FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Západoceské muzeum - knihovna

Westböhmisches Museum - Bibliothek


Adresse. Kopeckého sady 2, 301 50 Plzen
Telefon. (019) 723 70 64
Telefax. (019) 723 70 64
Bibliothekssigel. <PNE 303>

Unterhaltsträger. Ministerstvo kultury Ceské republiky [Ministerium für Kultur der Tschechischen Republik]
Funktion. Öffentliche Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Kunstgewerbe und Handwerk, Geschichte, Archäologie, Numismatik, Ethnologie, Kunst und Naturwissenschaften. - 2. Besonderes Sammelgebiet: Literatur über und aus Westböhmen.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit Ausleihmöglichkeit. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-15 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Computer-Arbeitsplatz.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Vorbestellte Literatur kann bereitgestellt werden. - Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof (Linien 1, 2) bis Haltestelle Prazská ulice oder vom Busbahnhof (Linie 2) bis Haltestelle Námestí Republiky (Fußwegnähe ca. 7 Minuten). - Parkmöglichkeiten vor dem Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Museum wurde 1878 als Gemeindemuseum [Obecní muzeum] gegründet, u. a. mit dem Auftrag der Aufbewahrung, Vervielfältigung und Zugänglichmachung von Literatur zu Westböhmen. 1886 wurde es Städtisches historisches Museum [Mestské historické muzeum], das 1905 - wie auch die Bibliothek - in zwei selbständige Institutionen aufgeteilt wurde: das Kunstgewerbemuseum [Umeleckoprmyslové muzeum] und das Städtische historische Museum. 1919 wurde in Plzen das Ethnographische Museum [Národopisné muzeum] gegründet, das ebenfalls eine Bibliothek aufbaute. Die Bibliothek des Städtischen historischen Museums hatte zwischen 1920 und 1930 ihre wichtigste Entwicklungsphase. Zudem verwaltete sie von Beginn an die Bestände des Stadtarchivs. Unter anderem wurden ihr die Bibliotheken des Naturwissenschaftlichen Clubs [Prírodovedný klub], des Clubs der tschechischen Touristen [Klub ceských turist], des Vereins der tschechischen Ingenieure und Architekten [Spolek ceských inzenýr a architekt], der Lehrer-Union Komenský [Ucitelská jednota Komensky] sowie die Cipera-Bezirksstudienbibliothek [Okresní studijní knihovna Ciperova] angeschlossen. Diese inkorporierten Bestände wurden im Jahre 1950 zusammen mit dem Großteil der Bibliothek des Städtischen historischen Museums der Staatlichen wissenschaftlichen Bibliothek in Pilsen [Státní vedecká knihovna v Plzni] übergeben (s. Eintrag dort). Durch die Bestandsübergabe (ca. 134.000 Bde) verlor die Museumsbibliothek den Großteil ihrer Alten Drucke (ca. 3500). 1953 wurde das Museum in Kreismuseum [Krajské muzeum] umbenannt.

1.2 Der verbliebene Rest, d. h. die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums und ein Teil der Bibliothek des Städtischen historischen Museums, bildete den Grundstock der heutigen Bibliothek des Westböhmischen Museums. Nach 1960 wurden beide Museen zusammen mit dem Ethnographischen Museum zum Westböhmischen Museum in Pilsen vereinigt. Seine Bibliothek erfüllt seitdem in erster Linie zwei Funktionen: den Aufbau des Sammlungsbestandes für Konservierungs-, Museums- und Ausstellungszwecke und den Aufbau des Studienbestandes für die Museumsangestellten und die Öffentlichkeit. Der Sammlungsbestand gliedert sich in Alte Drucke, Inkunabeln und Handschriften, eine Sammlung wertvoller Einbände sowie Regionalliteratur.

1.3 Seit der Gründung der Bibliothek wurde die Sammlung vor allem durch Schenkungen und Nachlässe vermehrt. Von großer Bedeutung waren die Schenkungen von der Pilsner Erzdechanei (ca. 500 Bde), von František Schwarz (1840-1906, Politiker und Journalist, 6400 Bde), Dr. Jan Peisker (1851-1933, Universitätsprofessor in Graz, 1800 Bde), Edmund Ginzl (Beamter der Handels- und Gewerbekammer, 1300 Bde), vom Direktor des deutschen Gymnasiums Vincenc Graumann (1798-1864, 2150 Bde) und von Pfarrer Ludvík Vanícek (1883) aus Planá [Plan], der dem Museum die von Pfarrer Jan Náhlovský in den Jahren 1803 bis 1815 aufgebaute Pfarrbibliothek schenkte (850 Bde). Ein Teil der Bestände wurde 1950 an die Staatliche wissenschaftliche Bibliothek abgegeben. In späterer Zeit wurden vor allem in Böhmen erschienene Titel, insbesondere wertvolle Drucke, angekauft. Prof. Jindrich Cadík (1891-1979), seit 1917 als Bibliothekar angestellt, machte sich um die Sammlung wertvoller Bucheinbände verdient.

1.4 Der Bestand an Regionalliteratur wurde seit den siebziger Jahren des 20. Jhs systematisch aufgebaut, zunächst durch die Aussonderung dieser Literatur aus dem Studienbestand und in der Folge durch allmähliche aktuelle und retrospektive Bestandsergänzungen. Der Studienbestand hat seine inhaltlichen Schwerpunkte bei Kunstgewerbe, Handwerk und Geschichte. Regelmäßig wird aktuelle Literatur zu Archäologie, Numismatik, Ethnographie, Kunst und den Naturwissenschaften (vor allem Zoologie, Botanik und Geologie) ergänzt. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden im Hinblick auf die deutschsprachige Bevölkerung Westböhmens vor allem deutschsprachige Bestände in größerem Umfang erworben.

1.5 Im Jahre 1995 wurden der Bibliothek aus der kunstgewerblichen Abteilung des Museums 310 illuminierte Handschriften-Fragmente (von kleinen Ausschnitten bis hin zu mehreren zusammengehörigen Blättern) übertragen. Die meisten Fragmente stammen aus dem Mittelalter.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt ca. 79.000 Bde Monographien und Periodika. Er setzt sich zusammen aus dem Studienbestand (ca. 45.000 Bde), dem die Austauschbibliothek (ca. 11.000 Bde) angeschlossen ist; aus der Abteilung für Alte Drucke, Handschriften und Inkunabeln (1088 Bde) und aus der Sammlung der Regionalliteratur (ca. 3900 Bde). Hinzu kommt die Bibliothek des Ethnographischen Museums als Sondersammlung (ca. 18.000 Bde). Die Sammlungen der Alten Drucke und der Regionalliteratur sind vom Studienbestand gesondert aufgestellt und unterliegen besonderen Benutzungsregeln.

Studienbestand

2.2 Der Studienbestand umfaßt ca. 45.000 Bde, vorwiegend vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. Davon erschienen vor 1900 ca. 2000 Bde in deutscher Sprache und weitere 1000 Bde von 1900 bis 1914.

 In
französischer Sprache liegen 600 Bde bis 1900 und 80 weitere bis 1914 vor; in englischer 80 Bde bis 1900 und 60 weitere bis 1914.
  Der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei Kunstgewerbe und
Kunsthandwerk (einschließlich der Entstehung dieses Industriezweigs), ferner bei Geschichte, Archäologie, Numismatik, Ethnographie, Kunst allgemein, der Theorie künstlerischer Stile, historischen Denkmälern und Naturwissenschaften.

2.3 An Zeitschriften liegen 120 Titel bis 1900 vor und 70 weitere bis Ende 1914, davon ca. 160 Titel in deutscher Sprache, die in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz erschienen sind. Bei den französischen Zeitschriften sind 9 Titel bis 1900 und 10 bis 1914 vorhanden; bei den englischen 10 bis 1900 und 6 bis 1914. Es handelt sich meist um vollständige und auch nach 1914 weiterlaufende Reihen. Die deutschsprachigen Zeitschriften betreffen in erster Linie die Kunst, das Kunstgewerbe und Kunsthandwerk sowie die Architektur. So besitzt die Bibliothek beispielsweise die Allgemeine Bauzeitung (Wien 1836-1918), die Annalen für Gewerbe und Bauwesen (Berlin 1887-1901), den Bericht über das Hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe (Hamburg 1885-1908), das Centralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen in Österreich (Wien 1883-1917), Die Graphischen Künste (Wien 1879-1933), Kunst und Gewerbe (München 1887-1915), Kunst und Handwerk (München 1887-1921/22), das Kunstgewerbeblatt (Leipzig 1887-1915), Mittheilungen der k.k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale (Wien 1856-1906) und die Zeitschrift für christliche Kunst (Düsseldorf 1888-1897).

2.4 Dem Studienbestand wurde in den achtziger Jahren ein Sonderbestand angeschlossen, der in der naturwissenschaftlichen Abteilung des Museums entstanden war, die sogenannte Austauschbibliothek. Dieser Bestand, der durch internationalen Tausch aufgebaut wurde, umfaßt heute ca. 11.000 Bde aus dem 20. Jh. Er besteht vorwiegend aus naturwissenschaftlichen Reihen aus aller Welt, darunter ca. 600 Titel Periodika. Ein Großteil der Reihen ist den Gebieten Zoologie, Botanik, allgemeine Biologie und Geologie gewidmet. Unter den 520 Tauschpartnern in 55 Ländern (u. a. 102 in Deutschland, 41 in den USA, 29 in Italien, 27 in Polen, 26 in England, 25 in Frankreich) sind naturwissenschaftliche Museen, Akademien der Wissenschaften, wissenschaftliche Institute, Museen und Vereine.

Alte Drucke, Handschriften und Inkunabeln

2.5 Dieser historische Bestand umfaßt 1088 Bde, darunter 898 Alte Drucke, 66 Hss. und 124 Inkunabeln. Hinzu kommen 122 Bde aus dem 19. Jh, die hier eingeordnet sind, sowie weitere 148 Bde wertvolle Drucke, für die bald eine eigenständige Sammlung eingerichtet werden soll. Von den 66 Hss. in der Sammlung stammen 4 aus dem 14. Jh, darunter das Breviarum antiquum und eine Biblia latina, 2 Bde aus dem 16. Jh, ein Band aus dem 17. Jh, 15 Bde aus dem 18. Jh (vorwiegend Gebetbücher) und der Rest vornehmlich aus dem 19. Jh (Gebetbücher und Chroniken).

2.6 Von den 124 Inkunabeln sind 115 in lateinischer, 6 in deutscher, 2 in tschechischer und eine in italienischer Sprache. Sie verteilen sich auf die Druckorte Venedig (27 Bde), Straßburg (22), Nürnberg (14), Basel (11), Speyer (7), Leipzig und Köln (je 5), Reutlingen und Pilsen (je 3), Mainz und Ulm (je 2) und mit je einem Band auf Bamberg, Hagenau, Heidelberg, Mainz, Kutná Hora [Kuttenberg], Prag, Lyon und weitere Städte. Als Drucker sind u. a. vertreten Anton Koberger (9 Bde), Martin Flach (7), Peter Drach (7), Johann Amerbach (8), Nicolaus Kesler (4) und je 2 Bde von Peter Schöffer, Georg Stuchs, Johannes Zainer, Adolf Rusch, Moritz Brandis, Johann Prüss, weiterhin Johann Froben, Johann Mentelin und aus Böhmen Mikuláš Štetina Bakalár und Martin z Tišnova. Besonders genannt seien Jacobus de Voragine, Pasionál cili zivotech svatých ... (Legenda aurea; Pilsen nach 1476), und Missale ecclesiae Pragensis (Pilsen 1479); Gratianus, Decretum (Mainz: Peter Schöffer 1472); Nicolaus de Ausmo, Supplementum Summae Pisanellae ... (Nürnberg: Anton Koberger 1478) und Thomas von Aquin, Summa contra gentiles (Venedig: Nicolaus Jenson 1480).

2.7 Bei den Alten Drucken stammen aus dem 16. Jh 146 Bde, aus dem 17. Jh 154, aus dem 18. Jh 598 und aus dem 19. Jh 122. Die Übersicht nach den wichtigsten vertretenen Sprachen ergibt für das 16. Jh 32 tschechische, 87 lateinische, 18 deutsche und 4 französiche Drucke; für das 17. Jh 11 tschechische, 59 lateinische, 37 deutsche, 7 französische; aus dem 18. Jh 35 tschechische, 101 lateinische, 337 deutsche, 78 französische; für das 19. Jh 39 tschechische Drucke, 8 lateinische, 55 deutsche und 11 französische. Vereinzelt sind zudem englische, portugiesische, italienische, holländische, hebräische, armenische und russische Werke vertreten.

2.8 Thematisch überwiegt bei den Alten Drucken die religiöse Literatur; ferner ist ein beachtlicher Teil der Geschichte, der Heraldik, dem Militärwesen und den Naturwissenschaften gewidmet. Die Drucke des 16. Jhs sind inhaltlich breit gefächert, so liegen beispielsweise vor Angelus de Clavasio, Summa Angelica de casibus conscientiae cum ... additionibus (Straßburg: Martin Flach 1502); Boethius, Opus quinque librorum de philosophica consolatione spectatissimum ... (Leipzig: Jacob Thanner 1510); Biblia - Psalterium Davidis cum hymnis (Leipzig: Melchior Lotter 1523); Bergkordnung des freyen Königlichen Bergkwercks Sanct Joachimsthal (Zwickau: Wolfgang Meyerpeck 1548); Konrad Gessner, Vogelbuch (Zürich: Christoph Froschauer 1557); Livius, Von Ankunfft und Ursprung des Römischen Reiches ... (Straßburg: Th. Riher 1574) und Robert Bellarminus, Disputationes (Ingolstadt: David Sartorius 1590-1593). Von den deutschen Drucken aus dem 17. Jh seien genannt Laurentius Beyerlinck, Magnum theatrum vitae humanae (Köln 1631); Ernst Braun, Novissimum fundamentum et praxis artilleriae ... (Danzig: Simon Beckenstein 1687); Johann Burger, Deutsche und lateinische Versal-Buchstaben (Nürnberg 1677); Olfert Dapper, Asia, oder genaue und gründliche Beschreibung ... (Nürnberg 1689); Levinus Hulsius, Erste Schiffahrt in die Orientalische Indien (Frankfurt a. M. 1606); Georg Lohmeier, Der Europaeischen Reiche historische und genealogische Erläuterung ... (Lüneburg 1690) und Adam Lonicer, Kräuterbuch nebst einer Übersicht der Thiere und Mineralien (Frankfurt a. M. 1629).

2.9 Von den zahlreichen deutschen Werken und Ausgaben des 18. Jhs seien nur einige exemplarische Beispieltitel genannt. Vorhanden sind u. a. René Dahuron, Vollständiger Garten-Bau ... (Weimar 1757); Johann Georg C. von Günther, Praktische Anweisung zur Pastellmahlerey (Nürnberg 1762); Christian Gottlieb Jöcher, Compendiöses Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1726); Jacob Leupold, Theatrum machinarum generale und Theatrum machinarum hydrotechnicarum (beide Leipzig 1724); Johann Friedrich von Penther, Gnomonica fundamentalis et mechanica ... (Augsburg 1794) und Joseph Maria Prola, Der Murmurant und die Murmurantin in die Schule geführt (Augsburg 1760).

Sammlung Regionalliteratur

2.10 Die Sammlung Regionalliteratur umfaßt etwa 3900 Bde. Sie wird nicht nur systematisch durch Neuerscheinungen, sondern auch retrospektiv ergänzt. Gesammelt wird ausschließlich Literatur, die in der Region erschienen ist, die die Region beschreibt oder die von Autoren aus der Region verfaßt wurde. Insofern es sich um Werke zu und aus Westböhmen handelt, sind etwa ein Fünftel der Bände deutschsprachig, vor allem aus den Gebieten von Plzen, Stríbro [Mies], Cheb [Eger], Tachov [Tachau] und Mariánské Lázne [Marienbad].

2.11 Viele der Titel haben einen direkten Bezug zu Pilsen. Zur Stadt selbst liegen z. B. vor Johann Tanners Alte Chronik von Pilsen (Pilsen 1835), das Adressbuch der königlichen Kreisstadt Pilsen (Pilsen 1864), Paul Skálas Die Occupation der königlichen Stadt Pilsen durch den Grafen Ernst von Mansfeld 1618-1621 (Warnsdorf 1887) und Kirchengesänge und Gebete für die katholische Jugend der deutschen Volks- und Bürgerschulen in Pilsen (Pilsen 1891). Aus Pilsner Produktion liegen weiterhin vor Xaver Rudolf Heidlers Ueber das Daseyn Gottes mit Rückblick auf die Geschichte (1813), Karl Viktor von Hansgirgs Glockenstimmen (1871) und ein Führer durch den Böhmerwald (1878). Ebenfalls zahlreich vertreten sind Werke zum Böhmerwald und zu westböhmischen Kurorten, so Franz Sartoris Taschenbuch für Carlsbads Curgäste ... (Wien 1817), Die Luchsenburg im Böhmerwalde (Wien 1843) und Hippolit Randas Denkwürdigkeiten aus dem westlichen Böhmerwalde ... (Taus 1873). Bei den Pilsner Periodika sind es beispielsweise der Pilsner Bote (1861/62), Statistischer Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Pilsen (1858-1890) und Programm des k.k. deutschen Obergymnasiums zu Pilsen (1889-1896).

Bibliothek des Ethnographischen Museums

2.12 Die alte Bibliothek des ehemaligen Ethnographischen Museums, die bei der Vereinigung der Pilsner Museen nicht in die Museumsbibliothek eingegliedert wurde, untersteht der ethnographischen Abteilung des Westböhmischen Museums und ist gesondert aufgestellt. Sie enthält einige interessante Sammlungen, beispielsweise die sogenannte Schulwesenbibliothek, eine Sammlung von 13.000 Bdn zur Pädagogik sowie mit Lehrbüchern aus den Jahren 1800 bis 1953. Hinzu kommen weitere 2000 Bde Alte Drucke, vor allem Gebetbücher, und ungefähr 3000 Bde Bänkellieder. Dieser Bestand ist jedoch z. Z. nicht allgemein zugänglich.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Katalog des Studienbestandes

[nach Autoren und Fächern geordnet; in den sechziger Jahren begonnen]

Systematischer Katalog des Studienbestandes

[nicht vollständig; nur bis 1960 geführt]

Katalog der Alten Drucke

[verzeichnet Hss., Inkunabeln, Alte Drucke und auch die Drucke des 19. Jhs in der Sammlung]

Katalog der Regionalliteratur

Katalog der Periodika

[in Vorbereitung]

[Alle Kataloge in Zettelform und bis auf den Systematischen Katalog in alphabetischer Ordnung.]

Zur Zeit wird ein Teil der Sammlung Regionalliteratur in einer Datenbank (Programm MAKS) erfaßt; dasselbe wird für die Sammlung der Alten Drucke vorbereitet.

3.2 Historischer Katalog

Katalog der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums [hschr.; in Zettelform; geführt bis etwa 1960]

Die Kataloge des ehemaligen Städtischen historischen Museums verwaltet heute die Staatliche wissenschaftliche Bibliothek in Pilsen (s. Eintrag dort).

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Zprávy kuratoria za správní rok 1878-1906. Mestské prmyslové museum v Plzni [Berichte des Kuratoriums in den Verwaltungsjahren 1878-1906. Städtisches Kunstgewerbliches Museum in Pilsen]. Plzen 1878-1906

Sborník mestského historického musea v Plzni [Sammelband des Städtischen historischen Museums in Pilsen]. Bde 1-10. Plzen 1909-1934

Škorpil, Josef: Západoceské mestské umelecko-prmyslové museum císare a krále Františka Josefa I. v Plzni [Das Westböhmische Kunstgewerbemuseum des Kaisers und Königs Franz Joseph I. in Pilsen]. Plzen 1913

Rocenka Národopisného musea Plzenska za rok ...

 [Jahrbuch des Ethnographischen Museums in der Pilsner Region für
die Jahre ...]. Bde 1-24. Plzen 1919-1945

Výrocní zpráva Západoceského umelecko-prmyslového musea mesta Plzne za správní rok 1922-1929 [Jubiläumsbericht des Westböhmischen Kunstgewerbemuseums der Stadt Pilsen für die Verwaltungsjahre 1922-1929]. Plzen 1923-1930

Šedo, Ilja P.: Knihovna Západoceského muzea v Plzni [Die Bibliothek des Westböhmischen Museums in Pilsen]. In: Knihy a dejiny [Bücher und Geschichte] 3 (1996) S. 50-58

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Cadík, Jindrich: Plzenské vazby knizní doby gotické [Pilsner Bucheinbände in der Gotik]. Plzen 1919

Cadík, Jindrich: Renaissancní vazby francouzské ve sbírkách Západoceského musea mesta Plzne [Französische Rennaissance-Einbände in den Sammlungen des Westböhmischen Museums der Stadt Pilsen]. Plzen 1928

Fajt, Jirí (Hrsg.): Gotika v západních Cechách (1230-1530) [Gotik in Westböhmen (1230-1530)]. Bd 1. Praha 1995, S. 102-137

Hálová, Marie: Vývoj a soucasný stav bývalé arcidekanské knihovny v Plzni [Die Entwicklung und der gegenwärtige Zustand der ehemaligen Erzdechaneibibliothek in Pilsen]. In: Knihy a dejiny [Bücher und Geschichte] 4 (1997) S. 40-56

Hejnic, Josef: K pocátkm ceského knihtisku (Svedectví prvotisk bývalé arcidekanské knihovny v Plzni) [Über die Anfänge des tschechischen Buchdrucks (Inkunabeln der ehemaligen Erzdechaneibibliothek in Pilsen)]. In: Listy filologické [Philologische Blätter] 104 (1981) S. 102-117

Hejnic, Josef: Renesancní Plzen a kniha. Katalog výstavy v Západoceském muzeu 4. 2. - 11. 4. 1982 [Renaissance-Pilsen und das Buch. Katalog der Ausstellung im Westböhmischen Museum 4. 2. - 11. 4. 1982]. Plzen 1982

Machácek, Fridolín: Prvotisky a staré tisky mestského historického musea a plzenské knihovnictví [Inkunabeln und Alte Drucke des Städtischen historischen Museums und das Pilsner Bibliothekswesen]. Plzen 1926

Šedo, Ilja: Soupis fondu knihovny výmen Západoceského muzea. Seriály [Liste des Austauschbestandes des Westböhmischen Museums. Serien]. Plzen 1989

Stand: Juni 1998

Ilja P. Šedo


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.