FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek der Zoologischen Staatssammlung

Adresse. Münchhausenstraße 21, 81247 München [Karte]
Telefon. (089) 8107-161 bis -163
Telefax. (089) 8107-300
Bibliothekssigel. <M 71>; angeschlossene Vereinsbibliotheken: Münchner Entomologische Gesellschaft e. V. <M 171>, Ornithologische Gesellschaft in Bayern e. V. <M 172>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern (Unterhaltsträger der angeschlossenen Bibliotheken sind die jeweiligen Gesellschaften)
Funktion. . Spezialbibliothek der Zoologischen Staatssammlung München. Mitverwaltung der Fachbibliotheken der Münchner Entomologischen Gesellschaft e. V. und der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e. V. mit gegenseitigem Nutzungsrecht. Zugänglich für Mitglieder der Gesellschaften, Biologen, insbesondere Zoologen und Amateurforscher sowie für Dozenten und Studenten der Zoologie.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Zoologie mit Schwerpunkt Systematik, Taxonomie und Faunistik; Zoogeographie, Ökologie. 2. Besondere Sammelgebiete: Entomologie. - Angeschlossene Bibliotheken: Entomologie bzw. Ornithologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Hauptsächlich Präsenzbibliothek (Lesesaal). Ausleihe in begrenztem Umfang möglich, jedoch keine Ausleihe der historischen und der sehr wertvollen neueren Werke. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8.30-11.30 Uhr, Donnerstag zusätzlich 13.30-15.30 Uhr, Mittwoch geschlossen. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät, Schreibmaschine.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische Anmeldung erwünscht. Bereitstellung von Literatur nach vorheriger Anfrage und Angabe der Zitate möglich. S-Bahnverbindung (Linie S2, ab Hauptbahnhof Richtung Dachau/Petershausen) bis Haltestelle Obermenzing und 5 Minuten Fußweg. - Stadtteil Obermenzing im Münchner Westen, am Autobahnzubringer zur A 8 nach Stuttgart. Parkmöglichkeit am Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Zoologische Staatssammlung in München entwickelte sich aus einem 1759 gegründeten Kurfürstlichen Naturalienkabinett. 1807 vereinigte König Maximilian I. Joseph von Bayern die naturwissenschaftlichen Sammlungen der Residenz mit denen der Königlich-Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1827 wurden sie jedoch aufgrund einer königlichen Verordnung wieder selbständig verwaltet. Anfangs befanden sich die Sammlungen zusammen mit der Hof- und Staatsbibliothek in den Räumen des sogenannten Wilhelminums, eines ehemaligen Jesuitenkollegs in der Neuhauser Straße. In der Zoologischen Staatssammlung erwuchs von jenem Jahr an aus den Handbibliotheken der Konservatoren, Adjunkten und Assistenten eine eigenständige Bücherei, die durch mehrere große Nachlässe im 19. und im 20. Jh bedeutend erweitert werden konnte.

1.2 1858 erwarb das Museum aus dem Nachlaß des 1852 verstorbenen Herzogs Maximilian von Leuchtenberg (1817-1852) aus Eichstätt eine umfangreiche Bibliothek, die viele wichtige und heute besonders wertvolle wissenschaftliche Bücher enthielt. Ein Großteil der vor 1800 veröffentlichten Werke des heutigen Bibliotheksbestandes stammt aus diesem Nachlaß. Um 1902 erhielt die Zoologische Staatssammlung die entomologische Bücherei des Konservators Joseph Kriechbaumer, der über 40 Jahre ihr Mitarbeiter gewesen war. Auch diese Bibliothek war reich an kostbaren älteren Werken, besonders aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. 1905 wurde der Staatssammlung der Buchbestand des Industriellen Clemens Müller aus Dresden geschenkt. Müller hatte als Amateur-Entomologe in erheblichem Umfang wertvolle alte Literatur über Insektenkunde zusammengetragen. Mit diesem Nachlaß erhielt die Bibliothek ihren größten Zuwachs an wichtigen entomologischen Werken.

1.3 In der ersten Hälfte des 20. Jhs wurden die Buch- und Zeitschriftenbestände der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e. V. und der Münchner Entomologischen Gesellschaft e. V. in den Räumen der Zoologischen Staatssammlung untergebracht. Dort werden sie seitdem, als eigenständige Bibliotheken aufgestellt, mitverwaltet. Die Bücherei der seit 1897 bestehenden Ornithologischen Gesellschaft befand sich zunächst in der Privatwohnung ihres Mitglieds Carl Parrot. Aus dieser wurden die Bestände aus Platzgründen 1909 in die Zoologische Staatssammlung überführt. Parrot verstarb 1911 und vererbte der Gesellschaft zahlreiche alte Werke aus seiner Privatsammlung.

1.4 Die Münchner Entomologische Gesellschaft wurde Ende 1904 gegründet. Die Bücherei war ursprünglich in einem Clubzimmer im Pschorr-Bräu untergebracht, wo die Gesellschaft ihre Versammlungen abhielt. Erst bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam die Bibliothek in die Zoologische Staatssammlung. Die Bestände der Entomologischen Gesellschaft erhielten 1938 einen starken Zuwachs, als sich die Coleopterologische Gesellschaft mit ihr vereinigte und ihr ihre Bibliothek übereignete.

1.5 Eine erhebliche Erweiterung der Bestände der Zoologischen Staatssammlung wurde durch den Entomologen Dr. Walter Forster eingeleitet, der die Bücherei der Sammlung von 1939 an verwaltete. Sein persönliches Engagement und seine bibliophile Neigung trugen wesentlich dazu bei, daß dieses Museum heute eine der größten zoologischen Fachbibliotheken Europas beherbergt. Bei allen drei Bibliotheken erhielt vor allem der Zeitschriftenbestand durch den Tausch mit haus- bzw. vereinseigenen Veröffentlichungen von Anfang an bedeutenden Zuwachs.

1.6 Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der wissenschaftlichen Sammlung vernichtet. Die Bibliothek war ausgelagert und überstand den Krieg unbeschadet. Nach Kriegsende erhielt sie noch ein gutes Dutzend kleinerer und größerer Nachlässe. Doch nur das Erbe des Entomologen Kurt von Rosen, der an der Staatssammlung als Konservator tätig war, wies erwähnenswert viele historische und kostbare Werke auf. Alle weiteren bis heute hinzugekommenen Bestände enthalten ausschließlich neuere Veröffentlichungen.

1.7 Seit 1977 veröffentlicht die Staatssammlung die zoologischen Zeitschriften Spixiana und Spixiana Supplemente. Die Namen gehen zurück auf den ersten Konservator dieses Museums, Johann Baptist Ritter von Spix (1781-1826). Er führte im Auftrag von König Maximilian I. Joseph von Bayern in den Jahren 1817 bis 1820 eine große, erfolgreiche Expedition nach Brasilien durch, auf der eine bedeutende zoologische Sammlung zusammengetragen wurde. Bald nach seiner Rückkehr veröffentlichte Spix mit seinen Mitarbeitern die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Reise. Er begründete damit eine intensive Südamerikaforschung an der Zoologischen Staatssammlung, die bis heute traditionell fortgeführt wird und sich auch im historischen und modernen Buchbestand niedergeschlagen hat.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestandsgrößen wurden für die Bücher durch Auszählen der Bestände am Fach und für die Zeitschriften durch Auszählen der systematischen Zugangsverzeichnisse ermittelt. Die angeschlossenen Vereinsbibliotheken werden in den nachfolgenden Kapiteln gesondert abgehandelt.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Zoologische Staatssammlung. Der Buchbestand umfaßt 17.465 Werke in rund 25.000 Bdn, darunter 4366 historische Titel in 5957 Bdn. 5 Titel entfallen auf das 16. Jh, 25 auf das 17. Jh, 273 auf das 18. Jh und 4033 auf das 19. Jh. Die restlichen 30 sind im 19. Jh begonnene Serien- und Sammelwerke, die erst im 20. Jh vollendet wurden. Zum historischen Bestand gehören außerdem 233 Zeitschriftentitel, die etwa 13 Prozent des Gesamtbestandes von 1853 Periodika entsprechen. 10 Titel sind im 18. Jh publiziert, die übrigen 223 im 19. Jh. Die Sonderdrucksammlung enthält rund 120.000 Titel. Davon gehören etwa 5 Prozent zum historischen Bestand. Sie lassen sich nicht im einzelnen aufschlüsseln.

2.3 Münchner Entomologische Gesellschaft. Von 245 Buchtiteln in 511 Bdn erschienen 49 vor 1900. Ein Titel stammt aus dem 18. Jh, 48 aus dem 19. Jh. 32 der 570 Zeitschriften erschienen im 19. Jh.

2.4 Ornithologische Gesellschaft. Unter den 767 Buchtiteln in 865 Bdn befinden sich 114 historische. 8 stammen aus dem 18. Jh und 106 aus dem 19. Jh. 13 der 303 Zeitschriftentitel sind dem 19. Jh zuzurechnen.

2.5 Zoologische Staatssammlung. 4 der 5 Titel aus dem 16. Jh sind lateinisch, der fünfte ist ein deutscher. Bei den 25 Werken aus dem 17. Jh überwiegt der lateinische Anteil mit 19 Titeln gegenüber je einem deutschen und französischen und 4 in anderen Sprachen. Im 18. Jh gliedern sich die 273 Titel in 140 deutsche (51 Prozent), 86 lateinische (32 Prozent), 24 französische (9 Prozent), 12 englische (4 Prozent) und 11 in anderen Sprachen (ca. 4 Prozent). Bei den 4033 Titeln des 19. Jhs steht die deutschsprachige Literatur mit 1926 Werken (fast 48 Prozent) im Vordergrund. Englische und französische Veröffentlichungen gewinnen mit 941 (23 Prozent) bzw. 680 Titeln (17 Prozent) an Bedeutung. Das Lateinische fällt mit nur 267 Werken (ca. 7 Prozent) zurück. Die restlichen 219 Titel (ca. 5 Prozent) wurden in insgesamt 7 anderen Sprachen geschrieben. Von den 233 Zeitschriften entfallen 9 deutschsprachige und eine englische auf das 18. Jh. Die 223 Periodika aus dem 19. Jh gliedern sich in 120 deutsche, 60 englische, 18 französische und 25 in sonstigen Sprachen.

2.6 Münchner Entomologische Gesellschaft. Einem lateinischen Werk des 18. Jhs stehen 48 deutschsprachige des 19. Jhs gegenüber. Unter den 32 Zeitschriften des 19. Jhs sind 21 deutsche, 6 französische, eine englische und 4 in anderen Sprachen.

2.7 Ornithologische Gesellschaft. Alle 8 Titel aus dem 18. Jh sind deutschsprachig. Von den 106 Werken des 19. Jhs sind 76 deutsch, 7 englisch, 6 französisch, eines lateinisch; die restlichen 16 wurden in anderen europäischen Sprachen geschrieben.

Systematische Übersicht

Zoologische Staatssammlung

2.8 Die heutige Aufstellung beruht auf einem System, das in den dreißiger Jahren des 20. Jhs von dem Zoologen Dr. Walter Forster für die Bibliothek entworfen wurde. Einer Reihe von Werken mit allgemeinerem Inhalt und mit übergreifend naturwissenschaftlichen oder Randgebiete der Zoologie behandelnden Themen steht als weitaus überwiegender Teil die Fachliteratur der Tiersystematik gegenüber. Im allgemeinen Bestand finden sich zahlreiche naturgeschichtliche Werke, so von Johann Matthias Bechstein und Lorenz von Oken. Erwähnenswert sind außerdem die naturhistorischen und naturphilosophischen Werke von Georg Cuvier, Charles Darwin und Alexander von Humboldt, ebenso Linnés Systema naturae (10. Auflage 1758). Die ältesten Titel sind Archetypa studiaque von Georg Hoefnagel (1592) und die Opera omnia von Ulysse Aldrovandi (1599-1668).

2.9 Beschreibungen und Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungsreisen bilden einen weiteren Schwerpunkt im nicht speziell zoologischen Bestand. Darunter sind Werke von Baron de Bougainville, Otto von Kotzebue und Franz von Paula Schrank. Die Brasilienreise des Ritter von Spix begründete eine lange Tradition der Südamerikaforschung an der Staatssammlung. Seither wurde intensiv Literatur über Expeditionen in die Neue Welt und ihre zoologischen Ergebnisse zusammengetragen. Viele Erstbeschreibungen der bis Ende des 18. Jhs noch weitgehend unbekannten südamerikanischen Tierarten sind daher im Original vorhanden. Beispiele sind die Reiseberichte von Henry Bates, Hermann Carl Conrad Burmeister, Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied, Prinzessin Therese von Bayern sowie von Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Philipp Martius.

2.10 Die Aufgliederung der Fachliteratur entspricht weitgehend dem zoologischen System. Dabei wurden übergeordnete taxonomische Kategorien wie Stämme oder Klassen zugrundegelegt, die trotz Modernisierung und Umstrukturierung in der Feinsystematik vieler Gruppen ihre Gültigkeit behalten. In den einzelnen Kategorien erfolgte je nach Bedarf und Übersichtlichkeit eine Aufspaltung in die nachgeordneten zoologischen Großgruppen oder nach tiergeographischen Gesichtspunkten. Die Literatur zu den einzelnen Tiergruppen enthält zahlreiche historische Werke. In jeder Kategorie sind etwa 5 bis 10 Prozent der Titel vor 1900 erschienen, in den entomologischen Systemstellen sogar bis zu 20 Prozent.

2.11 Aufgrund von Umfang und Vielfalt des Gebietes der Entomologie, dessen Bearbeitung ein traditioneller Schwerpunkt der Staatssammlung ist, sind die entsprechenden Bibliotheksbestände besonders detailliert aufgefächert. Hier finden sich Seltenheiten wie Gotthelf Fischer von Waldheim, Entomographie de la Russie (1820-1828) oder Carl Wilhelm Hahn, Die wanzenartigen Insecten (1831-1853). Die Kupfertafeln aus Johann Anton Scopolis Entomologica Carniolica exhibens Insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines, genera, species, varietates (1763) gehören zu den größten Raritäten der entomologischen Literatur.

2.12 Übergreifende entomologische Werke sind durch zahlreiche Arbeiten berühmter Insektenforscher repräsentiert wie z. B. Johann Christian Fabricius und August Johann Roesel von Rosenhof. Aus dem 17. Jh stammt Johann Goedarts Metamorphosis et historia naturalis insectorum (1662-1667).

2.13 Im entomologischen Bestand sind zwei Gruppen besonders reich an historischen Werken. Über Schmetterlinge und Käfer ist seit dem 18. Jh außerordentlich viel publiziert worden. Die Bibliothek enthält daher auch umfangreiches Material zu diesen Insekten. Unter den Schmetterlingsbüchern sind die Werke von Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer, William C. Hewitson und Jacob Hübner hervorzuheben.

2.14 Auch die Großgruppe der Mollusken ist durch umfangreiche Altbestände vertreten. Herausragende Werke sind die Monographie von Friedrich Heinrich Wilhelm Martini und Johann Hieronymus Chemnitz und die Ikonographie von Emil Adolf Rossmässler.

2.15 Die ältesten Bücher im Besitz der Bibliothek sind drei Abhandlungen über Fische: Adrian Collaert, Piscium vivae icones (um 1580), Conrad Gesner, Fischbuch (1575) und Gulielmus Rondelet, Libri de piscibus marinis, in quibus piscium effigies expressae sunt (1554, 1555). Fischbücher von Petro Artedi, Marcus Elieser Bloch u. a. sind ebenfalls vorhanden.

2.16 Stark aufgegliedert sind die Vogel- und die Säugetierliteratur. Dies ist hauptsächlich auf das Engagement der Bearbeiter dieser Tiergruppen in den fünfziger und sechziger Jahren zurückzuführen. Die ornithologischen Bestände enthalten zahlreiche englische und französische Prachtwerke aus dem 19. Jh, darunter die großformatigen Monographien von John Gould über Tukane, Kolibris, asiatische und australische Vögel. Zu den ältesten Vogelbüchern der Bibliothek aus dem 18. Jh zählen A. D. Brisson, Ornithologia sive synopsis methodica sistens avium divisionem in ordines, sectiones, genera, species, ipsarumque varietates (1763) und John Latham, A general synopsis of birds (1781-1785). Ein ornithologischer Klassiker ist Johannes Andreas Naumanns Naturgeschichte der Vögel Deutschlands (1847-1860).

2.17 Die ältere säugetierkundliche Literatur enthält u. a. Arnaut Vosmaers Natuurkundige beschryving eener uitmuntende verzameling van zeldzaame gedierten (1766-1804), ein Werk, das neben Säugern auch Vögel und Reptilien aus der Neuen Welt beschreibt. Weitere herausragende Titel sind der handkolorierte Folioband von Daniel Giraud Elliot über Katzen (1883) und das grundlegende systematische Werk von Johann Christian Daniel Schreber und Johann Andreas Wagner über Die Säugethiere in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen (1775-1855).

2.18 Die Systemstellen für Amphibien und Reptilien weisen unter den historischen Beständen mehrere Monographien von Johann Baptist von Spix über die brasilianische Fauna (1824, 1825) auf und als eines der ältesten Werke der Bibliothek Conrad Gesners Schlangenbuch (1589).

2.19 Monographien und Sonderdrucke werden nach der gleichen Systematik katalogisiert, jedoch getrennt aufgestellt. Die gesondert magazinierten Zeitschriften haben eine eigene Systematik. Periodika speziellen zoologischen Inhalts sind den Buchbeständen für die betreffenden Tiergruppen zugeordnet. Allgemeinere oder übergreifende Themen behandelnde sind großräumig geographisch und nach Sprachgebieten gegliedert. Innerhalb dieser Kategorien erfolgt noch eine Aufteilung nach der herausgebenden Körperschaft in selbständige, Akademie- und Vereinszeitschriften und Periodika der Museen und Forschungsinstitute.

Münchner Entomologische Gesellschaft

2.20 Die Bestände sind nach einer eigenen, relativ groben Systematik aufgestellt. Für Bücher und Sonderdrucke existieren 14 Sachgruppen, die im wesentlichen den großen Insektenordnungen entsprechen. Die Zeitschriften sind, gemäß ihrem Erscheinungsort, geographisch nach Kontinenten aufgeteilt mit einer besonderen Gruppe für deutsche Periodika, unter der sich hier die historischen Bestände befinden. Alte, wertvolle Monographien konzentrieren sich auf Käfer und Schmetterlinge und auf Titel systematischen Inhalts. Alle historischen Käfer- und Schmetterlingsbücher dieser Bibliothek sind im 19. Jh erschienen. Hervorzuheben sind Wilhelm Ferdinand Erichson et al., Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. Coleoptera (1848-1898) oder Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer, Systematische Beschreibung der Schmetterlinge Europas (1843-1856).

Ornithologische Gesellschaft

2.21 Die Zeitschriften sind nach Inhalt und Erscheinungsorten aufgegliedert, die Monographien nach dem Numerus currens aufgestellt. Historische Titel finden sich hauptsächlich in der deutschsprachigen Literatur, die viele systematische und tiergeographische Abhandlungen aufweist. Unter den Werken des 18. Jhs befinden sich z. B. Buffon, Naturgeschichte der Vögel (1772-1777) und Johann Andreas Naumann, Der Vogelsteller oder die Kunst allerley Arten von Vögeln sowohl ohne als auch auf dem Vogelherd bequem und in Menge zu fangen (1789). Zu den Autoren des 19. Jhs zählen u. a. Theodor Pleske und Ludwig Reichenbach.

3. KATALOGE

In der Bibliothek der Zoologischen Staatssammlung sind nur moderne Kataloge vorhanden.

Alphabetischer Autorenkatalog:

Kartenkatalog der Bücher und Sonderdrucke

[nach Hausregeln; enthält die Literatur aller 3 in der Sammlung aufgestellten Bibliotheken]

Zeitschriftenkataloge:

Alphabetischer Kartenkatalog der Zeitschriftentitel [enthält alle 3 Bibliotheken]

Alphabetische Verzeichnisse der Erscheinungsorte der Zeitschriften

[3 getrennte Kartenkataloge für die einzelnen Bibliotheken; als Arbeitskataloge für die Mitarbeiter. Außerdem gibt es eine Städte-Kartei, in der der Gesamtbestand der Zeitschriften nach Erscheinungsorten erfaßt ist.]

Systematische Zugangsverzeichnisse:

Eigene Standortkataloge für Bücher, Sonderdrucke und Zeitschriften

[getrennt für die 3 Bibliotheken, in Aktenordnern]

Sonderkatalog:

Alphabetischer Autorenkatalog der historischen Bücher bis 1815 und späterer handkolorierter Werke [nur Zoologische Staatssammlung; Online-Katalog von 1980; z. Z. nicht allgemein zugänglich, da noch nicht publiziert]

Katalog der Landkarten:

Geographisch geordneter Kartenkatalog der etwa 1000 Landkarten der Zoologischen Staatssammlung

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Balss, Heinrich: Geschichte der Zoologischen Sammlungen. Die Zoologische Staatssammlung und das Zoologische Institut. In: K. A. von Müller (Hrsg.): Die wissenschaftlichen Anstalten der Ludwig-Maximilians-Universität zu München. Chronik zur Jahrhundertfeier, im Auftrag des akademischen Senats herausgegeben. München 1926, S. 300-315

Engelhardt, Wolfgang: Zur 150-Jahrfeier der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. In: Wolfgang Engelhardt (Hrsg.): Jahresbericht 1976 der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. München 1976, S. 5-11

Fittkau, Ernst Joseph: Zur Geschichte der Zoologischen Staatssammlung München. In: Wolfgang Engelhardt (Hrsg.): Jahresbericht 1976 der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. München 1976, S. 53-58

Franck, Erich: Die Schriften der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e. V. (eine Übersicht). In: Anzeiger der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern 26 (1987) S. 141-162

Scherer, Gerhard: Chronik der Sektion Coleoptera der Zoologischen Staatssammlung München. In: Spixiana Supplemente 7 (1982) S. 57-65

Scherer, Gerhard: Chronik der Münchner Entomologischen Gesellschaft e. V. [unveröffentlichtes Ms. München o. J. ]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Berichte über die Bibliothekszugänge. In: Wolfgang Engelhardt (Hrsg.): Jahresberichte der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. München 1971 ff.

Mücke, Michael: Naturwissenschaftliche und technische Spezialbibliotheken in Bayern. In: Bibliotheksforum Bayern 17 (1989) S. 228-243

Stand: Februar 1990

Juliane Diller

Roswitha Teschner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.