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Theologische Bibliothek der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde

Adresse. Evangelische Kirche von Westfalen - Landeskirchliches Archiv, Altstädter Kirchplatz 5, [Karte]
Postfach 27 40, 4800 Bielefeld 1
Telefon. (0521) 594-296

Unterhaltsträger. Evangelische Kirche von Westfalen
Funktion. Verwaltung der historischen Bestände der Theologischen Bibliothek der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hagen-Hohenlimburg.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-12.30, 13.30-16 Uhr, Freitag 9-12.30 Uhr. Leihverkehr: DLV (über Bibliothek des Landeskirchenamtes Bielefeld).
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten). Stadtbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 1 oder 2) bis Haltestelle Jahnplatz. - Parkhäuser in unmittelbarer Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Den Grundstock der Büchersammlung bildet die von dem 1807 verstorbenen Elseyer Stiftsprediger Johann Friedrich Möller (genannt " Pfarrer von Elsey") zusammengetragenen Werke. Ordnung und Aufstellung der Bibliothek lassen erkennen, daß es sich um eine planmäßige und methodische Sammlung handelt. Inwieweit weitere Nachlässe und Schenkungen von Pfarrern und Bürgern (vereinzelte Vorbesitzereintragungen) eingeflossen sind, läßt sich beim derzeitigen Katalogisierungsstand nicht sagen. Große Verdienste erwarb sich nach dem Zweiten Weltkrieg Pfarrer Karl Burkardt, der die Bestände erstmals systematisierte und (in Kurztitelform) katalogisierte sowie sie durch die Publikation des Kataloges einem breiten Interessentenkreis zugänglich machte.

1.2 1991 wurden die Bestände in die Universitätsbibliothek Münster gebracht. Die Katalogisierung erfolgt dort im Rahmen der landesbibliothekarischen Aufgaben für den nordrhein-westfälischen Verbundkatalog (ab Mitte 1992). Danach stehen die Bücher über das Archiv der evangelischen Landeskirche von Westfalen der Forschung zur Verfügung. Dort werden auch umfängliche buchpflegerische und konservatorische Maßnahmen durchgeführt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der historische Bestand der Bibliothek umfaßt 2296 Bde. Ein Schwerpunkt läßt sich für das 18. Jh (796 Bde) und insbesondere für das 19. Jh (1052 Bde) feststellen. Die übrigen Werke entfallen auf das 16. Jh (45) und 17. Jh (140 Titel). 50 Titel sind beim derzeitigen Stand der Katalogisierung nicht näher zu bestimmen, 210 stammen aus dem 20. Jh. Knapp 80 Prozent der älteren Literatur sind deutschsprachig (1884 Bde), in lateinischer Sprache sind 292 Bde, außerdem 97 in französischer sowie 21 in englischer und 21 in sonstigen Sprachen. Systematische Übersicht

2.2 Die Beschreibung folgt der Einteilung des gedruckten Systematischen Kataloges. Die (nach Erwerbungszeitraum erstellten) Nachträge hierzu wurden gesondert gezählt. Der Katalog enthält folgende Sachgruppen: Bibeltexte (35 Titel); Alt- und neutestamentliche Exegese (215); Patristik (11); Kirchen- und Dogmengeschichte (105); Kontroverstheologie (18); Kirchenordnung und Kirchenrecht (24); Symbolik (16); Systematische Theologie (91); Schleiermacher (21); Ethik (18); Praktische Theologie (32); Liturgik und Kirchenlied (37); Pädagogik und Katechetik (43); Predigten (275); Sammelwerke und Varia (11); Catholica (22) sowie Altsprachliche Literatur (72); Hilfsmittel zur neusprachlichen Literatur (" Literärgeschichte" 26); Rechtswissenschaft (32); Philosophie (120); Schöne Literatur und Sonstiges (101). Die Nachträge enthalten noch einmal ca. 660 Titel, darunter auch sehr viele des 20. Jhs. Somit sind 17 der 22 Sachgruppen der Theologie zuzuordnen. Auf diese entfallen ca. 75 Prozent des Buchbestandes (1008 Titel in 1359 Bdn). Schwerpunkte liegen somit im Bereich der Predigtliteratur, der exegetischen Literatur, der kirchen- und dogmengeschichtlichen Werke sowie der Systematischen Theologie. Sammelwerke und Schriften vermischten Inhalts schließen sich an.

2.3 Umfang und Inhalt der Predigtliteratur sowie der alt- und neutestamentlichen Literatur belegen den genuin evangelisch-theologischen Charakter der Bibliothek. Neben den Bibelausgaben, die von Lutheranern (Benito Arias, genannt Montanus: 1657; Johann Heinrich Michaelis: Halle 1720) und Calvinisten (Theodor Bezas: Hannover 1602, 1715) besorgt wurden, stehen auch (vor allem im 19. Jh) katholische Bibelübersetzungen, so die bekannte und von den Bibelgesellschaften verbreitete Übersetzung des Leander von Eß oder die von J. H. Kistemaker (1851).

2.4 Pflege erfuhr auch die exegetische Literatur (18 zum Alten Testament, 34 zum Neuen Testament, überwiegend aus dem 18. Jh) sowie die Systematische Theologie. Auch die Kirchen- und Dogmengeschichte ist mit einer repräsentativen Auswahl vertreten. So finden sich zahlreiche interessante Werke, wie die Schriften des Johann Lorenz von Mosheim (1694-1755) oder Werke des Johann Christian Wilhelm Augusti (1771-1841). Weiterhin sind Flacius Illyricus mit der Baseler Ausgabe (1624) der Magdeburger Centuriationen sowie Schriften Jakob Speners vertreten. Die Werke Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers (1768-1834) schließen sich an.

2.5 Predigtliteratur bildet mit 275 Werken (darunter über 100 aus dem 18. Jh) einen weiteren Schwerpunkt der Bibliothek. Dies dürfte wesentlich auf die Anschaffungspolitik von Johann Friedrich Möller selbst zurückzuführen sein. Ein Zeitgenosse Möllers, der Prediger Franz Volkmar Reinhardt (1753-1812), ist mit 14 Predigten aus den Jahren 1795 bis 1812 vertreten, außerdem Schriften von Christoph Friedrich von Ammon (1766-1850) oder des Pfarrers der reformierten Gemeinde Leipzig, Georg Joachim Zollikofer, sowie Goezes und Lavaters.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge [im Aufbau]

Alphabetischer Katalog

[nach RAK-AD (Regeln für die Katalogisierung alter Drucke)]

Systematischer Katalog

Standortkatalog

Die Bestände werden demnächst im Verbundkatalog Nordrhein-Westfalen (GAK) nachgewiesen sein (Abschluß der Arbeiten für Mitte 1993 projektiert).

3.2 Historischer Katalog

Theologische Bibliothek der Evangelischen Kirchengemeinde in Hohenlimburg. Teil I (mehr nicht erschienen). Bearb. von K. Burkardt

[ca. 1960 erschienener gedruckter Katalog; systematisch aufgebaut; dazu mschr. Nachträge nach Akzessionszeitpunkt; Kopie in der Universitätsbibliothek Münster und im Archiv des Landeskirchenamtes Bielefeld]

Stand: Januar 1992

Hermann Bögel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.