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1.1 Schloß Dalowitz gelangte 1872 in den Besitz der Familie Riedl von Riedenstein, doch die Anfänge der Riedlschen Bibliothek reichen vor dieses Jahr zurück. Eine deutliche Erweiterung erfuhr sie zunächst durch die Gemahlin von Friedrich Riedl (1832-1905), Matthilde Uhl (*1848), die aus einer deutschen Einwandererfamilie in den USA stammte. Am meisten förderte Eduard Riedl (*1888) die Bibliothek, der zusammen mit seiner Gemahlin Anna Dumbe (*1891) u. a. die Bücher mit einem einheitlichen Stempel versah. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bestand um 500 Bde reduziert. Dabei handelte es sich um Reisebücher und geographische Schriften über exotische Länder, die das Orientalische Institut der Akademie der Wissenschaften [Orientální ústav Akademie ved Ceské republiky] in Prag übernahm.
1.2 Neben Büchern aus Riedlscher Provenienz finden sich in der Dalowitzer Bibliothek Fragmente der Bibliotheken der Ritter Walcher von Uysdal, deren Bücher mit heraldischen Stempeln versehen sind, der Familie von Hauslab und des Eisenindustriellen Henry Bethel Strousberg. Heute befindet sich die Bibliothek im Besitz des Nationalmuseums in Prag.
2.1 Insgesamt enthält die Bibliothek 1240 Bde, davon 181 Drucke vom Ende des 17. Jhs und aus dem 18. Jh sowie mehr als 500 Bde aus dem 19. Jh. Ungefähr 80 Prozent der Bestände sind deutschsprachig.
2.2 Die Alten Drucke umfassen überwiegend Werke zur Geschichte der außereuropäischen Länder sowie Reisebücher. Eine kleinere Gruppe bilden philosophische Werke vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jhs. Auch im Bestand der neuen Drucke überwiegen Reisebücher und historische Literatur. Ein kleinerer Teil enthält Literatur zu Okkultismus und Astrologie. Der am stärksten vertretene Autor im Bereich der Schönen Literatur ist Theodor Körner (1791-1813), der sich zu Beginn des 19. Jhs in Dalowitz aufhielt.
Standortkatalog [erstellt 1975]
Mašek, Petr: Zámecká knihovna Dalovice [Die Schloßbibliothek Dalowitz]. In: Knihy a dejiny [Bücher und Geschichte] 2/2 (1995) S. 15-18
Stand: Oktober 1995
Petr Mašek