möking, Bernhard: Das Konstanzer Bibliothekswesen. Ein Gang durch die Bibliotheksgeschichte der alten Bischofsstadt. In: Bodenseehefte 13 (1962) S. 486-490

Möking, Bernhard: Zum Nutzen der Stadtangehörigen. Wessenbergs Bibliothek, ein kostbares Vermächtnis an seine Mitbürger. In: Oberländer Chronik Nr. 232 vom 9. August 1960, S. 4

Ortlepp, Helge: Die Wessenberg'schen Gründungen in Konstanz. In: Karl-Heinz Braun (Hrsg.): Kirche und Aufklärung Ignaz Freiherr von Wessenberg (1774-1860). München, Zürich 1989, S. 85-105 [über die Geschichte der Wessenberg-Bibliothek S. 85-92]

Ruppert, Philipp: Konstanzer geschichtliche Beiträge. Konstanz 1888-1899 [In Heft 5 (1899) S. 110 befindet sich ein Augenzeugenbericht über die Bestands-Makulierung durch eine " Kommission zur Ausscheidung der wertlosen Bücher" im Jahre 1892.]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Aland, Kurt: Das Schrifttum I. H. v. Wessenbergs (Wessenberg-Studien III). In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 105 (1957) S. 475-511 [chronologische Aufführung von 460 Nummern]

Beck, Josef: Freiherr I. Heinrich v. Wessenberg. Sein Leben und Wirken, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der neuern Zeit. Auf der Grundlage handschriftlicher Aufzeichnungen von Wessenbergs. Freiburg 1862 [über die literarische Tätigkeit von Wessenbergs S. 359-487]

Bischof, Franz X.: Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum Konstanz im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression (1802/03-1821/27). Stuttgart, Berlin, Köln 1989 (Münchener Kirchenhistorische Studien Bd 1) [über von Wessenberg als Privatgelehrten S. 281-288] Ignaz Heinrich von Wessenberg 1774-1860. Ausstellung der Wessenberg-Bibliothek. Konstanz 1974

Stand: März 1990

Helge Ortlepp


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.