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Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina - Hauptbibliothek 2

2. BESTANDSBESCHREIBUNG 2.92 - 2.192

Allgemeine Pathologie und Therapie (24-27)

2.92 Mit dieser Systemgruppe beginnen die Disziplinen, in denen sich empirische Beobachtungen und theoretische Anschauungen von den krankhaften Zuständen des Organismus mit der Heilkunde eng verbinden. Sie umfaßt 6437 Titel: 23 Inkunabeln, 315 Titel des 16. Jhs (37 deutsch, 278 lateinisch), 526 des 17. Jhs (19 deutsch, 496 lateinisch, 4 französisch, 2 englisch, 5 in sonstigen Sprachen), 2522 des 18. Jhs (422 deutsch, 1906 lateinisch, 89 französisch, 60 englisch, 45 in sonstigen Sprachen) und 3051 des 19. Jhs (1783 deutsch, 853 lateinisch, 219 französisch, 120 englisch, 76 in sonstigen Sprachen).

2.93 Die Formalgruppen mit 1495 Titeln (5 Inkunabeln, 16. Jh 174, 17. Jh 234, 18. Jh 618, 19. Jh 469 Titel) werden durch die allgemeinen Darstellungen zur allgemeinen und speziellen Pathologie mit 670 Titeln und einem reichen, fast durchgängig ältere Schriften umfassenden Teil vermischter Beiträge bestimmt. Vertreten sind u. a. Lusitanus Amatus (1522), John Armstrong (1773), Giorgio Baglivi (5 Titel ab 1696), Christoph Barzizus (1494, G 2298; 1518), Antonio Benivenius (6 ab 1507), Herman Boerhaave (1750), Theophile Bonet (1684), Hieronymus Cardanus (1568, 1607), George Cheyne (1742), William Cullen (1797), Ignaz Doellinger (1794), Jean François Fernel (1593), Franz Joseph Gall (1791), John Gardiner (1786), Conrad Gesner (1555), Antonius Guainerius (1516), Anton de Haen (1744), Albrecht von Haller (1750, 1755), Johann Christian August Heinroth (1810), Johann Friedrich Helvetius (1661), Johann Ferdinand Heyfelder (1838), Friedrich Hoffmann (6 Titel ab 1721), Ernst Horn (1800), Christoph Wilhelm Hufeland (1795), Ferdinand Jahn (1835), Johannes de Ketham (1495, G 3240; 1500, G 3251), Joseph Lister (1858), Marcello Malpighi (1713), Johannes Baptista Montanus (4 ab 1519), Felix Plater (1680), Johann Christian Reil (1792), Daniel Sennert (1607), Georg Ernst Stahl (12 ab 1703), Christian August Struve ( 3 ab 1798), Simon-André Tissot (1770), Joseph Townsend (1795), Arnoldus de Villanova (1497, G 3444) und Antonius Zeno (1491, G 3130).

2.94 Die Nosologie (Allgemeine Krankheitslehre) mit 203 Titeln (18. Jh 112, 19. Jh 77 Titel) verzeichnet Literatur zu Begriff, Natur und Wesen der Krankheit, so Giorgio Baglivi, De morborum et naturae analogismo (Nürnberg 1751), sowie 63 Titel zur Einteilung der Krankheiten, z. B. William Cullen, Synopsis nosologiae methodicae (Edinburgh 1780, deutsch Leipzig 1786) oder Georg Ernst Stahl, De morbis corruptis (Halle 1702). Weitere Arbeiten betreffen den Sitz der Krankheit, wie Friedrich Hufeland, Versuch einer Erörterung des Begriffs von örtlichen Krankheiten (Berlin 1805) und die Verbreitung und Verschiedenartigkeit der Krankheit. Zu nennen sind hier John Browns Erregungstheorie (System der Heilkunde, Kopenhagen 1804) und ihre Kritiker.

2.95 Die mit 1050 Titeln wesentlich umfangreichere Pathogenie und Ätiologie (16. Jh 13, 17. Jh 63, 18. Jh 415, 19. Jh 559 Titel) ist gegliedert nach Allgemeinem und Vermischtem, hier etwa Christian Wilhelm Hufeland, Ideen über Pathogenie (Jena 1795); nach inneren Ursachen, darunter die Haematologie mit den Grundsatzarbeiten von Georg Eduard Rindfleisch (1863), Georges Hayem (1882) und Rudolf Jaksch von Wartenhorst (1887); nach äußeren Ursachen, u. a. durch Krieg, so Georg Rudolf Boehmer, De bello morborum causa (Wittenberg 1763) und durch Ernährung, so Karl August Fürst, Über Krankheiten in Folge übermäßiger Ernährung (Erlangen 1837). Zur Immunität finden sich Arbeiten von Armand Trousseau; die Schriften zu Infektionskrankheiten reichen von Marsilius Ficinus, Epidemiarum antidotus (Basel 1532) über Clifton Wintingham (1718) und Johann August Unzer (1782) bis zu Robert Koch, Reiseberichte über Rinderpest (Berlin 1898). Literatur zu Krankheitsursachen nach besonderen Gesichtspunkten berücksichtigt Tages- und Jahreszeiten, Geschlecht und Alter, einzelne Stände, z. B. Daniel Langhans, Von den Krankheiten des Hofes und der Weltleute (Berlin 1770) oder Johann Christian Ackermann, Über die Krankheiten der Gelehrten (Nürnberg 1777), und mit 40 Titeln die Soldatenkrankheiten. Zur Bakteriologie finden sich unter den 220 Titeln auch 5 Zeitschriften und Arbeiten von Karl Flügge (1886), Karl Fränkel (1895), Karl Günther (1895) und Theodor Billroth (1874).

2.96 Die Diagnostik mit Semiotik, Symptomatologie und Phaenomenologie umfaßt 1177 Titel und wird in herausragendem Maße durch 812 lateinische Titel bestimmt. Auf Einleitung und Lexika wie Helians Dictionnaire du diagnostic (Paris 1771) folgen 80 allgemeine Darstellungen, die von Nicolaus Bertrutis (1534), Johann Jacob Huggelin (1560) und François Du Port (1584) bis zu Ernst Hagen (1877), Rudolf Jaksch (1887) und Oswald Vierordt (1888) reichen. Weitere Bereiche sind die Krankenexamina und diagnostischen Hilfsmittel einschließlich der Physikalischen Diagnostik (70 Titel) sowie die Prognostik mit dem Dictionnaire des prognostics (Paris 1770) oder dem Diagnostischen Handbuch (Breslau 1771) und einzelnen Signa, darunter 95 Titel zum Puls.

2.97 Der Bestand zur Pathologischen Anatomie mit 411 Titeln enthält vorwiegend Literatur des 19. Jhs, so zur Propädeutik von Joseph Engel (ab 1845) oder zur Sektionstechnik u. a. von Rudolf Virchow (1877). Autoren allgemeiner Darstellungen sind u. a. Matthew Baillie (1794), Felix Victor von Birch-Hirschfeld (1882), Karl Ernst Bock (1847), Jean Cruveilhier (1816), Johann Theodor August Förster (1854), Johann Friedrich Meckel (1812), Giovanni Battista Morgagni (1761) und Karl von Rokitansky (1846). Weitere Bereiche sind die pathologische Histologie mit Arbeiten von Theodor Billroth (1858) und Georg Eduard Rindfleisch (1867 bis 1886) sowie einzelne Punkte der pathologischen Anatomie.

2.98 Der mit 123 Titeln verhältnismäßig kleine Abschnitt zur Geschichte der Krankheiten verzeichnet bei 69 deutschen und 48 lateinischen Texten allein 50 Arbeiten zur Pest, wie Caspar Kegeler, Ein Nützlich und Tröstliches Regiment wider die Pestilentz und gifftig Pestilentzisch Feber, die Schweissucht genannt (Leipzig 1566), ferner ärztliche Verhaltensregeln bei regionalen Seuchen. Die Literatur zu diesem Gebiet ist allerdings häufig in anderen Bereichen (s. u. 2.102) verzeichnet.

2.99 Umfangreich mit 1428 Titeln ist die Allgemeine Therapie, bestimmt durch 894 lateinische Titel (16. Jh 38, 17. Jh 89, 18. Jh 533, 19. Jh 234), denen erst im 19. Jh 409 deutsche Arbeiten gegenüberstehen. Unter Allgemeinem findet sich Jean François Fernel, Therapeutices universalis (Frankfurt 1581). Die Physikalische Therapie mit der Theorie der Heilverfahren, den Hindernissen und Schwierigkeiten der Heilung und der Heilkraft der Natur weist zahlreiche Arbeiten der Hallenser Ärzte des 18. Jhs Friedrich Hoffmann und Georg Ernst Stahl auf. Es folgen Bestände zu den Indikationen; zur Wirkung der Arzneimittel, so Karl Thiersch, Zur Lehre von der Arznei-Wirkung (München 1846); zu Wahl und Anwendung der Mittel und zu Heilmethoden, etwa dem Aderlaß mit Franz Mezlers Versuch einer Geschichte des Aderlasses (Ulm 1793). Hierhin gehören auch 170 Titel zur Homöopathie, u. a. von ihrem Begründer Samuel Hahnemann, Organon der rationellen Heilkunde (Dresden 1810); unter den 7 Zeitschriften ist auch die Allgemeine homöopathische Zeitung (Leipzig 1837 ff.). Den Abschluß bildet ein umfangreicher Bestand zu einzelnen therapeutischen Verfahrensweisen.

2.100 Ein letzter Abschnitt mit 527 Titeln (16. Jh 3, 17. Jh 10, 18. Jh 213, 19. Jh 301 Titel) umfaßt die Literatur vom Kranken, z. B. Sebastian Liborius' Büchlein für den Kranken (Görlitz 1581), sowie die Krankenpflege, so Theodor Billroth, Die Krankenpflege im Hause und im Hospitale (Wien 1881) oder die grundlegende Arbeit von Florence Nightingale, Notes on hospitals (deutsch Memel 1866) und das psychische Verhalten des Kranken, z. B. Heinrich Tabor, Entwurf über die Heilkräfte der Einbildungskraft (Leipzig 1786). Zur Bestandsgruppe gehören auch Schriften über klinische Anstalten in Europa, so John Howard, Nachrichten von den vorzüglichsten Krankenhäusern und Pesthäusern in Europa (Leipzig 1791), oder einzelnen Ländern und Orten. Für Leipzig sind Arbeiten von Johann Christian Carus (ab 1810), Justus Wilhelm Martin Radius (1847), Julius Victor Carus (1849), Friedrich Julius Barthel (1830), Karl Alfred Kurz (1841) und die Jahrbücher der homöopathischen Heil- und Lehranstalt in Leipzig (1833) zu nennen. Mit wenigen Titeln ist die Haus- und Volksmedizin vertreten, deren Heil- und Hausmittel allerdings unter Materia medica verzeichnet sind.

Spezielle Pathologie und Therapie (28-32)

2.101 Das umfangreichste Gebiet der medizinischen Literatur zählt dank der Übernahme großer Bestände aus Privatbibliotheken und medizinischen Institutionen und Gesellschaften im 18. und 19. Jh 17.558 Titel: 11 Inkunabeln, 185 Titel des 16. Jhs (40 deutsch, 145 lateinisch), 917 des 17. Jhs (61 deutsch, 842 lateinisch, 4 französisch, 4 englisch, 6 in sonstigen Sprachen), 4766 des 18. Jhs (629 deutsch, 3758 lateinisch, 164 französisch, 170 englisch, 45 in sonstigen Sprachen) und 11.679 des 19. Jhs (5015 deutsch, 5033 lateinisch, 945 französisch, 301 englisch und 386 in sonstigen Sprachen). Aufgrund akademischer Tradition überwiegt die lateinische Literatur die deutsche noch im 19. Jh. Die relativ zahlreichen deutschen Titel im 16. Jh sind auf die Pestordnungen zurückzuführen.

2.102 Der Bestand ist nach Körperregionen, nach Verlauf und Wesen der Krankheiten gegliedert, wobei diagnostische, ätiologische und therapeutische Gesichtspunkte gleichzeitig berücksichtigt werden. Aus der Fülle des Bestandes ist herauszuheben die Literatur zur Pest mit 299 Titeln (2 Inkunabeln, 16. Jh 65 Titel, 17. Jh 79, 18. Jh 93 und 19. Jh 60 Titel), die von der akuten Krankheitsbedrohung zu historischen Beschreibungen übergehen. Unter den frühen Autoren finden sich Francesco Alfani (1577), Marsilius Ficinus (1518, 1556), Johann Baptista van Helmont (1644), Magnus Hund (1553), Philipp Imssen (1582), Ambrosius Junge (1521), John Kentman (1568), Athanasius Kircher (1659, 1680), Andreas Langner (1576), Gervas Marstaller (1597), Johannes Neeff (1566, 1597), Hieronymus Oder (1550), Johannes Pontanus (1594), Johannes Franciscus de Ripa (1598), Martin Ruland (1593), Michael Savonarola mit Canonica de febribus (Venedig 1498, G 2417), Tarquin Snellenberg (1540), Valascus de Tarente mit De epidemia et peste (1497, G 1110) und Jodocus Wittich (1549). Die erst im 19. Jh bedrohlich gewordene Volkskrankheit der Tuberkulose dokumentiert sich in einem Bestand von 445 Titeln des 19. Jhs (238 deutsch, 139 lateinisch, 30 französisch, 26 englisch, 12 in sonstigen Sprachen) bei insgesamt 522 Titeln.

2.103 Die 397 Titel zu Gicht und Rheuma sind chronologisch gleichmäßiger verteilt (16. Jh 5, 17. Jh 42, 18. Jh 158, 19. Jh 192). Frühe lateinische Arbeiten stammen u. a. von Hieronymus Sachetus (1586), Jacob Seidel (1575) und Johannes Sylvinus (1565), frühe deutsche Arbeiten u. a. von Adam von Bodenstein (1611) und Martin Pansa (ab 1613). Im 18. Jh sind William Cadogan (1772) und Thomas Sydenham (1726) zu nennen.

2.104 Der 896 Titel umfassende Literaturbestand zur Syphilis setzt Ende des 15. Jhs ein mit Joseph Grünpeck, Tractatus de pestilentiali scorra sive mala de Franzos (Leipzig o. J., G 1197) und Nicolaus Leonicenus, De morbo Gallico (Venedig: Aldus Manutius 1497, G 3456; Leipzig: Stoeckel o. J., G 1557). Es folgen Martin Pollich de Mellerstadt, Defensio Leoniceniana (Magdeburg: Brandis 1499, G 1720) und dessen Castigationes (Leipzig: Thanner 1500, G 1601), weiter Simon Pistoris, Declaratio de malo franco (Leipzig: Kachelofen o. J., G 1338) und Johannes Widmann, De pustulis (Rom: Plannck, o. J., G 2482). Unter den 51 Titeln des 16. Jhs sind Pietro Andrea Mattioli, Ratio morbi gallici (Basel 1536) und Schriften von Joachim Almenar (1528), Gabriel Falloppius (1564), Wendelin Hoeck de Brackenau (1514), Ulrich von Hutten (1519), Nicolaus Macchelli (1556), Nicolaus Massa (1536), Paracelsus (Schreiben von den Frantzosen in IX bucher verfaßt, Basel 1577), Hercules Saxonia (1597), Johannes Sylvius (1565), ferner mit zahlreichen Nachdrucken von Texten des 16. Jhs u. a. Aloysius Luisinus, Aphrodisiacus (Leiden 1728).

2.105 Weitere Bestände betreffen Krankheiten der Säfte und Gewebe (knapp 700 Titel), Hautkrankheiten (knapp 1700), Krankheiten von Stoffwechsel und durch Ernährung (1450), die Cholera (etwa 500 Titel nur des 19. Jhs), die Ruhr (je 100 Titel des 18. und des 19. Jhs), Krankheiten des Magens (102 Titel des 18. Jhs und 325 des 19. Jhs, davon 91 deutsch, 208 lateinisch), von Leber und Galle (knapp 500 Titel, davon 117 lateinische Titel des 18. Jhs und 345 des 19. Jhs), weiter Krankheiten der Zirkulationsorgane mit 550 Titeln zum Herz und 250 zu den Gefäßen. 725 Titel befassen sich mit Krankheiten der Sprach- und Respirationsorgane, 375 Titel mit der Lunge und 325 mit der Pleura.

2.106 Mit 910 Titeln (17. Jh 50, 18. Jh 219, 19. Jh 641) ist die Urologie gut vertreten. Älteste deutsche Arbeit ist Nicolaus Grimbergs Kurtze Beschreibung des Nieren und Blasen Steins (Kopenhagen 1695).

2.107 Den Bestand von knapp 2200 Titeln zur Neurologie verdankt die Bibliothek nicht zuletzt der reichen Sammlung des Nervenarztes Paul Möbius. Neben 400 Titeln des 18. Jhs dominiert die Literatur des 19. Jhs, die sich auf 925 lateinische und 800 deutsche Titel verteilen. Es handelt sich fast ausschließlich um Dissertationen, akademische Abhandlungen und Sonderdrucke.

2.108 Von den knapp 1100 Titeln zur Psychiatrie ist unter den Schriften u. a. zur Geschichte der Geisteskrankheiten Justin Kerners Geschichte der Besessenen neuerer Zeit (Karlsruhe 1834) zu nennen, unter den 17 Zeitschriften das Archiv für Gemüts- und Nervenkrankheiten (Berlin 1805), die Blätter für Psychiatrie (Erlangen 1837-1838), das Magazin für die psychiatrische Heilkunde (Berlin 1805-1806), die Zeitschrift für die Beurtheilung und Heilung krankhafter Seelenzustände (Berlin 1838) und die Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie (Berlin 1844 ff.). Zu den allgemeinen und vermischten Schriften gehören auch Arbeiten von William Battie (1758), Wilhelm Griesinger (1845), John Haslam (1798), Ernst Kraepelin (1883), Richard von Krafft-Ebing (1879), William Perfect (1787), Philippe Pinel (1801) und Johann Christian Reil. 2.103

Chirurgie (33-36)

2.109 Im Bestandsaufbau spiegelt sich die Entwicklung der Chirurgie als einer Disziplin, die erst nach der Gründung der Pariser Akademie der Chirurgie (1731) ihre Gleichberechtigung mit der medizinischen Fakultät erreicht hat. Zur Systemgruppe gehören 9549 Titel: 7 Inkunabeln, 126 Titel des 16. Jhs (15 deutsch, 106 lateinisch, 3 französisch, 2 in sonstigen Sprachen), 326 des 17. Jhs (48 deutsch, 218 lateinisch, 28 französisch, 13 englisch, 19 in sonstigen Sprachen), 2377 des 18. Jhs (493 deutsch, 1423 lateinisch, 271 französisch, 109 englisch, 81 in sonstigen Sprachen) und 6713 des 19. Jhs (3121 deutsch, 2669 lateinisch, 525 französisch, 185 englisch und 213 in sonstigen Sprachen).

2.110 Die einleitenden und allgemeinen Schriften umfassen 1142 Titel (7 Inkunabeln, 16. Jh 83, 17. Jh 118, 18. Jh 513, 19. Jh 421 Titel). Mit Beziehungen zu anderen Wissenschaften befassen sich Arbeiten u. a. von Lorenz Heister (1737), Matthäus Mederer (1782) und Johann Zacharias Platner (1721). Es folgen 55 Titel des 18. und 19. Jhs zu Stand und Bildung des Chirurgen und zum Streit zwischen Ärzten und Chirurgen. Der älteste Text ist hier Cintio Damato, Prattica nuova (Venedig 1669). Zur Geschichte der Chirurgie gehören u. a. Johann Hadrian Slevogt, De fatis Chirurgiae (Jena 1695) oder Thomas Kirkland, Untersuchungen über den gegenwärtigen Stand der Medicinae Chirurgiae (Leipzig 1785). Als wichtigste historische Bibliographie ist Albrecht von Hallers Bibliotheca chirurgica (Basel 1774-1775) zu nennen.

2.111 Unter den 30 Zeitschriften und Gesellschaftsschriften finden sich Chiron (Nürnberg 1805-1813), das Journal der Chirurgie und Augenheilkunde (Berlin 1820-1848), das Magazin für Wundarzneiwissenschaft (Göttingen 1797-1801) und das Taschenbuch für deutsche Wundärzte (Altenburg 1783-1794); im knappen Bestand zu den Chirurgischen Kliniken ist vorhanden Bernhard Heil, Conspectus instituto clinico chirurgico Lipsiensi 1841-1843 (Leipzig 1844). Der reiche Bestand (300 Titel) allgemeiner Darstellungen bedeutender Chirurgen verzeichnet u. a. Arbeiten von Johannes Agricola (1646), John Aitken (1781), Petrus de Argellatas Chirurgia (Venedig 1497, G 3420), Michael Bapst (1596), Benjamin Bell (ab 1785), John Bell (1815), Theodor Billroth (1866), Hieronymus Brunschwigs Chirurgia (Augsburg 1497, G 80), Heinrich Callisen (7 Titel ab 1777), Guido de Cauliacos Chirurgia (Venedig 1498, G 3416), Maximilian Josef Chelius (1833), François Chopart (1779), Samuel Cooper (1831), Johannes Dolaeus' Encyclopaedia chirurgica (Frankfurt 1689), Hans von Gersdorffs Feldbuch der Wundartzney (um 1517 u. ö.), Lorenz Heister (5 Titel ab 1750), Gabriel Charles Le Clerk (1684), Paracelsus' Wundt- und Artzney Buch (Köln 1571), Matthäus Gottfried Purmann (ab 1684), August Gottlieb Richter (1787), Walter Hermann Ryffs Die groß Chirurgey (Frankfurt 1545), das Vademecum anatomico-chirurgicum (Hannover 1718) und Giovanni de Vigo (1516). Von den wenigen Lexika sei nur Ernst Gottfried Kurella, Anatomisch-chirurgisches Lexicon (Berlin 1753) erwähnt. Der mit 400 Titeln umfangreiche Bestand vermischter Beiträge verzeichnet auch Arbeiten von John Abernethy (5 Titel ab 1795), Pieter Camper (1752), Guy de Chauliac, Pierre Joseph Desault (ab 1791), Gerolamo Fabricio ab Aquapendente (1716), Lorenz Heister (1770), Joachim Henckel (ab 1747), Wilhelm Hunter (1784), Dominique Jean Baron Larrey (ab 1803) und Ambroise Paré (1582).

2.112 Die Operative Chirurgie mit 623 Titeln umfaßt Literatur zu den technischen Bedingungen, so zur Instrumentenlehre Johannes Scultetus, Armentarium chirurgicum (Ulm 1655), sowie Beschreibungen und Anweisungen einzelner Operationen. Die Orthopädie folgt mit 197 Titeln, fast ausschließlich des 19. Jhs, davon knapp 100 deutsche Werke.

2.113 1386 Titel (16. Jh 24, 17. Jh 74, 18. Jh 465 und 19. Jh 823) beschreiben die einzelnen chirurgischen Krankheitsformen. Behandelt werden Entzündungen, so John Hunter, Versuche über das Blut, die Entzündung und die Schußwunden (Leipzig 1797-1800); Erfrierungen; Verbrennungen, etwa Thomas Kirkland, Abhandlung von den Brandschäden (Nürnberg 1761); Verletzungen; Wunden (260 Titel), so John Bell, Discourses on the nature and cure of wounds (Edinburgh 1795, deutsch Leipzig 1798) oder Carl Ludwig Schleich, Neue Methoden der Wundbehandlung (Berlin 1899); Eiterung; Abszesse; Brand, z. B. Wilhelm Fabricius Hildanus, De gangraena (Köln 1593); Geschwüre und Geschwülste mit 400 Titeln, u. a. von Benjamin Bell (1784, 1789), Johann Philipp Berchelmann (1756, 1764), Gabriel Fallopius (1566), Joseph Jakob Plenk (1769), Eustachius Rudius (1600) und Jacob Ryff (1556); ferner Hernien und Haemorrhagien.

2.114 Unter den 3870 Titeln zu chirurgischen Krankheiten einzelner Organe finden sich u. a. beim Kopf 70 Titel zur Trepanation, so Robert Minor, Geschichte der Trepanation (Leipzig 1787). 1710 Titel gehören zur Augenheilkunde (16. Jh 6, 17. Jh 14, 18. Jh 340 und 19. Jh 1350). In dem einleitenden Abschnitt ist Albrecht von Graefe, Über die Bedeutung ophthalmologischer Studien für die Medizin (Berlin 1865) zu nennen und zur Bibliographie Joseph Beer, Bibliotheca ophthalmica (Wien 1799). Auf 15 Zeitschriften folgt eine umfangreiche Gruppe allgemeiner und vermischter Darstellungen, u. a. von August Andreae (1833), Friedrich August von Ammon (6 Titel ab 1821), Giovanni Baratta (1818), Georg Bartisch (1583, 1686), Joseph Beer (1792, 1817), Herman Boerhaave (1750, 1771), William Bowman (1849), Max Joseph Chelius (1843), Frans Cornelis Donders (1864), Johann Nepomuk Fischer (1832, 1846), Johann Carl Georg Fricke (1829), Ernst Fuchs (1891), Albrecht von Graefe (1874-1878), Carl Himly (1801), Eduard Meyer (1879), Joseph Rheindorf (1868), Antonio Scarpa (1801), Jacob Schalling (1615), Julius Sichel (1837), John Taylor (7 ab 1735), Philipp Franz von Walther (1810, 1822), Robert Whytt (1771, 1790) und auch Hermann von Helmholtz' Beschreibung eines Augenspiegels (Berlin 1851).

2.115 Die Zahnheilkunde setzt bei 170 Titeln in größerem Umfang erst im 19. Jh ein; frühere Autoren sind Robert Bunon (1746) oder Pierre Fauchard, Le chirurgien dentiste (1746). Auch die Ohrenheilkunde (350 Titel) beginnt erst im 19. Jh, u. a. mit den Zeitschriften Archiv für Ohrenheilkunde (Leipzig 1864 ff.) und Monatsschrift für Ohrenheilkunde (Berlin 1867 ff.). Zu den Autoren zählen John Harrison Curtis (1823), Julius Erhard (1855), Arthur Hartmann (1881), Marie Gaspard Itard (1821), Wilhelm Kramer (1836), Adam Politzer (1878), Hermann Schwartze (1884), Joseph Toynbee (1857) und Anton von Tröltzsch (1860). Weitere Bestände betreffen Krankheiten des Halses (160 Titel), der inneren Organe (390 Titel) und der Extremitäten (340 Titel). 1730 Titel (17. Jh 20, 18. Jh 330 und 19. Jh 1380) sind den chirurgischen Krankheiten einzelner Organe, der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen, Gefäße, Haut und Zellgewebe sowie Nerven gewidmet. Die Systemgruppe wird beschlossen durch 785 Titel zur Urologie (17. Jh 11, 18. Jh 233 und 19. Jh 540) mit einem größeren Bestand (275 Titeln) zum Blasenstein und seiner operativen Behandlung, u. a. mit Schriften von Heinrich von Bra (1691), Jean Civiale (1827), François Colot (1727), Jacques Denis (1730, 1731), James Douglas (1726), Conrad Johann Martin Langenbeck (1802), Browne Langrish (1776), Claude Nicolai Le Cat (1725), Noel Joseph Palluci (1750), Eduard Pauli (1854), Johann Conrad Schäffer (1663) und Ludwig von Wänker (1829).

Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Kinderheilkunde (37-39)

2.116 Geburtshilfe, Gynäkologie und Pädiatrie sind durch die Literatur so eng verbunden, daß sie in einer Systemgruppe mit insgesamt 6148 Titeln zusammengefaßt wurden: 2 lateinische Inkunabeln, 67 Titel des 16. Jhs (17 deutsch, 48 lateinisch, 2 französisch), 227 des 17. Jhs (29 deutsch, 191 lateinisch, 5 französisch, 2 in sonstigen Sprachen), 1660 des 18. Jhs (373 deutsch, 1127 lateinisch, 74 französisch, 44 englisch, 42 in sonstigen Sprachen) und 4192 des 19. Jhs (2099 deutsch, 1715 lateinisch, 208 französisch, 8 englisch und 102 in sonstigen Sprachen).

2.117 Im Abschnitt Geburtshilfe mit 1890 Titeln (eine Inkunabel, 16. Jh 28, 17. Jh 98, 18. Jh 652, 19. Jh 1111 Titel) findet sich bei den formalen Allgemeingruppen auch Johann Christian Gottfried Joergs Schrift Über den Stand der Geburtshülfe in Leipzig von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis jetzt (Leipzig 1852); die ältesten der 24 Zeitschriften sind die Annalen der Geburtshülfe (Winterthur 1790-1791), das Journal für Geburtshelfer (Leipzig 1787-1788) und das Magazin für Geburtshelfer (Leipzig 1794). Nach Literatur zu Bildung und Unterrichtung der Geburtshelfer folgen 150 Titel über die Hebammen, u. a. von Louise Bourgeois (ab 1619), Joachim Friedrich Henckel (1767), William Hunter (1783), Johann Christian Gottfried Joerg (1820), Johannes Murall (1697), Friedrich Benjamin Osiander (1796), Eucharius Rösslin, Der swangeren Frawen und Hebammen Rosegarten (Hagenau 1513, insgesamt über 100 Ausgaben erschienen). Weiter sind hier zu nennen Walther Hermann Ryff, Frawen Rosengarten (1545), Johann Georg Sommer (1676), Christian August Struve (1797), ein Kurtzer Unterricht vor die Heb-Ammen (Coburg 1664), dann Hebammen-Ordnungen und Schriften über Entbindungsanstalten. Die Vorbildwirkung der Leipziger Anstalt im 19. Jh wird dokumentiert durch Johann Christian Gottfried Joerg, Was hat eine Entbindungsschule zu leisten und wie muß sie organisiert sein (Leipzig 1828) und dessen Arbeit Über den Stand der Geburtshülfe zu Leipzig (Leipzig 1852). Zur großen Gruppe der allgemeinen und vermischten Darstellungen gehören auch Titel von Jean Louis Baudelocque (1781), Lucas Johannes Boer (1804), Ludwig Bonaciolus (1502), Pieter Camper (1777), Karl Gustav Carus (1828, 1852), Alexander Hamilton (1781), eine Heb-Ammen oder Kinder-Mutter-Kunst (1691), David Herlicius (1628), Johann Christian Gottfried Joerg (35 Titel ab 1805), André Levret (1766), Richard Manningham (1746), François Mauriceau (ab 1680), Friedrich Benjamin Osiander (16 ab 1793), Jacob Rueff (1587), Karl Schroeder (1874), Adam Elias von Siebold (1799) und William Smellie (1758).

2.118 Die Literatur zur Lehre von Schwangerschaft und Geburt, vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und dem 19. Jh, wird charakterisiert etwa durch Friedrich August von Ammon, Die ersten Mutterpflichten und die erste Kinderpflege (7 Auflagen ab 1845) und bei den älteren Ausgaben durch Wolfgang Sigismund Brem (1665) oder Conrad Victor Schneider (1670). Auch zur Geburt stehen neben älteren Texten, so von Bernhard Albinus (1697), August Heinrich Fach (1675) und Gottfried Welsch (1667), Arbeiten aus der Zeit von 1740 bis 1840, die für die Geburtshilfe entscheidende Fortschritte brachte. Die Anfänge des Faches werden zusammengefaßt etwa durch Karl Stammler, Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus von der ersten Zeit bis zur Mitte des 16. Jhs (Gießen 1854) und fortgesetzt bis zur Mitte des 18. Jhs durch Gustav Knoes, Moritz Fresenius, Gustav und Wilhelm Brüel, Karl Zimmermann, Theodor Fuchs, Ferdinand Schad, David Bennighof, Hugo Stammler, Christoph Melchior und Heinrich Weißenbach. Untersuchungen zu Becken, Kindslagen, Wehen, Wochenbett und Wöchnerinnen schließen sich an. Die Literatur zur Pathologie der Schwangerschaft mit 400 Titeln (17. Jh 30, 18. Jh 130, 19. Jh 240) behandelt den fehlerhaften Sitz der Schwangerschaft, Krankheiten des schwangeren Uterus und Eileiters, des Eies, so Christoph Meurer, De mola (1594), die Unterbrechung der Schwangerschaft, so Johann Conrad Axt, Eine sehr nützliche und nothwendige Frage, ob einem christlichen medico zulassen sey, bey einer schwangeren Frau, welche an einer schweren Krankheit darniederliegt, die Frucht abzutreiben (Jena 1681).

2.119 Zur Pathologie der Geburt mit der Pathologie des Beckens, den Krankheiten des Uterus, des Eis, der Placenta und des Foetus sowie zur Pathologie des Wochenbettes sind 1695 Titel verzeichnet (16. Jh 4, 17. Jh 33, 18. Jh 477, 19. Jh 1181 Titel).

2.120 Die Gynäkologie, der nicht nur Literatur zu den Krankheiten der weiblichen Sexualorgane und ihrer operativen Behandlung, sondern auch zur Therapie von Neurosen und Psychosen zugeordnet ist, umfaßt 1558 Titel (16. Jh 26, 17. Jh 74, 18. Jh 355, 19. Jh 1103 Titel). Zu den allgemeinen Darstellungen gehört auch Jean Astruc, Traité des maladies des femmes (Paris 1761, deutsch Dresden 1768-1776). Vertreten sind hier ferner Albertini Bottonus (1585), Nicolaus Chambon de Montano (1784), Hermann Fehling (1893), Robert Flechsig (1871), Heinrich Fritsch (1881), Johann Christian Gottfried Joerg, Handbuch der Krankheiten der menschlichen Weiber (Leipzig 1809 u. ö.), Hermann Klencke (1874), John Leake (6 Titel ab 1777), Ludwig Mercatus (1587), Johann Valentin Müller (1788), Friedrich Benjamin Osiander (1817), August Rheinstaedter (1892) und Nicolaus Rocheus (1543). Es folgt Literatur zur Untersuchung und Diagnostik, zur operativen Gynäkologie, zur gynäkologischen Therapeutik, hier etwa Neue wohleingerichtete Frauenzimmer-apotheke (Hamburg 1741), zu Nervenkrankheiten und Psychosen, so auch zur Hysterie mit P. Briquet, Traité clinique et thérapeutique de l'hystérie (Paris 1859). Ein umfangreicher Bestand betrifft die Krankheiten der weiblichen Sexualorgane, darunter das Lehrbuch von Friedrich Wilhelm Scanzoni (Wien 1857 u. ö.).

2.121 Als letztes Spezialgebiet ist die Pädiatrie mit 1005 Titeln vertreten (eine Inkunabel, 16. Jh 9, 17. Jh 22, 18. Jh 176, 19. Jh 797 Titel). Unter den formalen Gruppen sind auch 8 Zeitschriften des 19. Jhs, so das Jahrbuch für Kinderheilkunde (Wien 1858 ff.), das Jahrbuch für Physiologie und Pathologie des ersten Kindesalters (Prag 1868) und das Journal für Kinderheilkunde (Berlin 1842-1872). In der Gruppe zu Physiologie, Regimen und Diätetik des kindlichen Organismus ist als einflußreicher Text Christian Wilhelm Hufelands Guter Rath an Mütter zu nennen (Berlin 1799 u. ö.), ferner Philipp Biedert, Die Kinderernährung im Säuglingsalter (Stuttgart 1880 u. ö.). Unter den Autoren allgemeiner Darstellungen sind die bedeutenden Pädiater George Armstrong (1777), Stephan Friedrich Barez (1820), Ernest Barthez (1853), Charles Billard (1828, 1829), Nicolaus Chambon (1801), John Cooke (1770), Christoph Girtanner (1794), Philipp Grüling mit seinem Tractat von Kinderkrankheiten und allerhand beschwerlichen Zufällen (Nordhausen 1660), ferner Karl Hennig (1855), Otto Heubner (1897), Gottfried Ritter von Rittershain (1873), Nils Rosén von Rosenstein (5 Titel ab 1749), Georg Ernst Stahl (1718), Christian August Struve (1797) sowie Michael Underwood, Diseases of children (1799). Nach der Literatur zu den Kinderheilanstalten, hier auch für Leipzig sämtliche Berichte der Kinderkliniken seit 1856, folgen die einzelnen Krankheitsformen. Geistes- und Sozialwissenschaften Literaturgeschichte und Enzyklopädie (1)

2.122 Der Gesamtbestand von 2340 Titeln (2 Inkunabeln, 16. Jh 80, 17. Jh 161, 18. Jh 900, 19. Jh 1197 Titel) weist als ersten Abschnitt die Allgemeine Literaturgeschichte mit 546 Titeln auf (eine Inkunabel, 16. Jh 20, 17. Jh 17, 18. Jh 163, 19. Jh 345 Titel). Es handelt sich um Literärgeschichte, also Geschichte der wissenschaftlichen Literatur, der Wissenschaften und des Gelehrtenwesens generell. Der Bestand ist gegliedert nach Propädeutik, Sammelschriften und Miszellen zur allgemeinen Literaturgeschichte, also zur Geschichte des Bücherwesens, des Zeitungs- und Zeitschriftenwesens, zu gelehrten Gesellschaften, wissenschaftlichen Sammlungen und literarischen Reisen.

2.123 Ein zweiter Abschnitt Allgemeine Biographien und Gelehrtengeschichte mit 511 Titeln (16. Jh 20, 17. Jh 46, 18. Jh 276, 19. Jh 169 Titel) umfaßt in breitem Umfang biographische Universallexika, beginnend mit Jean Jacques Boissard, Icones ... virorum illustrium (Frankfurt a. M. 1597-1599) oder Anton Friedrich Büsching, Beiträge zur Lebensgeschichte denkwürdiger Personen (Halle 1783-1789) bis zu Christian Gottlieb Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1750-1751) und der Fortsetzung durch Johann Christoph Adelung. Daneben stehen biographische Lexika bestimmter Fächer und Stände, so Karl Friedrich Bahrdt, Handbuch der Kirchen- und Ketzergeschichte (1781-1787), Johann Jacob von Moser, Lexicon der jetztlebenden Rechts-Gelehrten in und um Deutschland (Züllichau 1739) und Johann Daniel Albert Höck, Biographisch-litterarische Nachrichten von Oekonomen und Kameralisten (Gießen 1784), aber auch Die Lobwürdige Gesellschaft der Gelehrten Weiber ... durch J. Frawenlob (1631).

2.124 Die Wissenschaftsgeschichte bei den einzelnen Völkern in neuerer Zeit mit 859 Titeln (eine Inkunabel, 16. Jh, 17. Jh 46, 18. Jh 276, 19. Jh 169 Titel) folgt einer Ländereinteilung und bringt auch hier in großem Umfange biographische Lexika, so Johannes Trithemius, Catalogus illustrium virorum (Mainz vor 1500, G 1838) und vor allem für Deutschland Beiträge zur Entwicklung der Presse. Beispielhaft steht für Italien Christoph Josef Jagemann, Magazin der Italienischen Litteratur und Künste (Weimar 1780-Halle 1785), für Frankreich die Histoire littéraire de la France (1733 ff.) der Mauriner, für Großbritannien Thomas Wright, Biography of literary characters of Great Britain and Ireland (London 1842-1846) und für Deutschland, seine Provinzen und Städte zu Beginn eines dichten Bestandes das Werk von Conrad Wimpina, Scriptorum insignium, qui in Lipsiensi, Wittenberg ...ad annum 1515 floruerunt (Helmstedt 1660).

2.125 Reichhaltig ist auch der Bestand zur Enzyklopädie mit 424 Titeln (16. Jh 29, 17. Jh 63, 18. Jh 124, 19. Jh 208 Titel). Die frühen Abhandlungen finden sich z. T. bei der Philosophie; hier sind sie vertreten durch Gregor Reisch, Margarita philosophica (Straßburg 1504 u. ö.) und Hermann von dem Busch, Vallium humanitatis (Köln 1518). Es folgen alle wichtigen Lexika in Deutschland, so das Conversationslexicon von Brockhaus (2. Aufl. 1812 bis 12. Aufl. 1875), die Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften von Ersch und Gruber (1818-1889), der Große Herder (2. Aufl. 1876), aber auch Georg Karl Herloßsohn, Damen-Conversations-Lexicon (1834), Johann Hübner, Curieuses und reales Natur-, Kunst- ...Lexicon (2. Aufl. 1714) und sein Reales Staats- ... Lexicon (5 Ausgaben 1760 bis 1824), Meyers Großes Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände (1. Aufl. 1840 bis 14. Aufl. 1892), Pierers Universal-Lexikon (1. Aufl. 1835 bis 6. Aufl. 1875) sowie Zedlers Großes vollständiges Universal-Lexikon (1732-1754). Natürlich sind auch die bedeutendsten französischen Enzyklopädien vorhanden wie Louis Moreri, Le grand dictionaire historique (1683), auch in deutscher Übersetzung durch Johann Christoph Gottsched (Leipzig 1741) und in englischer Übersetzung (1734-1738), und schließlich Diderots und d'Alemberts Encyclopédie (1751-1789). Für England mögen die Encyclopaedia Britannica (1875-1889) und Chambers's Encyclopaedia (1895) stehen.

Bibliographie (2)

2.126 Die Systemgruppe mit 3806 Titeln (16. Jh 14, 17. Jh 129, 18. Jh 680 und 19. Jh 2983 Titel) vereint Literatur zur Bibliographie im umfassenden Sinne sowie zum Bibliothekswesen. So verzeichnet der Abschnitt Bibliographie (607 Titel; 155 deutsch, 109 lateinisch, 122 französisch, 79 englisch, 142 in sonstigen Sprachen) neben einem knappen Bestand an Literatur zur allgemeinen Buchkunde und Bibliophilie vor 1900 den für eine wissenschaftliche Universalbibliothek notwendigen bibliographischen Handapparat in wünschenswerter Vollständigkeit.

2.127 Der Abschnitt Bibliothekswesen enthält neben Schriften zur Bibliothekstheorie (180 Titel meist deutschsprachiger Literatur des 19. Jhs) reichhaltiges Material zu öffentlichen Bibliotheken in den nach Ländern geordneten Bibliotheksorten (1930 Titel; 16. Jh 2, 17. Jh 35, 18. Jh 243, 19. Jh 1650). Für Leipzig sind 100 Titel nachzuweisen.

2.128 Privatbibliotheken bilden einen eigenen Abschnitt mit 1092 Titeln vorwiegend des 18. Jhs (315) und 19. Jhs (755). Der Bestand enthält fast ausschließlich Kataloge, meist für Versteigerungen, auch mit lateinischen und vielen französischen Titeln aus Bibliotheken im deutschen Sprachbereich.

Typographie (3)

2.129 Der Bestand entält 606 Titel: 20 des 17. Jhs (7 deutsch, 9 lateinisch, 4 französisch), 119 des 18. Jhs (60 deutsch, 42 lateinisch, 11 französisch, 6 in sonstigen Sprachen) und 467 Titel des 19. Jhs (316 deutsch, 9 lateinisch, 50 französisch, 35 englisch und 57 in sonstigen Sprachen). Er umfaßt Literatur zum Buchdruck und seiner Geschichte nach Ländern und Orten, so für Augsburg (Georg Wilhelm Zapf 1788), Dresden (Christian Schöttgen 1740), Leipzig (Johann Immanuel Müller 1720, Friedrich Christian August Hasse 1840), Mainz (Georg Wilhelm Zapf 1790), Nürnberg (Georg Wolfgang Panzer 1778) und Wien (Michael Denis 1782); ferner zur Technik des Buchdrucks, z. B. mit Johann Heinrich Gottfried Ernesti, Die wohleingerichtete Buchdruckerey (Nürnberg 1721) sowie zum Buchhandel in seiner Geschichte (u. a. 15 Titel von Albrecht Kirchhoff) und seinem Geschäftsbetrieb. Die Geschichte und Leistung einzelner Verlage wird anhand einer umfangreichen Sammlung von Verkaufskatalogen deutlich.

Pädagogik (4)

2.130 Das Fachgebiet zählt 4350 Titel: 2 Inkunabeln, 90 Titel des 16. Jhs (7 deutsch, 83 lateinisch), 70 des 17. Jhs (10 deutsch, 60 lateinisch), 678 des 18. Jhs (412 deutsch, 208 lateinisch, 50 französisch, 4 englisch, 4 in sonstigen Sprachen) und 3510 des 19. Jhs (3110 deutsch, 129 lateinisch, 157 französisch, 65 englisch und 49 in sonstigen Sprachen).

2.131 Zu den allgemeinen Gruppen gehören Bibliographien, Enzyklopädien und 90 Zeitschriften, u. a. der Kinderfreund von Christian Felix Weiße (Tübingen 1778-1782), die von Johann Christoph Friedrich GutsMuths herausgegebene Bibliothek der pädagogischen Literatur (Gotha 1800-1805), Adolf Diesterwegs Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1827-1889) und dessen Pädagogisches Jahrbuch für Lehrer und Schulfreunde (Berlin 1850-1866). Die als ein Titel gezählten Schulprogramme (Signatur: Paed 76), umfassen nach dem Standortkatalog 17.615 Titel für die Jahre 1876 bis 1900.

2.132 Unter den Sammelwerken sind Ernst Moritz Arndt, Fragmente über Menschenbildung (Altona 1805), Johann Amos Comenius, Opera didactica omnia (Amsterdam 1657) und Werkausgaben von Adolf Diesterweg (1877), Friedrich Fröbel (1862), Johann Friedrich Herbart (1873), Johann Heinrich Pestalozzi (1819) und Christian Gotthilf Salzmann (1889). Mit ihrem Gesamtwerk sind neben Comenius (88 Titel) August Hermann Francke (160), Johann Bernhard Basedow (40), Christian Gotthilf Salzmann (91), Joachim Heinrich Campe (105), Pestalozzi (63), Herbart (70), Fröbel (10) und Friedrich Adolf Diesterweg (44) vertreten.

2.133 Ein verhältnismäßig umfangreicher Bestand von etwa 650 Titeln, vorwiegend Schriften des 19. Jhs, ist einzelnen Systemen und Lehrbüchern gewidmet sowie Erziehungs- und Unterrichtszielen und einzelnen Methoden der schulischen Arbeit (u. a. Beispiele, Fragen und Wiederholungen zu Themen wie Konzentration, Anschauungsunterricht, gemeinschaftliche Erziehung, Arbeitsschule). Ein Abschnitt Geschichte der Pädagogik mit 380 Titeln (18. Jh 28, 19. Jh 352) enthält neben allgemeinen Darstellungen eine Übersicht der zu einzelnen Pädagogen gesammelten Sekundärliteratur.

2.134 Zum Unterricht, der Vermittlung von Fertigkeiten (wie Lesen und Schreiben) und Kenntnissen (wie Geschichte und Geographie) liegen 987 Titel vor (18. Jh 116, 19. Jh 856), zur Erziehung 1076 Titel (16. Jh 16, 17. Jh 20, 18. Jh 203, 19. Jh 837). Auf wenige Beispiele sei hingewiesen: zur Mädchenerziehung auf Joachim Heinrich Campe, Väterlicher Rhat für meine Tochter (Braunschweig 1781 u. ö.), zur Blindenbildung auf Friedrich Scherer, Die Zukunft der Blinden (Gotha 1858) und zum Taubstummenunterricht auf Franz Mercur Helmont, Kurtzer Entwurff des eigentlichen Natur-Alphabets der heiligen Sprache, nach dessen Anleitung man auch Taubgeborene verstehend und redend machen kann (Sulzbach 1667).

2.135 Dem Schulwesen, einzelnen Schulgattungen und einzelnen Schulen sind 780 Titel (16. Jh 11, 17. Jh 8, 18. Jh 120, 19. Jh 641) gewidmet, Problemen des Lehrerberufs 133 Titel. In einem Anhang finden sich 99 Titel, davon 70 lateinische des 16. bis 18. Jhs, so Leonardus Aretinus, De studiis et litteris (Leipzig 1496, G 1520).

Universitäten (5)

2.136 Die Gruppe umfaßt 3534 Titel: 3 lateinische Inkunabeln, 54 Titel des 16. Jhs (6 deutsch, 48 lateinisch), 134 des 17. Jhs (10 deutsch, 117 lateinisch, einer französisch, 6 in sonstigen Sprachen), 605 des 18. Jhs (149 deutsch, 444 lateinisch, 3 französisch, 3 englisch, 10 in sonstigen Sprachen) und 2734 des 19. Jhs (1589 deutsch, 387 lateinisch, 233 französisch, 185 englisch und 10 in sonstigen Sprachen). Sie ist gegliedert in Bibliographien, einleitende Schriften, Verzeichnisse der Universitäten, so ein Verzeichniß der Universitäten ...etc. in Spanien, Portugal, Italien, Großbrittanien, der Schweiz, Schweden, Dänemark, Preußen, Polen, Rußland, und den Vereinigten Niederlanden (Leipzig 1795), ferner Allgemeines zur Geschichte der Universitäten, zu deutschen Universitäten (130 Titel vorwiegend des 19. Jhs) und zu nicht-deutschen Universitäten.

2.137 Den Hauptteil bildet der Bestand zu Geschichte und Einrichtung einzelner Universitäten an 290 Orten, davon 50 deutschen. Die 3020 Titeln (2 Inkunabeln, 16. Jh 48 Titel, 17. Jh 98, 18. Jh 492, 19. Jh 2380) umfassen jeweils die Untergruppen Geschichte, akademische Biographien, Verfassung und Verwaltung, Erlasse, Stiftungen, Studenten und studentische Verbindungen, Akademische Ämter und Würden, Fakultäten, Forschunginstitute, Akademische Fest- und Gelegenheitsschriften, Reden sowie Vorlesungs- und Personalverzeichnisse. Der aus historischen Gründen sehr unterschiedliche Umfang dieser Bestände wird an einzelnen Beispielen deutlich. So sind für Berlin 138 Titel vorhanden, darunter Christian Ulrich Eggers Keine Universität in Berlin (Schleswig und Flensburg 1809) und die Statuten der Universität zu Berlin (Berlin 1816), für Frankfurt/Oder 15 Titel, Göttingen 100, Greifswald 40, Heidelberg 67, Helmstedt 24, Jena 90. Für Leipzig sind 489 Titel vorhanden (2 Inkunabeln, 16. Jh 6, 17. Jh 29, 18. Jh 125, 19. Jh 317), darunter Priamus Capotius, Oratio metrica Lipsiae (Leipzig: Landsberg 1488, G 1232), Conrad Wimpina, Almae universitatibus studii Lipsiensis et urbis Liptzg descriptio (Leipzig: Landsberg o. J., G 1245), Virgil Wellendörffer, Annotatio peregrina ad dei cultum exiguamque nonnullorum scholasticorum commemorationem in apricum procedit feliciter (Leipzig 1516), die Ordnung der löblichen Universität, wie es hinführo bei Verlöbnissen, Hochzeiten, Kindtauffen ...gehalten werden soll (Leipzig 1634) sowie der Leipziger Gelehrten- und Künstleralmanach auf das Jahr 1786, 1787 (Leipzig 1787). Für Marburg liegen 48 Titel vor, für München 34, Paris 52, so auch Varii Articuli Parisiis studiose condemnati (Köln: Quentell o. J., G 775), für Prag 26, Tübingen 50, Wien 47 und für Wittenberg 83, u. a. die Ordnung der Universitet zu Wittenberg. Von kleidung, geschmück, beköstigung (Wittenberg 1546).

2.138 Der Bestand an deutschen Hochschulschriften beläuft sich für den Zeitraum 1885 bis 1900 auf etwa 32.000 Titel, der an französischen Dissertationen vor 1900 auf etwa 8000 hier nicht erfaßte Exemplare. Er ist nach Universitätsorten, Universitäten, Fakultäten, Studienjahren, Alphabet der Verfasser aufgestellt und nur mit diesen Angaben benutzbar.

Vitae eruditorum singulorum (6)

2.139 Die Systemgruppe umfaßt 12.295 Titel: 2 Inkunabeln, 226 Titel des 16. Jhs (52 deutsch, 167 lateinisch, 3 französisch, 4 in sonstigen Sprachen), 921 des 17. Jhs (495 deutsch, 392 lateinisch, 22 französisch, 2 englisch, 10 in sonstigen Sprachen), 2329 des 18. Jhs (1050 deutsch, 1110 lateinisch, 106 französisch, 11 englisch, 52 in sonstigen Sprachen) und 8817 des 19. Jhs (5694 deutsch, 783 lateinisch, 1094 französisch, 480 englisch, 766 in sonstigen Sprachen) und enthält fachübergreifend Memoiren und Lebensbeschreibungen, auch im Zusammenhang mit Werkausgaben und Werkkommentaren, Briefausgaben, Briefwechseln, Material zu persönlichen Anlässen (z. B. Glückwunschadressen) sowie zu Nekrologen. Bei ungenauer, zeitweise unterschiedlicher Katalogisierungspraxis sind gleichartige Arbeiten auch in den allgemeinen Gruppen aller Kataloge und in großem Umfang unter Familiae nobiles et civiles (76, 77) zu finden.

2.140 Der Bestand ist ohne einleitende Abschnitte nach dem Alphabet der behandelten Personen gegliedert, beginnend mit der Vita des Christian Laurentius Aagaard von Friedrich Rostgaard (Leiden 1693) und endend mit Magister Ulrich Zwinglis Lebensgeschichte und Bildniß von Felix Nüscheler (Winterthur 1776). Aufgenommen sind nicht nur natürliche Personen. Allein 65 Titel sind Faust, Johann und Wagner, Christoph gewidmet, darunter auch Literatur aus den Signaturgruppen Aesthetik und Kunstgeschichte, Culturgeschichte, Bodes Faust-Bibliothek und Literatura germanica B.

2.141 Aufgeschlüsselt nach Regionen ist biographisches Material vorhanden zu 5762 Deutschen, 1076 Franzosen, 680 Briten und Schotten, 603 Italienern, 409 Österreichern, 364 Schweizern, 333 Niederländern, 216 US-Amerikanern, 147 Tschechen und Slowaken, 130 Schweden, 104 Spaniern, 81 Dänen, 73 Polen, 59 Belgiern, 50 Balten, 35 Finnen und 30 Ungarn. Meist sind nur wenige Titel zu einzelnen Personen nachgewiesen. Für bekanntere Namen, hier willkürlich ausgewählt, ist der Bestand jedoch umfangreicher, so z. B. August Hermann Francke (34), Christian Fürchtegott Gellert (45), Hugo Grotius (15), Albrecht von Haller (23), Johann Gottfried Herder (5), Ludwig Holberg (6), Ulrich von Hutten (20), Immanuel Kant (23), Friedrich Gottlob Klopstock (10), Johann Kaspar Lavater (9), Gottfried Wilhelm Leibniz (35), Gotthold Ephraim Lessing (8), Carl von Linné (13), Luther (400, darunter als ältester Titel Johannes Eberlin zu Güntzburg, Ain fraintlich trostliche vermanung ...darinn auch angezeygt württ, wozu der Doc. Martini Luther von Gott gsandt sey, Wittenberg und Augsburg 1522), Philipp Melanchthon (108), Friedrich Nicolai (10), Johannes Reuchlin (10), Hans Sachs (5), Michael Servetius (11), Baruch Spinoza (20), Christian Thomasius (20), Heinrich Gottlieb Tzschirner (8), Voltaire (51), Johann Joachim Winckelmann (14), Nicolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (20) oder Ulrich Zwingli (16). Goethe und Schiller sind in Sonderkatalogen verzeichnet.

Numismatik (7)

2.142 Die Übernahme von 45.000 Münzen der Sammlung Carl Friedrich von Posern-Klett (1852) und ihrer Vereinigung mit dem Münzkabinett der Universitätsbibliothek führte zu einem erheblichen Zuwachs an numismatischer Literatur, zumal auch der Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek, Ernst Gotthelf Gersdorf, zu ihrem Kustos bestellt wurde. Der Bestand umfaßt 2979 Titel: 86 des 16. Jhs (26 deutsch, 48 lateinisch, 4 französisch, 8 in sonstigen Sprachen), 295 des 17. Jhs (98 deutsch, 152 lateinisch, 22 französisch, einer englisch, 22 in sonstigen Sprachen), 1197 des 18. Jhs (279 deutsch, 785 lateinisch, 54 französisch, 7 englisch, 72 in sonstigen Sprachen) und 1401 des 19. Jhs (555 deutsch, 137 lateinisch, 354 französisch, 114 englisch, 241 in sonstigen Sprachen) und ist in die allgemeinen Gruppen, die Münzkunde des Altertums, das Münzwesen in Mittelalter und Neuzeit und in die Orientalische Münzkunde gegliedert.

2.143 Die allgemeinen Gruppen enthalten Bibliographien, die mit Philipp Labbé, Bibliotheca numeraria (1695) beginnen, sowie Gesamtdarstellungen mit Arbeiten von Burkhard G. Struve (1693), Anselm Banduri (Paris 1719), Franz Brückmann (Wolfenbüttel 1729), Johann Christoph Hirsch (Nürnberg 1760), Johann Gottfried Lipsius (Leipzig 1801) und Johann Jakob Leitzmann (Weißensee 1841). Im Zeitschriftenbestand von 42 Titeln finden sich u. a. Johann David Köler, Wöchentliche Münzbelustigungen (Nürnberg 1729-1750), die Blätter für Münzkunde (Leipzig 1835-1838), die Revue numismatique (Paris 1836 ff.), Wiens numismatische Monatshefte (1865-1869), Ernst Gotthilf Gersdorffs Blätter für Münzfreunde (Leipzig 1865 ff.), die Zeitschrift für Numismatik (Berlin 1874 ff.) oder das Numismatic Journal (London 1836-1838).

2.144 Unter den einleitenden Schriften und Lehrbüchern (67 Titel) sind z. B. Tileman Friese, Müntz-Spiegel (Frankfurt a. M. 1592), Benjamin Leuber, Ein kurtzer Traktat von der Müntze (Jena 1623-1624), Leonhard Willibald Hoffmann, Alter und neuer Münzschlüssel (Nürnberg 1683 u. ö.), Ferdinand Galiani, Della moneta libri V (Neapel 1750) und aus dem späten 19. Jh H. Halke, Einleitung in die Münzkunde (Berlin 1882) und Hermann Dannenberg, Grundzüge der Münzkunde (Leipzig 1891).

2.145 Beispiele für die Gruppe der Wörterbücher sind die Vocabula rei numerariae von Guillaume Budé, Camerarius und Melanchthon (Leipzig 1559), ein Kurtzer Entwurf eines Müntz-Lexici (Frankfurt a. M. 1748), François Abot de Basinghen, Traité des monnaies (Paris 1764), Carl Christoph Schmieder, Handwörterbuch der gesamten Müntzkunde (Halle 1811) und Wilhelm Bentzmann, Numismatisches Legenden-Lexikon (Berlin 1865-1866).

2.146 Der Abschnitt Münzwesen und Münzkunde des Altertums mit 718 Titeln (16. Jh 35, 17. Jh 112, 18. Jh 211, 19. Jh 360 Titel) enthält historische und bibliographische Schriften von Joachim Camerarius' Historia rei nummariae (1539) bis zu Julius Friedländers Repertorium zur antiken Numismatik (Berlin 1885), ferner Lehrbücher, Wörterbücher, u. a. Philipp Melanchthon, Nomina mensurarum et vocabula rei numariae (Wittenberg 1529) oder Johann Christoph Rasche, Lexikon universae rei numerariae veterum (Leipzig 1785-1805) sowie Verzeichnisse und Beschreibungen antiker Münzen und Literatur über größere Sammlungen.

2.147 Arbeiten zu griechischen Münzen liegen vor u. a. von Hubert Goltz (1576), Jean Foy-Vaillant (1681), Peter Bornemann (1737), Josef Pellerin (1762-1778), Josef Khell (1764), Théodore Edmé Mionnet (1806 u. ö.), Ludwig Müller (1855), William Martin Leak (1856), François Lenormant (1878), Percy Gardener (1883), Friedrich Imhoff-Blumer (1883), Barcley Head (1887), erwartungsgemäß auch der Catalogue of Greek coins in the British Museum (1873 ff.). Zu römischen Münzen liegen Untersuchungen vor u. a. von Guillaume Budé (1516 u. ö.), Leonard Portius (1530), Enea Vico (1557), Hubert Goltz (1563 u. ö.), François Hotman (1585, 1589), Johann Hemelarius (1627), Jacques de Bie (1654 u. ö.), Christian Cnorr (1660), Johann Christoph Wagenseil (1691, 1723), Johann Burchard Mencke (1694), Justus Christoph Böhmer (1698), Jean Vaillant (1694, 1703), Andreas Morelli (1734), Josef Khell (1760), Carl Christian Woog (1769), Hugo Eberhard Heim (1789), Théodore Edmé Mionnet (1815, 1827), Daniel Meyer (1831), Joachim Lelewel (1841), Julius Friedländer (1850), Theodor Mommsen (1850), Friedrich Imhoff-Blumer (1879, 1882) und der Catalogue of Roman coins in the British Museum (1874 ff.).

2.148 Die Münzkunde des Mittelalters und der Neuzeit mit 1077 Titeln (16. Jh 21, 17. Jh 118, 18. Jh 388, 19. Jh 550 Titel) umfaßt als einleitende Literatur u. a. Joachim Lelewel, Numismatique du moyen-age (Paris 1835), sowie Arthur Engel und Raymond Serrure, Traité de numismatique du moyen-age (Paris 1890-1905), Numismatique moderne et contemporaine (Paris 1898-1899). Unter den Autoren zu Münzgattungen sind Johann Tobias Köhler (Dukatenkabinett Hannover 1759/60), Jakob Melle (Talerkabinett Lübeck 1697), Adolf Christoph Weise (Guldenkabinett Nürnberg 1780-1782), Christian Jakob Götz (Groschenkabinett Dresden 1811), Johann Seyfert (Medaillen Zittau 1698) und Friedrich Christian Lesser (Medaillen Leipzig 1739). Umfangreich ist der Bestand zur Münzgeschichte europäischer Länder. Beispielhaft seien genannt für Italien Guido Antonio Zanetti (Bologna 1775-1789), für Frankreich Henri Hoffmann (Paris 1878) und der Catalogue des monnaies françaises de la Bibliothèque Nationale (Paris 1892 ff.), für Großbritannien Roger Ruding (London 1840) und für Deutschland Nicolai Seelander, Zehen Schriften von Teutschen Müntzen mittlerer Zeiten (Hannover 1743), Johann Christian Hirsch, Des deutschen Reichs Münzarchiv (Nürnberg 1756-1768), Christian Jakob Götz, Deutsche Kayser-Münzen des Mittelalters (Dresden 1827), Johann Heinrich Müller, Deutsche Münzgeschichte (Leipzig 1860), oder Hermann Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit (Berlin 1878 ff.). Unter den deutschen Ländern sei nur Sachsen des wettinischen Herrschaftsbereiches mit 104 Titeln hervorgehoben, darunter 14 Münzordnungen von 1542 bis 1772 und Arbeiten von Paul Martin Sagittarius, De nummis Saxoniae (Altenberg 1679), Wilhelm Ernst Tentzel, Gedächtniß-Müntzen (Jena 1669) und Saxonica Numismatica (Dresden 1705), Johann Gottlieb Böhme, Sächsisches Groschen-Cabinet (Züllichau 1765), Karl Wilhelm Daßdorf, Numismatisch-historischer Leitfaden der Sächsischen Geschichte (Dresden 1801) und Karl Friedrich von Posern-Klett, Sachsens Münzen im Mittelalter (Leipzig 1846).

2.149 Ein kleiner Abschnitt Orientalische Münzen mit 213 Titeln verzeichnet für das 18. Jh Arbeiten von Jakob Georg Christian Adler, Erasmus Froelich, Georg Jakob Kehr, Oluf Gerhard Tychsen, Francisco Perez Bayer, Georg Zoega und Karl Peter Thunberg, im 19. Jh für den arabischen Raum Arbeiten von Christian Martin Frähn, Félicien de Saulcy, Gustav Schlumberger, Henri Adrien de Longperier, William Marsden, Georg Heinrich Ferdinand Nesselmann, Christoph Ludolf Krehl, Ignaz Pietraszewski, Johann Gustav Stickel, Carlo Castiglione und für Asien Moritz Pinder, Stephan Endlicher, Henrik Christian Millies und Sir Alexander Cunningham.

Gesammelte Werke (8)

2.150 Die nach rein formalen Gesichtspunkten zusammengestellte Bestandsgruppe umfaßt 1873 Titel: 7 lateinische Inkunabeln, 50 Titel des 16. Jhs (48 lateinisch, 2 in sonstigen Sprachen), 97 des 17. Jhs (3 deutsch, 86 lateinisch, 2 französisch, einer englisch, 5 in sonstigen Sprachen), 906 des 18. Jhs (667 deutsch, 152 lateinisch, 53 französisch, 10 englisch, 24 in sonstigen Sprachen) und 813 des 19. Jhs (415 deutsch, 31 lateinisch, 159 französisch, 77 englisch und 131 in sonstigen Sprachen), die in zwei Abschnitte gegliedert sind. Ein erster Abschnitt verzeichnet gesammelte Werke von Personen, die fachübergreifend gearbeitet haben; allerdings erfolgt keine klare Abgrenzung zur Formalgruppe Gesammelte Werke innerhalb der allgemeinen Gruppen der einzelnen Fächer. Als Autoren verzeichnet sind hier 485 Deutsche, 147 Franzosen, 94 Engländer und Schotten, 126 Italiener, 30 Österreicher, 94 Niederländer, 31 Russen, 34 Schweizer, 24 Dänen, 12 Spanier, 6 US-Amerikaner, 15 Schweden, 12 Belgier, 10 Tschechen, 4 Balten, ein Ire, 3 Finnen, 3 Polen, 2 Norweger, 3 Rumänen, ein Venezulaner, ein Kubaner, 3 Argentinier, ein Mexikaner, 3 Portugiesen, 5 Kolumbianer, 3 Griechen, ein Inder und ein Ungar.

2.151 Die 1768 Titel beginnen im Alphabet mit Firmin Abauzit, OEuvres diverses (London 1770) und enden mit Johann Georg Zimmermann, Beauties of Zimmermann, collected from his various works (London 1810). Bedeutendere Namen sind Francis Bacon, Pierre Bayle, Heinrich Bebel, Pietro Bembo, Jacob Böhme, Charles Bonnet, Johannes Antonius Campanus (Opera, Rom 1495, Venedig o. J.), Thomas Carlyle, François Auguste de Chateaubriand, Nicolaus de Cusa (Opuscula, Straßburg vor 1500), Diderot, Ralph Waldo Emerson, Erasmus, Ludwig Feuerbach, Georg Forster, Benjamin Franklin, Galilei, Christian August Heinroth (37 Titel einer eigenen Signatur), Herder, Wilhelm von Humboldt, David Hume, Ulrich von Hutten, Johann Heinrich Jung, gen. Stilling, Leibniz, Lichtenberg, Justus Möser, Montesquieu, Pestalozzi, Petrarca (Opera latina, Basel 1496), Johannes Franciscus Picus de Mirandola (Opera, Bologna 1495, Venedig 1498), Ernest Renan, William Robertson, Rousseau, Schleiermacher, David Friedrich Strauß, Christian Thomasius, Alexis de Tocqueville, Karl August Varnhagen von Ense, Friedrich Theodor Vischer, Voltaire, Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth (37 Titel einer eigenen Signatur) und Friedrich August Wolf.

2.152 Ein nicht personenbezogener Abschnitt von 105 Sammelwerken verzeichnet neben Festschriften, z. B. Germanistische Abhandlungen zum 70. Geburtstag von Conrad von Maurer (Göttingen 1893), vor allem Serienwerke. Diese sind, oft ohne Nachweis des Einzelstückes, nur mit der Seriennummer aufgeführt, z. B. Reclams Universalbibliothek.

Historia philosophiae (9)

2.153 Die im Jahre 1907 angelegte Systemgruppe Geschichte der Philosophie verzeichnet 2924 Titel: 21 lateinische Inkunabeln, 6 lateinische Titel des 16. Jhs, 50 Titel des 17. Jhs (5 deutsch, 44 lateinisch, ein anderssprachiger), 340 des 18. Jhs (165 deutsch, 153 lateinisch, 21 französisch, ein anderssprachiger) und 2526 des 19. Jhs (1698 deutsch, 485 lateinisch, 135 französisch, 68 englisch und 140 in sonstigen Sprachen). Die allgemeinen Gruppen enthalten Bibliographien, so Michael Lipenius, Bibliotheca realis philosophica (Frankfurt a. M. 1682) sowie Werke zur Geschichte des Fachs, ferner Wörterbücher, u. a. Jacques Andreas Naigeon, Philosophie ancienne et moderne (Paris 1791) und Sammlungen. Es folgen allgemeine Darstellungen, z. B. Johann Christian Adelung, Geschichte der Philosophie für Liebhaber (Leipzig 1786 und 1810), Johannes Franciscus Buddeus, Compendium historiae philosophicae (Halle 1731), Ernst Reibold, Handbuch der allgemeinen Geschichte der Philosophie (Gotha 1830) sowie dessen Lehrbuch (Jena 1839) und Geschichte (Jena 1858), Wilhelm Gottlieb Tennemann, Grundriß der Geschichte der Philosophie (Leipzig 1812 u. ö.), schließlich Friedrich Überweg, Grundriß der Geschichte der Philosophie (Berlin 1864 u. ö.) und Wilhelm Windelband, Geschichte der Philosophie (Freiburg 1892). Unter den Miszellaneen ist auch Johann Christoph Gottscheds Musas philosophiae quondam obstetrices (Leipzig 1730).

2.154 Es folgt die Geschichte der Philosophie der Völker des Orients (239 Titel) mit allgemeinen Darstellungen, Miszellaneen und Arbeiten zu Chinesen und Japanern, so Christian Wolff, De Sinarum philosophia (Frankfurt a. M. 1726); zu Indern, so Graves Haughton, The exposition of the Vedanta Philosophy; zu Persern, so Friedrich August Gottreu Tholik, Sufismus sive theosophia Persarum pantheistica (Berlin 1821); zu Juden, so Johannes Franciscus Buddeus, Introductio ad historiam philosophiae Ebraeorum (Halle 1702); zu Mohammedanern, so Johann Peter von Ludewig, Historia rationalis philosophiae apud Turcas (Halle 1699) und Heinrich Ritter, Über unsere Kenntnis der arabischen Philosophie (Göttingen 1844). Den Abschluß bildet Sekundärliteratur zu 40 einzelnen orientalischen Philosophen, darunter Avicenna, Konfuzius, Laotse, Maimonides, Ramakrishna und Zarathustra.

2.155 Die Geschichte der Philosophie bei den Griechen und Römern mit 979 Titeln (2 Inkunabeln, 16. Jh 6, 17. Jh 20, 18. Jh 126, 19. Jh 817 Titel) umfaßt zunächst allgemeine Darstellungen, u. a. Salignac de La Motte Fénelon, Lebensbeschreibungen der alten Weltweisen, teutsch (Frankfurt und Leipzig 1748) und seine Lebensbeschreibungen der berühmtesten Philosophen Griechenlands (Leipzig 1796), Wilhelm Traugott Krug, Geschichte der Philosophie alter Zeit (Leipzig 1815) und Eduard Zeller, Philosophie der Griechen (Tübingen 1844 u. ö.) sowie seinen Grundriß der Geschichte der griechischen Philosophie (Leipzig 1833 u. ö.). Es folgen Miszellaneen und Literatur zu einzelnen Perioden und Schulen: Anfänge sowie Vorsokratiker im allgemeinen; die sieben Weisen, z. B. Philipp Beroaldus, Libellus quo septem Graeciae sapientium proverbia (Leipzig 1499, G 1579; Leipzig 1505); Jonier; Pythagoras (30 Titel), darunter Kßroly A. Bel, De delecta ingeniorum Pythagorico (Leipzig 1742); Eleaten; Atomistiker; Sophisten, z. B. Johann Jakob Bose, De sophismatibus (Leipzig 1734); Sokratiker; Megariker (Eristiker); Kyniker; Kyrenaiker; Alte, mittlere und neue Akademie; Peripatetiker, u. a. Franciscus Patritius, Discussionum peripateticarum (Basel 1551); Stoiker (61 Titel), darunter Justus Lipsius, Physiologiae Stoicorum (Antwerpen 1610); Epikureer; Skeptiker; Eklektiker; Römische Philosophen; Jüdisch-alexandrinische Philosophen; Neuplatoniker und Neupythagoräer.

2.156 Die letzte Abteilung zur antiken Philosophie verzeichnet Sekundärliteratur zu 71 Philosophen, u. a. zu Anaxagoras (8 Titel), Aristoteles (170 vorwiegend des 19. Jhs, darunter auch Sebastian Fox-Morzillo, De naturae philosophia (Basel 1589), Christian Gottfried Schütz, Super Aristotelis de anima sententia (Halle 1771) und Christian Thomasius, Discours von allen Mängeln der aristotelischen Ethik (Leipzig 1688). Es folgen Arbeiten zu Cicero (11), Heraklit (14) und Plato (220 Titel, darunter Bessarion, Defensiorum Platonis, Rom 1469, G 2525). Mit Sokrates befassen sich 65 Titel, u. a. Michael Vierthaler, Geist der Sokratik (Salzburg 1793 u. ö.).

2.157 Zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters im Abendland liegen nur 49 Titel überwiegend des 19. Jhs vor. Nach allgemeinen Darstellungen, darunter Albert Stöckl, Geschichte der Philosophie des Mittelalters (Mainz 1864-1866) und Miszellaneen, hier auch Friedrich von Raumer, Die Philosophie und die Philosophen des 12. und 13. Jhs (Leipzig 1840) folgen Schriften zum Gnostizismus, u. a. Johannes Hildebrand, Philosophiae gnosticae origines (Berlin 1839) sowie Sekundärliteratur zu 29 Philosophen, u. a. Anselm von Canterbury (4), Bonaventura (3), Roger Bacon (5), Raymundus Lullus (4) und Thomas von Aquin (5).

2.158 Umfangreicher ist mit 1591 Titeln (17. Jh 17, 18. Jh 147, 19. Jh 1427) die Geschichte der Philosophie der Neuzeit vertreten. Unter den allgemeinen Darstellungen sind Werke von Immanuel Hermann Fichte (1829), Ludwig Andreas Feuerbach (1833), Cuno Fischer (ab 1855), Wilhelm Windelband (ab 1878) und Richard Falckenberg (1892). Es folgen Miszellaneen, so Friedrich Wilhelm Josef von Schelling, Zur Geschichte der neueren Philosophie (München 1861) und Literatur zu einzelnen Perioden: der Renaissance, dem 17. und 18. Jh, hier François Boullier, Histoire de la philosophie Cartesienne (Paris 1854), sowie der Nachkantischen Philosophie, hier auch Karl Heinrich Ludwig Pölitz (1800), Immanuel Hermann Fichte, Über Gegensatz, Wendepunkt und Ziel heutiger Philosophie (Heidelberg 1832), und Christian Hermann Weiße, Das philosophische Problem der Gegenwart (Leipzig 1842).

2.159 Den Hauptteil des Bestandes bildet die Sekundärliteratur, vorwiegend des 19. Jhs, zu 284 einzelnen Philosophen der Neuzeit, u. a. zu Franz Bader (14 Titel), Bacon (24), Pierre Bayle (6), George Berkeley (8), Jakob Böhme (11), Giordano Bruno (8), Auguste Comte (12), Descartes (61), Ludwig Feuerbach (10), Immanuel Hermann Fichte (39), Jakob Friedrich Fries (5), Anton Günther (6), Hegel (81), Johann Friedrich Herbart (56), Herder (9), Hobbes (12), Hume (20), Friedrich Heinrich Jacobi (12), Kant (238), Leibniz (80), Locke (28), Hermann Lotze (25), Moses Mendelssohn (8), John Stuart Mill (12), Nietzsche (9 Titel vor 1900), Pascal (12), Ernst Platner (6), Rousseau (4), Schelling (38), Schleiermacher (44), Schopenhauer (55), Herbert Spencer (17), Spinoza (103) und Christian Wolff (38).

2.160 Es folgen die Geschichte der Philosophie einzelner Völker und einzelner Teilbereiche der Philosophie. Überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs stammt die nicht sehr umfangreiche Literatur zur Religionsphilosophie (s. a. 2.168). Sie ist gegliedert nach Zeiten und Begriffen. So finden sich Schriften zum Gottesbegriff, zum Dasein Gottes, zum Logos, zur Vorsehung, zum Fatum (u. a. Hugo Grotius, Philosophorum sententiae de fato), zum Pantheismus, zu Freigeisterei und Monismus, zum Atheismus, zur Unsterblichkeit, zur Teleologie, zur Seelenwanderung, zu Tod und Teufel, zur Theosophie und Mystik, z. B. Rudolf Rocholl, Beiträge zu einer Geschichte deutscher Theosophie (Leipzig 1856).

2.161 Ein kleinerer Bestand zur Psychologie ist nach Zeiten und Begriffen gegliedert, so u. a. Leib und Seele, Assoziationspsychologie, Gedächtnis und Mnemonik, Aufmerksamkeit, Wille und Willensfreiheit (z. B. Johann Gustav Karl Werdermann, Versuch einer Geschichte der Meinungen über Schicksal und menschliche Freiheit, Leipzig 1793), Gefühl, Persönlichkeit und Völkerpsychologie (s. a. 2.169). Die der Praktischen Philosophie zugeordneten Bestände (s. a. 2.170) sind nur zur Geschichte der Ethik etwas umfangreicher, hier findet sich auch Christian Garves Übersicht der vornehmsten Prinzipien der Sittenlehre (Breslau 1798).

2.162 Im Anhang sind 56 philosophische Zeitschriften verzeichnet, darunter vor 1800 die Philosophischen Annalen (Nürnberg 1787-1793), J. A. Eberhards Philosophisches Archiv (Berlin 1792), die Philosophische Bibliothek, hrsg. von J. G. H. Feder und C. Meiners (Göttingen 1788-1791), die Denkwürdigkeiten aus der philosophischen Welt, hrsg. von K. A. Cäsar (Leipzig 1785-1787), das Philosophische Journal, hrsg. von H. Abicht (Erlangen 1794-1797), das Philosophische Journal einer Gesellschaft teutscher Gelehrten, hrsg. von F. I. Niethammer, später von Fichte (1795-1800), sowie das Göttingische philosophische Museum, hrsg. von F. Bouterwek (Göttingen 1798).

Philosophie (10, 11)

2.163 Die Bestandsgruppe umfaßt 7805 Titel: 144 Inkunabeln, 629 Titel des 16. Jhs (13 deutsch, 600 lateinisch, 16 in sonstigen Sprachen), 757 des 17. Jhs (72 deutsch, 600 lateinisch, 56 französisch, 13 englisch, 16 in sonstigen Sprachen), 1721 des 18. Jhs (783 deutsch, 656 lateinisch, 188 französisch, 48 englisch, 46 in sonstigen Sprachen) und 4554 des 19. Jhs (3306 deutsch, 358 lateinisch, 392 französisch, 246 englisch und 252 in sonstigen Sprachen). Da die griechischen und römischen Philosophen des Altertums nebst den Kommentaren nur bei den Scriptores graeci und latini, die arabischen Philosophen bei der Orientalischen Literatur verzeichnet sind, findet sich hier nur die europäische philosophische Literatur seit dem Mittelalter.

2.164 Ein erster Abschnitt mit gesammelten Werken und formaler Übersichtsliteratur enthält 1815 Titel (16. Jh 99, 17. Jh 149, 18. Jh 348, 19. Jh 914). Es liegen Werkausgaben von 70 Philosophen vor, darunter (mit der jeweils ältesten Ausgabe) Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1600), James Beattie (1779), Charles Bonnet (1785), Giordano Bruno (1836), Abraham Calovius (1651), Descartes (1670-1672), Friedrich August Carus (1808-1810), Johann Gottlieb Fichte (1845), Hegel (1823-1847), Claude Adrien Helvetius (1776), Johann Friedrich Herbart (1842-1843), Hobbes (1668), Friedrich Heinrich Jacobi (1812-1825), Kant (Kleine Schriften, 1797; Sämtliche Werke, 1838-1840), Wilhelm Traugott Krug (1796), Leibniz (1765), Raymundus Lullus (1598), Moses Mendelssohn (1777), Henry More (1679), Schopenhauer (1873-1874), Schelling (1809), Spinoza (1677) und Christian Wolff (1736-1740).

2.165 Die Literatur zum Gesamtgebiet der Philosophie ist gegliedert in Lexika, so Wilhelm Traugott Krug, Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften (Leipzig 1827-1838); philosophische Enzyklopädien, etwa Bacons Novum organum scientiarium (Amsterdam 1660 u. ö.) oder sein De dignitate et argumentis scientiarium libri IX (Leiden 1645) und in Einleitungen in die Philosophie. Einzelthemen sind hier Methoden, Zweck der Philosophie, Prinzipien der Erkenntnis sowie Wahrheit und Irrtum. Vertreten sind für das 15. Jh Albertus Magnus, Armandus de Bellovisu, Romanus Aegidius, Jacobus Magni, Thomas Bricot und Theodor Gresemundus, für das 16. Jh Hieronymus Savonarola, Virgil Wellendörffer, Georg Pachymeres, für das 17. Jh 8 Autoren, darunter Thomas Campanella, für das 18. Jh 20 Autoren, darunter Johann Christoph Gottscheds Erste Gründe der gesammelten Weltweisheit (Leipzig 1733) und Kants Critik der reinen Vernunft (Riga 1781).

2.166 Zur Logik sind 758 Titel verzeichnet, davon 30 lateinische Inkunabeln, u. a. von Nicephorus, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Georgius Bruxellensis, Petrus Hispanus, Wilhelm von Ockham, Thomas Bricot, Petrus Tartaretus, Johannes Versor, Silvester de Priero, Stephanus de Flandria, Hieronymus Savonarola sowie Magnus Hund. Unter den 34 Philosophen des 16. Jhs ist auch Melanchthon mit seinem Compendium dialectices ratio (Leipzig 1521); es folgen 24 Autoren des 17. Jhs und 35 des 18. Jhs, darunter Christian Wolffs Vernünftige Gedanken von den Kräften des menschlichen Verstandes und ihrem Gebrauche in Erkenntniß der Wahrheit (Halle 1725).

2.167 Etwas umfangreicher ist die Metaphysik mit 1043 Titeln vertreten: in den Prolegomena ganz wesentlich durch Thomas von Aquin mit 10 und Andreas Catanius mit 2 Inkunabeln, später auch mit den grundlegenden Werken von Moses Mendelssohn, Abhandlung über die Evidenz in metaphysischen Wissenschaften (Berlin 1786) und Immanuel Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (Riga 1783). Unter den Gesamtdarstellungen sind 10 Inkunabeln, 5 Autoren des 16. Jhs, 16 des 17. Jhs und 20 des 18. Jhs. Zur Naturphilosophie finden sich 22 Inkunabeln, 29 Autoren des 16. Jhs, 15 des 17. Jhs und 15 des 18. Jhs, hier auch Kants Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaften (Riga 1786) und Schellings Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (Jena 1799). Ein größerer Abschnitt ist Einzelproblemen gewidmet.

2.168 Der Abschnitt Religionsphilosophie mit 947 Titeln enthält propädeutische Schriften, darunter Humes Dialogues concerning natural Religion (London 1779, deutsch Leipzig 1781) oder Schellings Philosophie und Religion (Tübingen 1804); er ist weiter gegliedert in Systeme und Kompendien, so Kants Vorlesungen über die philosophische Religionslehre (Leipzig 1817) oder Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Religion (Berlin 1832) und einzelne Aspekte wie Gott, Vorsehung oder Unsterblichkeit der Seele. Es folgen Abhandlungen über das Verhältnis der Philosophie zu den Religionen, insbesondere zum Christentum, sowie über Theosophie und Mystik, u. a. mit Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, De occulta philosophia (Leiden 1550), Paracelsus' Philosophia (Magdeburg 1618) und Schriften von Valentin Weigel (7), Paul Riccius (9) und Jakob Böhme (9).

2.169 Psychologie und Anthropologie umfassen 1594 Titel (4 Inkunabeln, 16. Jh 48, 17. Jh 69, 18. Jh 245, 19. Jh 962 Titel). Allgemeine Darstellungen sind u. a. vorhanden von Albertus Magnus, Melanchthon mit 6 Ausgaben des Liber anima (1540 bis 1584), Claude Adrien Helvetius, De l'esprit (1758 bis 1787) und Johann Friedrich Herbart, Lehrbuch der Psychologie (Königsberg 1834). Untersuchungen einzelner Probleme befassen sich mit dem Wesen des Menschen, so Jules Offroy de La Mettrie, L'homme machine (Leiden 1748); mit Erkenntnis und Wahrnehmung, darunter Jacob Friedrich Abel, Über die Quellen der menschlichen Vorstellung (Stuttgart 1786); der Willensfreiheit, u. a. Laurentius Valla, De vero bono (Louvain 1483, G 1629) und Descartes' Passiones animae (Amsterdam 1656 u. ö.); der Menschenkenntnis, etwa Adolf von Knigge, Über den Umgang mit Menschen (Hannover 1792), sowie mit Träumen und Visionen, hier auch Kants Träume eines Geistersehers (Riga 1766). Zur Mnemonik sind zu nennen Christian August Leberecht Kästner, Mnemonik (Leipzig 1804) und Johann Christoph von Aretin, Denkschrift über den wahren Begriff und den Nutzen der Mnemonik (München 1804), zu Ursprung und Natur der Sprache Johann Gottfried Herder, Über den Ursprung der Sprache (Berlin 1772).

2.170 Ein letzter Abschnitt ist der Praktischen Philosophie mit 1380 Titeln (9 Inkunabeln, 16. Jh 132, 17. Jh 156, 18. Jh 355, 19. Jh 728 Titel) gewidmet. Die propädeutischen Schriften reichen von Leonardus Nogarolus (1485, G 3906) und Isidorus Hispaliensis, De summa bono (Leipzig 1493, G 1145) bis zu Schleiermacher, Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre (Berlin 1803) und Schopenhauer, Die beiden Grundprobleme der Ethik (Frankfurt 1841). Der älteste Titel unter den allgemeinen Darstellungen ist Albrecht von Eyb, Spiegel der Sitten (Augsburg 1511). Zur Ethik sind 125 Titel nachgewiesen, beginnend mit Catho moralizatus (Lyon 1497, G 1707). Zur Moral finden sich auch Bacons Sermones fideles (1641 bis 1762) und dessen De sapientia (1617 bis 1696), zu einzelnen Tugenden und Pflichten auch Petrus Paulus Vergerius (1485, G 520; 1499, G 3356), Petrarcas De remediis fortunae (Cremona 1492, G 955, deutsch 1620), Marsilius Ficinus' De triplici vita (Florenz 1489, G 1077), bis hin zu Schleiermachers Beiträgen in den Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften von 1819 bis 1830. In einem knappen Nachtrag zur Geschichtsphilosophie ist auch Herders Schrift Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (Riga 1784-1791) verzeichnet.

Ästhetik und Kunstgeschichte (12)

2.171 Der ursprüngliche Katalog wurde, da er nicht mehr ausreichte, durch den Oberbibliothekar Otto Günther umgearbeitet und 1919 in Gebrauch genommen. Dabei erfolgte eine Aufteilung in Kunstgeschichte mit Malerei, Plastik, Baukunst und Kunstgewerbe (Signatur Aesth. C) und Ästhetik mit Poesie, Musik und Darstellender Kunst (Signatur Aesth.). Insgesamt sind 6478 Titel vorhanden: 7 Inkunabeln, 99 Titel des 16. Jhs (8 deutsch, 80 lateinisch, 11 in sonstigen Sprachen), 222 des 17. Jhs (46 deutsch, 111 lateinisch, 31 französisch, 34 in sonstigen Sprachen), 1008 des 18. Jhs (533 deutsch, 197 lateinisch, 113 französisch, 35 englisch, 30 in sonstigen Sprachen) und 5142 des 19. Jhs (3731 deutsch, 123 lateinisch, 582 französisch, 250 englisch und 455 in sonstigen Sprachen).

2.172 Die allgemeinen Gruppen mit 985 Titeln (darunter 700 deutsche, 145 französische) gliedern sich in die Bereiche Bibliographie, Statistik, Adreßbücher, Institute, Vereine, Versammlungen, Kunstreisen, 58 Zeitschriften, u. a. die Gazette des Beaux Arts (Paris 1859 ff.), Kunst- und Künstlerlexika, Museumskataloge, Kunsthandel, darunter ein umfangreicher Bestand an Verkaufskatalogen sowie vermischte Schriften, z. B. Johann Gottfried Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten (Berlin 1849). Es folgen die Bereiche Kunstphilosophie und Kunstlehre, so Johann Joachim Winckelmann, Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst (Leipzig 1756), Kunsterziehung, Ornamentik, etwa Alois Riegl, Stilfragen. Grundlegungen zu einer Geschichte der Ornamentik (Berlin 1893), Denkmalpflege, Technische Anweisungen und Rezepte sowie Fälschungen.

2.173 Die allgemeine Kunstgeschichte einzelner Länder mit 656 Titeln (darunter 412 deutsche und 122 französische) verzeichnet für Deutschland auch Johann Georg Meusel, Teutsches Künstlerlexicon (Lemgo 1778-1789) und sämtliche Ausgaben der Verzeichnisse der Bau- und Kunstdenkmäler aller Regionen. 65 Titel zu Italien umfassen auch Lione Pascoli, Vite de pittori (Rom 1730-1736) und Giorgio Vasari, Vite de pittori (Venedig 1828-1830).

2.174 Die Literatur zur Malerei mit 806 Titeln (darunter 546 deutsche, 107 französische) ist gegliedert in Darstellungen mehrerer Länder, einzelner Länder mit Regionen und Orten sowie einzelner Maler (diese oft unter Vitae eruditorum singulorum). Erwähnenswert ist für Italien Luigi Lanzi, Storia pittorica della Italia (Brassano 1795-1796) sowie für die Niederlande Carl van Mander, Het Schilder Boek (Amsterdam 1618) und Arnold Houbraken, De groote Schouburgh (Amsterdam 1718-1721). Unter den theoretischen Schriften findet sich auch Johann Kaspar Fuessli, Gedanken über die Schönheit und über den Geschmack in der Malerei (Zürich 1762) sowie unter den Anweisungen zu Maltechnik, Farben, Ölmalerei, Perspektive, Verhältnissen, Anatomie (24 Titel) Schriften von Carlo Cesio (1763), Carlo Errard (1691), Johann Martin Fischer (1804), Johann Heinrich Lavater (1790) und Sebald Beham (1528). Es folgt Literatur zur Landschaftsmalerei, Buchmalerei (45 Titel des 19. Jhs), Glasmalerei und Porzellanmalerei. Im Bestand zur Graphik seien genannt Hans Veit Schnorr von Carolsfeld, Unterricht in der Zeichenkunst (Leipzig 1810) und zum Kupferstich Adam Bartsch, Anleitung zur Kupferstichkunde (Wien 1821) und dessen Peintre graveur (Wien 1803-1821), sowie Arbeiten von Johann August Ernesti (1740) und Karl Heinrich von Heinecken (1771).

2.175 In der kleinen Gruppe zur Plastik mit 125 Titeln sind von den theoretischen Arbeiten Pomponius Gauricus, De sculptura (Florenz 1504), Johann Gottfried Herder, Plastik (Riga 1778), sowie Schriften von Emil Ludwig Daniel Huch (1775), Louis Ménard (1867) und Gottfried Schadow (1863) erwähnenswert.

2.176 Mit 364 Titeln ist die Baukunst vertreten. Erwähnung verdienen unter den Länderdarstellungen Ludwig Puttrich, Entwicklung der Baukunst in den obersächsischen Landen vom 10.-15.Jh (Leipzig 1852) und Eugène Emanuel Viollet Le Duc, Dictionnaire raisonné de l'architecture française du 11e au 16e siècle (Paris 1864-1868). Dichter ist der Bestand zu den theoretischen Werken: So findet sich Vitruvs De architectura in vielen Ausgaben (Florenz 1496 und 11 lateinische bis 1899, 4 deutsche 1548 bis 1865, 2 französische 1673 und 1852, 2 italienische 1521 und 1790, eine spanische 1787), hinzu kommen 11 Kommentare, u. a. von Guilelmus Philander. (Alle Werke nur bei Scriptores latini nachgewiesen.) Zu nennen sind hier auch Leon Baptista Alberti, De re aedificatoria (Florenz 1485, G 1067; 1512), Octavio Bertolli (1786), Paul Decker (1711), Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1797), Antonio Avertino Filarete (1890), Johann Bernhard Fischer von Erlach (1725), Nicolaus Goldmann (1699), Leo von Klenze (1842), Matthäus Daniel Pöppelmann (1729), Karl Friedrich Schinkel (1858) und Sebastian Serlio (1618). Mit den Säulenordnungen befassen sich u. a. Wendel Dietterlin, Architectura (Nürnberg 1598), Andrea Palladio, Traité des cinq ordres (Paris 1647) und Jacobo Barozzi Vignola, Regola delle cinque ordini d'architettura (Venedig 1587 und 1620).

2.177 Das Kunstgewerbe ist mit 143 Titeln des späten 19. Jhs mit einer Reihe von Vorbildsammlungen und der wichtigen theoretischen Arbeit von Gottfried Semper, Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten (Frankfurt 1860) vertreten.

2.178 Die formalen Schriften zur Ästhetik umfassen 50 Titel zur Geschichte, darunter Gustav Theodor Fechners Vorschule der Aesthetik (Leipzig 1876); 3 Zeitschriften; Lexika, so Johann Georg Sulzer, Allgemeine Theorie der schönen Künste in alphabetischer Ordnung (Leipzig 1779). Die 80 Lehrbücher und Schriften zu ästhetischen Systemen stammen u. a. von Archibald Alison (1792), Friedrich Bouterwek (1806), Carl Theodor von Dalberg (1791), Johann August Eberhard (1783), Hegel (1835), Herder (1800), Carl Heinrich Heydenreich (1790), Henry Home (1790), Karl Christian Friedrich Krause (1837), Wilhelm Traugott Krug (1805), Jean Paul (Richter; 1804), Friedrich Schleiermacher (1842), Friedrich Theodor Vischer (1846) und Christian Hermann Weiße (1830). 130 Titel sind einzelnen Problemen der Ästhetik gewidmet, u. a. von Edmund Burke (1773), Kant (Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen, Riga 1771), Herder (Kritische Wälder, Riga 1769), Lessing (Laokoon, Berlin 1766) sowie Schriften von Hermann Lotze (1847) und Johann Joachim Winckelmann (1763).

2.179 Die Poesie (Katalogbezeichnung: Redende Künste) bildet mit 1650 Titeln (6 Inkunabeln, 16. Jh 70, 17. Jh 97, 18. Jh 285, 19. Jh 1094 Titel) den umfangreichsten Abschnitt der Ästhetik. Unter den einleitenden Schriften findet sich auch Friedrich Bouterwek, Geschichte der Poesie und Beredsamkeit seit dem Ende des 13. Jhs (Göttingen 1801-1819), zu Einzelproblemen u. a. Friedrich Schleiermacher, Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens (Berlin 1812). 90 Titel betreffen die Theorie der Dichtkunst, u. a. von Martin Opitz (1624), Johann Jacob Bodmer (1728), Heinrich August Clodius (1804), Georg Fabricius (1574), Johann Christoph Gottsched (1737), Christoph Johann Meiners (1787), Julius Caesar Scaliger (1586), Gerhard Johann Vossius (1647). Zur Lyrik findet sich auch Herders Terpsichore (Lübeck 1795-1796), zum Drama auch August Wilhelm Schlegels Über dramatische Kunst (Heidelberg 1809-1811) und unter didaktische Kunst u. a. Bernhard de Fontenelles Gedanken von Schäfergedichten, übersetzt von Gottsched (Leipzig 1738). Umfangreich mit 120 Titeln ist auch die Theorie der Beredsamkeit (Rhetorik). Zum Bestand gehören Jacobus Publicius, Ars oratoria (Venedig 1482, G 3698; 1485, G 3606), ein Tractatus de arte oratoria (Leipzig 1498, G 1572), Friedrich Riederer, Spiegel der wahren Rhetorik (Straßburg 1509) und Arbeiten von Pietro Bembo (1518), Melanchthon (6 ab 1521), Joachim Camerarius (1562, 1564), Matthäus Dresser (1575), Heinrich August Schott (1815) und Gerhard Johannes Vossius (1643). Unter den Mustersammlungen sind Albrecht von Eyb, Margarita poetica (Rom 1475, G 2414; Basel 1495, G 242; u. ö.) und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Deutsche Rede-Übungen (Leipzig 1695). Die Epistolographik beginnt mit Jacobus Publicius, Ars epistolandi (Leipzig o. J., G 1558).

2.180 Zur Musik liegen 1447 Titel vor (16. Jh 6, 17. Jh 57, 18. Jh 285, 19. Jh 1097). Unter den einleitenden Schriften ist auch Adolf Hofmeister, Handbuch der musikalischen Literatur (Leipzig 1817). Als älteste Zeitschrift ist die Allgemeine musikalische Zeitung (Leipzig 1798-1841) zu nennen. Als Lexika liegen u. a. vor Ernst Ludwig Gerber, Historisch-biographisches Lexicon der Thonkünstler (1790-1792) und Neues Lexicon (1812-1814) sowie Hugo Riemer (1884). Zur Geschichte der Musik ist Nikolaus Forkel, Allgemeine Geschichte der Musik (Leipzig 1783-1801) vorhanden. Nach einem größeren Bestand theoretischer Schriften, so zur Harmonielehre Bernardus Claravallensis (Ysagoge in musicam, Leipzig 1517), Leonard Euler (1739), Jacob Adlung (1758) und Jean le Rond d'Alembert (1762, deutsch 1757), und Literatur zu einzelnen Problemen schließt der Abschnitt mit etwa 1000 Titeln der Musica practica.

2.181 Die Schauspielkunst ist mit 297 Titeln vertreten, darunter auch 20 Zeitschriften, als älteste die Litteratur und Theater-Zeitung (Berlin 1778-1784). Unter den Lexika ist Philipp Jakob Düringer, Theater Lexicon (Leipzig 1841) zu nennen und zur Geschichte Eduard Devrient, Geschichte der deutschen Schauspielkunst (Leipzig 1848-1861). Daneben finden sich theoretische Schriften, so Friedrich Hildebrand von Einsiedel, Grundlinien zu einer Theorie der Schauspielkunst (Leipzig 1797) sowie Texte zu Deklamation und Mimik. Ein kleiner Bestand ist nach alter Katalogtradition unter Gymnastischen Künsten zusammengefaßt, so zum Tanzen Gottfried Taubert, Rechtschaffender Tantzmeister (Leipzig 1717), zum Schwimmen Johann Christoph Friedrich GutsMuths, Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst (Weimar 1798), und einige Titel zum Ringen.

Mathematik (13)

2.182 Nach dem Lehrstoff der spätmittelalterlichen Artistenfakultät, der im Quadrivium auch Arithmetik, Algebra und Astronomie umfaßte und der von der Philosophischen Fakultät übernommen wurde, wurden Mathematik und Astronomie den Geisteswissenschaften zugeordnet. Der Gesamtumfang des Bestandes zur Mathematik beträgt 5856 Titel: 5 Inkunabeln, 140 Titel des 16. Jhs (27 deutsch, 108 lateinisch, einer französisch, 4 in sonstigen Sprachen), 160 des 17. Jhs (40 deutsch, 108 lateinisch, 9 französisch, 3 in sonstigen Sprachen), 564 des 18. Jhs (215 deutsch, 244 lateinisch, 92 französisch, 3 englisch, 10 in sonstigen Sprachen) und 4987 des 19. Jhs (3549 deutsch, 405 lateinisch, 605 französisch, 162 englisch und 266 in sonstigen Sprachen).

2.183 In den allgemeinen Gruppen mit 511 Titeln finden sich unter den Bibliographien auch Friedrich Wilhelm August Murhard, Litteratur der mathematischen Wissenschaften (Leipzig 1791-1805), zur Geschichte Darstellungen u. a. von Abraham Gotthelf Kaestner (1796), Carl Bossut (1804), Moritz Cantor (1863) und bei den gesammelten und vermischten Abhandlungen auch Niels Henrik Abel (1839), Jean le Rond d'Alembert (1761), Jacob Bernoulli (1742), August Louis Cauchy (1826), Leonhard Euler (1750), Karl Friedrich Gauß (1863), Pierre de Fermat (1861), Christian Huygens (1693), Carl Gustav Jacob Jacobi (1846), Georg Christoph Lichtenberg (1803), Bernhard Riemann (1876) und Karl Weierstrass (1894). Unter den 27 Zeitschriften und 17 Periodika mathematischer Gesellschaften sind nach dem Archiv der reinen und angewandten Mathematik (Leipzig 1795-1800) und dem Leipziger Magazin für Mathematik (Leipzig 1786-1788) nur Titel des 19. Jhs verzeichnet. Für die Lexika kann auf Georg Simon Klügel, Mathematisches Wörterbuch (Leipzig 1803-1823) hingewiesen werden; unter den 100 Lehrbüchern fast ausschließlich des 18. und 19. Jhs finden sich als ältere Autoren Lucas Pacioli (Summa, Venedig 1523), Carlo Renaldini (1674) und Claude François Milliet Deschales (1690).

2.184 Der Abschnitt zur Arithmetik enthält 1939 Titel (5 Inkunabeln, 16. Jh 51, 17. Jh 46, 18. Jh 178, 19. Jh 1659 Titel). Nach den Abschnitten Einleitung, Bibliographie und Fachgeschichte sind in einer größeren Gruppe zu mathematischen Systemen und Lehrbüchern auch Texte des 15. Jhs nachgewiesen, so Georg Purbach, Algorismus (Wien o. J., G 3932), ein Algorithmus integrorum (Leipzig o. J., G 1374) und Algorithmus linealis (Leipzig o. J., G 1375). Darstellungen des 16. Jhs stammen u. a. von Heizo Buscher (1597), Hieronymus Cardanus (1593), Noricus Conradus (1503), Simon Eissenman (1511), Jacob Faber Stapulensis (1503), Reiner Gemma Frisius (1548), Henricus Glareanus (1539), Ambrosius Lacher (1510), Georg Purbach (1536), Johannes Regiomontanus (1533), Moritz Steinmetz (1575), Michael Stifel (1544), Heinrich Stromer (1504) und Nicolo Tartaglia (1560). Unter den zahlreichen Publikationen aus späterer Zeit findet sich auch Leonhard Eulers Vollständige Anleitung zur Algebra (Petersburg 1770). Bei den folgenden Monographien zu Grundoperationen, entgegengesetzten Größen, Brüchen, Potenzen, Wurzeln, Zahlensystemen, arithmetischen Tafeln und Aufgaben, Verhältnissen und Proportionen findet sich auch Albertus de Saxonia, Tractatus proportionum (Venedig 1496, Anhang zu G 3397).

2.185 Zur Analysis sind Lehrbücher u. a. von Moritz Wilhelm Drobisch (1831), Leonhard Euler (1758), Abraham Gotthelf Kaestner (1799), Heinrich Borchert Lübsen (1865), Oskar Schlömilch (1862) und Charles Sturm (1880) vorhanden. Einzelgebiete bilden die Zahlentheorie, die Transformationsgruppen, etwa Sophus Lie (1888), die algebraische Gruppentheorie und die Funktionentheorie mit Schriften u. a. von Heinrich Durège (ab 1864), Karl Friedrich Gauß (1799), Felix Klein (1882), Karl Neumann (1867), Bernhard Riemann (1851), Karl Johannes Thomä (1864) und Karl Weierstrass (1893). Es folgt Literatur zu Determinanten, Potentialen, Gleichungen (100 Titel), imaginären Größen sowie Reihen und Progressionen (90). Zur kombinatorischen Analysis liegt auch Leibniz' Ars combinatoria (Frankfurt 1690) vor sowie Schriften von Carl Friedrich Hindenburg (1781) und Abraham Gotthelf Kaestner (1745). Weitere Themen sind Kettenbrüche, Logarithmen, hier u. a. John Napier, Descriptio (1614), Johannes Kepler (1700), William Gardiner (1770), Johann Philipp Gruson (1832), Heinrich Gottlieb Köhler (1847 u. ö.), Jérome de La Lande (1832, deutsch 1844), Moritz Rühlmann (1845 bis 1865) und Georg Vega (1794 bis 1863). Differential- und Integralrechnung werden in 96 Titeln behandelt, die Differentialrechnung allein in 140 , die Integralrechnung in 210 Titeln. Zur Wahrscheinlichkeitsrechnung finden sich 80 Titel. Die Literatur zur Praktischen Arithmetik enthält auch 130 Rechenbücher beginnend mit Johannes Widmann, Rechnung auff alle Kaufmannschaft (Leipzig 1489, G 1251). Deutsche Rechenbücher des 16. Jhs stammen von Johann Böschenstein von Esslingen (1514), Johann Köbel (1518), Petrus Apianus (1527), Georg Wälckle (1536), Johann Eysenhut (1538), Johann Ober (1545), Adam Riese (1550 u. ö.), Michael Stifel (1553), Wolfgang Hobel (1563), Christoff Rudolff (1574), Johann Otto (1579), des 17. Jhs von Johann Albert (1615), Christian Müller (1640), Tobias Beutel (1651), Arnolt Möller (1653), Sebastian Curtius (1661), Ulrich Hofmann (1680), Heinrich Meißner (1689) und Georg Wendler (1698).

2.186 Zur Geometrie sind 3406 Titel vorhanden. Während das erste Hauptwerk zur Elementargeometrie, Euklids Elementa geometrica (Venedig: Ratdolt 1488, G 3604 und Venedig 1493, G 3378, zahlreiche weitere Ausgaben in den folgenden Jahrhunderten) bei den Scriptores graeci eingeordnet ist, ist hier auf Nicolaus Cusanus, Quadratura circuli dialogus (Nürnberg 1533) und Christoph Clavius, Opera mathematica (Mainz 1612) hinzuweisen. Zur Trigonometrie finden sich Texte von Nikolaus Kopernikus (1542), Moritz Wilhelm Drobisch (1823), Johannes Regiomontanus (1533), Karl Friedrich Gauß (1875), Georg Purbach (1541); Tafelwerke stammen u. a. von Georg Joachim Rhaeticus, Johannes Regiomontanus (1541) und François Vieta (1609). In der deskriptiven Geometrie sind auch Werke von John Peckham (1504, 1511), Jean Pèlerin gen. Viator (1505), Walther Rivius (1547), Wentzel Jamnitzer (Nürnberg 1568), Andreas Albert (1623) und Johann Heinrich Lambert (1757) vertreten. Aus dem großen Literaturbestand zur höheren und analytischen Geometrie sei nur auf Descartes' Geometria (Amsterdam 1683) hingewiesen. Der praktischen Geometrie sind auch Albrecht Dürers Underweisung der messung mit dem Zirkel (Nürnberg 1525, lateinisch 1532) zugeordnet, der Geodäsie auch Arbeiten von Karl Friedrich Gauß (1828) und Louis Puissant (1805), der Feldmessung Erasmus Reinhard (1574), Heinrich Schreiber (Grammateus) (1518) und Lucas Brunn (1623). Zu den geometrischen Instrumenten liegen Texte vor von Petrus Apianus (1532), Zacharias Bornmann (1597), Johannes Copp (1515), Johannes Dryander (1538), Galilei (1612), Jacob Koebel (1535), Georg Purbach (1543), Johannes Regiomontanus (1544), Franciscus Ritter (1598) und Johannes Stöffler (1512). Unter den knapp 800 Titeln zu Statik und Mechanik findet sich auch eine kleine Gruppe mit 15 Titeln zum Perpetuum mobile; insbesondere ist zu nennen Orffyreus, Das triumphirende Perpetuum mobile (Kassel 1799). Die ältesten Texte zur Metrologie stammen von Leonhard Portius (1530) und Michael Neander (Basel 1555).

Astronomie (14)

2.187 Die ursprünglich mit der Mathematik vereinte Systemgruppe (durchgehende Zählung der Kataloge, gemeinsames Register) umfaßt 2596 Titel: 46 Inkunabeln, 283 Titel des 16. Jhs (34 deutsch, 249 lateinisch), 207 des 17. Jhs (67 deutsch, 125 lateinisch, 11 französisch, 3 englisch, ein anderssprachiger), 330 des 18. Jhs (128 deutsch, 138 lateinisch, 60 französisch, 3 englisch, ein anderssprachiger) und 1730 des 19. Jhs (1011 deutsch, 153 lateinisch, 238 französisch, 228 englisch und 100 in sonstigen Sprachen). Zur Geschichte des Fachs ist Jean Sylvestre Bailly zu erwähnen (ab 1777), unter den gesammelten Werken Tycho Brahe (1648), Hieronymus Cardanus (1547), Wilhelm Herschel (1826), Johannes Kepler (1858) und Pierre Simon de Laplace (1843). Die älteste der 20 Zeitschriften sind die Astronomischen Nachrichten (Altona 1824 ff.). Unter den Miszellaneen sind Petrus de Alliaco, Concordantia astronomiae (Augsburg 1490, G 56) zu nennen und bei den allgemeinen Darstellungen Texte beginnend mit Johannes de Sacro Busto (ab 1482 mit 7 Ausgaben des 15. Jhs und 9 des 16. Jhs), weiter Michael Scotus (1495, G 494), Johannes Regiomontanus, Epitome in Almagestum (1496, G 3265), Georg Purbach, Theoricae novae planetarum (o. J., G 2120) mit 6 weiteren Ausgaben sowie den Kommentaren von Albertus de Brudzewo (1485, G 1775) und später auch Christian Wurstisius (1573). Weiterhin sind erwähnenswert der Computus novus totius fere astronomiae fundamentum (1499, G 1547 u. ö.) sowie Werke von Jacob Faber Stapulensis (1503, 1516), Albertus Pighius (1520), Johannes Venerus (1522), Johannes Schöner (1527), Joachim Ringelberg (1528), Julius Maternus (1533) und Sebastian Münster (1542), ferner als reich illustriertes Schlußwerk des ptolemaeischen Weltbildes Petrus Apianus, Astronomicum Caesareum (Ingolstadt 1540).

2.188 Das Exemplar von Kopernikus' De revolutionibus orbium coelestium (Nürnberg 1543) stammt aus dem Besitz von Johannes Kepler; erwähnenswert ist auch der Kommentar von Georg Joachim Raethicus, De revolutionum libris Nic. Copernici narratio prima (Basel 1541). Zur Weiterentwicklung des heliozentrischen Systems sind Johannes Kepler, Astronomia nova (Prag 1609) und sein Epitome astronomiae Copernicanae (Linz 1618-1635) zu nennen, ferner Thomas Blebel, De sphaera (Wittenberg 1616), Galilei, Systema cosmicum (Leiden 1641), Tycho Brahe (1666), Johann Baptiste Riccioli, Almagestum novum (Bologna 1651, 1653) und sein Astronomiae reformatae (Bologna 1665), schließlich Newtons Philosophia naturalis (London 1687 u. ö.), Pierre Simon de Laplace, Traité de mécanique céleste (Paris 1799-1817), Karl Friedrich Gauß, Theoria motus corporum coelestium (Hamburg 1809), und John Frederic William Herschel (1833, deutsch 1838).

2.189 Der Bestand zur Astrognosie enthält Himmelskarten, u. a. von Johannes Hevelius (1686), Johann Elert Bode (1782) und William Herschel (1798), ferner Literatur zu astronomischen Beobachtungen und zu Ephemeriden sowie astronomische Tafelwerke, darunter Alphonsus X., Tabulae Alfonsinae (Venedig 1483, G 3600 und 1492, G 3263), dazu ein Auszug durch Alphonsus de Cordoba (1503 und hrsg. von Lucas Gauricus 1524), Johannes Regiomontanus, Ephemerides (8 Ausgaben ab 1475), Tabulae directionum (1490, G 55 u. ö.), Wenzeslaus Fabri (1499, G 1315), Johannes Stöffler (1506, 1531) und Keplers Tabulae Rudolphinae (Ulm 1627). 80 Titel liegen zur sphärischen Astronomie vor, 110 zur theoretischen Astronomie, u. a. Leonhard Euler, Theoria motium planetarum (Berlin 1744), und ca. 40 Titel des späten 19. Jhs zur Astrophysik. Zum Universum sind neben Kepler (1605) auch Christian Huygens (1718), Bernard de Fontenelle (1738), Kants Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels (Königsberg 1755), William Herschel, Über den Bau des Himmels (Königsberg 1791) sowie Abhandlungen von Pierre Simon de Laplace (1799), Friedrich Georg Wilhelm Struve (1847) und Christian Doppler (1844) vorhanden. Zum Sonnensystem sind zu nennen Marsilius Ficinus, Libellus de sole (Leipzig 1502), Galilei (1613), Christoph Scheiner (1626) und Johannes Hevelius (12 Titel ab 1650). 200 Titel haben Kometen zum Thema, so Johannes Regiomontanus, De cometa (Nürnberg 1531), sowie Schriften von Victor Schönfelt (1558), Joachim Camerarius (1559), Johannes Vögelin (1574), Thaddäus Hageck ab Hayck (1578), Johann Georg Schinbain (1578) und Nicolaus Winckler (1578). Eine kleine Abteilung enthält Literatur zur praktischen Astronomie mit Angaben zu Sternwarten und astronomischen Instrumenten.

2.190 Verhältnismäßig umfangreich mit 165 Titeln ist der Bestand zur Astrologie, darunter 26 Inkunabeln und 57 Drucke des 16. Jhs. Zu nennen sind Abu Maschar (Albumasar), Flores astrologiae (Augsburg 1488, G 49) und die sogenannte Bibel der Astrologie, Ptolemaeus' Quadripartitum (Venedig 1484, G 3604; 1493, G 3165), ferner Guido Bonatus (Augsburg 1491, G 57), Johannes Eschuid (Venedig 1498, G 3677) und Leopoldus de Austria (Augsburg 1489, G 52). In bescheidenem Umfang ist Literatur zur mathematischen Geographie vertreten, u. a. mit Petrus Apianus, Introductio geographica (Ingolstadt 1533) und seiner Cosmographia (Antwerpen 1564), Martin Waldseemüller, Cosmographia (Paris 1505 u. ö.) und Schriften von Alexis Claude Clairaut (1743), Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1739) und Gabriel Hallström (1810). Unter den 36 Titeln zur Gnomonik ist auch Petrus Apianus, Horoscopion generale (Ingolstadt 1533).

Gesellschaftsschriften (15,1)

2.191 Die Gruppe umfaßt 1434 Publikationen fachübergreifender Akademien: 16 Titel des 17. Jhs (3 deutsch, 2 lateinisch, 6 französisch, einer englisch, 4 in sonstigen Sprachen), 263 des 18. Jhs (55 deutsch, 40 lateinisch, 48 französisch, 18 englisch, 102 in sonstigen Sprachen) und 1155 des 19. Jhs (208 deutsch, 12 lateinisch, 242 französisch, 169 englisch und 524 in sonstigen Sprachen). In der regionalen Gliederung, durch ein Ortsverzeichnis erschlossen, finden sich u. a. für England die Philosophical Transactions of the Royal Society of London (1665 ff.), die Veröffentlichungen u. a. der Gesellschaften in Cambridge, Liverpool, Manchester, Oxford und Edinburgh (Transactions of the Royal Society, 1788 ff.); für Irland die Transactions der Dubliner Akademie (1787 ff.); für Frankreich neben zahlreichen Provinzstädten Paris mit der Histoire de l'Académie française (1688), Les Registres de l'Académie 1672-1793 (1894), ihre Comptes rendus (1835 ff.), die Mémoires (1818 ff.); für Italien u. a. die Memorie von Verona (1785 ff.), Bologna (1850 ff.), Modena (1833 ff.), Turin (1801 ff.), für Venedig die Atti (1840 ff.) und für Rom die Atti dell' Academia dei Lincei (1875 ff.).

2.192 Für Deutschland sind u. a. zu nennen in Berlin die Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften (1788 ff.), in Erfurt (insgesamt 10 Titel) die Acta (1757-1808, lückenhaft), in Görlitz (5) auch der Anzeiger der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften (1796-1840), in Göttingen (22) die Abhandlungen (1838 ff.), ferner Publikationen aus Heidelberg (7) und Jena (11), in Königsberg die Abhandlungen (1830-1838), in Leipzig (21) für die Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft die Acta Societas Jablonovianae (1771-1774 und 1802-1844), die Jahresberichte (1828-1942) und die Preisschriften (1847-1941) sowie für die Sächsische Akademie der Wissenschaften die Berichte über die Verhandlungen (1848 ff.) und die Abhandlungen (1850 ff.). Hinzu kommen in München (55) auch die Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1835 ff.) und die Sitzungsberichte (1860 ff.), in Prag (30) die Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften (1837 ff.), in Wien (30) auch die Denkschriften der Kaiserlichen Akademie (1850 ff.), die Sitzungsberichte (1848 ff.) und der Anzeiger (1864 ff.). Schließlich sind für Rußland zu erwähnen die Commentarii (1726-1746), die Novi Commentarii (1747-1775), dann die Acta (1777-1782) und Nova Acta (1783-1802) und weiter die Mémoires (1809-1920) der Petersburger Akademie.


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.