FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Zweigbibliothek Wirtschaftswissenschaften

Adresse. Spandauer Straße 1, 10178 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 2468-301 oder -302
Bibliothekssigel. <11/89>

Unterhaltsträger. Land Berlin
Funktion. Fakultätsbibliothek.
Sammelgebiete. Betriebswirtschaft, Finanzwissenschaft, Volkswirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Öffnungszeiten: Montag 8-16.15 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 8-19 Uhr, Freitag 8-12.30 Uhr. - Leihverkehr: DLV über ZUB.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Lesegerät für Mikroformen. Hinweise für anreisende Benutzer. S-Bahnhof Hackescher Markt; Busverbindung (Linien 100, 157 und 348) bis Haltestelle Spandauer Straße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Den historischen Grundbestand der Bibliothek der 1946 errichteten Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bildeten die Reste zweier älterer Bibliotheken. Seit 1886 bestand an der Universität das Staatswissenschaftlich-statistische Seminar, dessen Spezialbibliothek bis 1938 auf über 50.000 Bde angewachsen war. Nach 1945 waren davon nur etwa fünf Prozent übrig geblieben. Der andere Restbestand stammte aus der Bibliothek der 1906 gegründeten Handelshochschule, die die Bibliotheken der Korporation der Kaufmannsschaft (Börsenbibliothek) und der Industrie- und Handelskammer mit einem Bestand von etwa 120.000 Bdn vereinigte, die gegen Kriegsende in die Lausitz ausgelagert wurden. Dazu kam eine Zentral-Seminar-Bibliothek mit etwa 25.000 Bdn, die in Berlin durch einen Bombenangriff am 3. März 1945 dezimiert wurde. Von den ausgelagerten Beständen wurden 80.000 Bde von den Besatzungstruppen abtransportiert. Von den 40.000, die nach Berlin zurückkehrten, bildete der größere Teil den Grundbestand der Bibliothek der Hochschule für Planökonomie in Karlshorst; ein bescheidener Anteil kam an die Fakultät.

1.2 Hinzu kamen 1946 die Bibliothek von Prof. Adolf Hasenkamp aus Danzig, die in Mecklenburg ausgelagert war, Bücher von Prof. Friedrich Leitner aus Berlin-Dahlem, 122 Werke und 6 Zeitschriften von Prof. Heinrich Nicklisch, ehemals Professor an der Handelshochschule, und ca. 1000 Bde zur Statistik und Volkswirtschaft aus der Bibliothek der IG Farben-Industrie. Im Jahre 1948 erreichte die neue Bibliothek einen Bestand von 15.000 Bdn. Von der im gleichen Jahr zugewiesenen Bibliothek der Berliner Großbanken blieben nur ca. 3000 Bde, die bereits eingearbeitet waren, in der Bibliothek.

1.3 Durch Spenden Berliner Unternehmen, Zuwendungen des Staatssekretariats für Hochschulwesen, Spenden und Dublettenabgaben anderer Hochschulen und Bibliotheken konnte ein ansehnlicher Altbestand aufgebaut werden, der jedoch durch umfangreiche Aussonderungen in den sechziger und siebziger Jahren stark reduziert wurde. Etwa 55.000 Bde historisch wertvoller Literatur gingen an andere Bibliotheken. Der ältere Bestand umfaßt heute etwa 8000 Bde, der neuere 1990 ca. 81.000 Bde.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Auszählung ergab 1727 historische Titel (Gesamtbestand ca. 89.000 Bde). Davon sind ein Titel aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh, 57 aus dem 18. Jh, 1337 aus dem 19. Jh und 323 ohne Erscheinungsjahr. In deutscher Sprache sind 1504 Titel vorhanden, in französischer 23, in englischer 70 und in anderen Sprachen 145.

2.2 Der historische Bestand ist heterogen mit numerischem Schwergewicht auf den Fächern Volkswirtschaft, Sprachen und Kulturen sowie Rechtswissenschaft. Weiter vertreten sind vor allem die Gebiete Sozialwissenschaften, Versicherungs- und Genossenschaftswesen sowie Betriebswirtschaft. Inhaltlich ist der Bereich Versicherungswesen hervorzuheben, der durch eine größere Schenkung in jüngerer Zeit eine Bereicherung erfahren hat. Die Publikationen reichen hier bis ins 18. Jh zurück und bieten einen Querschnitt durch die Versicherungsliteratur, wobei Werke zu einzelnen Institutionen ( z. B. J. M. Tekens, Nachricht von dem Zustande der allgemeinen Wittwen-Casse zu Copenhagen, Copenhagen 1805) ebenso vertreten sind wie Landesordnungen ( z. B. Hochfürstliche Leiningische Brand-Assekurations-Ordnung, Ende 18. Jh) und einschlägige Zeitschriften ( z. B. The Assurance Magazine, London 1850 ff.).

2.3 In den anderen Bereichen ist die Streuung groß. Sie reicht von ökonomischen Werken ( z. B. Johann Georg Büsch, Über die durch den jetzigen Krieg veranlaßte Zerrüttung des Seehandels und deren insbesondere für den deutschen Handel zu befürchtende böse Folgen, Hamburg 1793) über rechtshistorische Veröffentlichungen ( z. B. Werke von Johann Jacob Moser) bis hin zu Reisebeschreibungen ( z. B. Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande, Leipzig 1747-1774) und Geographie ( z. B. Anton Friedrich Büsching, Erdbeschreibung, Hamburg 1787 ff.).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; bis 1974 nach PI, ab 1975 nach RAK]

Systematischer Katalog

Schlagwortkatalog [ab Erscheinungsjahr 1991]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Gedruckte Quellen

Chronik, 1890-1937

Chronik der Handelshochschule Berlin 1926-1930. Berlin 1930, S. 446-449

4.2 Darstellungen

Gisbert, Erich: Die Bibliothek der Handelshochschule Berlin. In: Ein Halbjahrhundert betriebswissenschaftliches Hochschulstudium. Berlin 1956, S. 67-69

Stand: April 1995

Adolf Laminski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.