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Bibliothek des Historischen Museums

Adresse. Saalgasse 19, 6000 Frankfurt (Main) [Karte]
Telefon. (069) 2123-6181 (Bibliothek) und 2123-6712 (Kustodin)
Bibliothekssigel. <F 207>

Unterhaltsträger. Stadt Frankfurt am Main
Funktion. Öffentlich zugängliche Dienstbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Allgemeine Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte mit Schwerpunkt Frankfurt. 2. Besondere Sammelgebiete: Nationalsozialistische Quellenliteratur; Schulbücher.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Der Bestand vor 1866 ist nur nach Rücksprache mit der Bibliothekarin oder Kustodin benutzbar. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-12.30 Uhr und 13.30-17 Uhr, Mittwoch 13.30-20 Uhr. - Leihverkehr: DLV. Technische Einrichtung für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. U-Bahn (Linie 4) bis Haltestelle Römer. Römer-Parkhaus in der Nähe der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Gründung des Historischen Museums geht auf das Jahr 1878 zurück. Der Aufbau einer historischen und kulturhistorischen Sammlung zur Geschichte der ehemals Freien Stadt Frankfurt steht im Kontext der Ereignisse des Jahres 1866, als Frankfurt von preußischen Truppen besetzt wurde und seine Selbständigkeit verlor. Einflußreiche Frankfurter Bürger wollten diese Geschichte in einem Museum dokumentieren. Nach längeren Vorgesprächen kam es im Jahre 1877 zur Gründung eines Vereins für das Historische Museum. Bereits am 13. Juni 1878 wurde das Museum als städtische Institution im neuerrichteten Gebäude des Frankfurter Stadtarchivs eröffnet. Vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die räumliche Trennung vom Stadtarchiv, so daß die Bibliothek des Historischen Museums von den Kriegszerstörungen weitgehend verschont blieb. 1972 erfolgte der Umzug in den Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des historischen Frankfurter Rathauses, des Römer.

1.2 Über die Geschichte der Bibliothek und insbesondere ihrer historischen Bestände ist wenig bekannt. Sicher ist lediglich, daß der Grundstock aus drei Sammlungen gebildet wird, die auf ungeklärtem Weg (Ankauf, Schenkung, evtl. Stiftung) an das Museum kamen. Aufgrund erhaltener Stempel und Exlibris lassen sich zahlreiche Bücher folgenden ursprünglichen Sammlungen zuweisen: " Ferd. Eyssen'sches Vermächtnis 1895", " Doctor Ludwig Belli'sche Bücherey. Stiftung der Erben Belli" und " Frankofurtensien-Sammlung Adolf Gran"; letztere erscheint meist gemeinsam mit der " Bibliothek Heinrich Stiebel". Ein großer Teil dieser Bestände wurde 1951 bei einer Revision neu erfaßt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt ca. 40.000 Bde. Laut einer fortgeschriebenen Revision von 1987 entfielen 1132 Bde auf den Zeitraum bis einschließlich 1866. Dieser zeitliche Einschnitt wurde zur Umschreibung des Bestandes " Alte Bücher" gewählt. Die im Zeitraum von 1866 bis 1900 erschienenen Bücher sind mit ca. 480 Titeln vertreten. Sie werden im einzelnen nicht beschrieben. Der Bestand bis 1866 ist weitgehend gesondert aufgestellt. Einige wenige Bde befinden sich seit einigen Jahren als Leihgabe im Frankfurter Museum für Kunsthandwerk.

2.2 Der Bestand bis 1866 umfaßt 1054 Titel in 1132 Bdn, wobei Diarien, Kalender sowie gebundene Zeitschriften nach Bdn gezählt wurden. Darunter befindet sich eine Inkunabel, 19 Titel entfallen auf das 16. Jh, 83 auf das 17. Jh, 244 auf das 18. Jh und 707 auf das 19. Jh. An fremdsprachigen Titeln sind nur 56 französische, 9 lateinische, 6 englische und je ein italienischer, hebräischer und schwedischer Titel nachzuweisen, alle anderen sind deutsch.

2.3 Die insgesamt 9 Hauptabteilungen der Bibliothek lassen sich in allgemein-historische, kulturhistorische sowie Handel und Handwerk betreffende Gruppen gliedern, wobei jeweils eine auf Frankfurt bezogene und eine überregionale einander ergänzen. Die auf Frankfurt bezogenen Werke sind sowohl zahlenmäßig als auch nach ihrem Inhalt die bedeutenderen. So finden sich beispielsweise 35 Wahl- und Krönungsdiarien für den Zeitraum von 1562 bis 1792, die den Ablauf der Kaiserwahlen in Frankfurt dokumentieren. Weiterhin sind 55 Titel zu den Ereignissen von 1848/1849 vorhanden, darunter eine vollständige Ausgabe der Stenographischen Berichte und der Anträge in der Nationalversammlung.

2.4 Schwerpunkte sind außerdem allgemeine Frankfurter Geschichte und historische Ereignisse (139 Titel) sowie Kalender und Handbücher (132 Titel). Einen großen Raum nehmen die Frankfurter Rats- und Stadt- oder Staatskalender sowie die Staatshandbücher ein. Darüber hinaus finden sich u. a. Schreibkalender seit 1629, wie etwa verschiedene Kalender der alten Nürnberger Verlegerfamilie Endter und verschiedene Ausgaben des Hinckend und stolpernd, doch eilfertig fliegenden und laufenden Reichs-Bott. Auch die Meßrelationen, das frühe Nachrichtenblatt, das jeweils zur Frankfurter Fasten- und Herbstmesse erschien, ist hervorzuheben. 21 Bde über den Zeitraum von 1612 bis 1804 decken beinahe den gesamten Erscheinungszeitraum (Ende des 16. Jhs bis 1806) ab.

2.5 Ergänzend sind 55 Hss. zu nennen (2 aus dem 16. Jh, 4 aus dem 17. Jh, 21 aus dem 18. Jh und 28 bis 1866), sowie 98 Stammbücher (6 aus dem 17. Jh., 37 aus dem 18. Jh. und 55 aus dem 19. Jh bis 1866). Letztere bestehen in der Regel aus kolorierten Stichen mit handschriftlichen Eintragungen, Widmungen etc. Die Hss. entstammen bis auf wenige Ausnahmen den Frankfurter Zünften und sind Meister-, Gesellen- und Wappenbücher.

2.6 Zu den Meßrelationen und dem Reichs-Bott kommen weitere 94 Buchbinderbände (mit jeweils mehreren Jahrgängen) hinzu, zumeist aus dem Frankfurter Raum. Innerhalb dieser Abteilung finden sich satirische und humoristische Zeitschriften ebenso wie Frankfurter Amtsblätter, jedoch ist die Sammlung weitgehend fragmentarisch.

3. KATALOGE

Kreuzkatalog

[nach hauseigenen Regeln]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; verzeichnet Buchbestand bis 1866 nach der bis 1972 gültigen Systematik (in der Bibliothek einzusehen); berücksichtigt ausstellungsrelevante Fragestellungen]

Alphabetischer Verfasserkatalog

[verzeichnet den Bestand des Systematischen Katalogs nur unvollständig]

Die Bestände sind weder im Hessischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Stand: August 1991

Dieter Skala

Karin Arlt


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.