FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Reguly Antal Muemlékkönyvtár

Antal-Reguly-Kunstdenkmalbibliothek


Adresse. Rákóczi tér 1, Postfach 21, H-8420 Zirc
Telefon. (088) 314-953
Telefax. (088) 414-953

Unterhaltsträger. Az Országos Széchényi Könyvtár [Széchényi-Nationalbibliothek]
Funktion. Allgemein zugängliche Universalbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Alle Wissensgebiete. - 2. Besonderes Sammelgebiet: Literatur über das Bakonygebirge.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
Gedruckte Informationen. Faltblatt in deutscher Sprache.
Hinweise für anreisende Benutzer. Deutschsprachige Führungen werden angeboten: Dienstag bis Sonntag 10-12 Uhr und 14-16 Uhr. - Die Bibliothek liegt im Stadtzentrum. - Fußwegnähe vom Bahnhof (10 Minuten). - Von Wien E 60 bis Györ, von dort Landstraße 82. Parkmöglichkeiten bei der Bibliothek. Antal-Reguly-Kunstdenkmalbibliothek

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte des Zisterzienserordens. König Béla III. aus dem Hause der Árpáden gab 1182 den ersten französischen Zisterziensern, die aus Clairvaux nach Ungarn kamen, Aufenthaltsrecht und Besitzungen im Bakonywald, einem damals noch umfangreichen Urwaldgebiet. Von der Größe der mittelalterlichen Abtei Zirc zeugen wenige, aber bedeutende Baudenkmäler. Aus den alten Dokumenten geht hervor, daß im Zircer Kloster eine Bibliothek existierte und daß ein Buch der Psalmen, ein Buch der Hymnen, ein Missale, Graduale und die Ordensregeln zum Bestand gehörten. Der erste Abt von Zirc, Johannes Lemovicensis (Jean de Limoges, 1208-1218), war ein bekannter Autor. Um die Mitte des 16. Jhs wurden das Kloster und seine Bibliothek während der Türkenkriege niedergebrannt und völlig zerstört.

1.2 1659 kam die Abtei in den Besitz des niederösterreichischen Zisterzienserstiftes Lilienfeld. Als der Wiederaufbau Schwierigkeiten bereitete, übergab der Abt von Lilienfeld 1701 den Besitz der Abtei von Henrykow [Heinrichau], die ihre Blütezeit erlebte und ihren Einflußbereich vergrößern wollte. Der Abt von Heinrichau beabsichtigte, das Zircer Anwesen neu zu besiedeln und zu bewirtschaften. Die Kirche und das Kloster, ebenso wie das Dorf Zirc, wurden wiederaufgebaut.

1.3 Von den Klosteraufhebungen unter Joseph II. blieb Zirc verschont, weil die Zisterzienser Schulen unterhielten und Seelsorgedienst leisteten. Bis 1810 gehörte Zirc zur Abtei von Heinrichau. Als die preußische Regierung die Klöster in Schlesien, u. a. auch Heinrichau, aufhob, wurde das in Ungarn gelegene Zirc wieder selbständig. Unter Abt Antal Dréta (1814-1823) übernahm der Orden die früheren Jesuitengymnasien in Pécs [Fünfkirchen], Eger [Erlau], Székesfehérvár [Stuhlweißenburg] sowie in Buda [Ofen] und Baja [Frankenstadt].

1.4 Den Grundbestand der Bibliothek in Zirc bildeten 3000 Bde, die aus Schlesien mitgebracht worden waren. Durch die Entwicklung zum Lehrorden wurde die Erweiterung der Bibliothek in Zirc, dem Zentrum des Zisterzienserordens in Ungarn, notwendig. Abt Ferdinand Villax (1826-1857) erwarb u. a. die Nachlässe des Stuhlweißenburger Arztes Josef Hoffmann (1766-1851) und des Historikers György Fejér, der Direktor der Pester Universitätsbibliothek war. Der Zuwachs betrug insgesamt ca. 4500 Bde. Im letzten Lebensjahr von Abt Villax wurde der sogenannte Große Saal nach Plänen des Wiener Architekten Leopold Peiss fertiggestellt. Er konnte den gesamten damaligen Bestand aufnehmen. Die Inneneinrichtung des in einem zurückhaltenden, aber phantasievollen Stil erbauten Saales wurde von dem Zircer Kunsttischler Michael Wilde angefertigt. Aus heimischen Holzarten, vor allem aus Esche, fertigte er dekorative Intarsienarbeiten an.

1.5 Durch Neuerwerbungen und durch Nachlässe von Ordensmitgliedern erhielt die Bibliothek auch weiterhin bedeutenden Zuwachs. Der Orden entfaltete eine rege pädagogische und wissenschaftliche Tätigkeit, so daß der Literaturbedarf ständig stieg. Gegen Ende des 19. Jhs reichte der Platz nicht mehr aus, und es wurde zusätzlich der Kleine Bibliothekssaal geschaffen. Pater Otmar Szabó (1862-1926) erwarb sich als Stiftsbibliothekar große Verdienste um die Bibliothek. Von 1889 bis 1926 verwaltete und katalogisierte er die Bestände mit größter Sorgfalt. Gegen Ende seiner Amtszeit besaß die Bibliothek bereits 60.000 Bde. Seine Nachfolger ersetzten seine Aufstellungsordnung teils wegen Platzmangels, teils im Hinblick auf eine bessere Unterbringung durch eine neue, raumsparende Magazinordnung.

1.6 Im 19. Jh förderten die Äbte des Ordens die wissenschaftliche Ausbildung zukünftiger Professoren, indem sie vielen jungen Mönchen die Möglichkeit boten, an ausländischen Hochschulen zu studieren, so in Wien oder Innsbruck. Aus ihren Reihen gingen namhafte Wissenschaftler hervor; einige wurden Mitglieder der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Gleichzeitig trat die deutsche Sprache, auch hinsichtlich der Neuerwerbungen für die Bibliothek, in den Mittelpunkt. Da im 19. Jh zunehmend auch wissenschaftliche Arbeiten in ungarischer Sprache publiziert wurden, stieg allmählich der Anteil des Ungarischen am Gesamtbestand. Das Erziehungsideal des Ordens bestand in einer umfassenden Allgemeinbildung, die dazu befähigen sollte, allen Fragen des täglichen Lebens begegnen zu können. Daher wurden u. a. auch Werke von Karl Marx und Freimaurerliteratur angeschafft.

1.7 Die intensive Erwerbungstätigkeit seit der ersten Hälfte des 19. Jhs fand durch die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre des 20. Jhs ihr Ende. Der Zuwachs verringerte sich tscheidend. 1945 zählte die Bibliothek ca. 80.000 Bde, eine Zahl, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch geringfügig überschritten wurde. Am 23. Dezember 1944 stürzte ein deutsches Jagdflugzeug auf das Dach des großen Bibliothekssaales, so daß die Decke herunterfiel. Obwohl der Brand bald gelöscht werden konnte, entstand großer Schaden. Die Ordensverwaltung begann, den damaligen Möglichkeiten entsprechend, mit den Restaurationsarbeiten.

1.8 1950 wurde die Tätigkeit des Zisterzienserordens eingestellt und das Klostergebäude samt Inventar verstaatlicht. Es wurde kurzfristig als Kaserne, dann als Altersheim genutzt; später wurde eine Fachoberschule mit Internat darin untergebracht. Die für die ungarische Kulturpolitik Verantwortlichen haben rechtzeitig den historischen Wert der Bibliothek erkannt, die als Kulturdenkmal eingestuft wurde, und tschieden sich für die Erhaltung der Sammlung an ihrem ursprünglichen Ort. 1953 wurde sie der Széchényi-Nationalbibliothek unterstellt. Die finanziellen Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre erlaubten jedoch nur die dringendsten Restaurierungsarbeiten am Gebäude. Der Bestand wurde zunächst nicht bibliothekarisch betreut, so daß die Aufstellungsordnung aufgelöst und überdies die Bestände von Schädlingen befallen wurden. Nachdem die größten Schäden behoben waren, konnte die Bibliothek der Öffentlichkeit im Jahre 1955 wieder zugänglich gemacht werden. Durch kontinuierliche Restaurierungen und Desinfizierungen konnten die Schäden inzwischen ganz behoben werden. Dies ist ortsansässigen Fachleuten zu verdanken, die die Meisterwerke ihrer Vorgänger mit großem Sachverstand erhalten.

1.9 Seit 1953 besteht die Hauptaufgabe der Bibliothek in der Erhaltung und Erschließung der historischen Bestände. Die Erwerbung beschränkt sich auf Werke, die die alten Bestandsreihen ergänzen oder fortsetzen, auf laufende Zeitschriften, moderne Fachliteratur, die den Präsenzbestand ergänzt, und Quellenwerke. Durch Nachlässe konnten auch in diesem Jahrhundert noch historische Titel eingegliedert werden. Als neues Sondersammelgebiet kam natur- und gesellschaftswissenschaftliche Literatur über das Bakonygebirge hinzu. Dadurch sollen die Sammlungen des Bakonyer Naturwissenschaftlichen Museums [Bakonyi Természettudományi Múzeum], das sich in demselben Gebäude befindet, in literarischer Hinsicht ergänzt werden. Heute trägt die Bibliothek den Namen des in Zirc geborenen Sprachwissenschaftlers und Reisenden Antal Reguly (1818-1858). Eine Schausammlung dokumentiert sein Leben und sein Wirken. Seit 1996 ist die Bibliothek wieder im Besitz des Zisterzienserordens, verbleibt aber zunächst noch in der Trägerschaft der Széchényi-Nationalbibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand der Bibliothek ist in drei Räumen untergebracht. Die ältesten Werke (15. bis 18. Jh) befinden sich im sogenannten Barock-Saal; im Kleinen und im Großen Saal sind die Werke des 19. und 20. Jhs aufgestellt. Der umfangreiche Zeitschriftenbestand ist auf den Galerien des Großen Saales untergebracht.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Neben 65.000 Monographienbänden liegen ca. 7000 Zeitschriftenbände und ca. 5000 Kleindrucke vor. Sprachlich überwiegen Ungarisch, Deutsch und Latein; auch französische, griechische, englische und hebräische Titel sind vorhanden. Insgesamt finden sich ca. 20.650 Bde Germanica aus dem 15. bis 19. Jh. Neben 70 Inkunabeln liegen aus dem 16. Jh 69 Bde in Latein mit deutschen Druckorten vor sowie 5 deutschsprachige Bände, die außerhalb Deutschlands gedruckt wurden; aus dem 17. Jh stammen 340 Bde in Latein mit deutschen Druckorten, 151 in Deutsch und mit deutschen Druckorten sowie 4 deutschsprachige aus anderen Ländern; aus dem 18. Jh 3876 Bde in Latein und 4248 Bde in Deutsch mit deutschen Druckorten sowie 37 deutschsprachige Bände mit ungarischen Druckorten (vor allem Tyrnau und Pest); aus dem 19. Jh 11.896 Bde in deutscher Sprache mit deutschen Druckorten, 21 Bde in Deutsch mit ungarischen Druckorten (Pest oder Preßburg) und 5 Bde in Deutsch aus anderen Ländern.

Systematische Übersicht

2.3 Theologische Werke sind in großer Zahl vorhanden und bilden den wichtigsten Teil der Sammlung. Der historische Bestand in diesem Fach umfaßt heute ca. 23.000 Bde, darunter ca. 7000 im deutschen Sprachgebiet erschienen (in Deutsch oder Latein). Außer den Vertretern der religiösen Erbauungsliteratur liegen auch Werke und Quellensammlungen zur Religionsgeschichte vor, ebenso wie Werkausgaben der Kirchenväter und späterer Theologen. In der Inkunabelsammlung finden sich 36 Werke theologischen Inhalts, so die Sermones super Cantica canticorum (Straßburg 1497) des Hl. Bernhard und das älteste Buch der Bibliothek, De officiis (Köln: Ulrich Zell, um 1470) des Hl. Ambrosius. Zahlreicher sind die theologischen Werke des 16. Jhs, darunter die Werke von Thomas a Kempis (Dillingen 1576). Die Schriften der großen katholischen Theologen - Thomas von Aquin, Augustinus, Bernhard von Clairvaux, Franz von Assisi u. a. - wurden laufend erworben. Die Werkausgaben der Päpste sind vollständig vertreten, auch die Schriftensammlung von Giovanni Domenico Mansi, Erzbischof von Lucca.

2.4 Zu den wertvollsten Titeln unter den Reformationsschriften gehört die Wittenberger Ausgabe der Werke von Martin Luther (1556), weiterhin die Genfer Ausgabe der Werke von Johannes Calvin (1550) und die Leipziger Ausgabe der Schriften von Philipp Melanchthon (1572). Aus dem 17. Jh stammt die Reihe Bibliothecae Fratrum Polonorum (Amsterdam 1656), welche die Schriften der Sozinianer, einer unitarischen Religionsgemeinschaft in Polen, enthält und ein für die Religionsgeschichte wichtiges Quellenwerk darstellt. Abgerundet wird der Bestand durch Meßbücher und eine Sammlung von Predigtausgaben. Hervorgehoben seien die Hagenauer Ausgabe der Predigten von Osualdus de Lasco (1498) und die 8 Bde der Christkatholischen Predigerbibliothek, die bis 1820 in Grätz erschienen. Eine bedeutende Bibelsammlung setzt sich aus ca. 400 Ausgaben in Deutsch, Latein und anderen Sprachen zusammen. Auch polyglotte Bibeln aus London (1657) und Paris (1629-1645) sowie griechische und hebräische Übersetzungen sind vertreten.

2.5 Die Rechts- und Staatswissenschaften bilden mit dem Kirchenrecht zusammen eine relativ kleine Sammlung von ca. 2000 Bdn, unter denen auch Sammelbände sind. Die Zahl der im deutschen Sprachgebiet in Deutsch oder Latein veröffentlichten Werke beträgt ca. 400. Ein Schwerpunkt liegt bei den Werken zum Kirchenrecht. Vom 17. Jh an ist auch das weltliche Recht vertreten; dazu gehört in erster Linie István Werboczys Werk Tripartitum opus iuris ...Hungariae über das ungarische Feudalrecht, das in ungarischer Version unter dem Titel Magyar Decretum (Klausenburg 1571) vorliegt. Vertreten sind auch alle übrigen Teilgebiete der Rechts- und Staatswissenschaften, z. B. mit Hugo Grotius' Vom Recht des Krieges und des Friedens (Leipzig 1707), auch in lateinischer Fassung (Jena 1673).

2.6 Die Zahl der philosophischen Werke kann in Ermangelung eines Sachkatalogs nur annähernd angegeben werden. Da diese Studien in der theologischen Ausbildung eine wichtige Rolle spielten, umfaßt diese Gruppe mehrere tausend Bände, darunter relativ viele Sammelbände. Neben den großen katholischen Philosophen - Augustinus, Thomas von Aquin, Theresia u. a. - sind auch zahlreiche Werke von weltlichen Philosophen vertreten. Die antiken griechischen und lateinischen Klassiker sind in Ausgaben des 16. Jhs und späteren in großer Zahl vorhanden. Die ältesten Ausgaben der Werke von Aristoteles und Platon stammen aus der Druckerei des Aldus Manutius aus den Jahren 1503 und 1504. Diese Aldinen gehören zu den buchgeschichtlichen Rara des Bestandes. Auch Werke der bedeutendsten Denker späterer Epochen finden sich z. T. in zeitgenössischen Ausgaben, so von Erasmus (Colloquia familiaria, 1522; Apophthegmata, Basel 1550), Fludd, Descartes und Hobbes, z. T. in Elzevier-Ausgaben. Nahezu vollständig gesammelt wurden die Werke der deutschen Philosophen des 18. und 19. Jhs: Hegel, Kant, Feuerbach, Schopenhauer, Nietzsche u. a.

2.7 Als die Mönche um die Wende zum 19. Jh ihre Unterrichtstätigkeit aufnahmen, erhöhte sich der Literaturbedarf sprunghaft. In dieser Zeit wurden die meisten Werke zur Literaturgeschichte, Geschichte, Kunstgeschichte und den Naturwissenschaften erworben. Dieser Bestand umfaßt ca. 22.000 Bde, davon wurden ca. 6000 im deutschen Sprachgebiet (in Deutsch oder Latein) verlegt. Das Fach Geschichte ist gut vertreten. Unter den ältesten Werken findet sich eine Reihe von Universalgeschichten und Weltchroniken, teilweise in selteneren Ausgaben, so Hartmann Schedels Weltchronik (Nürnberg 1493). Für das 19. Jh sei Wilhelm Onckens Allgemeine Geschichte (Berlin 1878-1892) als Beispiel erwähnt. Vorhanden sind auch umfangreiche Bestände historischer Literatur über die wichtigsten Länder Europas sowie zur antiken Geschichte. Hinzuweisen ist auch auf die Sammlung zur Numismatik (darunter das Münzjournal, Buda 1832), die zur Bearbeitung der umfangreichen Münzsammlung des Ordens aufgebaut wurde.

2.8 Weitere Schwerpunkte sind die Literatur der deutschen Klassik, darunter Werke von Klopstock, Lessing, Wieland u. a., die Literaturgeschichte sowie die Literatur der klassischen Antike und späterer Epochen im Original oder in Übersetzungen. Auch Sammelwerke wie Kürschners Deutsche National-Litteratur (Berlin und Stuttgart 1882-1899) und die Allgemeine deutsche Bibliothek (Berlin und Stettin 1766-1776) sind vorhanden. Hervorzuheben ist eine deutschsprachige Übersetzung der Werke Shakespeares (Stuttgart 1854). Aus dem Nachlaß eines Mönches, der sich einige Jahre in Japan aufhielt, stammen Die Sprichwörter und bildlichen Ausdrücke der Japanischen Sprache (Tokyo 1897).

2.9 Das Fach Naturwissenschaften enthält ca. 5000 Bde, die im deutschen Sprachgebiet (in Deutsch oder Latein) veröffentlicht wurden. Vertreten sind alle naturwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere Chemie, Physik, Botanik und Zoologie, mit den jeweils wichtigsten Werken. Der umfangreiche Bestand zur Mathematik weist als ältesten Druck Euklids Elementorum libri XV (Köln 1591) auf. Von den ungarischen Mathematikern Farkas und János Bólyai liegt eine Werkausgabe vor (Budapest 1897-1904). Das Interesse der Mönche an der Astronomie - sie verfügten über eine Sternwarte, den sogenannten Roten Turm - spiegelt sich im umfangreichen Bestand dieses Faches, der u. a. Johannes Keplers Werke (Frankfurt 1851-1871) umfaßt.

2.10 Die Sammlung der Lehrbücher (17.836 Bde; 7835 Germanica) stellt einen für die Erforschung des ungarischen Schulwesens interessanten Bestand dar. Aus dem angekauften Nachlaß von Josef Hoffmann (s. o. 1.4) stammen ca. 100 medizinische und pharmazeutische Schriften, so u. a. Dr. Johann Heinrich Oesterreichers Anatomischer Atlas (München 1846) und die Werke von Sebastian Kneipp (Kempten 1898). Landwirtschaftliche Fachbücher (u. a. Wolf von Hohbergs Georgica, Nürnberg 1749), Nachschlagewerke, Enzyklopädien, Lexika, Wörterbücher und Bibliographien runden den Bestand ab. Hinzu kommen Landkarten aus der ersten Hälfte des 19. Jhs und 2 wertwolle Blaeu-Globen aus der ersten Hälfte des 17. Jhs, ein Weltglobus und ein Himmelsglobus.

Sondersammlungen

2.11 Die frühesten Kleindrucke (insgesamt 5000 Titel) betreffen die ungarische Jakobinerbewegung (Flugblätter, Flugschriften, Plakate, Kundmachungen); aber auch die Proklamationen von Napoleon aus dem Jahre 1809 und einige Dokumente der antibonapartistischen ungarischen adeligen Insurrektion finden sich in der Sammlung.

2.12 Separat aufgestellt sind außerdem ca. 7000 Bde Zeitschriften (von 1793 bis zur Gegenwart), Schematismen der ungarischen Diözesen und Orden (3873 Bde) und die als Präsenzbestand aufgestellten Publikationen des Zisterzienserordens (10.000 Bde, ab Beginn des 19. Jhs).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Autorenkatalog

Standortkatalog

Inkunabel-Katalog

[alphabetisch nach Autoren geordnet]

Zeitschriftenkatalog [alphabetisch]

Katalog der Präsenzbibliothek

[alphabetisch nach Autoren geordnet]

[alle Kataloge in Zettelform; erstellt vor 1950]

3.2 Historische Kataloge

Catalogus Bibliotecae Zircensis ad mandatum ...Antonii Dréta abbatis ...ad normam systematis ...Michaelis Denis ...1815

Elenchus librorum ...Conventus Zircensis anno 1697 Tevelyini coeptae, anno 1728 Zircii continuatae ...locupletatae, confectus Zircii, anno 1833

Catalogus librorum alphabeticus 1837

Catalogus librorum sistematice redactorum 1838

Catalogus librorum alphabeticus Tomi 1-2. 1863

[alle Kataloge in Bandform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Janauschek, Lipót: Originum Cisterciensium. Bd 1. Wien 1877 [zur Bibliothek S. 181]

Békefy, Remig: A magyarországi Ciszterci Rend milléniumi emlékkönyve [Millenniums-Gedenkbuch des Zisterzienserordens in Ungarn]. Budapest 1896 [zur Bibliothek S. 57-58]

Horváth, Konstantin: Zirc története [Die Geschichte von Zirc]. Veszprém 1930 [zur Bibliothek S. 135, 200]

Hajnóczi, Gábor: Adalékok a zirci apátsági könyvtár és mugyujtemény történetéhez [Beiträge zur Geschichte der Abteibibliothek und Kunstsammlung in Zirc]. In: Anna Zádor; Hedvig Szabolcsi (Hrsg.): Muvészet és felvilágosodás [Kunst und Aufklärung]. Budapest 1978, S. 611-625

Antal-Reguly-Bibliothek, Zirc. Budapest 1991.

[auch in ungarischer Sprache]

Lékai, Lajos: A ciszterciek [Die Zisterzienser]. Budapest 1991 [zur Bibliothek S. 256-257, 487]

Stand: November 1996

Katalin Urbán


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.